28.7.05, 21:05 - Betreff: Pseudotoleranz | |
zerozero | Ich will euch heute so eine kleine Geschichte erzählen, wie ich sie leider vor einigen Stunden erleben musste. Genau wie jeder Mensch, so muss auch ich von Zeit zu Zeit zum Arzt. Vor mir war eine nettaussehende Dame mit einem nervösem Gesichtsausdruck dran, die von ihrem Ehemann begleitet wurde, der nur stumm da saß und nichts von sich gab. Ich kannte den Arzt gut, weil er bei uns als SM Toleranter Arzt angegeben wurde. Leute, die regelmäßig Stammtische besuchen oder so etwas, wissen was ich meine. Schließlich wurde die Dame hineingerufen und sie stand auf und folgte ihrem Mann so mit 3 Schritten. Der Arzt behandelte extrem freundlich und machte nicht den Anschein, als würde er sich irgendwie an der offenkundigen Unterwürfigkeit der Frau gegenüber ihrem Mann stören. Ich habe mir gedacht, dass er es vielleicht auch nicht bemerkt hat (was Schwachsinn ist, da er als SM toleranter Arzt angegeben war), weil man so etwas leichter bemerkt, wenn man selbst drinnen ist (die Ringe, das Hintereinandergehen usw.). Ich persönlich bin zwar kein Freund von 24/7 Ausleben, aber gut. Irgendwann waren sie nun fertig und der Arzt verabschiedete die Beiden wirklich freundlich. Nachdem sie gegangen waren, begann es, bei offfener Tür des Wartezimmers: "Das waren schon wieder so ekelhafte Perverse. Widerlich. Sie ist angeblich seine Sklavin. Ekelhaft. Und jetzt hat er sie zu fest gepeitscht, so dass eine Wunde nicht mehr verheilt und ich darf mich dann um die Unfälle dieser Perversen kümmern." Damit klar gesehen wird, er war sehr freundlich und hilfsbereit zu ihnen, das heißt, denken darf er es, solange er keinen Mist bei der Behandlung macht. Aber keinesfalls darf er es bei offener Tür des Wartezimmers, das gut mit Patienten gefüllt ist, laut sagen. Wenn er mit solchen Leuten nicht zu Recht kommt, soll er es lassen. Ich jedenfalls werde jetzt den Arzt wechseln. Genau genommen weiß ich nicht mal, warum ich es hier poste, es lässt mich aber einfach nicht mehr los. Zugestehen muss ich ihm: Um mein Fussgelenk hat er sich erstklassig gekümmert. Zero |
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28.7.05, 21:43 Uhr | |
-Serenity- | So, wie Du es schilderst, verstößt er gegen die Schweigepflicht. Sozusagen ein Delikt. Wenn er das öfter macht, könnte er ein Problem damit bekommen. Schweigepflicht §§ |
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28.7.05, 21:43 Uhr | |
troja | Also so einen Gedanken oder überhaupt irgendeinen abfälligen Gedanken über seine Patienten sollte wohl ein Arzt wirklich besser für sich behalten. Nur wenn der einzige Kontakt zur Szene darin besteht die Wunden und Verletzungen zu verarzten kann das natürlich zu einem etwas "getrübten" Bild führen. Daher zeig Verständnis für seine abfällige Bemerkung und entscheide allein auf Grund seiner Geschwätzigkeit. Wobei das wäre für mich echt auch schon ein guter Grund, so einen Arzt zu meiden. Ich meine, was erzählt der wohl noch so alles hinter den Rücken seiner Patienten? Und wo bleibt da eigentlich die ärztliche Schweigepflicht? So, wie Du es schilderst, verstößt er gegen die Schweigepflicht. Sozusagen ein Delikt.Sag ich doch |
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29.7.05, 04:05 Uhr | |
zerozero | -Serenity-: Damit hast du Recht. Und ich bin wirklich schon hart am Überlegen, ob ich ihn drauf ansprechen soll (weitergehendes geht meines Erachtens wirklich am Ziel vorbei). Anderseits denke ich mir, dass es vermutlich besser ist, einfach das betreffende Pärchen zu kontaktieren. Ist einfach eine dumme Situation. Für mich ist der Arzt deifinitiv nichts mehr, aber Sorgen über seine sonstigen Aussagen mach ich mir wirklich. Ich fürchte, ich kann nur nichts tun, außer den Leuten abzuraten zu diesem Arzt zu gehen. |
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