8.1.05, 00:00 - Betreff: Folgen des Fremdgehens | |
-Serenity- | Ich trage die Diskussion über die heimlichen Vaterschaftstest mal in dieses Forum und wäre interessiert, wie die Sevacuser dazu stehen. Hier die Information: Linkfuktion geht nicht daher copy and paste von der ZDF Schlagzeilenseite: Streit um heimliche Vaterschaftstests Zypries will Entwurf überarbeiten Justizministerin Brigitte Zypries hat mit ihrem Vorschlag, heimliche Vaterschaftstests zu verbieten, eine heftige Debatte ausgelöst. Bestraft werden sollen demnach Männer, die ohne schriftliche Einwilligung der Frauen genetische Proben ihrer Kindern untersuchen lassen. Ebenso sollen Labors, die solche Tests vornehmen, strafrechtlich verfolgt werden". Nach Protest aus den Reihen der Grünen will die Ministerin ihren Entwurf jetzt überarbeiten. 07.01.2005 Justizministerin Zypries plant ein Verbot heimlicher Vaterschaftstests. Was halten Sie davon? Die Wahrheit muss ans Licht, egal wie. Tests dürfen nur mit Zustimmung von Mann und Frau durchgeführt werden. Das Wohl des Kindes muss im Mittelpunkt stehen. Vaterschaftstests sind hier zweitrangig. "Wir denken darüber nach, das offizielle Verfahren zu vereinfachen, mit denen Väter ihre Vaterschaft feststellen lassen können", sagte die Ministerin der "Saarbrücker Zeitung". Genetisches Material dürfe aber nicht ohne Zustimmung des Betroffenen untersucht werden. Die rot-grüne Koalition will ihren Streit mit Hilfe einer Arbeitsgruppe intern beilegen, nachdem zuvor die Fraktionsvorsitzende der Grünen im Bundestag, Katrin Göring-Eckardt angekündigt hatte, sie werde der von Zypries vorgeschlagenen Regelung nicht zustimmen. Durch eine offene Anfechtung der Vaterschaft vor Gericht - die einzige Alternative zu heimlichen Tests - würde Familien oft mehr geschadet. Falls sich der "Kuckuckskind-Verdacht" als falsch herausstelle, sei die Beziehung ohne Not beschädigt. Außerdem dürften Männer nicht benachteiligt werden. Sie müssten genauso sicher wie die Frau wissen dürfen, ob sie der Vater sind. Bundeskanzler unentschieden Die CSU und auch die FDP sind gegen Zypries' Pläne, heimliche Vaterschaftstests mit einer Strafe von bis zu einem Jahr Haft zu ahnden. Auch die Grünen und Teile der SPD wehren sich dagegen. Bundeskanzler Gerhard Schröder (SPD) ist in der Frage offensichtlich noch nicht festgelegt. Zypries kündigte an, in der Grundfrage hart bleiben zu wollen. Man müsse einfach Sicherungen einziehen, weil bereits jetzt bestimmte Krankheiten genetisch nachweisbar seien, sagte sie der Zeitung. In diesem Grundsatz sei sie sich auch mit den Grünen einig. Eine Sprecherin Zypries' sagte, derartige Tests seien "ein schwerwiegender Eingriff in das informationelle Selbstbestimmungsrecht". Deshalb müsse es auch eine Strafe geben. Es soll sich dabei um ein Antragsdelikt handeln, bei dem die Staatsanwaltschaft nicht von sich aus tätig wird. Laut Regierungssprecher Béla Anda kann der Bundeskanzler Zypries Argumente nachvollziehen. Er sei aber für eine offene Diskussion. Beschädigung ohne Not Die Grünen lehnen eine Bestrafung ab, weil sie damit eine Beschädigung ohne Not von Partnerschaften befürchten - vor allem wenn sich der Verdacht auf ein "Kuckuckskind" nicht bestätigt, sagte Göring-Eckardt der "Süddeutschen Zeitung". Auch in der SPD-Fraktion gibt es Bedenken. "Ein gesetzliches Verbot muss auch im Hinblick auf die Stabilität der Familie klare Vorteile bringen", sagte der SPD-Abgeordnete Martin Dörmann dem "Kölner Stadt-Anzeiger". Seiner Auffassung nach stellt das Entfernen von Haaren aus einer Bürste zu Testzwecken "keinen Eingriff in die körperliche Unversehrtheit des Kindes" dar. "Lebensfremde Ideen" Der CSU-Bundestagsabgeordnete Wolfgang Zeitlmann sagte der "Bild"-Zeitung: "Ein Mann muss klären können, ob er Vater ist. Dieses Recht ausschließlich von der Zustimmung der Frau abhängig zu machen, ist lebensfremd." Für den FDP-Familienexperten Klaus Haupt kann ein heimlicher Test den Klageweg vermeiden und damit dem Familienfrieden dienen. Eine Zypries-Sprecherin betonte, das Interesse des Mannes sei legitim, seine Vaterschaft feststellen zu lassen. Es gehe aber darum, dass genetische Daten nur im Einvernehmen mit den Betroffenen erhoben werden dürften. Der Umgang mit diesen Daten soll in dem neuen Gendiagnostik-Gesetz geregelt werden. "Männliche Feigheit" Die Grünen-Gesundheitsexpertin Biggi Bender meldete sich mit der Bemerkung, es dürfe keinen "Bonus für männliche Feigheit geben". Derartige Tests seien gegen die Interessen von Frauen und Kindern gerichtet und müssten bestraft werden. Bislang gilt jedes Kind als ehelich, das in einer Ehe geboren wird - unabhängig davon, ob der biologische Vater der Ehemann ist oder nicht. Nach Schätzungen sind in Deutschland bis zu zehn Prozent der Kinder nicht vom angenommenen Vater. Mit Material von dpa, AP, AFP Muss der Vater erst das Gericht mit einer Vaterschaftsklage bemühen, um Klarheit zu bekommen, wenn wenn es berechtigte Zweifel gibt? Welcher Weg richtet mehr Schaden an? Der legale, oder der vielleicht bald illegale? Ich meine, man kann seiner Partnerin durchaus sagen, wenn man begründete Zweifel an der Vaterschaft hat. Es wird zwar ein heftige Reaktion der Empörung hervorrufen, aber gleichzeitig wird auch die Chance gegeben, das zu tun, was man in der Vergangenheit zu wenig getan hat, nämlich miteinander zu kommunizieren. Ein hehrer Gedanke, der möglicherweise an der mangelnden Reife der Partner scheitern wird. Schaunmermal Serenity *hat seine Vaterschaftsverhältnisse nicht gentechnisch klären müssen* |
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8.1.05, 14:03 Uhr | |
Angelus- Beiträge: 15/408 dabei seit: Okt '02 | Erschreckend fand ich in Berichten das die Zahl der falschen Väter sogar bis zu 25% geschätzt wird. Aber wenn man andererseits hier und anderswo in den Foren liest, mit welcher Gleichmütigkeit das Fremdgehen betrachtet wird gar nicht so unwahrscheinlich. Seiner Partnerin sagen das man den begründeten Verdacht hat nicht der Vater zu sein? Oha. Was glaubst du denn was dann los ist? Wie verletzt fühlt sich wohl eine Frau, wenn der Verdacht unbegründet ist? Oder was meinst wie ne Frau reagiert, die ahnt das es nicht das Kind des Ehemannes oder Lebenspartners ist? Seien wir doch mal ehrlich, die meisten wollen doch für ihr handeln keine Konsequenzen tragen! Das zeigt sich doch schon allein daran, das der Anteil der Fremdgeher ungleich höher ist und mit allen möglichen fadenscheinigen Argumenten begründet wird. Also ich find nix verwerfliches daran seine Zweifel ob begründet oder unbegründet, durch einen heimlichen Vaterschaftstest klären zu lassen. Ob legal oder illegal hängt letztendlich doch von den Politikern ab, die jetzt entscheiden wie das Gesetz entschieden wird. Aufhalten werden sie die neue Möglichkeit dadurch nicht. Nix ist schlimmer wenn an einem Zweifel nagen, da entscheidet man sich zum Schluß doch dafür sich Gewißheit zu verschaffen. Auch die Begründungen die Teilweise angeführt werden, halte ich für lächerlich „Bonus für Männliche Feigheit“ dürfe es nicht geben. Ach und was ist mit dem „Bonus weiblicher Feigheit“ seinem Partner nicht zu gestehen, das er eventuell nicht der Vater ist? Wo bleibt das Interesse der Politiker, am Recht der tatsächlichen Vätern? Wo bleibt das Recht des Kindes zu erfahren, wer sein richtiger Vater ist? Mir schleicht sich hier nur der Verdacht auf, das es nicht um Moral geht. Sondern das der Staat nur befürchtet, das eine Vielzahl Vaterschaftsklagen auf die Gerichte zukommt. Vielleicht ist der Vorschlag eines Politikers gar nicht so schlecht, das generell ein Vaterschaftstest vorgenommen wird. LG Angelus |
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8.1.05, 14:40 Uhr | |
-Serenity- | -Angelus-: Ich deutete es an, Angelus, was dann passiert. Wie würden die Römer sagen? Wenn es schon soweit ist, dann ist Rom schon am Brennen. Da ist Vertrauen schon zerstört. Die Gefahr, dass der Verdacht falsch sein könnte, würde ich bei einer Kuckuckskindquote von 25% als relativ gering einschätzen. Und so viele, krankhaft eifersüchtige Männer wird es wohl nicht geben. Serenity |
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9.1.05, 01:51 Uhr | |
KoshvonThar | -Angelus-: Sehr schön gesagt. Ich musste im ersten Moment daran denken, welch feministische Äußerung das doch ist. Ich finde, hier wird versucht, den Männern die Schuld zu geben. Ich muss auch sagen, dass ich den heimlichen Test für gar nicht so übel halte, denn so hat der Mann doch noch die Möglichkeit, sein Kind unbehelligt wie das seinige zu behandeln (wenn er es denn schafft, dass die Frau nix merkt). Ich finde die Tests allgemien problematisch. Klar ist die Ungewissheit quälend. Sicher. Abert Angelus und Serenety haben völlig recht: Allein das Druchführen des Test, völlig unabhängig vom Ergebnis, können bereits die Partnerschaft zerstören. Es wäre wohl utopisch, die Tests verbieten zu wollen. Aber es wäre wünschenwert, wenn die Männer das Vertrauen in eine Beziehung und das Verhältnis zu ihrem Kind nicht von einem solchen abhängig machen würden. |
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13.1.05, 23:06 Uhr | |
Ryder Beiträge: 0/115 dabei seit: Dez '00 | -Angelus-: ....bei der Diskussion halte ich das auch fast für die beste Lösung.....und es erspart uns irrsinnige Gesetze, die nur noch mehr Überlastung für Gerichte bedeuten.......(wobei mir aber manchmal trotz allem immer mehr der Verdacht aufzwängt, dass dies von den Ständevertretern, Anwaltskammern vehement befürwortet wird, um sich weitere Einnahmequellen zu verschaffen)....... |
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14.1.05, 02:28 Uhr | |
AdrianMakenzie Beiträge: 1/8 dabei seit: Jan '05 | Ryder:-Angelus-: Hi, also ich persönlich finde es nicht so prickelnd, wenn ein Vaterschaftstest Pflicht werden würde. Wenn man ein Kind miteinander haben möchte, dann sollte eigentlich das Vertrauen füreinander da sein, da brauchts doch keinen Pflichttest, wo kommen wir denn da hin? Mit der momentanen Diskussion, ist es ebenfalls schwierig zu handhaben. Auf der einen Seite geht man in die Privatsspähre der Frau, auf der anderen Seite will der Vater wissen was Sache ist. Einige Kommentare von einigen Frauenrechtlerinnen hat mich aber dann irgendwie, naja etwas "sauer" gemacht. Viele sagten, dass es unzumutbar der Frau gegenüber wäre, vom Mann/Vater wurde da keine Silbe erwähnt. Schade, aber ok. Fakt ist meiner Meinung nach, dass es so und so nicht richtig ist. Egal ob legal oder illegal. Wenn es legal bleibt, gibts weiter Stress mit den Frauen (nicht böse gemeint), wenns illegal wird, muss der nächste Schritt her, um den Männern auch eine Art Möglichkeit zum Vaterschaftstest zu geben. Ich denke, es wird so oder so ein verzwickte Situation. |
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