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Thema31.5.06, 11:33 - Betreff: Härtere Geschichten
Gfrastsackl
Beiträge: 24/97
dabei seit: Okt '04
Gfrastsackl
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Geschichten, in denen Inhalt, Sprache und Stil härter, oder wie es die Einleser meistens bezeichnen, "derb" sind, selten bis nie bessere Bewertungen bekommen. Das wird dann geringschätzig als reine "Männerphantasie" abgetan, aber auch eine solche, wenn es denn so sein sollte, hat meiner Meinung nach durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Ich vergleiche das einmal mit CD-Kritiken. Wenn ich Bon Jovi und Konsorten mag, wird es mir schwer fallen, eine objektive Kritik zu einer Death Metal-CD zu verfassen. Und wenn ich nur härteres als Metallica höre, ist es fast unmöglich, die neue CD von Brian Adams zu beurteilen.

lg
maho69
Beitrag31.5.06, 15:00 Uhr
zerozero
Beiträge: 39/541
dabei seit: Okt '04
zerozero
maho69:
Ich kann mich des Eindrucks nicht erwehren, dass Geschichten, in denen Inhalt, Sprache und Stil härter, oder wie es die Einleser meistens bezeichnen, "derb" sind, selten bis nie bessere Bewertungen bekommen. Das wird dann geringschätzig als reine "Männerphantasie" abgetan, aber auch eine solche, wenn es denn so sein sollte, hat meiner Meinung nach durchaus ihre Daseinsberechtigung.
Ich vergleiche das einmal mit CD-Kritiken. Wenn ich Bon Jovi und Konsorten mag, wird es mir schwer fallen, eine objektive Kritik zu einer Death Metal-CD zu verfassen. Und wenn ich nur härteres als Metallica höre, ist es fast unmöglich, die neue CD von Brian Adams zu beurteilen.

lg
maho69



Ich finde, deine Kritik ist ungerecht. Als Beispiel: Es gibt hier eine Schwulen-Kategorie. Ich kenne die Herren unter den Einlesern nicht persönlich, halte es aber für eher unwahrscheinlich, dass sie derart sexuell orientiert sind. Trotzdem erhalten hier einige Geschichten in der entsprechenden Kategorie eine gute Bewertung, obwohl sie wahrscheinlich nicht den persönlichen Vorlieben entsprechen.
Desweiteren muss man differenzieren: Ich glaube nicht, dass derbe Sprache in der wörtlichen Rede abgelehnt wird, wenn es zu den Charaktären passt (ein Müllmann, der besoffen nach Hause geht, bedient sich höchst wahrscheinlich einer anderen Sprache als der nüchterne Arzt).
Wenn der Stil derb ist, dann ist er in der Regel schlecht, es sei denn die Geschichte wird aus der Sicht des obigen besoffenen Müllmanns (Mir fiel gerade kein besseres Beispiel ein, sorry, wenn ich damit irgendwen beleidige) erzählt. Selbst dann klingen und lesen sich gewisse Beschreibungen besser in gesetzter Sprache. Die meisten Leserkommentare der derben Geschichten gehen auch in die Richtung.
Der derbe Inhalt: Das ist vielleicht tatsächlich Geschmackssache, ob einem hier eine Geschichte reicht, in der nur der reine Sex beschrieben wird, aber prinzipiell gefallen mir Geschichten besser, in denen auch ein bisschen mehr Handlung passiert. Es hilft sich einzudenken. Manche von diesen Geschichten könnte man sonst in einen Situationszusammenhang einordnen, wo die Erotik und die gegenseitige Lust aufeinander klar wird (sie lieben sich und sehen sich nach einer langen Trennung wieder) oder auch in einen Zusammenhang, wo einem schlecht würde (sie stehlen sich aus einer Beerdigung weg). Aus diesem Grund mag ich eine weiterführende Handlung und dann gibt es keinen derben Inhalt mehr.
Aber wenn einem der Akt oder nur das gegenseitige Spiel miteinander reicht, ist die gesetzte Sprache besser. Nimm zum Beispiel Evis kurze Kurzgeschichten. Die sind wirklich gut. Derbe Sprache, so finde ich, zwingt einem etwas auf (Man hat doch ein klares Bild im Kopf, wenn ich meinen männlichen Hauptdarsteller als geilen Stecher mit riesen Rohr bezeichne, als wenn ich es gesetzter tun würde).
So kann ich die Feststellung der Einleserin (auch wenn sie verallgemeinert) nachvollziehen, trotz der Tatsache, dass ich ihr unterstelle, dass sie die Worte Klischee und Genre in der Geschichstbeschreibung verwechselt hat.

Trotz allem finden aber auch doch diese Geschichten immer wieder ihre Anhänger, darum wird ja in den Texten auf den Charakter der Geschichten hingewiesen und diejenigen, die es ruhiger mögen, können sich an der Bewertung orientieren.

Lg
Zero
Beitrag31.5.06, 15:33 Uhr
Gfrastsackl
Beiträge: 24/97
dabei seit: Okt '04
Gfrastsackl
zerozero:
Trotz allem finden aber auch doch diese Geschichten immer wieder ihre Anhänger, darum wird ja in den Texten auf den Charakter der Geschichten hingewiesen und diejenigen, die es ruhiger mögen, können sich an der Bewertung orientieren.


Genau, das ist es unter anderem, was ich kritisiere. Viele, wenn nicht die meisten Leser orientieren sich an den Bällen. Vielleicht wird nicht einmal die Kurzkritik gelesen, wenn dort nur 1-2 Bälle sind. Der Einleser kann ruhig auf den Inhalt und den Stil textlich eingehen. Dann würde ich mir auch einige Kommentare von Lesern ersparen, die eigentlich gar nicht in die Geschichte reinlesen sollten. Wenn ich z.B. nichts derbes mag, lese ich so etwas auch nicht, wenn es schon in der Einleitung steht.

lg
maho69
Beitrag31.5.06, 16:00 Uhr
EviAngel
Beiträge: 24/1146
dabei seit: Feb '05
EviAngel
maho69:
zerozero:
Trotz allem finden aber auch doch diese Geschichten immer wieder ihre Anhänger, darum wird ja in den Texten auf den Charakter der Geschichten hingewiesen und diejenigen, die es ruhiger mögen, können sich an der Bewertung orientieren.


Genau, das ist es unter anderem, was ich kritisiere. Viele, wenn nicht die meisten Leser orientieren sich an den Bällen. Vielleicht wird nicht einmal die Kurzkritik gelesen, wenn dort nur 1-2 Bälle sind. Der Einleser kann ruhig auf den Inhalt und den Stil textlich eingehen. Dann würde ich mir auch einige Kommentare von Lesern ersparen, die eigentlich gar nicht in die Geschichte reinlesen sollten. Wenn ich z.B. nichts derbes mag, lese ich so etwas auch nicht, wenn es schon in der Einleitung steht.

lg
maho69


Wenn ich dazu etwas sagen darf:yes

Es gibt ja auch andere Bewertungskriterien, als den Inhalt, so ist es mir erklärt worden. Du schreibst Geschichten bis 3,5 Seiten, da kriegt kein Mensch mehr als 3-3,5 gelbe Bälle, die Erfahrung habe ich ebenfalls gemacht. Dann zählt die rechtschreibung, die Formatierung noch hinein.

Aber, jetzt mal so unter uns: Du hast hier eine Plattform, auf der Du für Deine Kunst Leser ohne Ende hast. Was willst Du noch? Einen Heinrich-Heine-Preis?lol
Beitrag31.5.06, 16:19 Uhr
-Serenity-
Beiträge: 129/1799
dabei seit: Aug '02
Serenity
Bitte mal halblang, bevor hier wieder eine Lawine losgetreten wird. Wir hatten das Thema schon mal. Wer sich die Mühe macht, wird es im Forum auch finden. Es wurde dort viel geschrieben. Vielleicht findest Du dort auch eine Antwort auf Deine Fragen. Außerdem habe ich Dir ein kleines Mail geschickt, um Dir meine Ansichten darzustellen.

Nicht die Augen auskratzen, das ist es wirklich nicht wert.

Serenityok
Beitrag31.5.06, 17:47 Uhr
Kadiya
Beiträge: 47/254
dabei seit: Nov '01
Kadiya
Im Gegensatz zu andersgearteten Auffassungen habe ich kein Problem damit, meine Ansichten zum Thema, auch auf die Gefahr einer möglichen Wiederholung hin, öffentlich zu machen:

Zunächst einmal weise ich den Vorwurf der Geringschätzigkeit bei der Verwendung des Begriffes derbe Männerphantasie entschieden zurück, den ich neutral eingesetzt habe mit dem Ziel, dem potentiellen Leser eine Vorabinformation an die Hand zu geben, was ihn in dieser Geschichte erwartet. Dass die Sprache derb ist, wird wohl niemand leugnen. Dass eine Parkplatzorgie mit einem Dutzend Männern in das Reich der Phantasie zu verweisen ist, wird vermutlich auch jeder zugeben. Und die Ansicht, dass diese Geschichte mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit nicht von einer Frau geschrieben wurde, dürfte ein grosser Teil der Leserschaft teilen.

Wo liegt also der Zusammenhang zwischen härteren Geschichten und der oftmals geringeren Bewertung? Möglicherweise darin, dass Autoren, die mit ihren derben Männerphantasien offenbar eine bestimmte Ziellesergruppe ansprechen, ihr Hauptaugenmerk beim Verfassen der Geschichte auf den Hardcore-Teil legen, ihnen jedoch stilistische oder handwerkliche Aspekte meist nebensächlich erscheinen.

Ohne dem Autor der betreffenden Geschichte zu nahe treten zu wollen, dem es vielleicht gar nicht recht ist, dass seine Geschichte bzw. deren Bewertung hier im einzelnen analysiert wird, bleibt anzumerken, dass die Zeichensetzung der Geschichte sehr zu wünschen übrig lässt, dass der Autor beliebig zwischen den Zeiten wechselt, was den Lesefluss nachhaltig beeinträchtigt, und dass die Geschichte insgesamt nicht richtig ausformuliert wirkt, was zu dem einen oder anderen Schmunzeleffekt führt. Auch die permanent derbe Sprache führt im Verlauf der Geschichte zu einem ebensolchen Ermüdungseffekt, wie der Versuch des Autors, sich durch alle gängigen Geschichtenkategorien durchzuarbeiten. Von BDSM-Tendenzen über Bi-Anteile bis hin zu Natursekt und Fetisch bleibt uns hier nichts erspart :-). Positiv in die Bewertung eingeflossen ist die recht ordentliche Rechtschreibung, weshalb ich insgesamt meine Bewertung von 2 Smileys durchaus für gerechtfertigt halte.

All diese Bewertungskriterien jedoch im Geschichtenkommentar unterzubringen, wie von Maho69 vorgeschlagen, halte ich allerdings dann doch für etwas übertrieben. Derzeit tummeln sich mal wieder weit mehr als 100 Geschichten im Pool, die über kurz oder lang eingelesen werden wollen. Da kann man sich nicht für jeden Einzelfall eine wissenschaftlich fundierte Bewertungsstrategie zurechtlegen und diese auch noch explizit offenlegen :-)

Sexuelle Vorlieben oder Orientationen (oder gar Klischees? :-) bei den Einlesern zu vermuten, die zu dieser oder jener Bewertung dieser oder jener Geschichte führen, finde ich, gelinde gesagt, abwegig. Schwul oder lesbisch oder auch nicht, mit oder ohne Fetisch-Interessen, mit oder ohne Cuckold-Tendenzen, mit oder ohne Blümchensex-Vorlieben darf die SEVAC-Leserschaft von den meisten erfahrenen Einlesern erwarten, dass sie die einzulesenden Geschichten neutral zu beurteilen und zu bewerten versuchen, wobei, auch darauf sei erneut hingewiesen, sich niemand von uns anmasst, ohne Fehl und Tadel zu sein.

In diesem Sinne beste Grüsse sendet

Eure Kadiya
Beitrag31.5.06, 17:57 Uhr
Gfrastsackl
Beiträge: 24/97
dabei seit: Okt '04
Gfrastsackl
-Serenity-:
Nicht die Augen auskratzen, das ist es wirklich nicht wert.


Das habe ich auch wirklich nicht vor. Ich schätze eure Seite sehr und möchte sie wirklich nicht mehr missen!!!ok

lg
maho69
Beitrag31.5.06, 18:10 Uhr
-Serenity-
Beiträge: 129/1799
dabei seit: Aug '02
Serenity
Kadiya, ich hätte es nicht besser ausdrücken können. Warum ich die Öffentlichkeit in diesem Fall scheue? Meine Antwort hatte persönliche Inhalte, die ich nicht unbedingt im Forum breittreten wollte.

LG
Serenity
Beitrag31.5.06, 19:23 Uhr
Gfrastsackl
Beiträge: 24/97
dabei seit: Okt '04
Gfrastsackl
Kadiya:
Wo liegt also der Zusammenhang zwischen härteren Geschichten und der oftmals geringeren Bewertung? Möglicherweise darin, dass Autoren, die mit ihren derben Männerphantasien offenbar eine bestimmte Ziellesergruppe ansprechen, ihr Hauptaugenmerk beim Verfassen der Geschichte auf den Hardcore-Teil legen, ihnen jedoch stilistische oder handwerkliche Aspekte meist nebensächlich erscheinen.

Liebe Kadiya!
Das mag wohl einerseits sogar stimmen, aber dass ich nicht auf stilistische oder handwerkliche(grammatikalische) Aspekte wert lege, kann ich nicht nachvollziehen. Würde ich einlesen dürfen, würde ich mir mit Sicherheit nicht zutrauen, z.B. eine "Schwulenstory" objektiv beurteilen zu können.

lg
maho69
Beitrag31.5.06, 21:56 Uhr
Kadiya
Beiträge: 47/254
dabei seit: Nov '01
Kadiya
maho69:
Liebe Kadiya!
Das mag wohl einerseits sogar stimmen, aber dass ich nicht auf stilistische oder handwerkliche(grammatikalische) Aspekte wert lege, kann ich nicht nachvollziehen. Würde ich einlesen dürfen, würde ich mir mit Sicherheit nicht zutrauen, z.B. eine "Schwulenstory" objektiv beurteilen zu können.

lg
maho69


Vielleicht liest Du deshalb nicht ein? tongue2 Nothing for ungood,

Kadiya
Beitrag5.6.06, 13:47 Uhr
Patrick_Bateman
Beiträge: 3/52
dabei seit: Jan '04
Also ich kenne die Einleser hier nicht persönlich, aber ich persönlich bin auch der Meinung, dass man nur Geschichten einlesen kann, deren sexuelle Richtung man persönlich bevorzugt; ob man persönlich davon erregt oder anderweitig bewegt ist, das steht dann wieder auf einem anderen Blatt.

Grundsätzlich fände ich es aber auch falsch, so zu beurteilen, und ein Einleser, der so handelt, sollte auch keiner werden/mehr sein; deiner Behauptung kann ich hier aber leider nicht recht geben, da ich schon so viele Einleser-Bewertungen gesehen habe, und eigentlich bei keiner eine derartige Tendenz erkennen konnte, sonst hätte ich das im dazugeghörigen Kommentar bzw. hier schon gesagt/geschrieben!

Im Übrigen möchte ich zu dem Argument, der o.g. Autor schreibt nur Geschichten mit "3,5 Seiten", noch etwas sagen: ich persönlich bin der Meinung, dass die Länge einer Geschichte nicht wirklich ein Kriterium ist, viel wichtiger ist doch, was drinsteht und was aus dem Platz, den sie einnimmt, gemacht wird. Da habe ich lieber eine gute "2- Seiten-Story" als eine mit 43 Seiten, wo man nach der fünften schon halb eingeschlafen ist...
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