28.1.08, 23:03 - Betreff: Tautologie ... | |
Juxi | Hallo zusammen! Ich habe mal wieder auf die Regeln geklickt (wegen der aktuellen Diskussionen rund um die heiß diskutierte und eher schlecht durchdachte Gesetzesnovelle) und bin auf eine Tautologie gestoßen. In (2) lautet es: 2.) In den Geschichten müssen alle Personen, die in sexuelle Aktivitäten verwickelt sind, mindestens 18 Jahre alt sein. Regel (10) besagt: 10.) Bei Abhängigkeitsverhältnissen (z. B. Lehrer-Schüler) müssen alle Beteiligten mindestens 18 Jahre sein. Unverbindlicher Vorschlag: Regel 10 eliminieren. Je kompakter Regeln sind, umso eher werden sie gelesen (und hoffentlich hinreichend eingehalten). LG, Juxi. PS: Ein netter Absatz aus Wikipedia als Gedächtnisstütze für jene, die sich unter "Tautologie" nichts vorstellen können: Eine Tautologie (von altgriechisch τὸ αὐτό „dasselbe“ und λόγος „Wort“, „Rede“, „Sinn") im Sinne der Logik ist eine Aussageform[1], die unabhängig von den Wahrheitswerten ihrer Bestandteile stets wahr ist. Der Wahrheitswert einer Tautologie ist wie der der Kontradiktion allein eine Funktion der durch semantische Regeln definierten Wahrheitsbedingungen der in ihr enthaltenen logischen Konstanten. Wie gut, dass die wörtliche Übersetzung auch angegeben ist... |
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29.1.08, 13:26 Uhr | |
tyami | Juxi: Stimmt unter der logischen Prämisse, dass "Abhängigkeitsverhältnis" mit "sexueller Aktivität" gleichgesetzt wird, was offenbar schon bedenkenlos getan wird. Das steht wiederum mit Regel 4 - Freiwilligkeit sexueller Handlungen - in reizvollem Kontrast. Letztlich ließe sich selbst in rape stories ein "freier Wille" interpretieren. Das Opfer nimmt die sexuelle Handlung ebenso wie bei einer Erpressung in Kauf, um damit vermeintlich Schlimmeres abzuwenden. Der einzige Unterschied liegt im Inhalt der Drohung, nicht in der Entscheidungsfreiheit. Damit könnte man auch unbesehen die Regel 4 streichen, denn extreme Gewalt ist schon laut Regel 5 verboten. Dann ist das Regelwerk gleich noch einfacher zu lesen ... |
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30.1.08, 15:44 Uhr | |
mondstern70 | Da passiert halt, wenn man nur einfach schnell "16" gegen "18" auswechselt. Aber, aus dieser Regeländerung interpretiere ich, dass man bei Sevac wohl schon die Entscheidung getroffen hat. Das kann ich im Interesse der Seite auch verstehen, finde es aber auch sehr schade … Werden wir dann hier in Zukunft regelkonforme Geschichten lesen, wo 18-Jährige mit dem Mofa zur Party fahren und um 24 Uhr zuhause sein müssen, weil sie noch bei den Eltern wohnen? Ich hätte mich gefreut, wenn man hier klare Ansagen zum Thema "sexuelle Handlungen" gemacht hätte. In einem Massagesalon, der in Tageszeitungen inseriert, ist eine "Handentspannung" ja schließlich KEIN SEX. Und auch ein amerikanischer Ex-Präsident ist sich ja bekanntlich auch nicht sicher, wo Sex anfängt …. Süße, harmlose Teeniestorys, die von der ersten Liebe erzählen, werden somit aus dem Forum verbannt und das ist dann aktiver Jugendschutz? Schade LG Mondstern |
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15.2.08, 01:28 Uhr | |
Silvia1973 | Seit der Klage auf Körperverletzung einiger militanter Nichtraucher aus Wiesbaden gegen Helmut Schmidt und Frau wegen Rauchens in einem Hamburger! Theater ist wohl bald damit zu rechnen, dass der erste Raucher auf offener Straße erschossen wird, einfach, weil er geraucht hat! Nach den Diskussionen über Rauchverbote in Stadien, öffentlichem Genuss von Alkohol ... sollte jedem klar sein, wohin die Reise gehen (soll) wird. Die Amerikanisierung schlägt zu, die Polarisierung wird immer stärker. Die kürzlichen Auftritte von Herr Erdokan in Deutschland machen zusätzlich deutlich, dass wir Frauen in absehbarer Zeit eher einen Schleier tragen als frei über die Länge unseres Rockes entscheiden werden ... Einverstanden, meine Zeilen mögen polemisch, gar überspitzt klingen, aber bitte, denkt einmal über die gesellschaftliche Entwicklung nach, auch über die immer weiter gegen Null gehende Toleranz ... In einem anderen Fred habe ich schon einmal daran gezweifelt, dass ein Protest gegen die geplanten Gesetzesänderungen per Mail oder Brief Sinn macht. Ich kann die Entscheidung, die Regeln zu ändern, völlig nachvollziehen. Sicher ist es schade, dass bestimmte Plots nicht mehr möglich sein werden. Ich denke aber auch, dass die noch aktiven Autoren ihre Geschichten so umschreiben können, dass mit Mitteln der Polemik der Fantasie dennoch keine Grenzen gesetzt sind. liebe Grüße Silvia |
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29.2.08, 21:53 Uhr | |
kater074 Beiträge: 0/18 dabei seit: Feb '08 | Ich verstehe die Regel nicht. Sex ist ab 14 offiziell erlaubt (mit Einschränkungen), ab 16 uneingeschränkt. Man darf also nicht über etwas hochoffiziell Erlaubtes schreiben??? Noch krasser: Mord ist, wie wir wissen, gesetzlich auch nicht erlaubt. ;-) Wieso um Himmels Willen dürfen dann noch Krimis veröffentlicht werden? |
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29.2.08, 22:05 Uhr | |
-Serenity- | kater074: Selbstverständlich ... aber nicht pornografisch. Da ist der Haken. |
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29.2.08, 23:48 Uhr | |
Juxi | -Serenity-:kater074: Hi Serenity Ich muss an der Stelle eines provozierend fragen: Heißt das, ich darf über 16-jährige das schreiben, was man früher in sog. Softpornos (Spielfilme mit erotischen Einblicken) zeigte? Diese wurden nicht als Pornos eingestuft, soweit ich weiß. Keine Sorge. Du kennst mich gut genug, um zu wissen, dass ich Kinder unter 16 aus meinen Geschichten lassen würde. Aber die Frage, ob 16 bis 18-jährige für softpornografische Schreiberei herhalten dürfen, würde mich schon interessieren. Jene, denen die Diskussion auf den Keks geht, dürfen darf sich gerne heraushalten und sich dessen gewiss sein, dass ich die strengeren Regeln zwar nicht willkommen heiße, aber dennoch akzeptiere. Wer gerne mitdiskutieren will ist herzlich eingeladen, die Senftube weit aufzuschrauben :-) , Juxi. PS: Kennt jemand das Buch von Charlotte Roche oder wie die gute Frau heißt? Offiziell kein Porno, sie würde sich aber freuen, wenn es als Porno eingestuft würde, wenn ich richtig gelesen habe. Die Leseprobe, die im WWW angeboten wird, ist übrigens empfehlenswert. Ich war selten so unentschlossen in meiner Meinung, was Pornografie, Kunst oder harmlose Erotik ist, was anerkannte Autoren um so vieles besser macht als uns Hobbyschreiber... |
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4.3.08, 23:21 Uhr | |
mondstern70 | Hi, Wenn die Geschäftsleitung anordnet, dass am Samstag gearbeitet werden muss, ist es müßig das die Belegschaft darüber diskutiert. Sinnvolle Lösungen das Arbeitspensum auf die „normale“ Woche umzulegen oder Erreichbarkeit mit Rufumleitungen zu erreichen sind nicht gewünscht. Sevac hat sich nun mal dazu entschlossen das Mindestalter der in sexuellen Handlungen beteiligter Protagonisten auf 18 Jahre hochzusetzten. US Bords, die auch einen deutschspracheigen Bereich anbieten, sehen das genauso. Keine Geschichten zwischen verliebten Teenies. Haben aber kein Problem damit Inzest, Vergewaltigungsorgien etc. zu veröffentlichen. Auch hier braucht man nicht zu diskutieren !!! Bei neu eingestellten Geschichten ist das einfach die Regel zu beachten, was ist aber mit Mehrteilern? Diese wurden regelgerecht veröffentlicht und sind nach jetziger Rechtssprechung auch noch „legal“! Als konkretes Beispiel will ich meine Serie „Eine Zeit die man nie vergisst“ anführen. Sie behandelt den Abschnitt zwischen dem 16. und 18. Lebensjahr und enthält natürlich auch die ersten Erfahrungen mit dem anderen Geschlecht. Versuche das jetzt mal sachlich weiterzustricken – Will ein Autor das seine Geschichten auch nach der zu erwartenden Gesetzesänderung weiterhin offiziell zu lesen sind – was muss er konkret tun? Man muss also eindeutig klar machen, dass die Protagonisten mind. 18 Jahre alt sind. Das die dann Volljährige Mofa fährt und unter der Woche um 22 Uhr zuhause sein muss, ist eben die Marotte des Autors.. Diejenigen die jetzt die Stirn rümpfen oder mit den Augen rollen haben völlig recht, aber legal ist es dann schon !!!! Will ich z.B. Teil 4 der Serie posten (den neuen Richtlinien entsprechend mit volljährigen Protagonisten) muss ich dann erst die Vorgängerteile austauschen lassen? Anderseits könnte ich auch die erotischen Szenen (ich schreibe bewusst nicht Sexszenen) entsprechen „entschärfen“ Nur wie? Was ist dann erlaubt und was verboten? Sind softe Beschreibungen wie z.B. erregend „Unsere nackten Körper liebten sich in warmen Sand und nur der Mond war Zeuge.“ Dann wäre es ja verboten! Man macht sich dann strafbar, wenn man so etwas veröffentlicht! Bedenklich ist für mich, dass sich kaum jemand für die Thematik interessiert. Ein Blick auf die etwa 600 Geschichten alleine im „Teen“ Bereich zeigt doch, das sich einige Autoren ernsthafte Gedanken machen sollten. LG Mondstern |
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5.3.08, 01:44 Uhr | |
Juxi | Hi Mondstern Ich sehe manche Sachen naturgemäß etwas anders als es manche andere Menschen tun und gehe in Anbetracht der späten Stunde mal nicht allzu sehr darauf ein, was ich ganz konkret wie genau sehe. Aber eines sehe ich nicht: Wo bitte mache ich mich strafbar, wenn ich jenen Satz schreibe, den du angeführt hast? Darin sehe ich keine Pornografie. Jeder Roman von Konsalik, Simmel und wie sie alle heißen und hießen bietet Dutzende Sätze wie diese, Szenen wie diese und wird nie und nimmer aus den Regalen genommen, bloß weil eine überzogene Gesetzesnovelle auf uns zukommt. Den Roman kann jedes Kind kaufen, selbst wenn es noch nicht über die Ladentheke blicken kann. Soll man Rosamunde Pilcher verknacken, weil sie in einer kitschigen Szene so viel Gefühl durchblitzen lässt, dass es von einem Teenager, der irgendwo zwischen der präpubertären und postpubertären Phase steckt, als erregend empfunden werden kann? Dadurch nämlich fängt man an, jemanden potentiell Gefährdeten zu sexuellen Handlungen zu verleiten. Genau genommen darf ich nicht einmal beschreiben, dass mein Prot erkennt, dass sich durch die enge Hose seiner Flamme ein niedliches rundes Popöchen, jedoch keine Kontur eines Slips abzeichnet. Jedes einzelne Bild kann animierend wirken. Pornografie hingegen fängt an, wenn man beginnt, Geschlechtsteile, sexuelle Handlungen detaillierter zu beschreiben. In Filmen wurde die Grenze immer so gezogen, dass man die weibliche Scham nicht sah, dass kein Ständer Aufsehen erregen konnte usw. Aber wo soll man bei dem neuen Gesetz die Grenzen setzen? Demzufolge hast du auch keine Pornografie geschrieben in deinem Satz. Demzufolge ist das auch etwas, was mein Teenager von über 16 Jahren auch tun darf - real und in der Geschichte. Streng genommen dürfte ich diesen Satz auch von 16-jährigen über 16-jährige lesen lassen, weil es keine Pornografie ist. Aber es kann zu sexuellen Handlungen animieren (wie so unglaublich vieles anderes auch - schafft doch endlich mal die knappen Hüfthosen, die Miniröcke, die engen Tops, die weiten V-Ausschnitte, Strümpfe usw. ab - ihr verderbt uns die Jugend...) und gehört deshalb verboten? Ist ja Schwachsinn. Ich glaube nicht, dass sich keiner mit dem Thema befasst oder befassen will. Aber mit dem völlig am Ziel vorbeischießenden Gesetzesentwurf will sich vermutlich keiner befassen. Ist auch verständlich. Bei der Unmenge an Mist, der aus allen Ritzen der Parlamente quillt, will man in vielen Fällen davon wohl gar nichts mehr hören. Würde man sich nur um die schwerwiegenden Ursachen für diverses Übel kümmern, bräuchte man Langeweile im Parlament nicht mit Däumchendrehen, Gesetze ausschnapsen oder Finanzpoker für geldgeile Politiker spielen. Ernsthaft mit diesem Entwurf befassen werden sich vorwiegend jene, die wirklich betroffen sind - und das sind nicht die Hobbyschreiber oder Ferkelgeschichtenleser. Wie gesagt: Ich akzeptiere die Regeln von Sevac, weil sie gesetzeskonform sein müssen. Pornografie erst ab 18 - ok. Erotik ist nicht gleich Pornografie. Darf ich folglich soft mit meinen 16- bis 18-jährigen umgehen? Die Frage stelle ich mir, obwohl ich keine Teen-Story in Entwicklung habe. Somit quält mich die Frage bzgl. Fortsetzungsgeschichten nicht wirklich. Lasst diverse Altersangaben im Zweifel bei Fortsetzungen weg. Wenn ein Teen in Teil 1 noch 16 war, erwähnt das in Teil 5 einfach nicht mehr. Lasst die Finger von zu "kindlichen" Merkmalen der Prots. Soll sich ein Führerscheinneuling halt mal verhalten als wäre es das Verruchteste seines Lebens, wenn er durch ein Astloch in die Damenumkleide schielt. Was soll's. Back to the roots, back to the middle ages... Eine Portion Galgen"humor" zum Schluss: Passt irgendwie ohnehin, weil: Wir kamen einst aus dem Meer, wir werden dorthin zurückkehren - in ein angenehm warmes, eines ohne "Eiswürfel oben und unten". Wir züchten weiterhin Dieselrösser, bohren mit allen Mitteln der Welt mit Geld, das nicht vorhanden ist, nach den letzten Tropfen Öl, erzeugen damit Unmengen von Aerosolen, CO2 usw., mästen hervorragende Methan-Emitter, auch genannt Kühe, die wir nie alleine essen können, züchten genmanipulierte Pflanzen, mit denen wir uns vielleicht und die Atmosphäre ganz sicher vergiften, um dann "noch sparsamer" (wegen "Bio"treibstoffe) autofahren zu können... Da ist es gut zu wissen, dass unsere lieben Kinder in Bälde durch ein richtig gutes Gesetz geschützt sein werden. Genug philosophiert. Ich liebe Politiker für ihre unerschöpfliche Fantasie, für ihre Gabe, die Ursachen verschiedener Probleme auf Anhieb zu erkennen und zu beseitigen... Und nun wieder zurück zum eigentlichen Thema. LG, Juxi. |
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5.3.08, 12:16 Uhr | |
astweg | mondstern70: Nun, ich mache mir da schon so meine Gedanken, ich wollte jedoch erst einmal abwarten, was sich so tut. 1. Der Gesetzentwurf ist ein Entwurf und noch kein Gesetz, folglich muss ich mich nicht daran halten. 2. Die Heraufsetzung des Mindestalters in den Geschichten hier ist vorauseilender Gehorsam. Derartiges Verhalten hat in Deutschland Tradition und hat zu Beginn und während der braundunklen Jahre des vergangenen Jahrhunderts unsägliches Leid mit ermöglicht. Man hätte mit der Heraufsetzung warten können. 3. Lieber lasse ich meine mehrteilige Geschichte löschen, wenn der Gesetzentwurf als Gesetz in Kraft tritt, als dass ich an ihr herumbastle und ihr damit ihren speziellen Charakter nehme. Weitere Teile wird es dann eben nicht mehr geben können. Gruß astweg |
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5.3.08, 12:51 Uhr | |
kater074 Beiträge: 0/18 dabei seit: Feb '08 | Liebe(r) Mondstern, ich denke in der basisdemokratischen Institution eines Internet-Forums darf über alles diskutiert werden - abgesehen davon, dass der Vergleich mit der Firma, die ihren Angestellten Samstag-Arbeit verordnet, ganz ordentlich hinkt, denn nach meinem Wissensstand bekommen Autoren von sevac kein Honorar. Ich möchte aber eines klarstellen: Wenn ich im Rahmen dieses Forums Jugend"schutz"-Maßnahmen kritisiere oder ins Lächerliche ziehe, dann ist das keine Kritik an sevac - das ja nur die Gesetze nachvollziehen muss - sondern am Gesetzgeber selbst. Dazu möchte ich gleich meine Grundeinstellung zum Besten geben, nämlich dass ich gesetzliche Jugend"schutz"-Maßnahmen im Bereich der Pornographie zu einem sehr großen Teil ablehne. Meine Ansicht nach sollten für und mit Kinder(n) und Jugendliche(n) unter 18 nur folgende Dinge verboten werden: * Mitwirkung an pornographischen Filmen oder Fotoaufnahmen. * Sex gegen Geld * Sex mit Menschen, zu denen ein Abhängigkeitsverhältnis besteht. So steht es im Übrigen auch im Gesetz. Alle anderen sexuellen Handlungen dürfen abgestuft ab 13, 14 und uneingeschränkt dann ab 16 vollzogen werden. Ich spreche hier vom österreichischen Gesetz, das ich in dieser Hinsicht als sehr sehr ausgewogen empfinde, weil es Sex zwischen Jugendlichen etwa gleichen Alters weitgehend erlaubt und trotzdem den Kindesmissbrauch durch Erwachsene einigermaßen hart bestraft - wenn auch das Strafmaß dafür noch zu niedrig ist. Ich denke aber, dass das deutsche Recht da sehr ähnlich ist. Zusätzlich verbietet das Gesetz auch den Konsum pornographischen Materials durch Kinder und Jugendliche. Bereits das finde ich schon bedenklich. Ich habe meine ersten Pornos mit 13 oder so gesehen, und glaube nicht, Schaden davon erlitten zu haben. Bei meinen Freund/inn/en war es ähnlich (bei den Mädels zugegebenermaßen weniger intensiv als bei uns Burschen) - das weiß ich, weil wir ja die Materialien untereinander getauscht haben. Keiner aus meinem damaligen Freundeskreis ist in irgendeiner Form auf die schiefe Bahn gekommen, alle stehen voll im Berufsleben, die meisten sind glückliche Familienväter und -mütter. Wovor uns das Gesetz also schützen hätte sollen, indem wir keine Pornos konsumieren hätten dürfen, ist mir also eher schleierhaft. Mir ist klar, dass v.a. Pornofilme zunehmend den direkten Sex ohne Umschweife propagieren, und man Jugendlichen nicht suggerieren soll, dass sich das in der Realität idealerweise auch so abspielen soll. Aber das Porno-Verbot für Unter-18jährige geht ja noch viel weiter, verbietet ja schon den Anblick von Fotos, ja sogar den Anblick von Geschlechtsorganen oder das Lesen erotischer Geschichten. Das finde ich völlig daneben. Es gibt Bemühungen politischer Minderheiten, Pornographie-Konsum teilweise schon ab 16 freizugeben; ich denke, im Sinne einer Annäherung an die Realität ist das unterstützenswert. Nun aber zum eigentlichen Thema, dass in erotischen/pornographischen Geschichten die Teilnehmer nicht jünger sein dürfen als 18. Diese Regel finde ich zutiefst lächerlich - und ich betone nochmals, dass diese Kritik nicht an sevac gerichtet ist, sondern an den Gesetzgeber. Überlegen wir einmal, warum die Teilnahme an pornographischen Film- und Fotoaufnahmen für Unter-18jährige (richtigerweise!) verboten ist: Erstens um sie vor Missbrauch und daraus folgenden psychischen Schäden zu schützen, zweitens um sie vor Nachteilen in ihrem späteren Leben zu schützen (z.B. wenn man im jugendlichen Leichtsinn bei einem Porno mitwirkt und dadurch evtl. Nachteile im späteren Berufsleben erleiden kann). Analog dazu schützt also die Regel, dass fiktive Personen in erotischen Geschichten nicht jünger als 18 sein dürfen, diese fiktiven Personen vor Missbrauch, psychischen Schäden und Nachteilen im späteren Berufsleben. Sehr, sehr sinnvoll. Ich bin froh, dass erfundene Personen ein so hohes Schutzniveau besitzen. Danke, lieber Gesetzgeber, dass Du Romanfiguren so toll beschützt! Wie ich schon geschrieben habe: Ich fände es durchaus verständlich, wenn verbotene Handlungen auch in fiktiven Geschichten nicht vorkommen dürfen, also z.B. Sex mit Kindern. Dann dürften konsequenterweise aber auch keine Vergewaltigungen niedergeschrieben werden - ich weiß nicht, ob das der Fall ist, aber zumindest bin ich bei sevac noch auf keine Rape-Story getroffen und habe auch keinerlei Bedarf. Dass gesetzlich hochoffiziell erlaubte Handlungen aber nicht in fiktiven Geschichten vorkommen dürfen, das ist vollkommen lächerlich und dafür fehlt mir jegliches Verständnis. Ich finde, Jugendschutz sollte auf ganz andere Ebenen mehr Augenmerk richten. Anstatt Jugendlichen zu verbieten, sich Bilder von nackten Menschen anzuschauen, sollte man einmal schauen, dass Darstellungen von Gewalt von Kindern und Jugendlichen ferngehalten werden. Aber was ist die Realität heutzutage? Der Anblick nackter Geschlechtsteile ist tabu, aber Schwarzenegger, Stallone, Bruce Willis & Co. dürfen im freien TV vor sich hin ballern und Leute niedermetzeln. Mord und Totschlag ist Alltag in allen Medien, Gewaltcomputerspiele werden immer realitätsnäher (wie toll!! ), sind in jedem Elektogeschäft zu kaufen und der Jugendschutz-Hinweis ist verschämt irgendwo kleingedruckt auf der Packung versteckt. Während Pornographie in Videotheken nur räumlich getrennt vom Rest ausgestellt werden muss, kann auf Gewaltvideos und -computerspiele jedermann/frau zugreifen. Aber Hauptsache, fiktive Personen in erotischen Geschichten müssen über 18 sein! Alles völlig logisch! Für wie dumm dürfen wir uns eigentlich noch verkaufen lassen? Zum Abschluss noch ein anderes Thema: Juxi: Deine Unentschlossenheit ist meiner Meinung nach nichts Schlimmes oder Besonderes. Die Abgrenzung zwischen Erotik und Pornographie ist immer eine fließende und individuelle. Für mich gibt es diese Abgrenzung ohnehin nicht, weil ich Pornographie als eine Kunstform empfinde, und mehr ist dazu nicht zu sagen. |
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6.3.08, 16:00 Uhr | |
mondstern70 | Hi, @yuxi Ich unterscheide Erotik ebenfalls von Pornografie, deshalb bin ich ja auch verwirrt. Eben deine Anmerkung … Zitat: Genau genommen darf ich nicht einmal beschreiben, dass mein Prot erkennt, dass sich durch die enge Hose seiner Flamme ein niedliches rundes Popöchen, jedoch keine Kontur eines Slips abzeichnet. … ist der Punkt. Wenn ich die links die why-not gepostet hat, richtig verstanden habe, ist nämlich genau das zu beschreiben in Zukunft verboten. (wir reden wie gesagt von minderjährigen Protagonisten) Hüfthosen, sich abzeichnende Stringtangas oder enge Tops darf man(n) immer noch ansehen – allerdings nicht fotografieren/ bzw. darüber schreiben und sie veröffentlichen. Allerdings weiß ich jetzt nicht, ob hier der ausschließlich private Besitz schon eine Straftat im Sinne des (neuen) Gesetzentwurfs ist. Geschichten mit „erwachsene“ Jugendliche ohne Alterangaben, durch einen „Kunstschritt“ ein kindliches Flair zu geben, wurde von den Sevac-Verantwortlichen bzw. Einlesern ja auch in der Vergangenheit schon kritisch beäugt und ggf. abgelehnt. Ich unterstelle den meisten die gern Teeniegeschichten lesen, das sie sich gern an ihre eigene Jugend erinnern und den anderen … nun ja … Man kann aus jeder noch so harmlosen Szene etwas „böses“ machen. @ Astweg. Der Entwurf ist ein Entwurf, da hast du Recht – die neue Vorgabe von Sevac ist keiner! Das Heraussetzen ist für mich schon eine nachvollziehbare Schutzmassnahme des Internetboards. Nach meinem Wissensstand dürfen aber dennoch die vormals geposteten (legalen) Geschichten nicht mehr in dieser Form veröffentlich bleiben. kater074: @Kater074 Liebe, weil ich ein Mädchen bin und ich bin Mutter zweier Töchter. Wer mich kennt, weiß dass ich nichts mehr hasse als das Jugendliche in einschlägigen Board als Sexobjekte dargestellt werden. Im Glashaus soll man nicht mit Steinen werfen, das tue ich auch nicht. Ich muss nicht alles lesen und nicht jeder mag meine Storys. Mein Firmen Vergleich hinkt meiner Meinung nach nicht, weil ich lediglich damit sagen will, dass sich der „kleine Mann“ keine Gedanken machen braucht, was die „Oben“ beschließen. Ich bekomme Geld für meine Arbeit, logisch, aber viele Bekannte müssen heutzutage Überstunden bringen, für die sie nicht vergütet werden (Weder Kohle noch Freizeit!) Natürlich bekomme ich auch kein Geld wenn ich schreibe oder was poste, aber dennoch ist es nicht umsonst – wenn du verstehst was ich meine … Ich persönlich halte Sevac für ein sehr seriöses Board, und das Schreiben oder Lesen von erotischen Geschichten für ein „nettes Hobby!“ Jugendschutz muss sein, aber hiefür sind in erster Linie die Eltern bzw. Erziehungsberechtigten gefordert. Internet eine tolle Sache und eine große Geisel der Menschheit. Pornographie ist heute für Jugendliche sehr leicht zu finden und für viele männliche Jugendliche sind Mädchen nur noch was – zum f***. Ich schreibe hier bewusst männliche Jugendliche, obwohl natürlich auch Mädchen sich Sexseiten mal ansehen. Aber, nicht nur meiner Meinung, nicht in dem Umfang und der Intensivität wie Jungs. Jugendschutz – keine Frage, nur eben mit intelligenten Lösungen LG Mondstern |
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12.3.08, 12:12 Uhr | |
Adlerswald | Tja, es gibt eben institutionen,die im Akt voraus eilenden Gehorsams unsinnige Gesetzentwürfe unserer blutarmen Politiker ausführen. Glaubt im Ernst jemand, dass sich Jugendliche zwischen 16 und 18 Jahren davon abhalten lassen, in der Gegend herum zu vögeln, nur weil irgendwo ein Gesetz existiert, das ihnen das Ausleben auch in Worten verwehrt ? Dieser Gesetzentwurf wird, wie so viele, im Mülleimer der Geschichte enden. Wenn aber unser SEVAC diesen Entwurf bereits jetzt umsetzen will, sollte man damit anfangen, die "Teen-Rubrik" ersatzlos zu streichen und ernstlich daran gehen, veröffentlichte Stories auf den Gesetzesstand zu bringen. Denn die Redigierung der meisten Geschichten nimmt viel Zeit weg. Ein eindeutiges Votum von Seiten der Verantwortlichen für SEVAC wäre schon angebracht. |
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13.3.08, 18:34 Uhr | |
kater074 Beiträge: 0/18 dabei seit: Feb '08 | Adlerswald: Leider nicht. Natürlich hast Du vollkommen Recht damit, dass sich Jugendliche nicht vom Vögeln abhalten lassen werden, und nicht nur diejenigen, die über 16 sind. Aber: So ein Gesetz gibt letztlich immerhin Eltern eine Handhabe, sich missliebige Freunde ihrer Töchter (den umgekehrten Fall gibt es ja praktisch gar nicht) vom Hals zu schaffen. Ein Beispiel ist ja der vielzitierte "Fall Marco", bei dem alle Beteiligten zufrieden waren, bis sich die Mutter ungefragt eingemischt hat - und ihre Tochter zudem noch zur Lüge nötigt. Bei mir in Österreich gibt es - wie geschrieben - weder so ein Gesetz, noch einen Entwurf dazu. Ich komme mir nicht vor, als wäre Österreich nun ein sexueller "Sündenpfuhl" Mitteleuropas. Im Gegenteil ist das Sexualstrafrecht so ausgeklügelt, dass sexuelle Kontakte zwischen Jugendlichen (Freiwilligkeit immer vorausgesetzt!) praktisch immer straffrei bleiben, während Kindesmissbrauch streng bestraft wird (wobei die Höchststrafe noch zu niedrig ist ...). @ Mondstern: Teen-Geschichten zählen nicht zu meinen Lieblingsthemen, ich stehe mehr auf Gruppen- und Beziehungsgeschichten. Aber zwischendurch sind solche Stories durchaus eine nette Abwechslung. Du hast Recht, dass ich dabei gerne an meine eigene Jugend zurückdenke. Mir eine andere Motivation zu unterstellen, würde ich als Affront werten. Nicht jeder, der erotische Geschichten mit verliebten Teenagern mag, ist ein potenzieller Kinderschänder. Die Pubertät ist eine Zeit der Tabubrüche, eine Zeit, in der man gerne viel Zeit mit Leuten verbringt, vor denen uns unsere Eltern immer gewarnt hatten, um Dinge zu tun, die uns unsere Eltern immer verboten hatten. O.k., in Zeiten von Jugendkriminalität und -gewalt ist das vielleicht auch nicht mehr so romantisch; zu meiner Zeit verstand man unter diesen "verbotenenen" Dingen Alkohol und Sex. Im Nachhinein betrachtet, hätte ich die eine oder andere alkoholgeschwängerte Session eher weglassen sollen , während ich den Sex meiner Jugend keinesfalls missen möchte. Jedenfalls denke ich gerne an diese Zeit zurück, und Teen-Geschichten sind dabei immer eine schöne Anregung zum Zurückdenken. O.k., ich schweife schon ziemlich ab. Was ich meine ist: Obwohl meine Freund/inn/en und ich schon etwa mit 13 erstmals Kontakt zur Pornographie hatten und - aus meiner Sicht - keinerelei Schäden davongetragen haben , kann ich es immerhin noch verstehen, wenn pornographische Darstellungen im Internet mittels Alterstoren geschützt sind (wobei das Betreiben von Alterstoren natürlich auch ein gutes Geschäft ist). Was ich aber nicht verstehen kann, und worauf Du auch nicht einmal ansatzweise eingegangen bist: Wem nützt der Schutz erfundener jugendlicher Personen vor sexuellen Handlungen? Sind Romanfiguren so schützenswert? Ach ja: mondstern70: Sorry, Du bist aber sehr obrigkeitsgläubig. Du könntest eine österreichische Landsfrau von mir sein, bei uns gibt's viele die so denken. Oder bist Du in der DDR aufgewachsen? |
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14.3.08, 01:29 Uhr | |
Juxi | N'aaaaaaabend! Des Katers weise Worte finden meine Zustimmung. Obwohl bei uns in Österreich (um bei seiner Wortwahl zu bleiben) viele Unsinnige Gesetze geschmiedet werden und nicht zuletzt aufgrund dessen eine nicht abzustreitende Politikverdrossenheit herrscht, die sich in der Mentalität vieler Leute so widerspiegelt wie im Schlussabsatz beschrieben (in den Firmen sehe ich diese Einstellung ehrlich gesagt vorwiegend bei Hilfsarbeitern, teils auch bei Angestellten, die schlicht nix gegen die Willkür der großen Bosse tun können), dennoch bleibt uns in Österreich dieser Schwachsinnsentwurf (vorerst) erspart. Wäre es nicht verlockend, den Server von Berlin nach Wien (oder so) zu schaffen und sich selbst (der natürlichen Eigenschaft der Jugendlichen Ü16, sich und ihre verliebte Umgebung neugierigst zu erkunden) treu zu bleiben? Nur mal ein Denkanstoß, wie es aussähe, wenn man bei uns in Österreich ein Gesetz wie dieses ins Spiel brächte... Nehmen wir eine Jugendliche von 17 Jahren, die bereits fleißig hinterm Steuer sitzt (bei uns gibts den Führerschein unter bestimmten Voraussetzungen schon mit 17 Jahren). Im Herbst stünden vorgezogene Neuwahlen (Bundesregierung) an, weil die aktuelle Garde selbst im Liegen umfällt, wenn es drum geht, bescheidene Wahlversprechen in die Tat umzusetzen, oder weil man weitreichende Verträge unterschreibt, die man nicht gelesen hat, weil man über die Köpfe des Wählers hinwegentscheidet, die Verfassung schändet etc etc. Dann würde man zwar um die Stimme des jungen Fräuleins buhlen, indem man Kulis, Kondome, Feuerzeuge etc. verschenkt (wählen ab 16 ist bei uns, soweit ich weiß, fixiert), man würde sich fortan für 5 Jahre (statt wie bisher 4 Jahre) an den großen Geldtrog / Futternapf der Nation wählen lassen (und das mit allen Mitteln), würde mit tollsten Versprechungen die manipulierbarsten Bevölkerungsschichten mobilisieren (die jüngsten und ältesten Mitbürger), und beide Gruppen im Nachhinein aufs Ärgste diskriminieren. Die Senioren bekommen satte Pensionserhöhungen von 0.9 % (bei über 3 % Inflation, die real einer Teuerungsrate von ca. 10 % entspricht, wenn man nur Nahrungsmittel und Hygieneartikel betrachtet), die Jugendlichen steckt man in den goldenen Käfig, in dem es weder Alkohol noch Sex gibt (dafür aber den Führerschein und die polititsche Stimme). Die Gute darf dann nicht auf eigene Faust den verantwortungsvollen Umgang mit Alkohol, Sex usw. erlernen, soll aber verantwortungsvoll zur Urne schreiten. Hm. Klingt nicht nur widersinnig, sondern ist es auch. Etwas Interessantes habe ich heute gelesen - was dabei herauskommt, wenn man sich mit Teenagern nicht hinreichend auseinandersetzt, bzw. sie nicht richtig und frühzeitig aufklärt usw. Ich zitiere mal aus dem Artikel (Quelle: APA): Studie: Ein Viertel aller jungen US-Frauen mit Sex-Infektionen Ein Viertel aller jungen Frauen in Amerika haben einer Studie zufolge beim Sex übertragene Erreger. Damit sind schätzungsweise 3,2 Millionen Mädchen zwischen 14 und 19 Jahren betroffen. Mit Abstand am häufigsten (18 Prozent) sind Infektionen mit dem sogenannten Humanpathogenen Papilloma-Virus (HPV), die in einigen Fällen sogar zu Krebs führen können. Das geht aus einer im Internet veröffentlichten Studie der US-Gesundheitsbehörde CDC hervor, die am Donnerstag bei einer Vorsorgekonferenz in Chicago vorgestellt werden soll. Die amerikanische Gesundheitsbehörde hat für die Studie 838 junge Frauen auf die vier bekanntesten Geschlechtskrankheiten hin getestet. Nach den Papilloma-Viren treten am häufigsten Chlamydien-Infektionen auf - fast vier Prozent der Mädchen waren betroffen. 2,5 Prozent litten an Genital-Herpes und 1,9 Prozent an Trichonomaden im Scheidenbereich. 15 Prozent aller Untersuchten hatten mehr als eine Erregerart. Mit 48 Prozent waren schwarze Mädchen deutlich häufiger betroffen als weiße oder mexikanische (20 Prozent)... Man möge mir zeigen, wo der Profit liegt, wenn das Gesetz in dieser oder ähnlicher Form in D wirklich verabschiedet wird. (Direkt gefragt: Muss man den Amis wirklich jeden Scheiß nachmachen?) Gute Nacht, Juxi. |
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