13.1.11, 20:32 - Betreff: Vorschlag: Kategorie | |
torven137 | Als ziemlich neuem Autor möchte ich vorschlagen, eine neue Kategorie "Feelgood" zu eröffnen. Unter einer "Feelgood" Story verstehe ich eine Geschichte, die 1. nicht zu sehr auf Sex und Erotik ausgelegt ist. Auch andere Themen spielen zumindest eine Nebenrolle. (Abgrenzung auch zu "Soft Sex" und "Fetisch") 2. mindestens zwei glaubwürdig gezeichnete Akteure aufeinanderprallen und in teilweise auch unangenehme Situationen kommen lässt und 3. Diese Akteure die Situationen trotz aller Widrigkeiten mit- und bisweilen auch gegeneinander lösen lässt. (Happy end) Bezüglich der Motivationen sollten keine Fragen offenbleiben. Wenn die Akteure dann noch etwas dazugelernt haben oder sich entwickelt haben und einander Emotionen gezeigt haben, ohne dabei (zu) kitschig oder sentimental zu wirken, ist es für mich eine (zumindest fast) perfekte Feelgood Story. Einer Story, bei der die Identifikation des Lesers mit einem Akteur der Story komplexer ist als z. B. bei einer Soft Sex Story, und bei der Humor eine gewisse Rolle spielt. Als Autor wünsche ich mir eine gewisse Unvoreingenommenheit von meinem Leser. Bei "Sonstiges" wäre mir die Lesererwartung zu unspezifisch, und bei "Soft Sex" zu sehr auf Erotik bezogen, die halt etwas weicher ist. Wenn Emotionen und Lösung von Problemen oder Gratwanderungen ebenfalls eine Rolle spielen, wäre "Feelgood" genau die Kategorie, in die ich meine letzten hier veröffentlichten bzw. zu veröffentlichenden Storys einordnen lassen würde. Halt ein Gefühl, was nicht zu sehr auf den Unterleib fixiert ist, sondern bei dem sich der Leser für gelungene Lösungen für die Charaktere mitfreut. |
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13.1.11, 20:54 Uhr | |
-Serenity- | torven137: Du wirst lachen, aber das wünsche ich mir von den meisten Geschichten, die hier eingereicht werden. Für WX-Geschichten gibt es eine Kategorie und wer dort entsprechendes sucht, wird dort auch fündig. Natürlich bedeutet das im Umkehrschluss, dass reine Sexgeschichten durchaus auch nach den klassischen Mustern von Kurzgeschichten und Novellen aufgebaut sein könnten. |
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13.1.11, 21:53 Uhr | |
Krystan | torven137: Wenn ich dich richtig verstehe soll die Geschichte ungefähr so aussehen: Geschäftsfrau trifft auf alleinerziehenden Bauern, nach einigen humorvollen Konflikten trennt sie sich endgültig von dem reichen Anwalt und zieht zum Bauern und seinen Kindern. Dazu noch ein paar Landschaftsbeschreibungen von Sylt, Alpenvorland oder irgend einer anderen schönen gegend, und fertig ist die Geschichte für die Sektion. Letzten Endes würde aber eine solche Kategorie dann eher den Namen "Der große Sat 1 Film" verdienen. Ich denke dein Wunsch beruht auf einer konkreten Vision, Handlung oder Story die durch deinen Kopf geistert. Ich kann das auch gut verstehen, denn auch ich habe manchmal Probleme mich in einer Kategorie wieder zu finden. Gerade wenn man mehr als einen Plot in einer Geschichte hat. Ich frage mich nur, ob eine Geschichte die Primär eigentlich nichts mit Erotik zu tun hat, sondern eher eine allgemein Geschichte ist, hier bei sevac wirklich richtig aufgehoben ist. Dafür gibt es schließlich jede menge Literatur Seiten wo man sich mit jugendfreier Literatur austoben kann. Da hast du aber schon sehr konkrete Forderungen an die Geschichte. Eine Happy End Pflicht finde ich bei einem Roman schon langweilig, aber bei Kurzgeschichten nimmt dies ja gerade viele spannende Elemente aus der Story raus. Das in der Geschichte eine Handlung sein soll, die auch echt glaubwürdig rüber kommt, vielleicht noch mit etwas Erotik gewürzt gibt es ja hier in fast allen Kategorien. Besonders wenn die Geschichten mehr als 30 Seiten lang sind. |
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14.1.11, 21:00 Uhr | |
torven137 | Krystan: Sorry, du hast mich nicht richtig verstanden. Lag aber auch daran, dass ich was vergessen hab: 1. Feelgood /= seicht. Feelgood-Storys und -Filme mit nicht-trivialen Plots und nonkonformen Charakteren, die sich ausserhalb gewisser Klischees bewegen, mit poetischen Momenten, echten Gefühlen anstelle von Sentimentalität bewirken bei mir, dass ich mich gut fühle. Nicht aber Heimat- oder Luxusdampferstangenware. 2. Dass sevac.com eine HP für erotische Geschichten ist, ist mir schon klar. Geil sein und Schmunzeln - geht das? Ich behaupte |
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14.1.11, 23:34 Uhr | |
Krystan | torven137: Vielleicht solltest du statt den vielsagenden den Englischen Begriff "Feelgood" einen passenderen Deutschen nehmen, oder zumindest den Begriff ausreichend erklären. Für mich hat der Begriff einfach den Hauch der seichten Unterhaltung. Du hast war ein paar Erklärungsfetzen geliefert, aber die sind ohne aussagekräftige Beispiele leider sehr schwer einzuordnen, da sie alles oder auch nichts bedeuten können. Vielsagend, eindringlich, aber leider nicht greifbar. Gerade Forderungen wie "Echte Gefühle anstatt Sentimentalität" sind in meinen Augen sehr Subjektiv. Auch "nicht-triviale Plots" sind in meinen Augen schwer objektiv zu Beurteilen, könntest du dafür ein gutes Beispiel nennen? Mich würde auch interessieren was du unter nonkonformen Charakteren verstehst. Das sind alles schöne Schlagwörter, die aber in meinen Augen für sich genommen kaum Aussagekraft besitzen. |
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14.1.11, 23:46 Uhr | |
Why-Not | Krystan: Er meint halt so etwas wie meine Geschichten. Why-Not PS: Natürlich sind die Kriterien subjektiv. Das dürfte aber auf alles Wertende zutreffen. PPS: Man kann solche Geschichten auch jetzt schon einstellen, darf sich halt nur nicht darüber ärgern, wenn die Erotik dann ggf. geringere Wertungen bekommt, als Inhalt und Stil. (=> Erfahrung) |
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15.1.11, 00:53 Uhr | |
-Serenity- | Mit diesen Begrifflichkeiten für eine Kategorie ist das so eine Sache. Für die von Torven angesprochene Richtung hat man das altdeutsche Wort Romanze erfunden. Leider, wie das so im Deutschen ist, deckt das aber nicht die volle Breite ab. Schließlich gibt es ja auch Geschichten, die mit den Gefühlen des Lesers Achterbahn fahren. Why-Not's charmante Suggestion macht das ziemlich anschaulich. Oder man nehme die verfilmte Geschichte von Bernhard Schlink: "Der Andere" (US-Original - The Other Man (2008) Die erfüllt die von Torven genannten Bedingungen, einschließlich eines "happichen Endes." Sex spielt in dem Film und auch in der Vorlage von Schlink graphisch nur eine Nebenrolle. Ich mach ja nur ungern Werbung für andere Boards, aber da es englischsprachige Einrichtungen sind, gehe ich mal skrupellos über meine Bedenken hinweg. Literotica/Storiesonline führen die Bereiche Non-Erotic und Loving Wives. Viele der Geschichten aus den genannten Genres verursachen beim Leser einen Hexentanz der Nerven, weshalb sie bei den ach so prüden Amerikanern oft sehr emotional diskutiert werden. Hier im Sevacboard, wo sich der Bereich unauffällig "Partner" nennt, habe ich dergleichen noch nicht erlebt. Vielleicht sind deutsche Leser einfach nur anders gestrickt, oder ... einfach cleverer als die Freunde hinter dem großen Teich. Eine Umstrukturierung der Genres hier ist schon länger im Gespräch. Reagiert wurde schon im Bewertungsbereich, wo Erotik nicht mehr überall bewertbar ist. Insofern dürfte es also kein Problem für Geschichten geben, die nicht nur den animalischen Trieb befriedigen. In anderen Freds ist über eine veränderte Genreaufteilung auch schon öfter diskutiert worden. Leider muss man sich die Inhalte der betreffenden Beiträge noch suchenden Auges erschließen. Serenity *war kurz davor, für die aktuelle cucki-Geschichte eine eigene Rubrik vorzuschlagen: "Essen und Trinken" Zynische Einleser würden, ohne mit der Wimper zu zucken, Kaviar- und Natursektthemen diesem Bereich ebenfalls zuordnen. |
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15.1.11, 03:26 Uhr | |
Krystan | -Serenity-: Danke für deine humorvolle Erleuterung. Sie erklärt übrigens auch warum "Deutsche" Filme durchschnittlich in Deutschland schlechter wegkommen als Amerikanische. Hat ein US Film eine Seichte Geschichte+ Happy End, dann hat man ja auch nichts anderes erwartet. Hat ein deutscher Film keine wirklich aussergewöhnliche Story, dann ist man enttäuscht, man hätte dann ja auch gleich einen Holywoodfilm ansehen können. Aufgrund der mangelnden Kenntnis des Lokalcolorits, fällt die schwachsinnige Story wenigstens nicht auf. Das es bei sevac viele Perlen gibt, wenn man nur den Mut hat, genug Austern zu öffen ist hoffentlich auch klar. Wobei ich sie vielleicht nicht umbedingt bei Kavier und Natursekt suchen würde. |
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15.1.11, 19:29 Uhr | |
torven137 | Krystan: 1. Echte Gefühle statt Sentimentalität Schwierig. Ich denke gerade an den Film "Im Juli" von Akin, einen der besten deutschen Feelgood-Filme der 00er Jahre. Auch in märchenhaften Storys werden Gefühle überzeichnet, was ich aber in Ordnung finde, solange es nicht weinerlich oder albern wird. 2. Nicht-trivial Schon etwas leichter. Als ich in der Grundschule die schriftliche Division erlernte, dachte ich: Da muss man erst mal drauf kommen! Hat für mich sowas von Um-die-Ecke-gedacht. Dabei sollte nicht übersehen oder abgewertet werden, dass auch in komplexeren Operationen noch addiert wird. Beispiele für nicht-triviale Geschichten: Kindergeschichten v. Erich Kästner (fliegendes Klassenzimmer, doppeltes Lottchen, ...) - Hanni und Nanni Bücher mögen da schon trivialer gewesen sein (Hab ich nicht gelesen, kann ich nicht beurteilen. Vermutlich mehr "Addition" als bei Kästner.) 3. Nonkonform Ein nonkonformer Charakter löst die Aufgaben nicht so, wie es ein anderer Charakter, sein Umfeld oder selbst der Leser es erwarten würde. Dennoch ist seine Art der Lösung zumindest im Nachhinein für den Leser nachvollziehbar. Ebenfalls kein MUSS bei einer Feelgood Story, zumal es ja auch in einer komplexeren Story Charaktere geben muss, die konform sind, oder vielleicht auch erst lernen müssen, aus den Erwartungen auszubrechen. |
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12.4.12, 13:05 Uhr | |
helios53 | torven137:Krystan: Eigentlich recht interessanter Thread! Allerdings glaube ich, dass es meist viel Text braucht, um "wahre Gefühle" so unmissverständlich zu beschreiben, dass man sie auch richtig versteht. Nicht mein Ding, da wird es mir meist schon zu langweilig. Warum nicht auch trivial? Das Leben ist meist überwiegend trivial, sogar dann, wenn es interessant und lustig zugeht. "Nichttrivial" kommt meist eher als "An den Haaren herbeigezogen" und "pseudopsychologisch" daher. Auch nicht mein Ding. Nonkonforme Charaktere sind nun mal nicht die Regel. Sie bilden sicherlich eine Art Würze in der Geschichte. Gut gewürzt ist eben gut, es kann auch pikant werden, aber nur Würze ist mir zuviel. Ein nonkonformer Charakter in einer Geschichte hebt sie über das Mittelmaß. Treffen zwei nonkonforme Charaktere aufeinander und sosnt passiert nix, wird es anstrengend, oder die beiden verhalten sich bald auch "konform" (Säure und Base zusammen gibt Wasser und Salz, wenn ich mich richtig erinnere, was man mir vor gut 40 Jahren beizubringen versucht hat). Aber eine Anmerkung hat mir gefallen: "Geil und Schmunzeln" Das ist mein Ding, dafür hätte ich gern die Kategorie "Happy Sex" (es passen da alle möglichen Elemente von Teens, Partner, Sexstory, Gruppen ...hinein), aber keine Tragödien, Eifersuchts- und Ehebruchsdramen, langwierige Liebesentwicklungen usw. |
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