11.4.12, 17:51 - Betreff: neue Rubrik- übersetzungen? | |
S-Single | Moin, Da es ja nun häufiger vorkommt, dass Geschichten übersetzt werden, fände ich eine entsprechende Rubrik gut. Das übersetzen ist bestimmt nicht einfach und es gibt viele gute Geschichten in anderen Sprachen, die nicht jeder spricht. Vielleicht gibt es ja auch Mutige, die vons Deutsch ins Englische übersetzen wollen. von Schlafloser Single |
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11.4.12, 19:20 Uhr | |
Auden_James | Ich wüsste nicht, warum eine Sparte "Übersetzungen" notwendig sein sollte? Übersetzte Text sind genauso Texte, die mehr oder minder passend in die bestehenden SEVAC-Kategorien einordenbar sind, wie auch nicht-übersetzte Texte. Und also da kein Problem in der Kategorisierbarkeit von übersetzten Texten gegenüber nicht-übersetzten Texten besteht, besteht auch keine Notwendigkeit, für übersetzte Texte eine gesonderte Kategorie aufzumachen. (Anmerkung: Und aber zudem auch gilt, dass, wenn nicht erkennt oder geschätzt wird, dass es viele gute [und freilich noch mehr bessere!] veröffentlichte Geschichten in anderen als der deutschen Sprache und also auch dementsprechend viele potentielle Übersetzungen gibt, dann erscheint das Übersetzen für SEVAC grundsätzlich fragwürdig oder sinnlos, denn warum sollte überhaupt übersetzt werden, wenn übersetzte Texte und das Übersetzen selbst offenkundig nicht geschätzt werden? Und wie auch sollte die Forderung eines Abschiebens von Übersetzungen in eine gesonderte Kategorie auf SEVAC anders verstanden werden als ein Ausdruck oder eine Illustration eines solchen übersetzungsfeindlichen Ressentiments?) Liebe Grüße, Auden James |
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11.4.12, 19:26 Uhr | |
Aramis Beiträge: 218/1403 dabei seit: Nov '98 | Auden_James: Ich wüsste nicht, warum eine Sparte "Übersetzungen" notwendig sein sollte? Das sehe ich auch so. Eine derartige Kategorie hilft dem Leser herzlich wenig, es sei denn er hat einen Fetisch für Übersetzungen. LG Aramis |
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12.4.12, 00:53 Uhr | |
helios53 | Aramis:Auden_James: Ich wüsste nicht, warum eine Sparte "Übersetzungen" notwendig sein sollte? Allerdings stellt sich schon die Frage, ob sich Sevac nicht eher als Board definiert, das Eigentexte seiner Mitglieder veröffentlich. Übersetzungen von einer Fremdsprache ins Deutsch oder eine deutschähnliche Übersetzersprache sind und bleiben trotz der Übersetzung Texte von Nichtmitgliedern. Der nächste Schritt wären dann wohl modernisierte Erotik-Klassiker. Josefine Mutzenbacher im Deutsch des 21. Jahrhunderts? Ach, nein, das ginge ja nicht! Zu jung, zu inzestös. Aber es gibt ja noch andere Werke. "Julchen und Jettchen auf der Leipziger Messe" z.B., "übersetzt" in zeitgemäße Umgangssprache und mit leicht angepasstem Alter. Das Copyright wäre ja abgelaufen. |
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12.4.12, 01:12 Uhr | |
Coy | helios53: Na warum denn nicht? Das würde ich sofort lesen. ;) Warum widmen wir uns dem Problem nicht dann, wenn hier mehr als ein halbes Dutzend Übersetzungen existieren? |
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12.4.12, 01:53 Uhr | |
Krystan | Ich denke die Zahl der Übersetzungen wird sich in Grenzen halten, da es außer Auden_James ja die meisten Autoren es vorziehen ihre eigenen Ideen umzusetzen. Ich persönlich finde es ja auch ein wenig seltsam, hier sozusagen Secound Hand Geschichten zu vermarkten, aber solange Aramis sich daran nicht stört. Der Punkt der für einen eigenen Bereich sprechen würde, wäre an der Stelle, dass das Bewertungssystem von Sevac eben "Übersetzungen" nicht vorsieht. Eigentlich müsste, um eine Übersetzung bewerten zu können, der Leser den Orignaltext lesen, verstehen und dann im Vergleich dazu die Übersetzung lesen müssen. Da dies jedoch kein Uniseminar, sondern ein Erotikboard ist, denke ich, dass so ein Aufwand vollkommen übertrieben wäre, so mal die Zahl der Texte ja wirklich verschwindend gering sind. |
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12.4.12, 03:54 Uhr | |
Coy | Krystan: Da dies jedoch kein Uniseminar, sondern ein Erotikboard ist, denke ich, dass so ein Aufwand vollkommen übertrieben wäre, so mal die Zahl der Texte ja wirklich verschwindend gering sind. Sag ich ja... |
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12.4.12, 04:41 Uhr | |
Auden_James | Krystan: Ich persönlich finde es ja auch ein wenig seltsam, hier sozusagen Secound Hand Geschichten zu vermarkten [...]. Dein persönliches Empfinden in allen Ehren, aber was bitteschön ist seltsam daran, anderen Leser fremde Texte mithilfe einer Übersetzung nahezubringen? Oder findest du es etwa auch seltsam, dass jeden Monat unzählige neue übersetzte Romane auf dem deutschen Büchermarkt veröffentlicht werden? Findest du auch, dass dort sozusagen Second-Hand-Literatur vermarktet wird? (Anmerkung zum „Second-Hand-Geschichten“-Begriff bzgl. Übersetzungen: Der Begriff ist völlig unpassend und verfehlt, denn Übersetzungen haben nichts mit Second-Hand-Artikeln zu tun. Second-Hand-Artikel sind ja Artikel, die bereits von irgendwem anders benutzt und gebraucht wurden, bevor sie von dir oder mir erworben werden. Eine Übersetzung, erst Recht aber eine Erst-Übersetzung, wie es die von mir vorgenommenen Übersetzungen sind, ist nicht bereits vom deutschsprachigen Publikum gelesen worden (was ja ungefähr dem „benutzen“ oder „gebrauchen“ eines Second-Hand-Artikels entspräche), bevor sie nicht (erst-)veröffentlicht wurde! Daher ist dein Begriff der „Second-Hand-Geschichte“ in keiner Weise auf das Feld der (Erst-)Übersetzungen übertragbar.) Beste Grüße –AJ |
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12.4.12, 05:42 Uhr | |
Krystan | Ich wollte mit Second Hand Geschichten, es eigentlich nur nett ausdrücken. AJ, wie soll man es sonst ausdrücken. Der Übersetzer einer Geschichte ist ja eigentlich nicht der Autor der Geschichte, so wie es eigentlich bei Sevac die Regel sein sollte. Er wandelt schließlich nur einen bestehenden Text eines anderen Autors in eine neue Sprachform. Eine Leistung, die je nach Textlänge von praktisch jedem halbwegs in den beiden Sprachen versierten Menschen ohne große Probleme zu bewerkstelligen ist. Sicher kann man daran etwas feintunning betreiben, aber letztlich steht und fällt alles mit dem Orignialtext. Das ist ja auch der Unterschied zwischen einer Übersetzung und einem Remake. Ein Vergleich: Verblendung wurde jetzt einmal in Europa und einmal in den USA verfilmt. Beide Filme sind jedoch eigenständige Arbeiten. Die jeweilige deutsche Synchronisation, ist jedoch kein eigenständiger Film, sondern eben nur eine Synchronisation, die man eben auch als Gelungen, oder nicht Gelungen bezeichnen kann. Trotzdem würde glaube ich niemand auf die Idee kommen, den Übersetzer dies Skripts als Drehbuchautor zu bezeichnen. Übersetzer ist eben genau wie ein Lektor, etwas anderes, als ein Autor. Meine Cousine z.B. hat Dolmetscherin Studiert. Sie kann dir jeden Text in kurzer Zeit ins Italenisch oder Spanisch übersetzen oder eben zurück. Aber wenn du sie vor die Aufgabe stellst, selbstständig etwas zu schreiben, ist nur das große Schweigen im Wald. Genau das macht eben einen Autor aus. Zumindest sehe ich es jetzt so. |
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12.4.12, 11:06 Uhr | |
helios53 | Auden_James:Krystan: Ich persönlich finde es ja auch ein wenig seltsam, hier sozusagen Secound Hand Geschichten zu vermarkten [...]. Ein kurzer Griff ins Bücherregal zeigt den Unterschied: Ist zwar schon etliche Jahrzehnte her, aber da kam ein Roman auf den Markt "Der Pate". Und was steht da groß als Autor? "Mario PUZO"Und nicht etwa "Gisela STEEGE". Die steht relativ klein auf Seite 5: "aus dem Amerikanischen übertragen von Gisela Steege" Sevac ist keine Buchhandlung und das System lässt es nicht zu (zumindest nicht problemlos), die übersetzten Geschichten unter den Namen der eigentlichen Autoren zu veröffentlichen mit dem kleinen Untertitel "Aus dem Amerikanischen übersetzt von Auden James" |
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12.4.12, 11:10 Uhr | |
helios53 | Coy:helios53: Was denn?? Die Mutzenbacher würde ja jeden Reiz verlieren, wenn sie bei ihren ersten Erlebnissen nicht 8 sondern 18 wäre. Das wäre ja nur noch lächerlich. Oder Julchen und Jettchen? Ja, mach mal einen Versuch. Den Originaltext findest du mit etwas Geschick beim "Gutenberg-Projekt" auf "spiegel.de" |
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12.4.12, 16:42 Uhr | |
Coy | helios53: Die Mutzenbacher ist gut so, wie sie ist. Aber Julchen und Jettchen sind schon so etwas wie ein Komödie aus heutiger Sicht. Nun... Auch damals wären sie wohl schon augenzwinkernd gemeint. Denke ich jedenfalls. Aber ich empfinde nicht die Ambition, das zu modernisieren. Ich würde es nur durchaus gerne sehen, wenn es jemand täte. Was nun Übersetzungen angeht, habe ich selbst Geschichten gelesen, von denen ich gerne eine Übersetzung erarbeiten würde. Und vielleicht tue ich das auch in dem Bestreben, mein Englisch weiter zu verbessern und mich auf eigene Arbeiten in Englisch vorzubereiten. Veröffentlichen werde ich sie dann allerdings nur da, wo der Autor 'beheimatet' ist, falls der nicht andere Wünsche hat, die ich dann durchaus respektieren würde. Wobei ich in dem Fall wohl eher versuchen würde, dem jeweiligen Autoren eine eigene Aktivität im deutschsprachigen Raum mit meiner Unterstützung schmackhaft zu machen. |
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12.4.12, 19:19 Uhr | |
Auden_James | @ Krystan: Wenn man keine Ahnung hat...Krystan: Um deine Frage beantworten zu können, wie man sonst ausdrücken solle, müsstest du erst einmal klären, was „es“ sein soll? Ich weiß „es“ jedenfalls nicht. Klar ist aber: Die Analogie „Second-Hand-Artikel = literarische Übersetzung“ ist falsch, s.o. Krystan: Dazu bleibt mir nur zu sagen: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. Hättest du irgendeine Ahnung vom literarischen Übersetzen, dann käme dir nicht in den Sinn, ernsthaft zu behaupten, dass jede Person, die kompetenter Sprecher zweier verschiedener Sprachen A und B ist, „ohne große Probleme“ einen beliebigen literarischen Text aus A nach B u/o aus B nach A übersetzen könne. Das kann nämlich nicht nur nicht jede Person, das kann tatsächlich nur eine Minderheit! Und Übersetzen allein sagt ja noch nichts darüber aus, wie adäquat die Übersetzung gelingt: Nicht einfach nur irgendwie literarisch zu übersetzen, sondern adäquat literarisch zu übersetzen, das kann aus der Minderheit derer, die überhaupt übersetzen können, wiederum nur eine noch viel kleinere Minderheit! Du kannst ja gerne einmal selbst dich an einer literarischen Übersetzung versuchen. Obschon ich bezweifle, dass du, der das Übersetzen derart geringschätzt, irgendeine Motivation zum Übersetzen verspürst. So wirst du auch niemals erfahren, was bereits Wilhelm von Humboldt erfuhr: „Alles Übersetzen scheint mir schlechterdings ein Versuch zur Auflösung einer unmöglichen Aufgabe.“ Krystan: Ich kann mich nur wiederholen: Wenn man keine Ahnung hat, einfach mal die Fresse halten. Der Unterschied zwischen Übersetzung und Remake ist nicht mögliches „feintuning“ (sic!) oder die Qualität des Ausgangstexts, sondern dass eine Übersetzung qua Adäquatheitsanspruch der Texttreue dem Original verpflichtet ist, wohingegen eine Bearbeitung (für die Remakes Beispiele sind) keine solche Treue gegenüber dem Original obliegt. Daher kann in einer Bearbeitung frei herum gesponnen werden, sodass am Ende vielleicht höchstens noch der Titel Ähnlichkeit zum Original erkennen lässt, was, wäre dies der Fall bei einer Übersetzung, eine schlicht und ergreifend durch und durch inadäquate Übersetzung des Originals bedeutete. Krystan: Und was hat das a) mit Übersetzungen auf SEVAC zu tun und b) mit Übersetzern allgemein? Zu b): Übersetzer heißen nicht umsonst Übersetzer: Sie sind halt Übersetzer und nicht die Autoren des jeweiligen Ausgangstexts. Deshalb heißen sie ja auch Übersetzer und nicht Autor. Und zu a): Nirgends behaupte ich, der Autor des von mir jeweils übersetzten Ausgangstext zu sein. Dass ich der Übersetzer und nicht der Autor des Ausgangstexts bin, stelle ich schließlich bereits in der ersten Zeile klar, in der es heißt: „Aus dem amerikanischen Englisch von Auden James“. Deine Ausführungen hier erscheinen daher irrelevant. Krystan: Also stimmst du tatsächlich nicht einmal der trivialen Wahrheit zu, dass Autoren per definitionem aus sich heraus etwas (ggf. Neues) schreiben? Unfassbar. Ich meine, wie kommst du darauf, dass gerade „das große Schweigen im Wald“ es sei, das „eben einen Autor aus[mache]“? Das hast du jedenfalls, wie nachzulesen, oben behauptet! Dir zufolge also sind Hemingway und Tolstoi und Hauptmann keine Autoren, weil sie aus sich heraus etwas mehr oder minder Neues in Sachen Literatur geschrieben haben, statt sich dem „große[n] Schweigen im Wald“ hinzugeben und nichts zu schreiben. Wow, ich bin beeindruckt. Beste Grüße –AJ |
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12.4.12, 20:00 Uhr | |
Krystan | Auden_James: Hm, ich könnte jetzt auf all deine Punkte eingehen, aber bei dem Tonfall denke ich nicht, dass es sinn macht. Auden_James:Krystan: Was deinen Schlusssatz angeht, offenbart er, wie man flasch Zitieren kann, um etwas bewusst misszuverstehen. Krystan: Wenn man den gesamten Text ließt, wird glaub ich die Aussage offensichtlich. Aber ich denke, dass hattest du auch verstanden und wolltest aufgrund deines aufgeregten Zustands dies bewusst ignorieren, um irgendwas zum Lästern zu haben. Also komm einfach mal wieder runter. |
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12.4.12, 21:07 Uhr | |
tyami | Auden_James: Da könnte was dran sein, ja. "Adäquat literarisch" heißt in unserem Fall, aus einem guten fremdsprachigen einen guten deutschen Text zu machen. Das ist gelegentlich an der Grenze zur Bearbeitung, da hat Krystan schon recht. Übrigens auch beim Second-Hand-Artikel. Du gibst uns quasi deine Lieblingsstorys zum Lesen, mit deinen übersetzungstechnischen Gebrauchsspuren. Aber find ich in Ordnung, ehrlich. Für dich gilt das selbe Risiko wie für jeden Selbstschreiber: Daumen runter, Daumen hoch. |
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12.4.12, 21:40 Uhr | |
Auden_James | Krystan: Das kannst du so sehr glauben, wie du willst, dadurch wird es nicht weniger falsch. Deine Aussage ist deine Aussage und deine Aussage habe ich oben zitiert und kritisiert. Wenn du etwas anderes gemeint hast, dann hast du dich missverständlich ausgedrückt. Und dann liegt es an dir, dich weniger missverständlich auszudrücken und deine Aussage ggf. zu korrigieren. Das hast du bislang jedoch nicht getan. tyami: Nicht in „unserem Fall“, sondern in deinem Fall (oder vielleicht deinem und Krystans). (Und auf die Frage, was das "gut", von dem du hier sprichst, bedeuten mag, werde ich gar nicht erst eingehen: das deutlich zu machen, überlasse ich dir, schließlich ist es auch dein Sprachgebrauch.) In der Translatologie werden verschiedene Standpunkte bezüglich der Frage vertreten, was „adäquat literarisch“ zu übersetzen bedeutet. Daher sehe ich keine Notwendigkeit, dass nach dem Stand der wissenschaftlichen Debatte in dieser Frage es notwendigerweise nur einen einzig wahren Standpunkt gibt. Was mein Standpunkt diesbezüglich ist, habe ich an anderer Stelle klargelegt. Ich verzichte darauf, mich hier zu wiederholen. Wer daran wirklich interessiert es, der findet es an gegebener Stelle eh von selbst. tyami: Lieber tyami, mir wäre wirklich sehr daran gelegen, wenn du jene „Gebrauchspuren“ mir irgendwie konkret vor Augen führen könntest. Ich weiß z.B. im aktuellen Fall „Fibonaccis Fenster“ beim besten Willen nicht, was du mit dem von dir kritisierten „amerikanische[n] Deutsch“ meinst. Es wird dir jawohl nicht einfach nur, wie manch anderem Einhandleser, um die amerikanischen Maßeinheiten gehen, oder? (Den Einwand eines anderen Einhandlesers, dass er erst Umrechnen müsse, fand ich übrigens echt witzig, wenn ich mir vorstelle, dass der da mit offener Hose sitzt und seine Erektion nicht aufrecht erhalten kann, weil er mit zwei Händen am Taschenrechner hantiert, um das Volumen der Brüste der weiblichen Hauptperson auszurechen, als ob ohne dieses abstrakte cm³-Wissen keine Erregung möglich wäre, einfach zum totlachen!) Beste Grüße –AJ |
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12.4.12, 21:46 Uhr | |
Aramis Beiträge: 218/1403 dabei seit: Nov '98 | helios53: Sevac ist keine Buchhandlung und das System lässt es nicht zu (zumindest nicht problemlos), die übersetzten Geschichten unter den Namen der eigentlichen Autoren zu veröffentlichen mit dem kleinen Untertitel "Aus dem Amerikanischen übersetzt von Auden James" Das macht erheblich mehr Sinn als eine neue Kategorie. Darüber könnte man intensiver nachdenken, wenn sich ein paar Übersetzungen angesammelt haben. LG Aramis |
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12.4.12, 22:43 Uhr | |
tyami | Auden_James: Um dich aus dieser übersetzungskünstlerischen Ungewissheit zu befreien: Nein. Aber nachdem wir hier eh ganz unter uns sind, wo Kritik erlaubt ist: Dieses Kauderwelsch ist genau das, was ich nicht unter guten Texten versteh. Andererseits bist du ja ohnedies über die Kritik deiner "Einhandleser" erhaben, irgendwiedenkt tyami. Bestenfalls 0,05% Erfolgschance. Eher 2 mal Zehn hoch minus Neun. Wieviel das in Inch sind, weiß ich nicht. Frag deinen Taschenrechner, sobald du eine Hand frei hast. Und nachdem ich deinen translatologischen Standpunkt kenne: Mit Englisch klappt es noch so lala, aber mach das mal mit italienischen oder russischen Texten. Wie gesagt, es ist für mich in Ordnung, wenn du hier unter "Autor" läufst, weil du im Fall des Misserfolgs genauso die Krot frisst wie wir. |
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12.4.12, 23:11 Uhr | |
Auden_James | tyami: Tut mir leid, vielleicht bin ich auch einfach zu blöd, aber dieses „Kauderwelsch“ ist mir immer noch nicht konkret genug, ich begreife nicht, was konkret im Text, d.h. also in Satz- bzw. Wortform, du im Fall von „Fibonaccis Fenster“ mit „Kauderwelsch“ meinst. Denkst du, du könntest dich herablassen, mich in dieser Frage aufzuklären? tyami: Was für Kritik meinst du? Bitte, wenn du ernsthaft darüber reden möchtest, inwiefern ich Kritik gewisser Einhandleser nicht genügend beachtete, dann verweise auf konkrete Fälle. Im Fall von „Fibonaccis Fenster“ ist jener Einhandleser, der seiner Aussage nach sich durch die amerikanischen Maßeinheiten behindert fühlte, der einzige Einhandleser, der sich überhaupt zu erkennen gab. Und die übrigens einzige andere inhaltliche Kritik, neben deiner nichtssagenden Kritik des „amerikanische[n] Deutsch“, ist von einem „Jack“, der mit Kraftausdrücken, Flüchen und wörtlicher Rede in Sachen Literatur nicht klarkommt. Überflüssigerweise weiter darauf einzugehen, wieso weshalb warum diese Meinungen keine validen Textkritiken darstellen, erspare ich dir und mir. Oder bist du anderer Ansicht? tyami: Ich verstehe auch hier nicht, was du mir mit diesem Satz sagen möchtest? Was ist „es“, das mit Englisch noch so lala klappe? Was ist „das“, was ich „mal mit italienischen oder russischen Texten“ machen solle? Meinst du etwa das meinem Standpunkt gemäße literarische Übersetzen? Da stellt sich mir gleich die nächste Frage: Warum sollten andere europäische Sprachen wie Italienisch oder Russisch von meinem Standpunkt aus nicht literarisch übersetzbar sein? Wie gesagt, über eine Aufklärung deinerseits über das, was du mir sagen möchtest, würde ich mich wirklich ausgesprochen freuen. Du sprichst der Morphologie deiner Sätze nach zwar Deutsch, einzig ich verstehe die Bedeutung deiner Sätze leider nicht, ich gebe es zu. Geht’s auch verständlich oder wenigstens weniger verklausuliert? Beste Grüße –AJ |
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13.4.12, 00:22 Uhr | |
tyami | Auden_James: Ja, genau darum geht es. Bei "Eisen und Eis" hat es geklappt, weil der Originaltext genug literarische Substanz hatte. Die hat "Fibonaccis Fenster" in gewisser Weise ja auch, aber lies mal: Fibonaccis_Fenster: Im American English ist der Sprachfluss in Ordnung, zumal bei diesem Ich-Erzähler. Im Deutschen klingt es eben nach dem, was es ist: Eine mehr oder weniger wortwörtliche Abbildung einer fremden Sprache. Wenn dieser Ich-Erzähler nicht Ami, sondern Deutscher wäre, würde er trotzdem nicht so sprechen. Die fremden Einheiten verstärken diesen Eindruck noch, allein durch ihre Menge. Es ist eine fremde Welt, und die wird im Text zu wenig erklärt, um sich damit zu identifizieren. Kann man als Amerikaner, weil man aus obigen Angaben ein Bild von der Frau kriegt. Im Deutschen nicht, auch nicht mit Taschenrechner. Dazu fehlt uns der Erfahrungshintergrund. Das wäre im Italienischen oder Russischen - da bin ich wenigstens ansatzweise firm - noch erheblich krasser ausgefallen. Gut, du hast meinen Respekt dafür, dich auf das Experiment eingelassen zu haben. In meinen Augen ist es eben gescheitert. |
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13.4.12, 02:06 Uhr | |
Auden_James | tyami: Danke für deine endlich einmal konkreten Ausführungen. Insofern kann ich deine Kritik jetzt ansatzweise nachvollziehen. Dir ist der Text also zu „fremd“, weshalb du nicht so Recht Zugang zu ihm findest. Okay. Aber ist das wirklich der spezifischen Fremdheit des Übersetzungs-Text anzulasten, frage ich? Ich meine, selbst die amerikanischen Leser stieß der Original-Text in nicht unbeträchtlicher Heftigkeit vor den Kopf. Ich zitiere aus den Kommentaren zum Original: That was the biggest load of shit I have ever read, why the hell would you waste your time even typing that crap. Congratulations you are the biggest LOSER! This is either brilliant or crap but I can't tell. All I know is that it doesn't make a tiny bit of sense to me. this is the most confusin story i had eva read!!!! What a piece of mud! Your pseudo psychology is quirksome. You truly are amazing...at writing utter shite. When a reader can't make sense of a story, the writer has a problem... In meinen Augen widerlegt das deine Annahme, dass die Leser-Befremdung des Texts spezifisches Problem oder Schwäche der Übersetzung sei, denn offenkundig scheinen die amerikanischen Leser noch befremdeter vom Text gewesen zu sein als du oder Frederic oder andere anonyme deutsche Leser. Vielleicht hilft ja eine erneute, konzentriertere Lektüre? (Schließlich ist der Text, finde ich, alles andere als anspruchslos.) Beste Grüße –AJ |
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13.4.12, 03:35 Uhr | |
tyami | Auden_James: Nein. Ich glaub auch nicht, dass der Text erst durch deine Übersetzung strange wurde. Aber sie holpert und klingt auf Deutsch seltsam, und wenn deine persönliche Note als Übersetzer die bedingungslose Werktreue ist, musst du eben mit dieser Stilkritik leben. Da war doch mal was mit: "Beurteilt wird der Text, wie er dasteht." Und ich hab die Geschichte in deutscher Sprache gelesen. Wenn ich sie erst auf Englisch lesen muss, um mir ein Urteil bilden zu dürfen, frag ich mich, wozu sie übersetzt wurde. |
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13.4.12, 17:31 Uhr | |
Auden_James | tyami: Aber sie holpert und klingt auf Deutsch seltsam, und wenn deine persönliche Note als Übersetzer die bedingungslose Werktreue ist, musst du eben mit dieser Stilkritik leben. Ja, kein Problem. Wenn die Übersetzung in deinen Ohren "holpert": bitteschön. Ich kann das zwar nicht verstehen (du lieferst ja keine Beispiele), aber ich versuche es insofern nachzuvollziehen, als dass dann wohl auch der Ausangstext in deinen Ohren "holpert", was auch immer dieses ominöse Holpern bedeuten mag, wie gesagt, ich verstehe es nicht. tyami: Und ich hab die Geschichte in deutscher Sprache gelesen. Wenn ich sie erst auf Englisch lesen muss, um mir ein Urteil bilden zu dürfen, frag ich mich, wozu sie übersetzt wurde. Und wo bitteschön habe ich gefordert, dass du erst den englischen Ausgangstext lesen musst, bevor du dir ein Urteil zum deutschen Text bilden darfst? Wenn es dir jedoch um mehr als nur den deutschen Text für sich geht, wie etwa um die Übersetzung als solche, dann, in der Tat, ist es notwendig, einen Vergleich zwischen Ausgangstext und Zieltext vorzunehmen. Aber da du dich ja ungern klar ausdrückst, kann ich nicht sagen, ob es dir nun einzig um den deutschen Text für sich oder um die Übersetzung als solche geht. Beste Grüße –AJ |
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13.4.12, 18:14 Uhr | |
-Serenity- | S-Single: Wie definiert sich die sexuelle Spielart "Übersetzungen?" Entfernt hat es was mit Sitzen zu tun und mir fällt da spontan eine SM-Spielart ein ... Aber dafür eine neue Rubrik? Nix für ungut ... Serenity *der Aramis' zögernde Antwort versteht |
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13.4.12, 19:52 Uhr | |
tyami | Auden_James: Weil du mir als Antwort auf meine Kritik am Stil der deutschen Geschichte die Kommentare des Originals um die Ohren fetzt, drück ich mich unklar aus, was ich überhaupt kommentieren will. Aha, verstehe. Nein, meine Aussage war, dass der Text im Amerikanischen funktionieren könnte, im Deutschen definitiv nicht. Ja, sehr holprig, der Text. Und es ist mir egal, was da im Original steht: Fibonaccis_Fenster: Es ist mir übrigens auch egal, ob das jetzt einen "Bewusstseinsstrom" darstellen soll. Mag es so sein, aber als Erzähltext ist das ein wirres Gestammel im pseudoamerikanischen Pseudo-Slang und nicht dazu angetan, daraus schlau zu werden. Ob es am Original oder an der Übersetzung liegt, muss der Übersetzer mit sich ausmachen. |
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13.4.12, 20:10 Uhr | |
Auden_James | Ich finde unser Gespräch gerade echt spannend, weil ich beim besten Willen nicht verstehe, wo du Probleme oder Mängel siehst. Echt, ich raff's einfach nicht. Du zitierst die Textstellen, gut. Ich lese sie. Du sagst, diese seien "wirres Gestammel", gut. Ich lese mehr oder minder diskrete Gedankenfragmente (und mir so vertraut wie nachvollziehbar, wenn ich allein daran denke, wie viele diskrete Eindrücke mich bombardieren, wenn ich den Mehringdamm runtergehe), mehr oder minder deshalb, weil trotzdem sie alle thematisch qua OCD (hier: Zahlenobsession) zusammengehalten werden. Du sagst, diese seien "pseudoamerikanische[r] Pseudo-Slang", gut. Ich kann mir nicht einmal vorstellen, was pseudoamerikanischer Pseudo-Slang sein soll (spätestens beim zweiten Pseudo kapituliere ich oder heben die sich gegenseitig auf?), und ich frage mich, ob das an meiner Übersetzung oder aber an deiner, äh, Ausdrucksweise liegt. Vielleicht könntest du, jetzt, wo du ja bereits konkrete Textstellen rausgesucht hast (Danke dafür!), vielleicht versuchen anhand dieser mir Punkt für Punkt zu erklären, was sie zu wirrem Gestammel und sw. mache, ja? Und jetzt bin ich echt doppelt gespannt! |
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