16.3.05, 23:11 - Betreff: Hass-Sex | |
KoshvonThar | "Wir fangen an, unseren Haß, unsere Einsamkeit, unseren Horror vor dem menschlichen Elend und unsere Verzweiflung über das menschliche Ende in dem zärtlichsten, menschlichen Akt, dem Liebesakt, auszuagieren. Ich weiß, dass sie mich haßt, weil ich Arzt bin, weil ich während dieser Schicht dreimal ihren Namen vergessen habe ... weil ich ihre Station führe, weil sie von Männern wie mir ausgenutzt wird... . Wegen all dieses Hasses und wegen der aus Haß geborenen Erregung rammeln wir wild aufeinander los, Haut an Haut, Schwanz in Möse, mit der Verzweiflung zweier Raumfahrer auf einer Reise von Lichtjahren ... . Sie wird mir nichts von ihrem Haß erzählen, sie wird nicht einmal über ihren Haß gestikulieren, sie wird mich nur ficken wegen des Hasses und es damit bewenden lassen. ... Wir kommen. Sie geht wieder an die Arbeit mit einer Röte im Gesicht, die von ihrer Klitoris kommt, nicht von ihrem Herzen." Zitat "House of God". S. 388 f. Ein recht interessantes Buch. Was mir bei diesem Abschnitt durch den Kopf ging, war die Frage, warum es sowas wie Hass-Sex eigentlich gibt. Warum zofft man sich bis aufs Blut mit seinem/r Ex und poppt ihn das doch? Warum erregt Hass? Sind sich Hass und Sex, oder gar Hass und Liebe so ähnlich? |
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17.3.05, 09:03 Uhr | |
Rakeem Beiträge: 1/14 dabei seit: Sep '04 | KoshvonThar: nicht umsonst nennt man wut auch erregung ! wenn du wütend bist schüttet dein körper über 10 verschiedene hormone durch deine adern und ein grosser teil davon ist die selbe mischung die auch beim gutem sex dabei ist. warum das jetzt so ist kann man bestimtm auf evolutionswissenschaftlicher ebene begründen, aber wie sagt leschi immer: "wir sollten uns nicht darüber wundern, dass die katze da die löcher im fell hat, wo ihre augen sind!" |
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18.3.05, 17:17 Uhr | |
katalina | KoshvonThar: hass und liebe sind sehr intensive gefühle. das eine gefühl muss das andere nicht unbedingt ausschließen. und zwei solche intensiven und auch noch gegensätzlichen gefühle zugleich zu spüren ist auch irgendwo mega intensiv und was besonderes. und genauso wie es hass-liebe gibt, gibt es auch hass-sex. man kann sich beim sex nun mal wunderbar abreagieren, ausagieren. beim sport kann auch wunderbar aggression abreagieren, weil es aktion braucht. ähnlich ist es beim sex. aggression setzt energie frei und die kann man beim sex prima umwandeln. also mich wundert das ganze gar nicht... |
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20.3.05, 16:28 Uhr | |
axus Beiträge: 20/160 dabei seit: Feb '03 | Ein schlechtes Beispiel für "Hass-Sex". In dem Buch von Samuel Shem - selbst Arzt (Psychiater) - geht es um das frustrierende "First Year" als "Intern" und um die gnadenlose Belastung der Assistenzärzte. Der in dem Roman beschriebene Sex ist ebenfalls Ausdruck der Frustration und Unmenschlichkeit in diesem "House of God". Im übrigen ein fantastisches Buch und wer sich ein wenig in dem Metier auskennt, der weiß, das es gar nicht mal so übertrieben ist. Absolut lesenswert ! |
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