11.4.05, 16:23 - Betreff: Denkimpuls | |
KoshvonThar | Weil das Folgende wohl überall hinpassen würde, stell ich es mal in einen neuen Thread. Einfach nur so. Nun erleben wir Menschen Sexualität nicht nur als Weitergabe unserer Gene, sondern als Lust und - seltener - Befriedigung. Nicht nur der Mensch, sondern auch zahlreiche höher entwickelte Säugetiere können ihre Sexualität durchaus von der Zeugungsfunktion trennen. Bullen und Hengste z. B. masturbieren, indem sie mit einem Hinterfuß so lange auf ihr Genital einschlagen, bis ein Samenerguss erfolgt. Affen haben es dank ihrer instrumental ausgebildeten Hände leichter, sie erlauben auch Weibchen zu masturbieren. So wurden weibliche Affen beobachtet, die beim Betrachten der Männerakte in der Zeitschrift „Playgirl“ sich selbst befriedigten. Eine Äffin nahm die Hand ihres menschlichen Betreuers und führte sie zu ihren Genitalien. Nicht nur bei Schoßhündchen, sondern bei fast allen höheren Säugetieren konnte Oralverkehr beobachtet werden, auch gleichgeschlechtliche Beziehungen sind durchaus natürlich. Lesbische Beziehungen kommen vor u.a. bei Hunden, Katzen, Ratten, Mäusen, Hamstern, Meerschweinchen, Kaninchen, Stachelschweinen, Mardern, Kühen, Antilopen, Ziegen, Pferden, Schweinen, Löwen, Schafen.... Weiße Ratten ohne Weibchen kopulieren untereinander, Tauben und Möwen nehmen gelegentlich gleichgeschlechtliche Beziehungen auf und bilden über Monate ein Paar. Kinsey, der eine Vielzahl sexueller Spiele bei Tieren beschrieb, stellte fest: "Die Annahme, dass die unter dem Menschen stehenden Säugetiere sich mehr oder weniger auf heterosexuelle Betätigung beschränken, ist eine Entstellung der Tatsachen, die mehr aus einer Weltanschauung als aus spezifischen Beobachtungen des Verhaltens der Säugetiere entstanden ist. Biologen und Psychologen, die den Grundsatz vertreten, dass die einzige natürliche Funktion der Sexualität die Fortpflanzung ist, haben die Existenz sexueller Betätigung, die nicht der Fortpflanzung dient, einfach übersehen." Den ganzen Bericht findet ihr unter: http://www.geschichte-der-sexualitaet.de/Kap01.htm |
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14.4.05, 12:19 Uhr | |
katalina | ich kann zwar nicht mit wissenschaftlich fundierten quellen dienen, aber ich denke ebenfalls, dass unser wissen diesbezüglich sehr einseitig ist. es gab und gibt seit je her eine zensur in sexuellen dingen. viel diesbezügliches wissen wird einfach nicht verbreitet usw. ... andererseits stellt auch die forschung diesbezüglich einen wenig objektiven standpunkt dar. gerade forschungsrichtungen unterliegen ebenso trends bzw. werden "unangenehme" aspekte einfach nicht weiter verfolgt, was zu einem verzerrten gesamtbild der sachlage führen kann. der mensch neigt leider dazu, sich sein weltbild so zusammen zu zimmern wie es ihm gerade am besten passt. es wird höchste zeit sich zu vergegenwärtigen, dass wir auch heute noch anlass haben und haben werden unser weltbild zurecht zu rücken, denn die "wahrheit" haben wir bei allem entwicklungsstolz noch lange nicht für uns gepachtet. |
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