5.6.05, 10:26 - Betreff: Stadt - Land | |
katalina | mich würde es interessieren wer von euch wo aufgewachsen ist, welche erfahrungen er dort in welcher lebensphase gemacht hat und welche umgebung er heute aus welchen gründen bevorzugt? ich für meinen teil komme aus einem ländlichen dorf in einem bergtal und habe beispielsweise 50 km bis zum nächsten kino. später dann bin ich dann in eine größere stadt gezogen, um zu studieren, was ich quasi als eine erlösung betrachtet habe. ich liebe meine heimat was mein elternhaus und die landschaft bzw. die natur angeht, aber ich komme nicht so ganz mit dem sozialen druck am land zurecht, der u.a. durch die "jeder-(glaubt)-jeden zu kennen"-mentalität entsteht. wie seht ihr den stadt-lang-gegensatz? |
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5.6.05, 18:02 Uhr | |
him666 Beiträge: 0/7 dabei seit: Sep '04 | Hi Katalina, also ich kenne den Gegensatz nicht richtig...bin in Berlin geboren, aufgewachsen und lebe noch heute hier. Nun ja, wir haben ja auch ein ländliches Umland. Ich würde aber wohl nicht wirklich tauschen wollen mit dem ländlichen. Ich glaub, ich möchte nicht, daß mich alle Leute kennen und wissen was ich so mache Grüße aus der pulsierenden Großstadt him666 |
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5.6.05, 19:55 Uhr | |
SpiritOfLove Beiträge: 3/15 dabei seit: Sep '01 | Halli Hallo! Also ich bin in der Stadt geboren, aufgewachsen und lebe immernoch hier in Kassel. Allerdings ist das nicht zu vergleichen mit einer Großstadt wie z.B. Berlin. Zunächst habe ich in einer Siedlung gewohnt, in einem Haus mit vielen Familien mit Kindern in meinem Alter und einem Spielplatz für alle Mehrfamilienhäuser vor der Tür. Danach wohnten wir noch ruhiger, in einer kleinen Gasse,grün ums Haus, aber trotzdem zentral. Heute ist es ähnlich. Ich finde es schön in der Stadt zu leben, habe jedoch keine Vergleichsmöglichkeit. Allerdings wohnen wir schon immer am Rand von Kassel, was dann schon eher einem Dorf ähnelt. LG Spirit |
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5.6.05, 23:40 Uhr | |
mondstern70 | Hi, LAND !! Um nicht zu sagen schon am A.. der Welt :-) Aber ich würde nie tauschen wollen !! Die Freundschaften meiner Jugend bestehen immer noch, und obwohl sich hier alles viel "langsamer" dreht liebe ich die Natur, die Leute und das unbeschwerte Aufwachsen meiner Kids. Abends mit Familie und Freunden im Garten zu sitzen oder mit der Clique an "unserem See" zu sein würde ich nie eintauschen wollen. Ich arbeite allerdings in der Stadt und kenne genügend "Stadtmenschen" die mich "Landei" bemitleiden :-) Aber jedem das seine Anja :-) |
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7.6.05, 12:02 Uhr | |
Jindo Beiträge: 3/36 dabei seit: Feb '03 | Hallo, Freunde, friedliches aufwachsen und Grillen kannst du doch in der Stadt auch. Ich denke das zuerst die Menschen der Umgebung den entscheidenden Faktor bilden. Ich habe in einer Neubausiedlung hässlichster Sorte gewohnt, auf dem Dorf und jetzt in der größten Stadt Deutschlands. Wenn man sich das richtige Viertel/Bezirk aussucht ist es auch wie auf dem Dorf. Jeder kennt jeden und zum Kino, Shopping kann man laufen und aufv dem Hof wird mit Freunden gegrillt und mit dem Fahrrad ist man in 10 Minuten am Badesee. Wenn du natürlich am Potsdamer Platz in einer Eigentumswohnung lebst, lernst maximal den Pförtner kennen und der Bratwurstverkäufer denkt, du bist ein Tourist. Mit wars auf dem Dorf definitiv zu langweilig. |
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7.6.05, 14:30 Uhr | |
katalina | also ich bin zur zeit wieder vorübergehend in meiner heimat. ich habe inzwischen auch den kontakt zu den meisten freunden verloren und wenn ich mir vorstelle, hier wieder dauerhaft leben zu können - nein, ich könnte es nicht. die stadt hat ihre vorteile und auch das land und diese objektiven vorteile will ich jetzt gar nicht näher erläutern, da sie ohnehin jeder kennt. vielleicht stehe ich auch einfach immer noch mit meiner vergangenheit hier am land auf kriegsfuss. natürlich gibt es auch hier am land menschen auf die doppelmoral, intoleranz, engstirnigkeit und konservatismus als eigenschaften keineswegs zutreffen, aber die die so sind müssten am land gar nicht einmal den großteil ausmachen, um einem das, von der masse abweichende, leben schwer zu machen. ich sehe insofern die anonymität in der großstadt als einen segen an. |
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7.6.05, 14:39 Uhr | |
mondstern70 | katalina: Genau :-) Letztendlich machen die Freunde den Unterschied! Der Rest ist einfach "Geschmackssache" Anja |
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7.6.05, 16:13 Uhr | |
Jindo Beiträge: 3/36 dabei seit: Feb '03 | Ich denke aber auch das anonymität nur solange ein Vorteil ist, wie man in der Lage ist sich selbst zu helfen. Das heißt im etwas höherem Alter ist es sicher ein Vorteil auf dem Dorf zu wohnen. Da ich mal Altenpflege in der Stadt gemmacht habe, weiß ich was Einsamkeit im Alter bedeutet. Die Menschen in der Stadt sind im Grunde egoistischer. |
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