24.7.05, 20:31 - Betreff: Weltutopie | |
KoshvonThar | Das Thema ist jetz so erotisch wie ein Fels, aber ich glaube, wir müssen nicht immer über Sex reden (hab ich das jetzt gesagt?) Bei den ganzen Diskussionen über Politik kommt doch eins durch: So, wie es jetzt ist, ist es besch.... . Was also tun? Arbeit wird in Zukunft wahrscheinlich immer weniger, das Geld auch. Philosophen grübeln bereits über neue Gesellschaftssysteme nach. Und genau das möchte ich hier einmal versuchen anzustoßen. Mir selbst schwebt folgendes vor: Neo-Kommunismus. Bei diesem Modell erlangt jeder eine Grundversorgung. Ob nun in Geld oder Gütern ist dabei recht wurscht. Für alles, was der Mensch mehr haben will, muss er wenige Arbeiten annehmen. Die wenigen, die es noch gibt und die beazahlt werden. Den Rest der Zeit verbringt er mit dem, wonach ihm ist. Entwickelt sich also weiter. Das ist eine ganz krasse Utopie, ich weiß. Sie braucht 2 Grundvorraussetzungen: 1) Die "Grundversorgung" muss völlig ohne menschliches Zutun erfolgen. Nahrungsmittel, Häuser etc müssen komplett maschinell hergestellt werden. Wenn Bauern schuften müssen um eine Bevölkerung zu ernähren, wollen sie dafür auch Kohle. Das klappt also nicht. Wer immer noch gern Bauer wäre, soll das tun. Nur eben dann halt, weil es ihm Spaß macht, nicht mehr. 2) Die Menschen müssen anders denken. Bisher verrichten wir Arbeiten, weil wir dafür einen Lohn erhalten. Dieses Denken muss wegfallen zugunsten des Gedankens der Selbstverwirklichung. Der Lohn wäre dann Gesellschaftliche Anerkennung oder Perfektionismus in dem, was man tut. Ein nächster Schritt wäre übrigens die Abschaffung des Geldes, aber gut. Kritik höre ich mir hier gerne an. Aber eigene Gedanken, und wenn es nur Teilgedanken sind, wären mir noch lieber. -Artex- |
melden |
24.7.05, 21:22 Uhr | |
SabineR Beiträge: 13/48 dabei seit: Jun '03 | Arbeit wird nicht weniger. Das ist falsch. Wenn die Löhne für Geringqualifizierte gesenkt werden, gibt es sogar mehr Arbeit. Arbeit gibt es genug, das ist nicht das Problem. Das Problem ist, dass die Arbeitskraft zu teuer ist, wenn man sie mit anderen Ländern vergleicht. Man muss die Löhne also fein austarieren. Warum Geld prinzipiell weniger werden soll verstehe ich nicht. Geld ist keine feste Größe die man aufteilt. Deswegen sind ja auch manche Marxistische Ansichten was Reichtum und Armut anbelangt, falsch. Außerdem, wenn du einen sicheren Arbeitsplatz möchtest, dann studiere, bilde dich weiter, sei engagiert und zeige ein gutes Auftreten. Natürlich solltest du auch mobil sein. Dann kannst du in ganz Deutschland eine Arbeit finden. Ansonsten steht dir auch die Welt offen. Du kannst auch in den USA oder in Australien leben und arbeiten und hast nicht mit der wirtschaftlichen Krise Deutschlands zu kämpfen. Du kannst dich ändern, nicht das System ;-). Und du weisst selbst, dass es zum Glück niemals wieder einen Kommunismus bei uns geben wird. Sei ehrlich zu dir. Du weisst es. In 20 Jahren wirst du vermutlich immer noch vor dem PC sitzen und anderen von deiner Weltutopie erzählen. Das einzige was sich geändert haben wird ist, dass du nicht mehr lange zu leben hast und dein Gesicht von Falten übersäht ist. Darum rate ich dir, aus deinem Leben etwas zu machen. Nutze die Möglichkeiten die es Heute gibt und sei dankbar. Es liegt nur an dir. Des weiteren verstehe ich deine Kritik am System oder der heutigen Politik sowieso nicht. Ist es dir egal ob du reich bist ? Falls ja, warum machst du dir dann über die Probleme unserer Zeit Gedanken ? Such dir eine Freundin, suche dir eine Liebe, gehe deinen Hobbys nach, spiele Fussball, wandere aus und genieße dein Leben. Ich will in keinem Kommunismus leben. Kommunismus basiert nämlich auf einem falschen Menschenbild und schränkt die individuelle Freiheit weitaus stärker ein als der Kapitalismus bei dem man sich frei entscheiden kann ob man arbeitet oder nicht. Tut man es nicht, muss man halt mit den Konsequenzen leben. > Mir selbst schwebt folgendes vor: Neo-Kommunismus. Bei diesem Modell erlangt jeder eine Grundversorgung. Ob nun in Geld oder Gütern ist dabei recht wurscht. Nein, das ist nicht wurscht. Güter besitzen untereinander einen unterschiedlichen Wert. Achja, stimmt...im Kommunismus glaubt man, dass alle Menschen gleich sind, also sind auch alle Güter gleich viel Wert...soso... > Für alles, was der Mensch mehr haben will, muss er wenige Arbeiten annehmen. Die wenigen, die es noch gibt und die beazahlt werden. Den Rest der Zeit verbringt er mit dem, wonach ihm ist. Entwickelt sich also weiter. Wenn die Menschen nicht arbeiten müssen, woher kommen dann die Güter ? Wer produziert sie ? Wer sorgt für die Weiterentwicklung der Güter auf technologischer Basis ? Wer kann Güter reparieren ? Was ist mit den Wissenschaftlern ? Der Industrie ? Den Medizinern ? Polizei ? Feuerwehr ? Bildung ? Politik ? Oh nein, wenn die Menschen nicht arbeiten müssen, dann gibt es vielleicht keine Feuerwehr oder Industrie oder halt Güter. Und warum sollte es dann Geld geben ? Geld wäre dann sinnlos, wenn niemand arbeitet. Arbeit und Geld gehört zusammen wie Ying und Yang. Menschen arbeiten, erbringen Leistung, stellen Güter her. Geld hebt all das was produziert wird auf eine gemeinsame, für alle Menschen zugängliche Ebene. Und jeder Mensch hat mit Geld darauf Zugriff. Man nennt dies eine Marktwirtschaft. Marktwirtschaft ist ein Tauschhandel. Leistung gegen Lohn und mit dem Lohn kann man sich dann etwas zu essen, zu trinken oder andere Güter kaufen, die von anderen hergestellt werden. Also ist Geld unabdingbar, für eine Marktwirtschaft und die für Produktion von Gütern. Würde man das Geld abschaffen, dann gäbe es auch keine Marktwirtschaft mehr. Güter besitze einen unterschiedlichen Wert. Güter zu produzieren sind unterschiedlichen Anforderungen unterstellt. Auch wieviel Ressourcen es gibt, haben Einfluss auf den Wert eines Produktes. Man kann das nicht gleich setzen. Man müsste dann glauben, dass jede Arbeit gleich viel Wert sei, was totaler Quatsch ist. Ein Manager und ein Bäcker haben unterschiedliche Aufgaben zu erfüllen und verdienen somit auch unterschiedlich. Man kann ihnen nicht einen Tee als Dankeschön anbieten wodurch beide Arbeiten gleichgestellt würden. Sie sind nicht gleich. Außerdem befähigt eine Marktwirtschaft die Weiterentwicklung der Güter die bereits am Markt sich befinden. Das nennt man Fortschritt. Und ohne der Kapitalismus fördert den Fortschritt durch den Wettbewerb und den freien Handel, wenn er liberal genug ist. Und dies trägt zu breitem Wohlstand bei insofern es genügend Arbeit gibt. Die gibt es, bloß machen Politiker manchmal Dummheiten oder die Menschen sind nicht bereit, ihre Möglichkeiten in Anspruch zu nehmen. Des weiteren ist Fortschritt unabdingbar für das Überleben der menschlichen Spezies, da die Erde nicht ewig existieren wird. Fortschritt auf technologischer und wissenschaftlicher Ebene ist wichtig. Dazu muss sich dieser aber im Alltag auch bewähren. Das bringt ja auch Kinder auf Ideen. Bringt Jugendliche auf neue Ideen. Und dann werden sie Softwareprogrammierer oder Astronaut. Des weiteren sagst du, Nahrungsmittel Häuser etc müssen komplett maschinell erzeugt werden aber irgendwer muss die Maschinen warten, muss sie weiterentwickeln, muss ihnen klar machen was sie tun sollen. Eine Zivilisation funktioniert bestimmt nicht so wie du dir das hier ausdenkst. Architekten, Fussballer, Computerspielprogrammierer etc. Für alles braucht es menschliche Arbeitsleistung Maschinen können diese Augaben gar nicht verrichten. Schließlich sind das keine selbstdnekenden Lebewesen. Jedenfalls noch nicht. > Die Menschen müssen anders denken. Bisher verrichten wir Arbeiten, weil wir dafür einen Lohn erhalten. Dieses Denken muss wegfallen zugunsten des Gedankens der Selbstverwirklichung. Unter anderem ist es für die Menschen eine Selbstverwirklichung Arbeiten zu verrichten für die sie einen Lohn erhalten. Anders funktioniert eine Zivilisation nicht, die hochtechnologisch und dem Fortschritt geweiht sein soll. Jeder hat seine Aufgaben. Jeder trägt mit seiner Arbeit dazu bei, dass die Zivilisation sich wie ein Rad dreht. Das ist doch ein schönes Gefühl. |
melden |
24.7.05, 21:30 Uhr | |
SabineR Beiträge: 13/48 dabei seit: Jun '03 | Diesen Essay habe ich selbst geschrieben. Ich schreibe nämlich oft Essays zu Themen die mich beschäftigen: Kapitalismus ist Fortschritt Kapitalismus ist Fortschritt lautet meine Überschrift doch leider ist dies vielen anscheinend nicht bewusst. Es mag sogar Menschen geben, welche den Kapitalismus grundsätzlich ablehnen. Sie denken nicht an eine Möglichkeit, den Inhalt neu auszugestalten sondern wünschen sich ein grundlegend anderes System. Das Problem für diese Menschen ist jedoch einzusehen...: Es gibt kein anderes, welches mit Vernunft begründbar wäre. Es ist nun doch schon ein paar Jahre her, ich mag wohl ungefähr 16 Jahre gewesen sein und befand mich gerade in einem Chat. Ich führte eine interessante Unterhaltung mit einem ebenfalls Jugendlichen der mir versuchte klar zu machen, dass wir das Geld abschaffen sollten um eine bessere Welt zu erschaffen und der auch rigoros von dieser Idee nicht Abstand nehmen konnte als ich anzweifelte, aus heutiger Sicht wie ich weiss - zu recht, dass dies nicht möglich sei. Mir kam der Gedanke, dass Geld doch nur die Weiterentwicklung früherer Tauschprinzipien ist. Menschen haben immer mit Waren und Gütern gehandelt. Sie haben Lebensmittel gegen Leistung getauscht. Das waren die zarten Halme einer in Zukunft entstehenden Marktwirtschaft. Neulich habe ich einen Artikel darüber gelesen, dass bolivianische radikale Indios (Indianer) ein präkolumbianisches System, notfalls mit Gewalt, in Bolivien einführen wollen und an die Abschaffung der dortigen demokratischen Verhältnisse denken. Sie möchten Besitzeigentum sowie auch Geld abschaffen und den Tauschhandel wie zu Inkazeiten praktizieren. Wenn man mich fragen würde was ich davon halte, dass Menschen leben wollen wie kurz nach der Steinzeit, fiele zuerst das Wort -krank...- und ein mit dem Kopf schütteln würde dem folgen. Diese Menschen in Bolivien leben mental in einer diffusen Vergangenheit, glauben an höhere Mächte, an mysthische Ereignisse in der Natur und sonstigen Humbug für den es entweder keine Beweise gibt oder aber der wissenschaftlich widerlegt worden ist als nicht-existent bzw. unmöglich und der ganz normal auf natürliche Weise erklärt werden kann. Bei diesen Menschen spielt das Ideal der Aufklärung keine Rolle. In Europa jedoch hatten wir eine Aufklärung der Vernunft des Denkens dank Isac Newton, Immanuel Kant und vielen anderen großartigen Philosophen, Aufklärern und auch Wissenschaftlern. In Europa herrschte nämlich auch vor 400 Jahren der Glaube über die Menschen. Die Menschen mussten sich diesem großen Ganzen, für welches es keine Beweise gab, unterordnen. Und man hat seit frühester Menschheitsgeschichte alles damit erklärt. Jeden Vorgang der Natur hat man sich mit dem Glauben versucht zu erklären. Dies zeigt aber auch den Durst der Menschen nach Erklärungen bzw. nach Wissen. Zwangsläufig mussten die Naturwissenschaften entstehen. Die Naturwissenschaften entstanden durch Menschen, die Gott angezweifelt haben und die sich weigerten einfach etwas zu glauben nur weil andere dabei von "Wahrheit" sprachen, diese aber nicht nachweisbar darlegen konnten. Die Kirche schlitterte in eine tiefe Krise, Gott wurde in Frage gestellt und der Fortschritt nahm erstmals seinen Lauf. Bis zu diesem Zeitpunkt nämlich hat man über Jahrhunderte alles versucht mit einem Glauben zu erklären doch die Naturwissenschaften zeigten, dass dem nicht so ist und sich all das, was zuvor mit einem Glauben erklärt wurde, eine tiefere, natürliche Erklärung aufweist. Dadurch erlebte die Medizin und die Technologie einen Aufschwung wie es das zuvor noch nie gegeben hat obwohl die wahre technologische Revolution erst so gegen 1900 herum stattfand oder auch etwas danach, als Thomas Edison die Glühbirne erfunden hatte um Strom zu erzeugen. Doch das wäre nie möglich gewesen, wenn die Menschen weiterhin versucht hätten alles mit Gott zu erklären. Wir säßen vermutlich Heute noch im Wald... oder lebten in Burgen...hätten eine miserable Medizin, würden alle paar Jahre an Pest oder Malaria an den Rand des Aussterbens gedrängt werden und ...achja... ich denke, das reicht schonmal *g*. Naturwissenschaft ist das Wissen über die Natur. Dieses Wissen ist dafür verantwortlich, dass sich eine moderne Zivilisation wie die unsere bilden konnte sowie auch eine freie Gesellschaft mit modernen, westlichen Werten. Das nämlich macht die westliche Welt aus. Es sind eben genau diese Werte, die im weiteren Verlauf eine Demokratie und die einen Rechtsstaat erschufen. Bedingt dadurch, dass wir nun immer mehr wussten konnten wir Technologien entstehen lassen. Es gehört zum Menschen Ideen zu haben. Es gehört zur menschlichen Begabung etwas zu bauen, etwas zu erzeugen, Ideen zu verwirklichen, kreativ zu sein. Dieser Drang eine moderne Zivilisation entstehen zu lassen und nicht auf ewig in der Natur zu leben befindet sich in uns. Wäre dem nicht so, wäre es auch nie so weit gekommen, dass wir dort stehen wo wir Heute sind. Und dabei darf man auch nicht den medizinischen Fortschritt vergessen der eine moderne Zivilisation braucht um sich weiter zu entwickeln, da er gewisse Rahmenbedingungen braucht um sich entfalten zu können. Albert Einstein hat die Relativitätstheorie gefunden und damit konnten technologische Errungenschaften wie zum Beispiel das GPS Navigationssystem entstehen. Es gründet auf der Relativitätstheorie. Autos können fahren, Flugzeuge fliegen, das ist der Physik und der Chemie zu verdanken. Aber auch der Biologie, welche die Atmosphäre untersucht hat um zu wissen wie man Flugzeuge bauen muss, und der Physik und der Chemie ist es daraufhin widerum zu verdanken, dass sie ergründet haben welchen Antrieb sie haben müssen um sich in der Atmosphäre zu halten. Wichtig ist auch das Material des Flugzeuges. Aus welchen Stoffen muss es bestehen um fliegen zu können ? Dabei muss man die Stoffe erforschen. Stoffe, die man früher eventuell auch mit Gott erklärt hat weshalb man sich nicht tiefer damit beschäftigte. Alles um uns herum haben wir den Naturwissenschaften zu verdanken doch das sehen leider immer noch viel zu wenige. Wenn ich auf meinem Sofa liege denke ich manchmal an Mikrochips... Ich wende meinen Kopf um ein paar Grad zur Seite und bestaune meinen Fernseher. Ich sehe ihn an und bin verblüfft. Ein quadratisches Objekt, dass mir Bilder zeigt die ich überall auf der Welt sehen kann... Und es gibt viele verschiedene Sender...Ist das nicht unglaublich ? Und das nur, weil Energie durch ein paar Kabeln durchströmt... Und weil Menschen ganz kleine Mikrochips entworfen haben, die aus dieser Energie Bilder machen... Also ich habe großen Respekt vor dieser Leistung, denn ich wäre wohl unfähig so etwas zu erschaffen. Ich hätte absolut keine Ahnung wo man anfangen sollte, wie das aussehen müsste, wie das funktionieren soll...Ihr, die gerade meine Worte vernehmen könnt, und in den PC guckt, macht euch das jetzt mal bewusst, denn der Bildschirm ist gerade vor euren Augen und ich, der irgendwo lebt, schreibt etwas und ihr, die irgendwo anders leben, können es sofort lesen...faszinierend... |
melden |
24.7.05, 21:31 Uhr | |
SabineR Beiträge: 13/48 dabei seit: Jun '03 | Fortsetzung: Nun haben also die Naturwissenschaften den Fortschritt ermöglicht im medizinischem und technologischem aber auch im gesellschaftlichem Bereich. Alles ging miteinander einher. Jetzt werde ich meinen Fokus aber wieder mehr auf den Kapitalismus richten. Früher, das war vor ca. 250 Jahren, gab es in den USA jeden Sommer lang bei Washington eine Krankheitswelle durch Malaria. Wie konnte man ihr begegnen ? Indem Menschen Grundstücke in Besitz nahmen und Sümpfe kanalisierten. Das bedeutet, es brauchte eine Kultur der Besitzeigentümer, denn ihnen ist daran als erstes gelegen, dass es dort wo sie leben, keine Seuchen oder diverse Krankheiten gibt. Sie werden also alles tun um sie zu unterbinden. Also wurden Sümpfe kanalisiert. Das erfordert natürlich Menschen die Rohrsysteme bauen. Und nicht alle Menschen haben diese Fähigkeit. Außerdem ist nicht jeder Rohstoff endlos vorhanden, was sich auf den Preis auswirkt. Und wie möchte man ihn erwerben ? Davon abgesehen geht es nicht nur um Rohrsysteme. Jede technologische Entwicklung sollte doch nicht gleich daraufhin auf eine Müllhalde geworfen werden. Das wäre Unfug, dann hätte man auch nicht erst daran bauen müssen. Nein, es sollte auf einem Markt angeboten werden. Und damit diese Güter für alle Menschen zu erreichen sind braucht es eine Gemeinsamkeit. Geld ! Geld hebt die Produkte auf eine Ebene, die für alle Menschen zugänglich ist bzw. sein sollte. Naturwissenschaft entdeckt neue Erkenntnisse, diese Erkenntnisse kann man für die Medizin und die Technologie verwenden und das sollte für alle Zugänglich sein. Also brauchte es das Geld. Es gab oder gibt gar keine andere Möglichkeit. Doch es braucht nicht nur das notwendigste an Technologien für die Menschen, sondern sie sollte auch Freuden bereiten, Spaß bringen…Ich denke dabei nur mal an Computerspiele. In den Schulen sollte man für die verschiedensten Bereiche ausgebildet werden um danach mit seinem Wissen und seinen speziellen Fähigkeiten die Zivilisation befruchten zu können. Denn unsere Zivilisation ist das Symbol der westlichen Werte und diese gründen letzten Endes auf der Naturwissenschaft. Sie gründen auf kritisch rationalem Denken, Vorgänge erklären zu wollen und nicht einfach Behauptungen in den Raum zu stellen die dann jeder glauben soll, weil man es selbst glaubt. Daraus entstand das Ideal der Aufklärung, dass man eben nichts als wahr predigen darf was sich nicht kritisch und rational nachprüfen und beweisen lässt. Und dadurch entstand der Fortschritt. Es mag auch sein, dass manch einer die christlichen Werte, sozusagen als Wurzeln unserer Kultur auch noch miteinbeziehen möchte (womit sie auch nicht ganz Unrecht haben) aber ohne sich gegen Gott aufgelehnt zu haben wäre das alles nicht möglich gewesen. Es entstand also eine Kultur in der alle arbeiten sollten, denn es wäre unfair, wenn nur ein Teil es täte. Und die Menschen sollten Freiheiten erhalten. Sie sollten ihr Leben weitestgehend selbst gestalten. Sie sollten Geld bekommen, weil sie arbeiten und weil Geld erforderlich war um das was erarbeitet wurde für alle Menschen auf der selben Ebene, einem Markt, zugänglich zu machen. Somit entstand eine Marktwirtschaft. Und ein Blick in die Zukunft gibt uns auch recht. Die Erde wird in 4 Milliarden Jahren nicht mehr existieren, da die Sonne sie auslischen wird. In 2 Milliarden Jahren schon verdampfen auf unserer Erde die Ozeane. Der Planet Erde wird also auch ohne menschliche Eingriffe immer wärmer und wärmer im Laufe der Jahrhunderte und Jahrtausende. Es gab noch nie ein Gleichgewicht. Menschen denken, dass es sein muss aber das muss es nicht. Es gab immer mal kältere und wärmere Perioden. Arten starben aus, manche entwickelten sich weiter. Was einst Meeresgrund war ist Heute Landmasse und was einst Landmasse war ist Heute teilweise Meeresgrund. Ja sogar die eisige Antarktis war einst ein Kontinent mit einem riesigem Regenwald, der am Äquator gelegen hat. Ohne Fortschritt stirbt die Menschheit aus. Die Menschen können das Universum besiedeln. Sie müssen es sogar, wenn sie weiterleben wollen. Allerdings wird eine genetische Veränderung notwendig sein, weil unser Organismus den Bedingungen des Universums auf längere Zeit nicht standhalten würde. Es braucht also auch Tierversuche um Gene zu erproben und ihre Auswirkungen zu ertesten. Ich kann diesbezüglich radikale Tierschützer nicht verstehen, die dagegen protestieren. Wenn wir diese Forschung unterlassen hat die Menschheit keine Chance, Krankheiten zu heilen oder sich im Universum eine Existenz aufzubauen. Und da sage ich ganz eindeutig, dass es um den Menschen gehen muss und nicht um das Tier. Ich getraue mich zu wetten, wer radikaler Tierschützer wird, ist früher in der Schule oft gemobbt worden und hasst die Menschen, denn es ist ihm/ihr anscheinend egal was mit ihr geschehen wird, da die Tiere wichtiger sind in deren Augen. Ich finde diese mentale Einstellung krank und auch schon eine Tragödie der heutigen Zeit. Die Menschen in Bolivien (nur ein Teil davon, nicht alle), welche gerne mit einem präkolumbianischem System leben wollen, also die Indianer, werden eines Tages ganz bestimmt aussterben. Sie haben nur eine bedingte Zukunft. Unsere hingegen kann ewig sein. Vielleicht werden wir unseren Geist eines Tages auf Transistoren in einen Roboterkörper kopieren und ewig existieren. Es soll möglich sein wie ich in einer Dokumentation gesehen und neulich in einem Magazin gelesen habe. Ich würde das sofort mit mir machen lassen. Sogar genetisch verändern, wenn ich dem Arzt vertrauen kann, würde ich mich lassen. Ich bin absolut offen für die Zukunft, weil doch alles andere nur ein Hinauszögern dessen wäre, was man jetzt tun kann und das kostet Zeit in der man sich hätte wieder weiter entwickeln können, wenn man nicht gewartet hätte, das zu tun, was man früher oder später, sowieso machen wird müssen. Warum ich jetzt aber auch für den Kapitalismus und gegen den Sozialismus bin ist einfach der, dass Kapitalismus für mehr Wohlstand sorgt. Er sorgt insgesamt für mehr Wohlstand und für mehr Fortschritt und Freiheit. Dank der Globalisierung geht es den ärmsten der Welt Heute besser als noch vor 50 Jahren. Wer von euch hätte das gewusst ? Ich habe es auch erst vor einem halben Jahr ungefähr erfahren und war erstaunt aber es ist wirklich wahr. Der Welt geht es in der Breite immer besser. Das muss ausgebaut werden, die Märkte sollten liberalisiert werden, weiter geöffnet werden und dann sollten wir Wohlstand und Reichtum für die ganze Welt schaffen. Sicherlich soll es Unterschiede geben aber es sollte nach meinen Idealen ein weltweites Existenzminimum geben und von diesem weg, darf ein Mensch so reich sein wie er will aber er sollte das Geld ausgeben, zumindest vieles davon, denn es muss im Umlauf sein, in der Wirtschaft, da es nur dann immer wieder Menschen zugute kommt (auch denen die es dringend brauchen) und eben nicht dann, wenn es auf dem Konto verstaubt. Damit entstehen ja auch Arbeitsplätze. Geld muss im Umlauf sein. Dann floriert eine Wirtschaft. Sozialismus ist ja fast nix anderes als Kommunismus und bei diesem geht die Freiheit der Menschen auf Kosten des Staates drauf. Das ist nicht was ich will. Freiheit macht Menschen kreativ. So entsteht Fortschritt. Und dieser ist unabdingbar. Es kann also nur um die Ausgestaltung des Kapitalismus gehen, nicht aber um die Systemfrage an sich. Es gibt unterschiedliche Kapitalismen. Es gibt nicht nur den einen. Es ist eben entgegen mancher Kritiker ein System, dass sich wandeln kann. Vermutlich macht auch diese Kunst es so frei. Ich weiß nicht ob ich vergessen habe noch irgendetwas einzubauen aber ansonsten denke und meine ich, dass ich fertig bin mit dem was ich euch sagen wollte. Ich bin stolz ein Kind des Westens zu sein. Ich bin stolz auf unsere Werte, auf unseren Fortschritt, auf unsere Kultur, auf unsere Vorväter, auf die Naturwissenschaften, auf das Ideal der Aufklärung, welches das Herz der westlichen Welt darstellt. Das Ideal der Aufklärung wird Heute von Esoterikern bedroht. Ich weiß das, weil ich deren Visionen für die Menschheit schon gelesen habe und es mir die Haare zu Berge stehen lässt. Dass Menschen eine eigene Natur haben, die aus Genen besteht, davon haben sie keine Ahnung. Sie betrachten Menschen als unbeschriebene Blätter (Bitte lest euch "Steven Pinker - Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur" durch. Es ist brandneu und ein Bestseller der zur Aufklärung der Menschen beiträgt) und wenden sich vom Ideal der Aufklärung ab wodurch sie eine Gefahr für die westliche Welt darstellen und das empfinde ich als ein großes Problem !! Und es geht hierbei nicht nur um Esoteriker sondern auch um die christlichen Kirchen, die politisch aktiv werden wollen, um Machteinfluss buhlen und es geht um Sekten, die dem Irrationalismus verfallen sind. Das alles sind Bedrohungen für unsere westlichen Werte. Diese Bedrohungen entstanden durch die Freiheit, die ihnen die westlichen Werte ermöglicht haben aber darf es denn sein, dass dies zukünftig dazu führen kann, dass diese westlichen Werte untergehen ? Das würde bedeuten, dass sie einen Selbstzerstörungsmechanismus besitzen und diesen finde ich, sollten wir herausnehmen und sollten uns ganz klar zur westlichen Welt und zu ihrer Kultur bekennen ( Ich jedenfalls tu es und bin stolz drauf ! ) mit dem Widerspruch, dass Freiheit Grenzen haben kann, da eine grenzenlose Freiheit in der Lage ist sich selbst abzuschaffen. Dankeschön PS: Im Nachhinein betrachtet, nachdem ich diesen ellenlangen Text heruntergetippt habe, dank meines Verstandes und einer funktionierenden Tastertur (oder schreibt man es Tastatur ?? *grübel*) sowie auch schnellen Fingern die wie ein Flitzebogen über die Tasten sausen, hätte ich diesen Text auch "Meine westliche Welt" oder sonstwie anders nennen können doch da derzeit viel über den Kapitalismus und über das System geredet wird, und mir diese Gedanken schon länger im Kopf umherschwirren, dachte ich mir, dass es an der Zeit sei, sie der Welt mitzuteilen. |
melden |
24.7.05, 22:13 Uhr | |
-Serenity- | Ich geb mal einen Teilgedanken von mir: Die wortreichen Lobpreisungen unserer zivilisatorischen Errungenschaften in Ehren. So, wie wir im Moment leben, ruinieren wir die Welt. Der technische Fortschritt wird die Zivilisation fressen. Ganz einfach, wir erledigen uns selbst. Die ersten Opfer werden die schwächsten Glieder unserer Gesellschaft sein, die die es sich nicht leisten können, gut und gesund zu leben. Nur ein Beispiel: Eine Untersuchung in Großbritannien hat ergeben, dass die Anzahl von Diabetikern in Gebieten mit hoher Arbeitslosigkeit und niedrigen Einkommen extrem ansteigt. Diese Prognose ist auf Deutschland übertragbar, auch hier steigen die Zahlen der Erkrankten und die sogenannten Typ 2 Diabetiker werden immer jünger. Wenn ich nur den Minimalsatz Sozialhilfe beziehe, dann kann ich mir keine ausgewogene Kost leisten, wie sie die Vertreter der DGE propagieren. Oder das Beispiel der Jugendkriminalität: Es ist noch gar nicht so lange her, als in Portugal eine riesige Horde Jugendlicher den Strand gestürmt und die Touristen ausgeraubt hatte. Ist nur eine Frage der Zeit, bis sich hier vergleichbare Dinge ereignen. Wenn ich mir die aktuelle Politik anschaue, egal welche Gruppierung sie betreibt, erkenne ich, dass sich der Staat immer weiter aus öffentlichen Aufgaben zurückzieht und vorallem an der Jugend spart. Ist ja auch nicht wichtig. Will Menschheit überleben, heißt das ganz krasses Umdenken für den Einzelnen, kann sogar bedeuten, dass man vielleicht ein Stück des Entwicklungsweges rückwärts gehen muss, damit eine dauerhafte Existenz gesichert bleibt. Es gab sehr wohl gut funktionierende Gesellschaftssysteme, nur leider wurden sie bis zur Bedeutungslosigkeit von eroberungswütigen Europäern ausgerottet. Von wem ich spreche? Indianer, - eigentlich die Ureinwohner von "Amerika" - sie hatten ein perfektes Gesellschaftssystem, nur leider waren sie dem Fortschritt der europäischen Waffentechnik nicht gewachsen, denn sonst hätten sie die "Eroberer" wieder rausgeschmissen. Ob ich mir vorstellen kann, in einem Wigwam zu wohnen? Klar, aber die Entwicklung der indianischen Gesellschaft wäre nicht stehengeblieben, wenn man sie nur hätte tun lassen. Insofern könnte ein Wigwam heute einem aus Stein gebauten Haus sehr ähnlich sehen. Oh, es sollte nur ein Teilgedanke sein. Ist noch nicht alles, aber es gibt bestimmt noch mehr Leute, die was teilzudenken haben. Serenity *Erst, wenn der letzte ...* |
melden |
24.7.05, 22:33 Uhr | |
SabineR Beiträge: 13/48 dabei seit: Jun '03 | Koshvon, ich habe eine Menschheitsvision Ich habe sie schon seit einigen Monaten und werde sie niemals wieder aufgeben. Menschen sind unterschiedlich. Menschen bestehen aus Genen. Die Gene sind die menschliche Natur. Die Gene bestimmen ob Menschen eher friedfertig oder gewalbereiter sind. Die Gene bestimmen ob Menschen eher fähig sind an etwas zu glauben oder eher an nichts zu glauben. Die Gene bestimmen ob Menschen eher ängstlich oder mutig sind. Die Gene bestimmen teilweise wie hoch der IQ eines Menschen ist. Die Gene bestimmen ob Menschen eher egozentrischer oder altruistischer sind. Die Gene bestimmen ob Menschen heterosexuell, homosexuell oder bisexuell sind. Die Gene bestimmen welche Fähigkeiten wir haben was sich auf unsere Hobbys, unsere Vorlieben und unsere beruflichen Tätigkeiten auswirkt. Die Gene bestimmen ob Menschen eher individualistisch oder kollektivistisch veranlagt sind. Die Gene bestimmen ob wir eher aufgeweckt und gesellschaftsfreudig oder doch eher ruhig und zurückgezogener leben. Die Gene bestimmen unser moralisches Verhalten, ob wir einen Kick brauchen (fremd gehen, Bungee Jumping etc.) Die Gene bestimmen unser Schönheitsempfinden. Was wir bei anderen als schön erachten und an uns selbst. Umwelteinflüsse entstehen nicht einfach so. Sie entstehen durch Menschen und Menschen haben eine Natur. Diese aus den Genen der Menschen entstehenden Umwelteinflüsse wirken widerum auf die Menschen ein. Wie die Menschen daraufhin mit den Umwelteinflüssen zurecht kommen obliegt ihrem genetischen Muster. 2 Menschen sind dem Stress ausgesetzt. Der eine wird Alkoholiker, der andere wird zu Höchstleistungen angetrieben. Und woher stammt der Stress ? Durch andere Menschen widerum. Und warum bauen diese zum Beispiel einen Druck auf andere Menschen auf ? Weil es in ihrer Natur liegt oder weil sie selbst in einer stressigen Situation, Position stecken, auf welche sie bedingt durch ihre Genetik (ihre Natur) mit der Weitergabe von Druck auf andere reagieren. Man kann dieses Spielchen nun scheinbar endlos gehen aber man kann es auch ganz konkret zusammenfassen. Kultur entsteht aus den Menschen heraus. Sie entsteht aus den Interessen und Bedürfnissen der Menschen und die Gene sind die Vorraussetzung dafür, dass eine gewisse Kultur entstehen kann sowieo auch die Gene dafür dafür verantwortlich sind, eine Kultur erlernen zu können. Ebenso liegt es in den Genen ob man eine Kultur annehmen möchte oder nicht. Nicht jeder Mensch eifert dem Schönheitsideal der Models nach. Doch diejenigen die das tun, tun es nicht nur oder überhaupt deswegen, weil sie oft Bilder von ihnen sehen sondern, weil es in ihrer natürlichen Neigung steckt, ebenfalls das als schön zu empfinden. Gene erschaffen Umwelteinflüsse und Umwelteinflüsse wirken auf Gene ein. Es existiert eine Wechselwirkung. Dies führt insgesamt dazu, dass wir in einer in sich zerissenen Welt bzw. Gesellschaft leben. Unsere Weltstrukturen wurden auf Nationalstaaten gegründet, welche die unterschiedlichen Menschentypuse ignoriert hat aufgrund von Unwissenheit. Damals wusste man nicht viel über die menschliche Natur. Menschen die von Natur aus eher gewaltbereiter sind und gleichzeitig ein Gen besitzen, welches sie befähigt, religiöse Empfindungen zu spüren, werden Dschihadisten oder Gotteskrieger. Menschen die von Natur aus eher friedfertiger sind und gleichzeitig ein Gen besitzen, welches sie befähigt, religiöse Empfindungen zu spüren, werden keine Gotteskrieger sondern suchen den Dialog. Menschen die von Natur aus eher gewaltbereiter sind und kein religiöses Gen besitzen, unterstellt man, sie seien böse da ihnen Gott fehlt. Menschen die von Natur aus eher friedfertiger sind und kein religiöses Gen besitzen, unterstellt man, sie seien blinde Christen. Dabei liegt es nur an den Genen und ihrer Wechselbeziehung zueinander. Bush glaubt ganz bestimmt an Gott. Gleichzeitig jedoch neigt er aufgrund seiner Natur eher zu Gewalt. Beides existiert gemeinsam also führt er im Namen Gottes einen Krieg für die Freiheit. Menschen die von Natur aus eher individualistischer geprägt sind, freuen sich über den Kapitalismus. Menschen die von Natur aus eher kollektivistischer veranlagt sind, wünschen sich Zeiten wie um 1800 oder zum Beispiel einen Kommunismus. Menschen die von Natur aus eher nach Macht streben werden ebenso andere Weltvorstellungen besitzen als Menschen, denen dieses Streben nicht von Natur aus mitgegeben wurde. Dies alles sind naturwissenschaftliche Erkenntnisse und Fakten. Nachzulesen unter anderem in: Steven Pinker - Das unbeschriebene Blatt. Die moderne Leugnung der menschlichen Natur. Deswegen würde ich dafür plädieren, dass wir die Nationalstaaten der Erde abschaffen und grundsätzlich neue Gesellschaftsformen einführen. Es könnte dann folgende Gesellschaften geben: Kapitalismus Sozialismus Christliche Gesellschaft Atheistische Gesellschaft Rationale Gesellschaft Ökogesellschaft Technologische Gesellschaft etc. Man könnte auch manche Gesellschaftsformen miteinander vermengen, zusätzlich, zu den autark bestehenden Gesellschaftssystemen. Heute gibt es Demokratien in denen Millionen unterschiedliche Menschen leben und die gegeneinander kämpfen für die Macht, das Land und die Gesellschaft nach den eigenen Wünschen formen zu können. Die Unterlegenen dabei fühlen sich wie in einer Diktatur der Mehrheit. Es gibt innergesellschaftliche Spannungen, Krisen, Konflikte, manchmal Bürgerkriege... Jede Gruppe hat Angst vor einer anderen Gruppe. Jeder versucht zu manipulieren, jeder versucht die Gesellschaft für seine Ziele zu gewinnen, das Leben ist dem ständigem Konflikt und der permanenten Kritik ausgesetzt. Dennoch denke ich nicht, dass man auf der Erde diese Verhältnisse ändern wird können, weil es zu viele Nationalisten und Kulturalisten gäbe, die versuchen würden, das zu verhindern. Und in Anbetracht der Tatsache, dass eines Tages die Erde sowieso nicht mehr existieren wird, weil die Sonne sie verglühen wird (bevor die Sonne eines Tages selbst untergeht), liegt das Überleben der menschlichen Spezies im Unviersum. Und im Universum gibt es schier unendlich viele Planeten. Darum lautet meine Vision: Wir müssen in diesem Jahrhundert noch damit anfangen den Mars zu besiedeln. Das wird der erste Schritt sein. Geplant ist es bereits. Die Nasa möchte die Menschheitsprobleme ebenfalls lösen und weiss, dass es viele Gesellschaftsformen braucht für viele unterschiedliche Menschen. Darum ist Raumfahrt kein Jungentraum sondern eine Vision für die Zukunft unserer Spezies. Eines Tages sollen ganz viele unterschiedliche Gesellschaftsvorstellungen verwirklicht werden dürfen auf vielen unterschiedlichen Planeten. John F. Kennedy hätte uns dieser Vision näher gebracht aber es war eine der schlimmsten Tragödien, dass er erschossen wurde. Stellen wir uns vor, wie sich die Welt mit Kennedy entwickelt hätte. Ein Menschheitsvisionär wie er... Als er starb wurden alle Raumfahrtprogramme ac acta gelegt und die daraufhin folgenden Politikergenerationen der USA und der restlichen Welt, verloren ihre Visionskraft. Heute gucken sie zumeist nur auf ihre 4 Jahre und den Machterhalt danach. Sie sind unfähig für derlei Menschheitsvisionen. Bush hat sie noch. Ausgerechnet er, mögen manche jetzt sagen. Was kann man tun damit die Menschheit nicht erst im 31. jahrhundert anfängt eine intergalaktische Zivilisation zu errichten sondern schon Heute ? Druck machen und die Vision verbreiten. Umso mehr Menschen davon wissen, umso größer ist die Möglichkeit, dass ein Jugendlicher oder ein Student, und wenn es über 4 Ecken geschieht, davon erfährt und wird er dann Politiker, kann er diese Vision versuchen umzusetzen. Darum muss sie verbreitet werden !!! Warten wir vielleicht bis zum 31. Jahrhundert könnte es noch dutzende Kriege geben. Es könnte noch unzählige Ideologien geben, wie Menschen sein müssen. All das können wir uns ersparen, das Leid verhindern und das Universum besiedeln. Unabdingbar dabei wird wohl auch eine genetische Veränderung von uns Menschen sien aber das sollte nicht weiter tragisch sein. Schließlich waren wir nicht von Anfang an Menschen sondern mal Affen und Mikrobakterien. Leben ist also Verändeurng und wer sich nicht verändern oder anapssen kann, stirbt aus. So will es das Gesetz des Lebens. Eine andere Menschheitsvision als die meine wäre falsch, denn ich räume ein, dass Menschen unterschiedlich sind und das sind sie auch ! Das sind Fakten ! Man muss halt ein paar Sachbücher lesen und sich über die neuesten Erkenntnisse der genetischen Verhaltensforschung informieren. Eine Menschheitsvision die alle gleichstampft hat zur Folge, dass es Gruppen geben wird, die versuchen werden, die Gesellschaft zu verändern. Dieser permanente Konflikt hört niemals auf. Mal erlangt die eine Seite die Macht, dann die andere. Für mich ist das nichts. Ich würde gerne in einem kapitalistischem, naturwissenschaftlichem, rationalem, zukunftsorientiertem System leben ohne Religion oder Kollektivismus. Und ich möchte mich in dieser Gesellschaft sicher fühlen. Ich möchte nicht das Gefühl haben, es gibt bestimmt 100.000 Menschen die gerade daran arbeiten mich in ein System ihrer Vorstellungen zu pressen. Auf Dauer wird man krank durch diese Angst, die im Hinterkopf immer wieder mitschwingt. Ich will nicht das Gefühl haben, es gibt Sekten die gerade an der Zerstörung der Gesellschaft arbeiten. Es macht mich fertig, wenn ich mir diese Dinge vorstelle und sie verdrängen kann ich nicht. Darum sage ich, lasst uns aufbrechen in´s Universum und eine intergalaktische Zivilisation erschaffen ! Und dann hoffe ich, ist es endlich vorbei mit Kriegen und Revolutionen, mit Ideologien oder was weiss ich... Wir müssen nur wollen. |
melden |
24.7.05, 23:44 Uhr | |
zerozero | Ich verstehe den Beriff Weltutopie mal so wie du, auch wenn er eigentlich nach seinem Erfinder Morus (Sorry, es ist mein Job, das zu wissen) was anderes bedeutet. Und deshalb will ich hier auch mal meine Meinung bzw. Hoffnung/ Vision zur Zukunft zum Besten geben: Die Kontinente schließen sich zu Nationalsstaaten zusammen und diese Nationalstaaten bilden einen Weltrat, der die Wirtschaft überwacht. Die Wirtschaft bekommt die Auflage jedem Menschen zuerst eine gewisse Grundvorsung zu garantieren, dass er gut Leben kann. dann beginnt das Geschäft. Wer mehr als seine angemessene Grundvorsorgung will, muss sie sich halt erarbeiten. Die Politiker werden jährlich gewählt und sorgen sich primär darum, dass es den Menschen und unserem Planeten endlich wieder gut geht. Die verschiedenen Kulturen müssen endlich wieder erblühen dürfen und jeder Mensch hat das Recht zu Leben und zu Arbeiten, wo er es möchte. Da es eine große Sünde ist, den Menschen ihren Glauben zu nehmen (und ich bin Anhänger Feuerbachs) muss die absoulut freie Religionsausübung gewährleistet werden. Aggressive Religionsinterpretation muss durch die jeweilige Glaubensgemeinschaft selbst unterbunden werden. Die ganze Welt muss einen gewissen Grundwertekatalog teilen, der allerdings recht gering ist (die Menschenrechte), der Rest liegt in der Verantwortung der Nationalstaaten. Menschen sollten nach Talent und Interesse arbeiten, soweit dies möglich ist. Und da wir hier bei Sevac sind: Sexuelle Freiheit und die Ausübung der eigegen gemochten Sexuellen Praktiken wird ein Grundrecht. Klingt unrealistisch, sicher. Aber immerhin wird uns auch seit 30 Jahren erzählt, dass das Öl in 10 Jahren alle ist und nun gehen Experten davon aus, dass es noch 200 Jahre hält. Und ein schnelles Wort zum Kommunismus: Wer die Idee gut findet, der soll bitte die Stelle bei Marx suchen, wo er die Umverteilung konkret beschreibt. Um es vorweg zu nehmen, dass wird nicht gelingen. In jeder gut geführten Bibliothek findet sich eine Reihe mit dem treffenden Namen MEGA (Marx Engels GesamtAusgabe), dass sind 32000 Seiten und kein Wort, wie es konkret funktioniren soll. Historische Weiterentwicklung zum Endzustand durch die Revolution durch die Enteignung der Produktionsmittel und das wars dann. |
melden |
25.7.05, 00:05 Uhr | |
KoshvonThar | @Serenity Irgendwie könnte ich schwören, du seist PDS-Mitgleid. Nein, aber mal im Ernst: Ich finde, du malst das alles ein bisschen zu schwarz. Viele Denken so wie du. Und wo ich hier in Frankreich sitze, zwischen all den Baguetfr..... die so tierisch stolz auf ihr Land sind, da merke ich erst, wie schlecht ich über Deutschland denke. Manchmal. Es würde ne Menge helfen, wenn wir damit einmal aufhören würden. Der Mensch schafft sich seine eigene Realität. Und wenn wir die als mies ansehen, dann wird die auch mies. Aber das mit den Indianern gefällt mir. Sogar sehr. Das ist nämlich mal ein schöner Kontrapunkt zum Fortschritt. Was brauchen wir denn? Wir brauchen ein Wigwam, eine Familie, was zu essen, eine Religion. Das reicht. Die waren zufrieden mir ihrem Leben. Und es ist recht sicher, dass sie sich auch von allein nicht später für eine andere Lebensweise mit Technik und so entschieden hätten. Ich mag mein Klo. Ich mag auch meinen PC und meinen Fernseher. Aber es wird Zeit, dass wir uns auf das besinnen, was wir wirklich im Leben brauchen. -Artex- |
melden |
25.7.05, 00:22 Uhr | |
KoshvonThar | Jacqueline: DIESE Logik verstehe ich nicht. Das müsstest du mir erklären.
Geld wird nicht weniger. Aber es verteilt sich schlechter.
Ich finde es sehr interessant, dass du mir unterstellst, ich würde das alles nicht tun.
DAS ist nicht sicher. Die ersten Wissenschaftler denken bereits über solche Dinge nach. Und was die Linken im politischen Spektrum vorhaben... nun. Man nennt es nur nicht Kommunismus, weil es so vorbelastet ist.
Klingt doch gar nicht so übel, oder? Jetzt mal ehrlich. Du kennst die Geschichte von dem Typen, der sich mit einem einfachen Fischer unterhält und ihm erzählt, wie erfolgreich er sein will, wie viel Geld er machen will etc. und auf die Frage, warum, sagt er: "Damit ich mich endlich ausruhen kann" Darauf der Fischer:"Hm, das tu ich jetzt auch schon"...
Du verstehst meinen Gedanken falsch: Ich rede nicht vom Kommunismus, wie er schon einmal war. Ich will keine Diktatur. Aber der Kapitalismus macht frei? Ich weiß nicht. Der reine Kapitalismus strebt nach dem, was Geld bringt. Nach dem, was wirtschaftlich ist. Glaubst du, es hätte die Aufklärung gegeben mit dem Kapitalismus? Oder die Romantik? Glaubst du, es würde Geisteswissenschaften geben, wenn der reine Kapitalismus regieren würde? Denn die Wahrheit ist doch: Der REINE Kapitalismus existiert so nicht.
Das ist, was ich meinte. Du denkst in Kategrien wie "Wert" und "Wirtschaftlichkeit". Das war ja meine zweite Anforderung. Die Leute müssten ihr Denken ändern. Weg von "Ich arbeite für Kohle" hin zu "Ich arbeite, weil es mir Spaß macht und mir selbst was bringt". Allerdings, Jacqueline, mein Gedanke war ein Spiel, eine UTOPIE. Ich sagte nicht, sie sei perfekt und ich sagte nicht, dass die Welt so werden muss. Ich bin übrigens nicht im geringsten gegen Fortschritt. Ich bin sogar dafür. Ich bin für Entwicklung. Und vor allem für eine Entwicklung über den Kapitalismus hinaus. Du hast selbst zugegeben, dass die Welt nicht gut ist. Trotz Kapitalismus. Also ist es doch an der Zeit, sich ein neues System auszudenken. Jetzt zu sagen wir sollten den Kapitalismus lassen und nichts ändern, weil es ja sowieso nicht besser wird, ist nichts als ne faule Ausrede. Und im übrigen ganz und gar nicht fortschrittlich. -Artex- |
melden |
25.7.05, 00:31 Uhr | |
KoshvonThar | Jacqueline: Mein Gott... Tut mir leid, aber so ein Denken würde mich depressiv werden lassen. Dir ist schon klar, dass du dem Menschen den freien Willen absprichst, oder?
Hier nur die neuesten Ergebnisse der Relgionswissenschaft, wenn wir uns schon "Fakten" an den Kopf werfen: Wir SIND eine nahezu säkularisierte Gesellschaft. Die traditionellen Religionen haben nur noch für einen geringen Bevölkerungsanteil in Deutschland einen gewissen Wert. Wir haben die Welt erklärt und die Religion verbannt. Und was passiert? Es gibt einen RUN auf die Religionen. In den letzten 30 Jahren sind die Leute zu Gurus, Patchwork-Religionen und vor allem Esoterik und fernöstlichen Systemen wie dem Buddhismus übergelaufen. Den Leuten fehlt etwas. Tatsächlich gilt heute ein Satz als sicher: Religion IST eine grundlegende soziale Struktur in einer Gesellschaft. Oder anders: Ohne Religion keine Gesellschaft. Selbst du, Jacqueline, benutzt mit "Yin und Yang" religiöse Symbolik. -Artex- |
melden |
25.7.05, 00:38 Uhr | |
KoshvonThar | zerozero: Ok, jetzt mal Korinthenkackerei: ICH hab gelernt, dass Utopie aus den Zeiten des Sokrates stammt. Also aus dem Alt-Griechischen von U-Topos, also einem Nicht-Ort.
Gut, ich hab das nicht gelesen. Ich sollte den Kommunismus so nicht mehr erwähnen. Sagen wir einfach, ich mag den Gedanken einer allgemeinen Grundversorgung Deine Utopie gefällt mir übrigens sehr. Ist besser ausgearbeitet als meine. -Artex- |
melden |
25.7.05, 10:19 Uhr | |
zerozero | KoshvonThar: Es tut mir echt leid, denn ich weiß, dass ich Korinthenkackerei neige,aber das ist nun mal eine Berufskrankheit, wenn du tagtäglich mit Politikern zu tun hast und bei denen musst du wirklich jedes Wort auf die Goldwaage legen und ganz genau wissen, was das Wort genau bedeutet, damit die dir später nicht auf einmal das Gegenteil erzählen, von dem, was wirklich jeder anders verstanden hat. Und um es damit abzuschließen: es stimmt, das Wort Utopie kommt vbom griech. U-top-os, was nicht Nichtort bedeutet.Geprägt wurde der Begriff von Thomas Morus im Hochmittelalter, als er einen Ort der größtmöglichen Enthaltsamkeit vorschlug, bei höchstmöglichem Arbeitswillen und Arbeisteinsatz (DDR???). Und das mit dem Kommunismus habe ich gar nicht mal wegen dir geschrieben, sondern weil das allgemein ein Begriff ist, der zu oft unkundig erwähnt wird. |
melden |
25.7.05, 10:55 Uhr | |
-Serenity- | KoshvonThar: Ich hab die Dogmatiker noch in schlechter Erinnerung, wenn ich an meine Uni-Zeit zurückdenke, obwohl das jährliche Fest, was der westdeutsche Ableger der Vorgängerpartei jedes Jahr organisierte, DAS kulturelle Ereignis in der Stadt war. Naja, wie sagt man so schön ...? Bauernfängerei Ich trage zwar hin und wieder rote Socken, aber nee, nee ... ... ich würde einen Parteiausschluss riskieren. |
melden |
25.7.05, 11:36 Uhr | |
axus Beiträge: 20/160 dabei seit: Feb '03 | Yin und Yang ist übrigens keine religiöse Symbolik. Nur so. |
melden |
25.7.05, 12:02 Uhr | |
KoshvonThar | axus: Doch. Spätestens seitdem die Buddhisten es benutzen ist es ein religiöses Sysmbol. Ist genau wie mit dem Kreuz. Vor dem Chsristentum war das auch nur ein Mordinstrument. Danach ein religiöses Symbol. Beiden kommt auch eine philosophische Bedeutung zu. Du hast recht, wenn du sagst, es sei MEHR als nur ein religiöses Symbol. aber ein religiöses Symbol bleibt es trotzdem. -Artex- |
melden |
25.7.05, 13:44 Uhr | |
axus Beiträge: 20/160 dabei seit: Feb '03 | Was die Aussage mit dem Kreuz als Mordinstrument betrifft...das mag wohl im gewissen Sinne so sein. Im Ursprung bedeutet yang = die der Sonne zugewandte Seite eines Gegenstandes und yin = die der Sonne abgewandte (relative Schattenseite) eines Gegenstandes. In der Folge haben sich diese Begriffe zu einer Metapher entwickelt, die als ZWEI FUNKTIONELLE ASPEKTE EINES GEGENSTANDES oder Sinnzusammenhanges analog der Licht- und der Schattenseite zu verstehen sind. Ich verzichte auf eine ausführlichere Darstellung, weil das den Rahmen sprengen würde. Und ich komme Dir zuvor: Das hat nichts , aber auch gar nichts mit dem Gegensatz "gut und böse" zu tun...und nur weil man auf jedem Schoko-Riegel ein yin und yang-Zeichen findet oder durchgeknallte Esoteriker dieses für sich beanspruchen, wird daraus noch kein religiöses Symbol. Und auch Buddhisten verwenden das in dem ursprünglichen Zusammenhang. Ich glaube es ging zwar um was anderes ursprünglich, aber was soll´s. Einen schönen Tag noch. Sorry für´s klugscheißen. |
melden |
25.7.05, 16:31 Uhr | |
Angelus- Beiträge: 15/408 dabei seit: Okt '02 | Jacqueline: Bei dem Gedanken ist aber zu beachten das Löhne einen Menschen auch ermöglichen müssen sein Leben in Würde zu gestalten und zu ernähren, auch das der Geringqualifizierten. Ermöglichst du das denen nicht kannst du dir deine Versionen oder Utopien abends ich gut verschlossen Räumen am besten bewacht nur erträumen und nur in Angst leben. Denn wer Menschen ausgrenzt grenzt sich selber aus. In einer Gesellschaft gibt es halt nicht nur eine Elite von Hochgeistigen oder Hochgeborenen. Zum Glück wer leerte sonst die Mülltonnen, wäscht die Fensterscheiben in den Glaspalästen, oder Repariert deine Luxuskarosse? Natürlich müssen Löhne im unteren Segment gesenkt werden, aber das muß auf dem Weg der Abgabenentlastung stattfinden. Was im Umkehrschluß bedeutet das Viel Verdiener dann halt mehr in die Gesellschaft abgeben müssen. Denn wie du richtig erkannt hast Geld muß im Kreislauf bleiben und nicht auf Banken liegen sondern zum Konsum benutzt werden. Klar hab ich noch Wünsche was ich mir noch alles gönnen würde, heißt ich wäre zum Konsum von Gütern bereit nur läßt man mich halt nicht. Zu deiner These Löhne müßten gesenkt werden hier ein interessanter Artikel aus der "Finanzial Times Deutschland" Genial daneben, Frau Merkel von Thomas Fricke Der Tausch sinkende Abgaben gegen höhere Mehrwertsteuer ist eine prima Idee. Nur droht er zum völlig falschen Moment zu kommen - und Deutschlands Arbeitsmarktkatastrophe noch zu verstärken. Das Versprechen ist großzügig. Gleich mehrere Hunderttausend Jobs soll es bringen, wenn die Sozialbeiträge bald sinken - und die Mehrwertsteuer dafür steigt. Das versprechen Angela Merkel und Edmund Stoiber. Und die Modellrechnungen mancher Ökonomen scheinen die Zuversicht zu stützen. Zumindest auf den ersten Blick. Deutschland vor der Rettung? Schön wär's. Was in Normalzeiten Jobs schaffen könnte, droht in der akuten deutschen Krise wirkungslos zu bleiben - und sogar ins Desaster zu führen. Immerhin werden in Deutschland nicht zum ersten Mal Kosten gesenkt. Die Arbeitslosigkeit stieg anschließend trotzdem weiter. Bisher. Warum sollte sich das ändern? Hang zur joblosen Modernisierung Im Prinzip müsste der Trick so funktionieren, dass die Firmen bald nach der Merkel-Wahl die Kostenentlastung um zwei Punkte Sozialbeitrag nutzen, um Stellen zu schaffen. Neue Jobs bringen Einkommen, was wiederum gesamtwirtschaftlich jene Konsumverluste ausgleichen würde, die sich durch die höhere Mehrwertsteuer ergeben werden. Per saldo gäbe es mehr Wirtschaftswachstum und mehr Jobs. Das Problem ist, dass es in Deutschland kaum einen Betrieb geben dürfte, der nicht schon drastisch Kosten gesenkt hat. Überall gibt es Öffnungsklauseln, längere Arbeitszeiten, weniger Urlaubs- oder Weihnachtsgeld. Nach Berechnungen der Forschungsinstitute ist selbst der Anteil der Sozialabgaben am Bruttoinlandsprodukt schon um fast zwei Prozentpunkte gegenüber dem Höhepunkt von 1995 gefallen. Abbau von Wettbewerbsnachteilen Laut OECD sind die tatsächlich gezahlten Lohnkosten seitdem um nominal gerade einmal zehn Prozent gestiegen; im Schnitt aller OECD-Länder waren es 50 Prozent - das ist ein gigantischer Abbau deutscher Wettbewerbsnachteile. Mehr noch: Die Lohnstückkosten, also die Kosten je produzierter Einheit, legten in Deutschland so gut wie gar nicht mehr zu. Zieht man die Inflation ab, liegen laut Sachverständigenrat die Lohnstückkosten in der deutschen Wirtschaft real sogar zehn Prozent niedriger als Mitte der 70er Jahre. Im Grunde gebe es "schon seit zehn Jahren Lohnzurückhaltung", räumen selbst Ökonomen wie der Chef des arbeitgebernahen Instituts der deutschen Wirtschaft, Michael Hüther, ein. Das letzte Mal, dass die Beschäftigten das ausschöpften, was gängig als maximaler Verteilungsspielraum gilt, war anno 1995. Seitdem stiegen die Löhne Jahr für Jahr langsamer als Produktivität und Lebenshaltungskosten. Zehn Jahre Lohnzurückhaltung Ziemlicher Quatsch ist die Vermutung, dass all das deswegen noch nichts gebracht habe, weil andere noch schneller gekürzt haben. Die Lohnstückkosten sind im Schnitt aller Industrieländer ganz im Gegenteil seit 1995 um ein Viertel schneller gestiegen als beim Sparweltmeister Deutschland. Die Deutschen verkauften noch nie so viele Waren made in Germany nach Osteuropa und China wie jetzt. Eine andere Erklärung könnte sein, dass die Deutschen einfach noch nicht genug gekürzt haben. Nur: Warum hat sich die Lage nach zehn Jahren Lohnzurückhaltung dann nicht wenigstens tendenziell gebessert? Wenigstens etwas? Immerhin müsste es nach orthodoxer Lehre mit jedem Stück Abbau relativer Kostennachteile ein paar mehr Firmen in der Wirtschaft geben, die dann (wieder) die Rentabilitätsschwelle überschreiten. Noch in der zweiten Hälfte der 90er folgte in Deutschland auf drei Jahre stark sinkender Lohnstückkosten ein Aufbau von Jobs um vier Prozent zwischen 1998 und 2000. Ob Zufall oder nicht. Heute steigt in Deutschland die Arbeitslosigkeit - obwohl die Löhne seit 2001 mit fast vier Prozentpunkten noch viel stärker als damals hinter dem zurückblieben, was einen Produktivitäts- und Inflationsausgleich bedeutet hätte. Maschine kaputt. Entweder jener viel bemühte Zusammenhang ist gar nicht so eng, wonach Arbeit entsteht, sobald sie billiger wird, weniger kostet. Oder er funktioniert heute nicht so recht - weil es andere Faktoren gibt, die dagegenwirken. Leidenschaft für schlimme Dinge Welche das sein könnten? In Frage kommen drastische Euro-Aufwertungen, die alle Wettbewerbsgewinne zwischen 2001 und 2004 wieder wettmachten; oder Ölpreisschocks, die Firmen zu immer neuen Rationalisierungsschüben zwangen. Könnte auch sein, dass sich die Deutschen und ihre hochwerten Ökonomen vor lauter Gejammer mittlerweile um jedes Zukunftsvertrauen gebracht haben; oder dass das Verzichten seine Kehrseiten hat. Bei Analysten gilt die Kürzung von Einkommen mittlerweile als Hauptgrund für die schwache Binnenkonjunktur. Und welche noch so gewinnträchtige Firma will schon einstellen, wenn kein Absatzschub in Sicht ist? Wenn das stimmt, droht Merkels schöner Coup gänzlich zum Fiasko zu werden. Dann können die Sozialbeiträge noch so stark sinken und die Gewinne noch so stark steigen und die Deutschen noch so oft Exportweltmeister werden. Jobs wird es erst geben, wenn die mittlerweile womöglich viel wichtigeren Hinderungsgründe beseitigt sind. Selbst Freunde von Merkels Idee wie die Ökonomen der HypoVereinsbank weisen derweil kleinlaut darauf hin, dass die Mehrwertsteuer diesmal in einer "fragileren" binnenwirtschaftlichen Lage steigen würde als früher - niedliche Umschreibung der herbsten Konsumkrise seit Jahrzehnten. Angesichts des deutschen Hangs, sich leidenschaftlicher mit schlimmen als mit schönen Dingen des Lebens zu beschäftigen, spricht einiges dafür, dass es Anfang 2006 viel Wirbel um teurer werdende Produkte geben wird - und nur wenig darum, dass auf dem Lohnzettel weniger Geld abgezogen wird. Wenn die nächste Regierung schnell Jobs schaffen will, sollte sie Abgaben dort senken, wo die Empfänglichkeit dafür hoch ist: bei wenig qualifizierten Jobsuchenden. Wie schnell dort sinkende Kosten zu mehr Stellen führen, hat der Boom der von Abgaben stark entlasteten Minijobs gezeigt. Thomas Fricke ist Chefökonom der FTD. Er schreibt jeden Freitag an dieser Stelle in der Zeitung. Aus der FTD vom 15.07.2005 © 2005 Financial Times Deutschland, © Illustration: ftd.de Jacqueline: Keine Frage das sehe ich auch so nur an seinen Aufgaben wächst der Mensch und damit eine Gesellschaft. Nur kannst du dir vorstellen wie sich die mehr als 5 Mill. Menschen fühlen die man aus diesem System ausgrenzt? Stimmt was du sagst wir brauchen wieder Polistische Köpfe die Visionen haben und nach neuen Wegen streben, im Moment haben wir leider nicht mehr als ein Kasperle Theater. Wie wir da den Gesellschaftlichen Weg von der Maschinengesellschaft zur Wissensgesellschaft vollbringen sollen ist mir da Schleierhaft. LG Angelus *der sich nur ein paar der Gedanken von dir durch den Kopf gehen ließ* |
melden |
26.7.05, 13:04 Uhr | |
tyami | lo... vor der frage zur weltutopie gibt es noch ein zitat, zu dem ich als praktizierender "working poor" ein wenig dampf ablassen muss: Jacqueline: tut mir leid, aber ausgerechnet den ärmsten schichten (nicht nur in deutschland oder europa, sondern weltweit betrachtet) pauschal zu unterstellen, sie würden ihre arbeit zur "selbstverwirklichung" verrichten und sollten sich an dem "schönen gefühl" ergötzen, dass ihre persönliche materielle armut dem zivilisatorischen fortschritt geweiht ist - das ist entweder unfassbar zynisch oder von himmelschreiender naivität. wer so was laut in einem "schichtlerbus" von sich gibt, wird ihn wahrscheinlich nicht lebend verlassen... vom arbeitsamt rede ich da noch gar nicht. warum verlangt das eigentlich niemand z.b. von spitzenbeamten oder aufsichtsratsvorsitzenden? ich könnte das durchaus auch marktwirtschaftlich begründen. immerhin gibt es wesentlich mehr menschen, die lieber im vollklimatisierten büro "briefen" als auf einer dreckigen baustelle malochen (= viel nachfrage), wogegen es sich bei der anzahl der zu vergebenden jobs genau umgekehrt verhält (= wenig angebot). also ein riesiges überangebot an interessenten, bedeutet der gängigen marktlogik nach ("lohn" ist das gegenteil von "preis") mindestgehalt für "angenehme" jobs. ich denke, der gewöhnliche "hausverstand" sieht das ähnlich. so. damit zur "weltutopie". dein "neokommunismus", lieber Artex, ist, wie du selbst erläuterst, nur im real existierenden schlaraffenland umsetzbar. das wird es, trotz technologiewachstums, wahrscheinlich nicht so schnell geben... falls doch, sei dir meiner stimme sicher. dennoch gibt es zwei ansätze, die ich teile: zum einen das ende von verdrängungswettbewerb, dem denken in renditen und kapitalakkumulation. ich füge hinzu, die abkehr von der schlüsselrolle von rüstungs- und schwerindustrie. schon das in der praxis kaum durchführbar, weil es eine zerschlagung des börse-, banken- und versicherungswesen bedeuten, zig millionen menschen den job und den meisten reichen den reichtum kosten würde. und eins sollte grundsätzlich klar sein: wo es gewinner gibt, gibt es verlierer. daran wird jede gewaltfreie umverteilung letztlich scheitern. das zweite, wo ich zustimme: arbeit soll wirklich zur selbstverwirklichung dienen. hier allerdings eine einschränkung. das frustrierende an der arbeit ist selten die funktion selbst, oft nicht einmal die entlohnung, sondern zumeist die fehlende soziale anerkennung. egal, ob im büro, am fließband oder als landarbeiter (und ich habe alle drei erfahrungen hinter mir): die motivation richtet sich nicht vorrangig nach der art der tätigkeit, sondern nach dem arbeitsumfeld. auch die anstrengendste, schmutzigste, schlechtest bezahlte arbeit kann noch befriedigend sein, wenn die anerkennung stimmt. dass eine existenzielle grundsicherung dabei wesentlich ist... na ja, das ist eine binsenweisheit. wo ich anderer ansicht bin: arbeit, definiert als sinnvolle, produktive tätigkeit, wird weder mehr noch weniger, und sie wird auch nie zur gänze maschinell verrichtet werden können (nicht einmal in der industrie). aber es gibt viel arbeit, die zur zeit überhaupt nicht oder unzureichend bewältigt wird: die krankenpflege, kinder- und altenbetreuung funktioniert in weiten bereichen nur durch ehrenamtliche freiwillige (an erster stelle: die hausfrau und mutter) sowie zivildienst; nicht, weil es zu wenig potenzielle arbeitskraft dafür gäbe, sondern weil sie ökonomisch als "unrentabel" betrachtet wird. in dem zusammenhang: in österreich gab es gerade eine debatte zum ende des freien hochschulzugangs und der begrenzung von studienplätzen; u.a. an der medizin, weil besonders der deutsche "studientourismus", wegen numerus clausus und so, dem österreichischen staat viel geld kostet (so die rechtfertigung der ministerin). zugleich gibt es aber in deutschland angeblich eine unterversorgung an niedergelassenen praktischen ärzten. dazu möge sich jeder seinen teil denken. im bereich der ökologie gäbe es unheimlich viel zu tun. auch hier werden der bau alternativer energieträger und die erforschung neuer, ressourcenschonender technologien blockiert, weil sie den marktinteressen mächtiger lobbys entgegen stehen. daneben gibt es riesige "arbeitsreservoirs" bei der instandhaltung und sanierung - ungenutzt, weil niemand dafür geld in die hand nehmen will oder kann... auch im soziokulturellen bereich bleibt genug arbeit, die eben nicht zur "arbeit" (= entlohnte tätigkeit) wird, weil der tätigkeit eben kein (materieller, oft nicht einmal ideeller) lohn winkt. das von Serenity angesprochene beispiel der jugendkriminalität sei hier nur exemplarisch erwähnt. ich könnte jetzt noch die betreuung von migranten und die volksbildung hinzufügen, und damit wäre die liste noch lange nicht vollständig. (exkurs:) ein eigenes kapitel wäre die interkulturelle zusammenarbeit (ich hasse den neokolonialistischen und im grunde rassistischen begriff "entwicklungshilfe"): ich versteh darunter keine "missionarsindustrie", sondern den austausch kultureller erkenntnisse zur förderung einer - durchaus heterogenen - "weltkultur". das ist allerdings ein kapitel, für den es erst einen radikalen wandel unseres momentanen weltbildes benötigt. (exkurs ende.) das sind nur einige mögliche "neue arbeits- und selbstverwirklichungsfelder", zu denen sich das wirtschafts- und gesellschaftssystem als solches nicht einmal grundlegend ändern muss. ich war in meiner "links bewegten jugendzeit" auch der ansicht, man müsste erst einmal den kapitalismus abschaffen, um hinterher die welt zu verbessern... nein, nicht notwendig. lasst der gesellschaft zeit zum wandel, belasst die begriffe so, wie sie heissen - das wesentliche ist es, sie neu zu definieren. in diesem sinne: der weg ist das ziel. das ist meine utopie. bye, tyami |
melden |
26.7.05, 18:54 Uhr | |
KoshvonThar | axus: Das ist so
Dem will ich nicht widersprechen.
Um ein religiöses Symbol zu sein ist es völlig ausreichend, dass es von einer religiösen Gemeinschaft als Darstellung eines bestimmten Inhalts bzw. einer bestimmten Aussage benutzt wird. Ein Bezug zu Gut und Böse ist daher nicht von Nöten und wäre von mir auch nicht angeführt worden. Der christliche Fisch z.B. hat keinen unmittelbaren Bezug zur Thematik von Gut und Böse, ebensowenig der rote Stirnpunkt der Brahmanen oder das muslimische Kopftuch. Sie dienen zur Darstellung einer bestimmten Aussage eines religiösen Themas. Im Falle von Yin und Yang der Gleichheit des Gegensätzlichen oder des ineinander-verschlungen-seins zweier Wesenprinzipien. Es wäre in manchem Falle sogar falsch, hier Gut und Böse deuten zu wollen, weil Yin und Yang nur zwei Wege sind. Der eine nicht schlechter oder besser als der andere. Dennoch ist dieses Symbol in die fernöstliche Philosophie eingeflossen. Sie dient zur Darstellung von Gleichheit, Ausgeglichenheit, Ich-Verneinung, Synkretismus. Es wird weder von Schokoriegeln noch von Esoterikern dem Busshismus zugeschrieben, sondern von Buddhisten selbst zur Erklärung der einzelnen Philosophien verwendet. Als solches ist es ein religiöses Symbol. Dabei ist es völlig unerheblich, was das Symbol vorher einmal war oder welchen Sinn wir ihm im Westen geben mögen. Um ein drastisches Beispiel zu nennen: Das Hakenkreuz war auch keine Erfindung von Hitler, sondern wurde von ihm übernommen. Die wenigsten kennen dessen ursprüngliche Bedeutung, bzw. dass es auch im Judentum Verwendung findet. Das spielt aber alles keine Rolle: Es ist DAS Zeichen für das Nazi-Regime, auch wenn es andere Bedeutungen hat. Yin und Yang ist DAS Zeichen für den Buddhismus, auch wenn es andere Bedeutungen hat. -Artex- |
melden |
17.9.05, 10:47 Uhr | |
KoshvonThar | Gerade eben wird sie wieder besprochen, die Utopie einer "Grundversorgung", die jeder bekommt, ob er arbeitet oder nicht. Killerfrage ist, wie man das finanzieren soll, aber auch das wird schon besprochen. Ich finds eine schöne Idee, weil jeder, der eben mehr haben will ja arbeiten kann, es aber nicht muss. Dazu nur zwei Gedanken: 1. Arbeitslose fühlen sich nicht mehr schuldig und asozial, weil sie der Allgemeinheit auf der Tasche liegen. Das tut jetzt ja jeder 2. Man müsste schon die Mentalität der Bevölkerung ändern. Auch wenn ich glaube, dass es so viele nicht sind. Aber die, die eben nicht arbeiten wollen sind heutzutage schon da. Auch, weil sie sagen, sie tun dasselbe wie ihre Eltern und Großeltern - nämlich nix. Übrigens: Die große Diskussion über Hartz IV und Arbeitslosigkeit und so... hat die wer gekillt? Ich such die und such die und find sie nicht. -Artex- |
melden |
17.9.05, 10:50 Uhr | |
KoshvonThar | @ Jacqueline: Mir ist gestern noch was eingefallen: Du hast nicht rein zufällig mal "Atlas wirft die Welt ab" von Ian Rand gelesen, oder? Du klingst so, als würdest du die Frau zitieren. Und nur wer South Park oder G.A.S. gesehen bzw. gelesen hat weiß, warum ich jetzt in mich hinein grinse. -Artex- |
melden |