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Thema25.11.05, 21:05 - Betreff: Homosexuelle Eltern ...
VulkanElfe
Beiträge: 1/0
dabei seit: Feb '05
...haben es ja immer noch sehr schwer in unserer Gesellschaft.

Da werden Frauen, die mit Kid(s) zusammen leben angemacht, die Kids im KiGa schief angeschaut...

Und schwulen Männern wird oft gar nicht zugetraut, Kinder zu erziehen (die sie vielleicht aus der zeit vor dem ComingOut haben)

Was haltet ihr denn davon, wenn bei Eheleuten mit Kids sich ein Partner outet und dann die Kids beim homosexuellen Elternteil in einer ganz *ungewohnten* Elternsituation aufwachsen?

Ich hab durch Zufall diese Seite gefunden wo man viele Informationen finden kann und sich ggf auch austauschen kann:

http://www.regenbogenkobolde.de
Beitrag25.11.05, 21:54 Uhr
Why-Not
Beiträge: 30/509
dabei seit: Dez '03
Why-Not
Also, wenn ich mir vorstelle, Alice Schwarzer solle ein männliches Kind aufziehen ... no Aber ich denke, ich würde es dem Jungen auch nicht zumuten wollen, wenn sie hetero wäre.

Der wesentliche Punkt (bei der Einbeziehung der Sexualität der Eltern) ist wohl, daß das Kind die Chance haben muß, im Laufe seiner eigenen Entwicklung auch seine eigene Sexualität zu entwickeln. Damit ist die Eignung vom Grundsatz her eher eine Frage der Toleranz und der Intelligenz der Eltern, als eine Frage der sexuellen Präferenzen.

Wenn man andererseits allerdings davon ausgeht, daß eine deutliche Mehrheit der Menschen weder mit besonders viel Toleranz, noch mit außergewöhnlicher Intelligenz gesegnet sind, haben Kinder bei heterosexuellen Eltern rein statistisch gesehen wohl die besseren Karten, da sich die meisten Kinder von ihrer Anlage her ebenfalls heterosexuell entwickeln werden.

Die ungehinderte sexuelle Entwicklung von Kindern ist allerdings nur ein Aspekt von vielen.

Kniffliges Thema. lookaround

Why-Not <<=== hat wortreich keine Meinung zu diesem Thema
Beitrag27.11.05, 15:26 Uhr
tyami
Beiträge: 6/473
dabei seit: Dez '03
tyami takez
Why-Not:
Wenn man andererseits allerdings davon ausgeht, daß eine deutliche Mehrheit der Menschen weder mit besonders viel Toleranz, noch mit außergewöhnlicher Intelligenz gesegnet sind, haben Kinder bei heterosexuellen Eltern rein statistisch gesehen wohl die besseren Karten, da sich die meisten Kinder von ihrer Anlage her ebenfalls heterosexuell entwickeln werden.

dieser gegenschluss würde allerdings voraussetzen, dass homosexuelle eltern ihre einstellung als die einzig richtige betrachten und ihre "abartigen" heterosexuellen kinder mit der selben vehemenz "therapieren" wollen, wie das umgekehrt leider oft der fall ist... ein besonders abschreckendes beispiel ist die us-amerikanische "national association for research & therapy of homosexuality", kurz NARTH.

in so ziemlich allen artikeln zu diesem thema, die ohne einen meist fundamentalistisch religiösen beigeschmack auskommen (die ehe als gottgewollte verbindung von mann und frau), wird darauf verwiesen, dass kinder homosexueller eltern nicht öfter zu homosexuellen partnerschaften neigen als die heterosexueller paare, und auch sonst nicht in höherem maße sozial auffällig sind. der einzige unterschied: dass die kinder homosexueller meist toleranter in ihrer lebenshaltung sind... wirklich ein schweres geschütz gegen homosexuelle eltern.lookaround

der relevante nachteil, in einer homosexuellen partnerschaft aufzuwachsen, wurde im eingangsstatement bereits erwähnt: die offene und versteckte stigmatisierung. diese allerdings den stigmatisierten in die schuhe zu schieben, ist in meinen augen wohl klassische schuldumkehr.
Beitrag27.11.05, 20:53 Uhr
Why-Not
Beiträge: 30/509
dabei seit: Dez '03
Why-Not
tyami:
der einzige unterschied: dass die kinder homosexueller meist toleranter in ihrer lebenshaltung sind... wirklich ein schweres geschütz gegen homosexuelle eltern.lookaround

Das ist für mich - soweit die Thematik eine Kontroverse hergibt - die eigentliche Frage. Sind homosexuelle Eltern - oder nehmen wir besser homosexuelle Menschen ganz allgemein - wirklich toleranter als heterosexuelle? Klar, sie sind eine Minderheit und wissen daher, was intolerantes Verhalten anderer bedeutet. Ich stelle allerdings immer wieder bei "meiner" Minderheit (nämlich, BDSMern) fest, daß deren Toleranz nicht ausgeprägter ist, als die jeder anderen "repräsentativen Stichprobe". Daher kann ich mir - im Analogschluß - nur schwer vorstellen, daß Homosexuelle bessere Menschen seien. (Ich behaupte nicht, daß sie schlechter seien.)

Why-Not <<=== kein Misanthrop, aber ein Realist
Beitrag27.11.05, 22:34 Uhr
katalina
Beiträge: 48/662
dabei seit: Jan '01
katalina
Why-Not:
Ich stelle allerdings immer wieder bei "meiner" Minderheit (nämlich, BDSMern) fest, daß deren Toleranz nicht ausgeprägter ist, als die jeder anderen "repräsentativen Stichprobe". Daher kann ich mir - im Analogschluß - nur schwer vorstellen, daß Homosexuelle bessere Menschen seien. (Ich behaupte nicht, daß sie schlechter seien.)


Ich kann mich hier nur anschließen. Ich konnte doch einige Einblicke in die BDSM- und Homo-Szene gewinnen und habe festgestellt, dass Intoleranz hier genauso verbreitet sind wie woanders auch, bloß halt in die andere Richtung. Sich hier besondere Hoffnungen zu machen würde bedeuten eine Enttäuschung förmlich herauf zu beschwören.

Schwule und Lesben sind in Summe genauso gute oder schlechte Eltern wie andere auch. Kinder sollten mit beiden Geschlechtern als Vorbild aufwachsen. Wenn die homosexuellen Eltern (oder auch der Alleinerzieher) diese beiden Geschlechter nicht anbieten können, dann sollten sie zumindest Sorge tragen, dass andere Geschlechterbilder in Form von Verwandten, Paten oder Freunde für die Kinder greifbar sind, da sie ansonsten ein diesbezügliches Defizit in ihrer Entwicklung erleiden.

Die wirkliche Problematik bei der Entwicklung solcher Homo-Kinder stellen für mich ansonsten nicht die Homosexuellen dar, sondern wie die Gesellschaft heutzutage immer noch auf sie reagiert. Das bekommen die Kinder meistens ungebremst ab und das kann schon sehr belastend für sie sein.

Lg katalina
Beitrag28.11.05, 17:09 Uhr
zerozero
Beiträge: 39/541
dabei seit: Okt '04
zerozero
Why-Not:
Das ist für mich - soweit die Thematik eine Kontroverse hergibt - die eigentliche Frage. Sind homosexuelle Eltern - oder nehmen wir besser homosexuelle Menschen ganz allgemein - wirklich toleranter als heterosexuelle? Klar, sie sind eine Minderheit und wissen daher, was intolerantes Verhalten anderer bedeutet. Ich stelle allerdings immer wieder bei "meiner" Minderheit (nämlich, BDSMern) fest, daß deren Toleranz nicht ausgeprägter ist, als die jeder anderen "repräsentativen Stichprobe". Daher kann ich mir - im Analogschluß - nur schwer vorstellen, daß Homosexuelle bessere Menschen seien. (Ich behaupte nicht, daß sie schlechter seien.)



Das habe ich leider auch schon festgestellt. Gerade homosexuelle Männer (sorry, aber das sind meine Erlebnisse), mit denen man hier in meinem Umkreis in Kontakt kommt, sind anderen sexuellen Randgruppen gegenüber ziemlich aggressiv. Vor kurzem habe ich ein Flyer von einer Aktivistengruppe bei uns in die Hänge bekommen, in dem man sich gezielt um dieses Thema kümmert und sich gegen die BDSM Szene richtet. O-Ton war, dass es wohl nicht sein kann, dass man den Kindern zumutet, mit ansehen zu dürfen, wie der Vater die gefesselte Mutter auspeitscht, aber es einem Kind nicht zuzumuten wäre, bei 2 Vätern bzw. Müttern aufzuwachsen. Das ist sicherlich eine Einstellungssache. Ich denke, dass es eigentlich relativ egal ist, wie die sexuelle Ausrichtung der Eltern ist, solange man das dem Kind nicht vorführt und schon gar nicht versucht, das Kind in eine Ecke zu drängen. Allerdings ist vermutlich die Kombi Mutter Vater einfach besser für ein Kind, da es beide Geschlechter als Vorbild hat und etwaigen Angriffen gleichaltriger nicht ausgesetzt wäre.
Beitrag29.11.05, 03:24 Uhr
tyami
Beiträge: 6/473
dabei seit: Dez '03
tyami takez
Why-Not:
Sind homosexuelle Eltern - oder nehmen wir besser homosexuelle Menschen ganz allgemein - wirklich toleranter als heterosexuelle?

das hab ich auch nicht behauptet. zum einen war es nur eine übereinstimmende aussage mehrerer artikel, die sich auf unterschiedliche studien bezogen, zum zweiten wurde die toleranz den (hetero- wie homosexuellen) kindern, nicht den eltern zugeschrieben, und zuletzt ist "meist toleranter als" auch nur tendenz - wobei ich die vermutung, dass das vorrangig auf der eigenen erfahrung mit intoleranz beruht, teile.

die einzige feststellung, die wirklich vorurteilsfrei zu treffen ist: schwule und lesben fühlen sich sexuell eher zum eigenen geschlecht hingezogen als heteros.yes
eine unterscheidung in "bessere" und "schlechtere" menschen würde ich übrigens, falls ich sie überhaupt treffen möchte, auch nicht nur an toleranz festmachen. aber das ist ein anderes thema...waving
Beitrag29.11.05, 22:08 Uhr
Why-Not
Beiträge: 30/509
dabei seit: Dez '03
Why-Not
tyami:
die einzige feststellung, die wirklich vorurteilsfrei zu treffen ist: schwule und lesben fühlen sich sexuell eher zum eigenen geschlecht hingezogen als heteros.yes

Wer möchte da schon widersprechen ... lol

tyami:
eine unterscheidung in "bessere" und "schlechtere" menschen würde ich übrigens, falls ich sie überhaupt treffen möchte, auch nicht nur an toleranz festmachen. aber das ist ein anderes thema...waving

Da möchte ich sogar noch weiter gehen und eine derartige Unterscheidung in "gut" und "böse" grundsätzlich nur individuell treffen. Schließlich soll es ja sogar unter Schwiegermüttern oder Politikern gute Menschen geben. tongue2 (Mal abgesehen davon, daß die Einteilung in "besser" oder "schlechter" bzw. "gut" oder "böse" den wenigsten Indididuen gerecht würde.)

Why-Not
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