22.11.04, 18:40 - Betreff: Mundart | |
mondstern70 | Hi Freunde, versteht mich jemand ..... oder badische Sprachgewandheit :-) Eine Frage in unserer ureigensten Mundart können wir eigentlich gar nicht weitergeben, und heute reden wirklich nur noch die Älteren so Ein Beispiel: "Wo wollen sie den hin?", "Wu wunn se dänn noo?" Das würde eh kein "Främmor" (Fremder) verstehen. Als sagen wir ganz einfach "Wo wolle se dänn hi?" Dass das etwas komisch klingen mag, wissen wir ja selber. Aber wir wehren uns innerlich dagegen, wenigstens "in etwa" Hochdeutsch zu sprechen, das liegt uns einfach nicht. Ein weiteres Beispiel ist eine alte Frau die zu dem neuen Doktor in die Praxis kommt. Patientin: O Herr Doggdor, ich komm halt schonn widdor. Do hindä am Buggl beißt mes ganz arg. Doktor: Was ist los? Ich verstehe nicht! Wer oder was hat sie gebissen? Patientin: Ha noi, Mich hadd nix gebissä. Om Riggä juckt michs seit geschdorn so arg Doktor: Dann lassen sie mich mal schauen. Oh, das ist nicht schlimm. Nur eine kleine Entzündung. Patientin: Oh do binn ich awor froh, dassäs nix arges isch. Jetzt binne beruigt. Vielän Dank. Sie hawwormor jo sichor noch wass zum Eireiwä fer me. Also nochmols Danke. Wer jetzt nur "Bahnhof" verstanden hat, soll sich bitte nicht wundern. Dieser badische Slang wird im "Ländle" auch nicht verstanden. Wenn ich zu Besuch bei meinen Eltern bin und die älteren Leute mich ansprechen habe ich auch die größte Mühe dem Gespräch zu folgen. Zuhause bemühe ich mich aber "in etwa" Hochdeutsch zu "schwätze" - nun ja so ganz wird es aber nie gelingen. Beim schreiben meiner Geschichten ist das allerdings immer wieder ein Problem, so schreibe ich einige Wörter in Dialekt, ohne das es mir auf dem ersten Blick auffällt. Ein Leser aus dem Norden denkt dann, es sind versehendlich ägyptische Hieroglyphen mit eingebaut worden. Ein Beispiel ist das Wort "gerade (eben)" heist hier halt "grad (eben)" versteht hier jeder, ist aber Grammatisch falsch. Werde demnächst meine Story ROSENMONTAG hier nocheinmal posten. Die Geschichte ist (mal wieder und diesmal zum letzten mal!!!) von mir überarbeitet worden und meiner Meinung nach endlich im richtigen Stil. Anja |
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23.11.04, 15:28 Uhr | |
wusah Beiträge: 0/1 dabei seit: Nov '04 | Geht mir genauso. Hab zwar noch nie eine Gechichte von mir hier reingeschrieben, aber auch überall im Alltag kann man als Badner so seine Probleme bekommen. Is aber mit jeder Mundart so, denk ich zumindescht ä mol. |
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23.11.04, 15:51 Uhr | |
Huii | wusah: Nä, mir kölsche han do üwerhoupt keen problem (An alle Kölner, ich kann Kölsch nur sprechen. Also bitte nicht schlagen ) |
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23.11.04, 21:56 Uhr | |
troja | (An alle Kölner, ich kann Kölsch nur sprechen. Also bitte nicht schlagen ) Tststs dafür ist eigentlich trotzdem ein Schlag fällig, oder will Huii etwa behaupten es wäre nicht möglich Kölsch auch zu trinken? |
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23.11.04, 23:43 Uhr | |
Big_Ben Beiträge: 14/260 dabei seit: Nov '00 | Komme selbst aus dem badener Land und studiere dort, wenn auch in einer anderen Ecke. Ich bin hochdeutsch aufgewachsen, verstehe badisch einigermaßen, kann aber garnichts damit anfangen. Noch viel schwerer und unangenehmer als badisch an zu hören finde ich es zu lesen. Ich weiß nicht, ob das nun an meienr Herkunft liegt, aber Deine Beispiele für mögliche schwer zu verstehende Worte kann ich überhaupt nicht nachvollziehen. Versteht ein hochdeustcher wirklich nicht, was mit gerade oder g'rad' gemeint ist? |
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23.11.04, 23:51 Uhr | |
Juxi | BigBen69: Hihi, das versteht im Grunde genommen sogar derjenige, der im Alltag überhaupt nicht (!) Hochdeutsch und auch keinen in Deutschland geläufigen Dialekt spricht. Oder ist vielleicht DAS der Grund, warum ich mit dem demonstrierten Dialekt kein Problem habe? Owa wennds amoi a Dialektgschicht wuids, mödts engch oafoch. , Juxi |
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24.11.04, 00:15 Uhr | |
Huii | Juxi: Ich versuche mal die Übersetzung: Wenn mir eine Dialektgeschichte einfiele, dann würde ich anfangen sie zu schreiben. Na, wie nahe bin ich drann? |
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24.11.04, 00:55 Uhr | |
Juxi | Huii: Hi Huii Frag lieber, wie weit du von der richtigen Lösung entfernt bist Die Antwort ist simpel: "weit" :-) LG, Juxi. |
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24.11.04, 09:07 Uhr | |
Big_Ben Beiträge: 14/260 dabei seit: Nov '00 | Da will ich auch mal mein Glück versuchen: Owa wennds amoi a Dialektgschicht wuids, mödts engch oafoch Ach was, wenn Du einmal eine Dialektgeschichte wüsstest, solltest Du einfach anfangen. |
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24.11.04, 10:00 Uhr | |
Huii | BigBen69: Ja, dass hätte ich als nächstes daraus gelesen Immerhin, ich habe "Dialektgeschichte" richtig übersetzt. Vil Größ us Kölle Huii |
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24.11.04, 11:36 Uhr | |
Quiz Beiträge: 0/4 dabei seit: Jan '01 | Juxi: Meine Version: Aber wenn ihr einmal eine Dialektgeschichte lesen wollt, meldet euch einfach. Aber wenn ich die verzweifelten Übersetzungsversuche hier so lese, dann glaube ich zumindest nicht an den Bedarf nach bayrischen Dialektstories Best Quiz(norddeutsch) |
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24.11.04, 12:18 Uhr | |
MarquisSauvage | Quiz: Zumindest erhöht der Einatz von Dialekt beim Großteil der Bevölkerung nicht den Lesefluss. Meine persönliche Meinung: Wenn ein Charakter der Geschichte mit Dialekt spricht, dann kann das eine angenehme Färbung sein. Der Erzähler sollte aber bei hochdeutsch bleiben, wenn er die gesamte Republik samt peripherer Alpenregionen () als Zielgruppe ansprechen will. Die meisten Beispiele zu Dialekten hier waren ja lediglich hochdeutsche Wörter, die anders ausgesprochen wurden. Das kann man durch lautes Vorlesen noch entziffern. Gemein wird es, wenn dialekteigene Wörter oder Wörter mit anderen Bedeutungen oder andere Grammatik benutzt werden: "Broiler" "Flönz" "Das hebt" "pudern" "Ich fang am singen" Da beginnt es für den Dialektfremden, schwierig bis unverständlich zu werden. MS |
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24.11.04, 14:14 Uhr | |
Damon1347 Beiträge: 8/66 dabei seit: Jul '04 | Hi Anja als jemand aus karlsruuuuhhhh' kann ich das allerdings recht gut verstehen. muss aber auch zugeben, dass dialektisches - hmm das war wohl was anderes, aber ihr wisst was ich meine - den lesefluss nicht gerade erleichtert. diesbezüglich von Harald Hurst: Heimat isch dort wo ai'm d'Leut so gut verstehn daß mer manchmol scho beim Schwätze merkt 's wär besser g'wese mer hätt 's Maul g'halte Link oderLink wenn man so schreiben kann, dann gehts sicher auch in mundart gut. schon mal jemand daran gedacht 'pornografie' in mundart zu schreiben? alla dann marcel ps |
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24.11.04, 21:50 Uhr | |
-Serenity- | Damon1347: So eine Art Softcoredialekt mit landestypischer Einfärbung der Dialoge. Wäre eine Möglichkeit. Allerdings muss man den Dialekt schon gut beherrschen. Den Erzähltext würde ich dann in hochdeutscher Sprache belassen, weil man sonst den Überblick verliert. Als geeignete Form der Geschichte, besonders, wenn sie Erotik oder Pornografie beinhalten soll, käme die Kurzgeschichte in Frage. Pedro hatte ich schon mal versucht zu animieren. Vom dirtytalk ist es kein großer Schritt zum Dialekt. Serenity |
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25.11.04, 04:03 Uhr | |
Maduschka | Damon1347: Koscho sai, das i des amoi mach. Des wead aba naha eha wos zum lacha. Die Idee einen Darsteller in Mundart sprechen zu lassen hatte ich schon einmal. Mein (norddeutscher) Korrekturleser hat mit dann unter Androhung vielfältigster Strafen abgeraten und ich hab die Passagen wieder "eingedeutscht". Sabine |
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25.11.04, 10:45 Uhr | |
Puschel Beiträge: 2/11 dabei seit: Jan '01 | Juxi: Hallo ... Das versteht vermutlich keiner, der nicht in unserem Land aufgewachsen ist Juxi *gg* Bei mir zuhause würde das so klingen: Oba wenn ihr amol a Dialektgschicht wollts, donn möldets eich anfoch. Vielleicht für manche sevac-Leser einfacher nachvollziehbar *gg* lg Puschel |
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25.11.04, 12:12 Uhr | |
Juxi | Puschel: Hallo Puschel Nun möge der geneigte "Sevacler" entscheiden, welcher Dialekt schöner klingt. Ich weiß schon, welcher mir lieber ist *g*. Ihr "dort unten" redets ja schon bissel grausig, gell? So. Jetzt muss ich den Kopf ein wenig einziehen, weil es gleich scheppern könnte, wenn ich über die "dort unten" lästere... Ergo: Ich verdrück mich. LG, Juxi. PS: Die letzten Übersetzungen waren übrigens richtig und bringen mich dazu, vielleicht über eine Dialekt sprechende Figur in einer der nächsten Geschichten nachzudenken. Die wird zwar kaum jemand verstehen, aber das ist sowieso nebensächlich, oder? |
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25.11.04, 12:45 Uhr | |
Damon1347 Beiträge: 8/66 dabei seit: Jul '04 | Serenity_chance: oh yesssssssssss gut idee da bin ich dabei! Maduschka: bitte bitte sabine ich bin leider nicht wirlich mundart-bewandert müsste da schon meine mama fragen das zu 'übersetzen' und ob das so eine gute ide wäre |
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25.11.04, 15:30 Uhr | |
Puschel Beiträge: 2/11 dabei seit: Jan '01 | Juxi: Hmm ... Juxi ... Gewalt ist doch keine Lösung denn so wollen wir dich wirklich nicht sehen *ggg* Welcher Dialekt der schönste ist, bleibt weiterhin nicht beantwortet. Denn da würde wohl sehr viel Subjektivität an den Tag treten ... ! Also lassen wir es einfach .... In diesem Sinne Puschel |
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25.11.04, 15:31 Uhr | |
Big_Ben Beiträge: 14/260 dabei seit: Nov '00 | Maduschka: bitte bitte sabine ich bin leider nicht wirlich mundart-bewandert müsste da schon meine mama fragen das zu 'übersetzen' und ob das so eine gute ide wäre Kann schon sein, daß ich das einmal mache. Das wird dann aber etwas zum lachen. |
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25.11.04, 23:05 Uhr | |
Sabbi | <---- *sich mal in die Runde drängelt und leise räuspernd auf sich aufmerksam macht* Da ist doch gut zu wissen, dass es schon mind. 2 Geschichten gibt, die einen Protagonisten beinhalten, der ösischen Dialekt spricht. Eine davon *unauffällig auf sich zeigt* ist nicht ganz ernst zu nehmen, die andere schon. Dafür ist der Dialektanteil in der zweiten nicht wirklich hoch Lesenswert finde ICH aber beide Werke Und damit ich auch ein Sprachbeispiel des hiesig nicht ganz unbekannten Dialekts beigesteuert habe, mein Schlusswort (nur zur Info: SO spreche ich nicht *schüttel*) "Oftn schauma moi, ob ma wos zan Futtan kchriagn." (Hinweis: ) "An Guadn" wünscht euch Sabbi, die grad erst heimgekommen ist und deshalb gleich den Kühlschrank inspizieren wird. (2. Hinweis ) |
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