20.12.14, 09:49 - Betreff: Geschichtenumfang | |
blackyyy | Ein herzliches Hallo an alle! Ich würde gerne mal in Erfahrung bringen, wie lang eine Story aus Sicht anderer Leser sein sollte. Ich selbst lese kaum Geschichten, die eine gewisse Seitenzahl nicht überschreiten. Nach oben hin hab ich praktisch keine Grenzen. Nun schreibe ich gerade an einer sehr umfangreichen Geschichte und da habe ich mich gefragt, ob es sinnvoller oder wünschenswert sein könnte, die Geschichte in 3 bis 5 Teilen zu veröffentlichen, oder doch lieber als Ganzes! Werden manche Leser von einer zu großen Seitenanzahl abgeschreckt? Sind Mehrteiler lesenswerter? Ist ein komplettes Werk interessanter, weil man nicht auf die Folgeteile warten muss? Was wäre, wenn man alle Teile gleichzeitig veröffentlicht? Fragen über Fragen, liebe Grüße und danke für jede Antwort schon mal im Voraus Blackyyy |
melden |
20.12.14, 11:21 Uhr | |
Leichtgewicht | blackyyy: Da kann ich nur für mich sprechen. Geschichten über 15 Seiten lese ich nur an, wenn ich den Autor kenne oder der Einlesertext Neugier macht. Und wenn der Anfang nicht meinem Geschmack entspricht, war es dann. Forstsetzungsgeschichten mag ich gar nicht, stehe damit aber allein. Zwar sinkt die Anzahl der Leser mit jedem Kapitel, aber die Noten steigen und die Begeisterung der Fans auch. Helios kann Dir da bestimmt mehr sagen. Außerdem hab eich den Eindruck, dass große Schinken länger liegen bleiben, bis sich mal ein Einleser aufrafft. Würde wohl auch für Episoden sprechen. Liebe Grüße vom Leichtgewicht |
melden |
21.12.14, 13:15 Uhr | |
swal | Nach meinen Erfahrungen dürfte es hier nicht unbedingt ein Nachteil sein, wenn ein Text Romanlänge hat. Wenn der Einstieg interessant genug ist, der Text so überarbeitet, dass verzichtbares Bla Bla wegfällt, und immer genug Fragen offen bleiben, können es auch einige 100 Buchseiten sein. Trotzdem würde ich nach Möglichkeit etwas in Abschnitte mit deutlich zweistelliger Seitenanzahl aufteilen, die für sich "teilweise" abgeschlossen sind, und natürlich auch schon mehrere Kapitel haben. Das wird dann eben ein Mehrteiler bzw. eine Mini-Serie, später lässt sich immer noch eine Gesamtausgabe daraus machen. Endlos-Serien sind wieder eine ganz andere Kategorie, obwohl die ja "früher" eher für sich abgeschlossene Episoden mit gewissen Handlungsfäden im Hintergrund gehabt haben, und "moderne" eine durchgehende Geschichte erzählen. |
melden |
21.12.14, 14:39 Uhr | |
helli61 Beiträge: 2/67 dabei seit: Dez '02 | blackyyy: Wie Leichgewicht kann ich da auch nur meine persönliche Meinung dazu sagen. Textlängen von 20 - 30 Seiten schrecken mich eigentlich nicht ab. Aber es kommt dabei immer auf die ersten Zeilen an. Wenn sie mir sprachlich nicht gefallen, oder wenn ich den Eindruck gewinne, dass mir der Inhalt nicht entgegenkommt, lese ich einfach nicht weiter. Dies gilt aber auch für kürzere Geschichten. Sehr lange Geschichten lese ich dann aber schon mal in mehreren Anläufen. Ein Buch liest man ja auch selten in einem Stück. Mit den Teilen (Mehrteiler) ist das so eine Sache. Wenn sich vernünftige Untergliederungen ergeben, ohne dass die Geschiche in sich "zerhackt" wird, kann man das machen. Dann kann die Sache sogar interessanst werden, weil man schon gespannt auf den nächsten Teil wartet (wenn er denn kommt!). Aber bei manchen der längeren Geschichten wäre das wohl schwierig; da ist es besser, die Geschichte als Ganzes einzustellen. Also prinzipiell sind, so oder so, die ersten Absätze entscheidend, ob ich die Geschichte lese oder nicht. Die Länge spielt dabei nur insofern eine Rolle, wieviel Zeit ich gerade eben habe! Viele Grüße helli61 |
melden |
21.12.14, 14:47 Uhr | |
mondstern70 | Meine 50 Cent Ich unterscheide zwischen einer - aufgeteilten - langen Geschichte und Episoden. Episoden entstehen um ein Kernthema (z.B. die gleichen Prots) im laufe der Zeit, sind also immer Fortsetzungen. Bei längeren Geschichten würde ich sie eher aufteilen. Ob man aus 100 Seiten jetzt 3 mal 33 oder 5 mal 20 macht ist persönliche Entscheidung. Würde aber keine 10 mal 10 draus machen, genauso wenig wie die Geschichte als Gesamtwerk posten) Ich würde eine lange Geschichte allerdings erst komplett fertig stellen und nacharbeiten, dann erst unterteilen LG Mondstern |
melden |
21.12.14, 17:09 Uhr | |
helios53 | Ich kann - wie ja alle hier - nur für mich sprechen. Lange Texte (über 15 Sevac-Seiten) schrecken mich ab, denn ich möchte in absehbarer Zeit zu einem Ende kommen. Bei einem gedruckten Buch kann ich ja überall ein Lesezeichen einlegen und -schwupp - mit einem Griff bin ich wieder dort, wo ich aufgehört habe. Am Bildschirm ist es schwieriger. Aus Gründen, die ich hier nicht ausbreiten möchte, habe ich mich dazu entschieden, meine "Romane" (anfangs wehrte ich mich strikt dagegen, als "Romanschreiber" eingestuft zu werden, aber damals dachte ich auch an etwa 5 bis 10 Kapitel, nun sind es schon fast 60) kapitelweise zu veröffentlichen. Aus meiner Erfahrung kann ich sagen, dass die Zahl derer, die sehnsüchtig auf das nächste Kapitel warten, eher "überschaubar" ist. Auch die Bewertung steigt keineswegs, weil nur noch "Fans" lesen. Es zeigt sich auch, dass die Leserzahlen nach unten tendieren, was wohl darauf zurückzuführen ist, dass ein Neuer davor zurückschreckt, erst einmal zwei Bände zu je 22 oder 23 Kapiteln zu lesen, ehe er das "aktuelle" Geschehen verstehen kann. (Auch wenn es gar nicht so schwer wäre, aber er fängt eher gar nicht damit an). Diesbezüglich hat da mondstern das bessere Konzept mit ihren Geschichten um Tina und Anja, die jede für sich allein genossen werden kann. Ein sehr erfolgreicher Autor (jüngst verstorben) hat aus seiner Erfahrung postuliert, dass die meisten Leser mit mehr als 3000 bis 3500 Wörtern am Stück überfordert seien. Das mag stimmen oder nicht, ich habe es versucht und einige Kapitel danach bemessen, dann ging Pegasus mit mir durch und 6000 bis 12000 Wörter wurden bei mir Standard. Fazit: Es ist wie mit dem Heiraten: Wie man es macht, man bereut es! |
melden |
21.12.14, 19:57 Uhr | |
swal | Sogar bei Big Budget-Filmproduktionen ist es heute nicht selten so, dass nur mehr wirkliche Fans den Überblick behalten, welche Teile jetzt wie zusammenhängen (z.B. X-Men, Avengers). Trotzdem sind dann oft alle erfolgreich, und können teilweise auch für sich allein stehen. Natürlich kann es mühsam zu recherchieren sein, was jetzt der wirkliche Anfang war, aber bei einer noch überschaubaren Anzahl an Teilen werden das manche machen. Bei "Endlos-Geschichten" (sagen wir einmal deutlich über 10 Teile, nach denen immer noch viel zu erzählen ist) ist es halt so, dass nur noch die wirklichen Fans "dranbleiben", und es etwas schwer sein wird, neue zu erschließen. |
melden |
30.12.14, 23:30 Uhr | |
blackyyy | Erst mal danke an alle, die auf meinen Thread geantwortet haben!!! Ich denke, ich werde die Geschichte dann in "verdaubaren" Häppchen servieren, vielleicht sind knapp 100 Seiten für die meisten Leser dann doch eher eine zu große Einstiegshürde! Schließlich will man ja in erster Linie, dass seine Fantasien gelesen werden. Nochmals Danke für eure hilfreichen Gedanken zu dieser Problematik! Ich wünsche allen ein guten Start in ein hoffentlich niemals langweiliges, neues Jahr! Blackyyy |
melden |