29.9.07, 21:52 - Betreff: Geil und "hochliterarisch" | |
-Serenity- | Wie soll's denn bitteschön sein, damit eine Geschichte Erfolg hat? Hab' gerade einen interessanten Kommentar gelesen, der den Titel dieses Freds zum Thema machte. Klar, es ist bekannt, dass die eine Sorte Leser gerne den Triebstau mit der Hand aus dem Körper wedelt (Virtuelle Anatomie und Physiologie des GV - beliebt vermutlich bei der Mehrzahl wahrscheinlich männlicher Leser) Eine andere Sorte Leser schaut gerne in das Intimleben anderer (Tatsachenberichte) Dann gibt es jene Sorte, denen heiß wird, wenn ein demütigender Aspekt, oder ein materielles Subjekt der Begierde dazukommt (BDSM/Fetisch und alle verwandten Kategorien) Und dann gibt es noch diejenigen, die beim Lesen Herzklopfen bekommen, lachen oder weinen und vielleicht auch noch die Prise Erotik haben wollen, die die Sexualhormone so aktivert, dass man nach dem Lesen so stimuliert ist und seinen Partner beim Sex am liebsten fast killt. Ich lese seit einiger Zeit in englischsprachigen Boards und stelle fest, dass es sich bei den erfolgreichsten Geschichten (hohe Wertungen) meist um Novellen, Romanzen und Science fiction handelt. Ich lasse die dort meistgelesenen Geschichten außer Acht, da sie hier in Deutschland und besonders hier im Board zu Recht kein Pendant haben (Inzest und Co.) Was wünscht sich Leser: Knallharte, verbale Bilder oder lieber nur die Andeutung des Objektes der Begierde, mit genügend Spielraum für die eigene Fantasie? Welche Gruppierung wird von Autoren am liebsten bedient? Fühlen sie sich mit ihren Geschichten hier gut aufgehoben, oder tendieren sie eher zur Resignation? Ich würde mich über möglichst zahl- und aufschlussreiche Antworten freuen. Serenity |
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29.9.07, 22:49 Uhr | |
zerozero | -Serenity-: Man könnte das Ganze relativ einfach beweisen: Man fügt eine Kategorie Harcore hinzu, in die nur die ganzen derben Sachen gelangen. Dann wird man die Klickzahl ja relativ leicht vergleichen können. Meine Meinung zu deiner Frage kennst du. Grüße Zero |
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30.9.07, 22:50 Uhr | |
S-Single | -Serenity-: Hallo. Ich versuche mal, meinen Senf zu verstreichen ... Persönlich nerven mich Geschichten mit einer Länge unter 5 Seiten, von denen es dann aber 30 Fortsetzungen gibt. Soll der Autor sich doch mal auf seine Afterballen setzen und eine komplette Geschichte schreiben und nicht jeden Absatz veröffentlichen. Begriffe wie "Mundfotze", "Möse" und "Fotze" etc. sind die schlimmsten Begriffe, die ich in einer Geschichte finden kann, wenn sie außerhalb der wörtlichen Rede genutzt werden. Für mich ist das Gossenslang und bestimmt nicht erotisch. Sicher, Erotik ist ein weiter Begriff, aber irgendwo muss ich meine Grenze ziehen. So, dass war meine Meinung als Leser ... Als Autor bediene ich lieber die gehobene Klasse in Sprache, Stil und Inhalt. Ich merke, dass ich mit meinem eigenen Anspruch oft an meine Grenze stoße, aber ich bemühe mich, mich selbst zu verbessern und die Grenzen auszuweiten. Das gilt auch für den Inhalt meiner Geschichten, der von dem klassischen Rein-Raus und Sex-ohne-Ende immer mehr abweicht. Ich versuche auch, in sich geschlossene Geschichten abzuliefern, die nicht nach einer weiteren Fortsetzung verlangen, es sei denn, ich lege es darauf an, wie bei "Verwunschene Welt" oder "S.L.U.T.". Und selbst diese Geschichten kann man, denke ich, als eigenständige Geschichte lesen. Das lange Geschichten vielleicht nicht gut ankommen, betrübt mich natürlich etwas, wenn ich daran denke, wie lange ich an einer Geschichte sitze und am Inhalt feile, aber ich denke, da kann man nichts ändern. Gut und schön finde ich hier, dass die Autoren zusammenhalten, sich gegenseitig beraten und helfen. Deswegen bin ich gern in diesem Board und veröffentliche hier zuerst, bzw. ausschließlich meine Geschichten (wenn ich auch gern mal ein Buch schreiben würde, aber leider keinen Verlag finden kann). So, das wars. von Schlafloser Single |
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1.10.07, 03:23 Uhr | |
tyami | Hei.-Serenity-: Wie soll's denn bitteschön sein, damit eine Geschichte Erfolg hat? Kommt drauf an, wie man Erfolg definiert. ich hab mir vor der ersten Geschichte zwei Ziele gesetzt: Ich wollte einmal in die Top 100 bei den Klicks (also einen "Bestseller"), und einmal zumindest einen Neunpunkter schaffen. Gut, habe fertig, wie ein großer Italiener einmal gesagt hat. Ging einfacher als gedacht, und damit zu Frage 2. -Serenity-: oder tendieren sie eher zur Resignation? Ganz spontan habe ich "ja" gesagt. Das hat gar nichts mit den Betreibern und Einlesern - denen ich auch mal für ihre verdammt gute Arbeit danken möchte - zu tun, nur wenig mit der Konzeption des Boards ("Erotikgeschichte" ... ach was, Kampf gegen Windmühlen), ein wenig mehr mit dem Publikum (blabla, ist eh bekannt) und vor allem mit mir selbst. Ich hab mich diesen Sommer ein wenig in pornografischer Weltliteratur (H. Miller, Ch. Bukowski) einerseits und Literaturboards, die zwar Erotik, aber keine Pornografie anbieten, andererseits umgesehen, und hatte dabei einige nette Aha-Erlebnisse, um wieder bei null anfangen zu können. Resignation ist aber das falsche Wort. Ein Rückzug, ja. Aber nur ein taktischer, um neue Ziele zu definieren und konsequent an der Fehlerbeseitigung zu arbeiten. Ein konkretes Ziel habe ich mir schon gesteckt: Endlich mal "richtige" Erotikliteratur zu schreiben, die es aus der Ü18-Ecke hinaus schafft und auch bei "Nichterotikern" ernstgenommen wird - ohne diese Ecke wirklich verlassen zu wollen. -Serenity-: Welche Gruppierung wird von Autoren am liebsten bedient? Ganz einfach Leser. Ob das Publikum ein Endprodukt erotisch findet, und was es überhaupt als Erotik definiert, muss es selbst entscheiden. Es freut mich zwar unbekannterweise für jeden, wenn er "gut abspritzt" (ist ja schließlich gesund ), literarischen Ehrgeiz in die Richtung bringe ich aber nicht auf. Und das hat nichts zu tun, dass ich ungern Fickszenen schreibe. Es gibt nur Reizvolleres. So, lang genug geschwafelt. bye, tyami |
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1.10.07, 22:52 Uhr | |
-Faith- | -Serenity-: Hallo, um kurz zu machen: 1) das vor dem oder gilt tendentiell für Männer, das danach tendentiel für Frauen. (Bitte verschont mich mit Einzelschicksalen, ich rede hier von Tendenzen). 2) tendentiell besteht der Großteil der Leser aus Männern. 3) Männer interessieren sich nicht für komplexe, persönliche Zusammenhänge. Das Handlungsumfeld sollte ihrem sozialen Umfeld nahe kommen, aber nicht zu sehr auf Details eingehen. Fazit: ... so einfach ist es nicht. ... sonst würden Castingbands den Musikmarkt beherrschen, ... sonst würden alle Menschen die neuste Mode tragen, ... sonst würden nur Bestseller veröffentlicht ... Ein Produkt kann noch so perfekt sein, wenn es zu früh oder zu spät auf den Markt kommt, wird es nicht "entdeckt". Wenn das Marketing nicht stimmt wird es "übersehen" Wenn es zu erfolgreich ist wird es verteufelt (... Windows ist das schlechtest Betriebsystem, das 90% der PC am laufen hält...) Wenn die Konkurrenz schneller war, geht es unter (wer interessiert sich schon für die Nummer zwei?) Wenn der Markt "satt" ist, bleibt es liegen Ein Produkt kann noch so perfekt sein, wenn man es ihm nicht ansieht, wird es nicht bentutzt, gekauft, empfohlen. Wenn ein Produkt cool ist, kann es noch so sinnlos und unpraktisch sein, aber egal es ist cool alle haben es. Ein "schlechtes" Produkt, dass wegen seiner Nachteile in aller Munde ist kann ebenfalls mehr Beachtung finden, als ein vergleichbares Produkt, dass einfach still und heimlich "funktioniert" und gerade deshalb unscheinbar im Hintergund existiert. Manche Geschichten von mir liegen wie Blei im Regal, ich raufe mir die Haare und denke: "seht ihr das denn nicht? Greift doch einfach zu und habt euren Spass damit!" Anderen Geschichten von mir messe ich wenig Beachtung zu, sie entstand aus eine Laune heraus ... und übertreffen alle Erwartungen. ALLE, die Musik-, die Film-, die Autoindurstie und überhaupt jeder der etwas "erzeugt" sucht nach dem ultimativen Produkt(*), das alle Verbraucherwünsche erfüllt - und keiner hat es bis jetzt gefunden. Vielleicht auch ein Segen für die Verbraucher, wer weiß ... (*) bei Microsoft bin ich mir da nicht so sicher. Hier ist es eher der kollektive Neid und der berechtigte Kampf gegen ein Monopol, der die grenzenlose Ausbreitung einzudämmen versucht. Um noch mal auf die Musikindustrie zu kommen. Elvis, die Beatles und Michael Jackson haben so unglaublich erdrückende Erfolge erzielt, dass es wohl kaum noch einer Band geliegt sie zu übertreffen. Und trotzdem sitzen jetzt gerade unzählige Schulbands in schalldichten Kellern und üben ... In diesem Sinne kann ich nur jedem Autor empfehlen: Sein kerativ, sei vielfältig, schreibe und lasse dich lesen. Nehme "Flops" mit einem Lächeln hin und freue dich über "Erfolge". Zu einer anderen Zeit, unter anderen Bedingung, wäre es vielleicht genau anders herm gekommen. Allen Lesern möchte ich empfehlen: Seid neugierig, seid unvoreingenommen, lest mit offenem Herzen (von mir aus auch mit offener Hose) aber teilt dem Autor eure Meinung mit. lg F |
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2.10.07, 00:20 Uhr | |
Why-Not | Bis jetzt haben nur Autoren geantwortet. Und wenig überraschenderweise auch nur solche, die "anspruchsvollere" Stories schreiben. Kann es sein, daß es die Leser nicht interessiert? Überhaupt habe ich allmählich den Eindruck, daß fast alle Postings dieses Forums von den Autoren (der Stories) stammen. Schauen wir doch einfach auf die Klickzähler und ermitteln so, was die Mehrheit der Leser will. Why-Not PS: Danke an die Minderheit, die meine Geschichten liest. PPS: Herzlichen Dank an die verschwindend kleine Minderheit, die meine Stories bewertet. PPPS: Besonders herzlichen Dank an die paar Leser, die meine Story auch noch kommentieren. |
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2.10.07, 16:02 Uhr | |
mondstern70 | -Serenity-: Gute Frage und vor allem ein sehr interessanter Thread. Wenn ich zu einem "bunten Mädelsnachmittag" einlade, backe ich Kuchen und kaufe Getränke ein, wovon ich weiß, dass meine Freundinnen diese mögen. Diese wiederum freuen sich auf ein paar Stunden Geplauder (ohne Männer!!) und natürlich auf den Kuchen Enttäuscht wäre ich, wenn ich stundenlang an einer Torte herumexperimentiere, weniger Zucker verwende und den Teig mit Vollkornmehl höherwertig gestallte und niemand isst sie! Alles stürzt auf den 99 Cent Hefezopf vom Aldi und tunkt den dann auch noch in den teuren Kaffee. Aber deshalb böse sein? Nie! Schließlich haben sie ihren Spaß und es ist lustig. Nächstes Mal koche ich Kaffe vom Discounter und serviere nur noch gekauften Kuchen. Erotik ist sehr viel komplexer und Geschmäcker verschieden (Was natürlich auch gut ist) Der eine liest gern 3 Seiten Storys, dem andern können sie nicht lange genug sein. Als Autorin will ich aber auch Egoistisch sein. Ich will das schreiben was mir gefällt, und nicht anhand einer Statistiktabelle das was „alle“ wollen. Einige von euch habe ja zum Thema „Ouoten“ schon ihre Experimente gemacht, was man in den Foren ja auch nachlesen kann. Anbetracht der lächerlichen Kommentarbeteiligung in den online Foren, frage ich mich allerdings wirklich was der Leser will. Stilistisch schlecht geschriebene „Technikabläufe, gekoppelt mit Wörtern die auf deren Nennung ich gern verzichte, wird es IMMER geben!! Wer gern „Höherwertige“ Kost mag, der sollte bedenken das die Autoren auch nur Menschen sind, die sich irgendwann die Frage stellen – habe ich eigentlich sonst keine Alternative als Hobbys. Hier verstehe ich gerade diese Leser nicht, das sie der vielen Arbeit nicht mal 2 Sätze widmen können. LG MOndstern |
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11.10.07, 23:34 Uhr | |
Sabbi | Hi zusammen! Was will ich als Produzent bzw. Konsument bei Sevac abliefern/finden? Interessante Frage. Ich muss nicht separiert antworten. Ich schreibe keine Sperma-gefluteten Hardcorestories und solche will ich (vermutlich deshalb) auch nicht lesen. Authentisch muss es sein, egal, wie abwegig der Inhalt erscheinen mag. Die feine Klinge eines Schreibers entscheidet darüber, ob ich völlig neue Winkel der Sexwelt per Story entdecken will oder nicht. So einfach kann ich das auf einen Nenner bringen. Heute bin ich übrigens über einen interessanten Artikel gestolpert. Es passt durchaus zu der hier gestellten Frage. Was erwartet ein Leser von erotischer Literatur? Spezieller Fall: Buchmesse in FFM. Ehe der Artikel im Archiv bei gmx verschwindet, will ich ihn hier zitieren:
zu finden: hier Klar wird die Erwartungshaltung in FFM höher sein als (hier) in Berlin. In FFM darf man vollendete Schreibkunst erwarten, hier wohl nicht, wie einem ab und zu eindrucksvoll gezeigt wird. Dennoch: Auch hier - und da widerspreche ich den beharrlichen Ansichten einzelner - finden sich Geschichten in ausgesprochen guter Qualität und brauchen den Vergleich mit manchen Exemplaren in FFM nicht scheuen. Als Leser kann man hier also so ziemlich alles finden (was legal ist), egal, wie die Ansprüche aussehen. Das macht das Ganze doch ziemlich interessant. Schön wäre nur, wenn wieder mehr Leser hierher fänden. Nur wie bringt man Sevac bei Google wieder unter die ersten Treffer?
Wääääääääääähhhhhhh! Knallharte Bilder will ich nicht lesen. Flockig, locker, leicht, verspielt, liebevoll ist es mir am liebsten. Das Objekt der Begierde darf schon beschrieben sein, aber nicht in Form von: Franz, Ein 25-jähriger Mann und sein Schwert (30x6) kämpfen gegen die Unlust in der Frauenwelt. Na gut. Das ist eh noch harmlos. Ich will von Zahlen und Rekorden verschont bleiben. Die Fantasie kann man wohl auch anregen, indem mehr als nur angedeutet wird. Wenn mir der beschriebene Kerl nicht gefällt, denke ich ihn mir einfach weg - so einfach ist das. Sollte er ZU gut beschrieben sein und ich mag ihn nicht, lese ich die Geschichte einfach nicht zu Ende. Außer die Handlung verleitet dazu. Ich bediene so ganz nebenbei natürlich genau die Gruppe, zu der ich mich als Leserin auch zähle. Die schnellen Wedler werden bei mir nur begrenzt zum Schuss kommen, wenn sie einen solchen auf kurze Zeit ansetzen wollen. Meine Geschichten sind hier genau solange gut aufgehoben, solange es Publikum gibt, das ... ... meine Geschichten mag ... diese entsprechend kommentiert, bewertet ... nicht ungefragt überall gegen meinen Willen verbreitet. Wie schon erwähnt. Leider schrumpfen die Leserzahlen. Das liegt einerseits am Abrutschen bei Google, andererseits am ungebremsten Sprießen von unkontrollieren Konkurrenzseiten (blogs lassen grüßen), zudem dürfte inzwischen ausreichend Video- und Bildmaterial zu finden sein, was das Lesen schon eher zum langsamen Genuss mutieren lässt. Aber glücklicherweise bediene ich vorwiegend das genießerische Publikum , Sabbi. |
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18.10.07, 23:30 Uhr | |
Daydreamer | Sabbi: Was möglicherweise auch an dem einen oder anderen technischen Detail liegt. Auf Anhieb gefunden <!DOCTYPE HTML PUBLIC "-//W3C//DTD HTML 4.01 Transitional//DE" Bei HTML darf nur EN verwendet werden, weil das sich ja auf die Element- und Attributnamen der Tagsprache bezieht, nicht aber auf den textlichen Inhalt der Datei. Siehe auch Link Dann hat sevac keine Sitemap (zumindest ist in der robots.txt keine eingetragen), was bei entsprechender Priorisierung der relevanten Seiten zu deutlich besserem Ranking verhilft. etc. pp. Zum eigentlichen Thema des Threads: Die Vorlieben zu den Arten und dem Stil der Geschichten sind sicher so vielfältig wie die sexuellen Neigungen der Menschen selbst. Und auch da ist sicher nicht jeder nur auf eines festgelegt. Wie auch immer die Geschichten geschrieben sind: ob sie soft zur Sache gehen, intime Details bildhaft umschreiben oder sich manchmal oder oft einer derben Sprache bedienen. Alles findet seine Liebhaber. Wie im richtigen Leben auch. Entscheidend ist aus meiner Sicht, dass der Leser spürt, dass sich der Autor Mühe gegeben hat. D.h. im Umgang mit der Sprache, im Satzbau, im Imaginieren. Das muss nicht gleich hochliterarisch sein. Je nach Stimmung finde ich einen ehrlichen Stil manchmal ansprechender als ein hochkomplexes Spiel mit Worten. Erotische Geschichten sollen auch anregen. Nicht nur zum 'Wedeln', sondern auch, um vielleicht in einem selbst Verborgenes hervorzukehren oder um Interesse an neuen Spielarten zu wecken. Kurz: die Neugier des Lesers befriedigen. Das geht aber nur, wenn der Leser die Geschichten auch genießen kann. Ja, manches, was hier ohne Punkt, Komma und Absätze veröffentlicht wird, tut schon beim Lesen weh. Wenn dann auch noch in den ersten Sätzen erkennbar ist, dass auch der Text nur lieblos so 'dahingerotzt' wurde, frage ich mich, warum die Geschichten überhaupt hier veröffentlicht, d.h. vom Storyteam freigegeben, wurden. OK, meist kommen die auch nicht über 2 oder 3 Punkte hinaus, aber ob sowas überhaupt zur sevac-Qualität passt und langfristig dem Portal gut tut?!? Gruß Der Daydreamer |
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24.10.07, 10:58 Uhr | |
Gfrastsackl | Daydreamer: Sorry, da möchte ich einmal provokant antworten. Ich glaube nicht, dass eine Seite mit erotischen Geschichten (auf)gesucht wird, um dann über elendslange Zusamenhänge, diverse Landschaftsbeschreibungen oder ähnliches zu lesen. Vielleicht spreche ich auch nur für den Großteil der Männer hier. Aber wenn ich fünf Seiten lesen muss, bis die erste erotische(sexuelle) Handlung passiert, kann ich mir gleich ein entsprechendes Buch geben. Also bitte auf den Punkt kommen, das ist mir im realen Leben auch lieber. Geschwafelt wird ohnehin genug. lg maho |
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24.10.07, 11:24 Uhr | |
JeremyKottan | maho69: Also bitte auf den Punkt kommen, das ist mir im realen Leben auch lieber. Geschwafelt wird ohnehin genug. Na, da möchte ich mal nicht provokant antworten! Nur erzähle das Mal deiner Partnerin vor dem Liebesspiel. Den „Hammer" gleich versenken ... - Gestreichelt und liebkost wird ohnehin genug. - Für mich ist diese Sichtweise in jeder Hinsicht befremdend. LG JeKo |
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24.10.07, 11:32 Uhr | |
Gfrastsackl | JeremyKottan: Na stell dir vor, ich streichle und liebkose meine Partnerin auch. Aber ich kann auch mal sagen, dass ich sie jetzt gerne vögeln würde, einfach nur so. Und das ist mir lieber, als wenn ich drei schriftliche Anträge stellen muss. lg maho |
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24.10.07, 11:45 Uhr | |
Daydreamer | Dann hier mal eine Geschichte nach Deinen Vorstellungen, extra kurz und schnell zur Sache kommend. Titel: 4R Story: Rauf, Rein, Raus, Runter aber gut dein forliebe ist auch nur eine der fiellen ferschiedenen du findest sicher geschichten die dier auch dass bitten aber auch die sollten dan doch geil geschriben sein und dich nich auch noch dahingehend beim wedeln fordern das Du absätze und satztrennzeichen und koreckte rächtschreibung hineindenken must oder? Grausam, oder. Aber sowas gibts. Mich törnt so etwas beim Lesen dermaßen ab, dass ich, selbst wenn die Idee und Handlung der Geschichte klasse wäre, keinen Spaß mehr daran hätte. Gruß der Daydreamer |
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24.10.07, 11:53 Uhr | |
astweg | maho69: Tut mir leid maho, was du da verlangst, ist Fastfood mit Instantkaffee. Dafür fühle ich mich nicht verantwortlich. Ich sehe mich als Autor eher als ein Koch, der bestrebt ist, von deftiger Hausmannskost zur Sterneküche aufzusteigen. Wenn du bei Hausmannskost bleiben willst und sogar Dosenfutter akzeptierst, gehörst du eben nicht zu meiner Zielgruppe. Selbst wenn es so wäre wie du behauptest, dass wohl der Großteil der Männer das so sieht wie du, ist mir das egal. Dann schreibe ich lieber für eine Minderheit und ganz ausdrücklich auch für Frauen. LG astweg |
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24.10.07, 12:05 Uhr | |
Gfrastsackl | Daydreamer: Da gebe ich dir uneingeschränkt recht. Ich habe auch mehr den Inhalt einer Geschichte gemeint. Und dass es nicht unbedingt darum geht, wer stilmäßig die feinste Klinge führt. Und wie gesagt, es war auch durchaus provokant gemeint, damit in diesem Forum auch wieder auf eine Stellungnahme reagiert wird. |
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24.10.07, 12:49 Uhr | |
Gfrastsackl | astweg: Meistens ist es halt so, dass bei deiner sogenannten Sterneküche sehr wenig am Teller ist und es zusätzlich noch viel kostet. Da ist mir deftige Hausmannskost definitiv lieber, Dosenfutter lehne ich aber ab, auch sinngemäß. Jedem halt das seine. Und dass du ausdrücklich auch für Frauen schreibst, das ehrt dich zwar aber ich hoffe doch, dass sich die Damen ihre Geschichte noch selbst aussuchen dürfen. lg maho |
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11.4.12, 18:18 Uhr | |
helios53 | Ist das hier der "Lukullische Thread"?? Also, ich mach es ganz kurz: Ich schreibe einen "Roman" und veröffentliche jeweils ein Kapitel. Am Anfang schrieb ich für das Publikum bei Literotica eine Art Pornodrehbuch. Nach etwa 3 Kapiteln ging ich über zum Typus "Abenteuer mit Sex und ein bisserl Humor", enstchärfte die Sprache ein klein wenig und legte méhr Gewicht auf das Drumherum und weg von der reinen Vögelei. Ergebnis: Die ersten beiden Kapitel (die "schlimmen") haben mehr als doppelt so viele Klicks als die späteren, dafür ist die Bewertung nach den ersten Kapiteln angestiegen. Kapitel 1 ist der meistgeklickte Text aus dem zweiten Halbjahr 2011 und liegt auch in der Gesamtjahreswertung ziemlich weit vorn. dabei muss ich wohl nicht extra betonen, dass jene Texte, die ich für meine besten (von den bisher veröffentlichten) halte, am wenigsten gelesen wurden. Was sagt uns das? Im Grunde gar nichts, außer, dass Qualität allein die leser nicht unbedingt fesselt. Aber das war ja wohl eh klar. |
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12.4.12, 01:13 Uhr | |
Krystan | helios53: Jetzt ist die Frage, wie du Qualität definierst ;) |
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12.4.12, 09:26 Uhr | |
Leichtgewicht | Krystan:helios53: Das ist schnell beantwortet. Entschuldige Helios, dass ich für Dich antworte. 1. Sexuell oder erotisch stimulierend 2. mit einem interessanten Plot oder einer guten Geschichte 3. in gutem Stil oder zumindest handwerklich korrekt geschrieben. Andere Kategorien machen zur Zeit keinen Sinn, weil das die kategorien sind, nach denen bewertet wird. Liebe Grüße das Leichtgewicht |
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12.4.12, 11:17 Uhr | |
helios53 | Leichtgewicht:Krystan:helios53: Danke! "Qualität" ist im Grunde nur die Beschaffenheit und sagt nichts über den Wert aus. Auch mist hat eine "Qualität", ebenso Beton, Holz, Text ... Insofern ist es wurscht, wie man es definiert, insbesondere, weil es ja offensichtlich eh keinen entscheidenden Einfluss hat. Aber "geil und anspruchslos" scheint mehr Konsumenten anzuziehen als "erotisch und gediegen". Schade zwar, aber "so ist das Leben"! |
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13.4.12, 01:08 Uhr | |
Auden_James | @ Frage: Wie muss ein Erotismo beschaffen sein, damit es erfolgreich ist? Ich finde die Frage fruchtlos. Ich meine, wenn irgendwer diese Frage positiv beantworten könnte – oder ihren allgemeinen Ableger in Bezug aufs Romanveröffentlichen –, dann würden alle (eingeweihten) Autoren bzw. Verlage nurmehr Bestseller veröffentlichen. Das ist aber nicht der Fall. Und das, denke ich, legt den Schluss nahe, dass es vielleicht gar keine positive ‚Formel‘ oder ein solches ‚Gesetz‘ gibt, aus der oder dem abgeleitet werden könnte, wie ein fiktionales Werk zu gestalten sei, um seinen Erfolg zu garantieren. (Abgesehen davon, dass insbesondere kommerzieller Erfolg relativ ist.) Grundsätzlich gilt: Versuch macht klug. Trotzdem, denke ich, lassen sich bestimmte (negative) Einschränkungen mit beschränkter Gültigkeit aus den empirischen Erfahrungen herleiten, was den potentiellen Erfolg eines Erotismo im Internet auf kostenlosen Plattformen wie Sevac oder Literotica angeht. Zu den Faktoren, die den potentiellen Erfolg schmälern können:
So, das wären die Faktoren, die mir spontan einfallen, die den potentiellen Erfolg der eigenen Geschichte schmälern können. Die genannten Faktoren sind sicher nicht alle, die in Frage kommen oder überhaupt denkbar sind, und vielleicht sind sie auch streitig, aber wenn ihre Nennung Gedanken bei anderen Autoren u/o Lesern oder eine Diskussion anregen sollte, dann hätte meine Auflistung ihren Zweck bereits mehr als erfüllt. Beste Grüße –AJ PS: Was mich persönlich angeht, so würde ich es zwar vielleicht anders formulieren, aber im Prinzip bringt Serenitys Thread-Titel meinen Standpunkt auf den Punkt: Ein gute Geschichte ist geil und literarisch. Ich denke nicht, dass das eine das andere ausschließt. Vielmehr zeichnen sich gerade die guten Geschichten dadurch aus, dass sie Beides verbinden, finde ich. Und aber auch muss ich an dieser Stelle sr71plt zustimmen, dass diese Verbindung des Erotischen und Literarischen sowohl der interessanteste und wertvollste Weg als auch der leider am wenigsten geschätzte sei. Letzteres ist immer wieder auf den einschlägigen Plattformen (und nicht nur dort) zu beobachten. |
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13.4.12, 01:41 Uhr | |
helios53 | Das ist global so gut und treffend, dass ich mich nicht damit aufhalten will, irgendwelche Zahlen etc. zu hinterfragen. Letztlich ist es doch völlig egal, ob die Schmerzgrenze bei Texten bei 30.000 oder 25.000 Wörtern liegt. Ich persönlich bevorzuge Text(abschnitt)e von >10.000, denn da weiß ich am Ende noch, was ich kommentieren wollte und mit etwas Glück ist auch die sevac-Einloggzeit nicht abgelaufen. |
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13.4.12, 03:25 Uhr | |
Krystan | Was den Erfolg von Geschichten angeht, so muss ich dir in vielen Punkten zustimmen, AJ. Wobei man z.B. durch das veröffentlichen von mehreren Kapiteln den Erfolg einer langen Geschichte starkt steigern kann. So hab ich es z.B. bei einigen Geschichten, in meinem Webseite erlebt, dass wenn ich eine lange Geschichte von 50 Seite in 5-10 Einzelteile Zerlegt habe, sie sich von den Zugriffszahlen und der Resonanz sehr gut vermarktet hat. Da muss also jeder Autor selbst schauen, wie er es macht.Auden_James: Wenn man an einer Stelle normen Überschreitet, wird man vielleicht nicht bei gewissen Boards angenommen, auf der anderen Seite, bekommt man gerade durch solche Geschichten auch viele sehr treue und begeisterte Fans, sofern man die Geschichte interessant genug gestalltet. Ich hatte eine Phase, in der ich z.B. sehr gewaltintensive Geschichten Schrieb, und das Ergebnis war, dass ich seltsamer weise unglaublich viel Zuspruch von weiblichen Fans hatte, während gerade Männer, die zugegebener massen sehr oft als Bösewichte nicht gut wegkamen, sie eher ablehnten. In jeden Fall haben solche Geschichten für viel Wirbel und Interesse gesorgt, während andere, weichere wohlfühlgeschichten Geschichten, sich zwar ebenso großer Beliebtheit, aber eben nicht dieser begeisterten Fangemeinde Erfreud haben. Aber das ist natürlich nur mein subjektiver Eindruck. Aber wie ich von anderen Autoren, die z.B, Cuckold, oder andere Fetischgeschichten schreiben, weiß, bringen diese Spezialgebiete wirklich eine umfangreiche Leserschaft mit sich, wenn man weiß wie man es zu schreiben hat. Schließlich ist auch nicht jeder Sportwagenhersteller erfolgreich. Auden_James: Wenn man einen solchen Text verfasst, spricht man ja auch bewusst diese Zielgruppe an. Wenn dieser Text explizit nur pornographisch ist, wird man vermutlich auch nur diese Zielgruppe als Leser gewinnen. Wenn man jedoch hier weiter ausholt und z.B. eine Kriminalgeschichte einbaut. Wird man ganz schnell ein weit größeres Publikum erreichen, sofern der Text was taugt. Auden_James: Kommt glaub ich darauf an, wie man es definiert. Einen mehrschichtigen Charakter muss man aufbauen, wobei wir schonmal in der Regel nicht mehr bei einer Kurzgeschichte sind. Wenn ich nur 2-5 Seiten Text habe, kann man es sich eigentlich nicht leisten, einen tiefgehenden Charakter aufzubauen, ohne die eigentliche Handlung zu vernachlässigen. Zumindest kenne ich keine Geschichte wo dieser Spargat gelungen wäre. Auden_James: Ach quatsch. Aber auch hier gilt, dass es Zeit/Textlänge braucht, einen Charakter aufzubauen. Wenn man so einen "Versager" nicht als eindimensionalen Charakter aufbauen will, braucht er mehrere Szenen, wo er versagt, und wo der Leser mit ihm mitfühlen kann. Im Bereich erotik ist dies natürlich dann eher im komischen Sigment zu finden. Gerade die Asiaten lieben dies, aber auch in einigen Filmen kommen solche Figuren gut rüber. Bei einer Kurzgeschichte wird es einfach sehr schwer den Charakter zu transportieren. Auden_James: Das ist klar. Experimente sind immer ein Risiko. Meistens gehen sie schief. Dafür schlägt eines dann ein wie eine Bombe. Auden_James: Ich weiß nicht, ob das Abwerten der Leser, an dieser Stelle wirklich gerechtfertigt ist. Das erinnert so ein wenig an den Sprachgebrauch der FDP, für das Volk einfach zu dumm ist, dass es sie nicht wählt. Auden_James: Ich weiß nicht, ob man das zählen lassen kann. Zum einen ist der Erfolg ja eher der Erfolg des Orignals und nicht der Übersetzung. Dann kann da der von dir zuvor schon genannte Punkt zutreffen, dass jemand der andere gerne extrem ausfühlich Kritsiert sich dann nicht sonderlich beliebt macht. Außerdem sind beide Geschichten extreme Spezialfälle, so dass andere Gründe hier vermutlich eher zum Tragen kommen, da sie nur eine kleine Zielgruppe ansprechen. Es gebe viele Texte die ich gerne auch auf Deutsch lesen würde, wenn sie jemand übersetzt. Deine Beispielgeschichten sind leider Storys die ich aufgrund des Thema in keiner Sprache interessant finden würde. Ich vermute mal, dass es einigen anderen auch so geht. Auden_James: Den Eindruck kann ich aus meiner Schreiberlaufbahn von jetzt mehr als 100 erotischen Geschichten nicht bestätigen. Wenn man es schafft einen Spannungsbogen zu halten, bleiben einem die Leser in der Regel erhalten. |
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13.4.12, 08:59 Uhr | |
Leichtgewicht | Ein wichtiger Punkt fehlt noch. Da die meisten Klicks w#hrend der ersten Woche kommen, sollte man die Ferienzeiten meiden. Leichtgewicht |
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13.4.12, 13:15 Uhr | |
tyami | Auden_James: Ja, da ist was dran. Allerdings scheitern auch und nicht zuletzt Texte, die so gar keinen "Tabubruch" begehen. Es liegt an der Mischung, und oft genug an einem einzelnen Charakter oder einer Erzählhandlung, die einen gewissen Nerv treffen. Nicht zuletzt daran, ob der Erzählstil "massentauglich" ist, wobei auch hier nicht einfach ultimative Schlichtheit als Königsweg gilt. Natürlich gibt es gerade in der erotischen Literatur den Hang zum Eskapismus, allerdings sehe ich gerade bei Sevac nicht den Wunsch nach völlig unrealistischen Geschichten. Den "idealen Text" halte ich für ein theoretisches Konstrukt, weil die Erwartungshaltungen zu unterschiedlich sind, aber deshalb sollten sich Autoren eben überlegen, für wen sie schreiben. Versuch macht kluch, wie du richtig bemerkst. Womit wir bei der Definition von "Erfolg" wären. Fiktionales Erzählen ist ebenfalls eine Form von Eskapismus, und die Zugänge sind ebenso unterschiedlich wie die der Leser. Wem es nur um "Bestseller" geht, der wird mit deinem Kochrezept ganz gut leben können. Wer hier Kurzromane oder persönliche Erlebnisse reinstellt, dem ist wohl eher an einem erwartungsgemäß eher kleinen, aber feinen Fankreis gelegen. Es gibt Texte, die mehr oder weniger offensichtlich als "Mutprobe" in einem D/S-Rollenspiel gedacht sind, und andere, die aus Lust am literarischen Experiment eingestellt werden. Sie alle über einen Kamm zu scheren oder gar nur bestimmten Wünschen, sowohl auf Leser- wie Autorenseite, eine Existenzberechtigung einzuräumen, käme mir dann doch ziemlich unliterarisch vor. |
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13.4.12, 13:33 Uhr | |
helios53 | Viel Wahres wurde gesagt mit vielen Worten. Dennoch widerlegt nichts davon die von A.J. erstellte Liste oder berichtigt sie in relevanter Größe. Selbstverständlich fangen die meisten guten Geschichten den einen (und auch anderen) Mangel lt. Liste locker durch entgegengesetzte Bonus-Szenen auf, aber genau genommen würden ALLE die EINE Geschichte lesen, die KEINEN aufgelisteten Mangel hat (wenn es so eine halt gäbe). Im wirklichen Leben lesen dann halt jene Geschichte mit 3 "Mängeln" 15.000 Leser und jene mit 6 "Mängeln" nur 5000 und so weiter. Dass sich trotzdem 5000 einfinden, ist ja kein Zeichen, dass die Story grundübel wäre, aber fielen 3 weitere Mängel weg (z.B. der fehlende Koitus am Anfang, die nymphomanische Blondine und 20.000 Wörter), hätte sie eben (reine Spekulation, ich weiß!) 15.000. Und rein aus meiner Warte: Wenn ich zehn Seiten Charakteraufbau lesen muss, bin ich ab Seite 3 schon bei einer anderen Story. |
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