Clara V - Festival bizarr
von EviAngel
„Dann komm bitte gleich nach der Arbeit her. Hier gibt es reichlich zu essen und zu trinken. Komm einfach her, so wie du bist, ich freue mich auf dich.“
Mein Joschi gab mir eine Adresse in Stiepel, der bevorzugten Wohngegend in Bochum. Dass ich unmittelbar von der Arbeit aus zu ihm kommen sollte, zu einer Veranstaltung, über deren Anlass und Sinn ich noch nichts wusste, bedeutete, dass es auf keinen Fall eine erotische Geschichte werden würde, wie bei dem Fußballspiel letztens. Das war klar, eigentlich, so hoffte ich es zumindest. Schon weil ich in meiner Arbeitskleidung erwartet wurde. Da musste ich mich nach wie vor seriös gekleidet geben, obwohl mich das Fehlen der Unterwäsche nach wie vor den ganzen Tag erregte.
Heute trug ich einen neuen Hosenanzug, den ich getraut hatte mir zuzulegen und ihn anzuziehen. Denn dessen Hose aus elastischem Stoff saß knackeng, ich hoffte oder befürchtete, dass man ahnen konnte, dass ich die Hose auf der blanken Haut trug. Das Oberteil war mehr ein Blouson als ein Jackett, etwa wie eine Weste mit Ärmeln geschnitten. Nur im Stillen gab ich mir gegenüber zu, dass ich dieses Jäckchen deswegen dem korrekten Jackett vorzog, weil mit diesem kurzen Kleidungsstück mein Po und meine Beine besser zur Geltung kamen. Ganz besonders in der engen Hose.
Auch das Jäckchen trug ich auf der bloßen Haut. Der neue Anzug kam ganz gut an, sogar Herr Müller schaute mir nach. Ich glaube, er versuchte festzustellen, ob ich tatsächlich keine Unterhose unter dem zarten und elastischen Stoff der Hose trug.
Mir war es recht, dass man mich mehr als Frau sah, begehrlich angeblickt zu werden, war mir mit dem alten Outfit nicht gelungen. Jetzt, wo Joschi die Herrschaft über meine Garderobe übernommen hatte, wurden mir diese Blicke deutlich öfter geschenkt. Sabine äußerte sich kritisch bis verärgert. Ihr gefiel ganz offensichtlich nicht, was sie sah. Da ich das als Neid erkannte, stachelte mich ihre Kritik eher an, mich sexy zu kleiden, als dass sie mich davon abhielt.
Es war bedauerlich, dass ich zu dieser Veranstaltung nicht das Outfit tragen konnte, das ich mir gerade zugelegt hatte, einen weißer Blazer. Er war vorgesehen um über dem weißen M-Schlauchrock getragen zu werden, so würde ich mich sogar in die Firma trauen. Der Blazer wurde noch umgearbeitet, er war mir in der Taille zu weit. Mittlerweile legte ich Wert darauf, meine Vorzüge zu betonen, um eben diese Begehrlichkeiten zu wecken, die mich erregten und die mich für meinen Joschi bereit machten.
Erschöpft von der außerplanmäßigen und lang dauernden Vorstandssitzung erreichte ich die Örtlichkeit. Es dauerte einige Zeit bis ich einen Parkplatz fand, die Straße, in der die Veranstaltung stattfinden sollte, war komplett zugeparkt.
‚Sie erreicht den Hof mit Müh‘ und Not!‘ kam mir in den Sinn. Ich freute mich auf Joschi, darauf mich entspannen und erholen zu können, aus welchem Grund man sich hier traf, war mir nicht wichtig.
Bei dem Gebäude, an dem die gesuchte Hausnummer angebracht war, handelte es sich um eine alte und sehr große, weiße Villa hinter einem beeindruckenden, schmiedeeisernen Zaun. In einer gepflegten Parkanlage lag das Gebäude in dem die Veranstaltung stattfand, weit hinter dem Zaun, zugänglich über eine geschwungene, mit geharktem Kies bedeckte Einfahrt. Wenn mich meine Kenntnisse in der Architekturhistorie nicht trügten, dann handelte es sich bei dem zweigeschossigen Haus um eine reichverzierte Jugendstilvilla, die aus den Anfängen des letzten Jahrhunderts stammen musste. Ein pompöser, beeindruckender Bau, wie sie im Ruhrgebiet damals von den Stahlmagnaten gebaut und bewohnt worden waren. Am Tor und an der Tür verkündete dem Besucher jeweils ein Schild mit der schlichten Aufschrift: ‚Wolters‘, wer dort residierte. Der Name sagte mir nichts.
Eine bange Vorahnung von dem, was mich tatsächlich hier erwartete, bekam ich, als ich das Mädchen, vielmehr die junge Frau betrachtete, die auf mein Läuten hin die Tür öffnete. Sie trug einen unanständig kleinen Bikini zu extrem hohen Absätzen. Als Zeichen ihrer Funktion hier im Haus zierte sie eine winzige, mit weißer Spitze umstickte Vorbindeschürze, die so klein war, dass sie selbst das kaum vorhandene Höschen nicht ganz bedeckte. Die junge ‚Dame‘ war so stark geschminkt, wie ich es bei mir niemals zulassen würde, so würde ich mich niemandem zeigen. Es muss jedoch jeder selber wissen, wie er angesehen werden will. Dieses Outfit in Verbindung mit der Schminke ließ bei mir Alarmglocken läuten. Was wird mich hier erwarten?
„Sie müssen Clara sein“, begrüßte sie mich breit lächelnd. „Joschi hat sie angekündigt, Sie werden von ihm bereits erwartet.“
Sie musterte mich freundlich, dann sagte sie etwas, was mir nie über die Lippen kommen würde:
„Wenn ich irgendetwas für Sie tun kann, dann lassen Sie es mich bitte wissen.“
Mit einer bedeutungsschweren Pause und einem vielsagenden Augenaufschlag betonte sie das, was danach kam:
„Egal was Sie sich wünschen, ich bin für Sie da.“
Sie betonte es auf eine Art und präsentierte ihren Körper so ergeben, dass an ihrer devoten Ausrichtung kein Zweifel bestehen konnte. Aus dem, was sie sich von diesem Fest und anscheinend speziell von mir und Joschi erwartete, machte sie kein Hehl.
Mir wurde es ein bisschen anders, aber so wie ich mich hier gab, bestand so leicht keine Gefahr für mich, unter die Räder zu geraten, im Gegenteil. Strenger Hosenanzug und Haare im festen Dutt, ich wäre in dem angedeuteten Spiel trotz der hohen Absätze eher eine Domina, als eine Sub. Obwohl mich Selbstvertrauen und Zuversicht erfüllten, stand es fest, dass mir unwohl war, seitdem mir die Bikini-Schönheit die Tür geöffnet hatte, darüber brauchte ich nicht nachzudenken. Im besten Falle könnte man meinen Zustand als verwirrt bezeichnen, von dem Moment an, in dem ich das Haus betrat.
„Ich bringe Sie in die Garderobe, dort können Sie ablegen.“
Garderobe? Ablegen? Ich konnte nichts ablegen, das Jäckchen und die Hose waren meine einzigen Kleidungsstücke, wenn ich die ablegte, war ich nackt.
Die leichte Dame stolzierte auf den hohen Absätzen vor mir her, extrem leichtfüßig und elastisch in den Hüften. Von ihrem schwebenden Gang ließ ich mich nicht beeindrucken, mittlerweile war ich auf den hohen Absätzen sicher genau so firm wie sie. Zu verstecken brauchte ich mich ganz gewiss nicht, nicht vor ihr und nicht vor irgendeiner.
Ich befand mich hier, um Joschi zu treffen, weder wollte ich etwas ablegen, noch sonst irgendwelche Sperenzchen veranstalten, ich wollte mich in seine Arme und unter seine Fittiche begeben, außerdem verspürte ich beißenden Hunger. Die aufgenommene Nahrung am heutigen Tag bestand aus einer Scheibe Knäckebrot zum Frühstück und ein Apfel zum Mittag, kein Wunder, dass mich der Hunger drängte. Ich hatte mich darauf verlassen, hier gleich etwas essen zu können, der Umweg über eine Garderobe oder was auch immer sie von mir wollte, gefiel mir nicht, ich wollte zu Joschi.
Sie führte mich in einen Raum, in dem eine sehr stark geschminkte Frau mit etlichen Tattoos an Oberkörper und Armen, auf mich wartete. Wenn ich es richtig beobachtete, dann hatte sie sowohl den Lidstrich, als auch die Augenbrauen tätowiert, eine extreme Tattoo-Fetischistin, so ordnete ich sie ein. Tattoos kamen für mich nicht infrage, in meinen Augen waren das Verunstaltungen, unumkehrbare, stets sichtbare Veränderungen am Körper, die man nie mehr los wurde.
Die Frau, auf jeden Fall älter als vierzig, eventuell sogar schon fünfzig Jahre alt, begrüßte mich mit einem breiten Lächeln. Sie roch nach Rauch und stark nach einem aufdringlichen Parfum.
„Schön!“, begrüßte sie mich mit heiserer Raucherstimme. „Du musst Clara sein, Joschi hat dich angekündigt. Er möchte, dass ich dich schminke und du sollst bitte dieses hier anziehen.“
Sie hielt eine Tragetasche hoch, auf der der Name der Boutique stand, in der wir den Skater-Rock und das durchsichtige Oberteil gekauft hatten, während des Einkaufsbummels mit Joschi.
Was lief hier ab? Welchen Plan verfolgte mein Joschi? Was erwartete er von mir? Dem ersten Impuls folgend, wäre ich beinahe umgekehrt, jedoch hielt mich die Ältere mit den Worten zurück:
„Wenn Sie gegen seine Begleitung ankommen wollen, dann sollten Sie seinem Wunsch entsprechen.“
Wie? Joschis Begleitung? Wenn hier jemand seine Begleitung war, dann war das ja wohl ich!
„Der hat da schon ein ziemlich scharfes Gerät an der Hand, das können Sie mir glauben. Die Alte macht garantiert vor nichts halt!“
Das verunsicherte mich, aber wie. Mein Joschi und ‚ein scharfes Gerät an der Hand‘? Was hatte das zu bedeuten?
Sie nötigte mich, das Jäckchen auszuziehen und einen Frisierumhang umzulegen. Wir waren allein im Raum, das Mädchen war in den Eingangsbereich zurück geschwebt, so leicht konnte mir hier nichts passieren. Ich zog die Jacke aus und hängte sie auf einen Bügel. Dabei bewegte ich mich so unbefangen wir möglich, sie sollte nicht bemerken, dass es mir nach wie vor Schwierigkeiten bereitete, mich so freizügig zu präsentieren.
„Oh!“, reagierte die Frau überrascht und starrte mir auf die nackte Brust. „Doch, Sie passen hier hin, herzlich willkommen! Sie sind schon von ihm infiziert, wie ich sehe“, ergänzte sie und deutete mit einem flüchtigen Fingerzeig auf meine bloße Brust. Als Zeichen ihrer Freude darüber legte sie ihr Gesicht in ein faltenreiches, herzlich wirkendes Lächeln.
Sie trug ein kurzes, geschlitztes Röckchen, auch an den Schenkeln, an den Waden, sogar an den Knöcheln ließ sie Tattoos sehen. Der Rock und das Oberteil waren viel zu knapp bemessen für eine Frau ihres Alters. Wahrscheinlich wollte sie ihre Tattoos zeigen. Bitte, jede soll das tun, was sie für richtig empfindet.
Sie nötigte mich auf einen Stuhl vor einem Schminkspiegel. Sie drehte den Stuhl und brachte mich, zu meinem großen Schreck, mit einem Ruck durch einen Verstellmechanismus in eine halb-liegende Position. Sie betrachtete mein Gesicht sehr kritisch und begann, mit allerhand Pinselchen daran herum zu werken. Gereizt durch meinen Hunger und die Verzögerung, die sich hier ergab, wehrte ich sie ab.
„Ist das wirklich nötig?“, fragte ich sie unwirsch.
Sie war nicht gekränkt, sondern erwiderte eifrig:
„Ohja, es ist sein ausdrücklicher Wunsch. Lassen Sie mich nur machen, ich weiß was ich tue.“
Nunja, da wusste wenigstens eine, was sie tut, ich fügte mich. Es war mir wichtig, schnell zu Joschi zu kommen und beinahe ebenso wichtig, an etwas Essbares zu gelangen.
Sie schminkte und puderte mich im Gesicht und über den Augen, sie zupfte an den Augenbrauen, säuberte meine Lippen und trug neuen Lippenstift auf, ich ließ es geduldig über mich ergehen.
Nach getaner Schminkarbeit hielt sie mir stolz einen Spiegel vor, daraus schaute mir das gleiche Makeup entgegen, wie das der Bikini-Schönheit, die mich hereingelassen hatte. So derb geschminkt würde ich nirgends hingehen, allerdings wäre das Gute an der Schminke, dass ich unter der Menge an Farbe kaum zu erkennen war. Der Lippenstift schmeckte eklig süß nach Himbeeren, er wirkte mit seiner grellroten Farbe und weil er weit über die Lippen hinausging, nicht nur aufreizend, er wirkte ordinär, als wäre er verschmiert. So würde ich nicht auf die Straße gehen, derartig geschminkt würde ich nirgends hingehen. Auch wenn es Joschis Wille war, auf die Art verunstaltet würde ich niemandem unter die Augen treten.
Die Maskenbildnerin oder was immer ihre Bezeichnung war, war stolz auf ihr Werk, sie wollte noch hier etwas verbessern und da etwas verschönern, ich entzog mich ihrem Zugriff.
Nach einigem Herumfuchteln fand ich den Mechanismus, mit dem man die Rückenlehne des Stuhles wieder aufrichten konnte. Ich setzte mich aufrecht hin, drehte mich zu dem fest angebrachten Schminkspiegel und begutachtete die Katastrophe. Nichts daran konnte ich lassen, die ganze Arbeit war für die Katz. Neben dem Schminktisch gab es ein Waschbecken, dort stand Reinigungsmilch und lag ein Stück Seife. Mit deren Hilfe und viel Wasser wusch ich mir den gesamten Malkasten aus dem Gesicht. Die Frau äußerte sich entsetzt und zeterte herum, davon nahm ich mir nichts an. Ich war bereit, mich dem anzupassen, was Joschi von mir wollte, aber Clara war Clara und blieb Clara. Auf keinen Fall würde ich mich geben wie eine käufliche Dame oder eine Nackt-Tänzerin.
In das gereinigte Gesicht gab ich Mascara an die Wimpern, zog mir einen Lidstrich, schminkte mir mit meinem Lippenstift die Lippen. Die Maskenbildnerin stand daneben und sah entgeistert zu. Als sie bemerkte, dass ich fertig geschminkt war, sagte sie, mit viel Sarkasmus und Ironie in der Stimme:
„Oh, Madame haben Ihren eigenen Stil.“
Sie schaute ernst und ermahnte mich:
„Bitte vergessen Sie nicht, Sie befinden sich nicht in der Klosterschule und nicht im Büro, sondern auf der Party der skurrilen Prinzessin Wolters. Es werden die originellsten und die sexisten Outfits und die originellsten Darbietungen prämiert. Es ist unbedingt notwendig, dass Sie sich etwas mehr betonen. Erlauben Sie, das ich dieses schlichte Makeup ein wenig verstärke. Lassen Sie mich Ihnen einen Lidschatten auftragen und etwas Rouge auf die Wangen geben, bitte. Es kann mir sonst passieren, dass sie mich bei der nächsten Party nicht mehr engagiert.“
Wir einigten uns auf einen dezenten Lidschatten, den man kaum sah, der jedoch meine Augen sehr schön betonte. Es war wirklich ein schöner Kontrast, das gefiel mir, die Farbe merkte ich mir. Und sie gab mir etwas Rouge auf die Wangen, auch das sah gut aus, ohne allzu aufdringlich zu wirken. Doch, das konnte ich tragen. Das war nicht das Outfit fürs Büro, aber für eine Party war das akzeptabel.
Sie reichte mir die Tasche mit dem Namen der Boutique, eine rot lackierte Tüte mit schwarzem Schriftzug. Mir schwante bereits vorhin, was sich darin befinden würde und was mein Kostüm für heute Abend sein sollte. Wahrscheinlich doch ein Skater-Rock und der Hauch eines Oberteils. Jedoch lag ich da völlig falsch.
Die Tasche enthielt ein Korsett, ein Mieder, die Make-up-Artistin nannte es eine Korsage. Ein schneeweißes, geklöppeltes, halb-durchsichtiges Kleidungsstück, an dessen unteren Saum sehr viele kleine goldene Kettchen angebracht waren, eng nebeneinander und einige Reihen hintereinander. Die Kettchen würden gerade lang genug sein, um meine Scham so eben zu bedeckten. Unter dem Kettenröckchen baumelten vier Strumpfbänder herunter.
Die Brustschalen bestanden aus hauchfeinem Material, das sich wie eine zweite Haut anschmiegte und gerade mal sehr knapp die untere Hälfte der Brüste ungenügend abdecken würde. Das Korsett selbst wurde auf dem Rücken geschnürt.
Das sollte ich tragen?
Sie hielt noch weiße Strümpfe und auch ein paar weiße Sandaletten für mich bereit, die ganz gewiss einen Absatz von mindestens 110 aufwiesen.
Sollte ich nach Hause gehen? Das hier war mir einfach zu skurril. Oder war ich mal wieder zu katholisch? Wenn ich mich nicht in das hier übliche Prozedere einfügte, war ich dann die Spaßbremse? Die Frau, die allein zuhause hockte und an der das Leben vorbeiströmte?
Wenn ich das leicht geschürzte Mädchen vom Empfang in Betracht zog und deren Outfit auf die Gäste hochrechnete, dann war aufreizende Kleidung hier üblich. Musste ich mich dem entziehen oder warteten hier die bisher unbekannten Abenteuer auf mich, von denen mir Joschi ja bereits einige bereitet hatte?
Bisher war alles, was er mit mir angestellt hatte, alles, was ich mit ihm bisher erlebt hatte, alles war lustvoll. Außergewöhnlich, zum großen Teil anstößig und ungehörig, jedoch befreiend unartig und stets unterhaltsam. Die letzten paar Tage, seitdem ich mich auf Joschi und seine verrückten Sachen eingelassen hatte, waren die lustvollsten meines Lebens. Wenn ich mich jetzt hier entzog, hatte es damit dann ein Ende? Erwartete er von mir, dass ich mich dem stellte, was er für mich vorbereitet hatte? War dies eine Probe oder einfach nur eine neue Facette der lustvollen Ereignisse, die er mir zeigen wollte?
Was bedeutete in dem Zusammenhang ‚scharfes Gerät an der Hand‘?
Um ihr nicht das zaudernde Mimöschen vorzuspielen, hielt ich das unmögliche Kleidungsstück kurz hoch um es zu betrachten, drückte es ihr wieder in die Hand, sie sollte es halten, und entledigte mich meiner Hose.
Ganz nackt stand ich in der Garderobe, da öffnete sich die Tür und das Mädchen vom Empfang stand darin.
„Oh!“, sagte sie, ohne Verlegenheit erkennen zu lassen. „Ihr seid immer noch zugange?“
Neugierig betrachtete sie mein Makeup.
„Na, ob das ausreicht?“ An die Schmink-Spezialistin gewendet richtete sie die Botschaft: „Ich hab hier noch einen schweren Fall, habt ihr es bald?“
„Du kannst mir eben helfen, wir müssen sie schnüren.“
Zu dritt, bei geöffneter Tür, legten wir mir dieses Korsett an. Es war in einem Maße ungehörig, so etwas zu tragen, dass mir beim Anlegen immer heißer wurde. Völlig nackt stand ich mitten im Raum, die Tür stand weit offen, ob sich dahinter im Dämmerlicht des Eingangsbereichs jemand stand und sich an meinem Anblick ergötzte, war aus der hell erleuchteten Garderobe nicht auszumachen.
Ich musste in das unmögliche Kleidungsstück hinein steigen, wir zogen es gemeinsam hinauf, ich bugsierte meine Brüste in die Schalen, die beiden Helferinnen zogen die Schnüre stramm. Aber mit was für einer Gewalt! Sie zogen mit aller Kraft an den Schnüren und bohrten mir die Knie in den Rücken um sich abzustützen, ich konnte es im Spiegel beobachten. Es war zu befürchten, dass ich keine Luft mehr bekommen würde. Die Taille war dagegen sensationell, das Ding schnürte mich immer enger und immer enger ein, ich bekam kaum noch Luft. Sie zogen und zerrten brutal immer weiter, bis es mir zu bunt wurde.
„Stop!“, rief ich.
„Na, da geht schon noch ein bisschen mehr!“, erwiderte die Farb-Spezialistin angestrengt. Sie zogen noch weiter und noch weiter, ich befürchtete das Schlimmste.
„So ist gut!“, meinte sie nach einiger Zeit. Luft zu holen war mir kaum noch möglich, mein Hungergefühl war noch da, aber die Möglichkeit etwas zu essen war zumindest stark eingeschränkt, wenn nicht gar gänzlich ausgeschlossen. Die Brüste stachen hervor wie der Bug eines Schiffes in doppelter Ausfertigung und die Hälfte der Brustwarzen schaute aus dem ungehörigen Kleidungsstück heraus.
Sie streiften mir die Strümpfe über, mich zu bücken war mit diesem strammen Korsett am Leib unmöglich. Das winzige Ketten-Röckchen bedeckte kaum etwas, die Hüfte blieb unbedeckt. Die Kettenreihen liefen wie ein Volant am unteren Rand entlang, den Kurven des Mieders folgend. So gekleidet war ich für jedermann zugänglich und praktisch nackt.
Die Strümpfe reichten bis zum halben Schenkel, die weißen Strumpfbänder wirkten ordinär und sehr provokant. Ich kam mir extrem billig und ungehörig aufreizend vor. Wollte ich mich irgendwem so zeigen? Wollte ich, dass man mich derartig bekleidet sah? Das Rouge auf den Wangen hätte ich jetzt nicht gebraucht, sie wurden vor Scham und ganz ungehöriger Erregung rot.
Auf den Schuhen zu balancieren bereitete mir keine Mühe, da war es sehr viel unangenehmer, mein Spiegelbild zu betrachten.
„Gut!“, drängte die Kunstexpertin. „Jetzt raus, es wartet noch Arbeit auf mich.“
„Moment, Moment, ich brauch noch eine Hose!“
„Keine Hose!“, meinte die zerknitterte Make-up-Spezialistin. Sie brachte ihre Schadenfreude über meine Verlegenheit sehr deutlich zum Ausdruck, obwohl sie keine Miene verzog. Sie lachte nicht, sie zwinkerte nicht, sie griente nicht, trotzdem gab sie mir deutlich ihre Häme zu verstehen.
Das Bikini-Mädchen gab sich nicht mehr devot, sie leitete mich, unsicher wie ich war, aus dem Raum heraus, wieder in den Hausflur hinein. Dort standen etliche Leute, die mich verwundert anstarrten. Einen genauen Überblick zu bekommen war mir unmöglich, daran hinderte mich der Stress und die Verlegenheit. Das Bikini-Mädchen schob mich durch eine doppelflügelige Tür hinein in ein Leben, das ich bisher nicht kannte. Mit einem Schritt befand ich mich in einer anderen Welt, in einer exotischen Umgebung, wie ich sie nicht einmal in einem wüsten Traum gesehen hatte.
Es öffnete sich meinen verwunderten Blicken ein saalähnlicher Raum, an den sich ein weitläufiger Wintergarten anschloss, dahinter eine parkähnliche Gartenanlage, riesig. Eine hell beleuchtete Landschaft, sowohl der Saal, als auch der Wintergarten und der Park dahinter. Das gesamte Raumangebot wurde dicht von exotisch anmutenden Menschen bevölkert, in Kleider gewandet, wie ich sie mir bisher nicht vorstellen konnte.
Eine Gruppe stark geschminkter und sehr ansprechend gewachsener Jünglinge zum Beispiel fiel mir gleich ins Auge. Die jungen Burschen posierten, nur mit einem kleinen Lendenschurz bekleidet, um einen Springbrunnen herum, der als das zentrale Element im Raum sofort meinen Blick anzog. Die jungen Männer, sicher nicht älter als zwanzig, zweiundzwanzig, posierten in einer Art, dass mir ganz anders wurde. Bei einigen war ihre Erektion deutlich zu sehen. Sie wurden sowohl von Männern als auch von Frauen bewundert, hofiert und auch berührt.
Keine der anwesenden Personen war so bekleidet, wie es meiner Mutter gefallen hätte. Ob es mir gefiel, musste ich erst noch heraus finden.
Sehr leicht bekleidete Mädchen lagen und bewegten sich um den Pool im Garten, sie trugen winzige Bikini-Höschen und hochhackige Schuhe, die restliche Haut trugen sie offen zu Markte. Sie wurden von Männern hofiert, die sich in allen möglichen Bekleidungszuständen befanden, vom dreiteiligen Anzug bis zur knappen Badehose. Auch zwischen den Gästen an der Bar unter einem Sonnenschirm im Garten bemühten sich die leicht bekleideten Mädchen und boten Getränke und unter Umständen noch andere Dienste an.
Die weiblichen Gäste, leicht daran zu erkennen, dass sie ein wenig oder sehr viel älter waren als das Personal, hatten sich in alle möglichen Gewänder geworfen. Diejenigen, die es sich von der Figur her leisten konnten oder es meinten, sich leisten zu können, trugen ähnliche Mieder wie ich. Andere zeigten ihre Körper und ihre Bereitschaft durch hauchzarte Negligees hindurch, einige präsentierten sich in martialisch anmutenden Lederkostümen, wieder andere in kostbarer, aber immer freizügiger Abendgarderobe.
Hier fand eine Versammlung von leichten, leichtsinnigen und skurrilen Menschen statt, wie ich sie mir bisher nicht vorstellen konnte. Selbst wenn ich sie mir hätte vorstellen können, so wäre ich niemals auf die Idee gekommen, mich unter diese Menschen zu begeben. Nun stand ich hier in diesem unsäglichen Outfit beinahe nackt herum und wusste nicht, was ich tun sollte, Joschi sah ich nirgends.
Um systematisch nach ihm zu suchen, ließ ich meinen Blick konzentriert von links nach rechts schweifen. Es war nicht zu fassen, womit sich die Leute beschäftigten. Nicht nur heterosexuelle Paare bildeten sich, einige vereinigten sich gar in Gruppen von drei und mehr Menschen. Ein Paar sah ich gar kopulieren, nur halb von einem Rosenstrauch verdeckt, nicht weit von der Bar entfernt, die auf dem Rasen unter einem großen Sonnenschirm aufgebaut war, von der die Gäste mit Getränken versorgt wurden.
Das Paar in intimer Umarmung empfand ich als abstoßend. Was ich genau so wenig erotisch fand, waren Homosexuelle, die sich ihrer Passion in aller Öffentlichkeit schamlos hingaben. Etliche Frauenpärchen sah ich, die sich völlig hemmungslos abknutschten und sich vor aller Augen befingerten, um sich gegenseitig zu erregen. Dass man sich in dieser peinlichen Art präsentierte, das fand ich nicht in Ordnung. Das war nichts, das ich gerne betrachten wollte, geschweige denn, dass ich daran teilnehmen würde.
Es war dringend notwendig, Joschi zu finden, um schnellstmöglich das Weite zu suchen. In solche Gesellschaft, wie sie sich hier tummelte, wollte ich mich nicht begeben, das gehörte sich nicht. Ungehöriges erregte mich für gewöhnlich, aber das hier, das war zu freizügig, das war peinlich auf die Spitze getrieben.
Dann sah ich ihn, endlich. Er wurde teilweise von einer Frau mit langen schwarzen Haaren verdeckt, denn er saß auf einem Hocker mit dem Rücken zu der beschriebenen Bar, die Frau stand vor ihm. Er befand sich in lebhaftem Gespräch mit der Schwarzhaarigen, deren bis zur Hüfte reichende Locken gleich ins Auge fielen.
Ein mir leider nur zu bekannter kalter Lappen füllte mit einem Mal meinen Bauchraum anstelle des Magens, es machte sich eine Beklemmung breit, wie sie durch Enttäuschung entsteht. Gleichzeitig wuchs der Augeninnendruck bei mir an, jedenfalls entstand ein Gefühl, das ich mir so erklärte, denn es machte sich Eifersucht breit. Hatte das schwarzhaarige Weibstück etwas mit dem ‚scharfen Gerät‘ zu tun, auf das mich die Makeup - Akrobatin vorbereitet hatte?
Meinen Süßen, der vielleicht gar nicht meiner war, sondern vielleicht ihrer, verlor ich nicht mehr aus den Augen. Meine Schritte wurden schneller und schneller. Es war deutlich zu sehen, je näher ich kam umso deutlicher, dass er der Frau sehr zugetan war. Sie berührten sich häufig und ohne Scheu, ganz offensichtlich handelte es sich bei ihnen um zwei Vertraute, intim Vertraute.
Joschi nahm mich wahr, als ich mich nur noch wenige Schritte von ihm entfernt befand. Er zuckte nicht schuldbewusst zusammen oder versuchte auf irgendeine Art, den Kontakt zu der Schwarzhaarigen zu vertuschen. Im Gegenteil, er umfing ihre nackte Hüfte und deutete auf mich. Sie drehte sich zu mir um, auf den ersten Blick wirkte sie auf mich wie ein Wesen von einem fremden Stern. Ihre Schminke entsprach der, wie sie mir von der Haus-Makeup-Spezialistin aufs Gesicht gespachtelt und von mir wieder abgewaschen worden war.
Bei dem grellen Farbspektakel in dem fremden Gesicht dominierten allerdings dunkle Farben, dunkles Rot, dunkler noch als Bordeauxrot, dunkles Braun und sehr viel schwarz. Das Ganze mit viel Glitzer untereinander abgegrenzt, einige grelle rote und gelbe Streifen als Kontrapunkte zu dem Düsteren wirkten eher wie auf ein Auto von Fast and Furios als auf ein Gesicht gehörig. Die schwarzen Augen glühten aus dem Farbensemble heraus, das Dominierende ihrer Erscheinung war jedoch der gefährlich wirkende, schwarz geschminkte Mund, der zwei Reihen raubtierähnliche, strahlend weiße Zähne beherbergte.
Die Frau trug ein schwarzglänzendes Korsett, das lederähnlich aussah, aber wohl gummiartig war, weil es sich so exakt ihren Körperformen anpasste. Ihre Scham wurde durch ein winziges schwarzes Höschen eher betont als bedeckt, schwarze Strümpfe mit schwarzen Strumpfbändern vervollständigten das Martialische ihrer Person.
Was man mit viel gutem Willen als Lächeln deuten konnte, sah eher aus wie das Zähnefletschen eines Raubtieres, jedenfalls mehr, als das zarte Lächeln einer Dame.
Mehr Aufmerksamkeit als dieses Weibstück nahm jedoch der Anblick von Joschi in Anspruch. Er lächelte erfreut, wie ich es von ihm kannte. Ohne die andere loszulassen, zog er mich in seinen Arm, drückte mich an sich und damit auch an sie, die bestialisch nach einem aufdringlichen Parfüm roch, küsste mich und sagte:
„Schön dass du da bist, herzlich willkommen.“
Er wirkte wie aus den siebziger Jahren, er trug eine silberne Schlaghose, oben herum hauteng, und eine offen stehende, silberne Weste, die freigebig seine Brusthaare und die gebräunte Haut der Welt präsentierte.
Von ihm berührt und geküsst zu werden, versöhnte mich beinahe mit dem schwarzhaarigen Monster im anderen Arm, es lenkte mich jedenfalls für einen Moment von dem ungebetenen Gast ab.
„Das ist meine Kollegin Beisitzerin, ich habe dir von ihr erzählt, Antonia. Antonia, das ist Clara, Clara, das ist Antonia.“
Wir gaben uns die Hand, sie sah mich genau so abschätzend an wie ich sie. Die war schon ziemlich gut gewachsen, die Brüste in der Größe hielt ich nicht für echt, dazu war sie an anderen Stellen zu dünn.
So aufreizend wie die sich gab, so vertraut, wie sie mit Joschi umging, war mir klar, dass die nicht nur etwas miteinander hatten, sondern dass sie intim befreundet waren. Die legte es ganz offensichtlich darauf an, mir meinen Joschi auszuspannen, die legte es darauf an, mich auszustechen, so sah ich das in dem Moment.
Ich kam mir verloren vor, wie das fünfte Rad an einem Wagen. Würde ich mich einfach so ausstechen lassen? Würde ich so etwas Himmlisches wie diesen Mann einfach so kampflos einer solchen Person überlassen?
Ganz sicher nicht! Um gleich klar zu machen, wer zu wem gehört, schmuste ich mich intensiv an meinen Liebsten heran, gab ihm meine Figur zu spüren, streichelte ihn und küsste ihn.
„Ich bin froh dich zu sehen!“
Damit sagte ich nichts Unwahres. Darüber froh zu sein, ihn in dieser Umgebung und mit dieser Frau zu sehen, hatte ich damit nicht behauptet.
„Schön dass du da bist“, erwiderte er. „Was möchtest du trinken?“
Ohne auf eine Antwort zu warten, drehte er sich herum zu der barbusigen Thekenbedienung und gab der überstark geschminkten jungen Frau eine mir unverständliche Bestellung auf.
„Schatz“, sprach der liebste Mann meines Lebens zu mir. „Kommst du jetzt gerade von der Arbeit? Du siehst ein wenig verspannt aus, der Drink wird dich etwas lockern. Möchtest du etwas essen?“
An dem Buffet war ich gerade vorbei gekommen, als ich den saalähnlichen Raum durchquerte. Der Tisch, auf dem die Speisen dargeboten wurden, bog sich regelrecht unter den zahlreichen Köstlichkeiten, die dort äußerst appetitlich präsentiert wurden. Mein hungriges Hirn hatte die einzelnen Delikatessen im Vorübergehen wie unter einer Lupe registriert, auf Brauchbarkeit gescannt und den Speichelfluss bei mir in Gang gesetzt. Um dort hin zu gehen, müsste ich jedoch diese schwarzhaarige Konkurrenz mit meinem Liebsten allein lassen. Obwohl mich der Hunger quälte, lehnte ich ab.
„Im Moment noch nicht, vielleicht später!“
Wir mussten ziemlich laut sprechen, denn es dröhnte bassbetonte Technomusik über das ganze Areal. Mir war das gesamte Ambiente unangenehm, alles was ich wahrnahm, empfand ich nicht nur als ungemütlich, sondern befremdend und unwirklich, teilweise sogar regelrecht abstoßend. Nicht nur die Kostümierung empfand ich als unangemessen, sondern auch die Handlungen der Menschen. Die Absichten, die hinter einer solchen Veranstaltung standen, und auch deren Durchführung, standen dem, was meine Welt ausmachte, diametral gegenüber.
Es wurde auf befremdliche Art freier Sex praktiziert, es schien hier keinerlei Tabus oder Anstandsregeln zu geben. Im Grunde genommen fand ich alles das hier abstoßend, obwohl mich die Freizügigkeit der Menschen auf eine mir unheimlich wirkende Art beeindruckte. Es stand fest, dass ich nicht hier hin gehörte. Meine Einstellungen, die Werte meines bisherigen Lebens, waren durch Joschi während der letzten paar Tage immer und immer wieder auf den Prüfstand gestellt und untersucht worden. Geprüft darauf, ob das, was ich bis dahin als richtig und gegeben empfand, wirklich irgendeinen Sinn erfüllte oder mich nur in der freien Entwicklung einengte. Einen großen Teil der Tabus, die man mir in den Weg zum schönen Leben vor die Füße gelegt hatte, waren von mir als wertlos oder gar hinderlich über Bord geworfen worden.
Das was ich hier sah, war jedoch auf jeden Fall jenseits des guten Geschmacks. Hier wurde die freie Lust praktiziert, hier wurde nur der Konsum, oberflächliches Vergnügen und die reine Genusssucht gelebt. Tiefere Werte, mir wichtige Dinge wie Kultur, Anstand, Diskretion, die gab es hier nicht oder wurden gar mit Füßen getreten. In gewisser Weise war ich enttäuscht, dass sich mein Joschi, dieser doch eigentlich sehr kultivierte und gebildete Mensch, in einer solchen Umgebung wohl fühlte. Es verweigerte sich jede einzelne Faser meines Seins dieser bacchantisch anmutenden Gesellschaft. Diese pure Konzentration auf die Befriedigung der niedrigsten Instinkte, diese hemmungslos zur Schau gestellte Degeneration erfüllte mich mit Abscheu.
Der erste Schluck aus dem Cocktail, den Joschi mir reichte, löste einen kurzen Hustenreiz aus. Er war unerwartet stark alkoholisiert.
„Trink es, Schatz, wie Medizin, es wird dich lockern und dir die Spannung nehmen.“
Es lag mir fern, mich von der Umgebung einschüchtern zu lassen, ich würde nicht kneifen, sondern mich behaupten, das nahm ich mir fest vor. Joschi schaute mir zu, wie ich mich zusammenriss, wie ich mich überwand und einen zweiten Schluck von dem starken Getränk nahm. Er schaute weiter zu mir herüber, er las meine Gedanken. Ganz offensichtlich war er mit dem nicht zufrieden, was er las. Mit ernster Miene bat er mich:
„Schatz, würdest du die Haare für mich öffnen?“
Erst jetzt wurde mir bewusst, dass mein Haar immer noch zu der strengen Bürofrisur zusammengefasst war. Mich würde nichts einschüchtern, das hatte ich mir vorgenommen, also lächelte ich ihn an, zupfte die Klammern aus dem Haar und schüttelte es auf.
„For your eyes only!“, bemerkte ich so locker wie möglich.
Bewundernd zwinkerte er mir zu. Er war mein Joschi, nicht der Freund der schwarzhaarigen Verführung mit dem aufgeblähten Busen, sondern meiner. Meine Mutter hätte eine Person wie diese verächtlich eine Milchkuh genannt und ihr keine weitere Beachtung geschenkt.
Dieses überzüchtete Frauenzimmer machte sich an meinen Joschi heran. Mit den schwarz geschminkten Lippen und dem Raubtiergebiss
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Kommentare
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Was ein Cliffhanger! OK, ich hätte mir mehr -Joschi benutzt sie nicht nur- gewünscht. Aber abseits davon - großes (Kopf-) Kino.«
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Vielleicht wird das Erotische ja an anderen Teilen besser beschrieben? - Aber so weiß man genau wie exzentrisch und bizarr die Teilnehmer hier anmuten!«