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Kommentare: 3 | Lesungen: 1765 | Bewertung: 8.62 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 13.04.2020

Clara VI - Die Sinnliche

von

Um mich herum war alles weiß. Wo war ich? Was war geschehen? Eine Decke lag auf mir, eine weiche Unterlage, eine Matratze unter mir. Eine Stimme erklang:


„Gott, Kindchen, da sind Sie ja wieder. Und ich dachte schon, Sie würden nie mehr wach werden.“


Ein rascher Blick unter die Zudecke zeigte mir, dass ich keinen Faden am Körper trug, ich lag hier völlig unbekleidet in einem mir fremden Raum mit einer mir fremden, unsichtbaren Person.


Ein tuntenhaft wirkender Mann trat in meinen Sichtkreis. Er trug ein lang wallendes, grell-pink-weißes Gewand, war extrem stark geschminkt, mit schwarzem Vollbart. Unter dem weiten Umhang verbarg er augenscheinlich einen stark übergewichtigen, verweichlichten Körper.


Ein befremdlicher, abstoßender Anblick.


„Hast eine gute Show geboten, doch, aber jetzt hast du dich genug ausgeruht. Hier liegen deine Sachen, Bad ist dort drüben, die Filmaufnahme von deiner Session habe ich dir in die Tasche gesteckt. Jetzt komm in Wallung, ich hab noch Termine!“


Show geboten! Die Erinnerung kam mit Macht. Es war keine Show, ich habe keine Show geboten, es war ein Kampf um meine Zukunft.


Den hatte ich verloren.


Natürlich hatte ich immer noch eine Zukunft, aber es war nicht die Zukunft, die ich mir erträumt hatte. Die Furie in mir hatte sich mit dem liederlichen Wesen verbündet, zusammen waren sie stärker als die Dame, waren stärker, als Anstand und Sitte. Jedem der Anwesenden hatte ich klar gezeigt, dass ich schwach war, dass ich nicht über so viel Willenskraft verfügte, um das einzig erstrebenswerte Leben führen zu können, das ich mir in den Tagträumen der letzten Zeit vorgestellt hatte. Als ich darum kämpfen musste, war ich weder für den Kampf gerüstet, noch hatte ich die notwendige Stärke aufgebracht, geschweige denn, die unbedingt notwendige Disziplin unter Beweis gestellt. Versagen nennt man so etwas. Versagerinnen bleiben einsam, das war die Erkenntnis nach dem Aufwachen.


Mein Hosenanzug hing über einem Stuhl neben dem weißen Himmelbett, in dem ich lag. Als ich mich bewegte, fühlte ich mich zerschlagen und so, als hätte ich in allen Gliedern Muskelkater. Ein niederschmetterndes Gefühl und stark negative Gedanken lähmten mich. Die Vollbart-Tunte verschwand, ich quälte mich aus dem Bett. Im Bad wusch ich mir Reste der Schminke aus dem Gesicht, duschte und kleidete mich an.


Nach einigem Umherirren fand ich den Flur, offensichtlich befand ich mich im Obergeschoss dieser Jugendstilvilla. Eine breite Treppe führte hinunter in den Eingangsbereich des Hauses, es war niemand zu sehen. Die Tür nach draußen ließ sich öffnen, ich ging hinaus. Es regnete.


Nach dem Auto zu suchen, dazu fehlte mir der Nerv. Jetzt im Regen durch die Straßen zu irren um das Fahrzeug zu finden, konnte ich mir nicht vorstellen. Noch im Eingang stehend rief ich ein Taxi, das fuhr vor, bevor ich die Straße erreichte.


Erst als ich nur sehr mühsam in die Lage kam, meinen Blick zu fokussieren, bemerkte ich, dass ich weinte. Die Tränen rannen mir die Wangen hinunter, tropften auf das Jackett und in den Schoß. Sie ließen sich nicht aufhalten, ich verwendete allerdings auch keine Kraft darauf, sie zu stoppen. Sollten sie doch laufen. Die Liebe meines Lebens hatte ich verloren, weil ich mich gegen rohe Gewalt nicht zu wehren vermocht hatte. Ich habe mich immer für stark und wehrhaft gehalten. Nur bei der wichtigsten Sache meines bisherigen Lebens hatte ich kläglich versagt. Nicht heimlich, sondern öffentlich, unter zig fremden Menschen und in einer derartig blamablen Art und Weise, davon würde sich mein Selbstvertrauen nie mehr erholen, nie mehr.


Als ich zuhause eintraf, kleidete ich mich um, wie immer. Ganz in Gedanken streifte ich mir eines dieser kurzen Unterkleidchen über den nackten Körper und stieg in die hohen Sandaletten. Erst als ich an einem Spiegel vorbei lief, wurde mir bewusst, dass ich mich immer noch so kleidete, wie ich es für Ihn getan hatte. Einem spontanen Impuls folgend, riss ich mir das Kleidchen vom Körper. Er war Geschichte, an Ihn brauchte ich keinen Gedanken mehr zu verschwenden. Als Folge davon brauchte ich mich für Ihn auch nicht mehr schön und begehrenswert zu machen.


Nackt auf den hohen Sandaletten stehend betrachtete ich mich im Spiegel.


An mir war nach wie vor alles dran, ich sah immer noch genau so aus, wie gestern um diese Zeit, inzwischen war es elf Uhr am Samstagvormittag. Es war nicht so, dass ich mich ausschließlich für ihn schön gemacht hätte, sondern hier zuhause trug ich die kurzen Kleidchen für mich, für Clara. Weil sie mir gefielen, weil ich mir darin gefiel. Die Schönheit, die mich anstrahlte, wenn ich mich darin bewegte, die war da, die war auch jetzt da und das war meine Schönheit. Die kam von mir, von innen, sie wurde mittels der Äußerlichkeiten wie dieser Kleidung und hohen Absätze geweckt, aber sie war immer da, sie kam von mir, von innen, es war meine. Diese Schönheit erregte mich. Weil ich diese Erregung mochte und sie sich durch diese leichte Bekleidung sehr leicht einstellte, kleidete ich mich in diese verwegenen Kleidchen, in die kurzen Röcke und die knappen Oberteile. Und ja, auch ohne was drunter.


Das tat ich nicht für Ihn, es war Ihm zu verdanken, dass ich entdeckt hatte, dass ich es mochte, erregt zu sein. Ja, sicher, auch deswegen, weil ich mit dieser Erregung sehr schöne Erlebnisse verband, das war Fakt. Er hatte mir gezeigt, was mich erregte, was ich tun und wie ich mich kleiden musste, um diese Erregung hervorzurufen, das war sein Verdienst, ohne Zweifel. Jedoch war es meine Erregung und damit mein Lustvorteil, deswegen unbedingt positiv besetzt und aus dem Grund in meinem Interesse. Ich hatte für mich entdeckt, dass erregt sein schön war, daraus ergaben sich erfüllende Momente und die waren vorteilhaft für mich. Wenn ich mich sexy kleidete, dann war das gut für mich, ein Pluspunkt, Pluspunkt für Clara. Sexy Kleidung gab mir Selbstvertrauen, das durch die Aufmerksamkeit, die mein Aussehen bei den Menschen in meiner Umgebung hervorrief, bestätigt wurde.


Bis auf das bedröppelte Gesicht, das ich zurzeit dem Spiegel präsentierte, war ich dieselbe Clara wie gestern, wie immer.


Um es mir zu beweisen, kleidete ich mich in das rote Mini-Röckchen und dieses Oberteil, das nichts offen zeigte, aber auch nichts verbarg, und setzte mich vor den Schminkspiegel. Wie hieß noch einmal der Lidschatten, den mir die Malermeisterin in dieser verruchten Villa zum Schluss aufgetragen hatte?


So wie ich war, wollte ich in die Stadt fahren, als mir einfiel, dass sich mein Auto immer noch in Stiepel befand.


Mit einem Taxi ließ ich mich hinbringen, auf der zweiten Straße, die wir absuchten, fanden wir es.


Ich setzte mich hinein und wollte losfahren, da klopfte jemand an mein Fenster. Draußen stand ein mir völlig unbekannter Mann, etwa dreißig, eine angenehme Erscheinung. Er wirkte leicht aufgeregt, so als wäre etwas passiert. Ich ließ das Fenster hinunter.


„Was für ein Glück dich zu treffen!“, sprudelte er hervor. „Du bist doch die geile Schnecke von gestern oder?“


Er betrachtete neugierig mein Outfit, schaute mir auf die Brust und in den Schoß. Im Sitzen war der Rock so weit hinaufgerutscht, dass man die Beine in voller Läge bewundern konnte. Ich schaute rasch hinunter, aber es bestand kein Grund zur Besorgnis, man sah nur die Beine, nicht mehr. Er folgte meinem Blick und sagte:


„Bist schon wieder geil oder? Kerl, es muss ein Riesenereignis sein, dich im Bett zu erleben. Du nimmst doch garantiert einen Mann komplett auseinander, oder? Oder bist du lesbisch? Davon kann ich dich heilen, guck mal was ich für nen geilen Schwanz hab.“


Er arbeitete an seiner Hose, offensichtlich wollte er mir mit der Größe seines Penis imponieren und mich damit verführen. Während ich das Fenster schloss und einen Gang einlegte, hörte ich noch wie er rief:


„Nun sei doch nicht so! Nimmst du Geld dafür? Was kostet es denn?“


Oh mein Gott!


Das Schlimmste, was mir passieren konnte, war passiert. Man hatte mich erkannt und in Verbindung mit einem ausgefallenen und absolut ungehörigen, gar skandalösen sexuellen Ereignis in Verbindung gebracht. Mit einem Ereignis, an dem ich noch nicht einmal die geringste Freude gehabt hatte, das mir unglaublich peinlich war und bei dem ich die Liebe meines Lebens verloren hatte.


Das war so ohne Weiteres nicht zu verarbeiten.


Hinzu kam, dass ich mich auch noch in diesem Aufzug befand. Meine Mutter hatte Recht, ich war eine liederliche Person. Wie käme ich sonst auf die Idee, mich in diesem Aufzug unter Menschen zu begeben? Und sogar ohne Unterwäsche? Mein Leichtsinn und mein schlechter Charakter passte nicht zu dem, was man von mir erwartete.


Die Tränen liefen wieder.


Die Frage, die sich mir sehr plötzlich stellte, war: Musste ich dem entsprechen, was man von mir erwartete? Musste das sein? Musste ich mich immer nach Anderen richten, besaß ich keine Rechte?


Andersherum gefragt, richtete sich irgendjemand nach dem, was ich von ihm erwartete? Erwartete ich überhaupt schon mal etwas von anderen?


Hinter mir hupte jemand, in Gedanken war ich vor einer grünen Ampel stehen geblieben.


Die Stunden mit Joschi und seiner Lebenseinstellung waren unter Anderem auch lehrreich. Kümmerte er sich darum, was andere dachten? Er machte das, wonach ihm der Sinn stand, ob andere damit einverstanden waren oder nicht. Er war er und handelte so, wie es ihm passte. Nun, ich war kein Mann und musste mich entsprechend zurückhaltend benehmen, dem Bild einer Dame entsprechend, wie ich mich nach wie vor sah. Das bedeutete jedoch nicht, dass ich auf das Ausleben meiner Vorlieben verzichten musste. Es war nicht notwendig, dass ich mich immer konform zu den Anforderungen benahm, die andere Leute an mich stellten.


So schnell und aus dem Stegreif war es mir nicht möglich, das zu überblicken, was diese Erkenntnis jetzt in diesem Augenblick für mich bedeutete. Da ich mich gekleidet hatte, wie ich mich gerade fühlte, blieb ich wie ich war und fuhr in die Stadt.


Es war wichtig, dass man zu sich stand. Im Stillen berichtigte ich mich: es war wichtig, dass ich zu mir stand.


Zum ersten Mal in meinem Leben betrat ich ein Kosmetik-Studio. Mit der überaus dicken, sehr freundlichen und überraschend sachkundigen Kosmetikerin fand ich den Lidschatten wieder, der mir gestern so gut gefallen hatte. Sie beachtete mein Outfit nicht weiter, es schien zu mir zu passen, so wie sie mich sah, wurde ich von ihr akzeptiert.


Mir gab ihr Verhalten, ihre Akzeptanz Selbstvertrauen, jedoch auch zu denken. So wie ich mich gab, als allein herum gehende Frau in diesem leichtsinnigen Outfit, wurde ich akzeptiert. Noch vor einem Monat hätte ich eine Frau, die ich derartig gekleidet gesehen hätte, in dem leuchtenden Rot, mit dem kurzen Rock und diesem Oberteil, als überaus leichtsinnige Frau, gar als leichtes Mädchen kategorisiert. Heute lief ich selbst in dieser Kleidung herum. War ich letzten Endes doch keine Dame? Sah man mir das Verderbte an? Sah jeder der mir begegnete das Liederliche?


Mir war diese Menge an Denkaufgaben zu schwierig, um sie im Vorübergehen lösen zu können, darüber musste ich in Ruhe nachdenken. Mit mir selbst beschäftigt ging ich durch die Stadt. Wie die Männer mich anschauten! Das war schon besonders. Sie zogen mich mit den Augen aus, sie waren heiß darauf, mit mir Sex zu haben um ihre Gene zu verbreiten. Sie hätten sich nehmen können was sie wollten, denn jeder dieser Männer war tausendmal stärker als ich. Wohl wissend trat ich ihnen trotzdem mit weniger als einhundert Gramm Stoff bekleidet und ohne Unterwäsche entgegen. Unglaublich!


Die begehrlichen Blicke gingen nicht spurlos an mir vorüber, sie bewirkten etwas. Sie berührten mich ähnlich wie ganz weiche Daunenfedern, überall wo sie auftrafen. Es war nicht gewiss, ob sie einen berührten oder ob man sich das nur einbildete, jedoch wuchs zweifellos das Selbstbewusstsein und der sexuelle Reiz stellte sich ein, der war da. Leicht erregt schaute ich in den Schaufenstern nach, was es dort gab.


Erst auf den zweiten Blick entdeckte ich in einer der Auslagen ein schickes Jackett, ich ging hinein und probierte es an. Ein schwarzer Blazer, stark auf Taille gearbeitet mit tiefem Ausschnitt. Den würde ich nicht auf der bloßen Haut tragen können, zumindest nicht im Büro. Darunter zu tragen boten sich meine kurzen Unterkleider geradezu an, dazu der schwarze, etwas längere Schlauchrock in Größe ‚M‘, das könnte ich so auch im Betrieb tragen. Den Blazer erwarb ich und fasste beim Bezahlen einen Entschluss.


Die Mieteinnahmen aus dem Haus, das mir Onkel und Tante vererbt hatten und dessen Erdgeschoss ich selbst bewohnte, wurden von mir bisher eisern gespart und sie wurden von mir ebenso eisern auf ein Konto gelegt und keinesfalls angegriffen.


Das war eigentlich widersinnig. Denn das Haus war frisch renoviert. Zu dem Zeitpunkt, als ich es geerbt bekam und ich die unteren beiden Wohnungen zu einer zusammenlegte um sie selbst zu nutzen, hatte ich das gesamte Haus, alle Wohnungen modernisieren lassen, auf Vorschlag des Architekten. Um die Kosten zu decken, reichte damals das Ersparte meiner lieben verstorbenen Verwandten locker aus. Das Haus war von Grund auf erneuert worden, Heizungen, Badezimmer, die gesamte Wasser- und Elektroinstallation, die Außenfassade und das Dach waren erneuert worden, es war praktisch ein Neubau.


Wozu ich diese ständig wachsenden Rücklagen jetzt brauchte, war rational nicht zu begründen.


Sie erbrachten keine Zinsen, gebraucht wurden die Gelder nicht, nicht für das Haus. Ich konnte sie für mich verwenden, für Clara. Die Mieteinnahme von zwei Monaten wollte ich auf ein Konto festlegen, für alle Fälle. Den Rest wollte ich für mich und meine Freuden verwenden. Ich war noch nie richtig in Urlaub, noch nie. Immer hieß es: bleibe im Lande und nähre dich redlich. Dabei würde ich gern etwas von der Welt sehen, etwas erleben, fremde Kulturen kennen lernen. Außerdem wollte ich meine Garderobe vergrößern, sie um diese sexy, erotisierenden Kleidungsstücke erweitern.


Entschlossen, mein Leben und meine Zukunft selbst in die Hand zu nehmen, schnappte ich mir die Tüte mit dem Blazer, um weiter in der Stadt zu schauen, was ich noch für mich tun konnte.


Mich selbst dadurch zu erregen, keine Unterwäsche zu tragen, das wollte ich beibehalten, so lange es mir Spaß machte. Mein Ziel war es, dass ein genauer Beobachter das Fehlen der Unterwäsche sehen konnte oder zumindest erahnen. Ich war sicher, dass mir mehr Aufmerksamkeit geschenkt werden würde, als Frau, als begehrenswertes Lustobjekt, wenn ich meiner Umgebung signalisierte, dass ich erregt war. Dann mal sehen was es noch so alles gibt, denn ganz offensichtlich gab es mehr Lustmomente, als ich es mir in meiner naiven Weltsicht bisher vorgestellt hatte.


Im Dahinschlendern bemerkte ich ein rotes Business-Kostüm, es zog mich an. Als ich mich im Laden informierte, stellte sich heraus, dass es eine Kombination war. Nachdem ich das gute Stück begutachtet hatte, erwarb ich nur die Jacke, der mit angebotene Rock war mir zu klobig, zu lang und das Material zu fest und zu wenig elastisch. Das Jackett behielt ich gleich an, es machte mein bisheriges Auftreten ziviler, weniger leichtsinnig. Obwohl die leuchtend rote Farbe selbstverständlich jedem Mann ins Auge fiel und ihm signalisierte: „Schau mich an! Begehre mich! Vielleicht kannst du mich erobern!“ Die Aufmerksamkeit meiner Umgebung war mir nach wie vor sicher.


Dann sah ich in einem Textilkaufhaus einen hellblauen Blazer. Das war es doch! Dazu den weißen oder den beigen Schlauchrock in ‚M‘, das passte sogar für den Betrieb. Wunderbar.


Nach etlichen Stunden shopping landete ich schwer beladen im Café Konkret am Bermuda3eck. Wenn ich auch Joschi nicht hatte halten können, weil ich seinen Anforderungen nicht genügt hatte, so war ich doch ein lustbetontes Weibchen. Vielleicht würde ich nicht mehr so hundertprozentig guten Sex bekommen, aber besser als der mit Roland würde es schon werden. Den Schritt von dem braven Vorzeigefrauchen zu der lustvollen Frau hatte ich getan oder besser, ich hatte den Entschluss gefasst, ihn zu tun. Die Erlebnisse der letzten Tage hatten mich belehrt und mir die Richtung gezeigt, in die ich gehen wollte.


Die Möglichkeiten auszuloten, die sich mir durch die Lust ergaben, war mein gutes Recht. Dieses Vergnügen stand mir zu, wie allen anderen siebeneinhalb Milliarden Menschen auch, ich musste mir nur den richtigen Partner suchen. Es war richtig, meiner Umgebung zu bedeuten, dass ich paarungswillig war. Das würde die Aufmerksamkeit der Männer anziehen und auf einfache Art meine Auswahl vergrößern.


Leichte Zweifel, ob ich nicht vielleicht lesbisch wäre, befielen mich. Wie konnte es sein, dass mich eine Frau so weit bringen konnte, dass ich im Lustrausch sogar das Bewusstsein verlor? Dass ich einen absoluten Filmriss erlebte, ohne Alkohol, oder zumindest mit nur wenig Alkohol?


Das war eigentlich nicht möglich, ich meine, es war nicht möglich, dass ich lesbisch war. Schon immer haben schöne Menschen meine Blicke angezogen, Männlein und Weiblein, aber ich stellte mir nur bei Männern vor, wie die wohl so waren, wenn man mit denen zusammen war. Ganz im Geheimen, nur für mich, aber dennoch. Seit kurzem stellte ich mir auch vor, wie es sich anfühlen würde, wenn ich mit denen, nun, im Bett wäre? Zu den Gedanken durfte ich neuerdings stehen, das Recht nahm ich mir heraus. Ich durfte einen Mann anschauen und mir vorstellen, wie seine Qualitäten im Bett so wären, seit Joschi durfte ich das.


Nach einiger Zeit saß ich da und kicherte wie ein junges Mädchen und amüsierte mich über die neue Zeitrechnung. Für mich gab es eine Ze

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Kommentare


Blacketblanc69
dabei seit: Jan '16
Kommentare: 115
schrieb am 15.04.2020:
»Sehr einfühlsam geschrieben, obwohl ich "Mann" vermutlich wenig bis sehr wenig mich in das weibliche einfühlen kann. Endlich mal eine "klare Ansage" an die Machos. Auch stilistisch sauber formuliert. Habe mich in der Geschichte wohl und auf der weiblichen Seite gefühlt und gestanden.«

kah
dabei seit: Dez '00
Kommentare: 12
schrieb am 16.04.2020:
»Sehr schön geschriebene Geschichte. Den jetzigen "Bruch" in der Geschichte habe ich zunächst so nicht erwartet. Es passt aber. Ich bin gespannt wie es weiter geht«

tali
dabei seit: Okt '01
Kommentare: 72
schrieb am 23.04.2020:
»Spannende Entwicklung. Vielleicht bin ich etwas langsam und deshalb ging mir die Ent-Emotionalisierung von "Joschi" (immer noch ein klasse Name) einen Tick zu schnell. Nichtsdestotrotz: Schlüssig, flüssige Schreibe. Hat Spass gemacht. Danke!«



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