Das unmoralische Geschäft Teil 1
von Huii
„Na super!“ keuchte Astrid völlig außer Atem und sah ihrer davon fahrenden Straßenbahn nach.
Alles nur wegen dieser blöden Kundin, die noch unbedingt einen Becher „saure Sahne“ aus der Kühltheke holen musste. Und das, nachdem sie schon alle ihre anderen Waren im Einkaufswagen auf das Kassenband gepackt hatte. Als die Kundin dann nach einer „Ewigkeit“ wieder an der Kasse erschien entwickelte sie auch noch den Ehrgeiz, den Rechnungsbetrag mit ihrem gesamt Kleingeld zu begleichen. Selbstverständlich verzählte sie sich dabei, so dass Astrid 6 Cent nachfordern musste. Nach erneutem kramen in ihrer Geldbörse stellte die Kundin fest, dass sie den Betrag nicht zusammen bekommen würde und entschied sich nun, den Betrag von 9.49 Euro mit einem 50,- Euroschein zu begleichen. Astrid schoss die Kundin mit einem freundlichen Lächeln, gedanklich auf den Mond und schloss hinter der Kundin die Ladentüre. Dann spurtete sie in die Garderobe, warf achtlos ihren Kittel über einen Stuhl, nahm ihre Handtasche, verließ nun endlich mit 10 Minuten Verspätung das Geschäft und versuchte ihre Straßenbahn zu erreichen. Jetzt stand sie atemlos, keuchend an der Haltestelle und musste 15 Minuten auf die nächste Bahn warten. Sie ließ sich schwer auf die Bank der Haltestelle fallen und versuchte langsam wieder zu Kraft und Atem zu kommen.
Ausgerechnet heute musste alles schief laufen. Dabei hatte Bernd, ihr Mann, sie eindringlichst gebeten heute pünktlich Schluss zu machen. Sie waren von Bernds Geschäftsfreund zum Abendessen eingeladen und natürlich lag Bernd sehr viel daran mit ihr pünktlich in dem vereinbarten Restaurant zu erscheinen. „Viel Zeit um mich richtig zu stylen bleibt mir jetzt nicht mehr“ dachte Astrid sich und überlegte was sie heute anziehen sollte. „Bernd wird wahrscheinlich wieder seinen schwarzen Anzug anziehen. Vielleicht sollte ich auch das kleine Schwarze anziehen.“ Sie wusste, dass sie sich in ihrem schwarzen halbmini Kleid von ihrer besten Seite zeigte. Für Ihre 44 Jahre hatte sie sehr schöne Beine, einen festen, vielleicht etwas zu großen Po und einen straffen großen Busen der auch ohne BH nicht allzu sehr der Schwerkraft nachgab. Ihr schulterlanges blondes Haar ergab einen schönen Kontrast zu ihrem Kleid und umschmeichelte ihr mit feinen Zügen gezeichnetes Gesicht. Dieses Kleid gab ihr Selbstsicherheit und vor allem die Gelegenheit die neuen schwarzen Schuhe zu tragen, die sie sich vor vier Monaten „gegönnt“ hatte. Astrid lächelte. Sie war mit sich zufrieden. Die schwere Wahl der richtigen Kleidung hatte sie schon getroffen und so konnte sie gleich zu Hause zielstrebig mit dem Duschen und dem Umkleiden beginnen.
Das Quitschen der Straßenbahn riss sie aus ihren Gedanken. Sie stand auf und bestieg die völlig überfüllte Straßenbahn.
Bernd schaute auf die Uhr. Eigentlich war es ihm schon heute morgen, als er Astrid gebeten hatte pünktlich zu sein, klar gewesen, dass sie es wieder nicht schaffen würde. Immerhin war er schon 12 Jahre mit dieser wunderbaren Frau verheiratet. Er kannte jeden ihrer kleinen Fehler und Schwächen über die er aus Liebe zu ihr hinweg sah. Ab und an konnte er sogar darüber schmunzeln, wenn sie mal wieder in totale Hektik ausbrach um irgendeinen Termin pünktlich wahrzunehmen und letztendlich doch zu spät kam. Natürlich gab es von ihr immer wieder eine ausführliche Beschreibung der äußerst widrigen Umstände, die dazu geführt haben das sie zu spät zu einem Termin kam.
Bernd ging in die Küche zum Kühlschrank und holte sich eine Flasche Wasser. Es war heute wieder sehr heiß und in dieser Penthousewohnung fehlte ein kleines aber wichtiges Detail: Eine Klimaanlage. Er ging auf die Terrasse und setzte sich unter den aufgespannten Sonnenschirm. Bernd dachte an das heutige Abendessen mit Jürgen. Bernd hatte von Jürgen vor 6 Jahren schon einige Aufträge erhalten. Doch dann boomte der IT-Markt und Bernd hatte als freiberuflicher Systementwickler in einigen Großprojekten einer großen deutschen Bank mitgearbeitet. Der Kontakt zu Jürgen wurde lockerer und Aufträge führte er keine mehr für Jürgen aus.
Nun, nachdem der IT-Markt so gut wie verschwunden war, musste sich Bernd um neue Aufträge und neue Kunden bemühen. Es hatte sich gerächt, dass er über Jahre ausschließlich für einen großen Kunden gearbeitet hatte. Wollte er sein, über die Jahre angelegtes, finanzielle Polster nicht übermäßig beanspruchen, musste er unbedingt wieder an einen Auftrag kommen. Astrids Gehalt konnte zwar einige Kosten decken, aber den mit den Jahren stetig gestiegene Lebensstandard würden sie ohne sein Dazutun nicht auf Dauer halten können.
Das metallische Klicken des Aufzugs kündigte das Kommen von Astrid an. Bernd stand auf und ging zum Aufzug um Astrid zu begrüßen. Mit einem „Ding“ öffnete sich die Türe zum Fahrstuhl und Astrid betrat die Wohnung. „Hallo meine Süße“ begrüßte Bernd Astrid, nahm sie in den Arm und küsste sie zärtlich auf den Mund. „Hallo meine Maus, so eine total verblödete Kundin hat mich noch kurz vor Feierabend aufgehalten und dann war auch noch die Straßenbahn weg, obwohl ich wie eine Irre zur Haltestelle gerannt bin“ sprudelte Astrid gleich los. Sie ging in Richtung Badezimmer und fuhr fort mit ihren Ausführungen; „Jetzt muss ich mich aber beeilen. Ich habe mir überlegt das kurze schwarze Kleid anziehen…..“
Bernd seufzte resigniert. Er hätte sie gerne noch einen Augenblick in seinen Armen gehalten doch sie hatte sich, wie schon oft zuvor, viel zu schnell aus seiner Umarmung gelöst. Bernd ging zurück auf die Terrasse und nahm wieder unter dem Sonnenschirm Platz. Das war ihr gemeinsames Problem. Sie hatten schon oft darüber gesprochen und gestritten. Für Bernd war Astrid immer noch so attraktiv wie vor 18 Jahren, als er sie kennen gelernt hatte. Alleine ihr Anblick wenn sie nackt im Bad stand führte bei im schon zu einer Erektion die er kaum verbergen konnte. Doch Astrid machte sich nicht viel aus Sex. Ihr reichte es alle zwei bis drei Wochen mit Bernd zu schlafen. Bernd hingegen hätte am liebsten jeden Tag mehrmals mit ihr geschlafen. Um Bernd zu solchen Aktionen nicht zu ermutigen, hatte es sich Astrid zur Gewohnheit gemacht Berührungen und körperliche Nähe nur oberflächlich zuzulassen. Immer wenn der Kontakt, die Berührungen von Bernd intensiver wurden, blockte Astrid diese ab. Diskussionen und Streits zu diesem Problem hatten letztendlich nichts daran geändert. Nach den Gesprächen schliefen sie mehrmals in der Woche miteinander um dann letztendlich wieder in den 2-3 Wochen Rhythmus zu verfallen.
„Hey mein Schatz, wie sehe ich aus?“ Astrid stand vor Bernd und drehte sich schwungvoll um die eigene Achse. Bernd schreckte aus seinen Gedanken hoch. „Absolut scharf meine Süße, ich könnte jetzt glatt über dich herfallen“ sagte Bernd während er aufstand und sie in den Arm nahm. Astrid befreite sich aus seiner Umarmung und sagte „Nix da, wir müssen los, sonst kommen wir zu spät“. Sie nahm ihre Handtasche und ging zum Fahrstuhl Bernd blieb nichts anderes übrig als ihr zu folgen.
Es war zum wahnsinnig werden. Er war mit einer wundervollen Frau verheiratet um die ihn so mancher Mann beneidete. Sie hatte einen Körper der für die Sünde gemacht schien und diese Nymphe wollte so gut wie nichts von Sex wissen. Selbst bei den wenigen Malen die sie miteinander schliefen hatte er das Gefühl, dass sie es eigentlich nur ihm zur liebe tat. Der gemeinsame Sex funktionierte auch nur dann, wenn diesem ein langes zärtliches Vorspiel voran ging. Hemmungsloses ficken, spontaner Sex oder einfach nur aufeinander geil sein gab es nicht. Doch Bernd liebte Astrid über alles und so versuchte er diese Tatsache, so schwer es ihm auch fiel, zu akzeptieren.
Jürgen stand von seinem Tisch auf und küsste Astrid auf die Wangen, Bernd gab er die Hand und deutete mit einer Handbewegung an Platz zu nehmen. Nachdem Bernd und Astrid am Tisch saßen nahm Jürgen auch Platz und sagte „Schön, dass ihr da seid. Ich freue mich, dass wir uns endlich mal seit Jahren wieder treffen. Wie geht es Euch denn?“ Dabei strahlte Jürgen die Beiden mit seinem breitesten lächeln an. Jürgen war 57 Jahre alt, hatte graues schütteres Haar und schleppte bei einer Größe von 192 cm gute 40 Pfund Übergewicht mit sich herum. Durch seine Rethorik, seiner außergewöhnlichen Intelligenz und schnellen Auffassungsgabe strahlte Jürgen seinem Gegenüber Autorität und Zielstrebigkeit aus. Jürgen hatte es innerhalb von nur 10 Jahren geschafft eines der erfolgreichsten Ingenieurbüros im Land aufzubauen. Seine Konkurrenten, die ihm geschäftlich in die Quere kamen mussten leidvoll erfahren, dass mit Dr. Jürgen Sanftmut nicht gut Kirchen essen ist. Niemand ließ es bisher auf eine zweite Kraftprobe mit ihm ankommen.
„Uns geht es eigentlich recht gut. Aber es wäre schön, wenn ich mal wieder einen Auftrag bekommen würde. Ich hatte Dir ja, am Telefon, gesagt, dass es bei mir ganz schön mau aussieht“ erwiderte ihm Bernd. „Ich wäre auch froh, wenn der Kerl mal wieder ans arbeiten kommt, ich bin total demotiviert, wenn ich mich morgens aus dem Bett quälen muss und mein Bernd sich im Bett noch mal umdreht und weiterschläft“ lästerte Astrid. Jürgen lehnte sich zurück, schaute Astrid und Bernd einen Augenblick lang prüfend an und sagte „Ich habe da einen, wie ich glaube, sehr interessanten Vorschlag für Dich. Wie Du weißt, habe ich in Berlin, Köln, Hamburg, München und Luxemburg Niederlassungen. Ich habe in den nächsten Jahren vor sukzessiv Niederlassungen in ganz Europa zu eröffnen. Ich denke schon seit längerem daran, eine Software entwickeln zu lassen, die unser KnowHow aus den einzelnen Niederlassungen allen meinen Mitarbeitern zur Verfügung stellt. Darüber hinaus sollte diese Software unsere Kundenprojekte analysieren und mit schon durchgeführten Projekten vergleichen können um unseren Mitarbeitern entsprechende Vorgehensweisen anzubieten. Alles was ich bisher auf dem Markt gesehen habe, entspricht nicht meinen Vorstellungen und lässt sich im besten Fall nur mit sehr großem Aufwand an unsere Erfordernisse anpassen.“ „Ich weiß“ sagte Bernd „ich habe mich mit diesem Thema schon einmal für einen Kunden auseinander gesetzt. Der Markt bietet hier nicht viel brauchbares an. Allerdings wurde damals das Projekt auf Eis gelegt, weil die Kosten für eine Individualentwicklung weit über den Nutzen und den daraus erzielten Gewinn gegangen wären.“ „Ich möchte dies in allen bestehenden und zukünftigen Niederlassungen einsetzen, außerdem habe ich nicht vor, die Entwicklung dieser Software alleine zu Tragen“ warf Jürgen ein. „Ich werde meine Kunden über Lizenzgebühren an den Entwicklungskosten beteiligen, so dass das nötige Kapital für die Entwicklungskosten nach 2-3 Jahren eingespielt sein wird.“ „Das müsste funktionieren“ murmelte Bernd und nahm, ganz in seinen Gedanken versunken, ein Schluck aus seinem Weinglas. „Ich möchte, dass du für mich diese Software entwickelst, in allen Niederlassungen einführst und meine Mitarbeiter schulst. Außerdem musst du einen leistungsfähigen und kompetenten Support aufbauen.“ Bernds Augen glänzten, seine Hand suchte die Hand von Astrid und drückte sie fest. „Das ist ein Traumprojekt“ stieß Bernd hervor. „Ja“ sagte Jürgen „Für die nächsten paar Jahre brauchst Du Dir dann keine Sorgen der finanziellen Art mehr zu machen. Wenn Du es richtig anstellst, dann hast Du mit diesem Projekt bis zu deinem Ruhestand zu tun. Aber jetzt lass und erst mal etwas Essen“ sagte Jürgen und griff zur Speisekarte die schon vor geraumer Zeit von einem Kellner auf den Tisch gelegt wurde.
Bernd war wie betäubt, seine Gedanken kreisten um das neue Projekt. Er konnte sein Glück kaum fassen. Mit diesem Auftrag würde er langfristig Astrids und seine Zukunft finanziell sichern können. Sicher, er würde wieder sehr viel arbeiten müssen, es würde viel Stress auf ihn zu kommen und er wäre viel auf Reisen, aber andererseits würde er etwas vollkommen eigenes aus dem Boden stampfen etwas mit dem er sich identifizieren könnte etwas, auf das er stolz sein konnte. Dass er sich wieder in die Abhängigkeit eines einzelnen Kunden begab störte ihn in diesem Augenblick nicht.
Auch Astrid schien dieses großartige Angebot richtig einschätzen zu können. Sie schaute ihn immer wieder zu ihm und lächelte ihn glücklich an. Bernd schob den Stuhl zurück und Stand auf. „Entschuldigt mich bitte, ich muss mal zur Toilette“ sagte er und verschwand in den hinteren Teil des Restaurants wo die Treppe zu den Toiletten war.
„Ich habe Deinen Bernd jetzt wohl komplett aus der Bahn geworfen. Der wandelt ja durch das Lokal als hätte er den heiligen Geist persönlich getroffen“ witzelte Jürgen. Astrid lachte. „Du kennst ihn doch. Bernd löst wahrscheinlich schon jetzt im Kopf die ersten Probleme. Wahrscheinlich werden wir heute nichts mehr Wesentliches von ihm zu hören bekommen. Wir können froh sein, wenn er gleich zu unserem Tisch zurückfindet“. Astrid rückte ein wenig verlegen auf ihrem Stuhl hin und her „Du hilfst uns mit deinem Angebot sehr aus der Klemme. Lange hätten wir es ohne einen neuen Auftrag nicht geschafft auszuhalten. Ich habe heimlich schon die Wohnungsanzeigen studiert um vielleicht eine preiswertere Wohnung zu finden. Die laufenden Kosten, die sich in all den „guten“ Jahren aufgebaut haben, drücken in den letzten Monaten immer mehr. Ich hoffe, dass wir uns jemals bei Dir dafür erkenntlich zeigen können.“. Jürgens Haltung straffte sich, seine Augen fixierten Astrid einen Augenblick lang. Schließlich entgegnete er ihr „Natürlich verspreche ich mir einen gewissen Vorteil aus diesem Geschäft, der nicht nur aus einem materiellen Profit besteht“ Astrid schaute ihn fragend an. „Ich sehe in diesem Geschäft auch, dass wir beide uns zukünftig näher kommen werden“ fuhr er fort. Astrid wurde unwohl in Ihrer Haut „Ich glaube, dass ich nicht ganz verstehe was Du meinst“ erwiderte sie ihm. „Ich glaube schon, dass Du sehr genau weißt, was ich meine“ sagte Jürgen scharf. „Bedenke bitte, dass Du ein wichtiger Faktor für das zustande kommen des Geschäfts bist. Ich glaube, dass wir beide Bernd nicht enttäuschen möchten.“ „Ich liebe Bernd“ brauste Astrid auf. „Das ist glatte Nötigung die Du hier bei mir abziehst“ zischte sie Jürgen an. Jürgen lächelte „Du kannst Bernd weiterlieben. Das stört mich nicht im geringsten wen ich Dich ficke. Und gerade weil Du Bernd liebst, solltest Du das Deine in diesem Geschäft beitragen. Überlege es Dir gut. Ich werde nachher auf die Toilette gehen. Du wirst mir einige Augenblicke später folgen und mir zeigen, wie Du Dich entschieden hast.“ in diesem Augenblick kam Bernd wieder an den Tisch. „Du Jürgen, ich habe mir gerade überlegt…“
Astrid war wie vor den Kopf geschlagen. Sie konnte es kaum glauben, dass Jürgen ihr so etwas ungeheuerliches vorgeschlagen hatte. Sie hatte das Gefühl laut ihre Wut und ihre Ohnmacht herausschreien zu müssen. Sie versuchte sich zu beruhigen, ihre Gedanken, die wie ein Schneesturm durch ihren Kopf brausten zu ordnen. „Es muss einen Ausweg geben, irgendeine Lösung.“ dachte sie. Würde sie jetzt seiner Forderung nachkommen, dann wäre dies nur der Anfang. Sie würde erpressbar und sich vollkommen in seine Hand begeben. Das musste Sie unbedingt verhindern. Doch so sehr ihre Gedanken um diese Problem kreisten, konnte sie keinen Ausweg entdecken…….
Fortsetzung folgt…
Kommentare