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Kommentare: 9 | Lesungen: 4949 | Bewertung: 6.96 | Kategorie: Sonstiges | veröffentlicht: 09.01.2010

Die Schule (Teil I)

von

Kapitel 1 – Die Schülerinnen

***** LEA *****

„Auf das Geburtstagskind!“, ertönte eine helle Frauenstimme und ein Wirrwarr aus nicht weiter zuzuordnenden Stimmen antwortete. Sektgläser klirrten und durchbrachen kurz die Partymusik, zu der bis vor ein paar Minuten noch heftig gefeiert und getanzt wurde. „Endlich volljährig“, dachte sich Lea, als sie schon leicht beschwipst ihr Sektglas in einem Zug leerte und sich jetzt erst einmal etlichen Beglückwünschern und Geschenkegebern gegenüber beweisen musste. Teilweise war es gespielte Freude (das Buch hatte sie doch erst vor ein paar Wochen gelesen), teilweise freute sie sich wirklich (die Band wollte sie schon immer mal live sehen!).

Ihre Freundinnen und Freunde hatten wirklich nicht gespart und tolle Geschenke hervorgezaubert. Natürlich war auch der für so einen Geburtstag obligatorische Vibrator mit von der Partie. Sie lief knallrot an, als sie ihn auspackte. „Damit die Wartezeit bis zum Traumprinzen nicht so langweilig wird“, war der lapidare, nicht ganz ernst gemeinte Kommentar von Andrea zu ihrer guten Freundin. Lea zeigte daraufhin eine ihre im Nachhinein wohl besten schauspielerischen Leistungen und legte das Liebesspielzeug souverän zu den anderen Geschenken. Innerlich traf es aber mehr als vermutet. Nicht das Geschenk an sich, sondern der Kommentar zur Übergabe. Sie wusste, dass sie nach außen als prüde galt, weil sie erst einen richtigen Freund hatte (die, mit denen sie in ihrer pubertierenden Phase ein bisschen Händchen gehalten und die sie vielleicht mal geküsst hatten, zählte sie hier mal nicht mit). Zudem war diese Beziehung auch schon über ein Jahr her und hatte auch nicht wirklich lange gehalten.

Danach hatte sie vorerst die Schnauze von Männern voll, begann sich aber mit der Zeit mehr und mehr nach einer neuen Beziehung zu sehnen. Gerade dann, wenn sie die ganzen Pärchen sah, die sich in ihrer Schule mittlerweile gebildet hatten, wurde dieses Verlangen größer. Lea war nie das Mädchen gewesen, um das sich die Jungs in der Schule gerissen hatten. Sie wusste natürlich, dass sie mit den Schönsten der Schule nicht mithalten konnte, aber verstecken brauchte sie sich eigentlich auch nicht. Trotzdem tat sie genau das. Aber immer nur, wenn es um Beziehungen ging. Ansonsten war sie eine ganz normale junge Frau mit vielen Freundinnen und auch Freunden, von denen sie aber keiner als feste Freundin haben wollte.

Sie war das klassische Mauerblümchen der Abiturklasse. Sie machte sich auch nicht so zurecht für die Jungs wie viele ihrer Mitschülerinnen. Die Zeit investierte sie lieber ins Lesen oder sie flüchtete sich in Vorbereitungen auf die bald anstehende Reifeprüfung. Dennoch versteckte sich hinter diesem unscheinbaren Teenager längst eine Frau, nur zeigte sie es nicht. Wahrscheinlich wusste sie nicht einmal selber, welche Wirkung sie erzielen könnte, wenn sie ihre knackigen, runden, 75B-Apfelbrüste ein bisschen mehr in Szene setzen würde als unter diesen langweiligen Shirts, die in der Regel immer mindestens eine Nummer zu groß waren. So wirkte sie für die meisten unbewusst vielleicht sogar etwas mollig, obwohl sie maximal an erlaubten Stellen etwas Körperfett hatte. Sie mochte es eben lieber gemütlich als sich in die engen Klamotten zu zwängen und fragte sich manchmal, ob ihre Mitschülerinnen und Freundinnen darin überhaupt genügend Luft bekommen würden.

Spaß mit ihrem Körper hatte sie trotzdem. Leider immer nur mit sich alleine. Eine halbe Armada an Dildos, Vibratoren und Liebeskugeln nannte sie mittlerweile ihr Eigen, so dass ihr Geburtstagsgeschenk von eben darin bestimmt einfach nur untergehen würde. So einige Schweinereien hatte sie damit erlebt, leider blieben sie alle letztendlich nur Phantasie, da sie – außer ihren kleinen, leblosen Freunden aus der Nachttischschublade – niemanden gefunden hatte, mit dem sie sie hätte umsetzen können. Nun hatte sie also einen Freund mehr in ihrer Schublade, aber das wussten ihre echten Freundinnen und Freunde nicht.

Dann traten ihre vier besten Freundinnen an sie heran und gaben ihr einen Umschlag: „Mach den am besten erst auf, wenn alle weg sind.“ Lea wollte prompt wissen, wieso das denn nötig wäre. „Weil nicht jeder wissen muss, was da drin ist“, erwiderte Lina. „Ach kommt schon, intimer als der Vibrator wird es schon nicht sein. Außerdem bin ich hart im Nehmen und möchte jetzt wissen, was drin ist!“, begann Lea zu drängeln. Lina machte einen Schritt auf sie zu, so dass sie in Leas Ohr flüstern konnte: „Süße, doch! Genau das ist es. Das Geschenk ist nur für dich. Für niemand anderen. Öffne den Umschlag später in Ruhe, wenn du alleine bist, ok?“ Lea musste ihr hochheiligstes Indianerehrenwort geben, um ihre besten Freundinnen zu überzeugen, den Umschlag erst später zu öffnen und am besten gleich an einen sicheren Ort zu verlegen.

Zuerst war aber wieder Party angesagt. Um vier Uhr warf sie die letzten Leute heraus. Lea war hundemüde und zudem auch noch reichlich angetrunken. Nur torkelnd fand sie noch den Weg ins Bad, um sich bettfertig zu machen. Anschließend begab sie sich auf unsicheren Beinen in ihr Zimmer. „Gott sei Dank sind meine Eltern das ganze Wochenende ausgeflogen, was das für einen Ärger geben würde“, dachte sie sich noch und ließ sich aufs Bett fallen. An ihrem Hinterkopf spürte sie etwas. Papier. Sie erinnerte sich an den Umschlag, drehte sich um und öffnete ihn mit zittrigen Händen. Darin befand sich ein Brief, genauer ein Einladungsschreiben. Sie begann zu lesen. Sekunden später stand sie senkrecht im Bett. Die Müdigkeit war verflogen. Damit hätte sie wirklich niemals gerechnet!

***** SILKE *****

Schon wieder wartete sie vergeblich auf ihn. Das Essen war fertig gekocht und zum Auftischen bereit, doch wieder mal fehlte er, ohne vorher Bescheid zu sagen. In Silke stieg wieder diese innerliche Wut auf, die sie in den letzten Wochen immer häufiger auf ihren Ehegatten hatte. Für sie hatte es den Anschein, als sei seine Karriere ihm viel wichtiger als seine Ehefrau. „Ich muss jetzt noch ein paar Monate Vollgas geben, dann klappt das bestimmt mit der Beförderung“, hat er mal gesagt. Aber das war nun auch schon über zwölf Monate her. Anfangs hatte sie es verstanden und auch ein bisschen von dem deutlich besseren Gehalt und dem Dienstwagen geträumt. Aber mittlerweile war ihr das egal, wenn sie ihn dafür kaum noch zu Gesicht bekam und die Beförderung immer noch auf sich warten ließ.

Außerdem sehnte sie sich so sehr nach einer richtigen Familie. Das bedeutete vor allem: Kinder haben, mindestens zwei Stück, und zusammen glücklich und alt werden. Aber glücklich war sie derzeit nicht und mit ihren 35 Jahren zählte sie gewiss auch noch nicht zum alten Eisen. Sie betrachtete sich im Spiegel in der Diele, in der sie sich oft aufhielt wenn sie auf ihn wartete. Nein, alt war sie gewiss noch nicht. Man schätze sie oft gut und gerne fünf Jahre jünger, was sie sehr stolz machte. Dafür machte sie auch viel Sport, für den neben dem Haushalt genug Zeit bleib, vor allen Dingen wenn er immer so lange auf sich warten ließ. Plötzlich stieg ein Gestank in ihre Nase, der sie sofort zurück zur Küche eilen lies.

„Verdammter Mist“, fluchte sie. Das halbe Essen war angebrannt. Tränen schossen ihr ins Gesicht, die sie nicht mehr zurück halten konnte und auch nicht zurückhalten wollte. Das Klingeln des Telefons unterbrach ihr Geschluchze. Sie schaute aufs Display und wusste sofort, dass es ihr Mann Peter war. Fluchend ging sie ans Telefon und redete sich zirka zwei Minuten lang die Seele von ihrem wunderhübschen , schlanken Leib, ehe ihr Mann das erste Mal zu Wort kommen konnte: „Ich habe gerade zwei Plätze in deinem Lieblingsrestaurant reservieren lassen. Wir treffen uns dort in einer Stunde, ist das in Ordnung? Ein Taxi kommt dich eine Viertelstunde vorher abholen.“ Nachdem ihr erster Ärger verflogen war, hörte sich dieses Versöhnungsangebot gar nicht schlecht an. Trotzdem giftete sie weiter: „Aber warum kannst du nicht vorher bescheid sagen? Jetzt kann ich das ganze gute Essen fortwerfen!“ Mit einem Seufzen antwortete er, dass es nicht anders ging weil sich diese Konferenz so kurzfristig ergeben hätte sich aber jetzt auf einen tollen Abend mit ihr freuen würde und dass er sie liebe. Seine tiefe Stimme wurde immer so lieb und zärtlich, wenn er sowas sagte, dass sie einfach ihre Wut vergaß. „Dieser Scheißkerl…“, dachte sie sich als sie ihm die drei magischen Worte erwiderte und nach einer kurzen Verabschiedung auflegte um dann den Gedanken zu Ende zu spinnen: „…dafür hab ich ihn geheiratet.“

Sie eilte zum Kleiderschrank und suchte sich ein schönes Kleid heraus. Schmunzelnd fiel ihr Blick dabei auf das ein oder andere verruchte Kleidungsstück, dass sie schon so lange nicht mehr getragen hatte. Leider kriselte es nämlich auch im Bett. Früher sind sie wie wilde Tiere übereinander hergefallen, wenn er von der Arbeit kam. Später am Abend gab es oft sogar noch eine zweite Runde und heute war sie froh, wenn er nach einem langen Arbeitstag überhaupt noch Lust auf sie hatte. Dadurch schwand ihre Lust ebenso mit der Zeit, so dass sie sich immer häufiger in Ausflüchte suchte, wenn er Befriedigung suchte. Ein Teufelskreis, der immer schlimmer zu werden schien. Zusammen Essen waren sie auch schon lange nicht mehr. „Na, immerhin ein Anfang“, dachte sie sich und entschied sich für ein schickes, rotes Kleid, welches ein schönes, aber keineswegs freches oder anmutendes Dekolletee formte.

Die letzte Wimper wurde gerade nachgezogen, als es an der Tür läutete. Sie griff zu ihrer Handtasche und eilte hinaus. Draußen wartete ein unbekannter Mann mit einem Blumenstrauß. „Für sie“, sagte er und hielt ihr die Rosen hin, was augenblicklich ein riesengroßes Lächeln in ihr wunderhübsches Gesicht zauberte. „Die bring ich ganz schnell rein, ok?“, hauchte sie dem Taxifahrer und Blumenboten in einer Person zu und stellte sie schnell in eine Vase. Der Ärger war mittlerweile komplett vergessen. Sie freute sich jetzt nur noch auf den gemeinsamen Abend und endlich wieder ihren Mann zu sehen. „Ich habe noch etwas für sie…“, begann der Taxifahrer als sie eingestiegen war und hielt ihr einen Briefumschlag hin. Er fuhr fort: „...sie mögen ihn bitte schon auf der Fahrt öffnen, soll ich von ihrem Gatten ausrichten.“ „Was da wohl drin sein mag“, säuselte sie in Gedanken vor sich hin als sie mit ihren lackierten Fingernägeln das Kouvert öffnete um anschließend den Brief darin zu entfalten. Ihre Augen flogen hin und her, dann musste Silke erst einmal tief Luft holen.

***** ALINE *****

Dienstagmorgen, kurz nach zwei. Mitten in der Nacht. Das Handy klingelte mit dem ihr schon so vertrauten Klingelton. Aline las gerade ein gutes Buch und legte es leicht genervt zur Seite, wartete ein paar Sekunden und hob dann ab: „Hallo. Hier ist die Aline und wer bist du?“, säuselte sie mit einer übertrieben süßen, hellen Stimme in ihr Mobiltelefon. „Ach wirklich, so spät noch? Na dann musst du aber echt Druck auf deinen Eiern haben“, sagte sie verschmitzt. Ihre Stimme blieb hell, wurde aber zugleich immer lasziver und fordernder: „Das willst du? Du weißt aber dass du nicht lange brauchen wirst wenn ich mit meinen sündigen Lippen deinen bestimmt schon total prallen Schwanz verwöhne, oder?“ Mit einem hohen Stöhnen, dass sie geschickt immer wieder in ihre mittlerweile gut geübten Sätze einfließen ließ, dauerte es nicht mehr lange, bis sie am anderen Ende der Leitung ein Stöhnen vernahm und unmittelbar danach ein Klicken in der Leitung.

Aline legte ihr Handy zur Seite, als wäre nichts geschehen und vertiefte sich wieder in ihr Buch. Sie kam keine zwei Seiten, als wieder ihr Telefon ging. So ging das jeden Dienstag und jeden Donnerstag, den ganzen Abend und die ganze Nacht. Erst ab vier Uhr wusste sie, dass definitiv keine Anrufe mehr zu erwarten hatte, dann war nämlich Feierabend. Irgendwie musste man sich schließlich das nötige Kleingeld verdienen, um als Studentin über die Runden zu kommen. Gerade zu Zeiten der Studiengebühren oftmals kein allzu leichtes Unterfangen. Angefangen hatte sie als Bedienung in einem Restaurant in der Innenstadt, dort verdiente sie aber nicht genug und als studentische Hilfskraft ging zuviel Zeit drauf, so dass sie beinahe ihr Studium vergeigt hätte.

Eher zufällig war sie dann durch eine Zeitungsannonce auf den Job als Telefonsexmädchen aufmerksam geworden. Als sie die Nummer wählte war der Typ am anderen Ende von ihrer Stimme sofort begeistert und bot ihr ein echt gutes Salär an, wenn sie sich dazu bereit erklären würde, dienstags und donnerstags jeweils sechs Stunden zu arbeiten. Und wie das denn aussehen solle, hatte sie noch gefragt. „Na, du wirst doch ein paar notgeile Kerle mit Worten zum Abspritzen bringen können? Oder auch einfach mal nur ein bisschen flirten, was aber wesentlich seltener vorkommt. Wichtig ist nur, dass du sie ein wenig in der Leitung hälst, dass sie ordentlich blechen.“ Dann hatte er eine Pause gemacht und fuhr fort: „Zwei Wochen auf Probe, wenn du gut genug bist kannst du das solange machen, wie du möchtest. Sind wir im Geschäft?“ Aline ging den Deal ein und fuhr noch am gleichen Tag zu der ihr angegebenen Adresse, an der sie den Vertrag genau so unterschrieb, wie vorher am Telefon ausgemacht wurde.

Als Studentin der Germanistik und Geschichte auf Lehramt war die 24jährige auf jeden Fall eloquent genug, um sich der Herausforderung zu stellen. Ihr Freund war zwar nicht gerade begeistert von der Idee, aber sie wusste schon immer, wie sie ihren Kopf gegen ihn durchsetzen konnte, denn sie hatte ihn ziemlich gut im Griff. Kein Wunder, denn sie war wirklich eine Traumfrau, fast wie aus dem Lexikon. Ihr langes, leicht gelocktes, fast gänzlich schwarzes Haar ließ in Kombination mit ihren himmelblauen Augen so ziemlich jeden Typen dahinschmelzen, den sie haben wollte. Gott sei Dank wusste ihr Freund nicht, dass sie sich zwischendurch auch mal mit jemand anderem vergnügte. Und selbst wenn, wäre es auch nicht tragisch. Er würde trotzdem bei ihr bleiben, da war sie sich sicher. Er war zu süchtig nach ihrem Körper, ihrem knackigen 75C-Busen, ihrem Apfelpo und denn beinahe endlos langen Beinen. Außerdem wusste sie jetzt schon, dass er einer der wenigen Kerle war, mit dem sie sich vorstellen konnte, alt zu werden. Dennoch suchte sie ab und zu das fremde Abenteuer. So war es kein Wunder, dass sie schnell Gefallen an der Telefonsexgeschichte fand. Sie wunderte sich, dass da echt Typen jeden Alters anriefen. Früher dachte sie immer, das wäre nur was für alte Säcke. Manchmal kam es sogar vor, dass sie nach einem langen Telefonsexabend sogar noch selbst Hand anlegte.

Über ihren Chef bekam sie immer wieder eMails mit Angeboten aus der gesamten Branche. Sie hatte wohl damals irgendsoein Häkchen zuviel gesetzt bei der Unterzeichnung des Vertrags. Sie hätte nicht gedacht, dass diese Tätigkeit sogar hauptberuflich ausgeübt werden konnte. Doch dann waren die Arbeitszeiten ganz andere, so dass man kaum mehr Freizeit hatte. Sie las auch gerne die eMails, in denen reale Pornodarstellerinen gesucht wurden, beließ es aber dabei, das ihre Phantasie bleiben zu lassen, weil sie dabei vor allem Rücksicht auf ihre Eltern nahm, die sie doch so streng katholisch erzogen hatten. Aber aus diesen so braven Mädchen wurden oft die schlimmsten Frauen. Irgendwann war auch mal ein Gewinnspiel dabei für eine Art Weiterbildung. Ihr Chef hatte sogar persönlich darunter geschrieben, dass sie sich das doch einmal genauer anschauen solle, es wäre sehr interessant. Sie scrollte sich durch die PDF-Datei, schaute sich die Bilder an und las die Schlagworte. Es klang ganz witzig und auch interessant, so dass sie sich entschloss, über die Agentur bei dem Gewinnspiel mitzumachen, so dass sie keine persönlichen Daten weitergeben musste.

Ein paar Wochen später vibrierte ihr Handy, als sie in der Vorlesung saß. Etwas genervt kramte sie es aus ihrer Hosentasche und schaue aufs Display. „Was will der denn um diese Zeit?“, fragte sie sich, verließ aber schnellen Schrittes den Hörsaal um den Anruf entgegenzunehmen: „Aline, Schätzchen. Schön, dass ich dich erreiche. Du wirst es nicht glauben, aber du hast bei dem Gewinnspiel den Hauptpreis abgesahnt. In vier Wochen geht es schon los, super, oder?“ Er hörte keine Antwort, stattdessen legte sie auf und bekam weiche Knie. Das hätte sie nicht für möglich gehalten.

***** VANESSA *****

„Und das, meine Damen und Herren, ist der Vorschlag für unser Finanzkonzept im nächsten Jahr! Wenn sie Fragen haben, so dürfen sie diese jetzt stellen.“ Mit diesen Worten beendete Vanessa ihren eineinhalbstündigen Vortrag in der Finanzabteilung eines großen, deutschen Unternehmens. Es gab keine Fragen mehr, stattdessen erntete sie ein anerkennendes, unverhältnismäßig lang andauerndes Klopfen auf den Konferenztisch. Sie war stolz auf sich, dass der Vortrag so gut verlaufen war.

Wie so eigentlich alles bisher in ihrem beruflichen Leben. Ihre Karriere war steil verlaufen, bereits mit ihrem eigentlich jungen Alter von 28 Jahren hatte sie viele im Unternehmen überholt und sah noch rosigeren Zeiten entgegen. Sie wusste, dass in ein paar Jahren ein Topmanagerposten winken würde, wenn sie ihre Arbeit weiter so ausgezeichnet erledigen würde wie sie es bisher immer getan hatte. Die Chefetage hatte längst erkannt, welch ungeheueres Potential in dieser Frau steckte und förderte sie an allen Ecken und Enden. Während andere Mitarbeiter beinahe schon jahrelang auf betrieblich finanzierte Weiterbildungen warten oder dafür in die eigene Tasche greifen mussten, bekam sie stets die auf sie zugeschnittenen, passenden Möglichkeiten auf dem Präsentierteller serviert.

Dies brachte hinter vorgehaltener Hand natürlich eine Menge Gerüchte mit sich, die sich um sie rankten. Oft wurden diese von älteren Mitarbeitern gestreut, die nicht mit der Situation fertig wurden, dass eine junge Frau wie sie in ihrer Abteilung das Sagen hatte. „Die ist doch nur so weit oben, weil sie die Schwänze der Vorstände lutscht“, war da sogar noch ein der harmloseren Stories, die über sie kursierten. Nichts von alledem entsprach der Realität, denn Vanessa wusste stets durch Leistung zu überzeugen. Bereits in der Schule hatte sie allerbeste Noten und schloss ihr Abitur mit der bestmöglichen Note von 1,0 ab. Das daran anschließende Studium der Betriebswirtschaftslehre mit Nebenfach Mathematik durchlief sie im Eiltempo und schloss sogar ein Semester vor Ablauf der Regelstudienzeit mit Auszeichnung ab.

Doch zufrieden mit ihrem Leben war sie nicht. Sie rieb sich so sehr in der Arbeit auf, dass sie bisher keine wirkliche Zeit für eine längere Beziehung gefunden hatte. Sie konnte sich sehen lassen, hatte ein wirklich hübsches Gesicht und auch auf ihre Figur konnten ihre jüngeren Kolleginnen, die gerade ein Trainee-Programm durchliefen, echt neidisch werden. Ihre unendlich langen Beine verhalfen ihr nicht nur zu einer autoritären Größe, die ihr im übrigen vieles im Job leichter machte (mit Absatzschuhen war sie größer als viele ihrer männlichen Kollegen), sondern auch zu sehr vielen heimlichen Blicke von Kollegen, nämlich gerade dann, wenn sie mal wieder Rock und Strumpfhose im Büro trug.

Dennoch hatte sie noch keine Beziehung, die länger als ein halbes Jahr hielt. Auch nicht zu Schul- oder Studienzeiten. Die Männer hielten es mit ihr nicht lange aus, da sie ihre Karriere stets vor die Beziehung stellte. Zu dieser Tatsache kam noch, dass sie unheimlich schlecht im Bett war. Das wusste sie selbst, denn sie konnte sich sehr gut einschätzen. Sie schob es auf ihre Zeit als Studentin. Viele ihrer Freundinnen (wovon sie nicht allzu viele hatte) tobten sich mehr oder weniger aus und erzählten am nächsten Tag die neuesten Geschichten ihrer Lover und was sie wieder neues gelernt hatten. Sie klinkte sich dann meistens schnell aus der Runde aus. Natürlich hatte sie auch Sex, allerdings sehr, sehr selten. Sie hatte in dieser Zeit zwei Fernbeziehungen, die beide daran scheiterten, dass man sich zu selten zu Augen bekam. Im Bett wusste sie nie so wirklich was sie machen sollte und vergrub sich im passiven Part. Das war weder für sie noch für ihre Ex-Freunde erfüllend.

Eigentlich konnte sie ja auch ohne Sex ganz gut auskommen. Ein wirkliches Verlangen hatte sie danach nur ganz, ganz selten. Selbstbefriedigt hatte sie sich aber noch nie. Den Gedanken daran hielt sie für schmutzig und pervers. Daran hielt sie auch fest, als sie während ihrer Studienzeit mitbekam, was für Sexspielzeuge sich ihre Freundinnen mal wieder zugelegt hatten für einsame Nächte. Sie konnte der ganzen Sache nie wirklich viel abgewinnen.

Dadurch baute sich in ihr eine immer größer werdende Unzufriedenheit auf. Als mal wieder eine alte Freundin aus Studienzeiten heiratete, überkam sie ein Gefühl der Torschlusspanik. Insgeheim, tief in ihrem Inneren, sehnte sie sich doch nach einem Mann, bei dem sie sich geborgen fühlen konnte. Nach einer Familie, nach mindestens zwei Kindern. Auch ihre Eltern fragten hin und wieder besorgt nach, wie es bei ihr denn mit der Männerwelt aussehen würde. Dann las sie eines Abends, als sie mal wieder alleine durchs Netz surfte, eine Anzeige, die aufklappte, als sie gerade eine eMail öffnen wollte.

Aufmerksam las sie sie durch und ihre Augen begannen zu leuchten. Sie hatte spätabends mal einen Bericht darüber im Fernsehen gesehen, der aber längst nicht so deutlich wurde wie die Anzeige (wodurch sie ihn auch schnell wieder vergessen hatte). Am Ende stach ihr der Preis ins Auge. „Ganz schön happig“ dachte sie sich noch, aber wusste quasi im gleichen Gedankengang, dass er bei ihrem Gehalt kein Problem darstellen dürfte. Sie entschloss sich Nägel mit Köpfen zu machen und buchte noch am selben Abend via Online-Banking die Teilnahme am Kurs.

***** JULE *****

Gerade schmiegte sie ihren sexy Hintern an den nächsten knackigen Typen in der Disco. Sie liebte es so mit ihnen zu tanzen und dabei zu spüren wie die Kerle geiler und geiler wurden. Wie ihre Schwänze in ihren Hosen groß wurden und wie sie ihren Schritt geradezu gegen ihren Hintern pressten. Nicht selten kam es vor, dass Jule einem dieser Typen mal schnell draußen an der frischen Luft oder auf der stinkigen Toilette Erleichterung verschaffte. Außerdem ließ sie sich gerne Cocktails ausgeben und war auch überhaupt nicht böse, am nächsten Morgen in einem anderen Bett als ihrem aufzuwachen und dann gleich noch eine Runde Spaß zu haben.

Jule hatte etwa vor einem Jahr entdeckt, wieviel Spaß sie haben konnte, wenn sie nicht in einer festen Beziehung steckte. Bis zu Beginn ihres zwanzigsten Lebensjahres hatte sie drei Jungs und jetzt – nur ein halbes Jahr später – hatte sie sie bereits aufgehört zu zählen, weil sie dazu nicht genug Finger und Zehen hatte. Und fast jedes Wochenende kam mindestens ein Kerl dazu, mit und an dem sie sich austobte. Sie mochte den Kick von fremdem Fleisch zusammen mit der Gewissheit, dass sie jeden haben konnte, den sie haben wollte. Wenn sie wegging, kleidete sie sich entsprechend aufreizend mit möglichst wenig Stoff und setzte ihre überproportional großen Brüste immer gekonnt in Szene.

So verwandelte sich Wochenende für Wochenende dieses brave Mädchen, das gerade in den letzten Zügen ihrer Ausbildung zur Bankkauffrau war und auch übernommen werden sollte, in ein heißes Miststück, das nicht oft genug in fremden Betten landen konnte.

Das hatte sie zum größten Teil wohl auch der offenen Erziehung ihrer Eltern zu verdanken. Sie machten nie einen Hehl aus Sexualität und klärten sie schon sehr früh auf. Mit elf Jahren hatte sie bereits ihre erste Periode und als sie mit 13 Jahren ihren ersten festen Freund hatte, unterhielten sie sich mit ihr ausgiebig lange und für sie fast schon peinlich über Sex und Verhütungsmittel. So wurde sie von ihrer Mutter auch zum Frauenarzt geschickt, um sich die Pille verschreiben zu lassen. Im Gegensatz zu sonstigen, um ihre Tochter besorgten Vätern, waren ihre Freunde ihrem Vater auch nie ein Dorn im Auge. Ganz im Gegenteil: Sie wurden schnell in die Familie integriert und fühlten sich wohl, selbst wenn sie fünf Jahre älter waren, so wie Jules zweiter, fester Freund.

Das Ende ihrer Ausbildungszeit rückte näher und näher, die Zahl ihrer Verehrer stieg ebenso Woche für Woche. Doch mit keinem wollte sie sich auf eine längere Beziehung einlassen, sie suchte einfach nur ihren Spaß. Die wöchentliche Abwechslung gab ihr einen richtigen Kick so dass sie montags immer honigkuchenpferdstrahlend durch die Bank lief und am Ende des Jahres auf der Weihnachtsfeier als bestgelaunteste Mitarbeiterin ausgezeichnet wurde.

Auch die Weihnachtsfeiertage verbrachte sie mehr auf dem Dancefloor und in fremden Betten, so dass sie das Geschenk von ihren Eltern erst am zweiten Weihnachtsfeiertag zu Gesicht bekam. „Wir können uns ja schon denken, was du die letzten Tage angestellt hast“, begann ihre Mutter mit einem verständnisvollen Grinsen. Für Jule war das gar kein Grund rot zu werden, denn gerade ihrer Mutter erzählte sie häufiger von ihren Erlebnissen, die sich dann ebenfalls gerne an ihre Jugend zurückerinnerte. Sie fuhr fort: „Wir haben uns dieses Jahr etwas besonderes für dich ausgedacht und lange dafür gespart.“ „Ganz genau Jule…“, fiel ihr Vater seiner Frau ins Wort: „…wir haben uns nämlich gedacht, dir zum Ende deiner erfolgreichen Ausbildung und aufgrund der Tatsache, dass du auch übernommen wirst, etwas besonderes zu schenken.“ Mit diesen Worten sc hob er ihr einen verschlossenen Umschlag zu. Ihre Mutter lächelte, als sie ihre Tochter unsicher mit dem Umschlag in der Hand vor sich stehen sah und sprach: „Wir sind sicher, dass es dir sehr gut gefallen wird, meine Liebe.“ Sie blinzelte verräterisch.

Als sie den Umschlag geöffnet hatte genügte ein kurzer Blick auf das Symbol auf dem Briefkopf, um zuerst ihrer Mutter und dann ihrem Vater vor Freunde schluchzend um den Hals zu fallen.

Kommentare


Eisbaer123
dabei seit: Apr '03
Kommentare: 90
schrieb am 09.01.2010:
»Denn schauen wir doch mal und hoffen auf eine schnelle Fortsetzung.
Die Beschreibungen klingen schon einmal Klasse.

eisbaer123«

waldile
dabei seit: Jan '03
Kommentare: 6
schrieb am 09.01.2010:
»die Story macht einen sehr neugierig auf die Fortsetzung! Ich hoffe die gibt es bald!«

hg1
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 66
HG1
schrieb am 09.01.2010:
»Sonst bin ich nicht jemand, der bei jeder Geschichte lauthals nach einer Fortsetzung ruft. Hier bin ich aber echt gespannt, wie es weitergeht!«

kleinerZwerg
dabei seit: Jul '07
Kommentare: 48
schrieb am 12.01.2010:
»Die Spannung hast Du gut erhalten.

Da kann man ja nur auf die Fortsetzung hoffen.

Gruß vom kleinen Zwerg«

airman
dabei seit: Dez '01
Kommentare: 11
schrieb am 12.01.2010:
»Schöner Beginn,hoffentlich geht es bald weiter :-)«

Isnogood
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 24
schrieb am 12.01.2010:
»Ich bin neugierig, lass mich bitte nicht so lange zappeln!«

Robert1956
dabei seit: Apr '08
Kommentare: 11
schrieb am 14.01.2010:
»die Geschichte beginnt vielversprechend und entfacht Neugier auf mehr...«

Big_Ben
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 259
schrieb am 14.01.2010:
»Die Geschichte macht neugierig auf mehr. Sehr guter Schreibstil und spannende Charaktere, da scheint viel Potential dahinter zu stecken. Ich bin schon voller freudiger Erwartung.«

exkegler
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 15
schrieb am 27.02.2010:
»bin auf die Fortsetzung gespannt .....«


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