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Kommentare: 2 | Lesungen: 6397 | Bewertung: 8.25 | Kategorie: Sex Stories | veröffentlicht: 22.09.2007

DreamZone

von

Ein paar Worte zu Beginn ..., so begann schon unsere letzte Story „Neos Reise ins Leben“, und die Autoren Aweiawa, Faith, Goreaner, HG1, Jeremy Kottan, Mondstern, Skipp20, XXX-Zine und Zerozero hatten immer noch nicht genug.


Die interne Quotenregelung erforderte diesmal eine Frau als Moderator, und ich habe es genossen, die Männer an der langen Leine zu führen.


Nein, natürlich nicht wirklich! Im Gegenteil – alle waren superlieb und es war eine neue und sehr interessante Erfahrung für mich.


Von der ersten Vorstellung meiner Idee, die Anklang fand, über die ersten euphorischen Ideenskizzen, bis zum Einstellen in den Sevac Geschichtenpool sind etwa vier Monate vergangen.


Diesmal steht keine Person im Mittelpunkt, sondern ein „Ding“. Die Erfindung des exzentrischen Wissenschaftlers Dr. Justus Häberle. DreamZone – eine virtuelle Erlebniswelt. In den Tagesablauf der Angestellten Samira sind die einzelnen Geschichten der Teammitglieder eingebettet.


Neu ist ebenfalls, dass die Gesamtstory in drei Teilen eingestellt wird, damit auch die Fans kürzerer Geschichten auf ihre Kosten kommen.


Die entsprechenden historischen Hintergründe konnte jeder Autor frei wählen und musste sie natürlich auch selbst recherchieren. Auch diesmal sind die Storys einzeln lesbar, wodurch man allerdings auf den Gesamtzusammenhang verzichtet.


Viel Spaß beim Lesen wünschen euch Mondstern und das S-Team.


Inhaltsangabe


1.1 Molly Malone - von Skipp20


1.2 Elagabal - von XXX-Zine


1.3 Wer rettet die Titanic - von Faith


*


2.1 Bonita und das Greenhorn von Leavenworth - von Jeremy Kottan


2.2 Zuzeca Luta - von Goreaner


2.3 Das Haus der Iulier - von ZeroZero


*


3.1 Tag der Befreiung - von HG1


3.2 Casanova - von Aweiawa


3.3 Alpha - 2010/xx 07 - von Mondstern

***

FOCUS:


Das neu erschienene Buch „Die Reise durch das menschliche Gehirn“ von Dr. Justus Häberle spaltet die Reihen der Experten. Von der Vereinigung der Erfinder e. V. als bahnbrechend bezeichnet, kritisiert es die Psychologen-Vereinigung „Weiße Weste“ als Märchenbuch. Vor allem die Aussage des exzentrischen Wissenschaftlers, in einem Jahr virtuelle Zeitreisen zu ermöglichen, löste bei ihnen Kopfschütteln und Unverständnis aus.


Prof. Dr. B. Lämmert: Wenn es in unserer Gilde ein schwarzes Schaf gibt, dann ist das Häberle. Seine unorthodoxen Ansichten sind geradezu lächerlich.

RADIO SWR 3:


Reporter: Was sagen Sie zu den Vorwürfen der „Weiße Weste“?


Dr. Häberle: Diese Individuen sind doch alles nur Neider. Dieselben Leute sagten früher nicht einmal ‚Guten Tag’ zu mir und heute betteln sie um einen Termin.


Reporter: Man reagierte sehr ungehalten darüber, dass Sie weder ein Statement zu Ihrem Buch abgaben, geschweige denn die vielen offenen Fragen beantworteten, zu denen Sie Prof. Dr. B. Lämmert aufgefordert hat.


Dr. Häberle: Papperlapap. Alles, was ich zu sagen hatte, steht in meinem Buch. Die Umsetzung in die Praxis werden Sie in einem Jahr zu sehen bekommen.


Reporter: Verraten Sie uns mehr, Herr Doktor. Sie deuteten eine Weltrevolution an? Etwas noch nie da Gewesenes. Etwas Einzigartiges.


Dr. Häberle: Alles zu seiner Zeit, mein Junge.


Reporter: Ihre Kollegen von „Weiße Weste“ kritisierten …


Dr. Häberle: Papperlapap! Kollegen? Die Hälfte von denen sind Vollidioten.

Abbruch des Interviews, da Dr. Häberle wütend den Telefonhörer auflegte.

***

PSYCHOLOGIE HEUTE:


Die aufgebrachten Mitglieder der seriösen Psychologen-Vereinigung „Weiße Weste“ reagierten mit Empörung auf die Äußerungen des schwäbischen Bestsellerautors und Erfinders Dr. Justus Häberle. Der als Exzentriker geltende Wissenschaftler wird aufgefordert, umgehend seine beleidigende Äußerung zurückzunehmen.

RADIO SWR 3:


Kurz vor Ablauf der Frist und unter der Androhung, Klage einzureichen, äußert sich Dr. Häberle gegenüber der „Weiße Weste“, wie folgt: „Die Hälfte von denen sind keine Vollidioten.“

***

DIE ZEIT:


Exakt ein Jahr nach Erscheinen seines Bestsellers macht Dr. Justus Häberle seine Vorankündigung wahr. Seine Erfindung ist der Renner der CeBit in Hannover. Ein von Häberle entwickeltes Computerprogramm lässt die Besucher virtuelle Abenteuer in der Vergangenheit erleben.


Dr. Häberle wurde vom Spielfilm „Westworld“ mit Yul Brynner aus den 1970er Jahren inspiriert und arbeitete 30 Jahre lang an der Idee, dies virtuell umzusetzen. Durch den Verkauf zahlreicher Patente gelang ihm die Finanzierung seiner Forschungsarbeiten. Dr. Häberle: Oberste Priorität hat bei mir die Sicherheit des Users. Außerdem wollte ich, dass jeder sich an seinen „Traum“ so erinnern kann, als ob er tatsächlich diese Epoche bereist hätte.

HANNOVERSCHE ALLGEMEINE ZEITUNG: Messeleitung auf den Andrang nicht vorbereitet. Lufthansa richtet Sonderflüge ein. Die Hotels im Umkreis von 200 Kilometern um Hannover sind restlos ausgebucht.

DIE WELT: Traummaschine schlägt alle Rekorde. Tausende Besucher sind begeistert. Radio NDR Niedersachsen auf der Frequenz 90,9 MHz berichtet täglich von 19 - 23 Uhr in einer Sondersendung über DreamZone.

THOMAS COOK AG: Wir sehen das gelassen. Ein Traum, der lediglich eine Stunde dauert, ist keine Konkurrenz zu einer richtigen Urlaubsreise. In den letzten Tagen konnten wir allerdings einen deutlichen Anstieg bei den Bildungsreisen verbuchen. Wir sehen darin direkte Zusammenhänge zu Dr. Häberles Erfindung.

TUI AG: Als größtes Touristikunternehmen Europas haben wir einen exklusiven Vertrag mit Dr. Häberle abgeschlossen und freuen uns, unseren Kunden das DreamZone bereits in 100 Hotels anbieten zu können. Weitere Informationen über Ihr Reisebüro oder im Internet.

SPIEGEL: Exzentrischer Wissenschaftler lässt uns in die Vergangenheit reisen.


Die Welt des Mittelalters, der Antike und des Wilden Westen werden zu einem unvergesslichen Erlebnis. Jeder kann in die Rolle seines Lieblingshelden schlüpfen und bis zu 24 Stunden ein anderer sein. Diese in Wirklichkeit nur eine Stunde dauernde „Reise“ war der Renner auf der CeBIT.

FOCUS Sonderausgabe: Was ist DreamZone?


Eine virtuelle Erlebnisreise in über 1000 wählbare Zeitepochen. Die Studios der Gesellschaft sind rein äußerlich mit einem modernen Solarium vergleichbar. Ähnlich den dortigen Sonnenliegen funktioniert es auch. Der Kunde wählt im Studio oder zu Hause auf der Website ein Szenarium aus, das auf einer Chipkarte gespeichert wird. Aber auch der kurz entschlossene spontane Besuch lohnt sich. Die geschulten Mitarbeiter erfüllen vor Ort jeden Wunsch.


Ein Erlebnis der besonderen Art, wie Dr. Justus Häberle verspricht. Er garantiert jedem Neukunden bei Nichtgefallen volle Geldrückgabe.

INTERVIEW:

Reporter: Die Bundesregierung verlangt als Auflage, dass alle Daten gespeichert und durchsucht werden müssen.


Dr. Häberle: Junger Mann! Diese Anordnung stammt von mir! Ich dulde nicht, dass meine Erfindung missbraucht wird.


Reporter: Erklären Sie das bitte genauer


Dr. Häberle: Ich bin ein überzeugter Pazifist. Ich habe nicht einmal ein Insektenspray im Haus. (lacht) Mir ist sehr wohl bewusst, dass meine Zeitreisen auch Kreaturen anlocken, die ihre niederen Instinkte ausleben wollen.


Reporter: Entschuldigen Sie, dass ich Sie hier kurz unterbreche, Dr. Häberle. So stört es Sie also doch, dass Ihre Erfindung hauptsächlich für erotische Abenteuer genutzt wird und nur ausnahmsweise, um aus der Vergangenheit zu lernen?


Dr. Häberle: Verdrehen Sie nicht die Tatsachen, junger Mann. Sie sind noch so jung, und stellen mir solch eine Frage? Sex ist etwas Wunderschönes, und ich freue mich, dass die Menschen das endlich begriffen haben. Gerne stelle ich meine Erfindung für Sexabenteuer zur Verfügung, bin sogar stolz darauf, den Befriedigungskoeffizienten der Menschheit um ein Beträchtliches gesteigert zu haben. Da kann sogar das Internet nicht mithalten. (lacht)


Reporter: Ja, aber …


Dr. Häberle: Papperlapap – ich rede, Sie notieren, junger Mann. Jeder Gedanke, einer Frau gegenüber Gewalt anzutun, führt zum sofortigen Abbruch und wird mit Hausverbot geahndet. Und diese Pädophilien §%&%$§/$& (zensiert) werden wir sofort dem Staatsanwalt übergeben.


Reporter: Hier hat die Vereinigung der Datenschützer e. V. Sie heftig kritisiert und verweist darauf, dass bloße Gedanken nicht strafbar sind.


Dr. Häberle: Papperlapap. Bei mir gibt es das nicht und basta! Wissen Sie, was ich von diesen Datenschützern halte? Das sind in meinen Augen alles §%&%$§/$& (zensiert)

VATIKAN ZEITUNG L’ OSSERVATORE ROMANO: Wenn ethische Grundsätze nichts mehr zählen und die Befriedigung niederer Triebe in den Vordergrund treten, hilft auch alle Technik nichts.

BILD: Exklusiv für unsere Leser. Wir verlosen 100 Zeitreisen in das Land der Pharaonen. Beantworten Sie eine Frage. Wie heißen die Studios? A: DreamZone oder B: Schöner Wohnen.


Endlich erfahren wir, wie die Ägypter die Pyramiden gebaut haben. Oder waren es doch Außerirdische?


Bildreporter Rudi Ratlos im Gespräch mit dem Erfinder.

Dr. Häberle: Das wäre schön! Aber so funktioniert das System nicht. Alle Daten werden nach genauen historischen Fakten in unsere Datenbanken eingespeist. Wir arbeiten mit Spezialisten der verschiedenen Epochen zusammen und versuchen, ein möglichst reales Bild, auf Basis des heutigen Kenntnisstands, zu vermitteln.


Reporter: DreamZone bietet verschiedene Pauschalangebote zu günstigen Preisen, aber auch die wesentlich teureren Erlebnisreisen. Wieso solch eine Preisdifferenz?


Dr. Häberle: Die Standards sind wesentlich einfacher gestrickt. Der Kunde taucht hier einfach in einen vorgegebenen Handlungsstrang ein und erlebt es – quasi wie ein Statist in einem Spielfilm. Die Erlebnisreise kann jeder individuell gestalten, sie ist um ein Zigfaches aufwendiger und gerade hier versuchen wir, die Kosten für den User deutlich zu senken.


Reporter: Eine Besonderheit ist, dass Ihre Kunden während der Zeitreise nicht lügen können? Ist das Absicht?


Dr. Häberle: (lacht) Natürlich! Ich finde das lustig. Wenigstens in ihren Träumen sollen die Menschen ehrlich sein. Wenn Sie aber in Ihrer Funktion als historische Figur um Antwort ersucht werden, fällt diese wahrheitsgemäß aus.


Reporter: Wie bitte?


Dr. Häberle: Wenn Sie beispielsweise Napoleon oder Julius Cäsar darstellen, antworten Sie auf die Frage: ‚Wo ist der Imperator?’, wahrheitsgemäß mit: ‚Ich bin hier!’ Sie lügen dann nicht, weil Sie diese Rolle ja verkörpern. Das erleichtert uns das Erkennen unerlaubter Trauminhalte enorm, und Sie wissen, wie sehr mir das am Herzen liegt.


Reporter: Ich verstehe. Manche Zeitungen kritisieren, dass Sie den Kunden vorschlagen nackt in die Erlebniswelt einzutauchen.


Dr. Häberle: Papperlapap! Sie gehen ja auch nicht im Anzug in die Sauna, oder legen sich bekleidet unter die Sonnenbank, junger Mann. Die Haut ist unser größtes Sinnesorgan und in Verbindung mit den verschiedenen Lichttönen bewirkt das eine intensivere Stimulierung.


Reporter: Das leuchtet ein, Dr. Häberle, aber wieso muss der User dann auch noch nackt in der Erlebniswelt erscheinen? Das ist wohl aus den Terminator-Filmen abgeguckt?


Dr. Häberle: (lacht laut) Ja, das ist ein Gag von mir. Nein, wir arbeiten daran das zu ändern, aber leider ist der User aus übertragungstechnischen Gründen gezwungen sich als Erstes seiner Kleider zu bemächtigen. Die übrigens jeder in seinem Szenarium vorfindet – sofern er das will und nicht lieber … (lacht erneut)


Reporter: Noch einmal zurück zu den Erlebnisreisen, Herr Doktor. Jeder Kunde kann doch den historischen Ablauf nach seinen eigenen Vorstellungen verändern?


Dr. Häberle: Richtig! Darin liegt ja gerade der Reiz. Somit ist der Mensch mittendrin und nicht nur dabei.


Reporter: Das erfordert bestimmt eine Unmenge an verschiedenen Szenarien.


Dr. Häberle: Nein! Das ist nicht vorprogrammierbar, da wir hier die Kapazität der Matrix um ein Vielfaches überschreiten würden. Wir arbeiten mit Wahrscheinlichkeitsformeln.


Reporter: Und wie funktioniert dieses System?


Dr. Häberle: Danke! Bestens!


Reporter: Vielen Dank für das Interview.

BLITZ: Datenschützer e. V. verklagt Dr. Häberle wegen Beleidigung. Der Exzentriker weigert sich, vor Gericht zu erscheinen. Sein Anwalt: G. Schwätz: Mein Mandat zahlt eine Million Euro an „Ein Herz für Kinder“. Das Verfahren ist somit eingestellt. Gleichzeitig verweise ich darauf, dass Dr. Häberle seine Wortwahl bedauert, nicht aber seine grundlegende Ansicht über den Datenschutz.

Eine Woche vor Eröffnung der ersten DreamZone–Center in Deutschland lädt Dr. Häberle die Pächter zu einem Seminar ein. Das erste Mal seit 20 Jahren zeigt sich der zurückgezogen lebende Wissenschaftler in der Öffentlichkeit. Kameras sind streng verboten.

Service sowie Diskretion sind die Hauptthemen des Meetings. Häberle macht noch einmal unmissverständlich klar, dass die Privatsphäre jedes Kunden oberste Priorität hat, außer eben er verstößt gegen geltendes Recht.

Frau S.: Ein kleiner, hypernervöser Mann in einem strahlend weißen Laborkittel begrüßte uns, und beschwor als Erstes alle Anwesenden von seinem selbst gekelterten Rotwein zu probieren. Ich war schon auf vielen Meetings und Verkaufsveranstaltungen, aber noch nie auf so einer lustigen. Herr Häberle weiß genau was er will und wie er die Leute begeistern kann.

Herr M.: Er sieht schon sehr verwegen aus. Eine Mischung zwischen Albert Einstein und Catweazle. Aber auch ein sehr liebenswürdiger, etwas schusseliger Geselle, der für alles ein offenes Ohr hat und dem keine Frage zu albern war, um sie nicht ausführlich zu beantworten.

Frau D.: Nach langen Jahren der Arbeitslosigkeit führe ich nun einen solch tollen Laden. Dr. Häberle kam mir bei der Finanzierung des Projektes sehr entgegen und ich freue mich auf die Eröffnung.

***

Samstagmorgen kurz vor 10 Uhr. Noch halb verschlafen schloss ich die Türe von Frau D.s Studio auf. Ein Jahr war seit der Eröffnung vergangen und das Studio lief hervorragend.


Der erste Blick galt dem Heiligtum des Studios. Einem Safe der Fa. Lampertz GmbH & Co. KG, worin die unbezahlbare Software gelagert war. Ihn zu knacken war theoretisch möglich, nur würden sich die Programme dadurch selbst zerstören und wären somit unbrauchbar. Dr. Häberle verlangte täglich einen Report, über seine Unversehrtheit. Gemächlich schaltete ich das Radio an, kochte Kaffee und lüftete die Räume, als auch schon der erste Kunde vor mir stand.

„Hallo, guten Morgen. Bin ich zu früh?“


„Nein, Sie sind nur die erste Kundin.“


„Wunderbar. Ich wünsche mir etwas wirklich Ausgefallenes, etwas Ungewöhnliches. Wenn ich schon so viel Geld ausgeben soll“, meinte die Dame in ihrem Manageroutfit und den hochgesteckten Haaren. Während ich gerade einen Vorschlag machen wollte, telefonierte sie mit zwei Mitarbeitern gleichzeitig und gab kurze, aber unmissverständliche Anweisungen. Dabei kritzelte sie ständig in ihrem Filofax herum und der Stress, den ihr Beruf mit sich brachte, war nicht zu übersehen.


„Na, was ist, junge Frau? Ich habe nicht den ganzen Tag Zeit!“


Ich entschuldigte mich höflich, weil ich sie nicht unterbrechen wollte, und legte ihr einen Flyer auf die Theke.


„Wilder Westen?“


„Ja, das ist diesen Monat unser Angebot und …“


„Angebote interessieren mich nicht, außerdem habe ich von dieser Zeit wirklich keine Ahnung!“


„Hm – dann sollten Sie die Option Surprise wählen!“, erkläre ich ihr nickend.


„Wunderbar! Ich nehme das Indianer Dingens. Mit Romantik, schöner Landschaft, vielleicht einer Kanufahrt und vor allem - zwei schnuckeligen Typen.“


„Kein Problem.“


„Soll ich Ihnen die Männer beschreiben?“


„Nicht nötig! Das Programm wird Ihnen genau den Typ Mann suggerieren, den Sie sich vorstellen!“

Die Karrieredame lächelte das erste Mal entspannt und man merkte, dass hinter der knallharten Fassade eine Frau mit Bedürfnissen stand.


Nachdem ich die Grundeinstellungen eingebucht hatte, begleitete ich sie in eine Kabine.


„Das ist Ihr erster Trip, stimmt’s?“


„Und ich hoffe nicht mein Letzter. Ich habe mich im Internet informiert. Noch eine abschließende Frage! Ich kann doch selbstverständlich die Türe hier abschließen?“


„Brauchen Sie nicht. Einfach zuziehen. Das sind hier Stahlkonstruktionen. Sicher wie Fort Knox. Außen ist kein Schloss, nur unsere Mitarbeiter können per Daumenscan die Türe öffnen. Sie können von innen aber jederzeit die Kabine verlassen“, räumte ich ihren letzten Zweifel aus.


„Wunderbar – dann kann’s ja losgehen.“


„Viel Spaß“, wünschte ich lächelnd und zog die Tür zu.

*** Molly Malone *** von Skipp20

Irgendetwas kitzelte mich in der Nase. Ich versuchte, den aufsteigenden Drang zu niesen zu unterdrücken – schließlich wollte ich meinen Kopf nicht an der Decke des seltsamen Geräts stoßen, das mich momentan wie ein Solarium umgab. Wohlige Wärme umgab mich. Sehen konnte ich nichts, daran hinderte mich die Maske über meinen Augen.

Irgendwie seltsam fühlte sich die Welt um mich herum allerdings schon an. Sanft bewegte sich mein nackter Körper hin und her. Ich spürte, wie meine eigentlich ziemlich straffen Brüste ab und zu sachte von der einen zur anderen Körperseite wippten. Bewegte sich etwa die Welt um mich herum? Ich konnte es einfach nicht einordnen. Ich versuchte, mich zu konzentrieren.

Plötzlich hörte ich gedämpfte Stimmen. Leise unterhielten sich ganz in meiner Nähe zwei Männer in einer mir völlig unverständlichen Sprache. Komisch, einer davon schien an meinem Kopfende zu sitzen, der andere offenbar zu meinen Füßen.

Noch etwas vernahm ich jetzt. Genau neben meinem linken Ohr gab es ein Geräusch, das ich überhaupt nicht zuordnen konnte. Es hörte sich an, als ob ganz vorsichtig Holz über Holz schaben würde. Dann plätscherte es zwar leise, aber dennoch vernehmlich. Gleichzeitig rollten meine nackten Brüste mal wieder auf die andere Seite.

Mir ging ein Licht auf: Ich lag ganz offensichtlich in einem Kanu, das mit ruhigen Paddelschlägen vorwärtsbewegt wurde. Wahrscheinlich von den beiden Knaben, deren Stimmen ich nun langsam auch etwas besser auseinanderhalten konnte. Jedes Mal, wenn die Paddel asynchron durchs Wasser gezogen wurden, kippte das Boot leicht zur Seite – dann bewegte sich mein Busen in die andere Richtung.

Nach und nach konnte ich immer mehr von meiner Umgebung erahnen. Nachdem mir klar geworden war, wo ich mich befand, waren nun auch die Paddelbewegungen deutlicher zu vernehmen. Durch die dünne Bordwand neben meinem Ohr hörte ich das sanft vorbeirauschende Wasser. Über mir sangen Vögel.

Ich richtete mich auf.

Zu meinem großen Erstaunen stieß ich nirgendwo an. Im Gegenteil. Ich konnte mich völlig frei bewegen. Ich öffnete die Augen. Auch dies war nun plötzlich problemlos möglich. Wie ich vermutet hatte, saß ich tatsächlich in einem Kanu. Vor mir zog ein offenbar junger Mann in Indianertracht sein Paddel mit gleichmäßigen Bewegungen durchs Wasser. Ich drehte meinen Kopf – hinter mir kniete ein anderer Indianer im Boot und paddelte im Gleichtakt dazu. Als er mitbekam, dass ich offensichtlich wach geworden war, rief er dem Vordermann etwas mir Unverständliches zu.

Das Kanu drehte sich zum Ufer. Leise knirschte der Kies, als wir mit dem Boot aufliefen. Leichtfüßig sprangen die beiden Jungs aus dem Boot und halfen mir beim Aussteigen. Etwas ungelenk setzte ich meinen Fuß ins seichte Wasser neben dem Kanu. In diesem Moment glitt das große Bärenfell, in das ich bis dahin bis zum Hals eingemummelt im Boot gelegen hatte, von mir ab. Völlig nackt stand ich vor zwei mir völlig unbekannten Indianern.

Nur gut, dass die beiden die in mir aufsteigende Verlegenheit sofort erkannten. Der eine umfasste meine Hüfte und half mir so, die steile Böschung vollends hoch zu kommen. Barfuß, wie ich war, drückten die Kieselsteine, die der Fluss hier abgelegt hatte, entsetzlich unangenehm in meine Sohlen. Der andere Kerl fischte das von mir abgeglittene Bärenfell aus dem Boot und dem Wasser und brachte es an Land. Wie selbstverständlich wurde ich von den beiden ohne weiteres Aufsehen wieder eingekleidet. Das war auch dringend notwendig, ich schnatterte nämlich vor Kälte. Es dämmerte, die Sonne hatte eben die ersten Strahlen über den Horizont geschickt und der Tau hing überall noch in den Büschen und an den Grasblättern.

„Ich bin Molly Malone“ hörte ich mich sagen. Molly Malone? Ich? Was passierte hier bloß? Wo war ich gelandet? Wer war Molly Malone? Ich kannte niemanden mit diesem Namen. Und in was für einer Sprache redete ich überhaupt?

„Ich Black Bear“ antwortete einer der beiden. Seltsamerweise verstand ich plötzlich ganz gut, was er sagte. „Und das mein Bruder White Eagle. Wir Hidatsa Indians. Hier leben!“ Ich war sprachlos! Indianer! Und offensichtlich auch noch echte! Ich – oder besser Molly - schwieg aus lauter Verlegenheit.

Schließlich hörte ich mich aber doch wieder reden. Wieder als Molly Malone und seltsamerweise in derselben Sprache wie der Indianer. Allerdings hörten sich meine Sätze dank meines offensichtlich starken irischen Akzentes doch etwas komisch an. Ich erklärte meinen beiden Begleitern, dass ich mit einem Treck von Osten gekommen wäre und dass wir eigentlich nach Kalifornien wollten. Ein Teil der mit uns ziehenden Siedler wollte sich aber lieber hier niederlassen. Auch meine Eltern gehörten dazu. Vor kurzem hatten wir, nachdem wir passendes Weideland für unser Vieh gefunden hatten, an einem großen Fluss angefangen, uns eine Siedlung zu bauen.



„Yellowstone“ sagte Black Bear nur. „Wie – Yellowstone?“ fragte ich zurück. „Weißer Häuptling in Fort sagt Yellowstone zu Fluss.“ Er deutete auf das Wasser. „Bei uns heißen Mi tse a-da-zi, heißt aber auch Gelb-Stein!“ Wir schwiegen. Nach einer Weile wollte ich von Black Bear wissen, woher er so gut die Sprache der Absarokee-Indianer kannte, die ich offensichtlich auch hinreichend beherrschte. „White Eagle und Black Bear verkaufen Felle an weißen Häuptling in Fort. Manuel Lisa sehr nett. Dort wohnen viele Absarokee.“

Das stimmte, dieser friedliche Indianerstamm lebte unten am Fort und auch noch das ganze Stück den Fluss abwärts bis zu unserem Dorf. Ich wusste das, denn von ihnen hatte ich sehr schnell deren Sprache gelernt und dabei Freundschaft mit vielen gleichaltrigen Indianermädchen geschlossen. Na ja, jedenfalls konnte ich so viel verstehen, dass ich mich mit ihnen ziemlich problemlos verständigen konnte, obwohl wir erst wenige Monate hier lebten. Auf diese Weise hatte ich auch schon ganz schön viel über das Indianerleben gelernt. Offensichtlich waren die Absarokee-Indianer aus meinem Landstrich mit dem Stamm verwandt, dem meine Begleiter abstammten und den sie selbst Hidatsa nannten. Ich hatte von diesem Stamm allerdings noch nie etwas gehört. Und es war mir auch unmöglich, mich mit den beiden in ihrer eigenen Stammessprache zu unterhalten.

Wieder schwiegen wir. Irgendwie wurde mir oben herum schon wieder kühl. Außerdem bekam ich mit, dass White Eagle mittlerweile schon richtiggehende Stielaugen bekommen hatte. Er starrte unentwegt auf meinen schön entwickelten runden Busen. Ich zupfte schnell das verrutschte Bärenfell zurecht, unter dem sich eine meiner Brüste keck hervorgeschmuggelt hatte. Auch White Eagles Lendenschurz spannte schon ziemlich zwischen seinen Beinen. „Du sehr schön Squaw“, raunte er mir leise zu und unterstrich dies mit seinen großen Händen, mit denen er riesige virtuelle Brüste formte. Ich erschrak. Offensichtlich musste ich aufpassen, dass mir die beiden jungen Kerle nicht zu nahe kamen. Schließlich war ich ihnen hier mitten in der Wildnis nahezu wehrlos ausgeliefert. Davon abgesehen, dass beide ganz offensichtlich voll im Saft standen. Ab sofort versuchte ich, jegliche weitere Provokation zu vermeiden.

Als ich schnell kontrollierend zu Black Bear schaute, grinste dieser allerdings nur – deutlich zu frech für meinen Geschmack. Natürlich hatte er alles mitbekommen. „Mmmhhh, auch Black Bear lieben schöne Squaw!“ Auch er deutete an, wie groß die ersehnten Brüste seiner Meinung nach mindestens sein sollten, und wog dabei das Gewicht der imaginären Kugeln schätzend in beiden Händen.

Ich muss zugeben, dass mich das offensichtliche Flirten meiner Begleiter ganz schön anmachte. Und auch ziemlich verunsicherte. Zumal sie wirklich toll aussahen. Ermutigen wollte ich sie aber dennoch nicht, obgleich mir natürlich klar war, dass ich auf sie in jedem Fall attraktiv wirken musste mit meiner fast weißen Haut, meinen roten, lockigen Haaren und meinem, na ja, ich will mal sagen, wohlproportionierten, aber dennoch knackigen Körper. Schließlich war ich ja auch gerade erst 23 geworden.

Meine Indianer schätzte ich auf ebenfalls Anfang zwanzig. Sie muskulös zu nennen, war eigentlich fast untertrieben. Stark waren sie. Bärenstark. Es gab nirgendwo auch nur ein einziges Speckpölsterchen unter der makellosen kupferfarbenen Haut, die bei jeder Bewegung deutlich die darunterliegenden Muskelstränge betonte. Sie hatten fein geschnittene Gesichter und statt der grässlichen Kriegsbemalung, vor der ich mich als Kind immer so gefürchtet hatte, glänzte glatte, schöne Haut in den Gesichtern. Im dicken, schwarzen Haarknoten auf dem Hinterkopf steckten jeweils mehrere große Federn. Als ich fragend darauf schaute, meinte White Eagle ganz beiläufig: „Black Bear und White Eagle Sohn von Chief Long Hair! Heute wichtiger Tag, also Kopfschmuck!”

Um Himmelswillen, es wurde immer noch toller. Offensichtlich saßen mir zwei ausgewachsene Häuptlingssöhne gegenüber. Und irgendetwas Wichtiges sollte heute passieren, deshalb die Adlerfedern. Als White Eagle meine Verlegenheit bemerkte, die schon wieder in mir hochstieg, überspielte er die Situation, indem er ein mitgebrachtes Päckchen auspackte. „Molly - essen und trinken, dann weiter!“ Kurz darauf kaute ich auf einem ziemlich harten Stück getrocknetem Fleisch herum, das allerdings wirklich gut schmeckte. White Eagle reichte mir zwischendurch eine Fellflasche mit Wasser. Nett waren die beiden ja, das musste ich zugeben, sehr nett sogar. Zumindest kümmerten sie sich rührend und aufmerksam um mich.

„Wohin fahren wir denn?“ wollte ich kauend wissen. „Schnell Fluss abwärts zu Stamm von Hidatsa, Chief Long Hair dich brauchen!“ erwiderte Black Bear. Ich traute mich nicht zurückzufragen. Anscheinend war ich in einer wichtigen Mission unterwegs. Allerdings hatte ich nicht den geringsten Schimmer, wie ich in diesen Film gekommen war. Und ich wusste natürlich auch nicht, warum ich darin die offenbar tragende Rolle von Molly Malone spielte. Offenbar war daran die verflixte Maschine schuld, in die ich mich begeben hatte, ohne groß über mögliche Folgen nachzudenken. Vielleicht hätte ich doch besser auf die „Überraschungssession“ verzichten sollen, die ich mir ausgesucht hatte. Nun blieb mir wohl nichts anderes übrig, als das Spiel mitzuspielen.

Nach unserem Picknick am Ufer wurde ich wieder ins Boot verfrachtet. Dieses Mal allerdings deutlich vorsichtiger. Na ja, und auch wesentlich angenehmer. Black Bear hob mich nämlich einfach hoch und trug mich eng an seinen Bauch gepresst zum Kanu. So ersparte er mir die unangenehmen Kieselsteine. Dass er dabei seine breite Nase tief zwischen meine dicken, festen Brüste steckte, konnte White Eagle zum Glück nicht bemerken, denn der machte währenddessen das Kanu flott. „Du mit mir schlafen heute!“ schnurrte Black Bear mir noch wispernd ins Ohr, bevor ich wieder in das Boot glitt. Mich fröstelte. Was hatte das zu bedeuten? Wollte Black Bear mich etwa vernaschen? Dieser Gedanke beunruhigte mich nun doch ziemlich.

Nein, natürlich war ich schon seit ein paar Jahren keine Jungfrau mehr. Aber die Situation wurde mir nun doch einfach zu brenzlig. Schließlich war ich mit zwei jungen, kräftigen Kerlen hier mutterseelenallein unterwegs. Genauer, mit zwei äußerst attraktiven Jungs, die zudem ganz offensichtlich nicht wussten, wohin mit ihren Kräften. Wenn sie über mich herfallen würden, hätte ich kaum eine Chance. Bislang hatten sie sich mir gegenüber allerdings wirklich nett benommen. Mit diesem beruhigenden Gedanken schlief ich schließlich ein.

Als ich wieder zu mir kam, stand die Sonne schon hoch am Himmel. Ich lag immer noch im leicht schaukelnden Kanu. Allerdings gab es weder Paddelgeräusche noch Wassergeplätscher um mich herum. Nur Vögel sangen über mir. Ich richtete mich auf. Wieder entblößte mich das herunterrutschende Bärenfell. Zu blöd, dass ich nichts darunter anhatte. Ich kletterte aus dem wieder im Uferkies steckenden Boot und schritt an Land. Der Fluss hatte sich an dieser Stelle in einen größeren See verwandelt. Der Ufersaum war dicht mit Ried umsäumt, dahinter breiteten sich saftig grüne Wiesen aus, die bis zum dahinter beginnenden Wald reichten. Es gab keinerlei Anzeichen für eine menschliche Besiedlung. Ich war völlig allein in dieser unglaublich friedlichen Landschaft. Von meinen beiden Begleitern war nichts zu sehen. Alle Vorsicht beiseitelassend breitete ich das kuschelig warme Bärenfell auf der Wiese aus und wärmte mich, nackt wie ich war, in den glänzenden Strahlen der Morgensonne.

Sanft streichelte der warme Wind vom Wasser her über meinen leicht erhitzten Körper. Ich spürte, wie meine Nippel langsam davon hart wurden, und unterstützte dies, in dem ich sie sachte zwischen meinen Fingern zwirbelte. Wohlig und mit geschlossenen Augen räkelte ich mich auf dem dicken Fell und genoss meine warmen Rundungen. Bald genügte mir das Streicheln meiner Brüste und der hart aufgerichteten Brustwarzen nicht mehr. Ich wollte mehr, wollte mich noch heißer machen, als ich ohnehin schon war. Schnell glitten beide Hände zwischen meine mittlerweile breit aufgestellten Beine.

Ich spürte die Feuchtigkeit in meiner Spalte, ich fühlte, wie die Klitoris langsam zwischen meinen Fingern anschwoll. Nun hielt ich es nicht mehr aus. Ein, zwei, später sogar drei Finger verschwanden in meiner bereits fast triefenden Spalte. So tief es nur ging. Rein und raus, rein und raus, immer schneller bewegten sich meine Finger in meiner Höhle. Die Finger der anderen Hand rubbelten derweil meinen mittlerweile hart gewordenen Kitzler. Ich konnte mich einfach nicht mehr zurückhalten.

War es die Vorstellung davon, dass mich womöglich gleich zwei kräftig gebaute Kerle durchpflügen könnten? Oder lag es nur daran, dass ich schon seit unserem wochenlang zurückliegenden Aufbruch in Pennsylvanien keinen Schwanz mehr in mir drin hatte? Ich wusste es nicht mehr. Es war mir auch egal. Ich besorgte es mir einfach so lange und so intensiv, bis es mir kam, bis ich mich vor Geilheit wimmernd zusammenkrümmte. Dann dämmerte ich ein, meine Hände schützend vor meine dick geschwollene Grotte gelegt.

Irgendetwas kitzelte mich sanft an meinen beiden immer noch erigierten und deshalb empfindlichen Brustwarzen. Erschrocken setzte ich mich auf. Beidseitig neben mir kauerten Black Bear und White Eagle. Jeder hatte eine feine flaumige Feder in der Hand. Offenbar hatten sie die Gunst der Stunde genutzt, um mich liebevoll zu wecken.

Was sollte ich tun? Auf der einen Seite fürchtete ich mich ein wenig vor den mächtig starken Kerlen, denen ich hier in der Wildnis völlig hilflos ausgeliefert war. Andererseits konnte ich meine offensichtliche Geilheit schlecht verbergen – schamlos und nackt wie ich hier rumlag. Und das ich mich befingert hatte, war natürlich auch nicht zu übersehen. Ich lächelte also meine Begleiter zärtlich an und legte meine Arme auf ihre Schultern. Ich war wild entschlossen, selbst initiativ zu werden, bevor sie auf dumme Gedanken kommen konnten.

Wir ließen uns alle drei sachte nach hinten gleiten. Ich wendete meinen Kopf zu Black Bear und küsste ihn zärtlich. Dann beugte ich mich zu White Eagle und knabberte an seinem Ohrläppchen. „Mmmh“ brummte dieser schließlich. „Du sehr nett, jetzt schlafen mit dir, mach Beine breit!“ „Haaalt, stopp, so geht das doch nicht! Black Bear will doch auch mit mir bumsen. Und er hat sich vor dir gemeldet!“ „Bumsen, was ist?“ griff Black Bear jetzt in die Diskussion ein.

Ich versuchte den beiden etwas verdutzt dreinschauenden Knaben zu erklären, was die Weißen unter Bumsen verstanden. Da sich das jedoch als kompliziert herausstellte, legte ich mich einfach wieder hin, stellte meine Beine breit und zog meinen Spalt so weit auf, dass beide tief in meine feucht schimmernde rosarote Höhle sehen konnten. Dann griff ich nach dem Lendenschurz von Black Bear und zog daran, bis er sich wie von selber löste. Sein bereits dick geschwollenes Glied sprang mir entgegen.

Ich griff schnell danach und dirigierte den harten Hammer mitsamt dem daranhängenden Kerl vor meine feuchte Möse. Vorsichtig führte ich mir die schon fast lilafarbene Eichel ein. „So, und jetzt bumsen!“ befahl ich Black Bear. Und der legte los. Wild, wie ich es erwartet hatte, rammelte der Kerl mich durch, bis ich nach Luft ringen musste. Gerade als ich ihn mit meinen Händen zu verstehen geben wollte, dass er etwas langsamer machen sollte, hielt er aber ganz von selbst inne.

Sein Schwanz steckte bis zum Anschlag in mir drin, er bewegte sich keinen Millimeter mehr – weder vor noch zurück. Ich spürte allerdings, wie das harte, feste Stück Männerfleisch in mir immer noch mehr anschwoll. Dann zuckte der Muskel heftig und ich spürte, wie Black Bear all seinen heißen Samen in mich spritzte. Schub um Schub wurde es immer heißer und nasser in meiner Höhle. Tief atmend zog der Kerl schließlich seinen offensichtlich leer gepumpten Schwanz aus mir heraus. Ich streichelte die völlig zugekleisterte und langsam schrumpelig werdende Stange noch ein wenig mit meiner Hand. Unsere gemeinsamen Säfte schmeckten wirklich gut, wie ich feststellen konnte.

Kaum hatte sich Black Bear zurückgezogen, kniete schon White Eagle zwischen meinen Schenkeln. „Jetzt ich bumsen!“ verlangte er grinsend und quetschte dann ungefragt seinen mittlerweile ebenfalls zum Bersten prallen Schwanz tief in mich hinein. Auch er legte los wie eine Lokomotive. Aber bevor es aus ihm hervorbrach, sorgte er zu meiner Überraschung mit seinen zärtlich meine Klitoris streichelnden Fingern dafür, dass es auch mir noch mal so richtig mächtig kam. Ich stöhnte tief auf, als kurz darauf die zweite massive Ladung Sperma in mich geschossen wurde. Als White Eagle seine Rute aus mir herauszog, spürte ich, wie die heiße Doppelladung Sperma aus meiner Möse troff.

Mir rann der Schweiß von der Stirn und von meinen Brüsten. Schnell entzog ich mich den beiden und rannte zum See. Nach ein paar Zügen und einem mäßig erfolgreichen Waschversuch – mir rann noch eine Stunde später das Sperma der beiden Kerle an den Oberschenkeln herunter – legte ich mich ziemlich geschafft wieder auf das Bärenfell. „Weiter jetzt“ befahl Black Bear, bevor ich vor lauter Glückseligkeit einnicken konnte. „Müssen weiter!“ Mit gleichmäßigen, sicheren Paddelschlägen bewegten meine Männer das Kanu weiter flussabwärts. Nachdem wir den See überquert hatten, mussten wir einem Wasserfall ausweichen. Mehrere Flussbiegungen weiter erreichten wir kurz nach Mittag dann das Zeltlager des Hidatsa-Stammes.

Der Bug des Kanus bohrte sich wieder einmal knirschend in den Kies, der an dieser Stelle des Ufers deutlich feiner war. Black Bear half mir galant aus dem Boot und sorgte dafür, dass mir dieses Mal das mich umhüllende Bärenfell auf keinen Fall vom Körper gleiten konnte. Bellende Hunde und ganze Horden von Kindern begleiteten uns auf den wenigen Metern bis ins Dorf. Bevor ich allerdings dem Häuptling vorgestellt wurde, schubsten mich meine beiden Begleiter erst mal in eines der größeren und ziemlich prächtig geschmückten Tipis. Dort empfingen mich ein paar Frauen des Stamms. Wie sich herausstellte, waren auch die beiden Schwestern meiner Männer darunter. Die Frauen steckten mich mit vielem Palaver erst mal in neue und ihrer eigenen Tracht entsprechenden Kleider. Denn natürlich fanden sie meine Fellumhüllung nicht eben schicklich und auf keinen Fall ausreichend für eine offizielle Audienz beim Chief.

Während der Ankleideprozedur tuschelten die Mädchen um mich herum natürlich fleißig miteinander. Offensichtlich bewunderten sie meine gut entwickelten Brüste – sie selbst waren alle eher schlank und gut durchtrainiert. Vermutlich spekulierten sie aber auch darüber, was die beiden Jungs wohl unterwegs mit mir angestellt hatten. Es war sicher ganz gut, dass ich nur sehr wenig von dem mitbekam, was um mich herumgeredet wurde, wahrscheinlich wäre ich vor Scham im Erdboden versunken.

Als ich fertig angezogen, frisiert und sogar ein wenig geschmückt für ausgehfertig erklärt wurde, begleiteten mich die Frauen auf den freien Platz inmitten der Tipis. Black Bear und White Eagle stellten sich neben mir auf. Sie trugen mittlerweile ihren großen Federschmuck auf den Köpfen und sahen damit wie richtige Häuptlinge aus. Wir warteten eine ganze Weile geduldig, bis dann endlich der große Häuptling, Chief Long Hair aus seinem Zelt krabbelte. Er war wirklich eine beeindruckende, hochgewachsene Persönlichkeit, keine Frage. Sein langes, grauweißes Haar wehte im Wind, als er uns trotz seines fortgeschrittenen Alters mit festen, kraftvollen Schritten und kerzengerader Körperhaltung entgegen kam. Wir verbeugten uns ehrfurchtsvoll vor ihm. Er aber bedeutete seinen Söhnen nur mit einer kurzen Handbewegung, dass wir ihm ins Zelt folgen sollten.

Ich erschrak. Als offensichtlich einzige Frau fand ich mich völlig unerwartet inmitten einer größeren Ansammlung von Häuptlingen wieder, die mich alle interessiert und neugierig anstarrten. Chief Long Hair wandte sich an seine Söhne und sprach längere Zeit mit ihnen. Alle hörten gebannt zu. Ich sah Black Bear mehrmals nicken. Schließlich drehte sich dieser mir zu und erklärte mir in kurzen Sätzen, um was es ging.

Chief Long Hair – also sein Vater – hatte ihn und White Eagle nämlich nur aus einem einzigen Grund zum Handelsposten von Manuel Lisa geschickt. Die beiden sollten dort einen Dolmetscher auftreiben, der sowohl eine der hier üblichen Indianersprachen als auch englisch sprach. Offenbar war ich diese Person, die Long Hair aus mir noch unbekannten Gründen so dringend brauchte! Langsam kapierte ich, weswegen ich hier war. Wie gesagt, ich hatte ja dank meiner gut ausgeprägten Sprachbegabung schnell von unseren indianischen Nachbarn die Absarokee-Sprache gelernt. Und hier gab es beispielsweise die Häuptlingssöhne, die diese Sprache ebenfalls ganz gut beherrschten.

Black Bear erklärte mir, dass Chief Long Hair gestern Verhandlungen mit General Henry Atkinson und den hier versammelten anderen Häuptlingen der umliegenden Stämme geführt hatte. Dieses Treffen hatte der General nun in einem Friedensvertrag schriftlich zusammenfassen lassen – und diesen Vertrag sollte ich den Häuptlingen nun Satz für Satz übersetzten, damit auch alle Punkte wahrheitsgemäß darin enthalten waren. Eben deshalb wurde ich hier gebraucht.

Long Hair und Black Bear schauten mich gebannt an, sie warteten auf meine Entscheidung - alle warteten darauf. Nach einer Weile nickte ich. Ich stand auf und stellte mich mitten in den Kreis dieser ehrwürdigen Häuptlinge. Ich verneigte mich ehrfurchtsvoll vor ihnen. Dann bat ich Black Bear in der Absarokee-Sprache darum, in meinem Auftrag allen für das tiefe Vertrauen zu danken, dass sie offenbar in mich setzten. Er erklärte ihnen dieses und auch, dass ich die mir gestellte Aufgabe nach bestem Wissen und Gewissen erfüllen wollte. Alle nickten beifällig. Chief Long Hair stand auf und umarmte mich wortlos. Seine Nase berührte meine Nasenspitze. Er vertraute mir, das war klar.

Ich musste mich nun neben Long Hair setzen, damit dieser verfolgen konnte, wie ich gewissenhaft jede Zeile und jedes Wort übersetzte. Geduldig hörten mir alle zu. Black Bear wiederum setzte dann meine Sätze in Hidatsa um, Satz für Satz. Nach jedem Absatz wurde abgestimmt, bevor ich weitermachen durfte. Schon deshalb – aber auch, weil der Vertrag sehr umfangreich war – dauerte die Prozedur fast den ganzen Nachmittag.

Atkinson war offensichtlich ein harter Verhandlungspartner gewesen, das wurde mir bei der Übersetzung schnell klar. Andererseits war er aber auch den Indianern gegenüber durchaus sehr fair. Offensichtlich war ihm klar gewesen, dass es nur dann dauerhaft Frieden geben konnte in diesem Landstrich, wenn den Indianern ihre Lebensgrundlage nicht entzogen wurde. Er schlug deshalb in seinem Vertragsentwurf vor, dass die Weißen sich auf den saftigen Weiden rund um den Yellowstone-River niederlassen sollten, während die höher gelegenen, trockeneren Prärien den Indianern – vor allem aber auch den Bisonherden – überlassen werden sollten. Dadurch war gesichert, dass meine Rothäute dauerhaft etwas zu essen hatten, zumal ihnen auch das Fischereirecht im Yellowstone zugesichert wurde.

Der Vertrag regelte zu meinem Erstaunen sogar, dass die Armee auch zum Schutz der Indianer da war – und nicht nur für den der Weißen. Genau dieser Punkt war ein besonderes Anliegen von Chief Long Hair gewesen. Er hatte nämlich von Übergriffen krimineller weißer Banden weiter im Süden gehört und wollte seinen Stamm vor derart üblen Subjekten schützen. Ganz offensichtlich hatte General Atkinson mit diesem weitsichtigen Vertrag alle Wege für ein friedliches Miteinander in diesem Landstrich geebnet, der später als Montana Teil der Vereinigten Staaten werden sollte.

Als wir schließlich mit dem Text fertig waren, wurde ich gebeten, zusammen mit Black Bear und White Eagle das Häuptlingszelt zu verlassen. Offensichtlich sollte nun der Vertrag mit einer Friedenspfeife endgültig abgesegnet werden – einer Zeremonie, bei der Frauen nicht anwesend sein durften. Am nächsten Morgen sollte dann eine Abordnung des Generals den von Chief Long Hair mit einem Kreuz unterzeichneten Vertrag wieder abholen, so war es vereinbart worden.

Ziemlich erschöpft setzten Black Bear, White Eagle und ich mich draußen an eine Feuerstelle. Black Bear bedeutete den Frauen, dass wir nun etwas zu essen und zu trinken brauchen würden. Na ja, er schnippte eigentlich nur mit den Fingern, um so für unser Wohlergehen zu sorgen. Die beiden nahmen mich in ihre Mitte. Ich spürte zwar den einen oder anderen eifersüchtigen Blick vor allem der jüngeren Frauen, aber das machte mir nichts aus. Ich fühlte mich sicher in meiner neuen Rolle und war richtig stolz darauf.

Trotzdem kam ich ins Grübeln. Atkinson? General Henry Atkinson? Irgendwie kam mir der Name bekannt vor. Langsam dämmerte es mir wieder, ach ja, der Freundschaftsvertrag von 1825 – eines der wenigen herausragenden Daten aus der so leidvollen amerikanischen Geschichte. Himmel – das war ja über 180 Jahre her! Mir wurde ganz flau bei diesem Gedanken. Der sensible White Eagle bemerkte jedoch schnell meine aufkeimende Unsicherheit. Er nahm ganz einfach meine Hand fest in die seine. Vor allen Leuten! „Ganz ruhig! Wir bei dir! Black Bear und White Eagle! Keine Angst haben!“ Langsam beruhigte sich mein wild klopfendes Herz wieder.

Die beiden hatten von Chief Long Hair den Auftrag erhalten, mich nach Hause zu begleiten. Weil dies flussaufwärts mit dem Kanu zu lange gedauert hätte, sollten wir nun allerdings reiten. Meine Männer wollten sich dazu noch eben umziehen und ein paar Sachen einpacken. Sagten sie zumindest. Ich begleitete sie in ihr Tipi. Auf dem Weg dahin überhörte ich sicherheitshalber das aufgeregte Getuschel der jüngeren Frauen auf dem Platz. Um dieses Problem mussten sich meine beiden Kerle schon selbst kümmern – falls es ein solches geben sollte. Ich würde mich jedenfalls nicht in irgendwelche Eifersüchteleien hineinziehen lassen.

Ich gebe es zu, es war mir auch völlig egal, dass die anderen Frauen und Leute des Dorfes genau mitbekommen mussten, wie heftig mich Black Bear und White Eagle kurz darauf in ihrem Zelt durchrammelten. Alle meine Anspannung war von mir abgefallen, ich war fast verrückt vor lauter Geilheit, als sich die beiden über mich hermachten. Ich konnte mich nicht mehr zurückhalten, ich schrie meine Orgasmen nur noch aus mir heraus. Es war einfach himmlisch. Noch nie hatte ich mich derart als Frau gefühlt wie in diesen Minuten.

Es dämmerte leicht, als jemand ans Zelt trat und nach Black Bear rief. Der Häuptling ließ uns zu sich bestellen. Ich hatte schon Befürchtungen, ich könnte mich falsch verhalten haben, aber es kam ganz anders. Chief Long Hair wollte sich nur bei mir für meine Arbeit bedanken. Er war überglücklich, dass alles so gut und reibungslos über die Bühne gegangen war. So nahm er mich einfach an die Hand und zog mich zur Koppel. Ich musste mir eines dieser wunderschönen gescheckten Indianerpferde als Geschenk aussuchen, mit dem ich anschließend nach Hause zurückkehren sollte. Eine rotbraun und weiß gefleckte Stute näherte sich mir zutraulich und leckte meine Hand. Von da an war alles klar, wir hatten sofort Freundschaft geschlossen. Long Hair ließ das Pferd, das ich später auf den Namen Abadjee taufte, striegeln und fertig machen. Er half mir sogar beim Aufsitzen. Mir rannen Tränen der Dankbarkeit über die Wangen.

Gerade als der untere Rand der Sonne langsam hinter den Bergen zu versinken begann, brachen wir auf. Black Bear meinte, dass wir mit den Pferden höchstens zwei Stunden in mein Dorf brauchen würden. Ich bekam auch noch mit, wie er das große, nun aber eingerollte Bärenfell auf seinem Pferd befestigte. Dieses Fell, das uns bereits heute Morgen so gute Dienste geleistet hatte. Offenbar war sein Hunger auf mich immer noch nicht gestillt.

Wir zuckelten mit unseren Pferden los. Nachdem wir eine Weile in Gedanken versunken nebeneinander hergeritten waren, erklärte mir Black Bear, wie sehr ich seiner Meinung nach seinem Stamm, aber auch den anderen verwandten Indianerclans mit meinen Übersetzungskünsten gedient hatte. Das von mir heute Geleistete war in seinen Augen tatsächlich der Schlüssel für einen dauerhaften Frieden zwischen den Weißen und den Indianern. Er war voller Hochachtung für mich, das spürte ich deutlich. Auch White Eagle teilte diese Ansichten.

Dennoch hatte ich den Eindruck, dass er - im Gegensatz zu seinem fast euphorischen Bruder - eher traurig war. Schweigsam und mit niedergeschlagener Miene trottete er auf seinem Pferd neben mir her. Als ich fragte, warum er so still sei, meinte er nur leise „Molly – ich dich sehr mag. Möchten besuchen dich in Dorf oder bei Manuel Lisa in Fort! Darf ich?“

Das war es also. Der große Häuptlingssohn White Eagle hatte Liebeskummer! Wegen mir! Natürlich gestattete ich ihm und Black Bear die geplanten Besuche bei mir. Wenn ich ehrlich war, zu mir selbst, musste ich mir insgeheim ja selbst zugestehen, dass auch mir die beiden mittlerweile sehr ans Herz gewachsen waren. Alle beide. Obwohl, White Eagle war eindeutig der sensiblere, einfühlsamere, liebevollere von den beiden.

Gerade trotteten wir über die letzte Anhöhe vor unserem Dorf, das unten am Fluss liegend schon im Schein des Vollmondes zu sehen war, als ich anhielt und den beiden bedeutete, dass ich noch eine Pause machen wollte. Wir bändelten unsere Pferde an einem Baum fest und ich knotete die dicke Bärenfellrolle auf Black Bears Pferd los.

Als die beiden das sahen, lächelten sie. Ich konnte das ganz genau sehen, trotz des dämmerigen Lichts des Vollmondes. Ich rollte die Decke auf dem moosigen Boden der Waldlichtung aus und legte mich der Länge nach hin. „Los, ihr beiden! Ich will, dass ihr es mir zum Abschied noch mal richtig besorgt!

White Eagle kniete sich neben mich und küsste mich zärtlich. Dann entblätterte er mich in großer Ruhe. Als ich schließlich nackt vor meinen Männern lag, hatte Black Bear sich ebenfalls bereits entkleidet. Völlig nackt stand er zu meinen Füßen. Sein steifes Glied stand hart geschwollen von ihm ab.

„Los White Eagle! Zieh dich auch aus! Ich will euch beide in mir spüren – gleichzeitig!“ hörte ich mich sagen. Ich rollte mich auf den bereits neben mir liegenden Black Bear drauf und spießte mir seine heiße Latte in die Möse. Dann beugte ich mich zu ihm hinunter, um ihn zu küssen. Dabei hielt ich meinen knackigen Hintern White Eagle direkt vor seinen mittlerweile ebenfalls hart geschwollenen Hammer. Mit beiden Händen zog ich dabei meine Backen auseinander.

Ich spürte nun, wie die beiden Schwänze tief in mich glitten. Rein und raus, rein und raus, immer heftiger fickten mich die beiden. Schließlich seufzte ich tief auf, als es mir kam. Auch die Kerle konnten sich nicht länger zurückhalten. Ich spürte nur noch, wie die in mir steckenden Schwänze zu zucken begannen. Dann wurde mein ganzer Unterleib mit heißer Feuchtigkeit überschwemmt.

Später, als Black Bear am Dorfrand anhielt, um mich zum Abschied liebevoll zu küssen, spürte ich statt der wallenden Hitze von vorhin plötzlich einen kalten Luftzug auf meinem Körper.

Verdammt, was war das? Erschreckt fuhr ich auf – und schlug mir schmerzhaft meine Stirn an etwas Hartem an. Ich fiel nach hinten. Licht ging an. Wie von Geisterhand öffnete sich langsam die Klappe über mir. Die Traum-Maschine spie mich wieder aus. Als ich mich berappelt und langsam aufgerichtet hatte, fühlte ich mich schlapp und ein wenig schwanger. Zwischen meinen Beinen brannte es. War wirklich alles in Ordnung?

***

„Es war toll! Ich möchte mir gern für nächste Woche, gleiche Uhrzeit, ein neues Erlebnis reservieren“, meinte die sichtlich gelöste Managerin und schob ihre Visitenkarte und einen 20-Euroschein über den Tresen. „Für die Kaffeekasse! Ich wäre Ihnen sehr verbunden, wenn Sie mir einige Angebote mailen würden. Ich möchte irgendetwas auf einem Segelboot erleben!“

„Kein Problem. Ich werde Ihnen Anfang nächster Woche einige Szenarien schicken. Und danke noch!“, rief ich ihr für das Trinkgeld hinterher, aber da war sie schon wieder weg.

*

„Morgen, Negermädchen.“


„Guten Morgen“, zwang ich mich zu einem Lächeln.


„Es stört dich doch nicht, wenn ich Negermädchen sage?“


Provozierend sah er mich mit seinem aufgeschwemmten Allerweltsgesicht an, und der Alkohol, den er konsumiert hatte, ließ mich angewidert die Nase rümpfen. Wortlos überging ich die Provokation und buchte für diesen Stammkunden die in der Datenbank hinterlegte Reise auf Kabine 3.


„Viel Spaß!“, presste ich noch hervor, weil Freundlichkeit das Motto von DreamZone sein sollte. Kaum war er außer Hörweite, murmelte ich ihm ein herablassendes „rassistischer Wichser!“ hinterher.

Sein Reiseziel war stets das gleiche. Er residierte um 1860 in South Carolina als eine Art böser Orry Maine und spielte Fackel im Sturm der anderen Art. Wie die Datenanalyse ergab, besuchte er bei seinem ersten Trip eine Sklavenauktion und das Gerät „Sensibility XL44“ schlug Alarm. Mehrmaliger Verstoß gegen die Regel Freiwilligkeit – beendete die Session.

Außer sich vor Wut, beschwerte er sich schriftlich beim Management, aber anstatt Recht zu bekommen, wurde ihm im Wiederholungsfall Hausverbot angedroht. Danach hielt er sich jedoch an die Hausordnung, und einen Kunden nicht leiden zu können, war kein Grund, ihn nicht zu bedienen.

Vielleicht lag es auch in der Natur der Sache, dass ich beim Thema Sklaven überreagierte. Meine Vorfahren kommen aus dem Senegal und erlebten die Sklaverei am eigenen Leib.


Nach einem Gutachten, das von den Vereinten Nationen bestätigt wurde, lebten 2006 noch cirka 12 Millionen Menschen in sklavenartigen Verhältnissen.


Am schlimmsten war es in Indien und Pakistan. Aber auch brasilianische Großgrundbesitzer wurden regelmäßig wegen Sklaverei angeklagt. Eine scheiß Welt ist das doch!

Gerade wollte ich mir einen Kaffee einschenken, als das Überwachungsgerät in Kabine 3 anschlug. Da es sich um eine Wiederholungstat handelte, musste ich den Vorfall protokollieren. Da war doch eine Verhaltensanweisung auf dem PC ... Wo war das gleich wieder?


Bevor ich mir weitere Gedanken machen konnte, wurde die Tür von Kabine 3 aufgerissen und nur notdürftig mit seiner Hose bekleidet, kam der Rassist laut brüllend auf mich zu.

„Du blöde Niggerfotze! Mach das Ding wieder an oder ich mach gleich bei dir weiter!“


Seine Drohung bekräftigend, zog er den Gürtel aus den Schlaufen seiner Hose und handhabte ihn wie eine Peitsche.


Ich ließ vor Schreck die Tasse mit dem Kaffee fallen und ging ein paar Schritte zurück, bis ich an die Wand stieß. Hämisch grinste er mich an.


„Schalte mein Programm wieder an, sonst erlebst du jetzt, wie ich Niggerhuren behandle!“

Noch bot die Theke an der Rezeption Deckung, aber er kam in großen Schritten näher. Ich griff hastig nach dem Telefon, als er schon mit dem Gürtel zuschlug. Blitzschnell zog ich meine Hand zurück und die Wucht des Schlages schmetterte den Telefonapparat von der Theke.

Böse schaute er mich an und holte zu einem weiteren Schlag aus. Ich rief in Panik nach Hilfe und duckte mich. Angsterfüllt kauerte ich mich in eine Ecke und schrie so laut ich konnte um Hilfe.

Plötzlich hörte ich Geräusche. Ein Schrei und Gerangel. Irgendwas polterte und ich hörte zwei Männer keuchen. Beherzt stand ich auf und schaute über die Theke. Ein anderer Kunde von uns hielt den Psychopaten mit einer Art Polizeigriff auf dem Boden fest.

„Rufen Sie die Polizei!“


Ich gab mir einen Ruck, verdrängte meine Angst und hob das Telefon vom Boden auf. 1-1-0 – es tütete … eine Frauenstimme meldete sich …

Nachdem ich aufgelegt hatte, sagte ich zu dem anderen Mann:


„Die Polizei kommt sofort. Sie sind keine Minute zu spät aufgetaucht!“


„Um die Mittagspause nicht über Gebühr zu beanspruchen … aber das kann ich wegen dem heute vergessen!“


Angewidert schaut er auf den am Boden Liegenden, der keinen Laut mehr von sich gab.


„Vielen Dank, dass Sie sofort eingegriffen haben, ich hatte furchtbare Angst.“


„Das ist doch selbstverständlich!“

Ich lächelte und entspannte mich. Leider ist es alles andere als selbstverständlich, einem anderen Mensch zu helfen. Die Zeitungen sind voll von Berichten über Leute, die einfach wegsehen.

Tatsächlich waren zwei Beamte kurze Zeit später im Studio und aufgeregt erzählte ich ihnen – gleich doppelt und dreifach, was sich hier zugetragen hatte. Die Aussage meines Retters veranlasste die Polizisten, den ‚Sklavenhalter’ mit aufs Revier zu nehmen.

Er wurde in die Kabine geleitet, zog sich an und der andere Polizist nahm meine Daten auf. Dann gab er mir seine Karte.


„Melden Sie sich doch bitte morgen zwischen 14 und 15 Uhr, damit wir das Protokoll aufnehmen können, und wenn Sie Strafanzeige stellen wollen, können wir das dann auch machen.“


„Ich möchte vorher erst noch mit meinem Boss reden!“


„Tun Sie das. Dr. Häberles Anwälte verstehen bei so was ja keinen Spaß. Das wird sehr teuer für den Herrn werden.“

Als er gegangen war, wendete ich mich an den anderen Kunden.


„Tut mir leid, dass Ihre Session jetzt ausfiel …“


„Ach was. Hole ich’s halt nächste Woche nach!“, meinte er mit einem charmanten Lächeln und schielte auf die Kaffeemaschine.


Ich lächelte ihm zu und stellte zwei frische Tassen auf die Theke.


„Wie trinken Sie ihn?“


„Schwarz!“, zwinkerte er mir zu.

***

Als seine Mittagspause zu Ende war, fegte ich die Scherben der zu Boden gefallenen Tasse zusammen und beschloss, Dr. Häberle erst morgen zu informieren. Er würde sich nur zu sehr aufregen und unter Umständen das heutige Experiment absagen.

Als ich vor einem Jahr das Stellenangebot von DreamZone in der Zeitung überflog, war ich schon sehr interessiert. Eine verhältnismäßig gute Bezahlung, aber auch verbunden mit sehr konkreten Anforderungen, reizte mich sehr.

Als man mir sagte, dass ich gute Chancen auf den Job hätte, war ich wirklich aufgeregt. Dann dieser spätabendliche Telefonanruf von Dr. Häberle und ich war einen Moment sprachlos. Was hatte ich über den Mann alles im Vorfeld gelesen, der musste einen schweren Schatten haben, war meine vorgefertigte Meinung. Und dann entpuppte sich dieser Exzentriker als einer der nettesten Menschen, die ich bisher kennen gelernt hatte.

Er machte mir aufrichtige Komplimente, lobte meine Arbeit und tadelte mich, wenn ich nicht 100 Prozent gab. Meine wöchentlichen Basisberichte beantwortete er stets persönlich und meine Meinung war ihm sehr wichtig. Irgendwann offerierte ich ihm einfach mal meine Gedankenspiele und ich war überrascht, als ich Wochen später eine ausführliche Mail bekam.

Häberle war ein Perfektionist, und solche Männer überließen nichts dem Zufall. Als er mir ein Angebot machte, sagte ich ohne zu überlegen zu. Mittlerweile erstellte ich eigene Szenarien und bei vielen lachte er herzhaft und: „Junge Frau, das ist mir jetzt doch etwas zu utopisch!“, wurde sein Standardspruch.

Von meiner neuesten Idee war er aber angetan und wie es seine Art ist, machte er „Nägel mit Köpfen“.


Da nahezu jede der frei wählbaren Szenarien durch die Eigengedanken der Kunden verändert werden kann, wurde der Punkt „was passiert: - wenn!“ von Häberle favorisiert – wenn nicht sogar zum wichtigsten Element seiner Forschung. Alles musste weiterhin „natürlich“ ablaufen, und ich sollte testen, welche Auswirkungen drastische historische Änderungen bewirkten.

Die Software schrieb sein Chefprogrammierer über Nacht und nach wenigen Updates lief sie einwandfrei. Die komplexen Daten wurden seit heute Morgen auf den Server aufgespielt und ein Team von Computerexperten überwachte den Run. Und heute Nachmittag, nachdem das Studio für den normalen Kunden geschlossen wird, sollte es losgehen. Ich war schon ziemlich gespannt und aufgeregt, aber bei weitem nicht so, wie der Mann der mich mit schüchternem Blick ansah.

*** Elagabal *** von XXX-Zine

Sebastian, einer meiner Kollegen, hatte die Idee zu diesem äußerst delikaten Geschenk gehabt, das ich gerade im Begriff war, einzulösen. Tim, Edgar, Angus und Malte hatten ihren Anteil dazu beigesteuert, so dass ich nicht eines dieser 08/15-Pakete für 50 Euro, sondern ein mit Überraschungseinlagen Versehenes, in der DreamZone genießen durfte.

Mit Kleopatra 24 Stunden das Lager teilen, war eine nur ungenügende Beschreibung dessen, was mir bevorstehen sollte.

Dass meine Frau davon keinen Wind bekommen durfte, verstand sich von selbst, denn sie war die Eifersucht in Person. Ich würde mich wirklich nicht wundern, wenn eines Tages im Duden als kurze, prägnante Erläuterung zu Eifersucht einfach nur der Name meiner Frau: Nina Bergen zu lesen sein würde.

Nun lag ich also auf dieser merkwürdigen Liege, in einem kleinen abgeschlossenen Raum, der mich ein wenig an die Kabine in einem Sonnenstudio erinnerte und wartete bereits einige Momente darauf, dass es endlich losging, zumal die Lage, in der ich mich zu befinden schien, nicht unbedingt die Verheißungsvollste war, denn um mich herum war es stockduster.


Längst war das helle Leuchten der Neonstäbe einer fast vollkommenen Dunkelheit gewichen. Eine Art Dämmerzustand stellte sich ein. Echte oder virtuelle Eindrücke? Ich konnte es nicht mehr unterscheiden!

Auch die Stille um mich herum wirkte fast unheimlich, und ich fragte mich unwillkürlich, ob mein Körper mit einer leichten Gänsehaut überzogen war.

Irgendwie hatte ich mir den Einstieg in die DreamZone anders vorgestellt. Vor allem war ich nicht darauf vorbereitet, dass es so lange dauern würde. Ich wähnte mich mittlerweile schon seit einigen Minuten in diesem allumfassenden Nichts und fragte mich langsam, wann ich endlich in dieses Spiel einer virtuellen Vergangenheit eintauchen würde.

Im Grunde hatte mich mein Zeitgefühl schon längst verlassen. Dunkelheit, Stille und dazu das Gefühl schwerelos zu schweben, nichts zu spüren, hielten mich gefangen.

Irgendwann begann ich zu zählen, um wenigstens ein grobes Zeitgefühl zu bekommen. Bis weit über 300 war ich bereits gekommen.

Wenn ich mich aber schon mehrere Minuten in dieser Dunkelphase wähnte, wie wurde diese Zeit bewertet? War das noch Echtzeit, oder zählte schon die virtuelle Zeit in dieser Traummaschinerie? Immerhin waren fünf Minuten Echtzeit ganze zwei Stunden Traumzeit, in der ich mich mit der göttlichen Kleopatra und ihren Sklavinnen vergnügen konnte.

Ich schüttelte den Kopf. Bewegte ich ihn tatsächlich, oder nur in der DreamZone?

Die Unterlagen für den DreamZone-Besuch hatte ich gut zu Hause versteckt gehabt, so gut, dass ich sie fast nicht mehr gefunden hatte. Peinlich, wenn ich sie nicht mehr gefunden hätte! Was würden meine fünf Kollegen lästern.

Dietmar: Der, der es sogar schaffte, die geilste Nummer im Universum zu verbaseln!

Und dann wäre ich beinahe noch unseren Nachbarn, einem alten Rentnerehepaar von Gegenüber, in die Arme gelaufen, gerade als ich im Begriff war, das DreamZone-Center zu betreten.

Die beiden alten Leute waren wahre Reisetitanen und selten daheim, aber genau an diesem Tag musste ich den beiden über den Weg laufen. Heinz war ein armer alter Knochen, der wahrscheinlich vor 200 Jahren das letzte Mal Sex gehabt hatte, aber ansonsten ganz okay. Hilde dagegen brachte Neuigkeiten, insbesondere über die lieben Nachbarn, schneller in Umlauf, als jeder rasende Reporter.

Jedenfalls war ich so geistesgegenwärtig gewesen, noch eine Extrarunde um den Block zu machen, damit die beiden keinen Grund für dumme Gedanken bekamen. Ich mochte mir nicht ausmalen wollen, wie Hilde meiner Frau bei einer Tasse Kaffee berichtete, wo ich meine Freizeit verbrachte.

Meine Kollegen hatten zum Teil schon ihren ersten Besuch in der DreamZone hinter sich und waren von ihren virtuellen Erlebnissen äußerst beeindruckt gewesen.

Tim hatte seinen Termin erst nächste Woche.

Sebastian wollte mit seinen Erlebnissen nicht so recht herausrücken, was uns vermuten ließ, dass bei ihm alles pervers hoch drei abging. Jedenfalls sprach er in den höchsten Tönen von der DreamZone.

Angus ließ sich als Rockstar in die 60er beamen und hatte mit einer Vielzahl von Groupies einen heißen Tag verbracht. Er versicherte uns, dass er bei jedem Stoß ein anderes Mädel unter sich hatte.

Edgar dagegen erlebte seine Abenteuer an der Seite von Mata Hari während seiner 24 Stunden, die wohl nicht nur erotischer Natur waren.

Malte hatte sich als eingefleischter Fußballfan natürlich ein passendes Erlebnis herausgesucht. Sein Abenteuer begann als Flitzer bei einem großen Spiel. Nackt rannte er über das Spielfeld und hatte es erst einmal genossen, vor tausenden von Zuschauern im Stadion Brennpunkt des Geschehens zu sein. Dass er dann, wie es bei diesen Aktionen so üblich ist, recht schnell von einer Schar Polizisten und Ordnungspersonal eingefangen wurde, war natürlich klar. Da es aber ein erotisches DreamZone-Abenteuer war, gab es eine kleine, aber feine Besonderheit. Die Polizei- und Ordnungskräfte, die ihn eingefangen und in die Katakomben geschleppt hatten, waren allesamt weiblich und äußerst attraktiv gewesen.

Jetzt war ich an dieser Maschine angeschlossen und wartete darauf, dass es endlich losging.

Im Internet hatte ich mich ein wenig schlaugemacht und auch eines dieser vielen Foren besucht, in denen die User über ihre Erlebnisse berichteten. Die männlichen Teilnehmer waren natürlich in der Überzahl, aber das, was die weiblichen DreamZone-Besucher teilweise von sich gaben, versetzte mich doch in Erstaunen. Die ausschweifenden Abenteuer, von denen die weiblichen Besucher berichteten, brachten auch eine gewisse Körperregion teilweise in höchste Alarmbereitschaft, wie ich zu meiner Schande gestehen muss.

Die meisten DreamZone-Surfer gelangten wohl innerhalb weniger Augenblicke mitten ins Geschehen. Vereinzelt gab es aber auch ganz andere Darstellungen über den Übergang zur DreamZone.

Einer wurde anscheinend mit einer Art Geleitzug durch die Jahrhunderte zurück, wie an einer Straße entlang, in seine Zielzeit geführt. Die Straßenränder waren dabei gespickt von erotischen Szenen. Einer Katharina der Großen, die es von ihrem Rittmeister besorgt bekam. Der Jungfrau von Orleans, die sich nicht gerade keusch und zurückhaltend verhielt. Einer bürgerlichen Frau eines wohlhabenden Händlers, die sich alles andere als bürgerlich mit mehreren Herren vergnügte oder einem König, der es anscheinend einfach nur geil fand, König zu sein und dieses wohl auch redlich ausnutzte.

So etwas wie eine künstliche Erinnerung sollte mir verpflanzt werden und natürlich wollte ich dieses Szenario ohne meine Erinnerungen an die normale Welt erleben.

Plötzlich verspürte ich einen Ruck, der meinen Gedanken ein jähes Ende bereitete. Ging es jetzt endlich los?

Ein Sog erfasste mich, so als würde mich eine Riesenhand am Arsch packen und nach hinten durch die Liege, auf der ich zumindest auf der realen Ebene lag, hindurchziehen. Mir wurde schwindelig. Ein Flimmern entstand vor meinen Augen, dann ein grelles Leuchten. Ein Gesicht schälte sich heraus. Unzweifelhaft das einer Frau. Ihr Antlitz war zudem wunderschön. Schwarzes halb langes Haar, ein Pony, wie er von Liz Taylor in ihrer Rolle als Kleopatra nachempfunden war und von einem goldenen Stirnreif verziert wurde. Unzweifelhaft, das musste Kleopatra sein. Endlich ging es los! Sie schenkte mir ein Lächeln, ihr Kopf beugte sich über den meinen und ihre Lippen spitzten sich zu einem Kussmund. Ich versuchte meinen Kopf anzuheben, ihr mit meinen Lippen entgegen zu kommen. Ein Kuss von der Göttlichen, ein wahrlich erhabener Beginn für ein frivoles Spiel!

Doch plötzlich zerplatzte alles um mich herum. Das Leuchten im Hintergrund wurde zu einem diffusen Wabern. Das Gesicht Kleopatras zerstob in 1000 Fragmente. Bis auf einen leisen erschrockenen Schrei aus dem Munde der anmutigen Ägypterin verlief alles in absoluter Stille.

Um mich herum drehte sich wieder alles, mein Magen begann zu rebellieren. Irgendetwas schien aus den Fugen zu geraten und ich armer Tropf war mitten drin.

Bekam die DreamZone Maschine gerade einen schwer wiegenden Fehler, wurde das System neu gebootet? Hatte sich ein Virus eingeschlichen, der sich womöglich zusätzlich noch in meinem Kopf hereinfraß und mein Innerstes umprogrammierte? Ich versuchte mich zu konzentrieren, um meine mehr als wirren Gedanken wieder in vernünftige Bahnen zu lenken.

Dann traten wieder Stillstand und Ruhe ein.

Meine Geduld wurde weiter auf eine harte Probe gestellt. In keinem einzigen Bericht über den Einstieg in die DreamZone hatte ich etwas gelesen, das meinen Erlebnissen auch nur annähernd gleichkam.

War ich nicht kompatibel zu dieser neuartigen Technik? Eine Technik, von der einige Spinner sogar behaupteten, dass sie von Aliens stammte. Klar, unsere kleinen grünen Freunde hatten nichts Besseres zu tun, als dutzende oder gar hunderte von Lichtjahren durch das Weltall mit seinen unendlichen Weiten zu düsen, um an uns blöde Menschheit Traummaschinen zu verscherbeln.

750 ... dann irgendwann 800 und 900. Langsam wurde das Gefühl, dass die Zeit, die ablief, mir erbarmungslos von meiner Stunde realer Zeit geklaut wurde, immer stärker. 900 Sekunden, 15 Minuten - das waren sechs Stunden Spielzeit, die mir fehlen würden.

Dann irgendwann gab es wieder so etwas wie einen Ruck und noch einmal packte mich etwas am Hintern und zog mich aus meiner schwebenden Position. Ich hoffte diesmal nur, dass ich direkt in Kleopatras Bett landete und die Göttliche gerade dabei sein würde, ihren heißen nackten Körper auf dem meinen zu reiben.

Allerdings wurden auch dieses Mal meine Hoffnungen nicht erfüllt. Mein Hintern setzte hart auf einem kalten Untergrund auf und ich verlor dabei fast das Gleichgewicht. Ich musste mich mit einer Hand abstützen, um nicht letztendlich mit dem Kopf auf dem Boden aufzuprallen.

Benommen rieb ich mir die Augen. Ich spürte tatsächlich wieder festen Boden unter mir. Endlich war ich angekommen. Diesmal schien die virtuelle Wirklichkeit bestehen zu bleiben. Innerlich atmete ich auf.

Ein Schrei hinter meinem Rücken riss mich aus meiner inneren Starre. Fast schien es mir, als wolle der spitze Schrei mein Trommelfell zum Platzen bringen. Wie echt doch diese Simulation wirkte! Blinzelnd schaute ich mich um. Fetzen einer fremden Sprache drangen an mein Ohr.

Ich stutzte! Wieso verstand ich nicht, was die Stimme von sich gegeben hatte? War die DreamZone nicht als perfektes Illusions-Entertainment angepriesen worden, in dem es praktisch keine Sprachbarrieren geben sollte? Was war nur los? 24 Stunden Echtzeitsimulation, nicht mit Jack Baur, aber dafür mit einer nimmersatten Kleopatra, sollten es sein. Natürlich inklusive aller Sprachmodule, wenn man das so nennen wollte, sodass ich nicht wie ein unverstandener Volltrottel die Spielzeit durchleben musste.

Ächzend richtete ich mich auf. Die Stimmen und Schreie verstummten.

"Fuck!", rief ich wütend, drehte mich um und wollte weiter meinen Frust über diese verdammte Zeitillusionsfirma loswerden. Doch dann blieb mir förmlich jedes Wort im Halse stecken.

Es war zwar nicht eine ägyptische Göttin, die mich hier empfing, aber die drei jungen Damen, die gerade dem kleinen Wasserbecken mir gegenüber entstiegen und mit rein gar nichts als ihrer nackten Haut gekleidet waren, schienen mir mehr als ein passender Ersatz zu sein; wenn da nicht ihre vollends entsetzten Gesichter gewesen wären.

Ungläubig musterten mich die Frauen, die ich auf etwa Anfang zwanzig schätzte. Einige Augenblicke lang taxierten wir uns gegenseitig, wobei ich zu meiner Schande gestehen musste, dass ich dabei insbesondere die körperlichen Vorzüge der drei Frauen beachtete.

Zwei von ihnen waren von dunkler Hautfarbe. Die kaffeebraune Schönheit zu meiner Rechten hatte immer noch den Mund wie zu einem Schrei geöffnet. Sie musste es gewesen sein, deren Stimme ich vernommen hatte.

Zwischen ihnen stand eine junge hellhäutige Schönheit, die mich mit stolz erhobenem Haupt musterte. Sie war zierlich von Gestalt, ihr Busen klein und fest. Ihr dunkles langes Haar war nass. Ihre Nacktheit schien ihr zudem trotz meiner Gegenwart in keiner Weise etwas auszumachen.

Ihr Blick ging nach unten. Sie schaute mir mehr oder minder direkt zwischen die Beine. Ich folgte ihrem Blick und erst jetzt wurde mir gewahr, dass ich den Frauen ebenfalls nackt gegenüberstand und meine Männlichkeit sogar eine gewisse Festigkeit erlangt hatte.

Ich grinste verwegen, oder besser, ich grinste auf eine Art und Weise, die ich für verwegen hielt. Im ersten Moment hatte ich zwar den Reflex, meine Scham zu bedecken. Im richtigen Leben wäre das auch sicher sinnvoll, aber hier in dieser virtuellen Welt voller Sex und ohne Crime? Wieso sollte ich darauf Rücksicht nehmen?

Die beiden schwarzen Schönheiten blickten sich ängstlich an, schauten wieder zu mir hinüber, um sich dann schützend vor ihre Herrin, so vermutete ich jedenfalls, stellten.

"Was wagst du, dich in die Gemächer einer Vestalin zu schleichen?", fragte die junge weiße Frau mit leicht irritierter Stimme.

In meinem Kopf rotierte es. Vestalin! Wo und wie hatte ich diesen Begriff schon einmal gehört oder gelesen? Auf jeden Fall war ich sehr froh, dass ich jedes Wort dieser außergewöhnlichen Schönheit verstand. Also konnte doch nicht alles beim Transfer in die DreamZone schief gelaufen sein.

Irgendetwas von einer Göttin namens Vesta schwirrte in meinem Kopf herum. Wenn mir mein Gedächtnis nicht gänzlich einen Streich spielte, musste das eine römische Gottheit gewesen sein. Zumindest ganz so falsch in der Zeit konnte ich also nicht sein. Ägypten war zur Zeit Kleopatras mehr oder minder eine römische Provinz.

"Nenne Iulia Aquilia Severa Augusta deinen Namen, damit sie weiß, wem die Wachen den Kopf abschlagen werden." Die weiße Frau drängte sich wieder in den Vordergrund und schien sich weiterhin ihrer Nacktheit nicht im geringsten zu stören.

Ich schluckte. Wieso Kopf abschlagen? Ich geriet leicht in Panik. Ficken wollte ich, bis der Arzt kommt, von Kopf abhacken war niemals die Rede gewesen.

"Äh", kam es mir stockend aus der Kehle. "Ich bin der Dietmar. Dietmar Bergen!" Im gleichen Augenblick wurde ich mir der Absurdität meiner Antwort bewusst. Niemand hieß zu Zeiten der Römer Dietmar Bergen.

"Dietmar?" Ungläubig starrte sie mich an.

Eine der beiden kaffeebraunen Schönheiten bückte sich und hob ein weißes Seidentuch vom Boden auf. Sie legte es um den Körper ihrer Herrin. Für ein paar Sekunden konnte ich das herrliche Profil der farbigen Schönheit genießen und kam dabei innerlich regelrecht ins Schwärmen. Ich musste den Designern der DreamZone meinen ganzen Respekt zollen.

Die Seide legte sich wie ein Film auf den nassen Körper der Vestalin. Der Versuch, mit ihm das Nötigste zu verbergen schlug natürlich fehl. Schnell hatte sich der feine Stoff voller Wasser gesogen und brachte den nackten Körper darunter noch besser zur Geltung. Spitz und keck ragten die Brustwarzen der Priesterin durch den Stoff hervor und auch der leicht behaarte Schoß schimmerte herrlich anzuschauen durch.

Ein anderer Gedanke ließ mich plötzlich erstarren.

Warum konnte ich mich eigentlich an mein reales Ich erinnern? Abgestimmt war, dass ich keine Erinnerungen an mein echtes Leben haben sollte. Künstliche Erinnerungen sollten mir eingepflanzt werden.

Hörte man die meisten Zeitträumer von ihren Abenteuern berichten, so war es für die meisten am aufregendsten, wenn sie ohne den Ballast der Erinnerungen aus der Realwelt die Zeiten durchreisten.

"Sagt, verehrte Vestalin, befinde ich mich am Hofe Kleopatras der Göttlichen?", machte ich einen Versuch, um herauszufinden, in welchem Zeitalter und an welchem Ort ich mich befand.

Sie runzelte die Stirn und auch ihre beiden Begleiterínnen schauten sich fragend an.

"Du redest wirres Zeug! Die Kleopatra, die du wohl zu meinen scheinst, hat sich vor weit mehr als 240 Jahren das Leben genommen und du befindest dich im Palast des römischen Kaisers, in der Stadt der sieben Hügel."

Ich schluckte. Hatte ich es doch geahnt! Etwas stimmte hier nicht. Nur zu gut wusste ich, wann sich Kleopatra das Leben genommen hatte. War die Art des Selbstmordes nicht verbürgt, so war es doch ihr Todesdatum. Es war der 12. August im Jahre 20 v.Chr. 240 Jahre weiter, das bedeutete, dass ich mich etwa im Jahre 220 nach Christi Geburt und noch dazu im Zentrum der Macht des Römischen Reiches befand - in Rom!

Ich wollte fragen, welches Datum wir genau schrieben, allerdings war ich mir nicht sicher, ob zum damaligen Zeitpunkt die christliche Zeitrechnung schon galt.

"Samuri", wandte sich Iulia Aquilia an die farbige junge Dienerin, die das Tuch um ihre Herrin gewickelt hatte. "Hol die Wachen, damit sie diesen ... Dietmar entfernen."

"Ja Herrin", antwortete die Angesprochene und verließ die großzügige Räumlichkeit, nackt, wie sie war, um den Befehl ihrer Herrin auszuführen.

Ich ging ein Stück auf die beiden verbliebenen Frauen zu. Iulia Aquilias Körper war in dem Seidentuch wirklich herrlich anzuschauen, aber auch die andere Schwarze brachte mich durch ihren Anblick zum Brodeln.

Mir fielen wieder einige geschichtliche Details ein. Natürlich hatte ich mich ein wenig schlaugemacht über die Zeit, in die ich reisen sollte, über das alte Ägypten, aber auch über das römische Imperium. Ein wenig Schulwissen war ebenfalls noch hängen geblieben.

Waren Vestalinnen nicht Priesterinnen, die dreißig Jahre lang ihre Jungfräulichkeit bewahren mussten? Dazu passte es allerdings nicht, dass Iulia Aquilia nur spärlich bekleidet und anfangs sogar nackt, vor mir verharrte, und dazu noch ohne Scham auf meine Männlichkeit blickte.

Von den DreamZone Machern sicher ein kleines Eingeständnis. Eine echte Vestalin würde sicher nie so schamlos auftreten und gleich fortrennen, vielleicht sogar in heller Panik, die Wachen rufen. Diese hier hatte sich damit Zeit gelassen und wirkte zudem sehr ruhig und gelassen. Auch schien mir die Umgebung nicht typisch für das Gemach einer Priesterin. Zu viel Pomp und Glanz.

Der Gedanke, dass gleich eine Priesterwache oder Ähnliches hier auftauchen würde, gefiel mir überhaupt nicht. Aber anders herum, ich hatte 24 Stunden ficken gebucht, und kein Thema, das eher in einen blutrünstigen Sandalenfilm passt. Also konnte eigentlich nichts Schlimmes geschehen.

Die hübsche Vestalin und ihre Dienerin brachten meine Männlichkeit deutlich zum Wachsen. Ebony and Ivory, etwas, was ich mir im Bett schon immer gewünscht hatte. Meine Fantasie machte große Sprünge.

Grinsend ging ich weiter auf die beiden zu und überlegte, welche der beiden mir zuerst einen blasen sollte. Doch ich kam nicht weit. Schnelle und feste Schritte erklangen plötzlich hinter mir.

"Bastard, was denkst du dir dabei, in die kaiserlichen Gemächer einzudringen?" Die laute Stimme riss mich endgültig aus meinen gedanklichen Fickvorbereitungen. Ich drehte mich um und schaute entgeistert auf die Gestalt eines römischen Soldaten in voller Montur. Mit gezogenem Schwert kam er drohend auf mich zu. "Ich werde dir den Bauch aufschlitzen."

Ich brauchte nicht nach unten schauen, um zu bemerken, dass sich mein Schwanz praktisch in null Komma nichts zurückgezogen hatte. Nackt und waffenlos stand ich schreckensstarr vor dem römischen Soldaten, der im schnellen Tempo auf mich zu kam.

Gleich würde er bei mir sein und mir das Schwert in meinen Bauch rammen, damit ich jämmerlich in der DreamZone krepierte. Waren meine lieben Kollegen für diesen Bullshit verantwortlich? Sollte das der Überraschungsteil sein, den sie vor mir verheimlicht hatten? Mit aufgeschlitztem Wanst und herausquellenden Gedärmen aus der virtuellen Traumwelt heraus katapultiert werden, lange bevor meine reguläre Zeit abgelaufen war? Noch bevor die Vögelei beginnen sollte?

"Haltet ein, Prätorianer", rief Iulia Aquilia zu meiner Erleichterung. Sofort stoppte der Soldat, der bereits zum tödlichen Streich ausgeholt hatte. Die Frage, was für virtuelle Schmerzen ich bei dem Schwerthieb verspüren würde, blieb unbeantwortet, was mir aber durchaus recht war.

"Wie ihr befehlt, Herrin." Ich konnte ein leichtes Fragezeichen in dem Blick des römischen Leibwächters erkennen, trotzdem gehorchte er sofort. Misstrauisch musterte er mich, was sicher insbesondere daran lag, dass ich immer noch nackt war. Auch der Umstand, dass seine Herrin ebenfalls fast unbekleidet war, schien ihn zu irritieren. Er vermied es allerdings, allzu deutlich in ihre Richtung zu schauen.

Natürlich hatte dieser virtuelle Römer keine echten Gedanken, aber die Programmierer der DreamZone hatten hervorragende Arbeit geleistet, das Mienenspiel des römischen Soldaten war einfach klasse. Unwillkürlich fragte ich mich, wie ich wohl an seiner Stelle reagieren würde, wenn ich einen dahergelaufenen Kerl, noch dazu nackt, in der Nähe meiner zu beschützenden Herrin vorfinden würde.

Jeder musste sich zu Beginn seiner DreamZone Sitzung um Kleidung kümmern, denn jede Sitzung begann bekanntlich grundsätzlich nackt. Eine Sache, die ich allerdings nicht recht verstand. Warum konnte man seine Sequenz nicht ordentlich gekleidet beginnen? War das der Marotte eines DreamZone-Entwicklers entsprungen oder waren die einfach nur zu dämlich, so etwas zu programmieren?

Andersherum hatte dieses terminatormäßige Erscheinen auf der Bildfläche etwas für sich. Nur hier und jetzt ging der Effekt daneben. Ich war auch leider nicht der Terminator, denn dann hätte ich sicher keine Probleme, diesen Prätorianer niederzustrecken, oder ihn mit der 'Sprich in die Hand' -Methode außer Gefecht zu setzen.

Bis vor wenigen Augenblicken war mir auch nicht klar gewesen, dass ich in der Gegenwart dieser hübschen Frauen ums Leben kommen könnte, außer dass sie mich mit ihren Dienerinnen vielleicht zu Tode ficken würde. Das Schwert des Prätorianers war allerdings kurz davor gewesen, mir diesbezüglich neue Erkenntnisse zu vermitteln.

"Ich denke, ich weiß, wer dieser Eindringling ist", erklärte sich die junge Frau. "Mein Gatte sprach von einem Sklaven aus Karien, den er mir vorzeigen wollte!"

Iulia Aquilia schritt auf mich zu, ging um mich herum und raffte ihr Tuch ein wenig zusammen, ohne sich jedoch nehmen zu lassen, mir noch einmal einen weiter gehenden Blick auf ihre wunderbar geformten Brüste zu gestatten. Tat sie das mit Absicht? Was hatte dieses Weibsbild vor? Und wer war ihr Gatte? Nachdem, was Iulia Aquilia und der Prätorianer von sich gegeben hatten, konnte er nur ein römischer Kaiser sein. Ja, sie musste die Frau eines römischen Kaisers sein.

Aber welchen Kaiser hatte diese Iulia Aquilia zum Mann gehabt? Caligula etwa, der zwar für ausschweifende Sexorgien bekannt gewesen sein soll, war zu der Zeit, in der ich mich befand, schon seit fast 200 Jahren tot.

"Bist du dieser Sklave?"

"Ja", antwortete ich, obwohl mir das nicht sehr plausibel vorkam, aber irgendwie musste das stimmen, denn in der DreamZone konnte man, warum auch immer, nicht lügen. Auch einem virtuellen römischen Soldaten musste es sehr merkwürdig vorkommen, dass sich ein einfacher Sklave nackt in die Gemächer der Kaiserin geschlichen hatte.

"Prätorianer?"

"Ja, Herrin?"

"Führt diesen Sklaven ab und steckt ihn in die Abstellkammer, nahe den Gemächern meines Mannes. Und Prätorianer - sperrt ihn gut weg, ihr haftet mir mit eurem Kopf!"

Schon wollte sie sich von mir abwenden, doch dann erhob sie noch einmal die Stimme.

"Du bist dieser Wagenlenker Hierocles, von dem mein Mann Marcus Aurelius erzählte, nicht wahr?"

Ich wusste im ersten Moment nicht, was ich antworten solle, aber irgendein Gefühl in mir brachte mich zum Nicken. Oder war es die Nichtfähigkeit, in der DreamZone zu lügen? Ich erntete ein mitleidiges Lächeln.



Ich stutzte, langsam schwante mir Böses. Marcus Aurelius und auch der Name Hierocles brachten irgendetwas in mir zum Klingen und ich ahnte, dass es nichts Gutes war.

Der Römer gestattete mir noch, eines der Badetücher aufzuheben, damit ich mich verhüllen konnte, und führte mich dann mit vorgehaltenem Schwert aus den Gemächern der Kaiserin heraus. Ich versuchte, ihn dabei in ein Gespräch zu verwickeln, um mehr über die Zeit zu erfahren, in die es mich verschlagen hatte. Der Soldat antwortete mit ein paar kräftigen Fußtritten, die sogar recht schmerzhaft waren, sodass ich meine Kommunikationsversuche aufgab.

*

Hinter mir krachte die Tür ins Schloss und ich schaute mich neugierig um.

Nur wenig Licht drang durch zwei kleine Öffnungen in dem Gemäuer des recht geräumigen Zimmers ein. Es roch muffig und der Raum schien einige Zeit nicht mehr genutzt worden sein. Ein dicker Staubmantel hatte sich auf den Boden gelegt. Eine einfache Schlafgelegenheit stand an der Wand mit den beiden Öffnungen. Die anderen Seiten waren mit allerlei Möbelstücken und anderem Gerümpel verstellt.

Einer der Gegenstände erregte allerdings meine Aufmerksamkeit. Eine kupferfarbene Schale, die auf einem etwa hüfthohen Eisengerüst lag und fast mitten im Raum stand, Sie passte so gar nicht zu den anderen Gegenständen.

Ich ging auf die Schale zu und blickte stirnrunzelnd hinein. Eine blaue trübe Flüssigkeit bedeckte den Boden des Gefäßes. Vorsichtig senkte ich meine Hand in die Schale. Als ich die Flüssigkeit berührte, durchzuckte mich so etwas wie ein elektrischer Schlag und ein blaugrüner Blitz fuhr an meinen Armen empor. In meinen Ohren dröhnte es. Benommen schwankte ich für ein paar Momente hin und her und war kurz davor umzufallen.

"Die Gelehrten sagen, dass sich einst unsere Vorfahren von den Priestern der hohen Gottheit Ninaru vom Berge, aus solchen Gefäßen die Zukunft haben deuten lassen."

Ich schüttelte verwirrt den Kopf und drehte mich um.

Die Vestalin stand plötzlich im Raum. Ihre Haut war nun trocken und sie trug ein halb durchsichtiges Tuch mit bunten Farbtupfern.

Ich grinste erwartungsfroh und verschwendete kaum einen Gedanken daran, wann und wie die Frau in diesen Raum gelangt war.

Die Priesterin Iulia Aquilia, die eigentlich der Jungfräulichkeit verpflichtet war, sollte also doch mein erstes 'Opfer' in der DreamZone sein!

Allerdings machte mich die Bemerkung der Vestalin doch etwas nachdenklich. Ninaru vom Berge, von solch einer römischen Gottheit, hatte ich noch nie gehört. Was hatten sich die DreamZone Leute dabei gedacht? Oder steckten hier auch meine Kollegen dahinter?

"Ich habe noch nie von einem Gott namens Ninaru gehört", sagte ich daher.

"Nicht viele kennen sie", erklärte die junge Frau und kam auf mich zu. "Sie ist von weiblicher Natur. Dabei hätte ich vermutet, dass gerade du sie kennen würdest."

"Wieso sollte ich diese Göttin kennen. In meiner Heimat Karien kennt sie jedenfalls niemand."

"Das mag durchaus sein - Sklave Dietmar!", auf ihren Lippen zeichnete sich ein Lächeln ab. "Möchtest du in deine Zukunft schauen?"

Ich nickte grinsend. Gab es jetzt eine kleine Vorschau auf die Frauen, die ich in den nächsten Stunden vernaschen durfte? Konnte ich hier praktisch eine Vorauswahl treffen? Allerdings war auch mein Misstrauen geweckt.

Iulia Aquilia trat an die Schale heran, hob beide Hände über das Gefäß und blickte zu mir hinüber.

"Komm her und lege die Hände auf den Rand der Schale."

Ich trat ihr auf der anderen Seite der Schale gegenüber, legte die Hände vorsichtig an den Rand und genoss dabei den herrlichen Anblick ihres nur leicht verhüllten Körpers. Ihre Haut hatte einen wunderschönen seidigen Schimmer, der mein Blut kochen ließ.

Iulia Aquilia hob ihre Stimme und gab merkwürdig klingende Worte von sich. Wieder ein Sprachmodul, was mir fehlte.

"Ninaru - Ninaru", kam es schließlich aus ihrem Mund. Erst jetzt fiel mir auf, dass mir der Name der Gottheit durchaus bekannt vorkam, wenn auch in abgewandelter Form.

Ninaru vom Berge - wie konnte ich nur so dämlich sein? Die Ähnlichkeit mit dem Namen meiner Frau konnte kein Zufall sein. Und mit dieser Erkenntnis fiel die gesamte Vorfreude auf meine erotischen Abenteuer in sich zusammen. Irgendwie musste Nina Wind von der Sache bekommen haben!

Wieder durchfuhr mich ein Schlag. Fast automatisch senkte sich mein Blick auf die blaue Flüssigkeit in der Schale.

Wie hypnotisiert blickte ich hinein. Ein kleiner Wirbel bildete sich, dann schälte sich ein Gesicht heraus.

Ich stöhnte ächzend auf. Ich blickte in das Gesicht meiner Ehefrau!

"Na mein geliebter Gatte?", begrüßte sie mich und sie klang dabei wie der Hohn persönlich. "Glaubst du etwa, du kannst mich in dieser Fantasiewelt betrügen? Gut, dass ich eine Freundin bei der DreamZone habe, um das Paket, das dir deine zweifelhaften Freunde geschenkt haben, für dich noch ein wenig zu versüßen.

Wir haben dir wirklich etwas Außergewöhnliches herausgesucht. Du hast ein Spezialpaket gebucht, und das sollst du auch bekommen." Meine Frau grinste mich an und fuhr dann fort. "Dir wird es am Hofe des Elagabal, wie ihn später die Geschichtsschreiber nennen werden, an nichts fehlen. Er wird sogar persönlich für dein leibliches Wohl sorgen. Oder anders gesagt, es wird ihm eine Freude sein, deine ganz persönliche Königin zu sein."

Mit offenem Mund glotzte ich auf das Abbild meiner Frau. Wie hatte sie herausgefunden, dass ich ein Ticket für die DreamZone hatte? Dann fiel mir wieder ein, dass ich die Unterlagen für ein paar Tage als verlegt gewähnt hatte. Nina musste sie gefunden haben und mit ihrer Freundin diesen teuflischen Plan ausgeheckt haben.

"Die Frau des Kaisers ist hübsch, nicht wahr?", fragte mich Nina. "Sie ist sicher ganz nach deinem Geschmack und es würde dir sicher eine Freude bereiten, sie hier und jetzt zu vernaschen. Aber hüte dich, wie auch vor den anderen Frauen in den Gemächern des Kaisers. Er wird es nicht gut heißen, dass du dich mit anderem Weibsvolk abgibst. Du bist nur für ihn bestimmt und die Gemäuer im alten Rom haben überall Ohren - glaub es mir! Und dem Prätorianer wird es ein Vergnügen sein, dich sein Schwert schmecken zu lassen.

Damit du auch deinen Aufenthalt in der DreamZone bis zum Ende genießt, habe ich noch für einen kleinen Anreiz gesorgt. Die Mitarbeiterin der Filiale, in der du dich gerade befindest, war so lieb, dir einen Koffer, den ich dir mit den nötigsten Sachen gepackt habe, bereitzustellen. Da sag noch einer, ich wäre nicht fürsorglich gegenüber meinem Ehegatten. Solltest du aber daran denken, deinen liebevoll gestalteten DreamZone Aufenthalt vorzeitig zu verkürzen, darfst du dir gleich ein Hotelzimmer suchen.

Aber falls du tapfer durchhältst ... Wir können dann über alles noch einmal reden. Insbesondere über den Begriff Treue."

Das Gesicht meiner Frau verschwamm und verschwand dann Augenblicke später vollständig. Meine Hände ruckten von dem Rand der Schale, als wenn ich mir daran dir Finger verbrannt hätte.

Was dachte sich mein teuflisches Weib nur dabei? Ich war geliefert! Was sollte ich nur tun? Nina wusste, dass ich mir eher den Schwanz abschneiden lassen würde, als mich auf transsexuelle oder gar schwule Spielchen einzulassen. Aber mich von meiner Frau zu trennen, das konnte ich mir beileibe auch nicht leisten, es wäre mein finanzieller Ruin. Kurz gesagt, ich befand mich in einer ausweglosen Situation.

Mein Blick glitt zu der bildhübschen Iulia Aquilia. Sie lächelte so lieblich und ihr Antlitz war das einer wahrhaften Göttin.

Ihre Hände zogen an dem seidenen Tuch, es glitt von ihrem Körper.

"Komm und nimm mich", hauchte sie verführerisch. "Ich sehe doch, dass du mich willst. Der Kaiser wird es nicht erfahren. Schon von der ersten Sekunde an, hatte ich das Bedürfnis, mich dir hinzugeben."

Scheiße - was war jetzt in diese Frau gefahren?

'Die Gemäuer im alten Rom haben überall Ohren ...' Die Stimme meine Frau hallte in meinen Gedanken wider. Selbst wenn der Kaiser nichts mitbekam, Nina würde sicher mit ihrer Freundin Mittel und Wege finden zu erfahren, was während meiner DreamZone Zeit ablief.

Ich spürte den Atem Iulia Aquilias auf meiner Haut. Mit der Hand griff sie nach meiner Männlichkeit, die zu meinem Entsetzen zum Bersten hart war.

Ich musste mich entscheiden und zwar in diesem Moment! Und ich musste stark für das sein, was nun auf mich zukommen würde. Schreiend warf ich mich herum, lief auf die Tür zu und hoffte von ganzem Herzen, dass der Raum nicht abgesperrt sein würde und ich so einer nymphomanen Vestalin entfliehen konnte.

***

Natürlich sah ich nicht das, was die Kunden träumten. Lediglich die Daten, die für das virtuelle Erlebnis benötigt wurden, ließen Spekulationen zu.

‚Haremswächter’ – erinnerte ich mich an den Mann in den Fünfzigern, der mir gegenüber diesen Wunsch äußerte. Als ich ihn lächelnd darauf hinwies, dass er dann ein Eunuch wäre, zuckte er zusammen und rannte aus dem Studio. Am nächsten Tag war er aber wieder da und änderte seinen Wunsch in „Sultan von Irgendwo“ mit 200 Schönheiten aus aller Welt. Nun ja, gesundes Selbstvertrauen! Aber wir erfüllen ja alle Wünsche, sofern sie legal sind.

Wovor Dietmar Bergen allerdings davon rannte, war mir nicht wirklich klar. Das Messgerät, das die Atmung der träumenden Kunden überwachte, schlug einige Male aus. Auch seltsam, dass seine schon länger gebuchte Ägyptenreise, kurzfristig umgebucht wurde – na ja es kommt öfters vor, dass der Kunde sich kurzfristig anders entscheidet und …

*

„Hallo Samira.“


„Hi Manfred. Lange nicht gesehen.“


„Wir waren drei Wochen im Urlaub. An der Ostsee – da solltest du auch einmal hinfahren.“


„Irgendwann vielleicht“, lachte ich. „Und hast du wieder ein neues Szenarium studiert?“


„Kennst mich ja. Das Einlesen in eine Materie ist mein Hobby, und es dann hier zu erleben, der krönende Abschluss. Warst du eigentlich auch schon in einem Traum?“


„Klar, das ist sogar von DreamZone vorgeschrieben. Wie soll ich sonst die Kunden beraten können?“


Manfred lachte:


„Wäre ich nicht mit Leib und Seele Buchhalter, würde ich gern mit dir tauschen. Was fasziniert dich dabei am meisten?“


„Schwer zu sagen. Ich finde die Details bemerkenswert. Ein Beispiel: Gestik und Mimik der virtuellen Protagonisten, die ja selbstverständlich keine eigenen Gedanken haben, aber auf jede Frage so real, so lebensecht reagieren!“

*** Wer rettet die Titanic? *** von Faith

„Viel Spaß.“


Die Worte der Angestellten hallten noch in meinen Ohren, als mich ein schwarzes „Nichts“ umgab. Erste Sinneseindrücke bildeten eine neue, virtuelle Realität um mich herum.


Ich stand nackt in der Kapitänssuite, neben mir hing die frisch gebügelte Kapitänsuniform. Das Schiff lag ruhig im Wasser, nur das leise Dröhnen der Maschinen untermalte die Stille um mich herum.


Voller Erwartungen zog ich mich an, um meines Amtes walten zu können.


Durch mein angelesenes Wissen musste ich nur wenige Kleinigkeiten berücksichtigen, um die Titanic auf ihrer Jungfernfahrt sicher in den New Yorker Hafen zu bringen.

***

Kaum war ich mit dem Ankleiden fertig, klopfte es an der Tür:


„Einen Moment!“, versuchte ich mich um eine autoritäre Stimmlage.


Das arrogante Auftreten britischer Offiziere dieser Zeit gehört geradezu zum guten Ton. Ohne große Eile überprüfte ich den korrekten Sitz meines Jacketts, erst als ich der Meinung war, korrekt gekleidet zu sein, rief ich:


„Herein!“

Eine junge Frau, in einer figurbetonten Unformjacke und einem langen, schlichten Rock, stand vor mir:


“Guten Tag Herr Kapitän, ich bin Ihre neue Adjutantin. Ich kam erst in Queenstown an Bord und wurde durch eine Meinungsverschiedenheit in der dritten Klasse aufgehalten.“


Ich war irritiert, von einer Adjutantin stand nichts in den Geschichtsbüchern. Sie blickte mich mit klaren, blauen Augen an.


Die blonden, streng nach hinten gekämmten Haare wurden von einem tief sitzenden Knoten gehalten.

„Wie ist Ihr Name?“


“Mrs. Sylvia Sewen“


“Sewen? Klingt Schwedisch.“


“Es ist Dänisch.“


Ihr Verhalten glich ihrer Erscheinung, sie sprach kein Wort zu viel, blickte mich aufmerksam an und wartete offenbar auf Befehle – ob diese anmutigen Lippen je lächelten?


“Wie spät ist es?“


“17:20 Uhr“


“Gut. Bitte gehen Sie auf die Brücke und sagen Sie Mr. Murdoch er soll die Kurskorrektur nicht an den besprochenen Koordinaten durchführen. Er soll den alten Kurs nach Erreichen des Punktes noch dreißig Minuten beibehalten und dann erst westlich beidrehen.“

Durch diese lächerliche Änderung der Route war das Schiff gerettet. Für den Rest der Reise konnte ich das annehmliche Leben des Kapitäns eines Luxusliners genießen, weil die Titanic das Eisfeld einfach südlich umfahren würde.


Vielleicht könnte ich Mrs. Sewen sogar im Laufe der Reise ein Lächeln entlocken …


Doch vorerst blickte sie mich argwöhnisch an und frage emotionslos:


“Eine verspätete Kurskorrektur wird unsere Route unnötig verlängern.“


“Ich habe meine Gründe für diesen Befehl und Sie werden ihn ausführen.“


Ohne mit der Wimper zu zucken, nahm sie die Maßregelung hin und verließ meine Suite.

***

In Urlaubsstimmung begab ich mich auf das Oberdeck, um den Sonnenuntergang zu beobachten. Am Himmel stand kein Wölkchen und die See war außergewöhnlich ruhig.


Gedankenversunken stand ich an der Reling und genoss das Panorama.


Plötzlich bemerkte ich eine Dame an meiner Seite, sie musste schon eine Weile neben mir gestanden haben.


Die Fremde ließ ihren Blick ebenfalls über die Weite des Atlantiks schweifen, ohne mich weiter zu beachten.


Das auffälligste Merkmal war ihre tiefdunkle Haut und das schwarz gelockte Haar. Sie trug es offen, dicke Strähnen fielen über ihre Schultern und wallten in der sanften Brise.

Dass eine Frau des schwarzen Kontinents erster Klasse reiste, war nicht alltäglich. Aber ihr dunkelgrünes, bodenlanges Brokatkleid mit dem atemberaubenden Dekolletee und die weißen Samthandschuhe, wiesen sie zweifelsohne dem gehobenen Stand zu:


“Gefallen Ihnen meine Brüste?“


Ohne auf eine Antwort zu warten, legte sie ihre schlanken Hände auf die üppigen Wölbungen und hob sie leicht an.


Zusätzlich atmete die dunkle Schönheit tief ein, wodurch der zarte Stoff des Kleides den prächtigen Busen kaum noch in Zaum hielt.


Überwältigt von diesem erotischen Frontalangriff, stierte ich sprachlos auf die makellosen Kurven, die das Kleid nun nicht mehr ansatzweise verhüllte.

Während die mysteriöse Fremde ihre von Samt überzogenen Fingerkuppen um die hervorstehenden Knospen kreisen ließ, blickte sie mich erhaben an.


Ihre dunkelgrünen Augen schimmerten geheimnisvoll in der Dämmerung, erregten und ängstigten mich zugleich.


Die Dame ergötzte sich an der Faszination, die sie auf mich ausübte und fragte:


“Begehrst du mich?“

Erst jetzt fiel mir die tiefe, erotische Stimme auf. Echoartig hallten ihre Worte mit dem arroganten Unterton durch meinen Geist und jagten eine Gänsehaut über meinen Rücken.


Sie rollte ihre hart aufgerichteten Brustwarzen zwischen Daumen und Zeigefinger. Die strahlend weißen Handschuhe stachen deutlich aus der Dämmerung hervor, dann packte sie mich am Kragen:


“Hat es dir die Sprache verschlagen oder willst du gleich zur Sache kommen?“


“Lass uns gleich zur Sache kommen“, antwortete ich wahrheitsgemäß.


Entschlossen griff sie mich am Hinterkopf und drückte mein Gesicht zwischen ihre prallen Brüste.

Erregt sog ich ihren schweren Duft ein und versuchte, mit meinen Lippen eine der Knospen zu umschließen. Gurrend vor Lust reckte sie mir die üppigen Wölbungen entgegen und betört von den strotzenden Reizen, leckte ich über ihre süße Haut.


Längst wanderten meine Hände über ihren Leib, kneteten den strammen Po durch das dünne Gewebe des Kleides.


“Ahhr, das fühlt sich gut an?“, surrte sie in mein Ohr, als ihre Hand durch meinen Schritt strich.

Ohne die geringste Scheu griff sie zu und massierte meine deutlich gewachsene Männlichkeit durch den dünnen Hosenstoff.


“Hole ihn raus und zeige ihn mir, ihm wird die frische Seeluft bestimmt gut tun.“


Zittrig vor Erregung öffnete ich meine Hose und befreite das verspannte Glied aus seinem Gefängnis. Lächelte die Dame höhnisch, oder deutete ich ihre Gesichtszüge falsch in der Dunkelheit der hereinbrechenden Nacht?


Mutig griff ich nach ihrer Brust und massierte das straffe Fleisch leidenschaftlich. Dieser harsche Umgang entlockte der Fremden einen wohligen Seufzer, genüsslich schloss sie die Augen und griff nach meinem steifen Glied.

Ihre Hände in dem samtenen Stoff fühlten sich wunderbar weich und zart an, doch dann packte sie fest zu. Ebenso wie ich ihre Brust massierte, ging sie mit meinem empfindlichsten Teil um, jedoch ohne mir Schmerzen zu bereiten.


Im Gegenteil, sie wusste, dass nur die Spitze empfindlich ist, und rieb ihre geschlossene Hand fest an meinem Schaft. Immer schneller ließ sie ihre stramm geschlossene Hand vor und zurückfahren, bis der harte Stamm in ihrer Hand zum Bersten geschwollen war.

Die Beleuchtung der Schiffsaufbauten ließ ihre weißen Samthandschuhe glänzen, genügte aber nicht, um ihr dunkles Kleid zu erhellen.


Fasziniert blickte ich an mir herunter und sah in der mittlerweile hereingebrochenen Neumondnacht lediglich weiß strahlende Hände, die mein Glied präzise und zielstrebig bearbeiteten.


Als ich mich vor Erregung bereits an der Reling festhielt, ging die Dame vor mir in die Knie – näherte ihren Kopf meiner Leibesmitte.


Immer wieder deutete sie an, mein Glied in den Mund nehmen zu wollen, ließ aber kurz davor ab und leckte sich verführerisch über ihre vollen Lippen.

Sie lachte mit einem verruchten Unterton und fragte provokant:


“Willst du deinen Samen auf meine Brüste spritzen oder gar in mein Gesicht?“


Es gibt Fragen, die nicht beantwortet werden müssen, mein Blick sprach sicher Bände. Die Vorstellung, diesen stolzen Körper zu besudeln und die Tatsache, dass sie es sogar forderte, brachte mich schier um den Verstand – unterwarf sie sich mir?

Mein Schaft zuckte bereits und ich stellte mir schon vor, wie der erste Schub auf ihrem Gesicht landete und in Rinnsalen über ihren Hals lief.


Doch als die Dinge ihren unaufhaltsamen Lauf nahmen, sprang sie geistesgegenwärtig zurück und fixierte mich mit ihren raubtiergleichen Augen.


Mein Glied zuckte unkontrolliert und verteilte das Ergebnis der mühevollen Arbeit auf den Schiffsplanken, ohne dass auch nur ein Tropfen den Körper der infamen Dame erreichte.


“Zu kurz, Kapitän – ein Bisschen zu kurz“, zischte sie gehässig und brach in schallendes Gelächter aus.

Sie war längst in der Dunkelheit verschwunden, als mir meine Situation bewusst wurde. Befriedigt und zugleich beschämt stand ich mit heruntergelassenen Hosen in der Dunkelheit.


Durch einige Aufbauten verdeckt, war ich sicher keinen unerwünschten Blicken preisgegeben, dennoch war es mir peinlich. Nach einigen tiefen Atemzügen säuberte ich mich mit einem Taschentuch und zog mich wieder ordentlich an.


An der Bugspitze standen zwei Gestalten und spielten „Vögel im Wind“. Ich musste gähnen und mir fröstelte, eilig ging ich zurück ins Schiff.

***

Beim Dinner im großen Ballsaal war die Anwesenheit des Kapitäns Pflicht. Ich genoss das gediegene Ambiente und die Gesellschaft der erlesenen Gäste. Mehrmals wurde ich auf die „Unsinkbarkeit“ der Titanic angesprochen und gebetsmühlenartig wiederholte ich meine Erklärung:


“Der Schiffsrumpf ist in 16 wasserdicht abschottbare Sektionen unterteilt, im Falle eines Lecks würde die betroffene Sektion volllaufen, schlimmstenfalls kämen wir mit leichter Verspätung im Zielhafen an.“


Die gespannt lauschende Gesellschaft applaudierte und lächelte erleichtert. Unhörbar flüsterte ich:


“Wenn mehr als zwei nebeneinanderliegende Sektionen vollständig geflutet werden, säuft das Schiff jedoch ab wie eine Bleiente.“

Zu später Stunde sah ich Mrs. Sewen am Eingang des Ballsaals stehen. Sie trug nun ein atemberaubendes Abendkleid und unterhielt sich mit dem Saalmeister.


Ich gab ihr ein Zeichen und sie kam zu mir. In gerader Haltung, die Hände hinter dem Rücken verschränkt, stand sie neben mir:


“Herr Kapitän.“


“Mrs. Sewen, setzen Sie sich doch zu uns, wir unterhalten uns gerade sehr angenehm.“


“Ich fürchte, ich kann Ihrer Bitte nicht nachkommen.“

Gespielt besorgt stand ich auf und wir wandten uns vom Tisch ab, um ungestört sprechen zu können:


“Was hält Sie davon ab, Ihre dienstfreie Zeit zu genießen?“


Sie wippte ungeduldig auf ihren Absätzen:


“Es geht um den Schwelbrand in einem der Kohlebunker. Mr. Bell unterrichtete sie bereits darüber.“


“Ist er außer Kontrolle?“, fragte ich besorgt.


“Nein, aber das ist kein Grund zur Unachtsamkeit, ich werde noch einmal in den Kesselraum fünf gehen und die Situation begutachten.“


“Sie wollen mit diesem prächtigen Kleid an die Kessel gehen? Sie werden danach aussehen wie ein Schornsteinfeger!“

Ohne mir zu widersprechen, legte sie den Kopf fragend zu Seite. Ich machte einen Vorschlag:


“Was halten Sie von einem Tanz? Die Kapelle spielt gerade einen Walzer.“


Mrs. Sewen antwortet gewohnt kühl:


“Ich fürchte, die Kontrolle des Schwelbrandes entspricht eher meinen Aufgaben.“


Ich blickte resigniert zu Boden, gerade als die unterkühlte Adjutantin gehen wollte, nahm ich sie am Arm und befahl:


“Mrs. Sewen! Ich ordne hiermit eine Inspektion der Tanzfläche an.“

Noch ehe sie reagieren konnte, nahm ich sie ihn die Arme:


“Wir werden zuerst die Längsseiten im Dreivierteltakt abschreiten. Sehen Sie, das geht doch wunderbar, Sie lassen sich führen wie eine Elfe, wo haben Sie so gut tanzen gelernt?“


Meine Adjutantin antwortete nicht. Mit leicht zurückgeneigtem Oberkörper und den Blick konsequent nach links gerichtet, gab sie ein anmutiges Bild ab – und der Herr bildet den Rahmen.


Während ich mit meiner leichtfüßigen, aber weiterhin unterkühlten Adjutantin auf den Wogen der Melodien schwebte, sah ich die dunkelhäutige Dame wieder.


Zusammen mit einer Begleiterin, die ihr sehr ähnelte, verließ sie den Ballsaal.

Neugierig fragte ich Mrs. Sewen:


“Kennen Sie diese beiden dunkelhäutigen Damen dort vorne?“


Geradezu widerwillig drehte sie den Kopf und zerstörte damit die passende Tanzhaltung, sie nickte kaum sichtbar:


“Es sind die Schwestern eines Despoten, der ganze Klan ist korrupt, dekadent und äußerst machtbesessen.“


“Oh!“, sagte ich und kam fast aus dem Takt.


“Warum interessieren Sie sich für diese Damen?“


“Eine von ihnen hat mich vorhin auf sehr unkonventionelle Weise zu einem sexuellen Höhepunkt geführt.“

Der Tanz endete und die Adjutantin löste sich von mir:


“Ihre frivole Offenheit ist unangemessen.“


“Da haben Sie vollkommen recht, Mrs. Sewen.“


Sie blickte mir direkt in die Augen, als sie weitersprach:


“Stimmen Sie mir zu, dass sich die Tanzfläche in einem angemessenen Zustand befindet?“


“Ja, und nun sollten wir uns um den Brand im Kohlebunker kümmern.“

***

Ich begleitete meine Adjutantin in den Kesselraum.


Das Gespräch mit Chefingenieur Bell war kurz und höflich – keine besonderen Vorkommnisse, abgesehen von dem Schwelbrand, der aber keine Gefahr darstellte. Die Heizer schaufelten den Bunker so schnell es ging leer, um den Brandherd zu erreichen.


Ich bestaunte noch kurz die gewaltigen Maschinen, dann verließen wir das unterste Deck und ich fragte:


“Begleiten Sie mich noch in die Bar, wir könnten etwas trinken und uns kennen lernen, bisher hatten wir dazu noch keine Gelegenheit.“

An ihrem Gesichtsausdruck erahnte ich, dass sie nach Argumenten suchte, um meine Frage höflich abzuweisen. Doch bevor sie antworten konnte, fuhren mehrere heftige Erschütterungen durch den Schiffsrumpf. Wir wurden gegen die Wände des Gangs geschleudert und konnten uns nur mit Mühe auf den Beinen halten.


“Scheiße! Was war das?“, fragte ich beunruhigt.


“Offensichtlich ist das Schiff mit etwas kollidiert.“


In den Berichten über das reale Schicksal wurde auch von mehreren Erschütterungen berichtet:


“Haben Sie meinen Befehl über die Verzögerung des Kurswechsels weitergeleitet?“

Empörung machte sich auf Mrs. Sewens Gesicht breit:


“Natürlich habe ich den Befehl weitergeleitet.“


Ich nickte entschuldigend:


“Gehen Sie zurück in den Maschinenraum, Mr. Bell soll alle verfügbaren Kräfte zur Schadensanalyse und den nötigen Reparaturen einsetzen. Ich werde auf die Brücke gehen und mir einen ersten Überblick verschaffen.“

***

Das Brückendeck war erschreckend leer, misstrauisch näherte ich mich dem Kommandoraum und hörte schon von Weitem die Stimme des ersten Offiziers:


“Das Schiff ist auf der Längsseite mehrfach leckgeschlagen, wenn die ersten Berichte stimmen, werden die vorderen fünf Sektionen vollaufen und den Rest des Schiffs mit nach unten ziehen!“


Eine wütende Frauenstimme, die mir bekannt vorkam, schrie zurück:


“Aber dieses Schiff ist unsinkbar, wir werden weiterfahren und die Schäden später reparieren!“


Vorsichtig spähte ich durch die offen stehende Tür und sah, dass alle Dienst habenden Offiziere gefesselt auf dem Boden lagen.

Die beiden dunkelhäutigen Damen und einige ebenfalls farbige Männer standen im Raum verteilt und bedrohten meine Crew mit archaischen Stichwaffen.


“Die wollen mein Schiff entführen“, flüsterte ich zu mir selbst.


Ich versuchte von der Tür aus einen Blick auf den großen Kompass zu erhaschen – er zeigte nach Nordwesten. Das Schiff fuhr direkt in das Eisfeld hinein, welches ich umfahren wollte.


“Hey!“


Der Ruf galt mir. Meine Freundin vom Oberdeck sah mich in meiner Deckung und spurtete sofort los.

Mit dem Mut eines Feldhasen stieß ich mich vom Türrahmen ab, und irrte durch die weitläufigen Flure, immer dicht gefolgt von der dunkelhäutigen Dame, die nunmehr einer Furie glich.


Mehrmals kam sie mir bedrohlich nahe und stach mit einem Dolch nach mir.


Erst als sie über ihr bodenlanges Kleid stolperte, konnte ich einen kleinen Vorsprung erringen.


Ich erreichte ein Treppenhaus und stürzte vor lauter Hast einige Stufen hinab. Als ich wieder auf die Beine kam, war meine Verfolgerin schon wieder dicht hinter mir.

Auf einem sinkenden Schiff die Treppe nach unten zu nehmen, erschien mir plötzlich nicht sehr klug, also verließ ich das Treppenhaus bei der nächsten Gelegenheit.


Ich befand mich auf dem Salondeck, hastig rannte ich den Flur entlang und erreicht den großen Ballsaal. Die Kapelle spielte Ragtime Musik und die Passagiere der ersten Klasse tanzten dazu, als wäre nichts geschehen.


Eine tanzende Masse ist wie eine undurchdringliche Wand. Wenn man sich nicht im Gleichtakt bewegt, ist ein Durchkommen fast unmöglich.

Der Tanz war mir nicht geläufig, aber es musste ein Vorgänger des Foxtrotts oder Slowfox sein.


Quick-Quick-Slow, …


Ich erreichte einen Gleichtakt und die undurchdringliche Wand verschwand augenblicklich – ich tauchte in der Masse unter. Meine Verfolgerin stand im Eingang des Ballsaals und schaute sich mit hasserfülltem Blick um.


Plötzlich hörte ich neben mir eine schrille Frauenstimme:


“Ach der Kapitän tanzt ja ganz alleine, was für ein Skandal.“

Ehe ich reagieren konnte, schmiss sich mir eine mit Klunkern behängte Dame reiferen Alters um den Hals:


“Es gehen Gerüchte um, das Schiff würde sinken, aber dann würde der Kapitän wohl kaum auf der Tanzfläche stehen, nicht wahr?“


Ich lächelte:


“Das Schiff geht mit Sicherheit unter, aber ich werde von einer mordlustigen Furie verfolgt und suche hier lediglich Schutz.“


Ein schrilles Lachen bohrte sich in mein Trommelfell:


“Ach Herr Kapitän, Ihr Humor ist göttlich.“

Es war kaum möglich, die Dame los zu werden, ohne Aufsehen zu erregen. Ich machte meine Not zu Tugend:


“Dürfte ich Ihnen eine neue Schrittfolge zeigen?“


“Aber gerne, Herr Kapitän.“


“Lassen Sie sich einfach von mir führen. Wir beginnen auf den lang gezogenen Takt, Slow-Quick-Quick. Sie machen das sehr gut.“


Die Dame lernte wirklich schnell und ich führte sie in sanften Drehungen zum Ende der Tanzfläche.

Gerade wollte ich mich verabschieden, als sie fragte:


“Wie heißt dieser Tanz.“


“Äh, nennen wir ihn „Titanic-Fox“.“


Laut jauchzend klatschte die Dame in ihre Hände und rief sehr laut:


“Hergehört! Der Kapitän hat mir einen neuen Tanz beigebracht, wer will ihn lernen?“


Vom anderen Ende des Ballsaals stürmte eine dunkelhäutige Frau auf die Tanzfläche, aber ihre Begeisterung für den Tanz hielt sich in Grenzen.


Wie eine Windböe, die in ein reifes Weizenfeld fährt, preschte sie durch die tanzende Menge, und mein Vorsprung reduzierte sich wieder auf wenige Meter.

Ich stürmte aus dem Ballsaal und sah eine Tür mit der Aufschrift ‚Zutritt für Unbefugte verboten‚’. Ich trat ein und war in einem kleinen Raum gefangen.


Lediglich eine Wartungsluke auf der gegenüberliegenden Wand ließ mich hoffen.


Als ich die Luke öffnete, wurde die Tür hinter mir aufgerissen, zornig funkelnde Augen durchbohrten mich, ich rutschte ab und fiel in die Öffnung.


Reflexartig klammerte ich mich am Rand der Wartungsluke fest, rutschte aber wieder ab. Beißender Qualm stieg mir in die Nase und ließ mir sofort Tränen in die Augen schießen.

Die Furie packte mit einer Hand fest zu und bewahrte mich vor einem Absturz in den Schornstein. Mit der anderen Hand hielt sie mir einen Dolch an die Kehle.


Sie genoss die Situation mit einem bösartigen Lächeln:


“Was für eine missliche Situation für den Kapitän eines so mächtigen Schiffes.“


“Dieses Schiff ist ein Wrack, es wird den Sonnenaufgang nicht mehr erleben.“


“Die Titanic wird die Macht meiner Familie endgültig besiegeln – sie wird ewig bestehen.“


“Sie irren!“, schrie ich, heiser von dem beißenden Rauch, der um mich herum aufstieg.


“Wie dem auch sei, auf diesem Schiff werden Sie nicht mehr gebraucht.“


Die kalte Spitze des Dolchs piekte in die Haut meines Halses und ich krächzte mit letzter Kraft:


"Geben Sie mir wenigstens die Chance zu sterben, bevor sie mich umbringen!"

Schlagartig änderte sich der Gesichtsausdruck der Furie. Sie verringerte den Druck der Dolchspitze und blickte mich geradezu ehrfürchtig an:


“Scheinbar steckt doch ein Fünkchen Ehre in dieser lächerlichen Uniform.“


Noch während ich über eine geeignete Antwort nachdachte, ließ sie mich los und ich stürzte in das schwarze Nichts.


Nach den damaligen Schönheitsidealen musste ein großer Dampfer vier Schlote haben. Da die Titanic jedoch nur drei Schornsteine benötigte, war der vierte, hinterste Schlot eine Attrappe, die lediglich zur Belüftung der Maschinenräume und als Dunstabzug für die Küche diente.

Unglücklicherweise befand ich mich im vordersten Schornstein, der die Verbrennungsrückstände von Kesselraum 5 und 6 abführte.


Ich hielt den Atem an und versuchte meinen Kopf zu schützen.


Je tiefer ich fiel, desto heißer wurde es. Nach einer gefühlten Ewigkeit knallte mein Körper auf eine schiefe Ebene, auf der ich weiter in die Tiefe rutschte. Das Blech war heiß und rußbedeckt, noch immer unterdrückte ich meinen Drang, Luft zu holen.


Die Rutsche endete abrupt und ich fiel wieder, platschte jedoch nach einem kurzen Fall in eiskaltes Wasser.


Erschrocken schlug ich um mich und schnappte nach Luft. Ich musste husten, aber ich konnte atmen.

Erstaunt blickte ich mich um und sah Öffnungen, durch die Licht einfiel. Mir wurde klar, dass ich in der Feuerstelle von Kesselraum 6 stand.


Dieser Kesselraum wurde auch bei der echten Katastrophe zuerst überflutet. Wo vor kurzem noch ein Höllenfeuer brannte, war nun ein nasskalter Sumpf aus Atlantikwasser und halb verbrannter Kohle.


Mir wurde mein ungeheures Glück bewusst, denn Kessel 5 arbeitete weiterhin. Wäre ich auf dem Leitblech in die falsche Richtung gerutscht, hätte mich eine Feuersbrunst erwartet.

Hysterisch lachend watete ich auf eine der Öffnungen zu, durch die bis vor kurzem noch Kohle in den Brennraum geschaufelt wurde.


Atemlos und hustend kroch ich aus der erkalteten Hölle und hörte eine aufgeregte Stimme neben mir:


“Herr Kapitän! Was machen Sie denn hier?“


Ein Schiffsjunge half mir auf die Beine und versuchte den Schmutz von meiner Uniform zu wischen, machte dadurch aber alles noch schlimmer.


“Was machst du denn noch hier?“, fragt ich benommen.


“Mr. Bell schickte mich noch mal hier rein. Ich soll nach Zurückgebliebenen suchen.“


“Wie heißt du?“


“Mike, Mike Jeffries, Herr Kapitän.“

Ohne den Jungen weiter zu beachten, stellte ich mich auf eine erhöhte Plattform und beobachtete den langsam steigenden Wasserspiegel. Mein ganzer Körper schmerzte, ich fror in den nassen Klamotten und unbändige Wut kroch in mir empor – ich musste mich um „mein“ Schiff kümmern.


Fest entschlossen, zumindest die Evakuierung besser zu organisieren als bei der echten Katastrophe, suchte ich mir eine Waffe.


In einer Werkzeugkiste fand ich eine Axt und wog sie prüfend in meiner Hand, als Mike wieder neben mir stand:


“Kann ich Ihnen helfen Herr Kapitän?“

Ich nickte:


“Ja, ich muss unbemerkt auf die Brücke kommen. Wir wurden geentert und ich will meine Mannschaft befreien.“


Mike zog mich am Arm:


“Kommen Sie, ich kenne alle Wartungsschächte des Schiffs und kann Sie direkt zur Brücke bringen, ohne gesehen zu werden.“


In beklemmend engen und dunklen Schächten erreichten wir das Brückendeck. Ich blickte zu Mike:


“Danke Mike. Ich kümmere mich um den Rest, du gehst jetzt aufs Deck und setzt dich in ein Rettungsboot, ist das klar!“


“Klar Herr Kapitän.“

Als ich aus dem Schacht krabbelte, hörte ich eine bekannte Stimme über mir:


“Sie hatten Ihre Chance zu sterben, nun werde ich mich um die Sache kümmern müssen.“


Neben mir stand die dunkelhäutige Dame mit ihrer Schwester.


Ich sprang aus dem Schacht, und umklammerte meine Axt, fest entschlossen, diesen Furien Widerstand zu leisten.


Die Schwestern blickten mich ebenso angriffslustig an, wie ich mich fühlte.


Ohne über mein eigenes Schicksal nachzudenken, ging ich auf die beiden los, als mich ein harter Schlag auf den Hinterkopf traf und ich das Bewusstsein verlor.

***

Bewegungsunfähig und mit dröhnendem Schädel kam ich wieder zu Bewusstsein. Verwundert schaute ich in das anmutige und doch kühle Gesicht von Mrs. Sewen. Wir befanden uns auf einer hoch gelegenen Arbeitsbühne in Kesselraum 1.


Ich war an einen Stahlträger gefesselt, und fühlte mich wie ein Bleichgesicht am Marterpfahl. Verwirrt und fassungslos fragte ich:


“Warum bin ich gefesselt und nackt?“


“Sie waren bewusstlos und ich konnte Sie nicht die ganze Zeit festhalten, außerdem war Ihre Kleidung verschmutzt und nass.“


“Mussten Sie deswegen auch meine Arme festbinden?“


“Sie schlugen unkontrolliert um sich“, rechtfertigte sich Mrs. Sewen und verschwand aus meinem Blickfeld.

Ich rief ihr zynisch nach:


“Warum bin ich hier und nicht im Kochtopf dieser Kannibalen, die mein Schiff ruinieren?“


Meine Adjutantin antwortete nicht gleich. Mir fiel auf, dass der gesamte Schiffsrumpf vorderlastig im Wasser lag.


Mein „Marterpfahl“ aus Stahl neigte sich geschätzte dreißig Grad auf den Bug zu. Da ich mit Blickrichtung zum Heck angebunden war, empfand ich diese Neigung als recht angenehm. Das Stahlskelett des Schiffs schrie jedoch gequält unter dieser Schieflage auf.


Mrs. Sewen kehrte zurück und zog einige Kabel hinter sich her:


“Ich schlug den Kannibalen, wie Sie zu sagen pflegen, ein Geschäft vor. Sie können das Schiff im Tausch gegen den Kapitän haben.“


Ich lachte gequält:


“Sie tauschen ein sinkendes Schiff gegen ein Menschenleben? Bravo! Das nenne ich Verhandlungsgeschick.“

Wieder verschwand sie aus meinem Blickfeld, aber ich sprach weiter:


“Was machen Sie da eigentlich? Ich fühle mich nicht gerade wohl, nein eigentlich habe ich richtig Angst.“


Ihre Stimme hallte durch den Kesselraum:


“Ich gehe davon aus, dass in Kürze die Stromversorgung zusammenbricht. Daher verkabele ich einige Batterien mit wasserdichten Scheinwerfern.“


Wieder wurde mir die extrem ungünstige Trimmung des Schiffs bewusst. Der Bug musste schon weit unter der Wasserlinie liegen, wodurch das Heck aus dem Wasser herausragte. Den dadurch auftretenden Biegemomenten konnte der Schiffsrumpf unmöglich auf Dauer widerstehen.

Geradezu flehend rief ich:


„Wäre es nicht besser, das Schiff zu verlassen? Die strukturelle Integrität wird dieser Belastung nicht mehr lange standhalten.“


Mrs. Sewen stand nun direkt neben mir und lächelte verführerisch:


“Die strukturelle Integrität ist bereits weit über ihre Grenzen belastet.“


Ungläubig starrte ich in das liebreizende Gesicht – sie lächelte.


Die ersten Nietverbindungen der Außenhaut brachen. Kleine Wasserstrahlen schossen in den Maschinenraum und Mrs. Sewen lächelte.

Meine Adjutantin wurde mir unheimlich, sie blies einen kalten Lufthauch über meinen Arm und beobachtete fasziniert die darauf entstehende Gänsehaut. Mit einem verführerischen Lächeln flüsterte sie:


“Das Wasser könnte etwas kühl sein, aber keine Sorge, ich bin ja bei Ihnen.“


Wieder entfernte sie sich von mir und kurz darauf wurde der Kesselraum von dutzenden Scheinwerfern in gleißendes Licht gehüllt.


Geblendet von der ungewohnten Lichtflut bemerkte ich Mrs. Sewen erst, als sie neben mir stand und ihr Kleid über den Kopf zog.


Darunter war sie nackt. Abgesehen vom Haupthaar bedeckte kein Härchen die makellose, porzellanhelle Haut des ästhetischen Frauenkörpers.

Durch die bevorstehende Katastrophe halb wahnsinnig, reagierte mein Körper dennoch auf den reizenden Anblick. Mit todesverachtendem Spott bemerkte ich:


“Sie sind ihrer Zeit weit voraus, aber ich stehe auf blanke Muschis.“


Mrs. Sewen schmiegte sich an meinen Körper und streichelte zärtlich über meine Brust. Sie rieb ihre glatt rasierte Pussy an meinem Oberschenkel und atmete erregt.


Mit einem romantisch verklärten Blick schaute sie in die hell erleuchtete Maschinenhalle:


“Ist das nicht wunderschön?“


“Es sind mehr die Umstände, als der Anblick, die mich so angespannt wirken lassen.“


Ohne meine Worte zu beachten, sinnierte sie weiter:


“… unbändige Kräfte spielen mit dem Schiff. Ist das alles, was die Menschheit aufbieten kann? Solch eine lächerliche Konstruktion gegen die Naturgewalten.“

Noch ein letztes Mal schrie der Schiffsrumpf in einem metallisch schrillen Klagen auf, dann barsten die Stahlplatten der Außenhaut wie Seidenpapier.


Mrs. Sewen umschlang mich noch fester und stöhnte leidenschaftlich. Eine Hand griff zwischen meine Beine und umschloss mein Glied. Erst jetzt bemerkte ich die Erektion und genoss die fordernde Hand an meinem Schaft, trotz des nahen Todes.


Ihre sinnlichen Lippen saugten sich an meinem Hals fest, lösten sich stöhnend, wanderten hitzig und feucht über meine Wange und küssten mich auf den Mund.


Unsere Zungen berührten sich spielerisch und gleichzeitig schob ihre geübte Hand meine Vorhaut zurück. Ich spürte meinen rasenden Puls in der Penisspitze, unbändige Lust durchströmte mich. Gleichzeitig zerrissen die gewaltigen Längsstreben wie dünne Bindfäden und der Schiffsrumpf brach endgültig auseinander.

Die vordere Hälfte neigte sich nahezu lotrecht nach unten. Kurze Zeit bot sich mir ein ungetrübter Blick auf den Sternenhimmel, dann schlugen die Wassermassen über uns zusammen.


Die Bughälfte sank mit uns in die Dunkelheit der Tiefsee.


Weder Kälte noch Atemnot plagten meinen Körper. Ein leidenschaftlicher Kuss folgte dem anderen, immer wilder und leidenschaftlicher rieb Mrs. Sewen ihren Körper an meinem. Meine Männlichkeit war quälend hart geschwollen und schrie nach Erlösung.

Der enorme Stromverbrauch der Scheinwerfer ließ die Batterien ermüden, langsam wurde es gespenstisch dunkel. Furcht beschlich mich und vertrieb einen Teil meiner Erregung.


Zärtlich presste Mr. Sewen ihre Wange an meine und strich mir liebevoll durchs Haar:


“Hinter dem Ende aller Hoffnung liegt ein fremdes Land, du musst deine Augen schließen, um meine Welt zu sehen.“


Ich schloss die Augen und atmete erleichtert ein. Als würde es die Fesseln um meinen Körper nicht geben, hob ich die Arme und schlang sie um den wundervollen Leib meiner ehemaligen Adjutantin.


Ich presste sie fest an mich, drang in sie ein, fühlte ihre Weiblichkeit von innen, wie ich es noch nie vorher empfand.

Je heftiger sich mein Speer in dem weiblichen Wesen bewegte, desto mehr fühlte ich die Gemeinsamkeit, die uns verband. Unsere Zungen spielten ein leidenschaftliches Spiel, während meine Sinne von Gefühlen überflutet wurden.


Ich erlebte keinen Höhepunkt, vielmehr verharrte ich immerfort auf dem höchsten Punkt.


Lust, Liebe und Mitgefühl nahmen meine gesamte Wahrnehmung ein. Wir lasen gegenseitig unsere Gedanken und plötzlich wusste ich alles – alle Fragen waren beantwortet. Es gab nur noch eins, nicht mehr viele – keine Fragen mehr, nur noch Antworten.

Ein gleißendes Licht und ein schriller Piepton rissen mich aus dem Zustand der Allwissenheit.


Ach Scheiße! Die Zeit war abgelaufen, ich befand mich wieder in der Realität.

***

Fortsetzung folgt.

Kommentare


Spellbound
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 10
schrieb am 27.09.2007:
»Versteht mich bitte nicht falsch, aber der Story fehlt es an irgend etwas. Klar sollte ich hier keine große Töne spucken da ich hier noch nie eine Geschichte zu besten gegen habe. Aber Neos Abenteuer z.B. hatte ich an einem Abend durchgelesen, diese hier hat 3 gebraucht. Eventuell gefällt sie mir deswegen nicht, weil es keinen einzelnen Protagonisten gibt, sondern mehrere und die Story sich etwas zieht. Das es nicht immer Geschichten für Einhandleser sein müssen finde ich eher gut.
Die Fortsetzung werde ich natürlich lesen, ich will ja nix verpassen.
«

magicflute
dabei seit: Sep '07
Kommentare: 258
schrieb am 12.03.2010:
»widerspruch: die idee mit der maschine als protagonist finde ich genial. rahmenhandlung soweit auch, und dass die geschichten vielleicht nicht an pornographie, aber an gehalt mächtig zunehmen macht doch auch erst mal neugierig auf mehr "traumzonen"...«


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