Ella - Gefesselt
von EviAngel
Am nächsten Morgen kam Daniel tatsächlich Punkt sechs Uhr auf den Parkplatz gebrettert. Zum ersten Mal sah ich sein Auto, ein richtig alter Pick-up, gelb, alt, aber gepflegt. Sah gut aus, obwohl es als Neufahrzeug schon ein billiges Allerweltsauto gewesen war. Wie sorgfältig er mit seinen Sachen umging, fand ich bemerkenswert.
Wir rannten gleich los, er hinter mir her. Natürlich lässt sich die supercoole Bella nicht hetzen, natürlich nicht, ich rannte wie immer. Er lief mit, nach einiger Zeit jedoch kostete es ihn, gut hörbar, erhebliche Mühe, sich nicht abhängen zu lassen. Als der Weg endete, wir über das Geröll rennen und von einem der immer größer werdenden Steine zum nächsten springen mussten, verlor er endgültig den Anschluss. An der Abzweigung zum Gipfel wartete ich auf ihn, er würde sonst gegen die Felswand laufen, vor der ich beim ersten Berglauf gestrandet war. Er pustete ziemlich, als er in Sichtweite kam. Es reichte, wenn er wusste, wo es weiter ging. Als er aufsah, zeigte ich auf den Abzweig und rannte weiter.
Er kam oben auf dem Gipfel an, als mir fast schon wieder kalt wurde. Es war ziemlich frisch hier oben, jetzt im Herbst, so früh am Morgen.
„Du bist ja irre! Total irre!“ Er keuchte ziemlich, als er den Gipfel erreichte.
„Wie kannst du nur …“, meinte er, schaute sich um, sah die Stadt unter uns liegen, die Weite der Landschaft.
„Die Aussicht ist schon echt geil.“ Er schaute sich um, von hier aus hatte man in alle Richtungen freie Sicht.
„Ziemlich geil“, ergänzte er noch.
„Komm!“, drängte ich. „Ich muss rechtzeitig in der Schule sein.“
„Ich sag ja, du bist voll irre“, er lächelte bewundernd, als er das sagte.
Auf dem Parkplatz musste ich auf ihn warten, sein Anblick erschreckte mich, als er humpelnd näher kam. Er hatte sich das Kinn und die Knie aufgeschlagen.
„Was ist passiert?“
Das Blut vom Kinn tropfte auf das Shirt.
„Ah, bin abgerutscht und voll aufs Gesicht gestürzt. Mist, verdammter!“
Spontan bot ich an, ihn zum Arzt zu fahren, er wollte jedoch selbst fahren. Ich empfahl ihm, den Sportarzt im Center aufzusuchen. Dem konnte man vertrauen, er war bekannt dafür, ordentlich zu arbeiten. Die aufgeplatzte Stelle am Kinn musste garantiert genäht werden.
Zuhause angekommen, duschte ich rasch und war pünktlich zu Unterrichtsbeginn in der Schule. Daniel schickte mir ein Foto von seiner behandelten Verletzung.
„Mit Sekundenkleber geklebt“, beschrieb er die Behandlung. „Soll angeblich die Narbenbildung vermeiden. Würde dich eine Narbe bei mir stören?“
„Nein, die hast du dir redlich verdient, darauf kannst du stolz sein. Oder auch nicht, wenn man sich auf die Nase legt, dann gibt man damit nicht an.“
An dem Tag fand das Training erst nach dem Unterricht statt, das war mir, ehrlich gesagt, lieber. Obwohl die Protektion durch die Lehrer sehr bequem und auch verführerisch war. Sie gab mir die Möglichkeit, jederzeit dem Unterricht fern zu bleiben, ich brauchte nur zu sagen, dass ich zum Sport müsste, dann erschienen die guten Zensuren von allein, ohne mein Zutun. Nur, davon wusste ich immer noch nicht mehr über die Kohlenstoffketten oder Aminosäuren, obwohl mir dieses Wissen bescheinigt wurde. Dieses Basiswissen benötigte ich jedoch real für meinen zukünftigen Beruf, also musste ich darüber verfügen. Wissen nur auf dem Papier würde mich nicht weiter bringen. Der Unterricht erschien mir mega-wichtig, der Sport war ebenfalls sehr wichtig, stützte er doch mein standing in der Schule.
Der Presi hielt übrigens Wort, selbst wenn ich eine Arbeit ablieferte, die vom Gefühl her mit einem ‚B‘ oder gar schlechter richtig benotet wäre, es erschien trotzdem ein A+ auf der Liste. Meine Ma würde dazu ‚Potemkinsche Dörfer‘ sagen, mir war es einerseits recht, andererseits auch wieder nicht. Einerseits, wenn meine Arbeiten korrekt benotet würden, würde ich im schlimmsten Fall ein Jahr wiederholen müssen. Andererseits war mir der Sport jedoch wichtiger als die Gefahr, eventuell ein Jahr dafür opfern zu müssen. Ohne Sport und ohne die Mannschaft würde ich eingehen wie eine Primel. -
Nach einiger Gewöhnung wird man von selbst wach, wenn man immer zum gleichen Zeitpunkt aufsteht. Das intensive Training, morgens der Berglauf und mittags oder nachmittags Volleyballtraining, führten dazu, dass ich früh müde wurde und zeitig zu Bett ging. Morgens spätestens um halb sechs war ich ausgeschlafen und konnte mich den Herausforderungen des Tages stellen.
Die Hausmeisterin, Missis Harford, freute sich jeden Morgen darüber, mir Croissants und Baguettes zu bringen, mir Kaffee zu bereiten und den Frühstückstisch zu decken. Sie mochte es, mich zu versorgen, obwohl es so früh war. Ich glaube, sie trug morgens gemeinsam mit ihrem Mann Zeitungen aus, noch vor dem Frühstück.
Für mich war es völlig neu, Personal zu haben, das mich wie eine Prinzessin verwöhnte. Ich saß allein am Tisch, Missis Harford lauerte in der Tür darauf, mich zu bedienen und mir alle Wünsche zu erfüllen.
War komisch, genießen konnte ich es trotzdem. So kam es, dass ich mich frisch, gut versorgt und ausgeruht auf die Bergtour begeben konnte. Mein Start dort fand von allein früher statt, denn ich wurde immer früher wach und wurde jeden Tag geiler darauf, den Berg hinauf zu rennen. Hört sich vielleicht komisch an, war aber so. Den Berg hinauf zu sprinten, von Stein zu Stein zu springen, die stetig wachsende Kraft und Ausdauer zu spüren, war einfach geil, echt jetzt, so richtig krass geil.
Am nächsten Morgen sah ich Daniels gelben Truck auf den Parkplatz biegen, als ich gerade loslaufen wollte. Klar, dass ich wartete, bis er heran und ausgestiegen war.
Er meinte, er würde das nicht auf sich sitzen lassen. Was jetzt genau, das Berglaufen oder langsamer zu sein als ich, ließ er offen. Seine Knie schmückten Pflaster, die Platzwunde am Kinn wurde von mehreren schmalen Klebestreifen zusammen gehalten.
„Möchtest du nicht lieber Knieschoner umschnallen und einen Eishockey-Helm aufsetzen?“, neckte ich ihn.
Da tat er so, als wenn er mich jagen wollte, das war das Startzeichen. Ob er eher oben ankommt, schneller läuft und springt als ich, war mir echt gleichgültig. Ich lief mein normales Tempo. Er überholte mich, von mir aus! Als der Weg zu Ende war und ins Geröll überging, holte ich ihn ein, überholte, ohne schneller zu werden, einfach das ganz normale Tempo durchgelaufen. Er kam keuchend am Gipfel an, als ich mich bereits auf den Rückweg machte.
„Du bist echt irre!“, meinte er zwischen zwei Atemzügen.
„Du bist nur schlecht in Form, das ist alles“, erwiderte ich grinsend und startete auf den Rückweg. Hinab ging es ebenfalls in dem normalen Tempo. Kann sein, dass sich mit der Zeit durch das Training die Geschwindigkeit gesteigert hat, weiß ich nicht, kann ich nicht sagen, weil ich die Zeit nie gemessen habe.
Als ich vom Parkplatz hinunter fuhr, um pünktlich in der Schule zu sein, sah ich ihn oben vom Geröll auf den Weg wechseln. Er sah noch gesund aus, so machte ich mich unbesorgt auf den Weg.
Ingeborg hat Isa und mich bei den offenen Stadtmeisterschaften in New Orleans angemeldet. Als zweite Mannschaft und auch als Ersatzleute waren die beiden Kolleginnen vorgesehen, die sich nun langsam den harten Teilen des Trainings näherten. Mittlerweile liefen sie täglich ihre zehn Kilometer, die nächste Steigerung würden die fünfzehn, danach dann die einundzwanzig Kilometer sein. So wurde es jedenfalls bei Isa und mir gehandhabt. Da sich diese Vorgehensweise bei uns bewährt hat, wird Ingeborg davon nicht abweichen wollen.
Isa befand sich wieder im Training mit den beiden, sie stellte fest, dass sich ihre Kondition schneller verbesserte, als sie zu hoffen gewagt hatte. Sie äußerte die Hoffnung, bald gemeinsam mit mir den Berg hinauf und hinunter rennen zu können. Sie freute sich darüber, dass ich Daniel jeden Morgen abhänge. Ich sag ja, Schadenfreude ist die reinste Freude. Das war für den Burschen und seinen Ehrgeiz nicht das Richtige, abgehängt zu werden, meine ich. Jeden Morgen kam er stur um sechs Uhr an, um sich die nächste Schlappe abzuholen. Er näherte sich so langsam meinem Trainingsstand, das war leicht zu sehen. Musste ich anfangs auf dem Gipfel etliche Minuten auf ihn warten, so blieb er mittlerweile stets in Sichtweite.
Ich kann nicht davon ausgehen, dass in meinem Leben mal irgend etwas planvoll und reibungslos abläuft. Also, an einem Montag war Daniel fast so weit, dass er gemeinsam mit mir hinauf laufen konnte, zeitgleich erreichten wir den Gipfel. Er war stolz darauf wie ein Hahn und benahm sich auch so. Er fühlte sich als König der Berge, alle lagen ihm zu Füßen.
Männer!
Auf dem Rückweg sprangen wir wie üblich von Stein zu Stein, manchmal musste man fast zwei Meter weit springen, von einem runden Felsen zum anderen. Daniel musste mich unbedingt überholen, er keuchte mir dauernd ins Genick. Sein Kinn war noch nicht ganz ausgeheilt, da riskierte der Trottel Kopf und Kragen, nur um mit mir mithalten zu können. Was für ein Depp!
Es kam, was kommen musste, er wollte unbedingt vorn laufen, drängelte sich an mir vorbei. Er gab mir dabei einen Schubs, nur einen leichten, aber der reichte aus, um mich vor einem Sprung zwischen zwei Felsen aus dem Gleichgewicht zu bringen. Den Sprung, einmal begonnen, musste ich durchführen, ob ich wollte oder nicht. Wild mit den Armen rudernd landete ich an der Seite des nächsten Felsbrockens, rutschte ab. Was sich abzeichnete, das passierte, der Fuß rutschte in den Spalt zwischen zwei Felsbrocken, der Schwung, das Tempo, bedingte, dass sich mein Körper weiter bewegte, der Fuß, das Bein aber waren gefangen. Es brach etwas, das konnte ich hören und natürlich fühlen. Ein schriller Schmerzensschrei platzte aus mir heraus.
Der Fuß war eingeklemmt, total verdreht. Durch die unglückliche Lage belastete ich die Verletzung mit dem gesamten Gewicht zusätzlich. Der Schmerz war gigantisch und ließ nicht nach. Die Tränen rannen mir aus den Augen, ich musste echt fest auf die Zähne beißen, um nicht pausenlos zu schreien. Alter! Solche Schmerzen kann kein Mensch ertragen!
Der bekloppte Daniel kam hektisch an und sagte:
„Was machst du denn für nen Scheiß?“
„Du Depp! Was stößt du mich an?“
„Ich?“, fragte er, als wenn es hier noch jemanden gäbe. Egal, ich musste aus der misslichen Lage heraus.
Er half mir, den Fuß aus dem Spalt heraus zu ziehen, der Schmerz war echt vollst mega krassest. Daran zu denken, weiter zu laufen, war von vornherein auszuschließen, der Fuß baumelte verdreht unnütz herum. Es müsste ein Hubschrauber her und mich in ein Krankenhaus bringen.
„Quatsch!“, meinte der Held, der Bezwinger des Berges. „Ich trage dich das Stückchen.“
Wie schon einmal erwähnt, ich bin kein leichtes Mädchen, naughty ja, leicht nein. Die durchtrainierten dreiundsechzig Kilo Knochen und Muskeln können selbst einem starken Mann Probleme bereiten. Daniel ließ sich nichts anmerken. Unter Jammern und Wehklagen hopste ich auf einem Bein und mit seiner Unterstützung auf eine kleine Anhöhe, von da aus nahm er mich auf. Er trug mich tatsächlich Huckepack den Berg hinunter. Die Schmerzen waren echt der Hammer, nur mit Mühe unterdrückte ich den Drang, mich erbrechen zu müssen, so schlecht war mir von dem gebrochenen Knochen.
Am Auto angekommen, setzte er mich erst einmal auf der Ladefläche seines Trucks ab. Er richtete die Bank in der Fahrerkabine her, um mich auf den Beifahrersitz zu zwängen, ich lehnte ab. Bevor er mich noch einmal bewegen würde, wollte ich lieber flach auf der Ladefläche liegen bleiben. Der Schmerz war echt irre. Daniel deckte mich gegen den Fahrtwind mit einer Plane zu und fuhr los.
Er fuhr echt typisch amerikanisch, dieses Mal begrüßte ich die lahmarschige Fahrweise, denn irgendwelche hektischen Fahrmanöver hätten mir zusätzliche Schmerzen verursacht. Im Krankenhaus angekommen, rief er gleich nach einem Arzt. Ein Pfleger kam an, sah den verdrehten Fuß, besorgte sehr eilig zwei Kollegen und eine fahrbare Trage. Sie fassten mich zu dritt, der Pfleger sagte:
„Zähne zusammenbeißen!“ und sie hoben mich darauf. Alter, es war nicht auszuhalten. Die Tränen rannen, der Schweiß trat aus allen Poren. Solche Schmerzen hatte ich echt noch nie.
Ein Arzt kam, schaute erst auf den Fuß, dann mir ins Gesicht. Er staunte mich an.
„Bella? Bella Fitzpatrick?“
Was war das jetzt?
Er nahm meine Hand in seine Hände.
„Du bist es wirklich, oder?“
„Ja“, bestätigte ich. „Kennen wir uns?“
„John, John Enston. Nein, du kennst mich nicht, ich bin Fan, Fan von dir und Isa, von eurem Beachvolleyball. Was ist passiert?“
Als er hörte, was passiert war, ließ er mich an den wartenden Menschen vorbei fahren.
„Sofort ins Röntgen und MRT!“, ordnete er im Befehlston an.
Die Pfleger guckten komisch, aber fuhren mich an einer ganzen Schlange Wartender vorbei.
„Einen Augenblick!“, meinte John Enston, er zückte sein Handy. Was mir geschah, konnte ich nicht so recht einordnen. Mir fiel nur ein, dass mein Auto noch auf dem Parkplatz stand. Ein offenes Cabrio auf einem einsamen Parkplatz würde wohl nicht lange stehen bleiben, vor allem da der Schlüssel im Handschuhfach lag. Wer hilft mir jederzeit in der Not? Ich rief Mama an. Sie war erstaunlich gefasst, begann gleich zu managen. Sie versprach, sich ums Auto zu kümmern, fragte mich, in welchem Krankenhaus ich gelandet wäre. Als ich ihr sagte, in der Uni-Klinik, erwiderte sie sehr zufrieden:
„Gut! Das ist unsere. Mach dir keine Gedanken, werd schnell wieder gesund, hörst du?“
Es ist extrem tröstlich, diese Worte von der Mama zu hören.
John Enston kam mit einem zweiten Weißkittel an. Der war genauso begeistert, mich zu sehen.
„Das ist Jack Mulligan, er ist der leitende Chirurg hier. Wir spielen beide als Team Beachvolleyball. Du bist hier in den besten Händen und bei Freunden, die dir ergeben sind. Mal sehen, ob wir dich für New Orleans wieder fit kriegen.“
Röntgen und MRT musste ich über mich ergehen lassen, erst nach der Untersuchung bekam ich etwas gegen die Schmerzen. Die Erleichterung, als der Schmerz mich endlich aus seinen Klauen entließ, war gigantisch. Es war ein ganz wunderbares Gefühl, kann ich nicht beschreiben, aber es war echt mega erleichternd.
Sie schoben mich vom MRT aus gleich in den OP. Eine Schwester half mir dabei, mich auszuziehen, die Shorts schnitt sie entzwei, sie wollte sie mir nicht über den verletzten Fuß ziehen.
In ein OP-Hemd gekleidet, die Haare abgedeckt, wartete ich auf das, was geschehen würde. John und Jack kamen herein, beide in OP-Kleidung.
„Also“, begann John. „Wir müssen den Fuß und den Unterschenkel operieren, Jack operiert, ich mache die Anästhesie. Wir werden nach der OP deinen Fuß, das ganze Bein still legen, das darf sich mindestens eine Woche nicht bewegen, überhaupt nicht, verstanden? Dann sehen wir weiter. Ich will dir keine Narkose geben, davon wirst du richtig matschig, du kriegst stattdessen eine Spinalanästhesie, dabei bleibst du die ganze Zeit klar. Kapiert?“
Was er mit ‚spinal anesthesia‘ meinte, war mir nicht klar.
„Du bekommst eine Betäubung in die Rückenmarkshülle, da spürst du untenrum nichts, aber bleibst klar dabei. OK?“
Klar, ich vertraute ihm.
John gab mir die Spritze in den Rücken, sie legten ein grünes Tuch über mich, der Fuß und der Kopf blieben frei. Das Tuch wurde aufgestellt, sodass ich den Operateur und sein Team nicht sehen konnte. John saß neben meinem Kopf, beobachtete einige Instrumente und plauderte ganz locker mit mir, als säßen wir in irgendeiner Kneipe und würden uns übers Wetter unterhalten.
„Weißte, wir haben euren Weg bei der Stadtmeisterschaft verfolgt. Du und Isa, ihr habt uns so großen Spaß gemacht, ihr habt die gesamte Veranstaltung gerockt, wirklich wahr, ihr wart echt der absolute Wahnsinn. Vom ersten Aufschlag an wart ihr so begeistert bei der Sache, ihr habt eine solche Spielfreude an den Tag gelegt, wir und das gesamte Publikum waren echt hingerissen, stimmts, Jack?“
Vom Fußende kam unsichtbar ein Kommentar, in ebenso lockerem Plauderton:
„Wie sehr ihr euch über jeden Punkt gefreut habt, dann immer wieder die vier Fäuste zusammen geboxt, ihr habt echt mitreißende Spiele abgeliefert, wirklich wahr. Wie ihr zusammen gehalten habt, wie ihr auch bei Rückstand bei der Sache wart, wir waren wirklich begeistert und sind es immer noch.“
„Jack, was sagst du, wird sie in New Orleans antreten können?“
„Bis dahin sind es acht Wochen, oder? Davon gehe ich aus, du hast schließlich das gesamte Krankenhaus zur Unterstützung hier, Bella. Du bist die VIP-Patientin, die gesamte Klinik liegt dir zu Füßen. Wir werden ein wenig tricksen müssen und darauf hoffen, dass es keine Doping-Kontrolle zwischendurch gibt, denn wir werden dir Wachstumshormone spritzen müssen und auch Testosteron. Dann heilt es schneller und wird schneller belastbar.
Das müsste aber in New-Orleans schon wieder weg und nicht mehr nachzuweisen sein. Wir kriegen es hin, du musst allerdings zusehen, dass du die Kondition behältst. Du wirst mindestens drei Wochen nicht gehen, das bedeutet, den Fuß in keiner Weise belasten dürfen, also, Ausdauertraining im Bett.“
Wie man sich während der OP fühlt, kann ich nicht beschreiben. In Johns Spritze war wahrscheinlich irgendein Glücklichmacher, denn ich spürte nichts, keine Schmerzen, ich fühlte mich, als würde ich über dem Tisch schweben. Wieso wussten die von New-Orleans? John erzählte:
„Wir werden anderthalb oder zwei Wochen Urlaub in New Orleans machen und euch unterstützen. Die Frauen und Kinder nehmen wir mit, wird eine Riesensause. Darauf freuen wir uns alle. Bin mal gespannt, wie ihr in so einem großen Feld auftretet, glaube, etwas von über vierzig Mannschaften gelesen zu haben. Unsere Wette lautet ja, dass ihr mindestens unter die ersten Drei kommt. Eure Finalgegnerinnen von hier gehören mit zu den Favoriten. Wie ihr zwei mit Favoriten umgeht, haben wir gesehen, auf eine Wiederholung freuen wir uns wie verrückt.“
Während der OP bin ich eingeschlafen; wie ich später hörte, dauerte sie fast vier Stunden. Ich wurde wach, als sie mich aus dem OP heraus rollten und auf ein Zimmer brachten. Aus dem verletzten Fuß stachen etliche Metallstangen, er war dick bandagiert, total fest auf eine Art Rampe gebunden, Schmerzen spürte ich keine. Der Fuß lag hoch und saß unverrückbar fest.
John kam angewuselt, er war begeistert.
„Jack ist der beste Chirurg, den
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