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Kommentare: 4 | Lesungen: 1852 | Bewertung: 8.60 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 30.01.2022

Ella - unerwarteter Besuch

von

Mein Aussehen veränderte sich, hier in Las Vegas. Weil sich Tommy für mich interessieren sollte, habe ich mir in Deutschland die Haare getönt, von dem sehr schönen Braun in ein nicht ganz natürlich aussehendes Blond. Dabei verstehe ich immer noch nicht, warum dieses unnatürliche Weiß-Gelb schöner und attraktiver sein soll, als mein natürliches, wunderschönes Braun. Versteh einer die Männer.


Da ich ihm hier in Nevada nicht mehr zu gefallen brauchte, habe ich die Tönung nicht mehr erneuert, warum auch? Sie würde sich auswaschen, das hatte der Friseur versprochen und das tat sie auch. Jetzt, hier in der Wüste, bei ständigem Sonnenschein und den vielen Stunden im Freien, bleichten die Haare auf natürliche Weise aus. Mir war das selbstverständlich egal, daran ist nun einmal nichts zu ändern, ist Natur. Der entstehende, blonde Farbton war aber ein ganz anderer, natürlicher, mehr so Gold als Gelb. Es entstand eine Farbe, wie man sie durch Färbung niemals hinbekommt, ganz natürliche Strähnchen in natürlicher Farbe. Das Deckhaar blond und weiter darunter immer brauner. Sah geil aus, fanden die Männer auch, wenn ich die Blicke richtig interpretierte.


Hinzu kam, dass sich der Körper durch das harte Ausdauertraining verändert hat. Der Po wurde kleiner und perfekt halbrund, damit änderte sich auch die Konfektionsgröße, ich musste Shorts eine Nummer kleiner kaufen. Nunja, und die Oberweite nahm ab. Dafür war ich dankbar, denn die große Oberweite ist in unserer Familie genetisch verankert, irgendwie. Die Männer finden das toll, mir ist sie beim Sport oftmals im Weg, außerdem, je größer die Oberweite, desto mehr Pflege und mehr Sorgfalt braucht sie, denn ich will verhindern, dass sie mir mit Dreißig an den Knien baumelt. Deswegen führe ich täglich, manchmal auch mehrmals täglich, meine Übungen durch, außerdem trage ich eigentlich immer einen BH. Meist einen Sport-BH, der ist am unkompliziertesten, trägt am wenigsten auf und ist pflegeleicht. Das aber nur am Rande, ist meine Sache.


Unter dem Dress am heutigen Abend, zu einem Date mit Daniel, war allerdings kein Platz für einen BH. Das Oberteil bestand aus strahlend weißer Seide, ein Hauch von einem Kleidungsstück, der heutigen Wärme und dem Anlass angemessen. Eher ein Hemdchen mit durchsichtigen Trägern, einem großzügigen Wasserfallausschnitt, bauchfrei und eine heiße kleine Shorts, ebenfalls strahlend weiß. Sah geil aus, im Spiegel, meine Haut war schön gebräunt, die langen, hellen Haare, dazu die braunen Augen, war echt heiß, fand ich sogar selbst. Zur Feier des Tages malte ich mir sogar die Finger- und die Fußnägel an. Mache ich ja sonst nie, heute schon. Ausnahmsweise trug ich in Verbindung mit der Shorts weiße Sandalen mit sehr hohem Absatz. Man sah mir an, was ich herausforderte und man sah auch, was mich erwartete, wenn ich irgendjemandem in dem Dress unter die Augen trat. Zu allem Überfluss schminkte ich mir die Augen und trug Lippenstift auf, mache ich sonst auch nicht.


Damit ich mit dem Outfit nicht gleich mit der Tür ins Haus falle, legte ich mir einen ärmellosen, dunkelroten Flatter-Umhang um, ohne Kragen und ohne Knopfleiste. Man trug ihn offen, er ließ die gesamte Vorderseite frei, reichte aber fast bis zum Boden.


Als Margret mich so sah, staunte sie mich an, kapierte, was vorging, wurde sauer und fragte aggressiv:


„Wo gehst du hin?“


Auf solche Fragen gebe ich natürlich keine Antwort, ich grinste und ging weiter. Sie stellte sich mir in den Weg.


„Mit wem triffst du dich?“, fragte sie. Ich trat nah an sie heran, küsste sie ganz leicht und sprach in ihren Mund hinein:


„Geht dich nichts an.“


„Wen triffst du?“, es hörte sich fast keifend an, wie sie es rief. „Ich mach die Schlampe kalt!“


Wollte ich sie verletzen oder sie brüskieren? Sicher nicht. Meine Ablehnung kam trotzdem herüber. Kühl erklärte ich:


„Mach mir jetzt bitte keine Szene, ich treffe mich mit Jemandem vom Sport, vom Volleyball, es ist keine Frau! Jetzt lass mich.“


„Oh, Schatz, entschuldige“, sagte sie zerknirscht und wollte mich küssen. Im Interesse des Lippenstifts und auch so, hielt ich sie auf Distanz. Sie sollte sich meiner nicht sicher sein, das wollte ich unbedingt vermeiden, denn der Abschied würde kommen.


„Es kann spät werden“, fügte ich an. Sie wollte noch etwas sagen, ich verbot es, indem ich ihr den Finger auf die Lippen legte.


Die Emotion jetzt, ihre aggressive, kontrollierende Art, ihre Ängste und Befürchtungen, die wollte ich nicht zum Date mitnehmen. Ich trat hinaus in die Sonne, schaute die Straße hinauf und hinunter, löste mich von ihr und dem Haus, schaute nach vorn und ging zum Auto.


Mama hatte mir ein weißes, deutsches Auto vor die Tür stellen lassen, wohl als Trostpflaster für den Rausschmiss von Zuhause. Natürlich war es ein Cabrio, sie und ich stehen darauf. Es war das gleiche Auto, das ich auch in der Heimat gefahren war, nur war das hier das neueste Modell und mit dem stärksten Motor. Ma steht auf schnelle Autos, deswegen waren selbst diese, von ihr bevorzugten Großserienautos, immer mit den stärksten verfügbaren Maschinen ausgestattet. Ist jetzt vielleicht nicht gerade klimafreundlich, darauf gibt hier in den Staaten eh niemand etwas. Gemessen an den spritfressenden Monsterautos der Amis verbrauchte dieses kleine Cabrio eh verschwindend wenig, so bewegte ich das schicke Teil gern und gelassen über die Straßen von Las Vegas.


Dass Daniel und ich etwas miteinander hatten, sah Isa natürlich sofort, gestern, als ich aus der Dusche an den Tisch kam. An dem saßen die anderen Drei schon und sahen mir entgegen. Daniel blickte mich mit anderen Augen an und ich ihn. Ein sehr starker und schöner Mann. Isa wusste nicht, was vorgefallen war, konnte es sich auch nicht erklären, es war ihr nur klar, dass es etwas gegeben haben musste. Auch auf Nachfrage später gab ich darauf nur ein Lächeln als Antwort, es ging sie schließlich nichts an, so gut befreundet waren wir nicht.


Es war klar, dass Daniel und ich die Handy-Nummern tauschten, logisch. Der verabredete Treffpunkt, zu dem er mich heute eingeladen hatte, war ein richtiges Restaurant, eines mit Kellner im Frack, mit weiß eingedeckten Tischen, mit Stoffservietten und Blumenvasen darauf. Als wir uns trafen, staunte Daniel mich an, das war so von mir beabsichtigt, ist ja klar. Er selbst trug ein braunes Lederblouson, ein blaues Poloshirt, eine Jeans und alte, aber gut gepflegte Schuhe. Seine Kleidung sah nicht nach Geld aus, aber nach gutem Geschmack und liebevoller Pflege. Sein Kurzhaarschnitt sah auch nicht teuer aus, jedoch, wie alles andere, gut gepflegt. Mir war bewusst, dass er Student war, so weit hatten wir uns bereits ausgetauscht. Über Geld schien er nicht zu verfügen.


Er begrüßte mich etwas steif und schüchtern. Er wollte mir die Hand geben, ich umarmte ihn und gab ihm einen Wangenkuss.


Der Kellner brachte uns die Speisekarte. Das billigste Gericht kostete über dreißig Dollar, die billigste Flasche Wein vierzig Dollar. Das wollte er mir ausgeben, kam für mich aber nicht infrage.


„Was möchtest du essen?“, fragte er. Er wirkte unsicher, es kam herüber, dass er sich unwohl fühlte. Ein Restaurant wie das hier war ganz sicher nicht seine Welt.


„Das, was ich am liebsten essen würde, haben sie hier nicht“, meinte ich und blätterte ratlos in der Speisekarte herum. Das wollte er so nicht gelten lassen, ein Mann eben.


„Komm, die haben alles hier, sogar Hummer, und, guck hier, Wachtelbrüste! Was würdest du denn am liebsten essen?“


„Wachtelbrüste!“, ich legte so viel Verachtung in das eine Wort, wie ich aufbringen konnte, nahm meine Brüste in die Hand und meinte mit neckischem Augenaufschlag:


„Brüste habe ich selber.“


Er verlor etwas von seiner Steifheit und lächelte, zum ersten Mal.


„Sogar sehr schöne“, meinte er und zwinkerte. „Was möchtest du denn essen?“


„Das haben sie hier nicht. Ich möchte einen riesigen Hamburger essen, mit Farmerkartoffeln, sourcream und ein großes Bier. Auf so Schickimicki wie hier habe ich keine Lust.“


Da lachte er erleichtert, vielleicht fürchtete er sich sogar vor der Rechnung, jedenfalls war er froh. Er klappte die Speisekarte zu. „Da weiß ich den besten Laden!“, stellte er fest, nahm mich bei der Hand und zerrte mich an dem konsterniert blickenden Kellner vorbei nach draußen.


Weder wollte ich wissen, was er für ein Fahrzeug besaß, noch mit dem Bus zur nächsten Hamburgerbude gelangen.


„Wir nehmen mein Auto!“, stellte ich fest und strebte auf den kleinen Weißen zu.


„Geile Karre!“, meinte er. Er wies mir den Weg, dabei nahm er die Augen nicht von mir. Er beobachtete mich beim Fahren, er schien sich über unser Zusammensein ebenso zu freuen, wie ich mich, mein Outfit gefiel ihm offensichtlich.


„Schön mit dir!“, sagte er. „Hier rechts.“


Er führte mich in ein echtes, einfaches, amerikanisches Diner. Eine Imbissbude, in der sich Bauarbeiter und die Mitarbeiter aus den Geschäften und Büros der Umgebung in der Mittagspause versorgten. Ein Lokal, wie es mir gefiel. Es ist nicht so, dass ich nicht wüsste, wie Wachtelbrüste schmecken oder wie man Hummer stilgerecht isst, ich weiß auch, wie man sich in solch einem Lokal benimmt und was von einer Dame in den Kreisen erwartet wurde, die solche Restaurants frequentieren.


Das ist nicht meine Welt. Es ist Mamas und Peters Welt, in Schickimicki-was-bin-ich-reich-und-wichtig-Schuppen auf kleinen Tellern überteuerte Speisen zu dinieren, verlangt etwas von mir, das ich nicht zu geben bereit bin. Es ist nichts für mich. Der Mannschaftssport, Sport in einer Gruppe, von der ich ein ganz normaler, integrierter Teil bin, in die man sich einfügen muss, um anerkannt zu werden und um Erfolg zu haben, der hatte mich rechtzeitig umerzogen und dafür bin ich dankbar.


Er staunte nicht schlecht, als ich mir einen Riesenhamburger, eine Portion Farmerkartoffeln und ein großes Bier bestellte. Einigermaßen begeistert schloss er sich meiner Bestellung an.


Wir warteten auf das Essen, er schaute mich unentwegt an, lächelnd, freundlich, ohne ein Wort.


„Was ist?“, fragte ich ihn. Wenn man ihn anschaut, dann muss man lächeln, jedenfalls muss ich dann lächeln. Er sah toll aus. Jetzt, im Moment, war er immer noch ein wenig schüchtern, aber ich kenne ihn ja auch anders.


Ich weiß nicht genau, wie lange sich der Samen eines Mannes in der Scheide oder der Gebärmutter oder wo auch immer hält, aber ich war mir sicher, dass ich sein Sperma immer noch in mir trug. Unser heißes Nümmerchen war etwas mehr als vierundzwanzig Stunden her, meines Wissens hält sich das Sperma länger als einen Tag. Unvergessen und unvergleichlich war die Art, wie ich es von ihm bekommen habe. Es verlangte mich natürlich nach mehr, aber es verlangte mich auch danach, ihn näher kennen zu lernen, es verlangte mich ebenfalls danach, mich ihm in gutem Licht zu präsentieren. Allerdings waren wir Sportkollegen, Kameraden eigentlich. Da konnten wir offen sein, fand ich und brauchten keine Geziertheiten und keine Schüchternheit. Schließlich wusste ich, wie seine Küsse schmecken und wie sein Schweiß riecht.


Gerade wollte ich loslegen, um mehr von ihm zu erfahren, da sprach er:


„Du siehst toll aus. Du hast eine Figur, wie aus einem Wäschekatalog, ideal eben. Deine Größe, die langen Beine, der süße, äh, und die geilen, äh, ich meine, die Figur eben. Dann dein Gesicht, es ist so ebenmäßig, so schön, so zauberhaft, ich habe davon geträumt. Dabei bist du in Wirklichkeit noch schöner als im Traum, viel-viel schöner.“


Was ich jetzt dazu sagen könnte, wusste ich nicht, ich gaffte ihn sprachlos an. Hatte ich so etwas erwartet? Nein, hatte ich nicht, auf keinen Fall, ich fand ihn für eine solche Schmeichelei zu taff, zu männlich, eigentlich.


Das wollte ich so auch nicht hören, solche Schwärmereien sagen mir nichts, die finde ich zu süß und niemals ganz ehrlich. Er brauchte mich nicht dazu zu überreden, mit ihm ins Bett zu gehen, ich ging davon aus, dass wir da nach dem Essen sowieso landen.


Selbstverständlich wollte ich dem Sermon Einhalt gebieten, er sah das und hob die Hand, um den Einwand zu stoppen.


„Dein Gesicht ist sowieso das schönste, was man sich vorstellen kann. Wirklich wahr, schau mal nur das perfekte Kinn an mit dem kleinen Grübchen, stark, mit ein wenig Süße darin. Überhaupt die Grübchen, wenn du lächelst entstehen sie, ich könnte sie dauernd küssen. Dann der Mund mit diesen wundervoll geschwungenen, erotischen Lippen, ständig zum Küssen oder Schmollen und viel öfter noch zum Lachen bereit. Aber das wichtigste, diese Augen. Für gewöhnlich denkt man an ein Reh, wenn man sie sieht, groß und wunderschön im Ausdruck. Dabei können sie ebenso entschlossen und gar zornig blicken, so wie jetzt. Die gewölbte Stirn darüber, hinter der ein so starker und bewundernswerter Geist wohnt, einer, der gleichzeitig zum Fürchten und zum Lieben ist. Du bist, kurz gesagt, ein wunderschöner und begehrenswerter Mensch. Der bewundernswerteste und begehrenswerteste Mensch den ich kenne.“


Er legte eine Pause ein, lehnte sich zurück und betrachtete meine Reaktion. Als er sie sah, lächelte er, obwohl er unsicher war.


„Alter! Ist es denn jetzt gut?“, raunzte ich ihn an.


„Hä?“, meinte er ratlos. „Sowas wollt ihr Frauen doch hören. Ihr müsst ja auch Blumen haben und sowas.“


Süß oder? Er wollte alles richtig machen und mir Zucker anbieten. Er konnte ja nicht ahnen, dass ich damit nichts anzufangen wusste.


„Lord throw brains from the sky! Hast du mir etwa Blumen mitgebracht?“


„Nein, die passen aber auch nicht zu dir, ich wüsste nicht, welche.“


„Und? Was schließt du daraus?“


Zum Glück kamen genau in dem Moment unsere Hamburger. Mein Hunger war nach den Anstrengungen heute und dem der letzte Tage enorm. So stürzte ich mich gleich auf diesen wunderbaren Turm aus Essbarem und begann zu schlingen wie eine Verhungernde. Die ersten Bissen fielen in den absolut leeren Magen, ohja, das war das was ich brauchte. Es entrang sich mir ein Seufzer aus tiefstem Herzen.


Mit den zugeführten Kalorien verschwand auch die Aggressivität und der Ärger. Wie es bei diesen großen Hamburgern üblich ist, verschmiert man sich damit das ganze Gesicht unterhalb der Augen. Ich konnte nicht langsam essen, bei dem Hunger ging das einfach nicht, mein Gesicht musste gezeichnet sein, von Ketchup und der Hamburgersauce.


„Was hast du gesagt?“, fragte ich zwischen zwei Bissen mit nicht ganz leerem Mund. „Perfektes Kinn, stark mit etwas Süße?“


Er schaute mir fasziniert beim Schlingen zu.


„Gibt es bei euch in der Mensa nichts zu essen?“


„Die haben an manchen Tagen nur Diätessen, kalorienarm, ganz furchtbar. Wir sind heute einen Halbmarathon gelaufen und haben ein Beachvolleyball-Match gegen die beste College-Mannschaft gewonnen. Was meinst du, wie weit ich mit kalorienarmem Essen komme? Oder mit Wachtelbrüsten?“


Er sah mir weiter beim Essen zu und amüsierte sich dabei. Sein Hamburger lag unberührt herum, vor lauter Zuschauen kam er nicht zum Essen.


Mit vollem Mund provozierte ich ihn, indem ich fragte:


„Isst du deinen Hamburger nicht?“, und tat so, als wollte ich den noch zusätzlich verschlingen.


„Du bist ein Typ!“, meinte er.


Wir waren fertig mit essen und saßen bei der abschließenden Tasse Kaffee.


„Du magst den Schickimicki-Kram nicht, stimmts?“, fragte er, er lag mehr auf der Sitzbank mir gegenüber als er saß. Nun war er so entspannt, wie ich ihn kannte und mochte.


„Meine Ma mag das sehr, sie gehört in solche Kreise. Ich nicht, ich bin Sportlerin, Mannschaftssportlerin, da hat Schickimicki keinen Platz.“


„Du siehst aber so aus, du benimmst dich auch so.“


„Unsinn. Gestern, unter der Dusche? War das so, wie du dir vornehme Leute vorstellst?“


Da grinste er.


„Nicht wirklich. Du bist echt abgegangen wie eine Rakete. Nein, wirklich, du benimmst dich nicht wie eine Dame, du siehst aber so aus, als wärst du eine. Teure Klamotten, teures Auto, teure Wohngegend, bewegst dich elegant und selbstsicher.“


„Meine Eltern sind reich, kann ich nichts dafür.“


Das Gespräch hatte ich satt. Er wirkte nicht so, als würde er die Initiative ergreifen sondern wirkte immer noch schüchtern. Es war zu befürchten, dass wir nicht zu dem erhofften Stelldichein kommen würden. Solch komplizierte Situationen sind nichts für mich, ich neige dazu, es in solchen Fällen wie Alexander der Große zu handhaben, als er kurz entschlossen den gordischen Knoten mit dem Schwert zerschlug. Ich wollte lieber zu einer negativen Entscheidung kommen, als dieses Herumdrucksen zu erleben.


„Was ist jetzt?“, platzte es aus mir heraus, typisch deutsch und typisch Bella eben. „Was machen wir? Gehen wir irgendwo hin? Gehen wir zu dir?“


Da raffte er sich endlich zusammen, setzte sich gerade hin. Lausbubenhaft grinsend erwiderte er:


„Ja logisch gehen wir zu mir. Was meinst du, warum ich das alles mache?“ Er zeigte auf sein Outfit und auf die Umgebung.


„Sehr charmant!“, bemerkte ich angesäuert. „Wie kann ein anständiges Mädchen da widerstehen?“


Wir mussten beide lachen, Arm in Arm verließen wir den Diner und fuhren zu ihm.


Meine Vermutung bestätigte sich, er lebte in einer winzigen Studentenbude, ein Zimmer, keine zwanzig Quadratmeter, würde ich schätzen. Schmales Bett, Schreibtisch unter dem Fenster, Kleiderschrank, Spüle mit Kühlschrank darunter, zwei Herdplatten, winziges Duschbad, das war es. Alles auf engstem Raum zusammengequetscht, aber sauber aufgeräumt und geputzt.


Für mich war das Bett das wichtigste Accessoire, kann man sich ja vorstellen nach der langen Vorrede. Großzügig wie ich nun einmal bin, überließ ich es ihm, mich zu entkleiden. Seine Küsse berauschten mich, sie heizten mich dermaßen an, dass ich es kaum erwarten konnte, bis ich auch den letzten Faden vom Leib gezupft bekam und ich ihm den Körper zur Verfügung stellen konnte, den er so sehr bewunderte.


Mit der Bewunderung hielt er sich nicht lange auf, er nahm sich das, wonach es ihn und mich verlangte. Seine Nähe wurde unmittelbar, er drang bis an meine Seele vor, beglückte mich mit seiner Kraft und seiner Stärke, er schenkte mir sich, wie ich mich ihm schenkte. Bei solch einer intensiven Beziehung, wie wir sie an jenem Abend erlebten, kann man nicht von Akt sprechen, auch nicht von Fick oder Nümmerchen. Nein, das, was wir an jenem Abend zelebrierten, war die fleischgewordene Liebe, so stellte ich sie mir jedenfalls vor. Es war so himmlisch, was er mit mir machte und was ich mit ihm machte, dass mir heute noch ganz schwummrig wird, wenn ich daran denke.


Er gab sich mir hin und ich gab mich ihm hin, wir waren über Stunden vereint, es wollte kein Ende nehmen und das sollte es auch nicht. Es war so wunderbar, wie es nicht wunderbarer sein kann. Wir berauschten uns aneinander, gaben dem anderen Alles, hielten nichts zurück, ganz offen und ehrlich zeigten wir einander unsere größten Geheimnisse und unsere geheimsten Wünsche.


Vollkommen fertig, berauscht vom Glück, erschöpft von ausuferndem Sex, glücklich und zufrieden von der erfahrenen Zuneigung, erreichte ich kurz nach Mitternacht unser Haus und fiel todmüde ins Bett. Noch bevor ich richtig lag, schlief ich bereits. Margret kam herein, das bekam ich im Halbschlaf noch mit. Sie schenkte mir ihre Nähe, was sie weiter tat, bekam ich nicht mehr mit, ich schlief.


Morgens war sie da, kuschelte sich an mich. Sie wollte unbedingt wissen, wo ich mit wem war und was alles geschehen war. Ich gab mich wortkarg, für Ausflüchte, Lügen oder lange Erklärungen war ich zu müde. So früh wie möglich fuhr ich zur Schule. Für den kurzen Weg nehme ich das Fahrrad, das Motorrad wäre unpassend und das schicke Auto war mir für die Schule zu protzig, das Fahrrad war da die richtige Wahl.


Drei Tage vor dem Turnier endete das harte Training. Um die Muskeln weiter in Anspruch zu nehmen, ohne uns zu überanstrengen, liefen wir ganz entspannt zehn Kilometer durch die Wüste, ganz locker, konnten uns Zeit lassen. Anschließend spielten wir ein Match gegen die College-Girls, gegen die wir als erste gespielt hatten. Wir waren wirklich sehr viel besser in Form, als noch vor acht Wochen. Wir spielten die beiden College-Girls platt an die Wand, die bekamen in den beiden Sätzen gerade mal acht Punkte zusammen. Der Tag des Turniers könnte kommen, wir waren bereit.


Am Freitag würde das Turnier mit der Vorrunde der Damenmannschaften beginnen. Morgens weckte mich Margret auf die gewohnte Art. Ein Orgasmus am Morgen war irgendwie geil, es war toll, wirklich. Er öffnete den Tag, machte zufrieden, entspannte, es war einfach gut und richtig, den Tag auf die Art zu beginnen. Dabei war mir die heftige, gewaltige, obergeile Nummer mit Daniel in bester Erinnerung. Das Eine hatte mit dem Anderen nichts tun, wie ich fand. Margrets Zuwendung hatte eher etwas mit Körperhygiene zu tun, als mit Sex oder gar Liebe. Nach dem einen Abend vor drei Tagen versuchte sie immer wieder, mich auszuhorchen, was denn da gewesen war. Dass etwas geschehen war, das war nicht schwer zu erkennen, aber ich äußerte mich dazu nicht. Margret gab keine Ruhe, sie versuchte mit allen möglichen Tricks, heraus zu bekommen, was, mit wem, wie und warum was geschehen war.


Mir ging dieses Rumgebohre und hinten herum fragen und porkeln und nochmal nachfragen, das Schmeicheln, das ganze scheinheilige Getue, um heraus zu bekommen, was ich denn da für mich behalten wollte, mächtig auf die Nerven, kann man sich ja vorstellen. Ma bat ich, die Sache mit dem Haus zu beschleunigen, ich wollte unbedingt raus bei Margret. Sie versprach noch einmal, sich darum zu kümmern.


Ganz ernsthaft zog ich in Betracht, mich in einer Pension oder einem Hotel einzumieten, so stark war der Wunsch, mich von Margret zu trennen. Dass ic

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Kommentare


Toni67
dabei seit: Aug '18
Kommentare: 62
schrieb am 31.01.2022:
»Wieder eine schöne Geschichte, die den Leser auf mehr hoffen lassen.
Ich freue mich auf eine Fortsetzung!«

frosch2
dabei seit: Jan '01
Kommentare: 42
schrieb am 31.01.2022:
»Wieder eine sehr gute Geschichte. Sie gefällt mir besser als die davor. Ich hoffe es gibt noch zahlreiche Fortsetzung.«

Petri1x
dabei seit: Apr '05
Kommentare: 49
schrieb am 06.02.2022:
»Tolle erotisch spannende Geschichte!
Dickes Lob für diese neue Story.
Danke von Peter«

rainer44
dabei seit: Feb '03
Kommentare: 27
schrieb am 25.10.2023:
»Einfach klasse!«



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