Nils - Lucas Überraschung
von EviAngel
Nils saß am Küchentisch, er surfte mit seinem Laptop im Internet. Zwischen Küche und Wohnzimmer gab es als Raumteiler lediglich ein beinahe durchsichtiges Regal, das einige Bücher und ein paar Dekorationsartikel enthielt. Das Gnömchen bereitete etwas in der Küche vor, Luca lag im Wohnzimmer auf der Récamière, las ein Buch, das Mäuslein lag neben ihm, zum Teil auf ihm. Clarissa war ausschließlich nach schmusen zumute. Nicht denken, nicht überlegen, nicht sprechen, nur fühlen.
Nils unterbrach die Stille, er sagte:
„Ich weiß jetzt was Noargel heißt. Es schreibt sich anscheinend mit 'oa'. Es heißt 'Rest im Maßkrug, Rest im Trinkgefäß'. Die spinnen die Bayern.“
„Du hörst dich an wie Obelix“, meinte Luca, „Du siehst auch fast so aus. Stärker als du war der auf keinen Fall! Der war nur dicker.“
„Dick? Wer ist hier dick!“, ereiferte sich Nils, miemte Obelix, „Ich bin nicht dick, mein Herr, vielleicht ein wenig stark um die Hüften, ich bin nicht dick!“
„Er meint es nicht so“, erklärte Luca dem Mäuslein altklug, „es ist einfach das gallische Temperament.“
Clarissa streichelte die Brust ihres Mäuserichs. Ganz in Gedanken versunken warf sie die Frage in den Raum:
„Wie werdet ihr heißen wenn ihr verheiratet seid?“
„Na, Klose, ist doch wohl selbstverständlich“, meinte Nils ohne den Blick vom Bildschirm zu nehmen.
„Ich werd doch nicht Klose heißen, eh“, meinte das Gnömchen aus der Küche heraus. Sie schmeckte eine heiße Soße vorsichtig ab.
„Und ich nicht Dombrowski! Kommt ü-ber-haupt nicht in Frage!“, meinte Nils mit Nachdruck.
„Nöh, brauchst du auch nicht“, meinte Michelle und drehte einige Male an der Pfeffermühle. Der gemahlene Pfeffer rieselte in den Topf, der dampfend auf dem Herd stand.
„Unser Familienname wird Bouzangére sein.“
„Quatsch!“, meinte Nils nur.
„Geht das denn?“, fragte Clarissa. Sie streichelte weiterhin gedankenverloren an ihrem Süßen herum.
„Ja“, erklärte Michelle, während sie weiter in der Küche hantierte, „durch meine Mutter habe ich auch die französische Staatsbürgerschaft und nach französischem Recht darf ich den Namen meiner Mutter annehmen. Das wird unser Familienname.“
„Das wüsste ich aber“, meinte Nils darauf nur.
„So“, meinte das Gnömchen, „Bitte darum den Tisch zu decken, wir können essen.“
Darauf schien Nils gewartet zu haben, er klappte den Laptop zu, machte sich sofort eifrig an die Arbeit.
Durch das Geklapper mit Geschirr und Besteck weckte er Clarissa aus der Trance. Sie sprang auf, beteiligte sich an der Arbeit.
„Im Hochdeutschen würde man wahrscheinlich 'Neige' sagen oder?“, warf sie in den Raum.
„Ja, wird auch bei Wikipedia so erklärt. Noargerl gleich Neige, der schäbige Rest aus dem Glas.“
Das Gnömchen stellte einen dampfenden Topf mit Spaghetti auf den Tisch, sie dozierte dabei:
„Wir haben schon ein paar Wörter gelernt, 'oreidig' heißt ekelig, widerlich, abartig, 'greißlig' heißt so viel wie gräulich, hässlich, grässlich. Wir wollen wenigstens verstehen worum es geht wenn uns die Eingeborenen beschimpfen.“
Sie stellte einen kleineren Topf mit delikater Tomatensauce auf den Tisch, sie folgte damit einem Menü-Wunsch Lucas.
„Ist es so Recht der Herr?“, meinte sie dazu albern.
„Sehr Recht“, erwiderte Luca genau so albern, verneigte sich tief. Ihm lief angesichts der Speise für alle sichtbar das Wasser im Mund zusammen.
„Für eine Zwischenmahlzeit nicht schlecht“, meinte der verwöhnte Nils, er schaufelte sich eine Riesenportion Nudeln auf den Teller.
„Wieso Zwischenmahlzeit?“, fragte Clarissa. Sie gab sich mit einer wesentlich kleineren Portion zufrieden.
„Nachher gibt’s noch etwas Richtiges, stimmts Gnömchen?“
„Wenn ihr wollt. Ich habe vorgesorgt, ihr könnt den Hauptgang wählen. Ich habe vorrätig eine Ente, Hirschbraten oder Wildkaninchen.“
Sie wandte sich an Clarissa, die sich mit Sauce bediente.
„Wir können heute spät am Abend etwas essen“, fuhr sie fort, „Ich dachte, wir müssen uns gut versorgen, damit die Jungs ihre Leistungsstärke behalten. Das hier soll ein Zwischenimbiss gegen den stechenden Hunger sein. Wir haben schließlich einen Leistungssportler unter uns, der muss sich richtig ernähren.“
Nils gab sich Mühe wie ein Italiener die langen Nudeln nur mit der Gabel zu essen, er wollte sich welterfahren und geschickt darstellen. Das funktionierte nicht immer so, wie er sich das vorstellte. Die Umgebung seines Tellers und um seinen Mund herum färbten sich nach und nach rot von der Tomatensauce.
„Hauptgang?“, fragte Clarissa verständnislos.
„Na sicher, erst ein paar Vorspeisen“, meinte Nils mit vollem Mund, „dann das Hauptgericht, danach mindestens eine Nachspeise. Vier Gänge sind das Minimum, stimmts Gnömchen?“
Michelle sprach nicht mit vollem Mund, gute Tischmanieren waren ihr wichtig. Sie meinte, dass man an den Tischmanieren den Charakter und die Herkunft von Menschen ablesen könne. Bevor sie einen Ton sprach kaute sie zu Ende, schluckte, erklärte sich erst dann:
„Je mehr ich mich mit dem Kochen befasse“, sie drehte sich eine Gabel voll Spaghetti, „desto geiler werde ich darauf, echt wahr. Es macht so einen Spaß zu kochen. Vor allem, wenn man so ein Riesenlandei verköstigen muss. Einen Mann zu bekochen der so gerne und so genussvoll isst, macht doppelt Spaß.“
Es war deutlich zu sehen, dass Nils die 'Zwischenmahlzeit' jetzt am Nachmittag sehr nötig hatte. Er knurrte kurz zu seinem Ein-und-Alles hinüber, wegen des 'Riesenlandeies'.
„Was issen hier für Fleisch drin?“, fragte er, wies auf die Sauce.
„Garkeins, ist eine Gemüsebolognese.“
„Du machst die selber?“, fragte Clarissa erstaunt.
„Aber hallo“, meinte das Gnömchen, „ist keine Hexerei. Hast ja gesehen wie schnell das geht.“
„Dir geht das Kochen aber auch echt fix von der Hand. Ich wette mit dir, dass ein Profi-Koch das nicht schneller hinbekommt als du“, sprach Nils ein Kompliment aus.
„Ach, mit ein bisschen Routine und wenn mans gern macht“, versuchte Michelle zu relativieren. Sie sah nichts Besonderes in ihrer Kochkunst, sie fand kochen eine leichte Übung, etwas was sie gern machte, etwas bei dem sie ihre Kreativität ausleben konnte.
„Hast du dich denn jetzt entschieden was du studieren willst? Physik oder Medizin?“, wechselte Luca das Thema.
„Ja, nee“, meinte das Gnömchen, „ich finde beides spannend. Wieso soll ich mich entscheiden? Im Moment geht es ganz gut.“
„Das ist doch massig Arbeit und dann noch die Kocherei?“, fragte Clarissa, sie zweifelte ob sie sich das Arbeitspensum der Freundin zutrauen würde.
„Ach, beim Kochen entspanne ich mich, das nehme ich als Ausgleich. So zwei-drei Stunden am Tag in der Küche schafft bei mir neue Kraft fürs Studium. Dazu hier noch dieses Landei im Bett, ein schöneres Leben kann es doch nicht geben.“
„Pass auf was du sagst!“, drohte Nils.
Michelle sah ihn mit den Koboldaugen an, Nils Ärger verwandelte sich umgehend in Liebe zu seinem Gnömchen. Er legte seine Riesenpranke auf das Händchen des kleinen Mädchens. Michelle zwinkerte ihm zu, sie wussten beide was sie aneinander hatten.
Sie aßen schweigend zu Ende.
„Nachtisch?“, fragte Michelle in die Runde, „Kaffee? Tee? Kakao? Likörchen?“
Sie entschieden sich für Kakao. Michelle hantierte ein paar Minuten in der Küche herum, die Freunde räumten den Tisch ab, stellten das gebrauchte Geschirr in die Spülmaschine, Clarissa wischte mit einem Spültuch über den Tisch, deckte für den Nachmittagstrunk. Nils holte eine Dose Gebäck hervor, stellte sie auf den Tisch.
„Ich hab mich mal an Plätzchen herangewagt“, erläuterte Michelle, „der Teig ist ein wenig fest geworden, daran muss ich arbeiten, aber der Geschmack ist schon ganz gut wie ich finde.“
„Du backst auch noch?“, fragte Clarissa entgeistert.
„Na, ist wirklich kein Akt, zwanzig Minuten, halbe Stunde ist das erledigt, geht nebenher. Probier mal, nur gute Zutaten drin. Sowas kannst du nicht kaufen.“
„Wie es dann hier in der Wohnung duftet, das müsstest du riechen“, warf Nils ein, „Echt Hammer.“
Die Freunde genossen das Gebäck, den Kakao, das Gefühl, lecker gegessen zu haben, genossen die Gemeinsamkeit, fühlten sich wohl miteinander.
„Hört mal Leute“, hob Nils nach einiger Zeit an, „Ich will euch, äh“, er wechselte einen Blick mit seiner Süßen, „vielmehr wir, wir wollen euch hier in München haben. Das was ihr in Berlin studiert, könnt ihr auch hier studieren. Die Vorteile für euch hier wären, dass ihr bei uns frei wohnen könntet und dass wir immer zusammen wären. Wir könnten zusammen arbeiten, kochen, essen, zanken, lieben, all das tun was wir aneinander mögen. Hier wäre euer Leben billiger und erfüllter.
Welches Hindernis müssen wir beseitigen um das umsetzen zu können? Helft mir bitte dabei. So etwas Gutes wie wir Vier zusammen gibt es im ganzen Leben nicht mehr.“
Clarissa schwieg, sie schaute auf ihre Kakaotasse.
Luca verstand die Reaktion seines Mädchens als Kritik an seinem Verhalten.
„Ja nee“, meinte er mit rotem Kopf, „geht nicht, wegen meines Vaters.“
Über Nils Stirn versammelte sich ein Gewitterwölkchen, er meinte heftig:
„Nun bin ich es aber langsam satt!“, rief er, „Wegen deiner Mimositäten quälen wir uns jetzt schon fast ein Jahr herum. Kannst du den Quatsch nicht mal beenden? Red mit deinem Alten.“
Luca behielt seinen roten Kopf, senkte verlegen den Blick.
Nils lief offensichtlich die Galle über, er fasste für alle sichtbar einen Entschluss den er gleich in die Tat umsetzte.
„Das beenden wir jetzt, jetzt sofort!“
Luca schaute mit nach wie vor rotem Kopf eingeschüchtert zu dem erzürnten Freund auf, Michelle und Clarissa blickten gespannt auf das was sich ergab. Nils kramte sein Smartphone hervor, wählte den Dekan an, der meldete sich bereits nach dem ersten Klingelton.
„Ach Herr Klose, schön von Ihnen zu hören. Es ist doch alles in Ordnung oder haben Sie etwas auf dem Herzen?“
Er hörte sich schon wieder so an als sei er auf Droge.
„Haben Sie zehn Minuten Zeit für mich?“, fragte Nils entschlossen.
„Selbstverständlich, was kann ich für Sie tun?“
„Darf ich zu Ihnen kommen? Ich habe etwas Wichtiges zu besprechen.“
„Selbstverständlich, wann wollen Sie kommen?“
„In einer halben Stunde etwa, ich würde mich jetzt gleich auf den Weg machen. Ich komme allerdings nicht allein.“
„Da bin ich aber neugierig, wen bringen Sie denn mit?“
„Ist eine Überraschung, bis gleich?“
„Gerne, bis gleich.“
„Du hast die Nummer vom Dekan in deinem Handy?“, fragte Clarissa ungläubig.
„Naklar, ich bin auf der Uni der Superstar. Jetzt komm mal mit, Freundchen!“, sprach Nils zu seinem Freund und Blutsbruder in einem Ton, der keinen Widerspruch duldete.
Luca folgte ihm kleinlaut wie ein Hündchen, sein Kopf glühte nach wie vor rot. Er kam sich übertölpelt vor, was Nils mit ihm unternahm ging gegen seinen Willen, ohne dass er dagegen einschreiten wollen würde. Er fügte sich kleinlaut in sein Schicksal.
Nach dreißig Minuten Fahrt fuhren sie auf das Anwesen des Dekans. Luca folgte Nils völlig eingeschüchtert. Nils stellte sich nicht die Frage, ob er zu sehr in die Intimsphäre seines Freundes eingriff, auf die Idee kam er nicht. Er ging zweckorientiert vor, wollte den Zwist ein für alle Mal beenden um endlich so leben zu können, wie sie Vier sich das von ganzem Herzen wünschten.
Der Dekan öffnete die Tür.
„Hallo, Herr Klose“, er schaute von Nils zu Luca, seine Miene drückte größtes Erstaunen aus.
„Luca?“, fragte er ungläubig, trat auf den schüchternen jungen Mann zu, Vater und Sohn betrachteten sich.
Der Dekan griff nach beiden Händen Lucas, er schaute ihm ernst ins Gesicht.
„Gott im Himmel, mein Junge“, stammelte er, „Ich freue mich so sehr dich zu sehen, ich kann es kaum glauben. Bitte, kommt rein!“
Man sah Luca an, dass er nicht aus freien Stücken hier war, nur widerstrebend folgte er dem Wunsch seines Vaters. Der Dekan leitete seinen Sohn in den Hausflur ohne ihn weiter zu berühren.
„Sie auch Herr Klose, bitte.“
Nils wollte sich verkrümeln, sich so lange ins Auto setzen, bis die beiden sich ausgesprochen hätten. Der Dekan bestand darauf dass er mit herein käme.
„Es ist so schön dich zu sehen“, meinte der Dekan gerührt. Er ließ Luca nicht aus den Augen, „Du glaubst nicht, was du mir für eine Freude bereitest.“
Er betrachtete Luca ausführlich, nahm jeden Millimeter des lange vermissten Gesichtes unter die Lupe.
„Gut siehst du aus, ein erwachsener Mann. Ich kenne dich ja nur als achtjähriges Kind. Es ist so schön dich zu sehen. Bitte setzt euch“, er wies auf den Esstisch, der etwas stiefmütterlich in einer Ecke des Wohnzimmer im Abseits untergebracht war. Der weitläufige Raum war dunkel eingerichtet, die Möbel bestanden nach Nils Dafürhalten aus alter Eiche, wuchtig, klobig, dauerhaft. Über dem eichenen Tisch hing ein altes Wagenrad mit Lampen darauf, diese Leuchte schaltete der Dekan ein, sie nahmen Platz.
Lucas Vater faltete die Hände, blickte theatralisch gen Himmel, sagte:
„Danke lieber Gott!“, wandte sich an Nils: „Danke Herr Klose!“
Nils fühlte sich unwohl, er fand, dass er hier nichts verloren hatte. Die beiden sollten ihre Händel untereinander austragen. Sie würden sich nicht gegenseitig an die Gurgel gehen, das schien offensichtlich, sie konnten besser sprechen, wenn er nicht dabei war.
„Ich warte draußen“, meinte er, stand auf und ging. Im Hausflur entdeckte er eine kleine Sitzgruppe mit Zeitungen auf dem Tisch. Dort nahm er Platz, versuchte sich in eine Zeitung zu vertiefen. Mit halbem Ohr horchte er ob sich die beiden anschrien. Das schien nicht der Fall zu sein. Er beglückwünschte sich dass er endlich die Initiative ergriffen, dass er sich endlich gegen den Widerstand des Freundes durchgesetzt hatte.
Wenn sie sich nicht vertrügen, dann war das jedenfalls geklärt, die ständige Rumdruckserei war nun auf jeden Fall beendet.
Die Haustüre öffnete sich, die Dozentin humpelte herein. Sie war sehr erstaunt, Nils dort sitzen zu sehen. Mit einer einzigen Geste fragte sie ihn, was er hier mache.
Nils wedelte mit dem Daumen Richtung Wohnzimmer.
„Ich hab Luca hergebracht. Die Wohatscheks halten Familienrat ab.“
„Echt? Das hast du geschafft?“, fragte sie, legte ab. Sie schaute mit lüsternem Blick zu dem begehrenswerten Riesen, raunte vertraulich:
„Die haben bestimmt viel zu besprechen, komm wir gehen eben rauf.“
„Du spinnst doch!“, meinte Nils empört.
„Na! Herr Kose!“, meinte die Dozentin mahnend, halb ernst, halb im Scherz. Sie kam näher, setzte sich rittlings auf seinen Schoß, griff ihm an die Hose, zog ihn am Nacken zu sich und küsste ihn. Gleichzeitig massierte sie 'Das Pferd' durch die Hose hindurch.
Nils wehrte sich, er schaute verärgert, nahm die Hand der Frau von seiner Hose und sagte strafend:
„Na! Lass das!“
Die geile Frau hörte nicht auf ihn, rückte näher an Nils heran, versuchte weiterhin ihn zu verführen. Nils stand mit Kraft und Schwung auf, sie wäre rücklings hingefallen in dem Versuch schnell genug auf die Beine zu kommen, wenn Nils sie nicht aufgefangen hätte. Er schenkte ihr einen sauren Blick, ging zur Haustür hinaus, setzte sich ins Auto.
„Blöde Weiber!“, sagte er für sich. Es verging mehr als eine halbe Stunde, da trat Luca mit ernstem Gesicht aus der Tür, kam zur Beifahrerseite, stieg ein.
Er sah nachdenklich aus. Nils schaute ihn an um zu erfahren was gelaufen war. Luca schaute blicklos geradeaus durch die Windschutzscheibe. Er nahm erst nach einiger Zeit Blickkontakt zu seinem Freund auf.
„Danke!“, meinte er schlicht. Nils griente erleichtert, startete den Motor und fuhr los.
Erst nach einiger Zeit begann Luca zu reden.
„Ist eigentlich immer gut wenn man bei einem Streit beide Seiten hört“, meinte er.
„Ich weiß jetzt jedenfalls, woher ich meine Neigung habe, geil auf deinen Schwanz zu sein.“
„Ist dein Vater schwul?“, fragte Nils. Das hätte ihn sehr überrascht.
„Nein, schwul nicht, bisexuell. Meine Ma hat ihn mit einem Freund zusammen gesehen, da hat sie ihn ohne weitere Diskussion gleich rausgeworfen.
Seine jetzige Frau toleriert seine Veranlagung. Mit ihr ist er glücklich.“
'Ich finde meine Entspannung woanders' klang es Nils noch im Ohr. Das waren die Worte des Dekan als er entdeckte dass Nils die Dozentin vögelte. Nils fiel nichts Gescheites zu sagen ein, so schwieg er.
„Wir haben uns ausgesprochen, wir wissen jetzt, dass wir uns öfter treffen wollen“, fuhr Luca fort, „er möchte Clarissa kennen lernen.“
„Super“, meinte Nils, er wusste immer noch nicht so recht was er sagen sollte.
Luca legte los, er schien wie entfesselt, erzählte Nils jede Einzelheit seines Gespräches mit dem Vater. Er berichtete auch dass er ihn gebeten habe zu ihm nach München zu kommen um sein Studium hier fort zu setzen. Bürokratische Hürden werde es wohl nicht geben, dafür werde er sorgen. Luca könne mit Clarissa in die Starnberger Villa einziehen, meinte der Dekan, es gäbe eine geräumige Einliegerwohnung. Er würde sich freuen, seine Studien zu unterstützen. Die Technische Universität TUM bot ein Master-Studium, von dem Luca total begeistert berichtete.
„Da kann ich sogar in die Forschung, das Studium wird dicht an echter, realer Forschung durchgeführt. Es ist zwar auf englisch, aber das wäre kein Problem für mich. Da ist sogar eine Promotion möglich.“
„Auf englisch? Was ist das denn für ein Studiengang?“
„Heißt 'Computational Science and Engineering', Mathe, Ingenieurswissenschaften und Informatik, alles in dem einen Studiengang. Werden extrem hohe Anforderungen gestellt.“
„Hört sich ja geil an. Da kann dein Vater dich unterbringen?“
„Ja, der Dekan dort ist ein, äh“, Luca schaute schnell zu Nils und wieder gerade aus, „ein Freund von ihm. Wenn ich die geforderten Leistungen bringe, gibt es keine Probleme.“
„Alter!“, sagte Nils beeindruckt.
„Man kann dort einen 'Master with honours' erwerben, wenn man entsprechend gute Leistungen erbringt. Da wirst du gleich in die Forschung mit eingebunden.“
Luca träumte durch die Windschutzscheibe hindurch.
„Das wäre so affengeil, das wäre kaum auszuhalten.“
Lucas Lebensplanung nahm eine ganz unverhoffte Wendung, der junge Mann schien überwältigt zu sein.
„Wenn das ginge, dazu käme noch, dass dann wir vier hier in München vereint wären, das wäre tatsächlich kaum auszuhalten“, beteiligte sich Nils an den Wunschvorstellungen.
„Du hast Vater erzählt, dass Clarissa fast so schlau ist wie ich?“, meinte Luca, lächelte den Freund an.
Nils griente zurück, zwinkerte verschwörerisch.
„Ich musste ein wenig angeben, ging nicht anders. Außerdem habe ich erzählt, dass sie aussieht wie ein Model.“
„St
Um weiterlesen zu können, musst Du Dich einloggen. | ||
Passwort vergessen? |
Anmeldung und Nutzung sind kostenlos. Um die angezeigte Geschichte weiterlesen zu können, ist kein Altersnachweis notwendig, da es sich um eine erotische Geschichte handelt (nicht pornografisch!). Die Anmeldung dauert keine zwei Minuten.
Kommentare
Kommentare: 11
Kommentare: 76
Kommentare: 76
Kommentare: 72
Kommentare: 105
Kommentare: 30
Kommentare: 254
Kommentare: 21
Kommentare: 68