Nils - das Schachspiel
von EviAngel
„Was machen wir heute?“, fragte Clarissa am Frühstückstisch. Nils war trotz stechenden Hungers noch einmal eingeschlafen, Luca fand es angebracht zu grübeln und war zu keinem Ergebnis gekommen, während sich die Mädchen unter der Dusche vergnügten.
Nun saßen die vier Freunde beinahe nackt am Tisch. Das Fremdeln war noch nicht ganz verschwunden. Nils würde natürlich Recht behalten, denn sie waren auf einem guten Weg die alte Vertrautheit und die vielen Intimitäten erneut genießen zu können. Er jedenfalls war mit dem Beginn der Semesterferien sehr zufrieden. So könnte es weiter gehen.
„Kann es sein, dass deine Brüste größer geworden sind?“, fragte er Clarissa. Die schaute erstaunt, öffnete die lose hängende Bluse, fasste die festen Halbkugeln kokett, zeigte sie in die Runde und fragte: „Findet ihr?“
„Ich glaube, sie hält sich anders, ihre Haltung ist irgendwie majestätisch geworden“, schilderte Luca seinen Eindruck, „schöner, begehrenswerter, erwachsener. Einfach wunderbar!“, begann er zu schwärmen. Bei ihm schwang die Angst mit, der Entwicklung seines Mäusleins nicht gewachsen zu sein, nicht Schritt halten zu können.
In Gießen fand er das Studium eher langweilig, die Einsamkeit, die Sehnsucht nach der Liebsten und den Freunden nagte heftig an seiner Seele, ohne dass er selbst es hätte beim Namen nennen können. Er war wieder zu der Elektronik-Bastelei zurückgekehrt und schlug sich damit ganze Nächte um die Ohren.
Jetzt sah er, dass sich die Freunde weiter entwickelt hatten und kam sich klein, jung, unreif und schäbig vor.
Sein Mäuslein schüchterte ihn ein. Sie war eine tolle Frau geworden mit einer Gedankenfreiheit und -unabhängigkeit, die ihn neidisch machte. Sie ließ ihn daran zweifeln, ob er ihr noch gewachsen, ob er für sie ein adäquater Partner war.
Außerdem war er jedes Mal geflasht von ihrer Schönheit, der Eleganz ihrer Erscheinung. Die Körpersprache, die früher von Verklemmtheit und Ängsten erzählte, war verschwunden und der anmutigen Präsenz einer Katze gewichen. Die junge Frau bewegte den sehr schlanken, jedoch perfekt geformten, geschmeidigen Körper mit einem Selbstbewusstsein, das Luca einzuschüchtern drohte.
Seine Liebste schaute ihn verliebt an. Sie schien die Zweifel zu spüren, umschlang seinen Hals mit erstaunlicher Kraft und zog ihn zu sich hinüber, um ihn zu küssen.
„Mein Mäuserich!“, flüsterte sie ihm ins Ohr. Sie schaute noch einige Sekunden verliebt, dann wiederholte sie die Frage:
„Was machen wir heute?“
Michelle antwortete: „Ihr könnt wählen, Hofbräuhaus oder englischer Garten? Innenstadt oder Grünkulisse?“
Die neue Clarissa sagte erstaunlich klar und bestimmt:
„Ich würde ganz gerne raus, mir bei dem herrlichen Wetter die Beine vertreten und dann in die Innenstadt. Ist der Viktualienmarkt weit von hier?“
„Garnicht“, erwiderte Nils zwischen zwei Bissen mit vollen Backen, „zweimal ums Eck, dann stehst du mitten im Gemüse.“
„Und der englische Garten?“, fragte sie Michelle.
„Zwei U-Bahnstationen und ein paar Meter zu Fuß“, gab die zur Auskunft, „Es ist noch sehr früh, ich schlage vor, wir gehen erst ein paar Schritte im Garten und dann, wie Clarissa vorgeschlagen hat, über den Viktualienmarkt und durch die angrenzende Innenstadt.“
Nils war mit essen beschäftigt, Luca nickte mit vollem Mund, Clarissa zwinkerte Michelle zu.
„OK!“, bestätigte die.
Von der Liebe am Morgen mit den Freunden fühlte sich Michelle ziemlich angeheizt. Hinzu kam die Steigerung der Hitze, die dabei entstanden war, als sie die süße Clarissa unter der Dusche vernaschte. Die Freiheit, die sich durch die Freunde auftat, die Möglichkeit mit allen dreien immer dann Liebe zu machen, wann und wie es ihr in den Sinn kam und jederzeit auf Bereitschaft zu stoßen, ließ verwegene Gedanken bei ihr entstehen. Sie besann sich auf den Wunsch, den sie ihrem Liebsten gegenüber einmal äußerte, damals, in Rom. Vielleicht ergab sich ja heute, im Beisein der Freunde die Möglichkeit, diesen Wunsch umzusetzen.
Sie wurde sehr lüstern.
Sie musterte mit diesem speziellen Gesichtsausdruck ihren Liebsten.
„Oh-oh!“, schwante dem ein Abenteuer, „Wenn du so schaust, Süße, dann nehme ich erst noch einen Eiweißdrink.“
„Wieso, was ist?“, fragte Luca verständnislos. Er war mit Zweifeln beschäftigt und nicht ganz bei der Sache. Clarissa schaute schmunzelnd zu Michelle. Was die schon wieder aushecken mochte?
Die Mädchen kleideten sich dem warmen Sommerwetter entsprechend luftig und noch ein wenig luftiger, um den Jungen ordentlich einzuheizen.
„Um ihre Leistungsfähigkeit zu optimieren“, wie Michelle der Freundin erklärte, als sie ihr den kurzen Rock über den winzigen Slip wand, „Zeig deinem Süßen ab und zu, was du darunter trägst, lass ihn hoch wehen, heb ihn an für ihn, ganz wie es dir in den Sinn kommt und es würde mich wundern, wenn wir im Laufe des Tages nicht irgendwo einen Zwischenhalt einlegen müssten.“
Clarissa umarmte den kleinen Wildfang, legte die Stirnen aneinander und sagte:
„Du bist unglaublich, ich liebe dich.“
Die Mädchen versanken in einen Kuss, aus dem Michelle sie mit ihrem Temperament herausriss:
„Lass uns mal gehen, sonst vergreife ich mich nochmal an dir und dann wird das heute überhaupt nichts mehr.“
–
Der englische Garten begrüßte die Neuankömmlinge mit ganzer Pracht. Die naturnah angelegten Wiesen, Wege und Wäldchen erfreuten das Städterauge mit beruhigendem Grün.
Die leicht bekleideten Mädchen gingen Arm in Arm voraus, die Jungen trotteten hinterher. Michelle lenkte Clarissa, sie schien ein festes Ziel zu haben.
Nils kannte sich in dem Garten nicht aus, er fand, dass er seinem Körper durch den Leistungssport mehr als ausreichend Bewegung verschaffte, er musste nicht auch noch 'durchs Grünzeug stapfen', wie er despektierlich meinte.
Michelle wollte eben das eine Ziel erreichen, sie wollte etwas ausprobieren, etwas erleben, das in ihrer Fantasie stattfand und sie immer wieder erregte, nur die Vorstellung dessen, was sie erleben wollte, brachte sie häufig dazu, sich mit dem dicken Kunstdödel in den siebten Himmel zu bringen. Sie wollte es nun erleben, jetzt, live, zusammen mit den Freunden.
Allein die Vorstellung dessen, was sie im Begriff war zu tun, machte sie erneut heiß. Sie konnte es kaum erwarten. Das Tempo, mit dem sie die Freunde lenkte stieg immer weiter an.
„Heh!“, beschwerte sich Nils nach kurzer Zeit, „Ist heute Wandertag oder was ist los? Wo gehen wir überhaupt hin?“
Michelle kümmerte sich nicht um den Einwand, sie flüsterte Clarissa zu:
„Früher oder später meckern sie immer, die Männer. Ist Naturgesetz!“
Clarissa kicherte und drückte sich an die Kleinere.
„Ich gehe nicht weiter, wenn ich nicht weiß, was das Ziel ist!“, beharrte Nils auf das Recht auf Information.
Statt einer Antwort zog seine Liebste den Slip unter dem sehr kurzen Rock aus und ließ ihn um den Finger kreisen.
„Alter Schwede!“, brummte Nils, folgte jedoch dem offensichtlich heißen Weibchen.
Die Vier trabten auf einem mäßig frequentierten Weg dahin, bis sich auf der linken Seite ein Halbrund öffnete. Die darin untergebrachte Schachspielerecke wurde von hohen Rhododendron-Büschen umsäumt, die den erforderlichen Windschutz aufbrachten. Zu dem Weg hin war das Halbrund geöffnet. Ein sehr großes Schachspiel mit meterhohen Plastikfiguren beherrschte die Mitte des Platzes, ringsum standen im Boden verankerte kleine Tischchen mit fest eingelassenen Schachbrettern, vor den Tischen einander gegenüber waren dicke Holzpfosten als Sitze in die Erde versenkt worden.
Dorthin lenkte sie die abenteuerlustige Michelle.
„Alter!“, stöhnte Nils, dem schwante, w
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