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Lesungen: 2196 | Bewertung: 6.96 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 01.06.2007

The Road To The Championship -2-

von

Am Sonntag gingen wir zu viert essen: Sylvain, Anna, Markus und ich. Sylvain war der letzte, der vor dem Restaurant ankam.


„Hallo zusammen. Alles fit?“, begrüsste er uns.


Ich schaute ihn gespielt kritisch an. „Kenne ich dich?“


Er krauste die Augenbrauen. „Oh. Ich habe euch wohl verwechselt.“


„Das muss wohl der Fall“, meinte ich mit einem ernsten Nicken. „Ich gebe mich nicht mit Behinderten ab.“ Sylvain riss die Augen auf. „Wenn einer meiner Kollegen mich sehen würde, denkt der sich vielleicht noch, ich käme mit Behinderten gut aus.“


„Oh nein“, sagte Sylvain in erschrockenem Tonfall. „Dann nichts für ungut.“


Nach dieser Begrüssung fielen wir wie immer fast aus den Rollstühlen vor Lachen, speziell Markus konnte sich kaum mehr einrenken. Wir mussten einige Minuten warten, bis wir uns mit ihm ins Lokal getrauten.


Hier waren wir schon oft gewesen, das Personal nahm sofort die Stühle vom Tisch weg. Markus setzte sich neben seine Freundin um ihr einzugeben. Sylvain und ich benötigten nur Hilfe beim Zerschneiden. Sylvain, weil er buchstäblich eine Hand zu wenig hatte, ich, weil ich nicht Messer und Gabel gleichzeitig halten konnte. Essen aufspiessen und zum Mund führen ging aber noch selber.


„Schlagen wir die Silver Tigers am internationalen Turnier?“ Sylvain sah mich von der Seite an. Ich wog den Kopf hin und her.


„Wird verdammt schwierig. Klar, das 2:1 an der Meisterschaft hätte schnell ein 2:2 werden können und im Penaltyschiessen sind wir stark. Aber ein solches Resultat müssen wir erst wieder erspielen. Vergiss nicht, die Tigers gibt’s schon seit fünfzehn Jahren. Uns erst seit zwei.“


Mein Sturmpartner hüpfte auf und ab. „Mir zuckt’s in der Hand. Warum kann’s nicht schon September sein?“


Ich lächelte. „Ja, ich könnte auch gleich loslegen. Andererseits können wir so noch etwas üben. Dumm nur, hat niemand unsere Spiele aufgenommen, eine Videoanalyse wäre sehr wertvoll.“


Der Kellner kam um die Bestellung aufzunehmen, wir mussten also kurz das Thema wechseln. Aber schon kurz darauf sprachen wir weiter.


„Wenn wir Vanessa ausschalten können, ist der halbe Match gelaufen. Sie ist verdammt stark am Ball, ihre Pässe sind etwas vom besten, was ich je gesehen habe“, sagte Sylvain. „Sie ist in der Lage, Löcher in unsere Verteidigung zu reissen.“


„Eben. Wenn wir das verhindern, haben wir eine Chance. Wird aber verdammt schwierig, da sie körperlich sehr agil ist. Mit ihr können wir nicht mithalten. Du hast einfach den Nachteil, dass du nicht gleichzeitig fahren und den Ball führen kannst.“


„Gibt es keine Möglichkeit für eine Steuerung, die du rechts mit dem Armstumpf bedienen kannst?“, fragte Anna. Markus hielt ihr das Glas mit Eistee hin. Sie hatte eine sehr hohe Querschnittlähmung, ihr war es nur noch möglich den Kopf zu bewegen. Es war wirklich rührend, wie sich Markus um sie kümmerte.


„Das Problem ist: Ich spiele ja nicht in meinem Rollstuhl, sondern in Philips Alltagsstuhl. Er steigt jeweils in seinen alten, zum Hockeystuhl umfunktionierten, um. Wenn ich eine spezielle Steuerung möchte, müsste ich erst einmal einen eigenen guten Rollstuhl haben.“


Anna nickte. In diesem Moment brachte der Kellner die Pizzen. Für die nächsten Minuten waren wir beschäftigt. Markus geriet fast in Stress, da er Anna eingab und daneben auch nicht verhungern wollte.


„Früher oder später könnte Jeanne zu unserem Trumpf werden“, sagte ich.


„Ja, ja! Sie scheint wirklich sehr stark zu sein. Im Training hat sie mich taktisch nicht überzeugt, sie stand zu ballorientiert und ihr Defensivverhalten wies noch Mängel auf, aber das lässt sich trainieren.“


„Wenn Jeanne schlussendlich in unser Team kommt.“ Ich war mir darüber noch nicht sicher. „Du weißt ja, ein neuer Stürmer löst immer Diskussionen aus, wer ihn bekommt. Wir sind zwar einen Spieler weniger, jedoch will unser Team eins einen mit schnellem Rollstuhl, da sie uns diesbezüglich unterlegen sind. Wenn Jeanne zu ihnen kommt, möchte ich von ihnen aber einen torgefährlichen Spieler. In der jetzigen Zusammensetzung bist du, Sylvain, der einzige, der von der Behinderung her aus fast jeder Lage ein Tor schiessen kann.“


„Stimmt schon, ein weiterer Stürmer wäre kein Luxus. Die Trainerin muss das mal in die Hand nehmen. Organisatorisch ist sie sehr stark und mit ihr und ihrem Mann haben wir Leute, die auch auf nationaler Ebene etwas bewirken können. Ich denke da an einen Verband, Ligabetrieb und Nationalmannschaft.“


„Innerhalb der Mannschaft könnte jedoch mehr von ihr kommen. Auch das Thema Blocken hat sie noch nie angeschnitten. Unser Dreieckspiel ist zwar stark, aber wenn wir es mit gezieltem Blocken kombinieren können, werden wir noch stärker.“


„Ich habe mir da eine Spezialtaktik ausgedacht …“ Ich liess die Worte im Raum schweben, während ich mir ein Pizzastück in den Mund schob und so die Spannung hob. Erst als ich genüsslich fertig gekaut hatte, fuhr ich fort. „Wir schicken ganz einfach Jeanne nackt aufs Feld, das lenkt den Gegner ab.“


Markus lachte, Anna grinste und Sylvain schaute mich an, als sei ich nicht ganz dicht. „Bist du sicher, dass du nur körperlich behindert bist?“


Ich schlug mit den Fingern gegen meinen Kopf. „Definitiv aus Holz.“


„Und mit so etwas gebe ich mich ab.“ Sylvain seufzte.


„Du musst gerade etwas sagen, du … du Halbmensch“, fuhr ich auf und musste aufpassen nicht loszulachen um die Komik nicht zu zerstören. „Hast ja nicht einmal Beine und nur einen Arm.“


„Tu doch nicht so, nur weil ich sie zu Hause vergessen habe. Abends schraube ich sie immer ab, damit ich besser schlafen kann und heute Morgen habe ich nicht daran gedacht, sie wieder zu montieren.“


„Was hältst du von denen, die auch nur einen Arm haben, aber dafür rechts?“


Sylvain überlegte nur kurz über meine Frage. „Arrogant. Echt, das sind die grössten Arschlöcher der Welt. Meinen, sie seien etwas besseres, weil sie einen rechten Arm haben.“


Jetzt war es um unseren gespielten Ernst geschehen. Sylvain, Markus und ich prusteten vor Lachen, Anna rollten Tränen über die Wangen, die Markus zärtlich wegküsste.


Ich spürte mein Natel in der Tasche des Kissens vibrieren.


*Was tust du morgen Abend? Lust, mich zu treffen? Küsschen, Jeanne.*


Ich schluckte leer vor Überraschung. Damit hatte ich etwa als letztes gerechnet. Woher wusste sie überhaupt meine Nummer?


„Was ist mit dir? Hat dir ein Gespenst geschrieben?“, fragte Sylvain neben mir.


„Nein, alles in Ordnung Ein alter Kollege, von dem ich schon lange nichts mehr gehört habe, hat mir geschrieben.“


*Klar, aber erst um 19.00 Uhr. Dort, wo wir uns das letzte Mal auch getroffen haben. Wieder auf ein Eis? Du wirst noch dick.*


„Was war das letzte ernsthafte Thema?“, fragte Sylvain, der sich immer noch den Bauch hielt.


„Wir sind bei Jeanne stehen geblieben.“


„Ach ja, genau. Mich würde es nicht verwundern, wenn ihr in kürzester Zeit alle Männer des Heims aus der Hand fressen würden.“


„Warum fällt mir da Allessandra ein?“, fragte Markus rhetorisch in die Runde.


Ich blickte zur Decke. „Keiiiiiiiine Ahnung.“


„Auf den ersten Eindruck scheint Jeanne den kleineren Männerverschleiss zu haben als Allessa. Sie sieht irgendwie unschuldig aus“, stellte Sylvain richtig fest.


„Ich glaube, nächsten Mittwoch komme ich euch im Training zuschauen. Als euer grösster Fan muss ich im Bilde sein, wer neu zur Mannschaft gestossen ist.“


„Vergiss aber vor lauter Schauen nicht, uns anzufeuern“, mahnte Anna ihren Freund.

Wieder wartete das blonde Mädchen bereits, als ich zum Treffpunkt kam. Sie hatte sich hübsch gemacht. Etwa wegen mir? Auf dem weissen Trägershirt funkelten einige zu einem Herz geformte Steinchen und der Knierock liess ihre Beine unbedeckt. Jeanne konnte es sich erlauben. Für jemanden, der fast nur sass, hatte sie wohlgeformte Schenkel.


„Warum hast du mich solange warten lassen?“ Sie zog einen Schmollmund, wie es ein fünfjähriges Kind, dem man die Schokolade wegnahm, nicht besser gekonnt hätte.


„Die Spitex war auf halb sechs Uhr geplant und da duschen auf dem Programm stand, konnte ich nicht absagen.“


„Frisch geduscht. Hmmmm.“ Sie rollte neben mich und schnüffelte. „Bei diesem Parfum werde ich beinahe schwach.“


„Aber kipp nicht aus dem Rollstuhl. Ich kann schon viel, aber dich in den Stuhl zu heben, das übersteigt meine Fähigkeiten.“


„Kannst du auch küssen?“ Sie warf sich förmlich an meinen Hals. Ihre Zunge bahnte sich den Weg zu meinem Mund, nur zu gerne erwiderte ich den Kuss. Ihre Lippen, wie Seide umspielten sie die meinen.


„Nein, küssen übersteigt deine Fähigkeiten nicht.“ Als sich Jeanne wieder aufrichtete, blitzte ein Stoffbändchen oben aus dem Rocksaum. Sie trug also einen String. Sie schien nichts bemerkt zu haben, richtete auch nicht ihr Oberteil. „Gehen wir?“


„Wohin? Schon wieder Eis?“


„Nein, mich gelüstet es nach einem Fondue. Klar Eis, Blödmann.“ Ich hatte noch nie jemanden gesehen, der mir liebevoller die Zunge rausstreckte. Abgesehen davon streckten mir nur wenige Leute die Zunge raus.


„Nehmen wir einen Coup zu zweit?“, fragte Jeanne mit einem Hundeblick.


Ich runzelte die Stirn. „Von mir aus.“


„Und ich darf dir eingeben?“


„Ich kann …“


Jeanne legte den Zeigfinger auf meine Lippen. „Ich weiss.“ Sie legte ihren Kopf an meine Schulter. Die Situation war mir nicht ganz geheuer. Sie und ich waren ja nicht zusammen und dennoch hätte man meinen können, wir seien es. Der Kellner lächelte uns jedenfalls an.


„Hast du keine Angst, jemand vom Zosswies könnte dich sehen?“


Jeanne schaute mich verdutzt an. „Nein, wieso sollte ich? Du etwa?“


„Mir kann es ja egal sein, was im Heim geredet wird. Ich mache mir eher Sorgen um dich. Ein Pärchen ist immer etwas Aufsehenerregendes.“


„Wir sind aber kein Pärchen und auch wenn, sollen die doch reden. In meiner Klasse hat es niemanden, den ich für sonderlich intelligent halte.“


„Hast du die öffentliche Schule besucht?“


„Ja, habe alle neun Jahre an der Regelschule absolviert. Du, Philip?“


„Bei mir dasselbe. In der zweiten Hälfte des letzten Jahres hatte ich eine grössere Hüftoperation und anschliessend acht Wochen Reha. Danach fand ich den Anschluss nicht mehr. Ich machte keine Hausaufgaben mehr, hatte den totalen Anschiss. Inzwischen kann ich sagen, dass ich einfach keine Kraft mehr hatte. Mit meiner Mutter, die mich pflegte, stritt ich fast jeden Tag. Das ist schrecklich. Wenn du jemandem aus dem Weg gehen möchtest, aber nicht kannst, weil du auf ihn angewiesen bist.“


Jeanne nickte verständnisvoll. „Diese Probleme kenne ich nicht, aber ich kann gut nachfühlen, wie es für dich gewesen sein muss. Was ist nachher geschehen?“


„Ich sehnte mich danach, endlich weg von zu Hause zu kommen. Der Eintritt ins Heim war eine gute Entscheidung gewesen. Meine Mutter und ich gewannen Abstand zueinander und vertrugen uns wieder.“


„Und dein Vater?“


„Meine Eltern sind geschieden. Früher verbrachte ich jedes dritte Wochenende bei meinem Vater, der Kontakt zwischen uns ist nie abgerissen.“


Jeanne nahm einen Löffel Eis. „Mein Leben ist langweiliger verlaufen, so normal. Kindergarten, Schule, Ausbildung.“


„Meines finde ich auch nicht verfilmenswert. Viele sagen zwar, ich habe schon viel erlebt, aber das finde ich gar nicht. Nichts, was ein anderer nicht hätte erleben können.“


„Was willst du im Hockey erreichen?“, fragte Jeanne


„Ich weiss nicht. Mal schauen, wie weit ich komme. Warum fragst du?“


„Hat mich nur gerade interessiert. Dir scheint es sehr viel zu bedeuten.“


„Das stimmt. Früher, als ich noch aus dem Rollstuhl steigen konnte, bin ich in der Schule oft im Tor gesessen, wenn die anderen Fussball spielten.“


„Du hast mal aus dem Rollstuhl können?“


„Bis ich sieben-jährig war, konnte ich sogar gehen. Meine Behinderung ist progressiv, sie wird also schlimmer.“


„Ach nein! Sag bitte, dass das nicht wahr ist.“


„Doch ist es.“


„Aber … aber du wirst nicht daran sterben, oder?“


„Ich weiss nicht genau. Meine Mutter hat mir einmal gesagt, meine Behinderung greife keine lebenswichtigen Organe an, als ich aber mal im Internet rumgestöbert habe, bin ich auf etwas anderes gestossen.“


„Aber nicht gerade in den nächsten Jahren?“


„Nein, das nicht. Ich glaube, die Lebenserwartung beträgt etwa sechzig Jahre.“


Eine unangenehme Pause entstand. Ich wollte nicht jetzt meine Behinderung und ihre Unannehmlichkeiten sprechen. Das Wetter war so schön und die Sonne schien warm auf meine Haut.


„Wie ist das denn, wirst du einfach stets schwächer?“


„Nein, meine Behinderung verläuft in Schüben. Speziell gefährlich ist Fieber, da kann ich beinahe sicher sein, dass es mir nachher schlechter geht.“

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