Therese - ein Spaziergang
von Jaques Jerome
Sonntagnachmittag, Ein sehr warmer Sommertag. Bestens geeignet, einen Ausflug zu unternehmen oder einen Spaziergang zu machen. Und so gehen wir spazieren. In Düsseldorf am Rheinufer, in der Nähe der Altstadt. Hier kennen uns nur wenige Menschen und das ist gut so. Gut für mich, Therese die Lustsklavin ihres HERRN und GEBIETERS. Viele Menschen haben heute dieselbe Idee. Und so sind die Rheinpromenaden, besonders in der Nähe der Altstadt, überfüllt. Meine Chance nicht allzu sehr aufzufallen, ist schnell zunichte gemacht, dabei hatte ich gehofft eben nicht so sehr aufzufallen. Das Gegenteil ist der Fall. Im Grunde genommen weiß ich es, kann es auch nicht vermeiden, müsste eigentlich im Laufe der Jahre auch gelernt haben, es gar nicht vermeiden zu wollen. Und doch schäme ich mich immer noch oder immer wieder. Schon nach wenigen Schritten schmerzen meine Füße und Waden. Kein Wunder in den zehn Zentimeter hohen Pumps mit den Pfennigabsätzen, die ER mir erst vor wenigen Tagen hier in einem exklusiven Schuhgeschäft in einer Altstadtpassage gekauft hat. Ein Geschäft, das sich auf spezielle Schuhmoden und spezielle Wünsche seiner Kundinnen und, in diesem Fall Kunden, weil die Kundin nicht zu entscheiden hat, welches Schuhwerk sie tragen darf, spezialisiert hat. Und solche speziellen Wünsche hat ER zur Genüge, wenn es sich um SEINE Sklavin handelt.
Um beim Auffallen zu bleiben. Meine schmerzenden Füße und extrem gespannten Waden stecken selbst bei diesem heißen Wetter in hauchdünnen schwarzen Nylonstrümpfen mit Ziernaht. Von den Füssen bis hinauf zu den Knien haben die Betrachter unseres Bummels freien Blick auf wunderschöne und wohlgeformte Beine. Ja, in diesem Punkt bin ich eitel. Ich habe nicht nur schöne Beine. Ich bin eine wirklich schöne Frau. Zumindest bestätigt ER mir das immer wieder. Und zugleich sagt ER, wer schön sein will, muss leiden. Wie recht ER hat. Ich leide auch heute wieder. Wer sich ein wenig in der weiblichen Anatomie auskennt, wird schnell erkennen, dass meine schlanke Taille nicht alleine ein Geschenk der Natur, sondern das Werk eines äußerst stramm geschnürten, heute weißem Korsetts ist. Sicher ist meine Taille im Laufe der vielen Jahre des Korsettragens schlanker geworden, hat sich den zwanghaften Einschnürungen angepasst, hatte ja auch gar keine anderen Möglichkeiten, denn ich trage täglich Korsetts, bin immer streng eingeschnürt. Mein Organismus hat sich daran gewöhnt und die Bilder der Ärzte, ER lässt mich regelmäßig genauestens untersuchen, zeigen, wie sich meine Organe mit dem wenigen Platz, der ihnen noch zur Verfügung steht, arrangiert haben. Und da ich nun mit so einer schönen schlanken Taille ausgestattet bin, darf ich sie auch bei jeder Gelegenheit zeigen. Mein hübsches weißes Sommerkleid mit den auffälligen schwarzen Punkten ist von meiner Schneiderin genau auf die Maße des Korsetts geschneidert. Obwohl sich meine Begeisterung für diesen etwas altmodischen Kleiderschnitt in Grenzen hält, trage ich diese Mode, weil es SEIN Wunsch und Wille ist, mich so zu kleiden. Um der Mode ein wenig gerecht zu werden hat ER entschieden, den glockig fallenden Rock bis auf die Höhe der halben Knie zu kürzen, eben damit ich meine schönen Beine auch zeigen kann. Der breite schwarze Gürtel rückt somit nicht nur meine Taille in den Blickpunkt, sondern gleichzeitig meine ausladenden Hüften und ganz besonders meine Oberweite. Was die Natur mir von sich aus nicht hat mitgeben wollen, haben exzellente Chirurgen vervollständigt. In mehreren Operationen und mit Hilfe von Silikon haben sie meine Brüste in pralle runde Bälle verwandelt und so trage ich einen Vorbau von einhundert Zentimetern mit mir herum. Damit die Form durch das natürliche Gewicht nicht beeinträchtigt wird, sind alle Korsetts mit festen, stützenden Halbschalen gearbeitet, was den optischen Eindruck natürlich verstärkt. Ich soll meine weiblichen Reize auch zeigen. Und darum schneidert mir die Dame für fast alle Kleider einen schönen tiefen Ausschnitt. Zwangsläufig versuche ich, immer ganz flach zu atmen, damit sich die Fleischberge nicht allzu unschicklich bewegen. Sieht ER es, trifft mich sofort SEIN strafender Blick und ich darf später mit Folgemaßnahmen rechnen. Ich schwitze, aber nicht nur unter dem Korsett, sondern noch viel mehr am Kopf. Heute bin ich blond. Das kann sich von Tag zu Tag ändern. Je nach dem, welche Perücke ich tragen muss. Eine Perücke muss ich in jedem Fall tragen, wollte ich nicht meine Glatze in der Öffentlichkeit zeigen. Sicher möchte ER das gerne. Glücklicherweise respektiert ER in diesem Punkt mein Schamgefühl. Dafür bin ich aber wenigstens unter dem leichten Rock vollkommen frei. Denn Unterhosen und Höschen gehören einem mir unbekannten Sprachschatz an. Außer den engen und unförmigen Gummihosen, wenn ich meine Tage habe oder den festen Gummihosen mit den eingearbeiteten Gummischwänzen. Aber heute bin ich frei. Damit ich auch mein Innenleben richtig lüften kann, sind allerdings meine großen Schamlippen als zusätzliche Strumpfhalter eingesetzt. Diese teuflische Einrichtung hat ER mal in irgendeinem Heft gesehen. Darauf hat die Schneiderin sofort den Auftrag erhalten, entsprechende Strumpfhalter an soliden Ringen anzunähen. Bei jedem Schritt spannt sich eine meiner großen Schamlippen, eine bei längerem Tragen unerträgliche Spannung mit dem stetigen Gefühl, gleich zerrissen zu werden. ER meint, so würde ich mich vorsichtiger bewegen, gemessenen damenhaften Schrittes gehen und meine vorgeschriebene Sitzhaltung nicht einfach verändern. Sehr richtig, denn noch immer will ich beim Hinsetzen meine Beine übereinanderschlagen. Außer Haus geht das natürlich nicht. Das Stück Fleisch über den Strumpfrändern würde schnell zum Aufruhr führen. Aber zuhause kann ich es nicht lassen. So wie ER es entdeckt, trage ich den Rest des Tages dann diese speziellen Halter. So wie heute. Ich fühle mich unwohl und doch wiederum ausgesprochen wohl. IHM zu gefallen, nehme ich vieles auf mich. Und ER hat mich und meine Seele durchleuchtet. Meine Scham, mein Unwohlgefühl erregen mich zugleich. Ich weiß nicht warum und ich will es auch gar nicht wissen.
Mein Blick ist starr geradeaus gerichtet. Die dunkle Sonnenbrille tarnt mich vor allzu neugierig wissenden Blicken. Besonders vor den Lüsternen der Männer und ganz besonders vor den Abfälligen der Frauen. Dabei sind die der Frauen viel schlimmer für mich. Während Männerblicke Begierde wiederspiegeln, ist in denen der Frauen oft Hass zu erkennen. Hass, weil ihre Männer mir nachstarren, mich begehren. Und noch mehr Unmut, weil sie selber nicht so viel Begehren erzeugen, als so eine wie ich. Ich hörte einmal im Vorbeigehen, wie eine Frau mit ihrem Begleiter schimpfte, warum er eine Nutte so anstarren könne. ER hat es auch gehört und meinte lächelnd, sie hätte mich wenigstens als Edelnutte bezeichnen sollen.
Wir erreichen die Altstadt. Mir scheint, als blicke sogar Jan Wellem mir von seinem stählernen Ross lüstern nach. Zwischen meinen Schenkeln fühle ich die Feuchtigkeit, die sich ungehindert ihren Weg bahnt und hoffentlich am Rande meiner Nylons gestoppt wird. Er möchte einen Espresso trinken. In der Nähe jenes berühmten Ecklokals, jener traditionsreichen Altstadtkneipe mit hauseigenem Altbier finden wir vor der Eisdiele, jener mit den hundert Sorten Eis, einen kleinen Tisch mit zwei freien Stühlen. Vor dem Lokal stehen die Menschen mit Biergläsern in den Händen auf der Straße. Die Köbes, wie die Kellner hier genannt werden, kommen mit ihren großen Tabletts, die sie erhobenen Armes über ihren Schultern tragen, damit die andere Hand zum Kassieren frei ist, kaum nach.
Vorsichtig setze ich mich auf die Stuhlkante. Froh, meine schmerzenden Waden zu entlasten. Wir sitzen genau am Straßenrand. Mein Rock rutscht leicht hoch. Herunterziehen darf ich ihn nicht. Ich soll mich eben so hinsetzen, dass er nicht rutscht, meinte ER einmal. Brav stelle ich die Beine nebeneinander, die Knie, die jetzt nur noch von schwarzem Nylon bedeckt sind ein wenig geöffnet und zur Seite abgeknickt. Dem jungen Kellner, der eben noch mit zwei jungen Mädchen geflirtet hat, fallen fast die Augen aus, als er zwangsläufig beim Sauberwischen des Tisches in meinen Ausschnitt glotzt. Ich bin entzückt, dass der kleine Möchtegern-Gigolo noch rot werden kann. Eine Gruppe leicht angetrunkener Männer geht direkt an unserem Tisch vorbei. In mir ist alles auf Spannung ausrichtet. Nur nicht die Position verändern. Ich sehe ihnen in die geröteten Gesichter, überhöre einige unflätige Kommentare, beobachte hinter meiner schützenden Brille ihre taxierenden Blicke und genieße die heimlichen Gedanken. Oh ja, ich bin gut trainiert und meine Erregung steigt.
ER fordert mich auf, zur Toilette zu gehen. Mein Parfüm zu erneuern und nicht damit zu sparen. Ich darf auch pinkeln. Aber im Stehen. Auf diesen Absätzen breitbeinig über der Schüssel zu stehen ist unendlich schwer. Zum Glück ist die Toilette frei und ich muss nicht im Gedränge warten. Laut plätschert mein Strahl. Wer jetzt draußen steht, kann es gar nicht überhören. Der muffige, schlecht gelüftete Raum riecht wenig später intensiv nach Chanel No. 5. Eine ältere Dame bläht abfällig ihre dicken Nüstern.
Ich beobachte die Menschen vor der Kneipe, möchte auch ein Bier trinken, aber nicht hier in der Eisdiele, sondern ein frisch gezapftes. ER stimmt mir zu. Schon wieder ein Fehler von mir, denn gleich wird er mich durch die Enge der Kneipe schieben, vorbei an schwitzenden Leibern. Meine ausladend verpackten, aufgeblasenen Euter berühren die dicht gedrängt stehenden Menschen. Mein proportionierter Arsch ebenso. ER geht hinter mir. Schiebt mich immer weiter voran. Ich schäme mich der Blicke in meinen Ausschnitt. Überhöre so manche frivole Einladung und bin nach der Viertelstunde, die wir für das Gedränge bebraucht haben vollkommen verschwitzt. Meine Chanelwolke mischt sich mit meinen Körpergerüchen. Wie ein brünstiges Weib,
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Kommentare
Kommentare: 3
hoffentlich git es noch weitere teile ...«
Kommentare: 28
Allerdings wären ein paar Absätze mehr hilfreich um es eifacher lesen zu können.«
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