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Kommentare: 7 | Lesungen: 4443 | Bewertung: 8.95 | Kategorie: Lesbisch | veröffentlicht: 18.05.2009

Vier Mädchen, Kapitel 21 bis 23

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Vier Mädchen, Kapitel 21 bis 23

DER RAUSCH DES MEERES

„He, junge Frau, Sie müssen keine Angst um Ihr Auto haben, wir werden es schon nicht verschachern“, reagierte Onkel Ton auf Annes nachdenklichen, ja eher skeptischen Blick mit einer Prise Humor.

„Für diese alte Kiste gibt’s ohnehin nix mehr“, knurrte Hank.


„Nein, um mein Auto mache ich mir keine Sorgen“, registrierte Anne Onkel Tons wohlwollenden Einwand, „da habe ich vollstes Vertrauen, das ist es nicht.“

„He, Liebste, was ist los mit Dir?“, flüsterte ich Anne zu, die für einen Moment vollkommen neben der Spur zu sein schien.


„Wenn ich diese verdammten Biester nicht bald los werde“, zischte mir Anne schon fast giftig zu, „dann werde ich noch verrückt!“

„Was für Biester?“, hatte die uns am nächsten stehende Lisa Annes wütenden Ausbruch mitbekommen, war dabei aber so laut, dass es jetzt alle wussten.

„Ach,“, rettete ich die Situation, „Anne und ich haben uns bei einem kleinen Spaziergang ein paar Zecken eingefangen, da oben, in den Ginsterbüschen haben sie offenbar auf uns gelauert.“

„Was für ein unerfreulicher Spaziergang!“, grinste Yasmina, „da waren die Damen wohl etwas zu luftig bekleidet...“


Manchmal konnte unsere Löwenmähne richtig fies sein, zynisch und gemein.

„Diese Zeckenplage“, bewahrte Onkel Ton Yasmina davor, von mir die Augen ausgekratzt zu bekommen, „gibt es hier in Küstennähe erst seit letztem Jahr. Ich glaube, das hat etwas mit dem Klimawandel zu tun.“


„Weißt Du noch“, wandte er sich lachend seiner Nichte zu, „damals, unser Picknick in den Dünen?“

„Bah, hör' auf, Onkel Ton“, schüttelte sich Claudia, „das hatte ich längst verdrängt, das war so widerlich...“


„...aber Deine Freundinnen können es doch ruhig wissen“, fiel ihr Onkel Ton ins Wort, „es ist doch nichts gegen Dich.“


„Von mir aus“, reagierte Claudia ein wenig gereizt, „aber ich hör' weg, ich weiß nicht, wie oft Du diesen Scheiß schon erzählt hast...“

Und dann berichtete Onkel Ton von diesem sonntäglichen Familienpicknick in den Dünen, Claudia, so meinte er, müsse damals vielleicht fünf oder sechs Jahre alt gewesen sein...


„Ich war Neun“, unterbrach ihn Claudia, die offenbar doch zugehört hatte.


„Ist ja egal“, ließ sich ihr Onkel nicht beirren, „jedenfalls hatten wir gerade all unsere Speisen ausgepackt, als diese Armada kleiner Käfer über uns her fiel...“


„Ja!“, mochte Claudia derartigen Familienanekdoten rein gar nichts abgewinnen, „es waren Rapskäfer, tausende kleiner fieser, kitzelnder Rapskäfer, und jetzt, Onkel Ton, hast Du ganz vergessen zu erzählen, dass ich damals laut schreiend ins Meer gelaufen bin und fast ertrunken wäre, wenn Du mich nicht gerettet hättest!“


„Das wollte ich doch gerade berichten, aber Du bist mir ja einfach ins Wort gefallen“, zeigte sich Onkel Ton gekränkt, „Du musst ja wieder das apulische Temperament Deines Vater raus hängen lassen...“

Meine Güte, Familie kann doch verdammt anstrengend sein.

„Wenn ich mal was sagen darf“, mischte sich Aishe ein, „diese Rapskäfer mögen zwar eklig und traumatisierend gewesen sein, aber Anne und Andrea haben Zecken, und die möchten sie so schnell wie möglich los werden.“

Oh, Aishe. Ich hätte sie küssen können, tat es auch.


Doch sie stieß mich zurück.


„Behalte das Ungeziefer bloß bei Dir!“


Das war jetzt wiederum gemein.

Hank war es schließlich, der unsere konfuse Versammlung auflöste: „Wollen wir jetzt auch noch auf die Heuschreckenplage warten?!“, blaffte er Ton an.


„Du hast ja Recht“, erwiderte Claudias Onkel, wandte sich Anne zu: „Sie nehmen Ihr Gepäck aus dem Auto, und dann fahrt ihr Mädels zum Haus, Hank und ich werden uns um Ihr Auto kümmern.“

Das war der vernünftigste Vorschlag des Tages.

Lisa übernahm das Steuer, wir fünf hockten in der Liebeshöhle, alles andere als zu erotischen Fantasien und Spielen aufgelegt.

„Du gehst ja ganz schön brutal mit Deinem armen Onkel um“, fiel Yasminas Kritik an Claudias Verhalten noch relativ gelinde aus.


„Oh“, reagierte die weiter unwirsch, „wisst ihr eigentlich, wie oft er diese scheiß Story schon zum Besten gegeben hat, keine Familienfeier ohne Onkel Tons Anekdote von diesen Rapskäfern, von seiner großartigen Rettungstat, wie er, der Entschlossene, seine hysterische Nichte aus den Fluten gezogen hat...“

„Das hat er doch gar nicht gesagt“, befremdete mich Claudias Tirade.


„Ist ja gut“, begriff unser apulischer Temperamentsbolzen, dass ihre wütende, ungehaltene Reaktion doch ziemlich albern auf uns alle wirkte.


.


„Vielleicht erzählt er das alles ja nur“, erwachte Anne aus ihrer Apathie, „weil er Dich lieb hat. Ich bin ihm jedenfalls unendlich dankbar. Ich denke jedenfalls, dass Dein Onkel ein ganz großartiger Mann ist.“


„Du hast vollkommen Recht“, mischte sich Yasmina ein, „ohne ihn wären wir jetzt nicht hier, ohne ihn gäbe es diesen Urlaub nicht.“

„Entschuldigt“, gelang Claudia der Quantensprung - der Wandel von der unbeherrschten Furie zur verständnisvollen Freundin. „Entschuldigt“, umschlang sie Anne und mich mit ihren Armen, drückte unsere Köpfe zärtlich gegen ihre Schultern, streichelte liebevoll durch unser Haar.

Anne genoss Claudias zärtliche Annäherung mit Erleichterung, wirkte aber immer noch wie paralysiert.


„Hey, Liebste, wir haben Zecken“, säuselte ich in Claudias Ohr, die uns umgehend aus ihrer liebevollen Umklammerung entließ.

„Aishe“, übernahm sie das Kommando, „hol' doch mal bitte die Sonnenmilch aus der Truhe, dann werden wir die Biester damit ersticken. Ihr beide müsst euch natürlich ausziehen.“


„Claudia, spinnst Du?!“, meldete sich Lisa von vorne, „Zecken kann man nicht ersticken, dann spritzen sie in Todesangst ihr ganzes Sekret in die Haut.“

„Vielleicht sollten wir sie mit unserem Sekret ersticken“, schien Annes und meine Nacktheit Yasmina auf ganz andere Ideen zu bringen, „Feuer lässt sich doch auch mit Feuer bekämpfen...“

„Ihr seid doch alle völlig bescheuert!“, rammte Lisa ihren Fuß abrupt auf die Bremse, war erschrocken und amüsiert zugleich, wie wir fünf so hilflos durch den Wagen purzelten. Da war sie aber auch schon über den Sitz geklettert, stakste zwischen unseren ungeordnet ineinander verknäuelten Körpern bis zur Basttruhe, hielt uns schulmeisterlich triumphierend eine Pinzette vor Augen. „Aishe, Du fährst weiter, ich mach' das schon!“

„Schade“, bedauerte Aishe, „ich hätte Dir gerne geholfen...“


Doch Aishe war ein braves Mädchen, und die spürbar in ihrem Stolz verletzte Claudia gesellte sich zu ihr: „Du weißt doch sonst überhaupt nicht, wohin und wie Du fahren musst.“

„Seid ganz entspannt“, widmete sich Lisa mit zunehmend zärtlicher werdender Stimme Anne und mir, den beiden Zecken-Opfern.


„Komm' her“, bettete Yasmina Annes Kopf in ihren Schoß, „Lisa weiß ganz sicher, was sie zu tun hat...“

Diese scheinheilige Löwenmähne.

War das ein Gefühl der Eifersucht, das da in mir zu köcheln begann?


Nein.


Annes sich entspannende Gesichtszüge verrieten mir, dass sie Yasminas zärtlich ihr Haar, ihren Kopf streichelnde Finger genoss.


Auch Lisa blieb der an Intensität zunehmende, feuchte Glanz auf Annes vertikalen Lippen nicht verborgen, ja, es schien, als ob alleine ihr lüsterner Blick genügen würde, um Annes Honig aus diesem süßen Brunnen der Lust fließen zu lassen.


„Waffengleichheit!“, stieß Lisa hervor, legte die Pinzette ab und streifte sich auch ihr T-Shirt über den Kopf, während Anne ihre Schenkel spreizte, mit zunächst vergnügtem, sich mit lustvollem, ja, in Wollust steigerndem Stöhnen Lisas Kopf in ihrem Schoß empfing.

„Mmh“, goutierte Lisa Annes hoch schnellenden Lustpegel, „mmh, Zecken sind hier jedenfalls nicht.“


Und während Yasmina Annes vibrierenden, sich windenden Oberkörper fest in ihrem Schoß klammerte, beobachtete ich entgeistert, wie Lisas Zunge Anne in höchste Ekstase versetzte, hörte Annes Schrei der Erlösung, ihr zunehmend sich in leises Wimmern wandelndes Schweben auf dieser Woge der Lust, sah den Schleim, den Lisa in ihr Gesicht verrieb, den sie aus Annes Höhle zog, ja, gierig sog.

Wow, war das geil. Auch für mich. Hätte sich jemals auch nur eine Zecke zwischen meinen Blütenblättern verirrt, sie wäre hoffnungslos ertrunken.


Während zwei meiner penetrierenden, flutschenden Finger nicht mehr den geringsten Widerstand in meiner heißen, nassen Grotte spürten, ertastete mein Daumen diesen bislang unbekannten Widerstand oberhalb meiner Kit.


Bah, die Zecke, prall und fett war sie mittlerweile geworden, wandelte meine Geilheit schlagartig in ein Gefühl abgrundtiefen Ekels.


Ekel, der jede Pore meiner Haut zum Gefrieren brachte, Ekel, der sich auch auf meine drei Freundinnen übertrug, selbst wenn mir Annes geschlossene Augen verrieten, wie sehr sie in Lisas Zungenspiel und Yasminas Zärtlichkeiten aufgegangen war.

„Ich habe die Pinzette verloren“, grinste mich Lisa mit Schleim verschmiertem Gesicht an, „ach, da ist sie ja.“

„Macht mal voran“, warf ihr Claudia eine Packung Papiertaschentücher zu, „wir sind gleich da.“

Yasmina hielt das Tuch, in das Lisa jeden der aus Anne und mir herausgedrehten Plagegeister mordlüstern mit der Spitze der Pinzette zerdrückte. „Jetzt seid ihr frei“, sagte Yasmina erleichtert, nachdem sie neun dunkle Punkte in dem mit unserem hellroten Blut getränkten Papiertuch gezählt hatte, es mit einem weiteren Tuch verhüllte, das Knäuel nach vorne reichte, wo Claudia die gemeuchelten Blutsauger mit Schwung aus dem Fenster warf.

„Mädels“, sagte sie voller Stolz, „wir sind da!“

Da war sie auch schon aus dem Wagen gesprungen, öffnete die Flügel eines kunstvoll geschmiedeten Tores, kehrte zurück, mimte die Gutsherrin: „Fräulein Aishe, fahren Sie vor!“

„Hier sind wir doch sicher falsch“, stammelte Aishe, und wir vier, die mittlerweile hinter dem Fahrer- und Beifahrersitz knieten, starrten ungläubig auf den mit romanischen Kapitellen verzierten Säuleneingang des Portals, dem sich unser Bus im Schritttempo auf dem knirschenden Kiesweg näherte.


Ein kleines, bescheidendes Ferienhäuschen hatte ich erwartet, aber das war eine im Kolonialstil errichtete Villa. Spiralförmig getrimmte Buchsbaumsträucher säumten den Weg, eine vierstufige Marmortreppe führte zum kunstvoll verzierten Eichenportal dieses herrschaftlichen Gebäudes.

„He, lasst uns abhauen, sonst gibt’s noch Ärger“, fand uns Lisa vollkommen deplatziert, schleckte dabei die letzten Spuren von Annes Nektar aus ihren Mundwinkeln.

„Ihr seid süß“, fiel ihr Claudia ins Wort, „nein, hier sind wir richtig, das ist das Haus meines Onkels.“ Und dann, fast entschuldigend, „hab' ich euch etwa verschwiegen, dass meine Familie einen gewissen Reichtum hat? Das, Mädels, ist jetzt unser Zuhause.“


„Ich hätte auch im Auto geschlafen“, flüsterte mir Anne zu. „Mit Dir“, antwortete ich, ebenfalls im Flüsterton, „würde mir das auch genügen.“ - „Nehmt mich mit“, näherte sich Yasmina von hinten, „ich glaube, dass ich das hier alles nur träume.“

„Du träumst nicht, meine Liebste“, sagte Claudia voller Stolz, während Aishe vor dem Treppenaufgang stand, breitbeinig, die Hände in ihre Hüften gestemmt, die sich ihr bietende Ansicht des von zwei Säulen gesäumten Portals mit einem aus tiefster Seele dringenden „Jetzt fehlt nur noch der Butler“, kommentierte.


„Auf den können wir doch gerne verzichten“, öffnete Claudia triumphierend die Tür, stieß die beiden Flügel nach innen, „hereinspaziert, meine Damen.“

Die Diele, fast größer als meine Einraum-Wohnung in Köln, erschloss einen ausladenden, mit weißem Marmor gekachelten Kaminsaal, in dessen Mitte ein schwerer Eichentisch mit acht hochlehnigen, ledergepolsterten Stühlen die Szenerie dominierte, darauf ein dicker Strauß bunter, frischer Tulpen, eine Flasche Wein und eine handgeschriebene Karte: „Willkommen in Onkel Tons Hütte.“

„Ist das süß“, hatte Lisa den Brief als Erste entdeckt, „oh, Claudia, Dein Onkel ist echt 'ne Wucht.“


„Oh, ja“, hatte Claudia all ihren Groll von vorhin begraben, „er ist wirklich ein ganz Lieber. - Kleine Hausführung gefällig?“

„Später“, erwiderten Yasmina und Anne gleichzeitig, „ich will...“ - Überrascht von der Synchronität ihrer Worte mussten beide lachen, wir anderen mit.


„...endlich ans Meer“, beendete Aishe den Satz.

„Aber ich habe tierischen Hunger“, maulte Lisa, „ist euch eigentlich bewusst, dass wir den ganzen Tag noch nichts gegessen haben?“


Und wie dies unseren knurrenden Magen bewusst wurde, während sich Aishe und Yasmina mit großen Augen anstarrten. Aber dann waren sie auch schon durch die Tür, schleppten unter Stöhnen und Ächzen die Kühlbox in den Saal. Claudia und Lisa trieben einen Korb und ein großes Tablett auf, Aishe und Yasmina sortierten all die frischen Leckereien, die uns aus der Kühlbox anlächelten, nur das Fladenbrot und die Sesamkringel waren zugegebenermaßen äußerst schlapp.

„Mir kommt das alles immer noch vor wie ein Traum“, kuschelte Anne ihren Kopf an meinen Hals. „Ja, meine Liebste, mir auch“, drückte ich sie fest an mich.

„200 Meter bis zum Strand, ihr Turteltäubchen“, zwitscherte Claudia, die uns durch den gepflegten Blumengarten zu einem elektronisch gesicherten Tor führte. „1857“, verriet sie uns den Zahlencode, „das ist das Baujahr des Hauses.“ Ein enger, von Zapfen und Nadeln übersäter Pfad führte uns durch ein kleines Kiefernwäldchen hoch zu den Dünen, erschloss unseren Blicken den fast menschenleeren, weiten Strand.

„Wow, ist das himmlisch!“, stieß Aishe einen kindlichen, fast anrührenden Freudenschrei aus, löste sich von uns, rannte los, versank mit ihren nackten Füßen im Sand, stolperte, stürzte, richtete sich wieder auf, rannte weiter, den sich sanft wiegenden Wellen des Meeres entgegen, das die Ebbe schon so weit zurückgezogen hatte. Mit ausladenden, rudernden Armbewegungen stürmte sie weiter, wurde immer schneller, je fester der feuchte Sand unter ihren Füßen wurde.

„Süß“, kommentierte Anne Aishes so rührend kindliche Freude.


„Ja“, pflichtete ihr Yasmina bei, „letzte Nacht hat sie mir verraten, dass sie in ihrem ganzen Leben noch nie an der Nordsee gewesen ist.“


„Dann hat sie auch nicht das geringste Gespür für die Gefahren“, wurde Lisa nachdenklich, „los, Mädels, wir müssen auf sie aufpassen, sonst können wir sie in England aus dem Wasser fischen!“

Wie fünf Baywatch-Nixen folgten wir Aishes Weg, sahen entgeistert, dass sie sich bäuchlings in das seichte Wasser fallen ließ.


„Aishe! Komm' zurück!“, schrie Yasmina, die eindeutig die Schnellste von uns war, dicht verfolgt von Anne und Lisa, während mir das Schritthalten doch eine gewisse Mühe bereitete. Claudia hatte das Rennen aufgegeben, stapfte mit hängenden Armen hinter uns her. Nein, die Sportliche war sie wohl nicht. Allerdings hatte sie ja auch den Picknickkorb getragen, den aber schon am Fuß der Düne abgesetzt...

„Aishe!!“, schrie Lisa, „Aishe!!“


Doch die Verrückte hörte uns gar nicht, ließ sich rücklings auf dem Salzwasser treiben, spürte nicht, dass sie weit und weiter herausgetragen wurde.


Endlich sah sie uns. „Kommt zu mir, es ist herrlich. He, ihr lahmen Enten!“

„Kannst Du noch stehen?!“, brüllte Yasmina.


„Waas?“, rief Aishe zurück, ich verstehe euch nicht!“


Es war zum Verzweifeln.


„Stell' Dich hin, verdammt noch mal!!“, schrie Anne so laut, dass ihre Stimme vermutlich noch an der schottischen Ostküste zu hören war.


„Na, klar, hier kann ich noch...“, richtete sich Aishe auf, verlor aber, noch ehe sie den Satz zu Ende geführt hatte, sofort die Bodenhaftung.


Während sich Yasmina zu unserer tollkühnen Freundin vor gekämpft hatte, bildeten wir vier eine Reihe und klammerten unsere Hände. Claudia, die dem Strand am nächsten war, hatte zum Glück einen festen Stand, ihr reichte das Wasser gerade mal bis zu den Knien.


Mit vereinten Kräften zogen wir Aishe aus ihrer lebensgefährlichen Lage, der sie sich noch immer nicht bewusst war.


Mit ihren großen schönen Augen schaute sie fragend in die Runde, registrierte unsere Tränen der Erleichterung mit Staunen und Kopfschütteln. „He, was habt ihr denn?“


„Aishe“, schloss Yasmina unsere Freundin schluchzend in die Arme, „Du hättest tot sein können, Du Verrückte!“


Und da standen wir, eine Traube sich umschlingender, streichelnder Mädchenkörper, ein nasses Knäuel in zitronengelb, türkis, feuerrot, hellblau, schwarz und weiß. Zitternd und Zähne klappernd, denn die Nordsee war um diese Jahreszeit alles andere als wohlig warm.


„Meine Güte, das hab' ich doch nicht gewusst“, kamen nun auch Aishe nach unserem Vortrag über die Gezeiten die Tränen, „das hab' ich doch nicht gewusst!“

„Na, und dass ich jetzt fast umkomme vor Hunger, das hast Du wohl auch nicht gewusst!“, löste sich Lisa aus unserer bunten Traube, stapfte energisch in Richtung Düne, wir folgen ihr Hand in Hand, als sich das nächste Schreckensszenario vor unseren Augen auftat. Vier, nein, fünf Silbermöwen hatten unser Abendmahl entdeckt, zankten sich um die Früchte, zerrissen mit ihren scharfen Schnäbeln das Brot, ließen sich auch nicht von der Handvoll Sand vertreiben, die ihnen Lisa in ihrer wütenden Verzweiflung entgegen schleuderte. Nur widerwillig akzeptierten die Räuber, dass dies unser Korb war, unser Abendessen.


Zum Glück hatten Aishe und Yasmina Wurst und Käse, Paprikastreifen, Gurkenscheiben, Peperoni, Oliven, ja und auch die Erdbeeren in Plastikdosen verpackt, die Raubvögel hatten lediglich die Weintrauben und einen Teil des Brotes erwischt. „Haut ab!“, schleuderte ihnen Yasmina eine weitere Handvoll Sand entgegen, doch die Möwen wichen kaum einen Meter nach hinten, fixierten mit ihren gierigen Augen unseren Korb.


„Lass' nur“, riet Anne Yasmina von weiteren Sandattacken ab, „so lange wir hier sind, werden sie auf Distanz bleiben.“

„Jetzt erst mal raus aus den nassen Klamotten“, zog Lisa ihr Shirt über den Kopf. Wir folgten ihrem Beispiel, denn die Sonne hatte für uns einen Rest ihrer wohligen Wärme bewahrt, entspannte die geöffneten Poren unserer Haut, ließ aber auch die zwölf steil und spitz aufragenden Nippel unserer Brüste erschlaffen. „Schade“, zwitscherte Anne, und riss Lisa und mich gleichzeitig zu Boden, stürzte sich auf uns, verhalf unsere Brustwarzen mit abwechselndem Knabbern, Saugen und Züngeln zu alter Pracht. Yasmina, Aishe und Claudia gruppierten sich kniend um uns, erkundeten Annes Rückseite mit zärtlich tastenden Fingern und heißen Küssen. Meine Hände fanden Annes und Aishes Schenkel, trafen sich im Schritt mit Claudias und Yasminas Fingern, ließen unsere Fingerkuppen den intensiv fließenden Nektar kosten, massierten die Spalten und Perlen unserer beiden Liebsten mit kreisenden, stoßenden Bewegungen, während Annes Hand in Lisas Schritt eingetaucht war, und Lisa mit zwei schmatzenden Fingern und massierendem Daumen Claudias Feuermöse massierte.


Mit sich steigernder, wellenartig über uns schlagender Erregung verloren wir aber auch zunehmend die Ordnung über unser zärtlich-geiles Liebesspiel, und so waren es vier nackte, wuselnde, sich reibende, mit Beinen und Armen ineinander verschlingende Körper, die auf Lisa und mir lasteten, schleckende Zungen, weich knetende Brüste, triefende, salbende Mösen - ein sechsfacher Schrei der Lust, ungezügelter Wollust.


Mein Mund suchte Lisa, fand ihre Lippen, ihre Zunge, die sich der meinen gierig entgegenstreckte, während unsere vier Liebsten über uns knieten, unsere Körper mit ihren Schenkeln in die Zange genommen hatten. Anne massierte mit ihrer triefenden Fotze meine Brüste, rieb ihre Perle auf meinen Nippeln, zuckte, stöhnte, ergoss eine gigantische Ladung ihres Geilsaftes auf meinen Busen, während Claudias rotierende Rubine meine Klit schier zum Wahnsinn trieben, ihre knetenden Finger auf Annes Brüsten meinem Busen nicht enden wollende Fluten aus Annes heißer Grotte bescherten, drei vibrierende, sich heraus winden wollende Körper, die sich aber gleichzeitig aneinander pressten, sich nicht lösen konnten und wollten, den Schweiß und Schleim der anderen mit jeder Pore atmeten. Yasminas, Aishes und Lisas Stöhnen sowie den glitschenden, schmatzenden Lauten ihrer Körper entnahm ich, dass wir alle sechs auf dieser höchsten Wolke der weiblichen Wonnen schwebten, vereint in unserer grenzenlosen, ja unendlich schönen Liebe und Leidenschaft, diesem Gefühl des Begehrens und begehrt Werdens.

Kichernd und glücklich gruppierten wir uns um das Tablett, verwöhnten unsere Gaumen reihum mit den Leckereien, die wir vor der immer noch in sicherem Abstand um uns herum tänzelnden Möwenbande gerettet hatten.


Die Flasche Shiraz aus Südafrika kreiste, und bald hatten wir all die Unbilden des Tages verdrängt, ein bisschen beschwipst, aber fröhlich und vertraut, dass wir uns gegenseitig die Häppchen aus unseren Mündern klauten, den Wein von Zunge zu Zunge perlen ließen.

Die grauhaarige, schlanke Frau mit diesem geblümten, bodenlangen Strandkleid, die so unvermittelt in unserer Nähe stand, hatten wir zunächst gar nicht bemerkt. Nein, ihr Räuspern war es, dass uns auf sie aufmerksam machte, ihr freundliches Lächeln, die Kamera, die zwischen ihren flachen Brüsten baumelte.


„Entschuldigt bitte“, sagte die freundliche Dame mit sanfter Stimme, „ich bin keine Spannerin, ich möchte euch auch nicht belästigen, aber ich habe euch gesehen und fotografiert, als ihr eben im Wasser gewesen seid.“


„Und dann haben Sie uns nicht geholfen?“, reagierte Yasmina empört.


„Nein, so ist es nicht“, wurde die Fremde verlegen, „ich war noch zu weit weg und bin auch los gerannt, als ich Deine...“ - „Ich bin Aishe.“ - „ja, Aishe, als mir Deine dramatische Lage bewusst wurde. Aber da hatten Dich Deine Freundinnen ja schon gerettet, großartig übrigens, wie ihr das gemacht habt.“

„Dafür sind wir Freundinnen“, zwitscherte Claudia, der dieses Kompliment heruntergegangen war wie aller feinstes Olivenöl.


„Ich wollte euch meine Bilder von von vorhin zeigen“, erklärte die Frau, „ach, und ich bin Franziska, ihr könnt mich ruhig duzen.“

„Claudia, Anne, Aishe, das wissen Sie, äh' das weißt Du ja schon, Lisa, Yasmina und ich, Andrea“, stellte ich unserem Gast die Runde vor.

„Mögen Sie, äh' magst Du auch einen Schluck?“, reichte ihr Lisa die zu Dreivierteln geleerte Weinflasche. „Gerne“, griff Franziska nach der Flasche und nahm einen kräftigen Zug, während sie vor uns in die Hocke ging. Dabei raffte sie ihr Kleid und eröffnete mir für einen kleinen Moment den Blick auf ihren nackten Po, der die hängenden Spuren des Alters zwar nicht verbarg, dafür aber noch ausgesprochen knackig wirkte.

Stumm und auch ein wenig erschüttert, reichten wir Franziskas Kamera reihum, sahen die Bilder dieser dramatischen Rettungsaktion, diese Kette greifender, ziehender Hände, die bunte Traube unserer umeinander geschlungenen Körper. Vor allem Aishe wirkte zutiefst betroffen. Ein Bild zeigte Yasminas gestreckte Hand, die gerade Aishes Handgelenk klammerte, das nächste Motiv Aishes in Todesangst nach Luft schnappenden Mund.

„Geniale Fotos“, hatte Lisa der gesamten Dramatik eine eher ästhetische Seite abgewonnen.


„Das ist mein Beruf“, sagte Franziska voller Stolz, „ich bin Journalistin, Berufsfotografin.“


„Oh, dann sehen wir uns morgen auf der Titelseite der Bildzeitung wieder“, seufzte Anne.


„Um Gottes Willen“, beruhigte uns Franziska, „ich bin doch keine Sensationsreporterin, nein, diese Fotos wird niemand sehen, außer mir und euch.“


„Aber damit könnten Sie, ich meine Du, doch richtig Kohle machen“, insistierte Claudia wenig charmant, gleichzeitig überrascht von Franziskas Reaktion, so überrascht, wie wir alle waren.


„Ach, Mädchen“, seufzte Franziska, „das habe ich nicht mehr nötig mit meinen 67 Jahren, ich habe früher für alle möglichen Zeitungen und Zeitschriften gearbeitet, auch für ,Emma', wenn ihr die kennt...“


„Welche Frau kennt die ,Emma' nicht?“, war ich doch ein wenig enttäuscht, dass uns Franziska so wenig an Bildung zutraute, „zumal, wenn frau aus Köln kommt, so wie wir.“


„Entschuldigt“, wurde Franziska ein wenig verlegen, „wie konnte ich an euch zweifeln. Allerdings“, fuhr sie fort, „arbeite ich auch schon seit vielen Jahren nicht mehr für ,Emma', sondern nur noch frei, als Künstlerin, als Fotografin, die die Schönheit des weiblichen Körpers in all ihren Facetten zeigen möchte...“

„Wow“, stieß Anne so unvermittelt wie begeistert hervor, „dann bist Du Franziska Bader! Im November habe ich noch Deine Ausstellung in Münster gesehen. Ganz fantastische Arbeiten...“


Anne schien auch wirklich jegliche künstlerische Prominenz zu kennen, von der ich, ja wir alle, bislang noch nie etwas gehört hatten.


„Du warst in meiner Ausstellung?“, fühlte sich Franziska Bader geschmeichelt.


„Und wie!“, schwelgte Anne weiter in ihrer Euphorie, „das waren die schönsten erotischen Bilder, die ich je in meinem Leben gesehen habe.“


„Das freut mich“, entgegnete Franziska, nahm einen weiteren kräftigen Schluck, hatte die Shiraz-Flasche fast geleert.

„Und dann hast Du eben auch fleißig Sex-Fotos von uns geschossen“, zeigte sich Yasmina wenig beeindruckt.


„Nein“, fiel ihr Franziska ins Wort, „das würde ich nie tun, nie ohne Einverständnis.“ - „Obwohl“, begann sie zu schmunzeln, „ich zugeben muss, dass euer zärtliches Liebesspiel auch bei mir Spuren hinterlassen hat...“


„Dann sind Sie ja doch 'ne elende Spannerin!“, empörte sich Lisa, doch Franziska legte zärtlich ihre Hand auf Lisas Schulter: „Sag' mir, wer kann sich solch einem schönen Anblick entziehen?“


„Nee, das hätte ich auch nicht gekonnt“, pflichtete ihr Claudia bei, „ich hätte mich auf uns gestürzt und mitgemacht“, trällerte Yasmina und legte ungeniert ihre Hand auf Franziska Schulter, ließ sogar den Träger des Sommerkleides über deren Schulter gleiten.


Franziska entzog sich Yasminas Hand, richtete sich aber dann unvermittelt auf, ließ ihr Kleid auf die Knöchel gleiten. „Auch wenn ich nicht mehr ganz so frisch bin, aber ihr habt ja Recht. Wir Frauen haben doch nichts voreinander zu verbergen...“

„Wow! Schaut' mal, die Sonne!“, platzte es aus Aishe heraus.


Oh, ja! Dieser glutrote, riesige Feuerball, der allmählich ins Meer tauchte, der war einfach wunderschön.

Franziska allerdings verfiel in eine geschäftige Hektik, griff ihre Kamera: „Das ist das Motiv der Motive“, erklärte sie, „hättet ihr nicht Lust, euch von mir dabei fotografieren zu lassen? Ihr bildet eine Reihe im seichten Wasser, nebeneinander, und ich werde die Sonne in euren Gesichtern einfangen.“

„Das hört sich sehr poetisch an“, stimmte Anne zu, „klar, wir sind dabei“, stellte Claudia fest, und damit war Widerspruch ohnehin nicht mehr gestattet.

„Macht genau, was ich sage“, dirigierte uns Franziska ins Wasser, brrr, war das kalt, was sich auf die Standfestigkeit unserer Nippel allerdings überaus positiv auswirkte. Franziska postierte Claudia in der Mitte, mich nach rechts, daneben Anne und Lisa, Claudia, dann Aishe und schließlich Yasmina ganz links. „Jetzt fasst eure Schultern“, gab Franziska das nächste Kommando, „berührt eure Hüften...“


Es gab nichts, was wir in diesem Moment lieber getan hätten.


„Und jetzt“, rief Franziska, „verfolgt mit euren Blicken die untergehende Sonne, ja, jaah, Klasse, Mädels, genial, ihr seid toll, so professionell, wow, noch eins und noch eins, wunderbar, ja, Yasmina, schüttle Dein Haar, danke, super, Andrea, rück' etwas näher an Anne, noch enger, meine Güte, ihr liebt euch doch, ja, so ist es gut, schenk' ihr Dein Becken, genial, Leute, das ist wunderbar, fantastisch, noch eins, jaah, nein, nicht auf meine Pussy starren, schaut in die Sonne, Claudia, greif' Aishes Arsch, ja, richtig fest, so ist es gut, Aishe, du bist fantastisch, ja, und du Anne, zeig' mir deinen Hügel, ja, streck' die Vulva, zeig' uns Deine nassen Lippen, ja, so ist es geil, Lisa, Schultern zurück, Brust heraus, Aishe, Du auch, ja, seid stolz, stolze schöne Frauen, ja, so ist es gut, fantastisch, perfekt, O.K., Mädels noch ein letztes, noch ein allerletztes, genial!“

„Bestens“, rief sie zu uns herüber, betrachtete, immer noch völlig verausgabt, die von ihr geschossenen Aufnahmen im Display ihrer Kamera. „Danke, ihr könnt euch wieder anziehen, das ist perfekt.“

Wir sechs schauten uns irritiert an, mussten laut lachen.


„He, Franziska“, rief Lisa kichernd der völlig in ihrer Kunst versunkenen Fotografin zu, „wir waren noch nie angezogen, wir sind schon nackt auf die Welt gekommen!“


„Guter Spruch“, pflichtete ihr Anne bei, und endlich war auch unsere Fotografin wieder in den profanen Alltäglichkeiten des Gezeitenwechsels angekommen, sah sich unvermittelt von uns umringt, sechs neugierigen Augenpaaren. Was aber machte Franziska? Sie schaute uns nacheinander tief in die Augen, schaltete dann aber einfach die Kamera ab: „Meine lieben Mädels“, sagte sie, lasst mich die Bilder erst noch ein wenig bearbeiten, ich werde sie euch morgen zeigen. Einverstanden?“

Natürlich waren wir nicht einverstanden. „Das ist jetzt unfair“, fand Aishe, und wir mussten ihre nickend beipflichten.


„Morgen Abend, hier, an der gleichen Stelle“, ließ sich Franziska allerdings nicht beeinflussen. Was Anne in Aishes und Claudias Ohr flüsterte, das konnte ich nicht verstehen.


„O.K.“, sagte Claudia schließlich, „komm' doch morgen am späten Vormittag bitte zu uns, unser Haus ist das hinter den Dünen...“

„Doch nicht etwa Onkel Tons Hütte?“, war nun Franziska sichtlich überrascht, „ihr sechs wohnt in der Villa?“


„Ja und, sie gehört meinem Onkel, was ist denn schon dabei?“, zeigte sich Claudia gereizt, fast schon aggressiv.


„Entschuldige Schätzchen“, war Franziskas Reaktion nicht minder herablassend, „ich konnte doch nicht ahnen, dass der Professor Dein Onkel ist.“ - „Entschuldige, Claudia, ich wollte Dir nicht zu nahe treten“, hatte Franziska schnell begriffen, dass sie sich im Ton vergriffen hatte. „Ach, Claudia“, schmunzelte sie, „Dein Onkel Ton ist ein ganz alter Freund von mir.“

„Wie klein ist doch die Welt“, gab Yasmina mal wieder einen ihrer sinnfreien aber durchaus zutreffenden Kommentare ab.

„Wieso Professor?“, wunderten sich Anne, Lisa und Aishe über eine ganz andere Aussage, na, und mir war das „Der Professor“ natürlich auch aufgefallen.

„Mein Onkel ist Arzt“, erklärte Claudia, „war vielmehr Arzt, Chirurg in einer großen Amsterdamer Klinik...“ - „Er ist Arzt“, fiel ihr Franziska ins Wort, „und zwar ein ganz großartiger, sowohl fachlich als auch menschlich. Selbst wenn er nicht mehr im Krankenhaus praktiziert, so ist er doch immer noch regelmäßig für Ärzte ohne Grenzen unterwegs, ich selbst habe ihn damals nach Ruanda begleitet...“


„Das war mit Dir, das warst Du?! Ich fass' es nicht!“, geriet Claudia außer sich, brach, für uns alle völlig überraschend, in Tränen aus, fiel Franziska schluchzend um den Hals, und auch die erfahrene Fotografin konnte ihre Tränen nicht mehr halten.


„Es ist lange her“, versuchte Franziska sich selbst und Claudia zu beruhigen, „das ist so lange her, mein Schatz, aber ich werde es Ton nie vergessen, wie er damals mein Leben gerettet hat. Nie im Leben!“

Wie paralysiert standen Aishe, Anne, Lisa, Yasmina und ich neben den beiden, verstanden nichts, trauten uns aber auch alle fünf nicht, Fragen zu stellen.


Selbst der Tod ihrer eigenen Tante hatte Claudia nicht annähernd so erschüttert, wie jetzt diese doch eher zufällige Begegnung mit Franziska, der Fotografin.


Franziska atmete dreimal tief durch, dann erzählte sie, immer wieder stockend, ihre Geschichte: Noch während des Bürgerkriegs in Ruanda hatte sie Professor Dr. Ton van den Meulemeesters auf einer seiner ehrenamtlichen Afrikamissionen für die médcins sans frontičres begleitet, sechs Wochen Ruanda, sechs Wochen Hölle. „In meinem ganzen Leben“, schluchzte Franziska, „habe ich noch nie so viele Leichen gesehen, die Details erspare ich euch lieber, das würdet ihr nicht verkraften...“


„Und was ist dann passiert?“, zeigte sich Yasmina nicht sonderlich sensibel. - „Soll ich es vielleicht erzählen?“, fasste Claudia Franziskas Hand, „ist besser“, nickte Franziska, „es ist besser, wenn Du es erzählst.“ „Nur in Stichworten“, drückte Claudia Franziskas Hand.


„Also gut“, begann Claudia, musste aber auch erst einmal kräftig schlucken, „also gut: Die Soldaten, die Milizionäre, die meinen Onkel und Franziska eigentlich Tag und Nacht bewachen, schützen sollten, ja, die sind eines Tages über Franziska hergefallen, haben sie...darf ich das sagen?...“ - „Sie haben mich vergewaltigt, sechs Mann, einer nach dem anderen, der letzte hatte schon das Messer an meiner Kehle...“ - „Und dann kam Onkel Ton, hat den an der Tür stehenden Soldaten überwältigt, ihm die Maschinenpistole entrissen, alle sechs erschossen! Ja: erschossen! Aber er ist kein Mörder, es war doch Notwehr!“, brach Claudia erneut in heftige Tränen aus, wurde von Anne und mir gestützt.


„Er hat mir das Leben gerettet“, erklärte Franziska, berichtete von der abenteuerlichen Flucht der beiden aus Ruanda, davon, dass Ton seinen Job an der Amsterdamer Klinik aufgeben musste, obwohl er in allen Verfahren frei gesprochen wurde, ja, und dass auch sie, Franziska, ihren Beruf als Journalistin aufgegeben habe.


Während Ton nach wie vor einmal im Jahr für die Ärzte ohne Grenzen in Kriegs- und Krisengebieten in aller Welt unterwegs sei, das Trauma auf diese Weise Stück für Stück verarbeite, habe sie sich ganz der erotischen Kunst verschrieben, der Schönheit und Ästhetik.

„Harter Tobak für einen so schönen Abend“, streichelte Franziska nach und nach unsere nackten Schultern, „es tut mir Leid, dass ich euch dieses dunkle Kapitel nicht ersparen konnte.“


Dabei wäre es doch an uns gewesen, Franziska zu trösten.


Und Claudia.


Einmal mehr hatte sie ihre Größe gezeigt, und doch selbst so sehr dabei gelitten.


„Einen Gefallen müsst ihr mir erweisen“, mahnte uns Franziska, „bitte, um Himmels willen, bitte, sprecht Ton nie auf Ruanda an, niemals!“

Unser Schwur war eigentlich überflüssig, von uns aus hätten wir Claudias Onkel nie mit dessen leidvoller Vergangenheit konfrontiert.

Franziska, das war abgemacht, würde am nächsten Morgen mit den bearbeiteten Bildern zu uns kommen, elf Uhr war vereinbart, und wenn sie uns dann noch in den Federn erwischen würde, na, dann war es ja auch nicht weiter schlimm. Irgendwie, wenn auch auf eine ganz andere Art, war sie ja jetzt auch eine von uns, was Anne besonders stolz machte.

Auf dem Rückweg durch das Kiefernwäldchen erfuhren wir von Claudia, dass Onkel Ton die Villa damals von seiner Abfindung gekauft hatte, mit seiner Frau Mareijke selbst eher bescheiden wohnte, seinen Lebensunterhalt gleichsam mit der Vermietung der Villa verdiente. „Fast 2500 Euro pro Woche in der Hochsaison, immerhin noch 1800 Euro um diese Zeit.“


„Und wir zahlen keinen Cent?“, konnte es Anne immer noch nicht fassen.


„Keinen Cent“, bestätigte Claudia, „und eins muss ich euch auch noch verraten, er hat mir heute Nachmittag auch noch 500 Euro Haushaltsgeld zugesteckt...“ - „Kein Haushaltsgeld, Kleidergeld!“, gestand Lisa, dass Claudia und sie beim Packen doch eher sehr sparsam gewesen waren. „Dein süßes Kleidchen ist aber dabei“, beruhigte sie mich, „und ein paar Minis für uns alle haben wir auch noch eingepackt.“ - „Oh, ja“, lachte Claudia, „ich freue mich schon darauf, mit euch shoppen zu gehen, das wird sicherlich lustig.“

Mit diesem Geständnis hatten uns anderen der Feuerkopf und die Feuermöse jegliche Grundlage eines Protestes genommen, ohnehin konnte angesichts der Ereignisse dieses Tages nichts, rein gar nichts unsere Bande erschüttern.


„Jetzt“, säuselte mir Anne zu, „begreife ich, was Du heute Nachmittag gemeint hast, entschuldige, dass ich Dir das nicht so ganz abgenommen habe.“


„Was meinst Du?“ Ich wusste es in diesem Moment wirklich nicht.


„Von wegen: gewachsenes Vertrauen“, half mir Anne auf die Sprünge, „ich fühle mich mit euch so vertraut, als würden wir uns alle schon 100 Jahre kennen.“


„100 Jahre?“, hatte Lisa mitgehört, „in 100 Jahren sind wir alt und runzlig.“


„Ja“, kicherte Yasmina, „da sitzen wir im Schaukelstuhl vor dem Kamin und im Hof spielen die Kinder mit unseren Schamlippen.“


„Das Spiel mit den Schamlippen sollte allerdings unser Privileg bleiben“, fand Aishe, „und im Moment sehne ich mich nach einem schönen, duftenden, warmen Bad.“


„Super Idee“, pflichtete ihr Claudia bei, „kommt mal mit ins Badezimmer, so was habt ihr noch nicht gesehen...“

Eine derart große Badewanne hatten wir in der Tat alle noch nie zuvor gesehen, ein rundes Becken, mitten im Raum, fast so groß wie ein Doppelbett.


„Wow, hier kannst selbst Du kein Unheil anrichten“, zwickte Lisa mit spitzen Fingern meine Taille, während Yasmina bereits das Wasser einließ, allerdings rasch feststellte, „dass unser Shampoo noch fehlt, und auch das Jasmin-Schaumbad“.


„Was bedeutet denn: unser Shampoo“, wollte Anne wissen. „Dann komm' mit, wir holen's“, fasste Aishe Annes Hand, „und Du, Yasmina, musst ja wohl auch noch Deinen Beitrag leisten.“

Während sich die drei auf den Weg machten, zeigte Claudia Lisa und mir die Räumlichkeiten der Villa. Es gab drei Schlafzimmer, zwei kleinere mit Doppelbetten, ein sehr großes mit Doppel- und Einzelbett. „Das ist unseres“, befand Lisa, und schon nahmen wir das hölzerne Bettgestell auseinander, schleppten die Elemente ins Nachbarzimmer, trugen sämtliche Matratzen zusammen, hatten im Nu ein komfortables Nachtlager bereitet.

Da waren auch unsere drei Grazien zurück, Anne vorneweg, die Shampooflasche wie eine Reliquie vor sich her tragend: „Das beste Shampoo der Welt ist angerichtet!“


Dass der Fabrikationsprozess ein ganz besonders lustvoller gewesen war, das konnten Aishe, Yasmina und Anne nicht verbergen, wollten sie auch gar nicht. Ihre Gesichter, ihre Lippen, hatten noch genug des süßen Honigs, um auch Claudia, Lisa und mich als letztinstanzliche Qualitätskontrolle zu überzeugen. Mmh, war das Aishe, die ich da vorsichtig mit der Zungenspitze von Annes Wangen kostete? Nein, die Nase schmeckte eindeutig nach Yasmina, aber, mmh, die Lippen, die Zunge, das war Annes eigener süßer Nektar. - „Der große Esstisch“, säuselte Anne, zärtlich an meinem Ohr knabbernd, „war reich gedeckt...“

TAGE DES GLÜCKS

„Sollen wir nicht besser gleich Handtücher auslegen?“, meinte Lisa mit Blick auf die fast bis zum Rand gefüllte Wanne. „Ach, Quatsch“, erwiderte Claudia, „schau, da ist doch ein Abfluss.“

Tatsächlich, in der Mitte des mit Schieferplatten gefliesten Badezimmerbodens gab es einen Abfluss, „nur für Dich, meine Liebste“, zwitscherte mir Yasmina zu, und da saßen sie, Aishe und Anne schon bis zum Hals im verführerisch duftenden Schaum. „Kommt rein, ihr Ferkel“, frohlockte Anne, „das Wasser ist herrlich.“ - „Oh, ja“, pflichtete ihr Yasmina bei, „schaut nur, wie schön unsere Prinzessinnen sind“, hatte sie Aishe und Anne zwei Schaumkrönchen aufs Haupt gesetzt.


Claudia, Lisa und ich ließen sich nicht zweimal einladen, und schon schoss der erste Schwall aus der Wanne auf die Steinfliesen, fand tatsächlich seinen Weg in den Ausguss.

„Mmh, da ist ja mal wieder eine Schur notwendig“, fühlte ich Lisas Fuß auf meiner Scham, ehe sich ihre spreizenden Zehen zwischen meine Labien zwängten, ein wohliger Schauer meinen Körper durchfuhr. „Und Du musst die Zehnnägel schneiden“, konterte ich, war allerdings nicht so ganz überzeugt von meinem Einwand, denn das kratzende Spiel ihrer Nägel mit meiner Perle erregte mich bis ins Mark.


„Bitte nicht aufhö...“, wollte ich sagen, doch da hatte Aishe meinen Mund schon mit ihren feuchten Lippen verschlossen, Anne knabberte zärtlich an meinem Ohr, umfuhr mit ihrer spitzen Zunge die Windungen meines Hörorgans, suchte Aishes Mund, fand zwei Zungen, die sich in geilem Liebesspiel mit der ihren umeinander wanden, während Lisas gelenkige Zehen die Hitze meines Lustzentrums zum Überkochen brachten, Anne und Aishe meinen Höhepunkt mit ihren zärtlichen, schleckenden Zungen zur Explosion steigerten.

Claudia saß mit weit gespreizten Schenkeln auf dem Wannenrand, Yasminas nasse Löwenmähne verdeckte mir den Blick auf ihre Rubine, doch der Glanz in Claudias Augen verriet mir, wie sehr sie Yasminas Liebesbezeigungen genoss.


Auch Anne löste sich von mir, robbte herüber zu Claudia, löste damit eine kleine Flutwelle aus, die über den Beckenrand ins Zimmer schwappte. Wie zwei Säuglinge hingen Anne und Lisa an Claudias üppigen Brüsten, knabberten, sogen, schleckten, fuhren mit ihren Händen über Claudias glühende Wangen, kämmten mit den Fingern ihr dichtes Haar.

Mit meinen Schenkeln umklammerte ich Aishes Beine, presste meine Scham gegen ihre Venus, glitt mit meinem Busen auf ihre kleinen Brüste, berührte mit den Fußsohlen Yasminas Füße, deren Zehen das zärtliche Aneinanderreiben unserer Fersen freudig begrüßten, während Aishes Finger sanft über meinen Rücken strichen, fordernd meine Pobacken kneteten. Die erotisierenden Stromschläge, die Yasminas Zehen aus sandtennnn, entluden sich auf Aishes Zunge, alleine unsere wild und wilder werdenden Küsse trieben uns in den nächsten Höhepunkt, ja, für einen Moment hatte ich gar das Gefühl, als sei Aishes Riesenklit in meine nasse Grotte getaucht, eingesogen von den heftigen Kontraktionen meiner „kleinen“ Lippen. Die kleinsten Nervenenden meines Körpers registrierten selbst die flüchtigste lustvolle Berührung in einer Intensität, wie ich sie zuvor in meinem ganzen Leben noch nicht empfunden hatte. „Ich liebe Dich, Andrea“, hauchte mir Aishe ins Ohr, bekräftigt von zärtlichem Knabbern ihrer Zähne an meinen Ohrläppchen. - „Oh, Aishe, ich liebe Dich auch. Ja, ich liebe Dich.“ „Ja, ich liebe euch alle, ihr seid das Schönste, das größte Glück, dass mir jemals widerfahren ist.“

„He, liebste Andrea, deswegen musst Du doch nicht gleich das ganze Wasser aus der Wanne strampeln“, schmiegte Anne ihren Körper an meine rechte Flanke, Claudia presste ihre weichen, warmen Brüste gegen meinen linken Oberarm, Yasminas und Lisas Hände öffneten die Backen meines Pos, wanderten mit rotierendem, trommelndem Fingerspiel über die Innenseiten meiner Schenkel, rieben erneut meine Backen, massierten meine Wirbelsäule, meine Schultern, ließen von mir ab, um Claudia und Anne noch fester gegen meinen Körper zu drücken, unterstützt von der unter mir liegenden Aishe.

„Wartet mal, ich bin gleich wieder da“, löste sich Claudia aus unserer Umarmung, stieg aus der Wanne und glitt mit ihren nackten Füßen fast auf den feuchten Steinfliesen aus. Offenbar war der Ausguss verstopft, jedenfalls stand das Wasser Zentimeter hoch.

Noch während Lisa frisches, warmes Wasser in die Wanne ließ, kehrte Claudia zurück, schwenkte den Riesen-Doppeldildo aus dem apulischen Aktenkoffer wie eine Keule über dem Kopf, ließ ihren massigen Körper in die Wanne gleiten wie ein Walross nach ausgiebiger Fischmahlzeit. Und schon wieder ging ein Schwall über den Rand, der Pegel im Bad erreichte zwei Zentimeter, stand fast an der Schwelle zum Flur.

Ich hatte die gesamte Aktion nur aus den Augenwinkeln beobachten können, so sehr war ich eingetaucht in die Zärtlichkeit der sich um mich windenden Körper, als ich diesen fremden, zunächst kühlen Gegenstand auf meiner Möse spürte, hart und weich zugleich, reibend, kreisend, drängend – Millimeter um Millimeter, Zentimeter um Zentimeter, dehnend, weitend, gleitend. Ich fühlte den Druck auf meinen Muttermund, spürte den kräftigen Phallus bis zum Zwerchfell, schloss die Augen, als die Eichel die obere Wand meiner Lustgrotte rieb, zwirbelnde Finger auf meiner Perle, der dicke, von drei Händen bewegte Riesenschwanz in meiner Fotze.


Selten zuvor hatte ich einen Orgasmus so heftig gespürt, aber noch nie zuvor war ich auch so jäh aus meiner Wollust gerissen worden. Es war Aishes, ja, fast kläglicher, wimmernder Schrei des Schmerzes, der mich die Augen öffnen ließ. „Nein, bitte nicht, ja, doch, tiefer, oh jaah“, stammelte Aishe, der dicke Tränen aus ihren schönen braunen Augen gequollen waren, „ja, komm' Andrea, fick mich, mach mich zur Frau!“

Ich begriff nichts, meine Lust war für einen Moment auf dem Nullpunkt, doch dann sah ich das hellrote Rinnsal, das sich aus Aishes mit dem anderen Ende des Dildos ausgefüllten Scheide im Wasser der Wanne verlor. Meine Güte! Aishe, die Älteste von uns allen, war noch Jungfrau!

„Mach weiter, fick mich, es tut nicht mehr weh“, flehte mich Aishe an, drängte ihren Schoß gegen den von Lisa und Claudia in der Mitte gehaltenen Doppeldildo. Anne drückte meinen Po, Yasmina dirigierte Aishes stoßendes Becken. Mein Kopf war unfähig zu weiteren Gedanken, meine Seele penetrierte Aishes zunehmend fordernd werdende Spalte, unsere Schamlippen drangen vor bis zu Claudias und Lisas Händen, unsere Grotten verschlangen diesen Spieß, der sich tief in unsere Körper bohrte, auch Aishes G-Punkt entdeckte, was diese mit einem sicherlich noch in Köln zu hörenden Schrei der Wollust kommentierte.

„Ich liebe Dich, Andrea“, umarmte mich Aishe, während der Dildo immer noch tief in unseren Mösen steckte, „jetzt bin ich eine richtige Frau.“


„Ach, Liebste“, entgegnete ich, zog dabei den sich zunehmend unangenehm anfühlenden Kunstschwanz aus uns heraus und ließ ihn über den Wannenrand gleiten, „eine ,richtige Frau' bist Du schon seit Deiner Geburt. Und weh tun wollte ich Dir nun wirklich nicht.“


„Ach Liebste“, schmiegte sich Aishe noch enger an mich, „Du hast mir nicht weh getan, es war wunderschön, schöner als in all meinem Träumen.“

„Ehem“, räusperte sich Yasmina, „mir ist jedenfalls kalt, und ich finde, dass wir uns jetzt waschen sollten.“


Wow. Die Löwin hatte gesprochen, das beste Shampoo der Welt schuf sechs seidig glänzende, glückliche Köpfe. Spielerisch kichernd genossen wir die gegenseitige Rasur unserer Körper, kosteten das Eincremen mit all unserer Liebe und Zärtlichkeit bis zum Exzess aus, gruppierten uns im Saal fröhlich um den Abendbrottisch, den Aishe und Yasmina mit den Resten aus Köln gedeckt hatten.

„Habt Ihr“, störte Anne das lustvolle Schlemmen, „ich meine, wer von Euch, außer mir, hat schon mal was mit einem Jungen, einem Mann gehabt?“


Betretenes Schweigen.


„Blöde Frage“, protestierte Yasmina.


„Wieso blöd?“, widersprach Lisa, „haben wir uns diese Frage jemals gestellt?“ - „Na und“, meinte Claudia, „was spielt das schon für eine Rolle?“

Mir wurde zunehmend unbehaglich zumute, Aishes zärtlicher Blick ordnete meine wirr umher schwirrenden Gedanken. „Andrea“, grinste Aishe, „war der erste ,Mann' in meinem Leben. Ein kleiner Schmerz und doch so viel Liebe, schöner hätte es nicht sein können...“

„He“, unterbrach Yasmina Aishes Liebeserklärung, „Claudia hat doch den Dildo geholt, Dich mit meiner und Lisas Hilfe entjungfert...“


„Pfui, Yasmina“, fiel ihr Claudia ins Wort, „ich bin doch enttäuscht, dass Du so primitiv sein kannst...“


„Entschuldigt“, wurde Yasmina feuerrot, „das hab'


ich nicht so gemeint. Ich habe übrigens, wenn ihr es genau wissen wollt, noch nie etwas mit einem Mann gehabt.“


„Ich auch nicht“, hatten Claudia und Lisa nacheinander Annes Frage recht schnell abgehandelt. Und dann lasteten fünf Augenpaare auf mir.


„He, Mädels, das war doch so belanglos“, versuchte ich zu beschwichtigen, „nicht der Rede wert.“


„Ach, komm'“, stachelte mich Lisa an, „Du warst es doch, die allen Flirtversuchen der Jungs auf dem Schulhof so hartnäckig widerstanden hat. Deutlicher als Du kann sich frau doch nicht als lesbisch outen...“

„Stimmt ja auch“, musste ich zugeben, fasste Annes und Aishes Hände. Der sanfte beruhigende Druck, den die Finger der beiden auf meine Hände ausübten, lockte mich endgültig aus der Reserve: „Also gut. Es war damals, vor einigen Jahren, damals, in der Lüneburger Heide...“


„Ach, nee, jetzt kommt wieder so eine Rapskäferstory“, übte sich Claudia in gekünsteltem Gähnen. „Halts Maul!“, fiel ihr Lisa ungewöhnlich barsch ins Wort. Oh, ich spürte, dass sich eine unerfreulich knisternde Atmosphäre über unsere Runde legte, versuchte rasch, die Spannung zu nehmen: „Ja, es war ein Junge, der mich entjungfert hat, aber es war alles andere als schön...“

„Versteh' ich nicht“, insistierte Yasmina. „Jetzt erzähl' endlich!“, setzte mich Lisa weiter unter Druck.


Echte Freundinnen haben keine Geheimnisse voreinander, murmelte ich vor mich hin, und dann erzählte ich die ganze Geschichte. „Wir hatten eine Jugendfreizeit in der Lüneburger Heide, Erhorn hieß das Dorf, Michael war mir schon auf der Fahrt angenehm aufgefallen, groß, schlank, lange blonde Haare...“ - „So schön wie meine?“, fiel mir Yasmina ins Wort. „Ach, halt doch ein einziges Mal die Klappe“, zischte Aishe, drückte dabei meine Hand ganz fest.


„Na, ja“, fuhr ich fort, „Michael und Jörg, letzterer ähnlich groß aber nicht ganz so sympathisch, saßen in der ersten Reihe des Busses, ich gleich dahinter...“


„...und dann?“, wurde nun auch Anne ungeduldig.


„Na, gut, Stenogramm!“, fuhr ich fort, „ich hatte mich gleich auf den ersten Blick in Michael verliebt, folgte ihm und Jörg am Abend heimlich zum Zaun des Jugenddorfes, wo die beiden ein Pfeifchen auspackten und eine Streichholzschachtel, das Dope daraus in die kleine Pfeife bröselten...“

„Und davon wolltest Du auch was haben“, unterbrach mich Anne.


„Eigentlich nicht, aber dann bin ich einfach dazu getreten, habe lächelnd registriert, wie Jörg das Haschpfeifchen hinter seinem Rücken verstecken wollte. He, krieg' ich auch was, habe ich gefragt, dabei Michaels Hüfte zum ersten Mal eher beiläufig mit meinem Becken berührt. Es sollte zufällig wirken, war es aber nicht. Ich wollte ihn haben.


Schon diese Berührung, meine Liebsten, das könnt ihr mir glauben, hat mich bis in die Haarspitzen elektrisiert. Von der anschließenden Kifferei ist mir eher schlecht geworden. Er aber hat geredet und geredet, ich weiß gar nicht mehr was, ich habe an seinen Lippen gehangen, er hätte den größten Scheiß erzählen können, hat er vermutlich auch, ich war unsterblich verliebt.


Am nächsten Morgen stand eine Exkursion ins Künstlerdorf Worpswede an, ich wartete so lange, bis er seinen Platz im Bus gewählt hatte, drängelte mich vor, und schon saß ich neben ihm. Wie gesagt, ich war unsterblich verliebt, näherte mich vorsichtig mit meinem Schenkel seinem Bein, aber er wich aus, schaute scheinbar desinteressiert aus dem Fenster. Doch ich spürte, dass er meinen Annäherungsversuchen nicht so ganz widerstand, denn irgendwann fühlte ich auch den wärmenden Gegendruck seines Beines, sah die dicke Beule in seinem Schritt...“

„Jetzt mach's doch nicht so spannend“, unterbrach mich Claudia, „was ist dann passiert?“


„Als ich spürte, dass er mein körperliches Werben erwiderte, na, da habe ich ihm ins Ohr geflüstert, dass ich mich in ihn verliebt hätte. Mit ihm gehen wollte...“


„Ja, ja“, kicherte Lisa, „willst Du mit mir gehen? - Der dümmlichste Spruch, den ich kenne...“


„Aber“, fuhr ich nach einer kurzen Pause, in der wir alle über Lisas Bemerkung schmunzeln mussten, fort, „wisst Ihr, wie er reagiert hat?“


„Nö“, meinte Anne lapidar, doch ihre Augen verrieten mir, dass ich nun endlich auf den Punkt kommen und nicht länger um den heißen Brei herumreden sollte.



„Er müsse sich das Ganze noch überlegen!“


„Wow“, unterbrach mich diesmal Claudia, „als ich Dich zum ersten Mal gesehen habe, na, da gab es nichts zu überlegen.“


„Schon am nächsten Tag hatte er es sich überlegt“, berichtete ich weiter, „wir haben uns leidenschaftlich geküsst, dabei war er so linkisch, hat mir sogar auf die Zunge gebissen, aber ich fand ihn einfach süß, lief schon bei dem Gedanken aus, dass sein harter Schwanz meinen Schoß berühren könnte...“


„Wieso ,könnte'?!“, wirkte nicht nur Anne irritiert.


„Ja, könnte, er ist mir ausgewichen, hat sich gewunden und gedreht, wollte nicht, dass ich seine Erektion spürte...“


„Was für ein Idiot“, stellte Yasmina nüchtern fest, „da hast Du allerdings Recht, Yasmina“, pflichteten ihr die anderen unisono bei.

„Am Abend“, ließ ich mich nicht beirren, „als alle anderen ums Grillfeuer saßen, habe ich ihn in den Mädchenschlafsaal bugsiert, ,jetzt oder nie', habe ich gedacht, eine Hand auf seinen Schritt gelegt, seinen harten Schwanz gerieben, ihm ins Ohr geflüstert, dass ich ihn spüren möchte, sofort.“


„Oh“, schnitt Yasmina eine Grimasse, die allerdings alles andere als herrisch wirkte, um dann mit tiefer, dunkler Stimme „Ruf mich an! Sofort!“ auszurufen.


Auch mir blieb in dem Moment nichts anderes übrig, als über den ätzenden Spott unserer Löwenmähne laut zu lachen.


Ich hauchte ihr einen Kuss zu. War es doch auch ihre trockene, mitunter sarkastische Art, die ich so sehr liebte, ihr pointierter Humor, der zu uns gehörte, wie das Salz zur Suppe. Ich liebte sie wegen ihres starken Charakters, ihrer Treue, ihrer Zärtlichkeit...

„He, aufwachen Andrea!“, riss mich Aishe, immer noch glucksend und kichernd, aus meinen verliebten Träumen, „ich möchte endlich wissen, wie die Frau, die mich zur Frau gemacht hat, selbst ihre Jungfräulichkeit verloren hat.“

„Da gibt es eigentlich nicht mehr viel zu erzählen“, wollte ich dieses mir eher unangenehme Thema rasch zu Ende bringen.


„Wenn ihr es genau wissen wollt“, gab ich mein inneres Unbehagen ungefiltert an meine Freundinnen weiter, „er war nicht nur linkisch, sondern auch noch extrem grob. Nicht nur, dass ich ihm dabei helfen musste, die Schnalle meines Gürtels und die Häkchen meines BHs zu öffnen, nein, er schaffte es nicht mal alleine, den Gürtel seiner eigenen Hose zu lösen...“


„...er war halt aufgeregt“, säuselte Claudia, „es war doch sicher auch für ihn das erste Mal...“


„Allerdings!“, wurde ich der ironischen Bemerkungen meiner Freundinnen zunehmend überdrüssig, „er zog seine Hose und Unterhose bis zu den Knöcheln herunter, behielt sogar seine klobigen Halbschuhe an, offenbar hatte er auch noch Schweißfüße, derer er sich schämen musste.“


„Bah!“, meinte Yasmina, „ja, bah“, fuhr ich fort, „genauso bah, wie sein unsensibles Eindringen. Oh, ja“, musste ich dennoch lachen, „zunächst hat er es auf meiner Klit versucht, dann stieß er gegen meinem Damm. Ich musste seinen Schwanz dirigieren, und dann ist er so brutal in mich eingedrungen, dass es nicht nur höllisch weh tat, sondern mir für alle Zeiten jegliche Lust auf Männer vergällt hat.“

„Oh, weh“, fasste Anne mein Trauma zusammen, „mir ist es mit meinem letzten Freund auch nicht viel besser ergangen.“ Und dann erzählte sie uns allen ihre Geschichte, die Geschichte, die bis dahin nur ich gekannt hatte.

„Was sind wir heute doch alle für Kinder des Glücks“, sinnierte Lisa, „dass wir sechs Mädels uns gefunden haben, das ist schon etwas ganz Besonderes, etwas ganz besonders Schönes, noch nie im Leben habe ich mich so geborgen gefühlt wie bei euch, noch nie habe ich so sehr geliebt, noch nie bin ich so sehr geliebt worden. Ich fühle, dass dies für uns alle gilt. - Wer mir widersprechen möchte, der möge jetzt bitte die Hand heben.“

Wir alle hoben die Hände, aber nicht aus Widerspruch, sondern um Lisa für diese großartige Tischrede zu applaudieren.


Auch Anne klatschte zustimmend, zog aber dann die Rede erneut an sich: „Selbst wenn es ein bisschen schwülstig klingt, ich bin hier zwar die Zweitälteste, aber doch die Jüngste im Bunde, und ich darf euch sagen, dass auch ich mich in meinem ganzen Leben noch nie so wohl, noch nie so verstanden und behütet gefühlt habe. Ich kenne euch nicht mal einen Tag, das ist schon ganz schön verrückt, aber ich fühle mich euch so vertraut, als seien wir hundert Jahre zusammen. Entschuldigt meine Tränen, aber ich bin einfach nur glücklich. Mein Glück aus tiefster Seele.“

„Du musst Dich Deiner Tränen nicht schämen“, war Yasmina einen Tick schneller als ich, „schon als ich Dich auf der Motorhaube sitzen sah, wusste ich, dass Du eine von uns bist. Irgendwie“, lobte sich unsere Löwin selbst, „habe ich das gespürt.“

Ich wollte ihr nicht widersprechen, sie hatte ja Recht, allerdings ging mir der ganze Pathos der Tischreden doch gehörig gegen den Strich. Ich war es doch gewesen, die Anne für uns gewonnen hatte, ich hatte mich unsterblich in sie verliebt, ja, so sehr, dass es mir sogar schwer fiel, sie mit meinen liebsten Freundinnen zu teilen. Ja, ich war ein Stück weit besitzergreifend, eifersüchtig, wie ich es selbst nicht ausstehen konnte, hasste mich sogar ein bisschen für meine kleingeistigen Gedanken, schwieg aber lieber, genoss stattdessen Annes Druck ihrer Hand in der meinen als Bestätigung meiner, unserer Gefühle füreinander.

Und dann überraschte uns Claudia. „Ihr alle wisst“, sagte sie, „dass Lisa und ich schon seit langem ein Paar sind. Und heute Abend, in all dieser Feierlichkeit, muss ich etwas los werden.“ - „Was denn?“, hing Lisa an Claudias Lippen.


„Was denn?“, wiederholte Claudia Lisas Frage mit stockender Stimme, „nun, Lisa, ich liebe Dich, so wie ich euch alle liebe, aber Dich möchte ich heiraten, will Dich fragen, ob Du meine Frau werden möchtest.“ - „In guten wie in schlechten Zeiten“, krähte Yasmina dazwischen, doch Lisas aus tiefstem Herzen kommendes „Jaaah“ übertönte Yasminas banalen Einwurf. „Ja, und wie ich will!“ Lisas Arme umschlangen Claudia, die Lippen der beiden verschmolzen zu einem zärtlichen Verlobungskuss.


Wow. Wir anderen, selbst Yasmina, konnten die Tränen der Rührung nicht zurückhalten.

„Wenn ich ganz ehrlich bin“, hatte Anne als Erste unsere Sprachlosigkeit überwunden, „dann könnte ich mir mein weiteres Leben, ja, auch den Alltag mit Dir sehr gut vorstellen, meine liebste Andrea.“


Mein Einwand „wir kennen uns doch kaum, erst seit ein paar Stunden“, war auch aus meiner eigenen Sicht wenig überzeugend, der Gleichklang unserer Gefühle, diese Übereinstimmung unserer Gedanken, ja, meine tief empfundene Liebe für Anne, - das war Liebe auf den ersten Blick, Liebe, die keine Zeit zum wachsen braucht, die einfach da ist, groß und wunderschön...


„Anne, ja ich will!“

„Nun ist es wohl an uns“, erhoben sich Yasmina und Aishe Hand in Hand von ihren Sitzen. „Aishe und ich“, ergriff Yasmina das Wort, „werden uns eine gemeinsame Existenz aufbauen, das haben wir schon vor unserer Abreise beschlossen. Die Nacht vor unserer Abreise, wir haben nur geredet, geredet bis zum frühen Morgen, noch weniger geschlafen als ihr alle vier zusammen.“


„Davon habt ihr euch allerdings nichts anmerken lassen“, staunte Claudia voller Anerkennung. „Ja“, erklärte Yasmina, „Aishe und ich werden es schaffen, wir wissen zwar noch nicht wie, aber unser Entschluss steht fest, und das nicht nur, weil es drängt.“

Yasminas ernste Worte rissen uns alle ein Stück aus unseren von romantischer Verliebtheit wattierten Träumen.


Wie würden wir unsere Träume leben können?


Claudia, Lisa, Yasmina und ich als angehende Abiturientinnen, ohne jegliche berufliche Perspektive, Anne, die Informatikstudentin, kurz vor den Examina, ebenfalls mit ungewissen Berufsaussichten, Aishe, die Gemüsehändlerin, die vermutlich nie wieder nach Hause zurückkehren durfte.

Die Gedanken an Aishes Zuhause dämpften unsere Euphorie, ließen uns betreten in die Runde schauen. Yasmina hatte mehr als Recht: Es drängte, Aishe war auf einem Weg, von dem es kein Zurück mehr gab, und umso mehr bewunderten wir Yasminas Bekenntnis zu ihrer Freundin, den Mut, die Liebe und die Entschlossenheit unserer beiden Löwinnen, der blonden und der schwarzen Königin.

„Zu Hause erwartet mich die Hölle“, steckte ein dicker Kloß in Aishes Hals, „aber was soll's, meine Liebsten, wir haben noch drei Tage, drei wunderbare Tage...“


„Drei Stufen zum Schafott“, murmelte Claudia vor sich hin.


„Ach was!“, wies Yasmina Claudias sarkastische Bemerkung zurück, „ich werde schon dafür sorgen, dass Aishe kein Härchen gekrümmt wird.“


„Wir alle werden dafür sorgen“, pflichtete ihr Lisa bei.

„Ihr seid süß“, zeigte sich Aishe gerührt, „aber wisst ihr, worauf ich jetzt Lust hätte?“ - „Nö“, hatte ich keine Idee, „eine kleine leckere Orgie?“, fuhr Claudia mit der Zunge über ihre Lippen.

„Ich möchte heute Nacht noch mal ans Meer“, erklärte Aishe, „wer kommt mit in diese wunderschöne klare Vollmondnacht?“


„Tolle Idee“, war Anne gleich Feuer und Flamme, „wenn Du uns nicht wieder in Angst und Schrecken versetzt...“

Kichernd, Hand in Hand, splitternackt, tänzelten wir durch den Garten, stapften über den in warmes Mondlicht getauchten Pfad durch das Kiefernwäldchen, erreichten mit einem sechsfachen „Wow“ die Krone der Düne.


Die Flut hatte ihren höchsten Stand erreicht, keine 20 Meter trennten uns am Fuß der Düne von den kräftig rauschenden Wogen.

„Jetzt müsste Franziska hier sein“, sinnierte Anne, genoss – wie wir alle – den Anblick des riesigen, fast rötlich leuchtenden Vollmonds, dessen Licht der See einen geheimnisvollen, stahlblauen Glanz verlieh.


Eng kuschelten wir uns aneinander, denn mit dem eisigen Wind, den die Flut zu uns herüber blies, hatten wir in unserem Überschwang nicht gerechnet. Klar, wir waren nicht am lauen Mittelmeer sondern an der rauen Nordsee, und es war erst Ende Mai, der Hochsommer noch in weiter Ferne.


„Wir sind ganz schön bescheuert“, schnatterte Lisa mit klappernden Zähnen, gab damit das Signal zum Aufbruch.

Diesmal war Anne die Schnellste, dicht gefolgt von Aishe, Lisa und Yasmina.


Als Claudia und ich keuchend den Saal betraten, hatten sich die vier anderen auf unserem Lager schon zu einem sich gegenseitig kräftig mit den Händen reibenden und rubbelnden Knäuel in und umeinander gewoben.


„Kommt, ihr Liebsten“, krähte Aishe mit immer noch leicht bibbernden Lippen, „kommt in unseren heißen Wigwam der Lust und Liebe.“

Und dann hüllte sie uns alle in ihre riesige wollene Picknickdecke, die unsere noch leicht ausgekühlten, eng aneinander geschmiegten Körper ganz rasch auf so angenehm weiche und warme Art in dieses so vertraute Meer unserer grenzenlosen Zärtlichkeit, Leidenschaft und Geilheit eintauchen ließ.

Die hinter mir kniende Anne umschlang mit ihren Armen meine Schultern, rieb ihre kleinen festen Brüste an meinen Schulterblättern, strich mit ihren Händen mit kraftvollen und dann wieder zärtlich reibenden Fingern über meinen Bauch, meine Lenden, knetete meine Brüste, zwirbelte die empor schnellenden Nippel zwischen Zeige- und Ringfingern: „Schaut, was Andrea für geile Titten hat!“ - „Das wissen wir doch, meine Liebste“, säuselte Yasmina, während sie und Lisa Annes Rücken massierten, ihre Backen kneteten, sie sanft auseinanderzogen. „Und Du hast einen geilen Arsch!“ Aishes Hände mischten sich in die zunehmend fordernd werdende Massage, mit der Lisa und Yasmina Annes Hinterteil verwöhnten.


Claudia streichelte mit ihren so unendlich zarten Händen mein Gesicht, schmiegte ihre weichen warmen Brüste gegen meinen Busen, genoss es, wie Anne abwechselnd ihre und meine Titten massierte, fasste meinen Kopf, schleckte mit ihrer Zunge quer über mein Gesicht, ja, salbte mit ihrer Spucke meine Wangen, meine Lider, meine Nase, suchte meinen Mund, stieß ihre zuckende Zunge wie eine Schlange zwischen meine Zähne, wölbte gleichzeitig ihre Lenden so weit nach vorne, dass ich die kühlenden Edelsteine ihres Rings auf meiner sich ihr entgegen drängenden Perle spürte, während Anne mit kreisenden Bewegungen ihre nasse Spalte gegen meinen Steiß rieb, vier Hände ihre Schenkel spreizten, gierige Finger in ihre Grotte glitten, mit ihren rotierenden Knöcheln auf so unendlich geile Art die Nerven am Rande meiner Pofalte kitzelten, sich benetzt mit Annes Lustsaft bis zu meiner Rosette wanden, mit Annes Nektar meinen Schließmuskel salbten, spielerisch leicht eindrangen, sich wieder zurückzogen, erneut zustießen, bis der erste Finger tief in meinem Arsch steckte.


Auch Anne schien auf ähnliche Weise verwöhnt zu werden, „von zwei Seiten, ist das geil!“, stammelte sie, und schon spürte ich den Schwall ihrer Lust, der sich auf meinen Backen ergoss, wie ein Sturzbach die weit geöffnete Schlucht meines Pos flutete. Ihre spitzen ekstatischen Schreie ließen auch mich die Wogen meiner Orgasmen heraus schreien, diese kein Ende kennende Wollust, die sich auch längst unserer vier Freundinnen bemächtigt hatte, multiple Orgasmen, und das gleich sechsfach – vermutlich hatten wir ganz Zeeland mit unserem lustvollen Stöhnen und unseren Schreien der Erlösung die Nachtruhe geraubt.

Erschöpft sanken wir neben- und übereinander in die Matratze, die vom Schweiß unserer erhitzten Körper getränkte Wolldecke hatten wir abgeworfen, waren sechs Mädchen und ein Körper, ein dampfender, nasser, klebriger Frauenkörper mit ineinander rinnendem Schweiß, dem sich zu einem süßen Cocktail mischenden Saft unserer Lust, den zwölf Hände zärtlich massierend auf unserer Haut verrieben. Ein letztes Zucken, ein letzter kleiner Höhepunkt, und dann fiel dieser erschöpfte aber glückliche Körper in einen tiefen, wohligen Schlaf.

„Guten Morgen, ihr Süßen!“, kam mir diese sanfte tiefe Frauenstimme vor wie ein Ruf aus einer anderen Welt, ein Teil meines Traumes. So fern, so schön, und doch so unvermittelt nah.


„Ich habe das Frühstück mitgebracht, ich wusste doch, dass ihr noch in den Federn liegen würdet.“

Nein, das war kein Traum. Meine Augen brauchten eine ganze Weile, ehe sie sich an das grell ins Zimmer strahlende Licht der Sonne gewöhnt hatten.


„Franziska!“, stammelte Claudia schlaftrunken, „wieso bist Du schon da?“


„Schon ist gut“, lachte Franziska, es geht auf Zwölf zu.“

Amüsiert betrachtete sie den Mädchenkörper, der sich umständlich in seine sechs Bestandteile löste, ehe wir uns, gefangen von ihrem warmen, charmanten Blick, nebeneinander sitzend auf der Matratze gruppierten.

„Ich habe mir Sorgen gemacht“, wurde Franziska etwas ernster, „denn die Haustür stand sperrangelweit offen.“


„Ach du Scheiße“, stieß Claudia heraus, schaute mich dabei vorwurfsvoll an. „Nee, nee, mein Schatz“, entgegnete ich, „Du warst die Letzte.“


„He, seid ihr verrückt geworden?“, fuhr uns Yasmina in die Parade, „bei uns gibt es keine Schuldzuweisungen, ist das klar?“


Unsere Löwin schien die Erste von uns zu sein, die hellwach und bei Sinnen war.


„Wie Recht Du hast“, stimmte ich ihr zu, gab Claudia einen versöhnlichen, zärtlichen Gute-Morgen-Kuss. „Mmh, etwas pelzig“, zeigte Claudia wenig Leidenschaft, „wir sollten uns vielleicht erst mal die Zähne putzen...“


„Ihr seid die nettesten, verrücktesten und süßesten Mädchen, die ich je in meinem Leben getroffen habe“, war Franziska sichtlich gerührt.


Ein Blick auf ihre feucht glänzende rechte Hand verriet mir allerdings, dass es nicht nur Rührung war, die sie für uns empfand. Franziska spürte gleich, was ich dachte. „Entschuldigt“, lächelte sie, „auch ich bin nur eine Frau, und auch eine alte Frau hat noch sexuelle Gefühle...“

„Komm'“, reichte ihr Aishe die Hand, „komm' zu uns.“


„Später vielleicht“, wich Franziska aus, „später! Aber jetzt solltet ihr erstmal duschen, euch ankleiden, und nach dem Frühstück zeige ich euch die Fotos von gestern.“

„Darauf bin ich allerdings am meisten gespannt“, meldete sich nun auch Anne zu Wort, war gleichzeitig die Erste, die sich aufgerichtet hatte, mit glänzenden Augen und dem mich gleich wieder verzaubernden Lächeln ihres schönen Mundes Widerspruch einlegte. „Was hältst Du davon“, schaute sie um Zustimmung heischend in die Runde, „wenn Du Dich auch ausziehst?“

Wow. Anne!


„Ich meine“, war sie sich unserer Zustimmung gewiss, „wir haben hier keine Geheimnisse voreinander, wir haben nichts zu verbergen, wir sind, wie wir sind, wie wir uns lieben...“

„Einverstanden“, legte Franziska ihr anfängliches, etwas verlegen wirkendes Zögern ab. „Aber bitte nicht lachen, ich bin doch nicht mehr so knackig wie ihr.“ - „Hey“, protestierte Yasmina, „wir sind Frauen, und Du bist eine Frau. Wir haben doch hier keinen Schönheitswettbewerb...“


Ich spürte, dass sich Yasmina ihre letzte Bemerkung am liebsten nachträglich verkniffen hätte, die war ja auch nicht sonderlich sensibel gewesen.

Doch Franziska überging Yasminas Worte, drehte ihren Rock einmal um die Hüfte, öffnete den Reißverschluss, ließ den leichten Stoff auf den Boden gleiten. „Mein Höschen habe ich eben schon ausgezogen“, kommentierte sie lächelnd unsere Blicke auf ihre nackte Scham, deutete auf den schlichten weißen Baumwollschlüpfer, der auf ihrer Fototasche lag. Mit vier, fünf raschen Fingergriffen hatte sie auch die Knöpfe ihrer weiten Satinbluse geöffnet. „Ihr seht“, zwinkerte sie uns zu, „dass ich auch mit relativ wenig Garderobe auskomme.“


Der Anblick ihrer leicht hängenden Brüste, aus deren dunklen großen Höfen zwei sichtlich erregte Nippel herausragten, verursachte gleich wieder dieses anregende Kribbeln, das nun auch meine Möse endlich den sonnigen Tag begrüßen ließ.

„Es wäre doch schön“, zwitscherte Lisa, der es nicht anders ging als mir, „wenn Du uns waschen würdest.“ - „Oh, ja, super Idee!“, waren Anne und Yasmina begeistert, „oh, ja, bitte“, flehten Aishe, Claudia und ich in dem laszivsten Tonfall, den der aus unserer Sicht noch junge Tag zu bieten hatte.

Franziska schaute uns mit großen, warmen Augen an. „Wer wollte euch eine Bitte abschlagen können?“, seufzte sie. Und noch ehe sie es sich anders überlegen konnte, hatten wir sie schon kichernd ins Bad dirigiert.

„Mmh, was für ein betörender Duft“, sog Franziska die besondere Note aus der geöffneten Shampooflasche tief in ihre Nase, „ein bisschen Moschus ist dabei...“


„Ja, white musk von mir“, grinste Claudia, „aber nur ein Hauch.“


„Es ist das beste Shampoo der Welt“, posaunte Lisa heraus, „es macht das Haar seidig und stärkt die Spitzen“, fügte Yasmina den Standardkommentar hinzu, mit dem wir gut und gerne im Werbefernsehen hätten auftreten können. „Mmh“, atmete Franziska erneut einen tiefen Zug in ihre Nase, „da hätte ich doch gleich Lust auf eine zweite Dusche...“

„Nur zu“, halfen Anne und Aishe unserem sichtlich erregten und scheinbar völlig unserem Charme erlegenen Gast in die Wanne, wo wir Franziska mit unseren bereits mit Duschgel eingeschäumten Körpern umringten, mit unseren Brüsten das Gel in ihre Haut massierten, sie mit unseren Händen zärtlich verwöhnten, zu zweit und dritt im Wechsel und auch gleichzeitig ihre weichen, fleischigen Blüten rieben, ihre Perle mit trommelnden und rotierenden Fingern bearbeiteten, mit ihren eigenen und auch unseren Säften ihren Schritt, ihren Bauch, ihren Po, ihre Brüste cremten, sie mit unseren Körpern auffangen mussten, als sie mit zunehmender Ekstase ins Wanken geriet.

„Gruppensex, und das auch noch mit sechs so hübschen Mädchen - dass ich dafür so alt werden musste“, strahlte Franziska, als wir - sieben duftende Rosen - um den Frühstückstisch saßen, auf dem die schon labberigen Milchbrötchen, die Franziska mitgebracht hatte, den einzigen Wermutstropfen bildeten. „Das sind Puntjes“, erklärte Franziska fast schon entschuldigend, „mit euren Kölner Röggelchen können wir hier leider nicht dienen.“

„Ist auch gar nicht weiter schlimm“, krähte Lisa, die sich mit Claudia zum Kaffeekochen in die Küche begeben hatte, „Onkel Ton ist echt der Beste!“


Ein bis zum Rand gefüllter Kühlschrank, Wurst und Käse in allen Variationen, Marmelade, Eier, in Folie geschweißter Fisch, und, ja, sogar ein Paket Vollkornbrot, zwei Tetrapacks mit Vanille- und Erdbeervla, eine Flasche Sekt und ein paar Dosen niederländischen Bieres – Claudias Onkel hatte wirklich an alles gedacht.


„Claudia, Dein Onkel Ton ist ab sofort Ehrenräuber unserer Mädchenbande“, frohlockte Yasmina.


„Er wird sich bedanken“, lachte Franziska, „aber auch sicher dankbar ablehnen, selbst wenn es ihm schmeicheln sollte, doch eure Impulsivität würde sein Herz nicht verkraften...“


„War doch nur 'en Witz“, wiegelte Yasmina ab, „Du weißt doch, dass wir nicht auf Männer stehen.“ „Obwohl er ein sehr lieber und fürsorglicher Mann ist“, ergänzte Aishe, und dem konnten Anne und ich nur nickend beipflichten.

„Aber jetzt erzähle uns doch mal etwas von Dir, etwas Schönes“, forderte Lisa Franziska heraus, während wir mit hungrigen Augen und großen Mägen über den üppig angerichteten Brunch herfielen.

„Was soll ich sagen?“, wich Franziska Lisas Frage ein wenig aus, „Franziska Bader, 67 Jahre alt, lesbisch, Fotografin und Künstlerin, lebe seit zehn Jahren mit meiner Lebensgefährtin Beatrix in Middelburg...“ „...oh, mit der Königin der Niederlande!“, prustete Claudia, spie dabei den Schluck Kaffee, den sie noch im Mund gehabt hatte, quer über den Tisch. „Entschuldigung!“

„Nein“, lachte Franziska, „in Holland gibt es die eine oder andere Frau, die auch Beatrix heißt, aber meist nenne ich meine Liebste nur bei ihrem Kosenamen Trienetje. Beatrix klingt so hart, und das passt so gar nicht zu ihr.“ „Wow“, meinte Anne, „sie ist sicher zu beneiden.“


„Das weiß ich nicht“, erwiderte Franziska, „aber in jedem Fall bin ich zu beneiden. Wir beide betreiben in Middelburg ein Fotostudio und eine kleine Galerie, Trienetje ist auch Fotografin, und seit gestern Abend ist sie ein großer Fan von euch, wenn ich das so ausplaudern darf.“


„Oh, vermutlich hängt unser Plakat schon in der ganzen Stadt“, zeigte Yasmina, dass sie über Franziskas Indiskretion nicht sonderlich erfreut war.


„Wär' das denn schlimm, Yasmina?“, insistierte ich, „ich fänd's geil“, war Lisa mit ihren Gedanken schon einen Schritt weiter, und auch Anne fühlte sich von diesem Gedanken geschmeichelt: „Dass ich eine exhibitionistische Ader habe, mag ich gar nicht verhehlen.“ - „Na, ich weiß nicht“, war Yasmina immer noch skeptisch, doch da fuhr ihr Lisa in die Parade. „Ich weiß nicht“, äffte sie die Löwin nach, „die vorige Woche hast Du wohl vollkommen ausgeblendet!“

„He, ihr Liebsten, in was für absurde Diskussionen versteigt ihr euch“, löschte Aishe den auflodernden Zwist, „ihr seid wohl verrückt geworden!“

„Nun ja,“, begann Franziska, die unseren Streit schweigend und schmunzelnd zur Kenntnis genommen hatte, „so ganz verrückt ist der Gedanke nicht...“


„Wie meinst Du das?“, wurde jetzt auch Claudia hellhörig.


„Also gut“, fuhr Franziska fort, „ich will gar nicht lange um den heißen Brei reden: Heute morgen war zufällig eine gute Freundin bei uns im Laden, Mareille Moiron aus Lille in Frankreich, eine alte Freundin, die als PR-Managerin bei einer weltweit agierenden Reiseagentur für Naturisten tätig ist, für die Trienetje und ich schon das eine oder andere Mal gearbeitet haben...“


„Und die hat unsere Fotos gesehen“, war meine Schlussfolgerung goldrichtig.


„Nicht nur gesehen“, lächelte Franziska, „sie war begeistert, ja, sie ist hin und weg, und dann hat sie mir ein Angebot gemacht, das mir den Atem verschlagen hat.“


„Wieviel?“, wollte Claudia wissen und wir anderen natürlich auch.


„Ihr werdet es nicht glauben“, spannte uns Franziska weiter auf die Folter, „sie hat mir ein Angebot für einen Katalog-Titel, Zeitungen, Zeitschriften, Plakate in ausgewählten Naturisten-Zentren und natürlich auch für das Internet angeboten.“


„Dann kannst Du mit uns ja noch richtig Kohle verdienen“, wandte sich Yasmina enttäuscht, ja, angewidert ab, erhob sich aus ihrem Stuhl und verschwand in der Küche.


Ich muss zugeben, dass auch ich mehr als enttäuscht war.

„He, ihr Süßen“, lachte Franziska unbeeindruckt, „nicht ich werde mit euch Geld verdienen, ihr werdet Geld verdienen, und das nicht zu knapp, natürlich nur, wenn ihr mit der Marketing-Kampagne einverstanden seid...“

Franziskas Worte hatten Yasmina wieder an den Tisch zurückkehren lassen. „Und was bedeutet das für uns, ich meine: Rechte, Pflichten, Tantiemen?“, war unsere scharfsinnige Löwin wieder die, die wir kannten, die wir liebten, deren scharfsinnigen Verstand wir alle so zu schätzen wussten.

„Madame Moiron“, erklärte Franziska feierlich, „hat mir für die Kampagne - natürlich ist das noch unverbindlich und muss noch von der Geschäftsleitung ihrer Agentur abgesegnet werden - 250.000 Euro geboten, eine Viertelmillion für einen Fünf-Jahres-Vertrag.“

„Nochmal!“, konnte Claudia kaum glauben, was sie da gerade gehört hatte.

„250.000 Euro!!“

„Und was würde dabei für uns herausspringen?“, übte sich Yasmina weiter als Geschäftsfrau.


„Alles“, verblüffte uns Franziska, „alles! Ich denke, es wird ein schönes Startkapital für euch sein, bei mir verbleibt nur das Urheberrecht.“


Uns hatte es die Sprache verschlagen.

„Wollt ihr die Fotos denn nicht wenigstens sehen?“, riss Franziska sechs ins Leere starrende Mädchen aus deren Apathie.


„Natürlich wollen wir die Bilder sehen“, sagte Anne mit belegter Stimme, so, als sei sie gerade aus tiefer Hypnose geweckt worden.

„Ich habe nur das Licht und den Kontrast ein bisschen bearbeitet“, zog Franziska mit zitternden Händen drei Poster aus einer Papprolle, breitete die Bilder auf dem Fußboden aus. Meine Güte, sie war mindestens genau so aufgeregt wie wir selbst. „Na, was sagt ihr?“


Uns hatte es erneut die Sprache verschlagen.

Selbstbewusstsein hatten wir ja genug, das zeigte alleine der Ausdruck unserer Gesichter, die gesamte Körperhaltung. Aber diese Fotos waren einfach nur schön. „Wunderschön“, schwärmte Lisa, „zum Verlieben“, staunte Anne, „wie schön wir doch sind“, meinte Yasmina, unsere Löwin, voller Stolz. „Wow, Claudia, schau mal, wie Deine Rubine im Sonnenlicht funkeln“, geriet Aishe ins Schwelgen, „das ist ja der helle Wahnsinn.“ Diesen Hinweis hätte sich Aishe sparen können, denn Claudias selbstverliebter, glänzender Blick bestaunte ohnehin nur ihren extravaganten Schmuck, den sie zuvor allenfalls mal im Spiegel so frontal gesehen hatte.

„Was die Strahlkraft der Rubine betrifft, habe ich mit dem Bildbearbeitungsprogramm ein wenig nachgeholfen“, berichtete Franziska, „aber, meine liebste Feuermöse, wenn ich Dich auch mal so nennen darf, fällt Dir denn sonst nichts auf?“


„Nö“, schaute Claudia sie irritiert an, „was sollte mir denn auffallen?“


„Dann guck doch mal auf Dein kleines Oberlippenbärtchen...“

Claudia betrachtete genüsslich ihren Schoß, verglich die Realität mit ihrem Abbild. „He, meine Schamhaare sind auf dem Foto viel kürzer!“, fiel auch bei ihr der Groschen. „Mmh“, säuselte Lisa und fuhr mit ihrer Hand aufreizend in Claudias Schritt, „dieses Foto ist doch wirklich eine ganz hervorragende Vorlage, wie wir Dich noch schöner machen können.“


„Aber nur ein bisschen kürzer, bitte“, gab unsere Bildbearbeitungs-Frisörin einen Tipp, „denn dieser kleine schwarze Ring bringt die Edelsteine erst richtig zur Geltung.“ - „Wenn Du wüsstest“, plauderte Yasmina aus dem Nähkästchen, „dass Claudia noch vor kurzem unsere Busch-Frau war, behaart, wie im tiefsten Urwald.“ - „Na und!“, polterte Claudia zurück, „ich bin wenigstens alleine darauf gekommen, dass eine nackte Muschi viel erregender ist als so ein dicker Busch.“ - „Ich hab' das doch gar nicht böse gemeint“, fühlte sich Yasmina missverstanden, „ich musste doch mit Engelszungen von Lisa und Andrea überredet werden, mich von meinen Härchen zu trennen, und jetzt bin ich glücklich.“


Anne schließlich war gestern Abend die letzte im Bunde gewesen, die auch noch auf ihr Rest-Dreieck verzichtet hatte. „So glatt und zart ist es viel schöner“, strich sie mit einer Hand sanft über ihren Hügel.

„Trienetje mag es auch lieber, wenn ich ganz nackt bin“, lachte Franziska, „ich komme mir dann selbst ein paar Jährchen jünger vor.“


Dass die Scheide unserer neuen Freundin auch fein säuberlich ausrasiert war, das kam uns erst in diesem Moment zu Bewusstsein, es erschien uns doch so selbstverständlich.

„So, ihr Lieben, ich muss mich leider wieder auf den Weg machen“, sagte Franziska, „ich muss noch die Ausstellung für morgen Abend vorbereiten, ihr habt doch sicher nichts dagegen, dass ich auch euer Bild zeige.“ - Wir hatten nichts dagegen, waren sogar ein bisschen stolz.


„Wenn ihr um 22 Uhr da seid, dann ist es früh genug“, machte sich Franziska daran, ihre Kleider zusammen zu suchen. „Was ist um 22 Uhr?“, wollte ich irritiert wissen.


„Na, die Soiree!“


Offenbar hatten wir unserer „alten Dame“ so sehr den Kopf verdreht, dass sie glatt vergessen hatte, uns zu ihrer Ausstellung einzuladen, holte dies mit tausendfachem Ausdruck des Bedauerns jedoch rasch nach, erklärte uns ausführlich den Weg.


„Und jetzt suche ich meinen Slip.“


„Den kannst Du lange suchen, diesen schrecklichen Liebestöter“, gluckste Lisa, „frag' doch mal Andrea, was ich damit gemacht habe.“ Im konkreten Fall wusste ich es nicht, konnte es mir aber denken, deutete auf den Mülleimer.


„Ihr könnt doch nicht einfach meine Unterwäsche wegwerfen“, zeigte sich Franziska wenig amüsiert, wirkte eher leicht wütend.


„Können wir doch“, kramte Claudia, so dass es Franziska nicht sehen konnte, im apulischen Aktenkoffer, zog einen der aufreizend geschnittenen Slipouvert-Strings hervor - den roten, mit dem frei an einem Bändchen schwebenden Kristall. Unsere neue Freundin seufzte, atmete einmal tief durch und schlüpfte in diesen Hauch von Nichts, wie sie den String selbst nannte, „wie sollte ich euch jemals widersprechen können.“


„Du musst ihn noch ein bisschen höher ziehen“, assistierte ihr Claudia bei der Anprobe, zog das hintere Band wenig zärtlich tief in die Poritze, zog und zubbelte auch vorne so lange, bis der Kristall exakt über Franziskas Perle baumelte. „Und jetzt beweg' Dein Becken!“


„Mmh“, fand Franziska, „es kitzelt ein bisschen, aber, was die von euch erwartete Wirkung betrifft, muss ich euch leider enttäuschen. Es ist sicher was fürs Auge, doch der Kristall ist viel zu leicht, aber trotzdem Danke.“ „Trienetje“, tröstete sie uns, während sie Rock und Bluse anzog, „wird sicher ihre Freude daran haben, sie mäkelt auch immer an meiner Unterwäsche herum.“


„Und eines müsst ihr auch noch wissen“, sagte sie eher beiläufig, nachdem sie uns alle sechs zum Abschied auf den Mund geküsst hatte, „meine Lebensgefährtin ist noch sehr jung, gerade mal 31. Und sie ist sehr hübsch, also haltet morgen Abend eure Finger zurück, ich bin nämlich sehr, sehr eifersüchtig.“

„War nur Spaß!“, rief sie uns fröhlich winkend beim Einsteigen in ihren Porsche zu, ließ den Motor aufheulen wie ein junger Gockel und setzte mit Schwung zurück, sodass die zunächst durchdrehenden Reifen einzelne Kiesel wie Geschosse in der künstlich frisierten Buchsbaumhecke versenkten.


Unser sechsfaches „Stoooppp!“ schien sie nicht zu hören, aber da war es auch schon zu spät. Es krachte, schepperte und splitterte, Franziska hatte das schwere schmiedeeiserne Tor nach ihrer Ankunft offenbar selbst geschlossen...

Jeder andere wäre jetzt völlig verzweifelt gewesen, doch Franziska setzte ihren Sportwagen nur ein paar Meter vor, stieg kopfschüttelnd aus, sah sich unvermittelt von uns umringt. „Seid ihr verrückt“, herrschte sie uns barsch an, „verschwindet schleunigst wieder im Haus, ihr könnt doch hier nicht so splitternackt auftauchen, das ist Erregung öffentlichen Ärgernisses.“


Ein Blick in die Menschentraube, die sich vor dem Tor auf dem Gehweg und der Straße gebildet hatte, bewies allerdings das Gegenteil. „Da wirkt niemand verärgert“, erwiderte ich, und dann besahen wir uns gemeinsam den Schaden, bückten uns extra tief, um die Splitter der beiden Rücklichter aus dem Kies zu lesen.

„Ihr seid unmöglich“, schüttelte Franziska den Kopf.


War das jetzt Resignation oder Verzweiflung, oder gar beides?


- „Ich hab' euch lieb“, ,stöhnte Franziska, „aber jetzt, bitte, bitte, verschwindet im Haus.“ - „Wieso?“, zeigte Lisa nicht die geringste Einsicht, „wir sind doch hier auf privatem Gelände.“ „Bitte, mein Schatz“, tätschelte Franziska die Wange unseres breitbeinig vor ihr stehenden Feuerkopfs, „hier kennt mich doch jeder!“

„Lasst uns verschwinden“, hatten Anne und Aishe ein Einsehen mit Franziskas prekärer Situation, „wir können ihr doch nicht den guten Ruf ruinieren.“


„Danke“, sagte Franziska, „der Schaden am Auto ist ja auch nicht so schlimm, das lässt sich alles reparieren, aber mein Leumund nicht.“

Als wir wieder an der Haustür standen, Hand in Hand und splitternackt, hatte sich auch die Menschenmenge vor dem Tor aufgelöst, und Franziska brauste davon.

„Ist der Ruf erst ruiniert...“, gab Yasmina die große Philosophin, wurde aber durch Annes „Halt die Klappe!“ jäh unterbrochen. „Wir haben uns echt unmöglich verhalten“, erklärte sie, „aber prickelnd war's schon...“

Und es würde noch prickelnder werden.


Auf dem Weg zum Strand, züchtig in unsere T-Shirts gehüllt, schmiedeten wir kichernd große Pläne für den Samstagabend.

Vor allem waren wir auf Trienetje gespannt.

DIE REIFEPRÜFUNG

Wir hatten einfach die Reste des Frühstücks in unseren Korb gepackt, dazu ein paar Dosen Bier aus dem Kühlschrank, Aishe musste die ungewaschene, noch von unserem Schweiß triefende Picknickdecke tragen, Anne die Handtücher, Yasmina den Volleyball, den wir im Geräteschuppen gefunden hatten, Lisa und ich schleppten den Picknickkorb und Claudia marschierte vorneweg. Sie hatte sich eine der mit Schnorchel bestückten Taucherbrillen aufgesetzt, die in den Körben der drei Holland-Räder lagen, die ebenfalls im Schuppen abgestellt waren.


Sie sah so albern aus.


Da fehlten nur noch die Schwimmflossen, und sie wäre glatt als Dustin-Hoffman-Double aus „Die Reifeprüfung“ durchgegangen.


Wir alle liebten diesen alten Schinken, vor allem die Szene in der Kirche.

„And here's to you, Mrs. Robinson, Jesus loves you more than you will know“, stimmte Lisa an, wow, was hatte unser Feuerkopf für eine wunderschöne Singstimme, „wo, wo, wo“, bildeten Alt und Sopran den fünfstimmigen Refrain.


„God bless you please, Mrs. Robinson. Heaven holds a place for those who pray“, übernahm Anne, „Hey, hey, hey...hey, hey, hey“, wurde auch unser Gesang zunehmend lauter, fröhlicher, wir waren einfach nur glücklich, unendlich glücklich.

„We'd like to know a little bit about you for our files. We'd like to help you learn to help yourself. Look around you, all you see are sympathetic eyes.


Stroll around the grounds until you feel at home“, übernahm Claudia den schwierigsten Part des gesamten Songs.


Wow, wie textsicher sie doch war.


Wir hatten unser Lied gefunden, stapften durch das Kiefernwäldchen, erreichten die Krone der Düne, sahen die See in weiter Ferne, ein Meer bunter Sonnenschirme und Windzelte auf dem breiten Strand, vergnügt kreischende Kinder, Burgen bauende Väter, sich barbusig sonnende Frauen.


- „Zum FKK-Strand“, unterbrach Claudia für einen Moment unseren fröhlichen Chor, „müssen wir noch ein, anderthalb Kilometer nach rechts in Richtung Vrouwenpolder.“


„Hey, hey, hey...hey, hey, hey“, ließen wir uns nicht beirren, folgten einfach unserem lasziv mit ihrem Po kreisenden „Dustin“. Die Taucherbrille, der sich im Takt unseres Gesangs wiegende Schnorchel, Claudias geiler Arsch – wir waren außer Rand und Band.


„Hide it in a hiding place, where no one ever goes“, war jetzt ich an der Reihe, „put it in your pantry with your cupcakes. It's a little secret, just the Franziskas' affair. Most of all, you've got to hide it from the kids.“


„Coo, coo, ca-choo, Mrs. Franziska“, stimmten meine Freundinnen ein, „We all love you more than you will know. Wo, wo, wo.“


„God bless you please, Mrs. Franziska“, übernahm Aishe, „Heaven holds a place for those who pray.“ - „Hey, hey, hey...hey, hey, hey.“


Und noch einmal, sechsstimmig, „Hey, hey, hey...hey, hey, hey.“, ließen wir den letzten Vers einfach aus, denn wir hatten uns dem Nacktbadestrand genähert, registrierten, dass die wenigen Nackten vor allem älteren Semesters waren, ganz wenige junge Familien, ein Frauenpärchen, etwa unseren Alters, das uns gleich ins Auge stach. „Hey, hey, hey...hey, hey, hey...“


Die beiden Brünetten lagen auf dem Bauch, streckten ihre süßen, ölig glänzenden Knackärsche der Sonne entgegen, waren vertieft in ihre Bücher.


„Hey, hey, hey“, entfaltete Aishe unsere Decke, wenige Meter neben den beiden Schönen, „Heaven holds a place for those who pray“, entledigten wir uns in Windeseile unserer Shirts – wir waren immer noch vollkommen außer Rand und Band.


„Wir sind reich!“, schrie unsere völlig euphorische Claudia wie von Sinnen, „wir sind reich!“ - Wie grotesk dies auf Außenstehende wirken musste, vor allem mit Blick auf ihre Taucherbrille, das war weder ihr noch uns bewusst.


„Coo, coo, ca-choo, Mrs. Claudia“, grölten wir stattdessen im Chor, doch das war den beiden Schönen jetzt endgültig zu viel. Hastig rafften sie ihre Habseligkeiten zusammen und entschwanden in Richtung Düne.


„Schade“, seufzte Claudia und nahm die beschnorchelte Brille ab, „die wissen ja gar nicht, was ihnen entgeht.“


Dabei stieß sie mich, die ihr am nächsten stand, rücklings auf die Decke, Aishe und Yasmina schnappten meine Fesseln, fixierten mit ihren Händen meine Füße auf ihren Schultern, spreizten meine Beine. Lisa zwängte sich zwischen die beiden, ließ ohne jegliche Vorwarnung ihre schleckende Zunge auf meinem Po kreisen, während Claudia neben meiner Hüfte in die Knie ging, ihre Zunge in meinen Nabel bohrte, ihn mit ihrem Speichel füllte, das Sekret mit ihren vibrierenden Lippen auf meiner Venus verteilte, die nächste, Fäden ziehende Ladung auf meine Perle tropfen ließ, meine Klit mit kreisenden kraftvollen Rotationen ihrer Zunge aus der Reserve lockte. Anne erstickte meinen orgiastischen Schrei der Lust mit ihrer vor Nässe glänzenden Möse, die für eine ganze Weile in für meinen Mund unerreichbarer Distanz über meinem Gesicht getanzt hatte, sich auf dem Gipfel meines Höhepunktes fallen ließ, meine Nase in ihre vor Geilheit triefende Grotte sog, dabei ihre zitternde Klit auf meiner gierigen Zunge rieb, auf der sie schubweise die Eruptionen ihres brodelnden Vulkans entlud, diesen süßen Nektar, die Haute Cuisine der Wollust.


Was hätte ich dafür gegeben, ihr Gesicht zu sehen in diesem schönsten Augenblick unserer Liebe und Lust, doch da spürte ich schon die beiden dicken Tropfen Spucke auf meinen Backen, die sich, zunächst angenehm kühlend, ihren Weg zu meiner Rosette bahnten, verfolgt von zwei zärtlich aber unerbittlich reibenden, drängenden, eindringenden, meinen Schließmuskel dehnenden Fingern, Claudias Nuckeln an meiner Klit, zwei kreisende Daumen tief in meiner zuckenden, kochenden Fotze. Ich war der Ohnmacht und dem Ersticken nah, hörte Annes zarte Stimme aus weiter Ferne: „Sitting on a sofa on a fridays afternoon...“ - Anne hatte die letzte Strophe entdeckt...


Musste es aber nicht „sundays afternoon“ heißen?, war der letzte Gedanke, an den ich mich erinnern konnte.

Als ich wieder zu mir kam, sah ich mich von sieben Beinpaaren umringt.


Sieben?!


Ich war offensichtlich tot, erstickt an einer Überdosis Honig, schloss rasch wieder die Augen.


„He, Andrea“, erkannte ich Lisas Stimme, „Lust auf ein Spielchen?“


„Ihr habt 'se ja nicht mehr alle“, schaute ich kurz auf, schloss aber rasch wieder die Augen, streckte demonstrativ alle Viere von mir, spürte das zärtliche Reiben unzähliger Zehen und Füße auf meinen Schenkeln, meinem Bauch, meinen Brüsten, ja, sogar den Sand, mit dem irgendein unbedachter Zeh auf ganz und gar nicht wohltuende Art meine Labien schmirgelte, meinen Sinneswandel, doch lieber am Leben zu bleiben, ganz abrupt bestärkte.


Ich riss die Augen auf und blickte, völlig irritiert, in ein mir ganz fremdes, freundlich lächelndes Gesicht.


„Das ist Sonja“, erkannte ich Claudias Stimme, „und das ist ihre Freundin Swantje“, lenkte Anne meinen Blick auf die zweite Unbekannte, die sich sogleich entschuldigte, dass sie mit ihren Zehen so unbedacht Sand in mein Getriebe gebracht hatte.


Ich entschied mich erneut für den Tod, das war mir alles ein bisschen zuviel, doch schon hatten mich vier kräftige Hände in die Vertikale gehoben, stützten meinen noch wankenden Körper.


Swantje und Sonja, das waren die beiden Mädels, die noch vor wenigen Minuten so panikartig die Flucht ergriffen hatten, sich aber, so erfuhr ich nach und nach, unserem Liebesspiel nicht entziehen konnten, schließlich meinem „kleinen Tod“ in unmittelbarer Nähe beiwohnten, ja, von Lisa und Aishe in die wahren Freuden lesbischer Liebe eingeführt worden waren.


„Bist Du bereit für ein kleines Turnier?“, zeigte Lisa wenig Sinn für Romantik und noch weniger Verständnis für meine immer noch zittrigen Knie.


„Was denn für ein blödes Turnier?“, hatte ich keinerlei Sinn für perfide Spielchen. „Beachvolleyball“, zwickte Claudia fest in meinen Po, „und wir beide wurden unglücklicherweise als Team ausgelost.“


Mit einem Schlag war ich hellwach.


„Das ist ungerecht“, protestierte ich, als mir die – wie es hieß – fair ausgelosten Paarungen zu Bewusstsein kamen. Claudia und ich, na, da hatten wir schon verloren, Aishes Partnerin war Lisa. Swantje und Yasmina sowie Anne und Sonja bildeten die anderen Teams.


Claudia und ich mussten im zweiten Spiel gegen Swantje und Yasmina antreten, Anne und Sonja kämpften im ersten Match gegen Aishe und Lisa.


Was soll ich sagen, unsere schwarze Löwin und unser Feuerkopf hatten nicht den Hauch einer Chance, verloren beide Sätze mit jeweils null Punkten. „Ich bin Auswahlspielerin unseres Münsteraner Uni-Teams“, entschuldigte sich Anne.


Mit Claudia an der Seite und wenig Hoffnung servierte ich den ersten Aufschlag, doch Swantjes Bagger stieß ins Leere. „Ein As, mein Schatz!“, frohlockte Claudia. „1:0“, meldete Lisa, die als bereits Ausgeschiedene zur Schiedsrichterin erkoren worden war. Yasmina fluchte, Swantje war den Tränen nah. Punkt um Punkt sammelten wir, Claudia hatte kaum Ballkontakte, stand nur da, lächelte, ließ ihre Edelsteine funkeln. Yasmina zeterte und tobte, doch Swantje hatte nur Augen für Claudias Intimschmuck, ließ sich derweil von mir die Bälle um die Ohren schmettern.


Die beiden hatten keine Chance, mir blieb sogar genügend Raum, Annes und Sonjas Tuscheln zu registrieren, die Absprachen unserer beiden Kontrahentinnen vor dem großen Finale. Enttäuscht, widerwillig und immer noch Flüche gegen ihre Spielpartnerin Swantje ausstoßend, übernahm nun Yasmina die Rolle der Schiedsrichterin.


Es wurde ein Kampf auf Biegen und Brechen. Sonja hatte offenbar Annes Tipps verinnerlicht, würdigte Claudias Klit-Piercing keines Blickes, spielte gemeinsam mit Anne die sportliche Überlegenheit voll aus, genoss es, Claudia und mich ein ums andere Mal ins Leere hechten zu sehen, kommentierte mit überheblichem Grinsen, wie Claudias und meine Brüste in den heißen Sand schlitterten, der unsere Nippel bis zur Schmerzgrenze reizte.


Endlich kam der Aufschlag zu mir. Anne stand mir schräg gegenüber. Unsere Blicke trafen sich, für einen Moment, durchdringend, ich konnte nicht standhalten, wuchtete den Ball voll ins Netz. „Super!“ triumphierte Sonja, fiel Anne im Überschwang der Gefühle um den Hals, „Gut gemacht.“


Ich aber wurde wütend.


Mein nächster Schlag geriet so hart, dass Anne nicht mal ihre Arme heben konnte, lediglich das Aufschlagen der Kugel aus den Augenwinkeln beobachtete. Claudia und ich hatten fünf Punkte, Sonja und Anne allerdings schon neun.


„He, Claudia, das ist unfair!“, maulte Anne, „ja, grob unsportlich“, pflichtete ihr Sonja bei, die ihren bereits zum Aufschlag erhobenen Arm wieder sinken ließ, erneut „grob un...unsportl..lich“, stammelte, verlegen und gierig zugleich auf Claudia Schritt starrte.


„Was ist unsportlich?“, mimte Claudia die Unschuldige, „wenn's halt juckt...“


Da Claudias Rücken zu mir gewandt war, begriff ich zunächst nicht, was den Protest unserer Kontrahentinnen ausgelöst hatte, nahm erst mit Verzögerung wahr, dass Claudias Hände zumindest nicht da waren, wo sie im sportlichen Wettstreit hingehörten. Offensichtlich hatte Claudia das Stichwort „Baggern“ allzu eigenwillig interpretiert.


Zu allem Überfluss nutzte Aishe die kleine Auszeit dazu, unserem Lied eine weitere Strophe hinzuzufügen, eine Zeile, die Simon & Garfunkel wohl vergessen hatten. „God licks your clit, Mrs. Claudia, we all love you more than you will know.“ - „Wo, wo, wo“, fügte Oberschiedsrichterin Yasmina kichernd hinzu, reagierte dann allerdings ungewöhnlich streng: „Wegen Masturbierens während des Wettkampfs muss ich Dir, Claudia, die rote Karte zeigen. Tut mir Leid, Andrea, aber damit habt ihr verloren!“


„Moment mal“, protestierte nun selbst Anne, unsere Gegnerin, „wo steht das?!“


„Na, in den Spielregeln“, zeigte sich unsere Löwenmähne unerbittlich.


Ich hatte zwar noch nie Spielregeln irgendwelcher Sportarten studiert, konnte mir allerdings auch nicht vorstellen, dass Masturbieren dort ausdrücklich als unweigerlich zum Platzverweis führendes, grobes Foul erwähnt sein könnte.


„Du hast ja nicht mal 'ne rote Karte!“, übte ich mich erstmals in der hohen Kunst des gegen die Schiedsrichterin Pöbelns.


„Doch“, reagierte Yasmina äußerst schlagfertig, streckte ihre Zunge raus.


„Ich kann die Karte nicht erkennen“, grinste Claudia frech, „da musst Du schon näher kommen...“ - „Noch näher!“, spreizte Claudia in froher Erwartung des Platzverweises ihre Schenkel, drückte den Kopf der vor ihr auf die Knie sinkenden Löwenmähne fest gegen ihren Schritt, goutierte die rote Karte mit spitzen, ekstatischen Schreien ihrer Wollust.


Das Finale war gelaufen, soviel stand fest.


Aber, wie reagierte Sonja, die eine ganze Zeit lang ihre Scham mit dem Ball verdeckt hatte, deren Augen zunächst ihr Bedauern zu verraten schienen, dass dieser Ball keine Zunge besaß?


Nein, es waren Tränen, die ihre großen graugrünen Augen trübten, Tränen der Verzweiflung, die über ihr Wangen rannen, über dieses schöne, sich zunehmend versteinernde Gesicht. Ich verstand überhaupt nichts, beobachtete aus unmittelbarer Nähe, Arm in Arm mit Anne und Aishe, wie sich Yasminas rote Karte tief und tiefer in Claudias Grotte schlang, wie Yasmina mit ihren Händen Claudias Arsch griff, deren Becken in rhythmische, sich ihrer Zunge entgegen werfende Stöße versetzte.


Sonja hatte den Ball in den Sand kullern lassen, wischte mit dem Handrücken ihre Tränen aus dem Gesicht, wendete sich wortlos ab, raffte hastig ihre Sachen zusammen, stapfte schweren Schritts davon.


Was war nur in sie gefahren?


Und, wo waren Lisa und Swantje?

Oh, ich verstand.


Swantje lag auf Lisa, hatte ihren Kopf zwischen deren Schenkeln versenkt, kreiste mit ihrem ausladenden Knackarsch über Lisas bereits Schleim verschmiertes Gesicht, endlud Schub um Schub ihres Nektars auf Lisas gierig schleckende Zunge. Was für ein herrlicher Anblick, der auch in mir die Säfte steigen ließ.


„He, Swantje“, reagierte Anne indes ganz und gar nicht sensibel, „Deine Freundin ist weg!“


Swantje hörte sie nicht, Lisa hatte Swantjes Kopf fest mit ihren Beinen fixiert, konnte Annes Botschaft selbst aber sehr gut vernehmen.


„Hey, Süße“, öffnete Lisa ihre Schenkel, „Deine Freundin ist abgehauen!“


„W.w..waas?“, richtete sich Swantje auf, presste dabei Lisas Kopf mit ihrem Po tief in den Sand, verlagerte das gesamte Gewicht ihres Körpers auf Mund und Nase unseres panisch mit den Armen rudernden Feuerkopfes.


„Deine Freundin ist weinend davongelaufen“, halfen Anne und ich Swantje auf die Beine, während sich Aishe liebevoll um die keuchende und nach Atem ringende Lisa kümmerte.


„Soonjaaa!“, schrie Swantje hinter ihrer Freundin her, die sich schon gut 200 Meter von uns entfernt hatte. „Diese blöde Kuh mit ihrer verfluchten Eifersucht!“, wischte sie sich Lisas Nektar vom Mund, rannte, ohne sich von uns zu verabschieden, hinter Sonja her, rief immer wieder deren Namen, doch Sonja stapfte unbeirrt weiter.


„Was für Verrückte“, schüttelte Aishe ihren Kopf, „aber lecker schmeckt sie schon.“ „Oh, ja“, seufzte Lisa, schleckte dabei die letzten Spuren aus ihren Mundwinkeln, von denen auch Aishe so genüsslich Swantjes Mösensekret gekostet hatte.


„Was ist passiert?“, waren in der Zwischenzeit Claudia und Yasmina zu uns gestoßen.


„Eifersuchtsdrama vom Feinsten“, stellte Lisa nüchtern fest. „Da gönnt die eine der anderen nicht, was sie sich selbst zugesteht“, erinnerte Anne daran, dass sich Sonja und Swantje vor nicht mal einer Stunde beide von Aishe und Lisa hatten verwöhnen lassen. „Oh, ja“, stimmte Aishe in schwärmerischem Tonfall zu, „Sonja war sogar die Aktivste.“


Ich schaute verstohlen zu Lisa und Claudia.


Der anderen nichts gönnen, was sie sich selbst zugesteht.... Das waren doch Lisas Worte, damals, vorige Woche, ja, so hatte sie mir gegenüber Claudia charakterisiert, es später relativieren müssen. War jetzt nicht sogar ich ein bisschen eifersüchtig? Ich fasste Annes Hand, Anne hauchte mir einen Kuss auf meine nackte Schulter.


„Liebe muss auch loslassen können“, sagte ich, „mein Reden“, pflichtete mir Lisa bei, und dann umschlangen wir uns alle sechs, drückten uns so fest und innig wie noch nie zuvor...

„Ich könnte jetzt ein Bier vertragen“, meinte Claudia.


Als sie jedoch die erste Dose öffnete, spritzte das Bier mit lautem Zischen in hohem Bogen heraus, besudelte Anne und mich von oben bis unten. „Bah“, nahm Claudia einen Schluck und spie ihn angeekelt gleich wieder in den Sand. „Pisswarm, die Plörre.“


„Ich hätte Lust auf ein Eis“, hatte Aishe eine wesentlich bessere Idee. „Oh, ja“, war Yasmina gleich Feuer und Flamme, „Nuss und Vanille.“ „Für mich was Fruchtiges“, traf auch Lisa ihre Wahl.


„He, Moment mal“, unterbrach Claudia, „wisst ihr, wie weit es bis zum Kiosk ist?“ - „Etwa drei Kilometer“, schätzte Yasmina. - „Außerdem haben wir gar kein Geld mitgenommen“, hatte Claudia ein weiteres Argument gegen die Eis-Idee gefunden. „Dann musst Du ja eh noch zu Hause vorbei“, zwitscherte Aishe. „Wieso soll eigentlich ich gehen?“, zeigte sich Claudia weiter widerspenstig..


„Weil Du Dich am wenigsten bewegt hast“, stellte Anne nüchtern fest, zog damit einen derart giftigen Blick von Claudia auf sich, dass einem das Blut in den Adern hätte gefrieren können. „Und außerdem kannst Du holländisch“, fügte Aishe hinzu.


„Komm', meine Liebste“, fasste Lisa Claudias Hand, „ich werde Dich begleiten.“ Hastig streiften sich die beiden ihre T-Shirts über und nahmen auch den Korb mit, denn das Bier gehörte eindeutig zurück in den Kühlschrank.


„Duschen oder Schwimmen?“, fragte ich Anne, irgendwie mussten wir den Bier-Gestank ja wieder los werden. „Schwimmen!“, zwinkerte mir Anne zu. Oh, ja, die einsetzende Flut hatte etwas Verführerisches, die rauschend und tosend übereinander schlagenden Wogen übten eine magische Anziehungskraft auf uns beide aus.


Yasmina und Aishe entschieden sich für ein Sonnenbad.


Rasch begriffen Anne und ich, warum. Schon die ersten unsere Knöchel umspielenden Ausläufer der zurückkehrenden See ließen mich bis ins Mark erschauern. „Nee, Liebste“, versuchte ich den Rückzug anzutreten, „das ist viel zu kalt. Da geh' ich nicht rein.“


„Ach, sei kein Weichei“, ließ sich Anne nicht beirren, zog mich bis zu den Knien in die Fluten, „wenn wir erstmal richtig drin sind...“


„Anne, Du bist verrückt“, rief ich mit bibbernden Lippen hinter ihr her, als sie sich von mir gelöst hatte und bäuchlings in die Wellen gehechtet war, wie ein Pfeil aus dem Wasser schnellte, „kkk..o.o.m.m..mm, n.nur Mut, meine Liebste.“


Das klang nicht sonderlich überzeugend, vorsichtig benetzte ich meine Handgelenke mit dem eisigen Wasser, schöpfte zwei Handvoll auf meine Brüste, deren Nippel sich bis zum Bersten versteift hatten.


Mit einem nach Urschrei klingenden „Uuuaahh!“, folgte ich meiner Freundin, stürzte mich auf sie, riss uns beide dabei mit den Köpfen unter Wasser, prustend strampelten wir an die Oberfläche, spuckten das, was wir vom Salzwasser nicht geschluckt hatten, wieder aus.


Der Kälteschock, der bei mir fast zum Herzstillstand geführt hätte, war damit allerdings überwunden.


Wir fassten unsere Hände, tanzten und hüpften fröhlich in dem - zumindest gefühlt - wärmer werdenden Wasser, begrüßten kreischend die über unsere Köpfe schlagende Gischt.


Anne legte ihre Arme um meine Schultern, umschlang meine Hüfte mit ihren Schenkeln, presste ihre Pussy fest gegen mein Schambein, während das Ringen unserer steil aufgerichteten Nippel seine erotisierende Wirkung nicht verfehlte, ganz allmählich auch meine Perle, die sich in der Kälte weit zurückgezogen hatte, aus der Reserve gelockt wurde.


„Ich muss mal“, löste sich Anne aus unseren salzigen Zungenküssen, wollte mich schon aus ihrer Umklammerung entlassen. „Nein“, drückte ich sie noch fester an mich, „bleib!“


Anne schloss die Augen, begrüßte freudig meine Zunge in ihrem Mund, während meine Hände ihren Po massierten, mein Bauch Annes allmähliche Entkrampfung spürte, den ersten heißen Strahl fühlte, die Wärme, die sich wie ein Heizkissen bis hinauf zu meinen Brüsten ausdehnte.


„Wir sind ganz schöne Ferkel“, stellte Anne mit immer noch geschlossenen Augen fest, ließ dabei die letzten Tröpfchen ihres wärmenden Goldsaftes auf meine elektrisierten Schamlippen rinnen.


„Nein, keine Ferkel“, massierte ich mit meinen Händen ihren Po und ihren Rücken, „das ist einfach nur schön.“


Anne öffnete die Lider, schaute mich mit großen, staunenden Augen an.


Woher sollte sie auch etwas wissen von meiner heimlichen Leidenschaft, von unseren geilen Pissorgien hatte sie doch keine Ahnung. Irgendwann würde ich sie einweihen, aber nicht jetzt.


„Ich muss auch mal“, entließ ich Annes Füße auf den Meeresboden, legte meine Arme um ihre Schultern, während sie das Umschlingen ihres Beckens mit forderndem Kneten meiner Pobacken begleitete. „Oh, ja, piss mich an, Andrea, ich möchte Dich auch spüren!“


Jetzt hatten auch Anne und ich eine Grenze überschritten. Unsere Grenze, hin zu einer weiteren, einer höheren Ebene des Vertrauens, das keine Tabus kennt, nur Offenheit, grenzenlose Liebe.


Ja, ich öffnete alle Schleusen, spürte erneut den wärmenden Vlies, der sich zwischen Annes und meine Brüste drängte. „Andrea“, säuselte Anne, „wie gerne würde ich Dich jetzt auf meiner Zunge schmecken.“ - „Salziges haben wir doch genug“, umfuhr ich mit meiner Zunge erneut ihre Lippen, traf ihre sich gierig entgegenstreckende Zunge, während sich unsere Hände gegenseitig zu einem schnellen, heftigen aber ungeheuer intensiven Orgasmus brachten.


„Oh, Andrea, ich liebe Dich.“ - „Ja, Anne, ich liebe Dich auch.“


Fast zeitgleich quollen zarte Tränen aus unseren Augen, Tränen der Rührung und des Glücks. Als wenn wir nicht schon genug Salziges um uns herum gehabt hätten.


„Weißt Du, Liebste“, vertraute mir Anne ein Geheimnis an, „dass ich auch schon mal mit meinem Ex-Freund versucht habe, im Meer zu schlafen...“


„Woher sollte ich das wissen?“


„Nein, woher?“, lachte Anne, „es hat ja auch nicht funktioniert, er blieb klein und kümmerlich...“


„Vergiss es doch einfach“, erwiderte ich, „jetzt bist Du bei mir, bei uns.“


„Oh, ja“, geriet Anne ins Schwelgen, „und ich war noch nie so glücklich wie jetzt.“


Angesichts der zunehmenden Kälte, die sich auch durch eine leichte Blaufärbung unserer Lippen bemerkbar machte, beschlossen wir, auf geradem Weg zu Aishe und Yasmina zurückzukehren. Von den beiden war am Strand allerdings nichts zu sehen. Oh, weh, die Flut hatte unseren innigen Tanz schamlos ausgenutzt, uns einige hundert Meter in westliche Richtung abgetrieben, unmittelbar vor den Textilstrand.


„Schwimmen oder Laufen?“, schaute mich Anne fragend an. „Laufen“, lautete meine Empfehlung, und dann wateten wir, zwischen all den Badehosen und Bikinis hindurch in Richtung Festland, rannten, Hand in Hand, das Johlen und Pfeifen junger Burschen ignorierend, zurück zu unserem FKK-Strand.

Aishe und Yasmina - was für ein wunderschöner Anblick!


Rücklings und mit geschlossenen Augen lagen die beiden auf der Decke, die Beine angewinkelt und zärtlich aneinander geschmiegt, die Hände fest umschlungen. Wow, wie schön die beiden doch waren mit ihrem blonden und schwarzen, ineinander verwobenen Haar.


Sie hatten Anne und mich noch nicht bemerkt. Anne legte ihren Zeigefinger auf ihren diabolisch grinsenden Mund, nahm die leere Bierdose, die Claudia im Sand hatte liegen lassen, rannte damit zum Wasser, spülte die Dose aus und ließ das kalte, salzige Wasser einströmen.


„Nein, Liebste, das ist gemein“, versuchte ich noch, Anne von ihrem teuflischen Vorhaben abzubringen, doch da war es schon geschehen. Nur ein paar Tröpfchen des kalten Wassers ließ sie auf Yasminas und Aishes Nabel plätschern, doch das genügte schon, um die beiden Taranteln laut kreischend und wild um sich schlagend aufspringen zu lassen. Zum Glück wurde niemand getroffen. Wie fest Yasmina zuschlagen konnte, das hatte ich ja noch letzten Samstag in der Kölner Fußgängerzone live erleben dürfen.


„Seid ihr verrückt geworden?!“, herrschte uns Yasmina an, „wie könnt ihr nur so bösartig sein?“


„War doch nur eine kleine Erfrischung“, entschuldigte sich Anne und umarmte unsere sich recht rasch wieder beruhigende Löwin.


„Apropos Erfrischung“, warf Aishe ein, „wo stecken wohl Claudia und Lisa?“


Von den beiden war tatsächlich weit und breit nichts zu sehen.


„Die sind schon über eine Stunde weg“, stellte Yasmina fest, „ich mach' mir langsam richtige Sorgen.“


„Ach, was“, suchte ich alle Bedenken zu zerstreuen, „die beiden werden sicher ein bisschen Spaß haben.“


„Ihr beiden seid ja völlig ausgekühlt“, zeigte sich Aishe von ihrer fürsorglichen Seite, hüllte Anne und mich in eines der großen Badetücher.

„Hey, hey, hey...hey, hey, hey...“


Da war er, der fröhliche Refrain, der uns allen so vertraut war.


Tatsächlich, Hand in Hand, laut und voller Inbrunst singend, näherten sich Feuerkopf und Feuermöse.


„We'll lick your clits, o you lovely girls“, trällerten die beiden, „we both love you more than you will know...“


„Wo, wo, wo“, schlossen wir die beiden in unsere acht Arme, ,wo, wo, wo...“


„He, wo seid ihr so lange gewesen?“, war Aishe neugierig.


„Wisst ihr was?“, antwortete Lisa, „heute Abend nehmen wir an einem Karaoke-Wettbewerb teil, diese Strandbar, de Pirat, hat 100 Euro als Siegprämie ausgelobt.“ „Wir haben gedacht“, ergänzte Claudia, „dass wir mit unserer Mrs. Robinson ganz gute Chancen haben.“


Aishe, Anne, Yasmina und ich waren fürs Erste sprachlos.


„Wo ist denn das Eis?“


„Ach, ja“, öffnete Lisa eine Plastiktüte, „die Auswahl war nicht mehr so groß, es gibt Nuss und Schokolade für alle.“


Wow. Die beiden hatten aus Onkel Tons Hütte Eiswürfel in eine Tüte gepackt, ehe sie zum Strandkiosk marschiert waren. „Dort haben wir ein bisschen Salz hinzugeben“, erklärte Claudia, „das senkt die Temperatur noch für eine ganze Weile.“ - „Genial“, rief Yasmina voller Bewunderung aus, „ich hätte ja nie gedacht, dass ihr so fit in Physik seid.“ - Und dann packte sie als Erste ihr Eis aus, oh, ja, es war noch wunderbar kalt und knusprig.


„Karaoke?“, fragte Aishe irritiert, „was soll das bedeuten?“


„Na“, erläuterte Anne, „es läuft Musik vom Band, und wir singen dazu.“


„Als was habt ihr uns denn angemeldet?“, wollte ich wissen.


„Na, ja“, grinste Claudia verlegen, „als ,the naughty toprow'.“


„Wow, wie originell“, rollte Yasmina mit den Augen, „etwas noch blöderes ist euch wohl nicht eingefallen...“


„He, Yasmina“, meldete sich Anne erneut zu Wort, „der Titel ist doch genial. Oder wüsstest Du einen besseren?“


„Nö“, gestand Yasmina und knabberte genüsslich die Schokoglasur von ihrem Eis.


„Was bedeutet toprow?“, wollte Aishe wissen.


„Wörtlich übersetzt“, dozierte Yasmina, „heißt es ,obere Reihe', genau genommen ist es allerdings der Titel, den Franziska unserem Bild gegeben hat, ,the sweet toprow', also süß und nicht unanständig, wie es Lisa und Claudia uminterpretiert haben.“


„Nix haben wir uminterpretiert“, maulte Lisa, und ich gab ihr Recht: „Liebste Yasmina, wir sollten uns Gedanken darüber machen, wie wir in diesen Wettbewerb gehen, und da ist der Name unserer Gruppe vollkommen sekundär.“


„Und außerdem“, pflichtete mir Aishe kichernd bei, „sind wir doch ganz schön naughty, oder etwa nicht!“


Es gab keinen Widerspruch.

Zu Hause angekommen, gab die Kleiderfrage erneut Anlass für heftige Diskussionen. Claudia und Lisa hatten wirklich äußerst spärlich gepackt, im Grunde gab es nichts, was wir sechs hätten kombinieren können. Unsere bunten T-Shirts waren zu profan für unseren Auftritt, Minis waren in ausreichender Zahl vorhanden, dafür aber fehlten die Oberteile. Anne in ihrer fast transparenten Hose und ich im Kleid, das gefiel den anderen nicht. Claudias Einwand „Morgen gehen wir shoppen“, mochte uns zwar eine Lösung für die Soiree in Franziskas und Trienetjes Galerie bieten, heute aber half uns dies nicht.

Wiederum war es Aishe, die eine rettende Idee hatte: „Wir tragen die Minis, und unsere T-Shirts zerschnibbeln wir einfach, quasi auf Bustier-Niveau gekürzt.“


Wow. Wir waren begeistert, nachdem wir uns geduscht, geföhnt und auch mit einem bisschen Lipgloss und Eyelinern aufgebretzelt hatten. Nur Claudia war ein bisschen missmutig, Lisa hatte ihr Shirt in der Tat etwas arg beschnitten, und der Mini reichte nur ganz knapp über ihre breiten Hüften. „Zur Not punktest Du mit Deinen Rubinen“, meinte Yasmina, aber das empfand Claudia nicht als wirklichen Trost.

Die größte Überraschung erlebten wir in der Strandbar: Sonja und Swantje, Hand in Hand.


Gott sei Dank, die beiden hatten sich wiedergefunden, wir begrüßten uns mit flüchtigen Wangenküsschen. „Schön, dass ihr da seid“, war Lisa erleichtert, „entschuldigt“, erwiderte Sonja, „ich habe mich heute Nachmittag ziemlich dämlich verhalten.“


„Allerdings“, sah ich keinen Anlass, ihr zu widersprechen.


Außerdem waren sie jetzt unsere Kontrahentinnen. Sie hatten sich mit TaTu's „All the things she said“, angemeldet.


Die Holztreppe zum Strand war unsere Bühne, das Publikum saß dicht gedrängt im mit Flatterband abgetrennten Biergarten.


„Vielleicht hätten wir doch Slips anziehen sollen“, zweifelte Anne an unserer Entscheidung, auch diesen Abend „unten ohne“ bestreiten zu wollen.

Antje aus Rotterdam war als Beyoncé die erste im Wettbewerb, die Ärmste wurde gnadenlos ausgepfiffen. Ihr Auftritt hatte aber auch tatsächlich nichts, rein gar nichts von einer „Diva“, dem Titel ihres fast im Sprechgesang dahin gestammelten Songs. Selbst die High-Heels und der schwarze String, den ihr Gestolper auf der Holztreppe unter ihrem roten Latex-Mini offenbarte, konnten die dreiköpfige Männerjury nicht überzeugen, da rundete die überdimensionale Sonnenbrille den albernen Gesamteindruck nur noch ab.


Christine aus Kaiserslautern war schon ernster zu nehmen. Sie hatte ihre Schwester Carola als stumme Assistentin mitgebracht, nahm Kate Perrys „I kissed a girl“ aber allzu wörtlich, verhaspelte sich dafür aber das eine oder andere Mal im Text, wurde mit Pfiffen verabschiedet.


Auch Hannele alias Tina Turner, Lokalmatadorin aus Domburg, fiel durch.


Die etwas dickliche Alexiana aus Karlsruhe hatte ihr Alter Ego LaFee offenbar auch längere Zeit nicht gesehen, ihre Interpretation von „Heul' doch“ war tatsächlich zum Weinen schlecht. Die Kleine konnte einem wirklich Leid tun.

Dann waren Sonja und Swantje an der Reihe. Erst durch den Moderator erfuhren wir, dass die beiden aus Arnsberg im Sauerland stammten. Viel geredet hatten wir am Nachmittag ja noch nicht.


In ihren knappen, hautengen Jeans-Pants und den locker über dem Nabel geknoteten weißen Blusen sahen sie richtig sexy aus. Die lasziv ausgetauschten Zungenküsse, mit denen sie den Song einleiteten, brachten die Meute zum Johlen.


„Geil“, geriet auch Aishe ins Schwärmen, wurde aber gleich von Yasmina zurechtgewiesen: „Alles Fake. Dieses ganze TaTu-Gehabe ist doch von vorne bis hinten nur Verarschung.“


„Sei still, Yasmina!“, zischte Lisa unserer Löwenmähne zu, „Sonja und Swantje sind kein Fake, die beiden sind echt.“ - „Schau doch mal, wie gekünstelt deren Küsse wirken, das ist doch alles nur billige Show“, ließ Yasmina nicht locker, wurde allerdings mit einem Knuff von Claudia endgültig zum Schweigen veranlasst.


Jedenfalls hatten die beiden Mädels aus dem Sauerland hervorragende Stimmen, wesentlich besser als das Original. Dem mit Pfiffen und Johlen der Begeisterung honorierten Auftritt der beiden mussten wir uns neidlos anschließen. „Ihr wart echt Spitze“, gratulierten wir Sonja und Swantje nacheinander mit herzlichen Umarmungen und zärtlichen Küssen, selbst Yasmina schloss sich an.


Nach dieser grandiosen Vorstellung hatte es Heike aus Karlsruhe echt schwer, Amy McDonalds „This is the life“ auch nur halbwegs überzeugend zu präsentieren, ihre Stimme war viel zu zart, entsprechend häufig verhaspelte sie sich in den Textpassagen, die etwas schneller vorgetragen werden mussten.


„Und jetzt“, übersetzte Claudia die in holländisch vorgetragene Ansprache des Moderators, „begrüßen wir - aus Köln - mit einem legendären Simon & Garfunkel-Klassiker, sechs leckere Mädchen: ,the nau-auu-auu-ghty too-oo-op-row'! - Freuen wir uns auf ,Mrs. Robinson'!“ - Na, das hätte Claudia nun wirklich nicht übersetzen müssen.


Uns allen schlug das Herz bis zum Hals, mit zitternden Knie postierten wir uns so auf der Treppe, wie wir es vorher abgesprochen hatten: Claudia ganz vorne, dahinter Lisa und Aishe, dann Anne, Yasmina und ich auf der obersten Stufe.


Und dann spielte der DJ zunächst auch noch die falsche Musik an, „The Boxer“. Das war zwar auch ein Song von Simon & Garfunkel, aber nicht unser Lied. Der DJ entschuldigte sich mehrfach, konnte unsere zunehmende Nervosität damit aber auch nicht stoppen.


Was war bloß los mit uns?


Wo war unsere Souveränität, unsere Unbefangenheit?


Lisa verpasste sogar den Einsatz um drei Takte, da konnte sie noch so glockenklar mit „And here's to you, Mrs. Robinson, Jesus loves you more than you will know“, anstimmen, musikalisch war diese Disharmonie eine Katastrophe. Hastig, viel zu schnell, fügten wir unser „wo, wo, wo“, hinzu, waren damit aber wenigstens synchron zum Takt.


Doch dann kam Aishe: „I'll lick your clit, lovely Yasmina, I love you more than you will know.“ - Was war bloß in sie gefahren? - Der Meute schien Aishes freie Interpretation zu gefallen. Als Yasmina, völlig von der Rolle den Refrain mit „wow“, statt „wo“ begann, da war es völlig aus.


„Aus, Schluss, vorbei!“, beendete Lisa, völlig hysterisch, unseren unwürdigen Auftritt. Begleitet von „Buh!“- und „Pfui!“-Rufen flüchteten wir vor den hinter uns her segelnden Sitzkissen in den Innenraum der Bar.


„Scheiße! Scheiße! Scheiße!!“, ließ Claudia ihrem Frust und ihrer Wut freien Lauf. „Ich hab's vermasselt“, schluchzte Lisa.


„Nein“, meldete sich Anne zu Wort, „wir haben es alle vermasselt.“


„Es gibt“, fuhr sie mit ruhiger, fast dozierender Stimme fort, „einen Riesenunterschied zwischen dem, wie wir uns geben und fühlen, wenn wir vollkommen zwanglos und unbefangen sein können, und dem, wie wir sind, wenn wir uns spielen müssen, nur als Rolle, nicht als uns selbst, wenn ihr wisst, was ich meine.“


„Hätte ich nur jemals bezweifelt“, hellte sich Claudias mürrischer Gesichtsausdruck mit einem Schlag auf, „dass Du, liebste Anne, seit mindestens 100 Jahren zu uns gehörst, ja, dann müsste ich spätestens jetzt alles widerrufen!“ - „Hast Du denn jemals gezweifelt?“, zwinkerte ihr Anne zu. „Natürlich nicht!“, zeigte sich Claudia künstlich beleidigt, schloss Anne liebevoll in ihre Arme.


„Hey, was war denn mit euch los?“, waren in der Zwischenzeit auch Sonja und Swantje zu uns gestoßen.


Wir sechs aber hatten keine Lust auf weitere Erklärungen, beglückwünschten sie zu ihrem Sieg. „Danke“, strahlten uns die beiden an, „wir haben uns überlegt, na, dass wir euch heute Abend zum Essen einladen wollen.“ - „Ihr müsst nämlich wissen“, erklärte Sonja, „dass heute unser letzter Abend ist, morgen früh reisen wir ab.“


Wir erfuhren, dass Sonja und Swantje, beide 21 Jahre alt, schon seit ihrem 15. Lebensjahr ein Paar waren. Sie stammten aus dem gleichen Dorf, hatten ihren Urlaub für einen einwöchigen Camping-Urlaub in Oostkapelle genutzt. Sonja arbeitete als Assistentin in einer Arnsberger Zahnarztpraxis, Swantje war Bürogehilfin in einer Anwaltskanzlei.


„Eure Einladung ist sehr lieb gemeint“, ergriff ich das Wort, „aber ich habe eine bessere Idee für euren letzten Abend.“ - „Oh, ja“, übernahm Lisa, „ihr baut euer Zelt ab und kommt zu uns, dann geben wir eine kleine Abschiedsparty für euch.“


Sonja und Swantje waren Feuer und Flamme.


„Unter einer Bedingung“, bremste Anne die Euphorie unserer beiden neuen Freundinnen, „kein Eifersuchtsdrama!“


„Versprochen!“

(Fortsetzung folgt)

Kommentare


andreashava
(AutorIn)
dabei seit: Feb '09
Kommentare: 94
andreashava
schrieb am 31.05.2009:
»@an alle
wow, ich bekomme echt rote Ohren, wenn ich eure tollen Kommentare lese, vielen herzlichen Dank dafür.
@abraxas: Die Mädchen-Serie neigt sich dem Ende zu, es kommen nicht mehr allzu viele Folgen, und dann schreib' ich auch mal was kürzeres, versprochen.
LG Andrea«

hherbert
dabei seit: Mär '02
Kommentare: 7
schrieb am 18.05.2009:
»Dreimal 10 - mehr geht leider nicht!
Erregte Gruesse - Ladyman«

bugspriet
dabei seit: Apr '04
Kommentare: 11
schrieb am 19.05.2009:
»Liebe Andrea,

über viele, viele Seiten hinweg schaffst Du es, eine lesenswerte und erregende Geschichte zu präsentieren, die weiterhin Lust auf Mehr macht und keineswegs zur Langeweile neigt. Wir sind beeindruckt und hoffen auf weitere schöne Lesegenüsse von Dir! «

mondstern70
dabei seit: Sep '04
Kommentare: 441
Mondstern
schrieb am 19.05.2009:
»Wer sieben Mal in Folge eine "neun" bekommt, muss ja gut sein. Als Leserin haben mich deine Episoden sehr gut unterhalten. Als Autorin war ich vielleicht etwas kritischer! Aber das ist gut, verdammt gut! Und das Spiel mit verschiedenen Protagonistinnen ist alles andere als leicht zu schreiben.

Warum die Leser hier nicht eine Welle von Kommentaren loslassen, verschließt sich meinem Verstand. mein Gott - gebt der Autorin doch ein kleines bisschen für ihre Mühe zurück. Irgendwann postet keiner mehr seine ausgefeilten Storys und ihr dürft dann das 3 Seiten und 2 Punkte Zeugs hier lesen.

Ich freue mich auf die Fortsetzung und wünsche dir noch viele gute Ideen und deutlich mehr Leserkommentare.

LG Mondstern :-)«

lemonen
dabei seit: Nov '01
Kommentare: 17
schrieb am 21.05.2009:
»In der Tat: 3x die 10 ist das wenigste, was man hier vergeben kann. Ein ganz grosses Lob für diese Geschichte«

Abraxas3344
dabei seit: Sep '03
Kommentare: 13
schrieb am 31.05.2009:
»Eigentlich bin ich nicht Freund solch langer Geschichten. Doch in den letzten drei Tagen hat mich diese Geschichte so gefesselt, dass ich alle Teile mehrfach gierig mehr verschlungen denn gelesen habe. Wirklich: mehr als dreimal zehn Punkte geht nicht. Klasse geschrieben, voll sinnlicher Fantasie, eines der schönsten Märchen unserer Zeit!«

baerle63
dabei seit: Mär '05
Kommentare: 103
schrieb am 02.02.2010:
»man oh man wie geil«


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