Bei der angezeigten Geschichte handelt es sich um eine erotische, nicht-pornographische Geschichte. Es gelten die Allgemeinen Geschäftsbedingungen und der Disclaimer von sevac.com. Sevac.com ist für den Inhalt der Geschichte nicht verantwortlich und distanziert sich von selbigem. Das Copyright liegt beim Autor. Jegliche Weiterverbreitung der Geschichte ist, wenn nicht ausdrücklich anders angegeben, untersagt.
Kommentare: 13 | Lesungen: 2952 | Bewertung: 8.51 | Kategorie: Soft Stories | veröffentlicht: 04.09.2015

Vom Geben und Nehmen - 1

von

Vorwort:

Ich hab schon lange nichts mehr veröffentlicht. Endlich ist es wieder soweit, es macht mir selbst Freude.

Aber an dieser Stelle wieder die Warnung an all diejenigen, die eine kurze, schnelle KlickundFick-Story suchen. Sorry, Ihr seit hier falsch! Bei mir geht es langsam zur Sache, meine Geschichten haben einen längeren Spannungsbogen, zudem versuche ich Gefühle darzustellen. Auch derbe Worte, gar Fäkalsprache, findet man hier nicht. Wer dagegen Erotik sucht, der wird, sollte ich meinem eigenen Anspruch an Geschichten in meinem eigenen Schreiben gerecht geworden sein, fündig werden.

Allen, die sich nun aufgefordert fühlen, viel Spass beim Lesen.

Mick, der sich über konstruktive Kritik freut.

Auf der Alm

Toller Urlaub, dachte Steffan, als er als Schlusslicht den schmalen Pfad den Hang hinabstieg. Vor ihm lief seine Familie, sein Frau Renate und die beiden Jungs Jan und Christoff. Angeführt wurde die ganze Truppe durch Harald, einen langjährigen Freund aus Kindertagen, mit seiner Frau Katrin und ihrer Tochter Sara. Sie waren alle in einem ähnlichen Alter, die Eltern Anfang vierzig, Jan war elf, Christoff dreizehn und Sara mit zwölf dazwischen. Sie kannten sich eigentlich schon immer, er und Harald schon aus der Schulzeit, die Frauen dann erst etwas später, aber auch schon seit fast zwanzig Jahren, die Kinder sowieso. Richtig eng befreundet waren sie aber erst seit einigen Jahren, als sie berufsbedingt näher zusammengezogen waren und nicht weit voneinander wohnten.


Sie waren jetzt in der zweiten Woche ihres Urlaubs, den sie dieses Jahr gemeinsam in den Bergen verbrachten. Sie hatten sich ein schönes Hotel ausgesucht, schöne Lage und ideal für die Touren, die sie alle gerne unternahmen, mit einem tollen Wellnessbereich, den die Frauen zum Entspannen in der Beautyabteilung und die Kinder zum Schwimmen im Innen- und Außenpool nutzten, die Herren verzogen sich gerne in die Saunen. Zum Hotel gehörte auch eine Berghütte mit Bewirtung, jedenfalls konnte man vom Hotel aus eine ausgedehnte Wanderung dorthin unternehmen. Wer es etwas anspruchsvoller mochte, und in diese Kategorie gehörten sie alle, der konnte auch sehr große Touren auf die umliegenden Berge machen und dort oben auf der Hütte übernachten. Die nicht benutzen Hotelbetten wurden dann entsprechend geringer berechnet.


Diese Möglichkeit hatten sie genutzt und waren zwei Nächte dort oben gewesen, hatten schöne Touren gehabt und abends einen Mordsspaß auf der Hütte bei deftigem Essen und sehr guter Stimmung. Jetzt befanden sie sich wieder auf dem Abstieg. Sie waren zeitig morgens aufgebrochen und sollten eigentlich noch vor dem Mittagessen wieder unten im Hotel sein. Die Kinder freuten sich nach der Enge auf der Hütte und dem eingeschränkten Komfort auf die Annehmlichkeiten des Hotels, seine Frau Renate hatte auf den Nachmittag einen Termin in der Schönheitsfarm, Harald und Katrin hatten noch keine Pläne. Harald hatte sich aber eine böse Blase gelaufen und war sicher froh, wenn er seine Bergschuhe ausziehen konnte.


In einer Senke hielt Harald an und packte zu Trinken aus, alle machten eine kurze Pause neben einem Pfosten mit Wegweisern in alle möglichen Richtungen. Eines der Schilder wies in die Richtung, in die sie laufen wollten und gab zu wissen, dass es noch eineinhalb Stunden bis zum Hotel sein sollten.


„Eigentlich schade, dass wir schon so früh wieder unten sind. Die Berge hier, die Felsen, einfach unglaublich, und erst der Ausblick oben! Das werde ich unten vermissen“, stellte Katrin fest.


„Hast du noch nicht genug?“ fragte Harald und grinste sie an. „Ich jedenfalls bin froh, wenn ich die Schuh ausziehen kann. Ich fürchte, für mich ist die Kletterei erst mal gestorben. Aber du hast schon Gämsenblut, das muss man dir lassen.“


Er sah an dem Pfosten hoch und studierte die Schilder. „Wenn’s dir noch nicht reicht, kannst du ja den Umweg über den Sattel und den Grat nehmen, das sind dann noch mal so um die vier Stunden“, sagte er zu ihr halb im Scherz. „Du kannst ja die Kinder mitnehmen, dann bist du nicht allein, und die sind dann auch richtig ausgepowert.“


„Das kannst du vergessen“, kam es postwendend von der Jugend, „wir haben noch einen Termin im Pool!“


„Und ich lass mich verschönern“, damit sagte auch Renate jegliche Beteiligung ab.


„Na, dann bleib ja nur noch ich übrig“, stellte Steffan fest und machte ein gequältes Gesicht.


„Gut, dann machen wir das so“, jetzt machte Katrin Nägel mit Köpfen, hakte sich bei Steffan unter und sah erwartungsvoll in die Runde. Sie rechnete eigentlich mit allseitigem Protest und dem Versuch, ihr das Vorhaben wieder auszureden. Aber da hatte sie sich verrechnet. Harald sagte nur was von ‚wenn du meinst‘, Renate zuckte mit den Schultern und die Kinder hatten sich bereits wieder auf den Weg gemacht, in dessen Richtung das Hotelschild zeigte.


„Und was machen wir jetzt?“ fragte sie Steffan, immer noch bei ihm untergehakt.


Steffan sah zuerst sie an, dann seine Frau und dann Harald. „Na ja, warum eigentlich nicht. Die Tour ist im Führer als sehr aussichtsreich beschrieben, es geht wieder etwas bergauf, dann über den Sattel und dann immer auf der Höhenlinie, da soll die Aussicht besonders schön sein. Am Ende geht’s dann wieder steil runter und in etwa vier Stunden müssten wir dann auch wieder im Tal sein. Also, wenn du Lust hast, ich bin dabei. Wenn ihr nichts dagegen habt?“ Die Frage war an seine Frau und Harald gerichtet.


„Na, meinen Segen habt ihr“, meinte Harald trocken.


Renate meinte nur „Dann ist er heute Abend auch schön müde“, und grinste dabei. „Pass schön auf ihn auf“, bat sie Katrin. Und damit trennte sich die Truppe, Harald und Renate bemühten sich die Kinder wieder einzuholen, ein hoffnungsloses Unterfangen, und Katrin und Steffan machten sich auf den Weg wieder bergauf.


Sie waren schon weit über eine Stunde gegangen, als sich langsam schneeweiße Wolken am bisher strahlend blauen Himmel zeigten. Steffan ärgerte sich, in Erwartung, dass sie in relativ kurzer Zeit wieder im Tal sein würden, hatte er sich gar nicht nach den Wetteraussichten erkundigt. Eigentlich war es schon fast fahrlässig gewesen, so einfach alleine loszulaufen und nicht mit ins Tal zu gehen. Er war bergerfahren, genau wie die anderen auch, und er wusste zu gut, wie schnell das Wetter wechseln konnte. Aber mit entsprechender Vorbereitung war das heutzutage kein wirkliches Risiko mehr, die Prognosen waren wenigstens für ein bis zwei Tage zuverlässig – wenn man sich denn dafür interessierte. Langsam stiegen sie schweigend hintereinander den schmalen steinigen Pfad hoch, der sich steil über die Geröllfläche den Berg hinaufschlängelte. Oben würden sie einen besseren Ausblick haben, insbesondere in die Richtung, aus der die Wolken langsam über den Himmel zogen. Danach würden sie wissen, ob sie ein Problem hatten oder ob sie die Tour wie geplant genießen könnten. Er hörte Katrin hinter sich schnaufen und lief etwas schneller, er wollte den Sattel schnell erreichen. Die anderen werden sicher schon langsam das Hotel sehen, dachte er, als er endlich oben ankam, der Pfad flacher wurde und nur noch ein großer Felsblock den Blick versperrte. Er umrundete auch den noch, dann blieb er stehen.


„Scheiße“, rief er spontan aus. Das was er da zu sehen bekommen hatte, bestätigte seine Befürchtungen. Die weißen Wolken waren nur die Vorboten von dunkleren Brüdern. Über die Gipfel auf der anderen Seite des Tales bauten sich dunkel drohende Gewitterwolkentürme auf. Das Szenario war spektakulär, und wären sie nicht mindestens drei Stunden von jeglicher Behausung entfernt, dann wäre das bestimmt ein besonderer Genuss. Aber sie waren nun mal allein hier in dieser Felsenwelt, zudem noch recht hoch und der weitere Weg zurück zum Hotel verlief auch noch recht exponiert am Grat entlang. Zurückzugehen machte auch keinen Sinn, zur Hütte war es noch weiter als zum Hotel.


„Was ist?“ fragte hinter ihm keuchend Katrin, die noch nicht auf dem Sattel angekommen war.


„Wir haben ein Problem“, stellte Steffan fest.


„Oha, das sieht gar nicht gut aus“, stimmte Katrin zu als sie neben ihm angekommen war. Und dann klingelte ihr Telefon.


Katrin angelte das Handy aus der Außentasche ihrer Wanderhose, am Display erkannte sie, dass Harald der Anrufer war.


Die anderen waren am Hotel angekommen, und als sie die Zimmerschlüssel an der Rezeption in Empfang genommen hatten, hatte sich der Hotelwirt nach den noch fehlenden erkundigt. Als er aber gehört hatte, was Steffan und Katrin vorhatten, war er nicht begeistert gewesen. Im Gegenteil hatte er besorgt gefragt, ob sie per Handy erreichbar seien, da sich ein Wettersturz angekündigt hatte.


„Hallo Harald“, meldete sich Katrin noch immer etwas außer Atem.


„Nein, hier spricht Moser vom Hotel. Ihr Mann hat mir sein Handy gegeben. Frau Stroler, wo sind sie jetzt? Und ist Herr Baumann auch bei ihnen?“ wollte der Hotelwirt wissen.


„Ja, Herr Baumann ist auch bei mir. Wir sind hier eben auf dem Sattel angekommen. Aber was ist denn los, ist was mit meinem Mann?“


„Nein, mit ihrem Mann ist alles in Ordnung“, antwortete der Wirt. „Sie haben ein Problem, wenn sie nicht schleunigst einen Unterschlupf finden, Frau Stroler. Es kommt ein Unwetter, und das ist dort wo sie beide jetzt sind, gar nicht lustig. Wir müssen mit Gewitter und schwerem Regen rechnen. Sie müssten das eigentlich schon sehen.“


Katrin sah Steffan besorgt an. „Ich glaub, wir haben wirklich ein Problem“, sagte sie zu ihm. „Ja, wir haben es schon bemerkt, das ist ja nicht zu übersehen. Wir haben nur noch nicht besprochen, was wir jetzt machen, zurückgehen, oder doch lieber weiter“, sprach sie dann wieder ins Telefon.


„Nein, gehen sie nicht weiter, Frau Stroler“ intervenierte der Wirt. „Ich bin bei der Bergwacht und wir haben dort oben eine Schutzhütte eingerichtet, in einer ehemaligen Alm. Es gab in den letzten Jahren immer wieder Fälle, dass jemand dort in Bergnot geriet. Deshalb haben wir die Alm instand gesetzt und ausgerüstet. Hören sie mir jetzt gut zu, ich erkläre ihnen genau, wie sie dort hinkommen.“


„Warten sie, ich schalte auf Lautsprecher, dann kann Steffan auch mithören.“ Katrin schaltet das Handy auf laut.


„Gut“, begann der Wirt, „gehen sie wieder etwas den Hang vor dem Sattel zurück, das sollten so circa zweihundert Meter sein. Sie gehen bis zu einem sehr großen Felsblock, der aus der Wand gebrochen ist. Dort gehen sie nicht auf dem Pfad weiter, sondern hoch zu Wand. Am Block finden sie auch eine Markierung, die ist ihnen vorher vielleicht gar nicht aufgefallen. Folgen sie der Markierung bis zur Wand. Dort liegt ebenfalls ein großer Brocken, hausgroß, ist nicht zu übersehen. Und dort direkt an diesem Brocken finden sie die Hütte. Der Klotz schützt die Hütte vor Steinschlag, deshalb wurde sie dort gebaut. Die eigentliche Alm lag etwas weiter auf der anderen Seite vor dem Geröllfeld. Ist eigentlich nicht zu verfehlen. Der Schlüssel hängt oben am Türrahmen an einem Nagel, rechts glaub ich.“


Die Wolken hatten mittlerweile Fahrt aufgenommen und die Farbe hatte von blütenweiß zu dunkelgrau gewechselt, auch der Wind hatte aufgefrischt, noch war es recht warm.


„Okay, haben wir verstanden“, bestätigte Steffan, „Weg zurück, am Block abbiegen und rauf zur Wand bis zum großen Brocken. Sollte in so zwanzig Minuten machbar sein.“


„Rechnen sie mit einer halben Stunde. Sie sollten sich beeilen, es wird recht ungemütlich werden. Aber in der Hütte finden sie alles, was sie brauchen. Holz sitzt im Vorraum, Dauernahrung finden sie in dem kleinen Schrank an der Rückseite, Decken liegen auf den Betten.“


„Ähm, es ist erst früher Nachmittag“, stellte Katrin irritiert fest. Die ersten Tropfen fielen.


„Sie sollten jetzt losgehen, Frau Stroler. Und es wird nicht so mit einem kleinen Regenschauer abgehen, es ist, wie ich schon sagte, ein Wetterstutz vorhergesagt. Das wird sicher die ganze Nacht regnen und gewittern. Und hoffen wir, dass es dabei bleibt.“ Die Stimme des Wirts ließ spüren, dass das kein Spaß mehr war. „Gehen sie jetzt. Und melden sie sich wieder, wenn sie in der Hütte sind. Ab die Post!“


„Gut, wir gehen schon. Wir melden uns.“ Steffan hatte die ersten Tropfen auch gespürt, ebenso den böigen Wind. Katrin schaltete das Handy aus und sie begannen mit schnellen Schritten den Rückweg. Schon von weitem konnten sie den großen Felsen ausmachen, aber obwohl sie sich beeilten, hatte der Regen begonnen, noch bevor sie ihn erreichten. Steffan und Katrin hielten im Windschatten kurz an um ihre Regenjacken aus den Rucksäcken zu holen. Mit den Kapuzen auf machen sie sich an den Aufstieg zur Wand. Die dauerte dann noch länger und als sie endlich an der Hütte angekommen waren, fauchte der Wind um die Felsen und der Regen prasselte auf sie herab.


Der Schlüssel hing wie beschreiben an einer geschützten Stelle an einem Nagel über der Tür. Steffan öffnete mit klammen Fingern das Schloss, die Temperatur war innerhalb kürzester Zeit dramatisch gefallen. Als er die Türe hinter Katrin wieder schloss regnete es draußen waagerecht und der Wind war zu Sturm gewachsen. Triefend und tropfend standen sie in dem kleinen Vorraum und nahmen die Kapuzen ab. Kleine Seen bildeten sich zu ihren Füßen und Katrins Haare hingen in nassen, schwarzen Strähnen in ihr Gesicht, von Steffans Nase fiel ein Tropfen. Es war fast stockdunkel, zum einen waren die Läden geschlossen, und zum anderen hatte sich der Himmel verdunkelt als wäre es bereits Nacht.


Steffan nahm den Rucksack ab und kramte in einer der Vortaschen. Dann flammte eine kleine Taschenlampe auf und der Lichtkegel begann die Umgebung zu erkunden.


„Schöne Scheiße“, kommentierte er das Wetter und die Situation, in der sie sich befanden. Der Sturm antwortete indem er die Türe, die Steffan wohl nicht richtig geschlossen hatte, aufwarf und gegen die Hüttenwand krachen ließ.


Katrin packte die Tür und schloss sie wieder. Sie nahm nun ebenfalls den Rucksack ab. „Kann man wohl sagen“, stimmte sie Steffan zu und folgte ihn. Er drang weiter in das Gebäude vor. Die Eingangstür hatte sie nur in einen Windfang geführt, der durch das dort aufgeschichtete Brennholz noch enger und kleiner aussah, als er eh schon war. Steffan öffnete eine Tür die nach rechts in einen anderen Raum führte, es war anscheinend der Raum, der als Schutz und Unterschlupf gedacht war. Der Raum war vielleicht fünf mal fünf Meter, in der Mitte stand ein Tisch und vier Stühle, zwei Wände hatten Fenster in deren schwarzen Scheiben sich das Licht der Lampe spiegelte. An einer anderen Wand stand der kleine Schrank, von dem ihr Wirt gesprochen hatte. Und eine andere Wand wurde vollständig von zwei Doppelstockbetten eingenommen.


„Schau mal“, Katrin ging zu dem kleinen Schrank, wohl ein altes Küchenbuffet, „ich glaub, das sieht wie eine Petroleumlampe aus.“ Auf der Ablagefläche stand tatsächlich eine Öllampe, Streichhölzer und auch zwei Feuerzeuge lagen direkt daneben. Steffan kam zu ihr und legte seine Taschenlampe daneben. Katrin nahm die Lampe und er ein Streichholz. Die Lampe wurde entzündet und tauchte den Raum in weiches angenehm warmes Licht.


Steffan schaltete seine Taschenlampe aus. In diesem Moment erstrahlten die Herzen, die in die Fensterläden geschnitzt waren, in gleisend hellem Licht wie Scheinwerfer, unmittelbar gefolgt von einem ohrenbetäubenden Donner. Die ganze Hütte zitterte wie unter einem Hammerschlag. Katrin schrie auf und auch Steffan zuckte erschrocken zusammen und zog instinktiv den Kopf ein.


„Meine Herrn, da haben wir aber Glück gehabt. Das ist ja direkt über uns“ sagte er und das Echo des Donners grollte und rollte durch das Tal wie ferner Kanonendonner. Der nächste Blitz, der nächste Donner. Katrin zuckte wieder zusammen.


„Na, den Heimweg hab ich mir aber anders vorgestellt“, maulte sie ärgerlich, mehr weil sie sich fühlte wie ein Teenager als wegen der verpfuschten Wanderung. Sie stellte ihren Rucksack ab und zog die tropfnasse Jacke aus. „Und nass bin ich auch noch, verdammt!“ Tatsächlich hatte die Jacke nicht das gehalten was die Werbung versprochen hatte, das T-Shirt drunter zeigte deutliche Wasserflecken. Ihre Hose hatte der Regen komplett durchdrungen, selbst die Unterhose klebte unangenehm klamm an ihrem Po. „Ich bin nass bis auf die Haut“, stellte sie fest, ein weiterer Paukenschlag unterstrich ihren Ärger.


„Mach dir nichts draus, mir geht’s auch nicht besser.“ Auch Steffans Kleidung war wohl mehr nach modischen Gesichtspunkten gemacht worden, denn nach praktischen. Er hatte am falschen Ende gespart, musste er sich im Stillen eingestehen. Jacke, Shirt, Hose, selbst die Socken und die Stiefel, alles nass. „Da werden wohl die Sachen von Gestern noch mal herhalten müssen.“ Er begann in seinem Rucksack zu kramen, wenigstens der schien einigermaßen mit dem Regen fertig geworden zu sein, Katrin folgte seinem Beispiel.


„Na klasse, kann ich vergessen!“ Sie zog einen Stoffbeutel aus ihrem Rucksack, ganz dunkel von Feuchtigkeit. Sie mochte keine Plastikbeutel, weil darin die getragene Wäsche schon nach kurzer Zeit einen sehr eigenen Geruch annahm. Jetzt verfluchte sie den Stoffbeutel und wünschte sich Plastik. Resigniert ließ sie die Arme sinken.


„Du musst dich trotzdem ausziehen“, forderte sie Steffan auf, „du holst dir ja noch eine Erkältung.“ Er schaute auf den Plastiksack, den er in Händen hielt. Eine Unterhose von sich konnte er Katrin unmöglich anbieten, längere Sachen, außer zwei gebrauchte T-Shirts hatte er nicht. Nur den Pullover, den er immer im Rucksack hatte, konnte er ihr geben. Er zog das Teil hervor und hielt es ihr hin. „Hier, nimm, besser als nix.“ Katrin sah ihn an, dann den Pullover. Sie zuckte mit den Schultern, nahm den Pullover und begann sich auszuziehen.


Begleitet vom Konzert, das der Sturm und das Gewitter für sie spielten, zogen sie sich schweigend aus und standen dann nackt und frierend in dem vom der Petroleumlampenlicht schummrig erhellten Raum.


„Könnte ja fast romantisch sein, wenn ich nicht so frieren würde“, sagte Katrin grinsend. Sie hatte keine Scheu vor Steffan, sie waren alle zusammen schon oft in der Sauna gewesen, sie kannten die nackten Körper des anderen.


Steffan grinste schräg zurück, „sieht man.“ Er deutete mit dem Kinn in Richtung ihrer harten, von der Kälte zusammengezogenen Brustwarzen. Er schlüpfte in eine Unterhose und in ein getragenes T-Shirt, das deutlich nach dem Schweiß der Wanderungen des Vortages roch. Schlafen wollte er in den Klamotten sicher nicht, dachte er bei sich.


Katrin stand splitternackt vor ihm, hob den Pullover über den Kopf und zog ihn sich über. Ihr Brüste, an denen schon ein wenig die Schwerkraft gezehrt hatte, wurden dabei nach oben gehoben und hatten für einen kurzen Moment eine unglaublich schöne Form. Die harten Warzen standen steil aufgerichtet auf den weichen runden Hügeln und unterstrichen ihre Schönheit, Gänsehaut überzog Katrins Brüste in dem Moment, als sie unter der kratzigen Wolle von Steffans Pullover verschwanden.


„Was ist? Hast du mich noch nie nackt gesehen?“ fragte Katrin, als ihr Kopf oben aus dem Rollkragen aufgetaucht war und sie bemerkt hatte wie er sie ansah.


Ertappt grinste Steffan zurück. „Ne, also doch, hab ich schon. Aber noch nie in so einem kurzen Rock.“ Sein Pully reichte ihr grade mal bis knapp über die Hüften und ließ mehr offen als er verdeckte.


Katrin sah an sich hinunter, dann zu ihm. „Du wirst aber jetzt nicht auf falsche Gedanken kommen, mein Lieber.“ Tadelnd funkelte sie ihn an. „Außerdem ist mir immer noch viel zu kalt. Können wir nicht irgendwie warm machen? Herr Moser hat doch was von Feuer gesagt.“


„`Tschuldige, aber du hast recht, mir ist auch schweinekalt.“ Steffan sah sich um. An der Wand mit dem Schrank stand auch ein altertümlicher Ofen oder Herd, jedenfalls führte ein Ofenrohr aus dem Gerät. Er ging zurück in den Windfang, suchte mit der Taschenlampe nach Feuerholz und kam wieder zurück. Unter dem Getöse des Unwetters hatte er dann in kurzer Zeit Feuer entfacht. Katrin sah ihm von einem Stuhl aus zu, in eine Decke gewickelt, die sie sich von einem der Betten geholt hatte. Über dem Ofen waren wie ein hohes Geländer Stangen angebracht, auf die hängte Steffan, nachdem das Feuer brannte, ihre nassen Kleidungsstücke auf. Als Katrins Unterwäsche dran war konnte er sich ein breites Grinsen nicht verkneifen. Sie trug doch tatsächlich Slips mit Spitzeneinsatz in den Bergen, einer war sogar fast durchsichtig.


„Dass du in den Dingern frierst ist mir völlig unerklärlich, so heiß wie die sind“, wunderte er sich provozierend. Zu seiner Überraschung ging sie aber nicht darauf ein. Im Gegenteil, sie machte ein mürrisches Gesicht.


„So heiß sind die gar nicht“, gab sie grummelnd zurück.


Steffan merkte sofort, dass es besser war, dieses Thema erst mal nicht weiter zu verfolgen. Immer noch nur mit Unterwäsche bekleidet wendete er sich dem Schrank zu. „Wollen mal sehen, was die Küche des hohen Hauses zu bieten hat.“ Mit diesen Worten öffnete er den Unterschrank. Hier fand er dann aber nur einige Töpfe und eine altertümliche Kanne, die man direkt aufs Feuer stellen konnte. Dem dunklen Boden nach hatte sie das auch schon einige Male erlebt. Er öffnete auch die oberen beiden Schranktüren. Und siehe da, hier wurde er fündig. In dicker Folie verpackte Dauerkekse, eingeschweißte Teebeutel, Dosen mit allerlei Eintöpfe und flüssigkeitsreduzierte Nahrungsmittel, alles aus Armeebeständen und noch mindestens zehn Jahre haltbar.


„Na, da können wir ja ein Sternerestaurant aufmachen. Verhungern werden wir nicht“, stellte er zufrieden und mit erwachten Lebensgeistern fest. „Die anderen werden heute nicht so fürstlich speisen.“


Sie sahen sich gleichzeitig mit einem gemeinsamen Gedanken an. „Shit, wir müssen anrufen“, sagte Katrin und suchte nach ihrem Handy. „Hoffentlich funktioniert das auch bei dem Wetter.“ Sie wartete auf ein Rufzeichen.


„Hei, hallo, ja wir sind in Sicherheit“, rief sie ins Mikrofon als sich Harald auf der anderen Seite meldete. „Ja es geht uns gut, nass bis auf die Haut, aber wir werden es überleben. Die Hütte wäre ganz gemütlich, wenn draußen Petrus nicht zu einer Kegelmeisterschaft geladen hätte. … Ja, mach ich.“ Sie reichte Steffan das Handy. „Renate.“


Steffan nahm das Gerät, erklärte nochmal die Lage, immer wieder unterbrochen durch den Donner des Gewitters, das anscheinend keinen Meter weiterziehen wollte. Dazwischen hörten sie sogar den Abgang eines Steinschlages, der ihnen aber dank des großen Felsens zwischen Wand und Hütte nichts anhaben konnte. Er beschrieb dann in aller Breite das noch zu kochende Abendmenü und die romantische Atmosphäre, was ihm einen Hieb in die Rippen von Katrin und eine Standpauke von Renate einbrachte. Nach dem auch noch alle Kinder gegrüßt und beruhigt waren legte er schließlich auf. Katrin schaltete das Gerät vereinbarungsgemäß komplett aus, sollte das Wetter länger so bleiben, dann wäre ein funktionsfähiger Akku von Nutzen.


„So, jetzt lass uns mal überleben“, sagte Steffan, ließ den Blick über die Dosen gleiten und wählte schließlich eine aus. Sie ließ sich mit dem Pullring öffnen, ein Topf nahm den Inhalt auf und er stellte ihn auf dem Ofen. Dann schnappte er die Kanne, blickte seufzend zur Tür und stellte sie wieder hin. Er zog sich das Shirt über den Kopf und auch die Unterhose musste nach kurzem Zögern weichen. Mit der Kanne ging er splitternackt zur Tür. Im Rausgehen sagte er noch zur verwundert auf seinen Hintern schauenden Katrin „Wenn ich da mit Klamotten rausgehe, dann hab ich auch nichts mehr trockenes.“ Kurz darauf stellte er die mit Regenwasser gefüllte Kanne zischend auf die heiße Herdplatte neben den Topf.


Katrin lachte als er mit einem Löffel aus einer Schublade den Eintopf umrührt. „Also von Nacktputzen hab ich ja schon gehört, aber von Nacktkochen noch nicht.“ Steffan stand tatsächlich nackt am mittlerweile warmen Herd und trocknete sich so ohne Handtuch, das es nicht gab.


„Wenn das `ne Marktlücke ist, dann sollte ich mich vielleicht selbständig machen.“


„Meinen Auftrag hast du sicher, wenigstens einmal die Woche. Und erst der Nachtisch, hmmm.“ Spielerisch verdrehte sie die Augen. Steffan wurde fast verlegen. So frivol hatte er Katrin noch nie erlebt. Er war aber auch noch nie in einer solchen Situation mit ihr allein gewesen, geschweige denn nackt. Er stellte den Eintopf etwas zur Seite und zog sich wieder die Unterhose, das Shirt und auch ein Paar Wandersocken über. Langsam wurde es warm in der guten Stube und der Duft der Dauermahlzeit durchzog den Raum.


Katrin stand grinsend auf, warf die Decke auf einen Stuhl und begann nach Tellern und Besteck zu suchen, sie deckte den Tisch. Als sie sich dabei über den Tisch beugen musste gab der knappe Pully ihren blanken Hintern frei. Steffan, der den Topf brachte, konnte sich nicht beherrschen und gab ihr einen freundschaftlichen Klapps drauf.


„Der ist für den Nachtisch.“


Sie setzten sich gegenüber und sahen sich an. Eine eigenartige Stimmung machte sich breit, das Gewitter hatte nachgelassen, es war nur das gleichmäßige Prasseln des Regens und das Geplätscher der Regenrinne zu hören. Nur noch von Ferne grollte der Donner. Sie wurden sich beide der Situation bewusst, in der sie sich gerade befanden. Katrin schlug die Decke um ihre Beine und sah Steffan an, ein eigenartiges Glitzern in den Augen, das ihn irritierte. So hatte er sie tatsächlich noch nie erlebt. Irgendwas stimmte mit ihr nicht.


„Ähm, gibt’s was zu essen, oder träumst du vom Nachtisch?“ wollte Katrin wissen und sah ihn erwartungsvoll und mit schelmischem Grinsen an. Steffan teilte aus und sie verzehrten schweigend ihr doch recht karges Mahl aus Doseneintopf, Dauerkeksen und einem dünnen Tee ohne Zucker.


Satt lehnte sich Katrin schließlich zurück und schob ihren Teller von sich. Sie sah zu den Betten. Es war zwar erst früher Abend, aber sie spürte die Anstrengung der letzten Stunden in allen Gliedern. Sie stand auf, räumte das Geschirr zusammen und stellte alles auf dem Schränkchen ab.


„Ich glaub, ich bin bettreif“, sagte sie und stand dabei gähnend vor Steffan, der noch am Tisch saß. Er grinste etwas anzüglich. Sie sah aber auch zu gut aus in seinem Pullover, der ihre Scham grade so nicht bedeckte, und die deshalb nur zu ahnen war, weil die Petroleumlampe so ein schummriges Licht verbreitete. Er erschrak vor seinem Bedürfnis, sie jetzt einfach zu sich herziehen zu wollen. Verlegen räusperte er sich und sah woanders hin.


„Idiot!“, stellte Katrin fest, die seine Gedanken wohl erraten hatte. „Aber ich bin wirklich müde nach all dem Scheiß heute. Ich möchte ins Bett. Ist’s dir recht, wenn ich das da nehme, ist näher am Ofen.“ Sie deutete auf eines der unteren Betten. Er nickte nur. „Und“, begann sie etwas verlegen, „Steffan, könnte ich deinen Hüttenschlafsack haben? Meiner ist noch feucht. Und in das Bett möchte ich nicht auch nach nackt steigen, nachdem ich schon keine trockenen Klamotten mehr hab.“


„Klar“, antwortete er gönnerhaft, stand auf und begann in seinem Rucksack zu wühlen. Viel war nicht mehr drin und er wurde gleich fündig. Er reichte ihr die Rolle und Katrin bereitete ihr Bett. Dabei war ihr sehr wohl bewusst, dass sie ihm ihre blanke Kehrseite zeigte. Der Gedanke ließ ein leises Kribbeln in ihr aufsteigen, gepaart mit schlechtem Gewissen. Steffan war ein Freund, seine Frau war ihre Freundin und sie liebte ihren Mann. Trotzdem ließ sie sich ausgiebig Zeit, das Bett zu machen. Die Wärme, die der nahe Ofen abstrahlte und auf ihren nackten Schenkeln brannte, sein Blick, der sicherlich versuchte, etwas von den im dunklen Schatten liegenden Stellen zu erhaschen, waren einfach zu verführerisch. Aber dann war das Bett doch schließlich gemacht. Sie wandte sich ihm zu.


„Darf ich den anbehalten?“ fragte sie und hob den Saum des Pullys an. Als sie damit unbeabsichtigt den Blick auf ihren Venushügel freigab war das fast zu viel für Steffan. Er hatte sie schon oft nackt gesehen, wusste, dass sie nur die Schamlippen rasierte, nicht wie Renate alles, dass ihr Hügel von einem schmalen sorgfältig gestutzten Streifen Haare gekrönt wurde. Aber er hatte sie nie so unschuldig dabei erlebt, so verletzlich und zart in dieser Umgebung, in der die Natur eben erst ihre unbändige Gewalt gezeigt hatte. Er stand auf und seufzte unwillkürlich.


„Klar kannst du“, und ohne darüber nachzudenken nahm er sie in den Arm.


Katrin war überrascht, damit hatte sie nicht gerechnet. Aber sie schloss die Augen und legte ihren Kopf an seine Schulter. Sie tat nichts, sie umarmte ihn nicht, sie war völlig passiv, aber sie genoss diese spontane Geste der Freundschaft, und sie genoss auch seine körperliche Nähe, die Wärme seines Körpers, selbst den Schweißgeruch seines getragenen T-Shirts fand sie in diesem Augenblick schön, ein Teil ihrer Intimität. Zögernd trennten sie sich wieder und sahen verlegen in unterschiedliche Richtungen.


„Danke für heute“, sagte sie leise.


„Nichts zu danke, das Vergnügen ist ganz meinerseits“, antwortete er mit etwas belegter Stimme. Dann kroch zuerst sie in ihr Bett, Steffan löschte das Licht, und dann ging auch er in das Bett neben dem von Katrin. Draußen regnete es immer noch in Strömen.

Er träumte einen unglaublichen Mist in dieser Nacht, von Regen, der ihn ertränken wollte, von Donnerschlägen die auf ihn zielten und dann auch noch von einem Erdbeben das ihn durchrüttelte.


„Steffan“, sagte das Erdbeben und schüttelte ihn wieder. „Steffan, tut mir leid“, seit wann entschuldigen sich Erdbeben fragte sich sein Unterbewusstsein. Diese Fragestellung ließ seinen Verstand anfangen zu arbeiten, Erdbeben entschuldigen sich einfach nicht.


„Steffan! Mein Gott, so kann doch kein Mensch schlafen.“ Es war Katrin die ihn versuchte wach zu bekommen. Wo war er? Warum war da Katrin und nicht Renate? Hatte er geschnarcht? Und warum ist es hier so unglaublich dunkel?


„Was ist denn, hab ich geschnarcht?“ wollte er wissen.


„Das auch“, antwortete die gesichtslose Stimme von Katrin aus der Schwärze. Er hatte immer noch nicht alles beisammen und keine Idee wo er sich eigentlich befand. Aber es war lausig kalt, das war schon mal sicher.


„Kann ich zu dir in Bett? Ich frier mich zu tote. Der Ofen ist ausgegangen und es ist schweinekalt.“


„Meinetwegen“, brummte er und rutschte träge etwas zur Seite. Die Decke wurde angehoben und ein eiskalter Körper schob sich zu ihm. Die Eiszapfen, die mal Katrins Füße gewesen sein mussten, ließen ihn dann aber schnell wach werden. Sie waren auf der Berghütte, kein Strom, keine Heizung, das Unwetter, jetzt war alles wieder da. Das Bett war zu schmal um nebeneinander auf dem Rücken zu liegen und sich nicht zu nahe zu kommen. Katrin drehte sich und versuchte so wenig wie möglich Körperkontakt herzustellen, vergebens.


„Komm schon, hab dich nicht so“, brummte er und schob ihr seinen Arm unter ihren Kopf. „Ich fresse dich schon nicht.“ Sie landeten schließlich in der Löffelchenstellung und Katrin genoss die Wärme seines Körpers und schmiegte ihren Rücken und Po an ihn, so gut es ging. Sie fror erbärmlich, aber mit ihm als Heizkissen würde sich das bald legen.


Es war stockdunkel in der Hütte, absolute Schwärze, es machte keinen Unterschied ob die Augen geöffnet oder geschlossen waren. In so einer Situation wird das Gehör irgendwie schärfer. Katrin lauschte auf die Geräusche um sie herum. Es war unglaublich still. Sie hatte keine Ahnung wie lange sie schon geschlafen hatte bis sie von der Kälte geweckt worden war. Es war jedenfalls nicht das Schnarchen von Steffan, das hatte sie erst gehört, nachdem sie bereits aufgewacht war. Sie grinste, wie konnte man neben so einem Mann schlafen. Sie hörte seinen gleichmäßigen, entspannten Atem. Und das machte ihr bewusst, dass es außer seinem Atmen nichts zu hören gab, kein Regenprasseln auf dem Dach, kein Gluckern der Dachrinne, kein Donnern, das Unwetter hatte sich gelegt oder verzogen. Sie lauschte, ob sein Atmen verriet, dass er schon wieder schlief. Es schien so und sie schmiegte sich in seinen Arm, auf dem ihr Kopf lag.


Aber er schlief noch nicht wieder. Er legte den oberen Arm um ihre Taille und zog sie zärtlich noch etwas näher zu sich heran. Sie fühlte sich gut an, auch wenn ihr Hintern kalt wie ein Eisklotz war. Das würde wenigstens dafür sorgen, dass sein Unterbau nicht zu leichtfertig auf ihre Nähe reagieren würde. Er musste bei diesem Gedanken ein Grinsen verkneifen. Aber er war zu müde für irgendeinen Blödsinn und würde schnellstens wieder einschlafen.


Zuerst erschrak sie und versteifte sich etwas. Sie war ja nicht zu ihm ins Bett gekrochen um ihn zu verführen, sondern weil es ihr so erbärmlich kalt gewesen war. Aber als er keine weiteren Anstalten machte, entspannte sie sich wieder. Sie wollte keine Situation heraufbeschwören, die nur ungut enden musste. Andererseits vermisste sie gerade diese körperliche Nähe sehr. Mit Harald war so etwas schon lange nicht mehr machbar. Warum auch immer, im Bett hatte es schon lange keinen Sturm mehr gegeben, meist nicht mal mehr ein laues Lüftchen. Sie liebten sich auf ihre Weise, aber doch schon fast platonisch.


„Steffan?“ Hatte sie das gerade gesagt? Was machte sie da, war sie verrückt geworden? Ihr Herz fing an zu rasen.


„Hmmm“, kam es schlaftrunken zurück. Und als sie nicht gleich etwas antwortete „Was is’n?“


„Ich ….“ Kurze Pause.


„Nu sach schon.“


Schweigen, ein Minute lang, dann ganz leise und fast verschämt „Du und Renate ….“


„Ja?“ brummte Steffan.


„Habt ihr noch Sex?“


Nun war es raus. Und in Steffans Kopf hatte jemand einen Riesengong geschlagen und er war wach.


„Ob wir was?“ fragte er ungläubig.


„Ich meine, ob ihr noch miteinander schlaft?“ Katrin konkretisierte ihre Frage, sie hatte den Stein ins Rollen gebracht, jetzt sollte er auch bis ins Tal gelangen.


Steffan zögerte und überlegte, ob der Katrins Frage richtig verstanden hatte, schließlich war es mitten in der Nacht. Aber es gab keinen Zweifel.


„Äh, ja, klar … tun wir“, antwortete er zögernd und auch verlegen. „Warum fragst du?“


Sie ignorierte seine Gegenfrage. „Oft?“


„Pfffff“, er blies die Backen auf und unabsichtlich direkt in Katrins Ohr. Ein Schauer rann ihr über den Rücken und Gänsehaut überzog ihre Brüste, ihre Bauchmuskeln spannten sich im Reflex. Sie fand diesen leichten Lufthauch an ihren Ohren unglaublich erotisierend. Das machte es für sie nicht einfacher, eher komplizierter. Einerseits hatte sie den unmittelbaren Körperkontakt und die Reaktion ihres Körpers, was ja eigentlich verboten war, andererseits war es ja gerade das was sie in ihrer Ehe vermisste und sie so frustrierte. Sie beschloss die Spannung zwischen diesen beiden Aspekten einfach zu genießen, wer wusste wie flüchtig das war.


„Sag schon, wie oft?“


„Na ja … so ein ... zwei Mal die Woche“, er hoffte, dass sie ihm das abkaufen würde. Sie merkte natürlich an seinem Tonfall, dass das eine ausweichende Antwort war.


„Sag ehrlich, bitte.“


„Hm, so ein Mal die Woche, manchmal auch nur alle zwei Wochen, manchmal auch öfter.“ Jetzt hoffe er, dass sie sich damit zufrieden geben würde.


„Und?“


„Was und?“


„Wie … ist es?“


„Wie wie ist es?“


„Jetzt wiederhol doch nicht dauernd meine Frage. Sag schon, wie ist es, wenn ihr Sex habt? Ist es gut?“


Er überlegte, was er ihr antworten sollte. Was wollte sie eigentlich wissen? Wie er und Renate es mit einander machten? Warum in Teufels Namen wollte sie das wissen, stellte solche Fragen? Hatten sie und Harald Probleme? War ihre Ehe gefährdet, hätte er jedenfalls nicht vermutet, dazu machten sie beiden eigentlich einen zu harmonischen Eindruck. Auf was wollte sie raus?


„Ist es dir zu intim? Dann entschuldige, wenn’s dir zu peinlich ist.“ Katrin versuchte zurück zu rudern, nachdem er nicht sofort geantwortet hatte, hatte sie befürchtet, den Bogen überspannt zu haben. Sie wollte schonaufgeben.


„Hm, wie machen wir es?“ frage er rhetorisch.


„Nein, nicht wie ihr es macht. Ich wollte nur wissen, wie es ist. Macht es Spaß für euch?“


„Klar macht es Spaß. Vielleicht nicht mehr so wie am Anfang, aber es macht uns immer noch Spaß. Ja, macht es immer noch.“ Diese Antwort war spontan und ohne Zögern gekommen. Jetzt war es Katrin, die nicht sofort weiterfragte.


Sie hatte das befürchtet, diese Antwort. Renate und Steffan hatten auch nach Jahren Ehe noch regelmäßig Sex, hatten Spaß daran und Spaß miteinander. Ein dicker Kloß der Frustration bildete sich in ihrem Magen.


„Macht ihrs wirklich jede Woche?“ wollte sie bestätigt haben.


„Na ja … vielleicht nicht wirklich regelmäßig und nach Stundenplan … nicht mehr so wie früher …“ Steffan zog in Gedanken eine Bilanz, wie oft hatten er und Renate in den letzten Wochen Sex gehabt?


Zu wenig für seinen Geschmack, klar. Das war schon immer so gewesen. Aber doch das eine und andere Mal. Auch jetzt im Urlaub hatten sie miteinander geschlafen. Öfter sogar als gewöhnlich, da sie mehr Zeit zusammen verbrachten und auch entspannter waren. Die Jungs hatten ja zum Glück ihr eigenes Zimmer direkt nebenan. Renate war sogar mal richtig scharf geworden als sie ein junges Paar in der Hotelsauna beobachtet hatte. Das Mädchen war total verliebt gewesen und hatte heftig mit dem jungen Mann rumgeknutscht. Na, und der hatte dann das Handtuch sehr eng um seine Hüften binden müssen, um das Ergebnis der Küsserei wenigstens einigermaßen zu verbergen. Renate hatte dann vorgeschlagen, doch noch auf dem Zimmer zu duschen und ihm gleich, nach dem sie dort angekommen waren, den Bademantel ausgezogen. Sie hatten es dann nicht mehr unter die Dusche geschafft, sondern es sofort auf dem Bett miteinander getrieben. Steffan musste bei dieser Erinnerung grinsen. Das war eine der selteneren Aktionen, aber gut gewesen. Doch, es machte immer noch Spaß mit Renate Sex zu haben. Er kannte ihren Körper, den sie durch regelmäßigen Sport in Form hielt, die beiden Schwangerschaften hatten ihr ebenfalls nichts anhaben können. Sie kannten sich und wussten was dem anderen gefiel und was ihn erregte. Das glich die geschwundene Spannung der früheren Jahre aus, als sie sich noch entdeckten.


Gedankenverloren begann er unbewusst mit seiner freien Hand träge über Katrins Bauch zu streicheln. Er schwelgte in der Erinnerung an Renates Geilheit. Sie war ganz wuschig geworden, als sie bemerkt hatte, dass der junge Mann einen Harten unter seinem Handtuch zu verbergen versuchte. Und zugegeben, der war ganz bestimmt nicht unterbestückt gewesen. Die beiden waren zuvor schon einmal in eine Sauna gegangen, in der auch er und Renate waren. Was der zu zeige hatte war sicher mehr als er selbst zur Verfügung stellen konnte. Der Kerl war zwar nicht hart, aber immer noch imposant, muss er selbst zugeben. Auf Renate hatte es jedenfalls einen sehr appetitanregenden Eindruck gemacht. Sie musste schon nass gewesen sein als sie auf ihr Zimmer gegangen waren. Langsam zeigte die Erinnerung auch bei ihm Wirkung.


Er erschrak und kam in die Wirklichkeit zurück, als ihm Katrin eine Hand auf seinen Unterarm legte. Er lag nicht mit Renate im Bett! Steffan wollte sich zurückziehen, die Hand wegnehmen und etwas Abstand zwischen sich und Katrin bringen. Wie peinlich, er lag hier mit der Frau seines besten Freundes im Bett weil sie fror, und er bekam aus der Erinnerung an seine eigene Frau einen Harten. Und das alles noch bei absoluter Dunkelheit, eine groteske Situation, das hatte was irreales.


Katrin hielt ihn fest, ließ ihn nicht auf Abstand gehen. Sie packte seinen Arm fester und legte ihn wieder zurück auf ihren Bauch, immer noch getrennt durch den Pullover. Sie stellte auch den Druck ihres Pos zu seinem Unterleib wieder her.


„Hat Renate noch Spaß an der Sache?“ wollte sie wissen.


„Klar“, er lachte leise, weil sich ihre Frage genau mit seiner Erinnerung deckte.


„Du meinst, sie will es auch manchmal, von ihr aus meine ich“, hakte Katrin nach.


„Ja, sicher geht der Anstoß auch von ihr aus. Katrin, auf was willst du raus? Habt ihr, du und Harald, ein Problem? Oder was treibt dich um? Ich merk doch, dass du da was ganz konkretes im Sinn hast!“ Steffan hatte genug vom Rätselraten, er wollte Klarheit. Und ein unbestimmbares Gefühl sagte ihm, dass Katrin etwas mit sich herumtrug, mit dem sie alleine nicht mehr klarkam.


Katrin antwortete lange nicht. Dann spürte sie, wie ihr die Tränen über die Wange liefen, leise, fast tonlos begann sie zu weinen.


„Weißt du, wann wir das letzte Mal Sex hatten?“ schniefte sie. „Vor zwei Monaten!“ Jetzt heulte sie richtig los.


„Oha“, ein anderer Kommentar kam Steffan spontan nicht in den Sinn. Seine Gedanken begannen zu rotieren. „Aber … willst du mir etwa sagen, dass Harald eine andere hat?“ Entsetzen machte sich in ihm breit. Sein bester Freund eine Geliebte und seine Frau betrügen, und er, Steffan, hätte davon nichts mitbekommen sollen? Das konnte er nicht glauben.


„Nein, hat er nicht“, kam kleinlaut von Katrin. „Er hat einfach keine Lust mehr auf Sex. Es liegt angeblich auch nicht an mir. Er hat einfach keine Lust.“ Jetzt hatte sie sich wieder gefangen, es sprudelte nur so aus ihr heraus, sie musste es einfach loswerden. „Manchmal ist es auch die Arbeit, der Stress und so, oder nach dem Sport ist er zu geschafft. Am Wochenende möchte er dann was mit der Kleinen machen. Versteh ich ja auch alles. Verdammt, aber ich hab auch Bedürfnisse. Ich hab schon alles versucht, wir haben auch drüber geredet. Danach ist es wieder etwas besser, aber es schläft immer wieder ein.“ Katrin zog schniefend die Nase hoch. „Manchmal bin ich richtig scharf, dann kuschle ich mich abends im Bett schön an ihn, und was macht er? Schläft ein und beginnt zu schnarchen! Hast du’s dir schon mal neben Renate im Bett selbst gemacht?“ wollte sie wissen, Wut schwang in ihrer Frage mit.


Steffan räusperte sich etwas verlegen. „Na ja, kann schon mal vorgekommen sein.“ Er druckste herum.


Katrin hielt inne, zog wieder die Nase hoch und drehte sich in seinem Arm zu ihm um. Er konnte sie in der Dunkelheit nicht sehen, aber er war sicher, dass sie ihn direkt ansah, wenigstens das Gesicht seinem zuwandte.


„Hör mal Steffan, ich hab ein Problem. Damit komme ich im Moment nicht mehr allein klar. Das macht mich fertig. Ich muss mit jemandem darüber reden, sonst platze ich. Kannst du das versteh´n?“


„Mhm, ich denke schon.“ Jetzt lag seine Hand auf ihrer Hüfte, ihre Knie an seinen.


„Wäre es für dich okay, wenn ich mich heute Nacht bei dir ausquatschen kann?“ fragte sie mit hoffnungsvoller Stimme.


„Jap, das ist okay“, antwortete er. Innerlich war im da gar nicht so gut bei dem Gedanken. Wie, um Himmels Willen, sollte er ihr da helfen? Bei diesem Gespräch konnte Gottweisswas hochkommen. Es war sonst nicht sein Art, sich in anderer Leute Angelegenheiten einzumischen. Aber Katrin war nicht nur die Frau seines besten Freundes, sie war auch seine Freundin. Und sie brauchte jetzt einen Gesprächspartner, auch wenn es etwas unschicklich war, gleichzeitig halbnackt mit ihr auf einer verdammten Hütte in den Bergen im Bett zu liegen und zu frieren. Warum war es auch so verdammt kalt?


„Okay. Können wir dann vereinbaren, dass wir ganz ehrlich und offen zueinander sind? Nur diese Nacht?“ Damit hatte Katrin die Spielregel aufgestellt.


„O..kay.“ Steffan willigte zögernd ein. Das würde es nicht einfacher machen. Die ganze offene Wahrheit konnte manchmal ganz schön verletzten sein.


Katrin kuschelte sich zurecht. „Findest du, dass ich eine attraktive Frau bin?“


Oha, und gleich mit der ersten Frage mit der Tür ins Haus.


„M..ja, klar.“


„Steffan, bitte!“ ermahnte ihn Katrin. „Offen und ehrlich haben wir eben vereinbart. Also, findest du, dass ich noch gut aussehe für mein Alter?“


„Was heißt denn hier Alter? Du bist grade mal dreiundvierzig. Das ist doch kein Alter um schlecht auszusehen. Das hat mit dem Alter eh nix zu tun. Und ja, ich finde, du siehst sehr gut aus. Hast nicht zu viel auf den Rippen, kleidest dich gut. Alles so wie es sein soll.“


„Das klingt nach langweilig. Würdest du dich auf der Straße nach mir umdrehn?“


„Ich denke schon … wenn ich dich nicht kennen würde … und alleine unterwegs wäre.“


Katrin grinste. „Alleine reicht schon, dass du dich nach anderen Frauen umdrehst! Solo müsste also nicht sein. Na, ob da Renate so begeistert wäre.“


„Hei, du wolltest doch Ehrlichkeit“, protestierte Steffen.


„Ich sag ihr nix. Überhaupt, können wir noch versprechen, von diesem Gespräch nichts weiterzugeben, ja?“


„Hätte ich eh nicht.“


„Findest du meinen Hintern zu dick?“ Katrin kam nach einer kleinen Pause zum Thema zurück.


„Nein, der ist grade richtig“, Steffan konnte sich gerade noch beherrschen, seine Hand dorthin wandern zu lassen.


„Ehrlich? Nicht zu rund? Hängt doch auch schon `n bisschen.“


„Nein, der ist sehr appetitlich. Aber ich muss gestehen, ich steh auch auf Hintern. Aber ich finde deinen wirklich in Ordnung!“ Jetzt fuhr er doch einmal zärtlich drüber. Sofort spannten sich die Muskeln unter der Haut an und Katrin versteifte sich etwas. Eine Gänsehaut lief ihr darüber. Er nahm seine Hand sofort wieder zurück.


„Entschuldige.“


„Nein … bitte … ich bin das nur nicht gewohnt.“ Katrin zögerte einen kurzen Augenblick. „Legst du sie wieder zurück? Der ist doch immer noch eiskalt, oder?“ fragte sie dann hoffnungsvoll. „Bitte!“


Steffan legte vorsichtig seine Hand auf ihre Hinterbacke. Sofort zog sich die Haut wieder zusammen. Sie war immer noch eiskalt. Der Moment aber war sehr erotisch. Er ließ seine Finger einfach nur liegen, bewegte sie nicht. Katrin seufzte.


„Und wie gefallen dir meine Brüste?“ fragte sie mit weicherer Stimme, sie entspannte sich zusehends in seinem Arm.


„Hei, da lass ich aber die Finger von, junge Frau.“ Steffan protestierte laut, aber mit scherzendem Unterton.


Katrin lachte. „Schade.“ Sie kicherte immer noch. „Ne, im Ernst. Wie findest du sie?“


„Ehrlich? Ich finde sie … sagen wir mal … hübsch. Wie … Pfirsichhälften, ja sie erinnern mich an Pfirsiche. Keine Ahnung warum, ist aber so. Ich mag es, wenn sie nicht zu groß sind. So wie Renates eben. Die find ich auch sehr schön, ideal.“


Renates Brüste waren in etwa so wie ihre eigenen, dachte Katrin, also gefallen ihm meine wirklich. „Harald mag es eher üppig, oder mochte es wenigstens. Früher wollte er mich mal zu einer Vergrößerung überreden. Wollte ich aber nicht, zu viel Risiko, und irgendwie bist du nicht mehr du selbst. Meinst du, ich sollte das doch machen lassen? Vielleicht hat er dann wieder mehr Interesse an mir.“


„Lass das, er hätte dann ja mehr Interesse an den Silikonkissen, als an dir. Das ist sicher keine Lösung, für nichts.“


„Wie findest du meinen Bauch? Zu viel?“


Steffans Hand wanderte zu ihrer Hüfte. Ja, da hatte sich schon etwas Gold angesammelt, Hüftgold. Aber was soll’s, dachte er. So ein Hungerhaken hatte ihn noch nie begeistert. Das eine oder andere Pfund an der richtigen Stelle, und Katrin hatte es an diesen Stellen, das betonte nur noch die weiblichen Rundungen. Und er mochte es, wenn sich eine Frau weich anfasste.


Katrin erschauerte unter seiner Berührung. Ihre Brustwarzen zogen sich unwillkürlich zusammen. Seine Berührungen zeigte Wirkung, das Gespräch zeigte Wirkung, die ganze Situation erregte sie langsam. Hoffentlich konnte sie sich beherrschen. Die Erregung verdrängte langsam die Frustration, die sie noch vor kurzem empfunden hatte.


„Nein, dein Bauch ist voll okay. Ich mag’s, wenn hier etwas mehr drauf ist.“ Er verstärkte den Griff und drückte sanft, aber bestimmt, eines der kleinen Fettpölsterchen auf ihrer Hüfte. „Ist so schön griffig. Die heißen im Englischen nicht umsonst Lovehandles.“ Ein Schauer durchlief Katrins Körper, fass mich an sagte eine kleine leise Stimme in ihrem Hinterkopf.


„Und meine … ich meine … na, du weißt schon!“


Er wusste genau, was sie meinte. In dem Moment war er mehr als froh, dass er die Unterhose entgegen erster Entscheidung nicht ausgezogen hatte. Ansonsten wäre es jetzt sicher peinlich geworden. Da hatte sie ihn ja in eine schöne Situation gebracht. Das sollte sie ihm jetzt ein wenig büßen.


„Deine … was?“ fragte er.


„Steffan! Ich meine meine … Pussy.“ Katrin knuffte ihn im Dunkeln.


„Was ist damit? Soweit ich das gemäß Saunabesuchen sagen kann, ist damit alles in Ordnung.“


„Die Haare stör‘n dich nicht? Renate ist da ja ganz blank.“


„Hm, also für mich darf es das auch sein, blank meine ich. Sieht bei dir aber auch schön aus, so der Streifen.“


„Warum magst du es blank und ganz ohne Haare? Gefällt dir das besser? Hat sie Renate deshalb rasiert, weil’s dir besser gefällt?“ wollte Katrin wissen.


„Na ja“, jetzt druckste Steffan rum. „Es hat natürlich nicht nur optische Gründe. Und Renate hat es sicher nicht für mich gemacht, also nicht nur.“


„Sondern?“ Katrin war gespannt.


„Renate mag es sehr gerne auch mal nicht so ganz konventionell.“ Steffans Antwort war ausweichend, was Katrin nicht akzeptierte.


„Nicht konventionell? Ich versteh überhaupt nichts.“ Aber dann fiel der Groschen. „Uhhh, klar!“ Katrin kicherte. „Renate steht auf … Lecken!“ Sie zog die Augenbrauen hoch. Sie selbst mochte das auch manchmal, nicht immer, aber es konnte schon gut sein. „Und da mag der Herr natürlich kein Haar in der Suppe. Stimmt’s?“


„Du hast es erfasst“, gab grinsend Steffan zu.


„Und du? Magst du es auch? Sie lecken, meine ich.“


„Jep, mag ich auch sehr“, gab er weiter zu. „Wir haben kaum mal Sex, ohne dass ich sie … lecke. Meist als Vorspiel, sie wird dann ruckzuck feucht. Manchmal mag sie es aber auch bis zum Schluss, sie kommt dann … ähm, ja.“ Er war ins Schwärmen geraten, aber er wurde sich dann bewusst, dass er die intimsten Geheimnisse ihre Ehe und ihres Liebeslebens ausplauderte.


Katrin wollte nicht locker lassen. Sie war neugierig. Und sie war erregt. Der Frust rumorte immer noch in ihrem Magen herum, sie war auch etwas eifersüchtig auf Renate, die offensichtlich das hatte, was sie selbst nicht mehr, oder nur noch selten bekam, ein funktionierendes Liebesleben. Da schadete es nicht, wenn sie als Ausgleich einige pikante Details erfuhr, die normalerweise nicht für die Öffentlichkeit bestimmt waren. „Sie kommt dann?“ bohrte sie weiter.


„Heftig!“ sagte Steffan knapp.


„Harald hat’s mir vielleicht ein paar Mal so gemacht, aber das ist schon Jahre her.“ Katrin seufzte beim Gedanke an diese Zeit. Sie hatten schon auch schöne Zeiten gehabt und ebensolchen Sex. Eigentlich war der Sex auch heute nicht wirklich schlecht, oberflächlich oder sonst wie ungenügend. Sie hatten einfach zu wenig davon. Verdammt, dachte Katrin, einmal in einem viertel Jahr, das kann doch nicht wahr sein. Harald war kein schlechter Mensch, auch als Ehemann und Vater ihrer Tochter konnte sie sich keinen besseren Partner vorstellen. Er war nicht mal ein schlechter Liebhaber. Dass er aber so wenig Lust auf körperliche Liebe hatte, darüber konnte sie verzweifeln. Allendhalben las man, dass es die Männer waren, die immer zu wenig Sex hatten, die mehr wollten, als ihnen die Frauen zu geben bereit waren. In ihrer Beziehung war es gerade andersherum. War sie deshalb nicht normal? Wohl kaum, es ging ja auch anders wie sie eben von Steffan bestätigt bekommen hatte. Es war normal, dass beide Partner Initiative zeigten, dass beide Lust hatten und Spaß am Sex. Renate und Steffan hatten offensichtlich ein ausgeglichenes Liebesleben. Sie nicht.


„Was geht dir durch den Kopf?“ fragte Steffan nach einer längeren Phase des Schweigens und drehte sich auf den Rücken. Katrin blieb nichts anderes übrig, als sich seitlich an ihn zu schmiegen, den Kopf auf seiner Schulter, sein Arm um sie gelegt, ihr Knie auf seinen Beinen. Sie versuchte das Becken von seinem Oberschenkel wegzuhalten, aber dann würde ihr Po in der kalten Luft des Raumes unter der Decke hervorlugen. Das ging dann auch nicht lange, und sie schmiegte sich schließlich ganz an ihn.


„Na ja, nach dem was ich so von dir und euch jetzt weiß, hab ich tatsächlich ein Problem. Nein, das hab ich vorher schon gewusst, aber jetzt weiß ich, dass nicht nur ich eins hab, sondern Harald und ich gemeinsam.“


„Ich kann‘s mir wirklich nicht so recht vorstellen. Dass er so gar keinen Bock auf Sex haben soll, schon komisch.“ Steffan wunderte sich wirklich, so hätte er seinen Freund nun nicht eingeschätzt. Lange genug kannten sie sich ja schließlich schon.


„Er sagt, es hätte absolut nicht mit mir zu tun. Er liebt mich, und das glaub ich ihm auch. Aber er hat halt nicht so große Lust mehr, wie das mal zu Anfang unserer Beziehung der Fall war. Tja, Pech für die Kuh Elsa.“ Katrin schwieg wieder für einen langen Moment.


„Sag mal, Steffan, … bist du … schon mal … fremdgegangen?“ Sie spürte wie er sich bei dieser Frage etwas versteifte.


Steffan zögerte etwas. „Nein, bin ich nicht!“ sagte er aber dann mit fester Stimme. „Und ich hab‘s auch nicht vor. Jedenfalls hab ich absolut keinen Grund dazu.“ Er schwieg und dachte nach. „Renate und ich haben das auch schon diskutiert.“ Katrin hob den Kopf, was er nur spüren konnte. „Ehrlich? Über sowas redet ihr?“


„Ja“, bestätigte Steffan. „Ich hatte ja mal ne Phase, da war ich beruflich viel unterwegs, in Hotels und manchmal auch wochenlang. Da ist es einfach notwendig, dass man das Vertrauen hat, solche Themen zu besprechen. Und vor allem sich auf eine gemeinsame Sicht zu einigen. Sonst kann schon das sprichwörtliche lange blonde Haar zu einer Krise führen.“


Katrin lachte. „Na, das müsste dann aber schon `ne andere Farbe haben.“ Steffan stimmte mit ein, Katrin hatte Recht, Renate hatte selbst lange blonde Haare. „Wie habt ihr euch denn geeinigt?“


Steffan seufzte, die Erinnerung an die langen Debatten kam in ihm hoch. „Renate hat es mir nicht wirklich verboten. Aber sie hat verlangt, dass ich erst mit ihr rede, sollte da wirklich mal das Verlangen aufkommen. Also erst ihr Bescheid sagen, dass ich mit unserem Liebesleben nicht mehr zufrieden bin, und nicht gleich nach einer Alternative suchen.“


„Aber ging es dabei nur um dich? Ich meine, es könnte ja auch mal bei ihr das Verlangen nach einem anderen Mann aufkommen.“


„Nein natürlich nicht. Aber erstmal waren meine Geschäftsreisen der Ausschlag gewesen. Klar hätte sie auch den Briefträger reinbitten können, aber ich glaub, das war damals eine Briefträgerin. Na ja, wäre ja auch nicht anders gewesen.“ Steffan grinste.


Renate hatte damals sogar entsprechende frivole Anmerkungen gemacht, die Postbeamtin war damals eine sehr ansehnliche junge Frau gewesen, mit einer üppigen Figur, die sie durchaus auch zeigte. Renate hatte ihn damit aufgezogen, dass sie sich für einen Seitensprung von ihm mit der jungen Dame rächen würde. Damals war ihm der Verdacht gekommen, dass Renate vielleicht dem eigenen Geschlecht nicht ganz abgeneigt sein könnte. Sie hatten das aber nie wirklich ausdiskutiert. Er hatte es mal angesprochen, aber sie hatte sofort vehement abgewiegelt.


„Das ganze galt natürlich auch für den umgekehrten Fall. Gilt auch heute noch übrigens.“


„Keine schlechte Regelung“, stellte Katrin anerkennend fest. „Aber hast du nie Lust dazu gehabt? Ich meine, wenn man so viel auf Achse ist, in Hotels, da lernt man doch auch andere Frauen kennen.“


„Nein, eigentlich nicht. Sicher sieht man die eine oder andere, die einem rein von Aussehen oder auch vom Wesen her gefällt, vielleicht sogar ganz sympathisch ist. Aber ich hab nie ernsthaft überlegt, ob ich die jetzt ins Bett bekommen will. Da war mir die Beziehung zu Renate immer wesentlich wichtiger.“


„Und du hast es dir nicht mal vorgestellt, wie es mit der jetzt wäre, so im Bett?“ Katrins Ton zeigte ihre Verwunderung.


Steffan lachte. „Na, jemanden ernsthaft ins Bett bekommen zu wollen ist eine Sache. Sich vorzustellen wie es wäre wenn, das ist eine ganz andere Sache. Klar hab ich schon Frauen getroffen, die ich nicht im Bett hatte, aber in meinen Gedanken.“


Katrin schmunzelte. „Also doch, hätte mich jetzt aber auch sehr gewundert.“


„Wir … hatten auch mal `ne Zeit, da haben wir sogar mit solchen Gedanken gespielt. Wenn uns jemand zum Beispiel irgendwo aufgefallen ist, dann haben wir darüber spekuliert, wie der oder die wohl im Bett wäre. Was man mit dem tun könnte, oder wie es mit ihr wäre. So was eben.“ Die Saunageschichte kam ihm wieder in den Sinn. „Kannst du dich an das junge Paar aus dem Hotel von letzter Woche erinnern? Die immer händchenhaltend unterwegs waren?“ Katrin nickte. „Die waren an einem Abend auch in der Saune. Sie hatte wohl ziemliche Sehnsucht. Na, jedenfalls hatten die heftig rumgeknutscht und unserem jungen Freund entglitt etwas die Kontrolle über ein gewisses Körperteil, was beim besten Willen nicht mehr zu übersehen war. Na ja, war auch recht gut ausgestattet, der Kerl. Renate hatte das auch bemerkt und hatte es dann sehr eilig aufs Zimmer zu kommen. Ich glaub nicht, dass sie an mich gedacht hatte anschließend.“


„Und ich hab mich noch gewundert, warum ihr so schnell verschwunden seid.“ Katrin war baff, das hätte sie Renate nie im Leben zugetraut. Die konnte ja ein richtig geiles Luder sein! „Du meinst, sie hat sich in Gedanken von diesem Jungen … na … hmhmhmm … und gleichzeitig hast du sie …?“ Katrin musste das erst mal verdauen. „Na ja, er war aber auch ein Prachtstück. …. Ich … hab‘s mir damals noch bei uns im Bad selbst gemacht, nach dem Harald eingeschlafen war“, gab Katrin etwas verschämt zu. Auch sie hatte diesen prächtigen Männerschwanz in sich gespürt, wenigstens in ihrer Phantasie.


Sie empfand es als prickelnd, mit Steffan darüber zu reden, so persönliche Gedanken auszusprechen, intime Geheimnisse zu offenbaren. Sie stellte fest, dass sie ihr Gespräch langsam aber sicher immer mehr erregte. Die Kälte war gewichen, nicht aus dem Raum, aber sie fror dank seiner Nähe nicht mehr. Sein Körper schien in diesem kargen, schmalen Bett nur ihr zu gehören, seine Aufmerksamkeit ebenso. Das war es, was sie die letzten Monate sehr schmerzlich vermisst hatte. Umso mehr genoss sie die in ihrem Körper aufziehende Wärme, das sanfte Summen in ihrem Geist, das sich wie ein leichter Rausch anfühlte, die Geborgenheit und Sicherheit, dass nichts und niemand sie auf dieser Hütte würde stören können in dieser Nacht. Mit dieser Erkenntnis wich alle Anspannung von ihr, die Frustration klang ab. Sie genoss einfach nur noch dieses warme, sanfte Prickeln. Katrin spürte, wie sie feucht wurde.


„Wir machen das manchmal, muss nicht immer im Bett enden, kommt aber schon mal vor.“ Steffan grinste.


„Keine Eifersucht?“ fragte Katrin.


„Nö, warum auch? Wir sind da doch offen und ehrlich zueinander, da ist keine Heimlichtuerei dabei. Und vor allem, es findet ja alles nur in der Phantasie statt. Na, allemal besser, als heimlich in der Realität.“


„Denkst du ans Fremdgehen?“ fragte er schließlich.


„Manchmal schon, wenn ich … besonders … spitz bin. Aber es hat ja keinen Zweck, damit geht dann alles den Bach runter. Das will ich auf keinen Fall. Da bleibt dann nur … du weißt schon.“


„Oft?“ wollte er wissen.


Katrin grinste. „Neugierig? Kleiner Lustmolch?“ Sie knuffte ihn.


„Wir haben einen Deal!“ erinnerte er sie an ihre Abmachung. Und ja, er war neugierig. Das war das einzige Thema, bei dem Renate nicht mit sich reden lassen wollte. Sie sagte, ihre Selbstbefriedigung sei ihre Sache, basta.


„Es ist recht unterschiedlich. Manchmal mehr, manchmal weniger.“ Steffan wollte schon ob dieser sehr wagen Antwort protestieren, da lachte Katrin leise, sie hatte ihn gefoppt.


„Nein, wirklich, es ist recht unterschiedlich. Manchmal, da passiert es nur einmal in der Woche, selten auch mit mehr Abstand. … Manchmal bin ich so spitz, da ... mach ich’s mir mehrmals am Tag. Da wach ich schon feucht auf. Wahrscheinlich hatte ich dann in der Nacht davor einen entsprechenden Traum. Wenn Harald als erster ins Bad geht, dann mach ich‘s mir schon vor dem Aufstehen noch im Bett, oder eben unter der Dusche. Da ich ja nur halbtags arbeite, und wenn Sara nachmittags Schule hat oder sonst wo ist, na ja, dann eben auch noch irgendwie nachmittags. Manchmal auch nachts, wenn ich dann vor lauter Anspannung nicht einschlafen kann und wenn Harald dann schläft, dann mach ich’s mir auch neben ihm im Bett. Dann stell ich mir vor, er würde mich … ficken … und nicht mein …“ Sie brach ab, mehr wollte sie nicht verraten. Der Gedanke, dass sie hier so offen über ihre Masturbationsgewohnheiten sprach, ließ es zwischen ihren Beinen mächtig kribbeln. Sie würde es sich jetzt sofort machen, wäre sie alleine. „Macht es sich Renate?“ wollte sie wissen.


„Ich hab keine Ahnung, hab noch nix mitbekommen. Sie gibt da aber auch keine Auskunft drüber, sei ihre Privatsache. Muss ich wohl akzeptieren.“ In Steffans Unterhose wurde es eng. Die Schilderungen, die Katrin gegeben hatte, zeigte Wirkung.


„Und du? Machst du es dir?“ Jetzt war Katrin gespannt, ob er sich versuchen würde herauszureden.


Steffan seufzte, einen Rückzieher konnte er nicht machen, Deal war Deal. „Manchmal schon, in der Reisezeit bestimmt. Na ja, und manchmal auch zuhause, wenn Renate keine Lust hat, oder es sonst nicht klappt.“


„Sag schon“, Katrin knuffte ihn auffordernd.


„Was?“


„Wie oft?“


„Hm, so einmal die Woche? Manchmal auch öfter. Kommt auf den Sex an.“


„Das heißt, du bekommst dann auch zu wenig Sex?“


„Nicht unbedingt, es macht einfach auch so Spaß. Es entspannt, ist unkompliziert, und gesund soll es ja auch noch sein. Warum also nicht?“ Für Steffan war das Thema ganz einfach.


Katrin verlagerte ihr Gewicht etwas, sie lag die ganze Zeit auf der einen Schulter. Dabei spürte sie deutlich, dass sich die Nässe zwischen ihren Lippen auf ihre Schenkel ausgebreitet hatte. Mist, dachte sie, normalerweise waren die Frauen im Vorteil bei solchen Sachen, man konnte ihre Erregung nicht sehen, ein Fleck im Slip fiel niemandem auf. Wenn sie aber weiter so auslief, dann würde sie unweigerlich irgendwann Steffan damit besabbern. Scheiße, was mache ich jetzt, fragte sie sich.


„Steffan?“


„Was?“


„Ich hab ein Problem.“


„Noch eins?“ Steffans Stimme drückte seine ganze Besorgnis aus. Was kam denn nun noch? War das nicht schon Problem genug, was sie ihm bis jetzt erzählt hatte?


„Ich … also, wie soll ich sagen?“ druckste sie herum.


„Sag schon, viel schlimmer kann‘s ja nicht mehr kommen.“


„Ich … ich bin …“ Großer Seufzer. „Ich … bin … scharf wie sonst was … jetzt grade.“ Jetzt war es raus. Ihr Herz schlug ihr bis in den Hals und ihr Magen zog sich zusammen. Würde er sie jetzt aus seinem Bett werfen? Oder über sie herfallen? Einen Wutausbruch bekommen.


„Mein Gott, und ich dachte, du hast tatsächlich noch ein anders Problem“, Steffan war erleichtert. „Bin ich übrigens auch“, gab er zu. „Und jetzt? Willst du in dein Bett und warten bis ich eingeschlafen bin?“


„Wäre ein Möglichkeit“, gab sie zu. „Ich kann’s mir aber auch verkneifen. In mein Bett kann ich aber nicht, da frier ich sofort wieder. Aber wenn du mir ein Taschentuch hättest? Sonst besabbere ich dich noch.“


Steffan lachte. „Klar hab ich irgendwo ein Taschentuch im Rucksack.“ Er zögerte, machte aber keine Anstalten aufzustehen und hielt sie einfach weiter im Arm. „Aber das eigentliche Problem haben wir damit aber noch nicht gelöst“, stellte er fest.


Katrin wurde es heiß und kalt gleichzeitig, in ihrem Unterleib begann es zu pochen, ihre Brüste zogen sich zusammen und die Warzen waren schlagartig steinhart. Jetzt würde es passieren, egal was, aber es würde jetzt etwas passieren, das ihr Leben verändern würde.


„Mach schon, ich hol dir anschließend ein Taschentuch“, forderte er sie auf. „Oder brauchst du es gleich?“


„Ich … soll?“ Vor Aufregung begann sie sogar zu stottern.


„Na, ich werd’s dir bestimmt nicht machen, das ist definitiv nicht drin“, sagte er mit gespieltem Vorwurf. Und etwas versöhnlicher fügte er noch hinzu: „Hör mal, du bist scharf, das ist auch okay bei den Themen die wir diskutiert haben. Ich bin‘s auch, ehrlich. Und genauso ist es okay, wenn wir es uns jetzt machen, selbst mein ich. Würden wir ja auch tun, wenn wir irgendwie allein dazu Gelegenheit hätten. Zu sehen gibt’s eh nichts in der Dunkelheit. Oder soll ich die Taschenlampe anmachen?“


Katrin schluckte hart. Steffan hatte sie eben aufgefordert, es sich selbst zu besorgen. Die Gedanken und Gefühle schlugen Purzelbäume in ihrem Kopf. Ihre Scham hatte längst eine Entscheidung getroffen. Aber hatte er nicht von wir gesprochen? Wollte er etwa auch? Mein Gott, was für eine Nacht, dachte sie. Es war schon immer eine ihrer Phantasien gewesen, einem Mann dabei zuzusehen, wie er seinen eigenen Schwanz wichste und kam.


„Mach schon!“ sagte er aufmunternd. „Das ist auch bestimmt nicht Fremdgehen. Oder hast du jetzt keine Lust mehr?“


„Mein Gott, hör auf! Was glaubst du denn, was da in meiner Muschi los ist?“ Sie schrie ihn fast an. Dann hob sie ihr oberes Bein und schob entschlossen die Hand nach unter. Sie war klatschnass und ihre Finger fanden auf direktem Weg in ihr Zentrum. Katrin drückte ihr Gesicht an seinen Hals und stöhnte laut auf, als sie mit den Fingern über ihre nassen Lippen glitt und sie dann dazwischen versenkte.


Steffan fasste sie fester mit dem Arm, auf dem sie lag, um ihr mehr Halt zu geben. Die Situation erregte ihn maßlos, sein Schwanz stand steinhart und drückte fast schmerzhaft gegen den einengenden Stoff seiner Unterhose.


Katrin bewegte ihre Finger nur noch an ihre empfindlichste Stelle. Sie wollte kommen, so schnell wie möglich, kein Hinauszögern, kein langes Genießen, wie sie es sonst mochte. Sie war so geil wie schon lange nicht mehr. Sie stöhnte immer lauter, stieß rhythmisch ihr Becken ihrer Hand entgegen. Nur Steffans Griff verhinderte, dass sie dabei aus dem Bett fiel. Er rückte etwas von ihr ab, so gut das ging, um ihr mehr Bewegungsfreiheit zu geben. Das brachte sie wieder etwas zurück in die Wirklichkeit.


„Was ist mit dir?“ wollte sie mit rauer, kehliger Stimme wissen. „Ich will, dass du dich auch anfasst!“


Steffan kam der Aufforderung nur zu gerne nach. „Ich bin so hart wie Stein“, flüstere er in die Richtung, in der er ihr Ohr vermutete.


Sie antwortete mit einem lustvollen Wimmern und steckte sich drei ihrer Finger in die nasse Höhle. „Ich spür’s“, hauchte sie und schob aufreizend ihr Becken vor. Ihr Handrücken drückte gegen seinen Schenkel. Über die Decke, unter der sie gemeinsam lagen, spürte sie den Rhythmus, mit dem seine Hand seinen harten Schwanz entlangfuhr.


„Steffan, ich komm gleich“, stöhnte sie und beschleunigte ihren eigenen Takt.


„Dann komm, ich warte auf dich.“


Mit einem langgezogenen Schrei warf sie zuerst den Kopf in den Nacken, sicher von seinem Griff gehalten, und dann gegen seine Brust. Hemmungslos rieb sie sich an ihm, ihre Hand zwischen den Beinen tief in ihrer zuckenden Spalte, gegen seinen Schenkel gepresst, und schluchzte und wimmerte. Völlig außer Atem sank sie schließlich in sich zusammen und verharrte so einige Augenblicke.


Dann hab sie den Kopf. „Jetzt du!“ Sie legte ihre Hand auf seinen Bauch, sie wollte möglichst viel davon spüren, wenn sie ihn schon nicht anfassen oder sehen konnte.


Es bedurfte nur weniger Bewegungen, sie spürte deutlich das Zusammenziehen seiner Bauchmuskeln, und dann ergoss sich Steffan mit einem tiefen Stöhnen in seine Unterhose. Stoß um Stoß schoss sein Samen in den Stoff, der schließlich davon völlig durchnässt war. Dann entspannte auch er sich wieder.


Nach einigen Augenblicken, in denen sie einfach nur schweigend nebeneinander lagen, erhob er sich. Über Katrin gebeugt, suchte er die Taschenlampe, die dann hässlich grell aufflammte. Der weiße Lichtkreis, der durch den Raum wanderte, fraß die Stimmung auf. Ernüchterung kehrte ein. Steffan stieg umständlich über Katrin hinweg aus dem Bett. Dann zog er die Unterhose aus. Schließlich fand er die Papiertaschentücher, eines reichte er Katrin, mit einem versuchte er sich selbst zu säubern. Verschämt wendete er ihr dabei den Rücken zu.


„Hast du noch eins?“ fragte Katrin. Er drehte sich um und reichte ihr das Päckchen. Sie lag noch immer auf dem Bett, die Beine gespreizt, ein nasses Tuch in der Hand. Er nahm ihr das benutzte Tuch ab. Sie fummelte ein weiteres heraus und begann sich ohne Scham vor ihm die Nässe von ihren geschwollen Schamlippen zu wischen. Sie sah auf und blickte ihm direkt in die Augen, ohne mit ihrer Tätigkeit innezuhalten. Wärme lag in ihrem Blick, das Nachglühen des eben erlebten Orgasmus, Zufriedenheit, Entspannung, keine Liebe aber Freundschaft, Dankbarkeit. Das stellte die Stimmung bedingungslos wieder her.


Steffan nahm ihr auch noch das andere Tuch ab und warf es neben seines auf den Boden. Dann zog er sein Shirt über den Kopf und trat nackt wieder an das Bett. Katrin lächelte ihn verträumt an. Dann wanderte ihr Blick zu seinem Schwanz, der immer noch dick und rot geädert herabhing.


Sie rückte ganz nach hinten an die Wand und hob einladend die Decke. „Na, dann kommt mal, ihr beiden. Nicht dass mir da noch einer krank wird.“ Steffan lachte entspannt, stieg zu ihr ins Bett und schaltete die Lampe aus. Eng aneinandergeschmiegt schliefen sie fast augenblicklich ein.


~~~~~

Kommentare


mickflow
(AutorIn)
dabei seit: Mär '03
Kommentare: 44
mickflow
schrieb am 07.09.2015:
»Sehr geehrte Leserschaft,

vielen Dank für das bis jetzt sehr positive Feedback. Ich hoffe, es stößt auf Gegenliebe wenn ich sage, dass ich den zweiten Teil bereits hochgeladen habe. Jetzt heißt es abwarten ...

Mick«

LCasta
dabei seit: Nov '00
Kommentare: 455
schrieb am 05.09.2015:
»geil geschrieben. sehr einfühlsam und mit viel verständnis für die situation. gibts ne fortsetzung?«

heney
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 44
schrieb am 05.09.2015:
»wirklich Klasse, man konnte jeden Gedankengang nachvollziehen und war immer mitten im Geschehen.
Würde mich auch über eine Fortsetzung sehr freuen.«

derGraue
dabei seit: Apr '01
Kommentare: 3
schrieb am 05.09.2015:
»Die Handlung ist sehr gut nachvollziehbar, der Schreibstil flüssig, die Wortwahl diskret, aber man weiß, was gemeint ist.
Fortsetzung wäre schön.«

Sentinel1971
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 29
schrieb am 06.09.2015:
»hallo Mick,

ich hatte die Hoffnung schon aufgegeben, jemals wieder etwas von dir zu lesen. Eine schöne Story, die du nach schon viel zu langer Schreibpause wieder veröffentlicht hast. Da schliesse ich mich meinen Vorrednern gerne an.

Aber genauso warte ich schon sehnsüchtig auf eine weitere Fortsetzung deiner tollen Geschichte "Noch mehr Sand", die schon viel zu lange ein offenes Ende hat.

Hier würde ich auch gerne weiter lesen, wie es mit Karla, Karsten, Susanne, Richard und auch mit der hübschen Alexa in der zweiten Urlaubswoche weitergeht. In meiner eigenen Fantasie habe ich schon mal eine weitere aufgeschlossene Freundin hinzugedichtet, die Alexa dann noch etwas unter die Arme greift ;)

Auf jeden Fall wäre es schön, wieder öfters von dir zu lesen, vielleicht auch in den anderen Foren, in denen du deine Stories veröffentlicht hast.

MFG

Thomas«

kred
dabei seit: Jun '02
Kommentare: 22
schrieb am 07.09.2015:
»Wow !!! Ich bin sehr angtörnt - tolles Kopfkino......«

Ossi2001
dabei seit: Aug '01
Kommentare: 134
schrieb am 15.10.2015:
»Klasse geschrieben. Ich bin schon gespannt wie es weiter geht. Werde jetzt gleich Teil 2 lesen.«

waahnsinn
dabei seit: Sep '02
Kommentare: 7
schrieb am 17.10.2015:
»Hi Mick, klasse, endlich wieder etwas von Dir zu lesen. Und wieder ist es hochklassig. Freue mich schon auf die nächsten Folgen.
Nebenbei schließe ich mich dem Kommentar von Sentinel1971 an. Ich würde auch gern wissen, wie es bei Deiner Geschichte "Noch mehr Sand " weitergeht. Die vier Darsteller sind einfach ein tolles Team und mit Alexa könnte noch mehr Spannung aufkommen.
Würde mich freuen, von Dir zu hören :-)«

pdiver51
dabei seit: Okt '03
Kommentare: 5
schrieb am 01.11.2015:
»wieder eine klasse geschriebene Gesichte von Dir.Ich freue mich schon auf die hoffentlich folgenden Fotsetzungen.
Weiter so!!!!!!!!!«

flugente
dabei seit: Sep '01
Kommentare: 236
schrieb am 09.11.2015:
»Eine sehr schöne und angenehme Geschichte. Viel Gefühl. Besonders für die, die soetwas schon durchhaben. Ich auch. Ganz toll.«

kermich
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 4
schrieb am 15.05.2017:
»Super geschrieben, man kann die Gedanken echt nachvollziehen.«

Jogie335
dabei seit: Dez '19
Kommentare: 252
schrieb am 12.12.2019:
»Gut Erzählt Weiter so!«

ElHardo
dabei seit: Aug '04
Kommentare: 19
schrieb am 22.02.2023:
»Ein sehr schöner Auftakt für einen hocherotischen Mehrteiler!«


Kommentar verfassen Kommentar verfassen
AutorIn schreiben AutorIn schreiben
Autorinformationen Autorinfos
 Geschichte melden
 loading...
MehrteilerAlle Teile in einer Übersicht