Die Gemeinschaft - Folge 58
von HG1
***Licht ab, Ton an, Kamera läuft***
„Scheisse, was bin ich nervös.“ Thomas tigerte im Wohnzimmer auf und ab. Immer wieder warf er einen Blick auf die Uhr. „Wir sollten langsam los.“
„Das wird schon. Ich meine Mahler weiss, was du kannst. Er wird dich nicht überfordern.“
Martina, die auf der Couch sass, versuchte ihn zu beruhigen. „Aber wo bleibt Alex? Normalerweise sind wir Frauen am längsten im Bad.“
Endlich erklangen Schritte auf der Wendeltreppe und Alex erschien. „Los geht’s.“
Sie fuhren in die Tiefgarage hinunter und stiegen in Thomas‘ Impreza. Alex nahm hinten Platz. Während sie vor dem Garagentor warteten, trommelte Thomas nervös mit den Fingern aufs Lenkrad. Martina zog ihren Pferdeschwanz fester an.
Wenige Minuten später waren sie auf der A1 und brausten gen Zürich. Jetzt da er sich auf den Verkehr konzentrieren musste, fiel die Anspannung etwas von Thomas ab.
In Zürich war der Verkehr dichter und hektischer, als sie durch die Stadt kurvten. Als sie endlich die Halle fanden, waren die drei enttäuscht: Etwa gleich gross wie diejenige der «Fighters», aber im Gegensatz zu dieser wirkte sie leicht schäbig und veraltet.
„Wir suchen uns gute Plätze. Viel Glück“, verabschiedete sich Alex und klopfte Thomas auf die Schulter. Martina umschlang und küsste ihn hingebungsvoll. „Viel Glück!“, flüsterte sie.
„Aha, Thomas ist auch im Land““, grinste Milan, als Thomas die Gästegarderobe betrat. Auch hier wirkte alles ein wenig schäbiger als Zuhause, nicht schmutzig, eher vernachlässigt und veraltet.
Rasch zogen die Spieler sich um, schlüpften in die mehrheitlich schwarzen Auswärtstrikots, dann kam Mahler herein. „Also schön, Leute. Los geht’s. Es ist das erste Spiel der Saison und es ist extrem wichtig, dass wir gewinnen und uns in eine gute Ausgangslage bringen. So kaufen wir den Zürchern gleich ein wenig den Schneid ab. Zur Aufstellung: Milan bildet mit Serge die erste Sturmreihe, Özdemir mit Milaim die zweite. Tut mir leid, Thomas, du bist zuerst auf der Bank. Also, los jetzt, setzen wir die «Leopards» gleich unter Druck!“
Unter dem Schreien und Klatschen der Zuschauer lief die Mannschaft in die Halle hinaus. Sie war annähernd voll. Leider machten die mitgereisten «Fighters» -Anhänger nicht die erhoffte Menge aus, aber Thomas sah von weitem das Banner der «Capital Cats», der weiblichen Ultra-Gruppierung des Clubs. Kreischende Girls hüpften dahinter auf und ab und jubelten ihnen zu. Die Mannschaft klatschte zurück, dann nahm sie Aufstellung. Thomas sog die fiebrige Atmosphäre in sich auf, während er zur Gästespielerbank hinüberging. Ganz vorne bei den «Fighters »-Fans bemerkte er Alex und Martina, die ihm zuwinkten. Er winkte zurück und setzte sich. Er war enttäuscht, mehr als er es sich eingestehen wollte. Da war er nun als Spieler an seinem ersten Profimatch und konnte nicht mal ins Spiel eingreifen, zeigen, was er draufhatte.
‚Aber eigentlich hast du damit rechnen müssen Junge ‘, dachte er. ‚Das ist ein anderes Niveau als das Turnier damals im Tessin .‘
Das Spiel wurde angepfiffen und vertrieb für einen Moment die trüben Gedanken aus seinem Kopf, als es ihn von der ersten Sekunde an mitriss. Milan gewann den Ball und mit einem unglaublichen Antritt stürmte er auf das gegnerische Tor los, wurde aber schliesslich doch von einem gegnerischen Verteidiger aufgehalten.
Nun rollte der Gegenangriff des blauweiss gekleideten Heimteams. Thomas zog die Luft zwischen den Zähnen ein. Kees und seine Kollegen in der Verteidigung wurden von diesem furios vorgetragenen Konter überrascht und die ganze Bank stöhnte auf, als die Tormusik zu dudeln begann.
1:0 für die «Leopards».
Mahler lief hinter der Bank auf und ab und trieb die Spieler an, dann schickte er Milaim aufs Feld raus, dafür bekam Serge eine Pause.
Die Reaktion der Mannschaft war heftig und erfüllte Thomas mit Stolz, Teil von ihr sein zu dürfen. Wieder war es Milan, der zum Sturmlauf ansetzte. Nach einem Doppelpass mit Milaim liess er einen Verteidiger stehen und drosch den Ball in die Maschen.
Die gesamte «Fighters» -Bank sprang auf und brüllte vor Begeisterung, als Milan herankam, die entgegengestreckten Hände abklatschte und sich auswechseln liess. Nun war Özdemir auf dem Feld.
In der Folge wogte das Spiel hin und her. Es war absolut ausgeglichen. Leider waren es die Gastgeber, die wieder in Führung gingen. Es juckte Thomas in den Beinen, über die Bande zu springen und ins Geschehen einzugreifen. Stattdessen war er dazu verurteilt, hier zu sitzen und machtlos zuzusehen. Gereizt lehnte er sich zurück.
Immerhin gelangen Bourquin und Häberli nun der Ausgleich und die 3:2-Führung, ehe die «Leopards» wieder ausgleichen konnten.
Nun hielt es Thomas kaum mehr auf der Bank. Das dritte Drittel begann und er hing fast mehr an der Bande, als dass er gesittet sass. Der Flügelspieler der Zürcher, ein gewisser Severin Maihofer, spielte die «Fighters» -Verteidigung schwindlig und schloss zum 4:3 ab.
Unbarmherzig tickte die Matchuhr. Thomas sah unablässig zwischen ihr und dem Spielfeld hin und her.
Die Fans der Gastgeber jubelten und klatschten, trieben mit wehenden Wimpeln und Bannern ihre Mannschaft an, aber irgendwo gab es einen Bruch. Thomas spürte es, auch wenn er nicht sagen konnte, wo genau und woran es lag.
Mahler registrierte den Umschwung natürlich ebenfalls und brüllte Anweisungen. Die «Fighters» erwachten, aber nun rannten sie gegen eine massive blauweisse Wand an, die sich ihnen entschlossen entgegenstellte.
Thomas‘ Hände waren schweissnass, Sekunde um Sekunde verrann unerbittlich. Die achtzehnte Minute des Schlussdrittels brach an, verfloss, dann kam die neunzehnte.
Der Trainer hielt sich nun zurück, um die Mannschaft nicht durcheinanderzubringen, als sie zur Schlussoffensive ansetzte und sich durch die gegnerische Hälfte spielte, ihn durchbrach. Wie eine Welle sprang Thomas‘ Mannschaft auf – dann kannte ihr Jubel keine Grenzen mehr, denn Kees hatte zum 4:4 ausgeglichen, drei Sekunden, bevor die Sirene erklang.
Milan und Serge liefen nun auf. Die Zuschauer machten einigen Lärm, die heimischen, wie die Gästefans. Thomas wurde nun endgültig klar, warum die beiden Mannschaften echte Rivalen und ernsthafte Titel-Aspiranten waren. Blitzschnelle Pässe wurden knallhart abgewehrt, die «Fighters» und «Leopards» duellierten sich auf hohem Niveau und schenkten sich nichts, nicht den schwierigsten Ball, noch einen einzigen Zentimeter Raum.
Der Schreck durchfuhr Thomas, als der Zürcher Stürmer Bosshard auf Torhüter Rubin zuhielt. Kees stolperte im dümmsten Moment und schon lag der Ball im Netz.
Jubelschreie gellten durch die Halle. Die «Leopards» hatten schliesslich doch noch gewonnen. Thomas und seine Kollegen sanken auf der Bank in sich zusammen, bekamen Mahlers erste Worte kaum mit. Erst als die besten Spieler geehrt wurden, tauchten sie wieder ein wenig auf. Kees wurde für die «Fighters» ausgezeichnet, Bosshard für die Zürcher.
Geschlagen trottete die Mannschaft zum Gästesektor und liess sich von den «Cats» und den anderen Anhängern bejubeln, bevor die Spieler geknickt in die Garderobe schlichen.
„Lass den Kopf nicht hängen.“ Milan sah Thomas mitfühlend an. „Ich weiss, das tut weh, beim ersten Profimatch auf der Bank zu sitzen. Aber der Trainer weiss, was du kannst, also wird deine Chance bestimmt kommen.“
„Am liebsten würde ich jetzt richtig die Sau rauslassen“, brummte Thomas und setzte sich auf die harte Holzbank.
„Wir gehen ohnehin in den Ausgang“, meinte Milan. „Komm doch mit.“
„Okay, aber ich bin nicht allein, meine Freundin und ein Kollege sind mitgekommen.“
„Nimm sie einfach mit.“ Nico Bürger grinste.
„Ich komme nicht mit“, meldete sich Kees zu Wort. „Ich finde, dass man sich zusammennehmen muss, wenn man etwas erreichen will. Ich fahre nach Hause.“
Milan grinste zwar, aber als er Kees auf die Schulter klopfte, war nicht zu übersehen, welch grossen Respekt er vor seinem Sturmpartner hatte.
Serge war zwar deutlich besser gelaunt als Thomas, aber auch er hatte an der knappen Niederlage zu knabbern.
Mahler kam herein. „Jungs, wir haben verloren und beim ersten Spiel der Saison ist das besonders schmerzlich, aber die «Leopards » waren stark und – was das Wichtigste ist – wir haben gekämpft. Wir werden das Spiel im nächsten Training genau analysieren. Nun wünsche ich euch eine gute Heimreise.“
Thomas trat als erster auf den Gang hinaus. Dort wartete Lara. Wie üblich lächelte sie überheblich.
„Tja, siehst du, die Loser sitzen eben auf der Bank.“
Thomas schenkte ihr nur ein aufgesetzt freundliches Grinsen und antwortete nicht. Alex und Martina kamen eben den Gang entlang. Alex nickte nur, während Martina ihm wortlos um den Hals fiel und ihn an sich drückte. Kurz barg sie den Kopf an seiner Brust, dann küsste sie ihn.
„Wir gehen noch in den Ausgang. Ihr seid doch dabei, oder?“
„Natürlich.“ Alex grinste. „Ist doch klar, dass du etwas Aufmunterung brauchen kannst.“
Milan empfahl ihnen das «Bloksa» . Die Bude war eher eine 0815-Kneipe, in der die aktuellen Hits liefen. Nico und seine Freundin drängten sich zur Bar, um die Bestellung für alle aufzugeben.
„Wir gehen oft hierher, das heisst oft bei Auswärtsspielen!“, rief Ivana zu Thomas hinüber und schwenkte bereits den Arsch zu den Rhythmen von «Dragostea din tei» , welche durch den Raum schallten.
Er hielt zur Antwort den Daumen hoch. Nico drückte ihm sein Bier in die Hand.
Thomas wechselte einen Blick mit Alex. „Das einzige Bier des Abends“, kommentierte er bedauernd.
Alex verzog vor Mitgefühl das Gesicht, aber ein Grinsen konnte er sich dennoch noch nicht verkneifen.
Thomas sah zu Ivana, die einen weissen Mini und ein hellblaues bauchfreies Oberteil trug. Sie dancte immer noch leicht. Milan, der inzwischen eine Zigarette im Mundwinkel trug, grinste, als er Thomas‘ Blick bemerkte, aber eine leise Warnung lag in seinem Blick. Thomas machte eine kurz beruhigende Geste und begegnete dann Martinas wissendem Grinsen. Er gab es zurück und zog seine Freundin an sich.
Er küsste sie fest und sie umschlang ihn.
Das Lied wechselte und nun erklang «Left outside alone» von «Anastacia». Die Clique bewegte sich auf die Tanzfläche zu. Thomas genoss sein Bier, aber leider war es bereits halb leer.
Furrer war auch dabei. Thomas vermutete, dass er ein Auge auf sie haben wollte, aber der Captain gab sich so ungezwungen, dass es schwer war, ihn sich als Spitzel vorzustellen. Thomas nahm den letzten Schluck Bier, dann wandte er sich ganz zu Martina um. „Lass uns tanzen!“, rief er ihr ins Ohr. Sie nickte und schmiegte sich an ihn. Umschlungen tanzten sie auf der Stelle, mehr Platz hatten sie nicht, denn die nicht allzugrosse Bar war schon ziemlich überfüllt.
„Noch ein Bier?“, rief Milan.
„Nein, muss noch fahren!“, gab Thomas zurück. „Ich habe meinen Führerschein erst seit kurzem, da will ich nichts riskieren. Ausserdem habe ich Martina und Alex mit im Wagen.“
„Alles klar“, nickte sein Sturmpartner. Er legte gerade eine Tanzpause ein und zündete sich eine weitere Zigarette an.
Aber die Pause währte nicht lang, und sobald das zweite Bier gekippt war, und «Leave» von «JoJo» aus den Boxen dröhnte legten sie wieder los.
Milan und Ivana standen ganz klar im Mittelpunkt, sie führten die Truppe an.
Während einer späteren Pause ging Thomas zur Bar. Zu spät erinnerte er sich, dass er nun kein Bier mehr bestellen konnte und so lehnte er sich nur an die Theke. Zu seiner Überraschung war ihm Ivana gefolgt. Er hob die Augenbrauen.
„Ey, Mann, du musst dich nicht hängenlassen, entspann dich“, meinte sie lächelnd. „Das war eben nicht dein Tag, so geht es jedem mal, aber wenn es ein Scheisstag war, dann grinse ihm ins Gesicht und tritt ihm in die Eier, ey, dann kommst du wieder hoch.“
Thomas grinste unwillkürlich. „Als ob das so einfach wäre.“
„Nächste Woche ist wieder Training, das ist deine Chance. Nutze sie und nächstes Wochenende stehst du auf dem Feld, nicht der Oberdammer, Mann.“
„Danke.“
Sie zeigte ihm den nach oben gereckten Daumen, dann kämpften sie sich zu den anderen zurück. Thomas drängte sich nun mit Martina, die unterdessen mit Alex getanzt hatte, in die Mitte und sie tanzten neben Milan und Ivana. Die anderen holten mehr Bier. Thomas schaute sehnsüchtig zu, aber dann verdrängte er den Gedanken und genoss es, Martina neben sich zu haben und sie zu spüren, für einmal ohne, dass sie fickten. Was nicht war, konnte noch werden, aber Thomas bezweifelte es, schliesslich hatten sie noch die Heimfahrt vor sich.
Obwohl er heute nicht gespielt hatte, fühlte sich Thomas kurz vor Mitternacht ziemlich wackelig auf den Beinen und er fragte sich, wie es den anderen gehen mochte. Vom Zigarettenqualm brannten ihm die Augen und er stank, wie eine ganze Fabrik: Die Bar war eine richtige Rauchhölle, das fiel ihm erst auf, als sie alle an die Kühle traten.
„Wir sehen uns am Montag und nimm’s nicht zu schwer“, meinte Furrer, bevor er sich verabschiedete. Auch Milan klopfte ihm aufmunternd auf die Schulter, bevor Ivana Thomas zum Abschied umarmte.
Zu müde, um gross zu reden, stiegen die drei in den Impreza. Wegen der Müdigkeit, wagte es Thomas nicht, zu schnell zu fahren, auch wenn sich dadurch der Heimweg verzögerte. Schliesslich konnten sie alle am nächsten Tag ausschlafen.
***
Am frühen Sonntagabend klingelte die Türglocke. Ich stand vom Bürostuhl auf und schaute zu Thomas ins Zimmer. „Erwartest du jemanden? Kommt Martina auf einen Fick vorbei – oder will Armina nochmal?“
Thomas schaute von seinem Buch auf. „Ich hoffe nicht. Der Freitag reicht vorerst.“
Ich hastete die Treppe runter und öffnete. Catherine stand draussen.
„Wollen wir zusammen kochen und einen gemütlichen Abend verbringen?“
Vorgestern hatte sie mich sitzengelassen, jetzt kam sie mit Engelsmiene. Muss nichts bedeuten. Am Freitag hatte sie einfach keine Lust. Das gibt‘s. Ich könnte sie ebenfalls abweisen, aber das wollte ich nicht. Wäre Kindergarten-Verhalten.
„Sehr gerne. Ich sag‘s Thomas, dann bin ich bei dir.“
Als ich es ihm mitteilte, nickte er kurz. Ich beeilte mich die Treppe hinunter. Es zog mich zu Catherine. Zuerst gab ich ihr einen leidenschaftlichen Kuss, der ausdrücken sollte, dass ich mir seit Freitag Sorgen gemacht hatte und wie froh ich war, sie zurückzuhaben.
„Ich freue mich, dass du kommst. Letztens war ich nicht gerade nett zu dir.“
„Das macht nichts. Sowas kommt vor. Musst du morgen arbeiten?“, fragte ich sie.
„Nur am Vormittag. Später habe ich Zeit für ein Mittagsschläfchen.“ Ich lächelte und legte einen Arm um ihre Schulter.
Sobald wir alleine in ihrer Wohnung waren, gab es eine kräftige Umarmung. Das hatten wir uns jetzt verdient. Es tat unglaublich gut, ihre Wärme zu spüren, ihren Duft zu riechen. Das Essen trat in den Hintergrund. Das Beisammensein zählte deutlich mehr.
Nachdem wir uns gedrückt hatten, machten wir uns ans Kochen. Ich schnitt Zucchini und Peperoni, meine Freundin kümmerte sich um die Sauce und das Poulet.
„Dieses Menü ist einfach zuzubereiten. Könnt ihr auch einmal versuchen.“
Ich versuchte, es mir zu merken, aber mit den Gedanken war ich woanders. Endlich war alles bereit. Auch jetzt, mit dem Essen vor mir, hatte ich bloss Augen für Catherine. Reduziere ich sie aufs Äussere? Das hat sie nicht verdient. Ich wandte meine Aufmerksamkeit dem Essen zu. Es schmeckte hervorragend. Nicht erst jetzt bemerkte ich das, wollte es nur noch einmal festhalten.
Plötzlich war der Teller weitgehend leer. Ich hatte gar nicht mitbekommen, dass ich schon soweit war. Zwei Gabeln kriegte ich noch voll, ehe endgültig Ende war. Wir blieben noch etwas sitzen, streichelten uns die Hände und genossen einfach das Beisammensein. Nach einer Weile machten wir uns an den Abwasch und ich öffnete die Balkontür, um frische Luft einzulassen.
Catherine zog mich auf das Sofa. „Vor einem Jahr sind wir uns näher gekommen“, sagte sie.
„Du hast mich nach dem Spitalaufenthalt bei dir aufgenommen.“
Es wurde still. Catherine begann als erste wieder zu sprechen. „Damals war ich noch mit Roger zusammen. Es kommt mir so lange vor.“
„Es ist viel passiert.“
Sie lächelte und küsste mich. „Wir haben einander gefunden. Das ist alles, was zählt. Eine neue Stelle habe ich auch.“
„Willst du erzählen?“
„Ich bin einfach nur glücklich. Im Internat hat es mir schon gut gefallen, aber dort ist zuviel geschehen. Es macht mich unheimlich glücklich, wenn ich zu den Leuten nach Hause gehe und sie mich freudig empfangen oder mir nach dem Einsatz danken.“
„Betreut ihr auch jüngere Leute?“
“Weniger. Die Jüngsten sind um die dreissig rum. Klar, ich hätte gerne ein paar junge Klienten, wie es bei uns heisst. Das Wichtigste ist aber, dass ich den Leuten helfen kann, egal ob jung oder alt.“
Ich umarmte sie und sog ihre Anwesenheit, ihre Ausstrahlung, ihr Wesen in mich, damit ich vielleicht selber ein besserer Mensch würde. Von ihr konnte jeder auf der Welt etwas lernen. Ich kam mir richtig unwürdig neben ihr vor.
Sie legte ihre Hände an mein Gesicht und küsste mich. „Das tut so gut. Wenn morgen nicht Montag wäre, würde ich gar nicht schlafen wollen, nur um dich die ganze Nacht zu geniessen.“
„Mich stört es nicht“, sagte ich und strich über ihren Rücken. „Wir haben schon lange nicht mehr richtig viel Zeit miteinander verbracht.“
Sie presste sich an mich, als fürchte sie, dass ich entführt würde. Eine Entführung konnte auch das Klingeln des Handys sein. Nichts soll uns stören. Unsere Finger verschränkten sich und ein Schauer lief mir den Rücken runter. Auf eine ganz spezielle Weise fühlte es sich an, als täten wir das zum ersten Mal.
„Ich liebe dich“, flüsterte ich ihr ins Ohr.
Sie küsste meinen Hals, mit der einen Hand fuhr sie mir unters Shirt. Ihre Finger auf der nackten Haut riefen Gänsehaut hervor. Plötzlich war ich überall kitzlig und konnte mich nicht mehr ruhig halten. Ich musste Catherine einfach haben. Das bedeutete nicht unbedingt, dass es zu Sex kommen musste – aber es war denkbar.
Catherine trug das Ihrige dazu bei, dass es vielleicht soweit kommen würde. Sie schob mein Oberteil hoch und küsste mich auf die entblösste Brust.
Danach berührten sich wieder unsere Lippen und sie liessen die Zungen ans Werk. Die ganze Welt begann sich zu drehen. Für alle ausser mir war es unvorstellbar, was ich erlebte. Ein Traum ging in Erfüllung. Wir machten ihn uns real. Seit ich das Internat verlassen hatte, arbeiteten wir daran. Was einst ein Luftschloss gewesen war, erlebten wir nun in Wirklichkeit.
„Bist du froh, dass wir nichts Verbotenes mehr tun?“, fragte ich.
Catherine schaute mich aus fragenden Augen an. „Auf jeden Fall. Du etwa nicht?“
„Unser Geheimnis war spannend. Ich vermisse es allerdings auch nicht mehr. Es ist doch viel schöner, wenn man seine Freundin nicht verstecken muss.“ Ich schob ihr Top hoch. „Besonders eine solche Freundin.“ Ich küsste sie zwischen die Brüste, dann auf den Bauch. Ich glaubte, dass ihr Atem mit einem Mal schneller ging.
Sie setzte sich rittlings über meine Oberschenkel und zog sich das Top aus. Es landete auf der Lehne des Sofas. Catherine legte ihre Hände in meinen Nacken und zog mich näher. Mit dem Ohr an ihrem Oberkörper hörte ich ihren Herzschlag.
Wir hielten uns einfach, versanken in der Vertrautheit, die sich im letzten Jahr zwischen uns aufgebaut hatte. Es handelte sich um eine Nähe, die man nur mit ganz wenigen Menschen erlebte. Schon einige Zeit vor unseren Ferien im letzten Winter hatte ich gespürt, dass sie eine solche Person war. Von ihr ging Magie aus. Beschreiben konnte ich sie nicht, sie war einfach da.
Einhändig öffnete ich den BH. Catherine hielt ihn noch etwas oben und ich hatte es ebenfalls nicht eilig. Es tat schon gut, ihre Haut auf meiner zu spüren. Auch mein Oberteil war bald weg. Wir waren uns so nahe, wie wir wollten. Wir brauchten es.
Erneut gab es einen intensiven Kuss. Er wollte nicht enden. Ich streichelte meine Cat, schob die BH-Träger von den Schultern und endlich spürte ich alles von ihr. Sie drängte mich nach hinten, ich lag halbwegs auf dem Sofa. Meine Freundin küsste mich, auf den Mund, am Hals, die Schulter. Dieses Gefühl, das ich nur mit Catherine hatte, war wieder da. Ich kam mir vor, als läge ich auf Federn oder Rosenblüten. Meine Freundin erfüllte all meine Träume.
Langsam schob ich ihre Hose hinunter. Catherine sagte nichts. Sie wollte es auch. Ich vergass manchmal, dass Sex ihr nicht egal war, obwohl sie ihn weniger häufig als andere Leute brauchte. Sie hauchte mir ihre Gefühle entgegen und ich liess es mir nicht nehmen, sie auf den Mund zu küssen.
„Das habe ich genauso vermisst wie alles andere“, flüsterte sie und sah einfach nur glücklich aus. Sie streichelte meine Wange und unsere Münder fanden sich zum nächsten Kuss.
Ich liess meine Hände streifen. Catherines Hose brachte ich in dieser Stellung nicht weiter runter, was auch nicht schlimm war. Nackte Haut hatte ich genug. Mit den Fingerspitzen erforschte ich den Körper. Obwohl wir uns einander schon etliche Male hingegeben hatten, fühlte es sich noch immer frisch und unverbraucht an. Vielleicht lag es daran, dass wir nicht so häufig Sex hatten. Ich spürte gar eine gewisse Nervosität aufsteigen. Was hatte denn das zu bedeuten?
Ich sorgte dafür, dass es überhaupt nichts bedeutete. Es gab nichts, weswegen ich verunsichert hätte sein müssen. Ich konnte mich fallenlassen und musste über nichts nachdenken. Catherine sorgte dafür, dass es mir gutging und umgekehrt bewirkte ich hoffentlich das Gleiche.
Ich spürte, dass sie sich an meiner Hose zu schaffen machte. Wohin das führte, war nicht mehr schwierig zu erraten. Heute wollten wir es beide. Warum hatte ich nur das Gefühl, dass es sich um Versöhnungssex handelte? Es gab nichts zu versöhnen. Letzten Freitag war ich etwas enttäuscht gewesen, aber das kam manchmal vor. Verstimmt war ich deswegen nicht.
Sie legte ihre Hand um die Männlichkeit und streichelte sie. Meine Erregung stieg innert kürzester Zeit auf Höchststand. Mit Catherine bedeutete das immer etwas anderes als sonst. Es ging nicht um wildes Rammeln, um Härte und lautes Stöhnen. Die Gefühle standen über allem. Ich wollte sie einfach so nahe wie möglich spüren.
Unsere Körper rieben aneinander. Es war ein einziger Genuss. Meine Fingerspitzen strichen liebevoll über die Haut und wir küssten uns oder lagen einfach nur da, den anderen spürend. Es war wirklich wie beim ersten Mal.
Catherine entfernte geschickt ihre Hose und lag nun endgültig nackt auf mir. Ich hielt meine Augen weiterhin geschlossen. Von mir aus hätte es gar noch dunkler sein können. Die Augen mochten einen täuschen. Jedes Sinnesorgan, wenn es für sich alleine stand, mochte einen täuschen. Nur alle zusammen sorgten für wirklich tiefe Gefühle und in eben diesen versank ich. Ich war ein Fisch, der ins Wasser zurückgeworfen wurde. Endlich ging es mir wieder gut.
Catherine befreite auch mich vom Stoff. Entkleidet lagen wir beieinander und streichelten uns. Ich wusste nicht, weshalb ich vorhin beunruhigt gewesen war. Es gab kein Weiter oder Schneller. Jeder konnte so sein, wie er war. Geheimnisse kannten wir nicht.
Meine Freundin hob das Becken und führte mich ein. Zuerst war es nur die Eichel, die den heissen Eingang passierte. Alles passierte wie ihn Zeitlupe. Unsere Lippen trafen sich, die Zungen umschlangen einander, alles war perfekt. Stück um Stück drang ich tiefer ein. Catherine umschloss mich und gewährte mir die unglaublichen Gefühle, auf die ich gewartet hatte. Ich hatte gewusst, dass sie kommen würden, aber jetzt, da ich sie wirklich erlebte, konnte ich nicht anders als zu keuchen. Die Lust wollte aus mir heraus und noch tiefer drang ich ein.
Catherines Zunge spielte mit meiner und manchmal biss sie hinein. All das war ein gewaltiger Strudel, ein Tornado oder ein heftiges Gewitter. Vielleicht auch nur ein Sommerregen, der die Hitze wegspülte und die Felder bewässerte.
Als ich vollständig von ihr umschlossen war, stöhnte sie leise, bewegte dazu das Becken. Sie war ein wunderschöner Anblick. ‚Der einer Freundin.’ Für so etwas wie eine Affäre war sie viel zu schade. Entweder liebte man sie oder liess die Hände von ihr.
„Spürst du das?“, flüsterte sie. „Das ist richtige Liebe. Dafür haben wir gekämpft und es geschafft. Das gehört ganz alleine uns.“
Ich versuchte, das Becken zu kreisen. Da Catherine auf mir lag, gelang es nicht richtig, aber das, was ich konnte, fühlte sich gut an. Meine Freundin stieg auf die Bewegungen ein und wir fanden einen Rhythmus, der uns beiden gefiel. Gemeinsam sanken wir noch tiefer in die Lust ein. Es war, als würden sich nicht nur unsere Körper vereinen.
Vorerst war es ein durch und durch körperlicher Schauer, den ich spürte. Er überkam mich und es fühlte sich fast wie Schüttelfrost an, nur dass er unheimlich angenehm war. An Sprechen war nicht mehr zu denken. Mit den Fingern strich ich über Catherines Körper, genoss jedes Fleckchen an ihr. Man sagte, sie habe einen Traumbody. Darauf kam es nicht mehr an, seit wir uns so nahe waren.
Sie richtete sich auf und ritt auf meinem Unterleib. Unsere Finger verschränkten sich und ich warf nur einen kurzen Blick auf ihren Körper. Mit geschlossenen Augen nahm ich die anderen Empfindungen viel deutlicher wahr.
Catherine nahm meine rechte Hand und führte sie an ihr Schatzdöschen. Der Kitzler schaute hervor und vorsichtig kümmerte ich mich um ihn. Meine Freundin ging noch mehr in der Lust auf. Sie legte den Kopf nach hinten und stöhnte leise. Ich konzentrierte mich auf die kleinen Bewegungen unserer Hüften. Jede einzelne fühlte sich wunderbar an und wir flogen gemeinsam dem Höhepunkt entgegen.
Sie kam wieder zu mir herunter und küsste mich. Das bedeutete mir einiges mehr, als ihren nackten Körper auf mir zu sehen. Ihre Küsse waren wie Engelsberührungen, fehlten nur noch die Flügel aus weissen Federn.
Meine Cat löste sich von mir, aber nur, um sich anders hinzulegen. Das Sofa war breit genug, dass wir hintereinander Platz hatten. Unsere Lieblingsstellung. Catherine winkelte das rechte Bein an und forderte mich auf, erneut einzudringen. Es gelang nicht mehr so tief wie vorhin, dafür waren unsere Körper näher beieinander und ich konnte ihren besser streicheln.
Von den Schamhaaren bis hinauf zum Hals liebkoste ich sie, küsste ihren Nacken, zog ihren Duft in mich. So musste es zwischen uns sein. Catherine schob sich mir entgegen, ich spürte, dass ich noch ein wenig tiefer eindrang.
Stossen oder Ähnliches kam nicht in Frage. Das gehörte nicht zu unserer Beziehung und jetzt wäre es völlig fehl am Platz gewesen. Wir waren vereint, unsere Körper, unsere Seelen. Es war so: Wir gehörten zusammen, soviel stand fest.
Meine Hand tauchte wieder zwischen Catherines Beine. Es war seltsam, Haare dort zu spüren. Zu ihr passte es. Sicher würde sie sich auf meinen Wunsch hin rasieren, aber das wollte ich gar nicht. Natürlichkeit passte zu ihr, so kannte ich sie, so war ihr Wesen.
Wir bewegten unsere Unterkörper. Die Vorhaut wurde vor- und zurückgeschoben, die Intensität stieg. So verhielt es sich mit uns. Es brauchte nicht viel Körperlichkeit. Was wir füreinander fühlten, war deutlich wichtiger und so stieg auch die Erregung immer weiter. Ein Ende war nicht abzusehen. Ich drückte mich an meine Freundin und sie sich an mich. Was für ein Gefühl. Was für ein Erlebnis. So tief war ich schon lange nicht mehr in der Lust versunken. Das erlebte man eben nur mit jemandem, der einem viel bedeutet und neben Eri bedeutete Catherine mir alles.
Der Höhepunkt kam näher und näher. Die kleinen Bewegungen reichten aus, um uns das zu geben, was wir wollten. Ich atmete schwer, streichelte Catherine etwas intensiver zwischen den Beinen. Auch ihr Atem flog. Gemeinsam flogen wir dem Horizont entgegen.
Es war einer dieser Orgasmen, die ich nur mit Catherine erlebte. Körperlich war nur wenig zu spüren, kein Ziehen im Unterleib, kein grosses Abspritzen. Ich sah eine Farbexplosion vor meinem inneren Auge. Sie blendete mich und ich presste die Augen fester zusammen. Engelshände hoben mich hoch.
„Oh, Alexander. Das habe ich mir gewünscht.“ Catherine drehte sich zu mir um und küsste mich. Der Orgasmus hielt an. Wir verlängerten ihn, ohne miteinander zu schlafen. Küssen bedeutete uns fast genauso viel.
Wir blieben liegen und schliefen ein. In der Nacht wurde ich von Catherine geweckt, die sich vom Sofa erhob. Arm in Arm gingen wir in ihr Schlafzimmer und legten uns dort hin, eingekuschelt in die Bettdecke.
An diesem Montag freute ich mich ganz besonders auf die beiden Tango-Stunden. Nach dem vergangenen Abend würde es bestimmt etwas Spezielles werden. Ich packte Lappen, Duschmittel, Deo und Ersatzkleider ein. Nach dem Training zog ich mich in der Toilette um und erfrischt begab ich mich zum Tanzstudio.
Catherine trug schon wieder ein Kleid, das ich noch nie gesehen hatte. Es war weinrot und reichte ihr bis zu den Knien. Der dickere, blickdichte Stoff allerdings kam ihr nur bis Mitte Oberschenkel. Schmale Träger führten über die Schulter, einen BH trug sie nicht.
Wir umarmten uns und auch ein Kuss durfte nicht fehlen. Ich streichelte ihren Rücken und der gestrige Abend liess mich ihren Duft nur noch lieber riechen.
„Bist du bereit für die zwei kommenden Stunden?“, fragte ich.
„Sicher doch. Heute Nachmittag hatte ich frei und ging dieses Kleid kaufen.“
„Du siehst wie immer unglaublich schön aus.“ Ich kam mir so oberflächlich vor. Immer sagte ich nur, wie schön sie war, das wirklich Wichtige sieht man jedoch nicht. „Du bist eine so liebe Person. Danke, dass es dich gibt.“
„Das Gleiche könnte ich dir sagen.“
Ich bezweifelte, dass wir gleich gut abschneiden würden. Sie war die Hilfsbereitschaft in Person, treu und lieb. Was konnte ich bieten? Ich schlief mit anderen Frauen und hatte Catherine einige Male ungerecht behandelt.
Nach einem weiteren Kuss gingen wir hinein. Die Discokugel schickte ihre Strahlen aus und das Parkett knirschte unter unseren Füssen. Wir waren beinahe die ersten, nur zwei andere Pärchen hatten sich hingesetzt.
Damit es anschliessend gleich losgehen konnte, übten wir einige Schritte und Catherine versuchte eine Drehung. Der leichte Stoff des Kleides flog. Meine Freundin schien es nicht zu stören, dass man bis weit hinaufsah.
Nach und nach trudelten auch die anderen ein, nur nicht Fridolin und seine bessere Hälfte. Ich schaute gespannt zur Tür. Nicht, dass es mir etwas ausgemacht hätte, ganz und gar nicht. Heute war für Catherine und mich reserviert.
Die Tür zu einem Nebenzimmer ging auf und Javier und Letizia kamen herein. Ich klatschte und die anderen fielen mit ein. Unsere Lehrer hatten es verdient, ich konnte mir keine besseren vorstellen.
„Danke, danke!“ Er verneigte sich und seine Partnerin tat es ihm gleich. „Danke.“
Langsam verklang das Klatschen und der Unterricht konnte beginnen. Letizia trat vor. „Sechs Mal haben wir uns bis jetzt gesehen. Erinnert ihr euch noch an die ersten Stunden? Javier und ich haben einige Aussagen über den Tango gemacht.“
„Manche nennen ihn das Herausbrechen des Verlangens“, sagte ich.
Letizia nickte. „Genau. Wir wollen jetzt von euch wissen, was ihr über den Tango Argentino sagt. Was sind eure Sprüche?“
Jemand hinter uns kicherte. Ich schenkte dem keine Beachtung, weil ich nach einer griffigen Aussage suchte. Da hatte ich sie auch schon: „Nur wenn zwei Menschen das Eine wollen, können sie so gemeinsam in den Tango eintauchen.“
Wieder Kichern. Wahrscheinlich, weil ich „das Eine“ gesagt hatte. Tango und das Verlangen standen sich ja durchaus nahe. Billig war der Tanz jedoch mit Sicherheit nicht. Er drückte, wenn alles stimmte, nur knisternde Erotik aus.
Jemand anderes brachte den nächsten Spruch. „Schnell, langsam, fröhlich, traurig, für jede Stimmung ist der Tango das Richtige.“
Letizia und Javier lächelten. Von solchen Leuten betreut zu werden, war ein Erlebnis. Ich nahm Catherines Hand und streichelte sie. Obwohl um uns herum Menschen sassen, fühlte ich eine seltsame Zweisamkeit. Wir passten einfach zusammen.
„Tango ist, wenn man alles andere vergisst.“
„Sehr gut, sehr gut! Ich glaube, ihr habt die Seele des Tangos erkannt und gespürt. Jetzt wollen wir nicht mehr reden. Es gibt noch viel zu üben.“
„Das Wichtigste haben wir euch beigebracht“, sagte Javier. „Ihr könnt die Schritte, kennt die Bewegungen, auch mit Drehungen habt ihr bereits ein wenig Erfahrung. Mit diesem Wissen könnt ihr richtig tanzen. Mehr kann man immer lernen, aber vorerst wollen wir, dass ihr das Grundwissen beherrscht.“
„Darum heisst es jetzt üben, üben, üben“, ergänzte Letizia.
Er führte sie davon und sie begannen zu tanzen. Es waren einfache Schritte, nichts, was ich nicht auch konnte, stellte ich fest. Mit einem Mal beschleunigten sie und wirbelten herum. Letizia löste sich von ihm, streckte ihre Arme aus und wurde aus dem Schwung heraus zurückgezogen. Sogleich ging es weiter. Ihre Bewegungen sahen nun einiges komplizierter aus.
Nach ein paar Minuten wurden sie langsamer und ich konnte die Schritte wieder nachvollziehen. Ich wusste nicht, woran es lag, mir fiel nur auf, dass ich das alles schon gesehen hatte.
Die kurze Vorführung war zu Ende. Javier hob den Zeigefinger. „Was ist euch aufgefallen?“
Es vergingen ein paar Sekunden. „Ihr habt immer das Gleiche getanzt, geändert hat sich nur das Tempo.“
Die Argentinier schauten uns an. Ich dachte über die Aussage nach, konnte aber nicht bestätigen, dass sie richtig war. Im Nachhinein schaffte ich es einfach nicht, mir die Bewegungen noch einmal vorzustellen.
Javier und Letizia tanzten ein weiteres Mal, nun langsam. Es stimmte, die Schritte kannten wir. Sie nahmen an Fahrt auf, aber nur gerade so viel, dass wir sahen, was sie taten.
„Wir haben nichts anderes als das getan“, verkündete Letizia. Daraufhin beschleunigten sie und es sah wirklich toll aus. Das wirklich Geniale daran war, dass ich jetzt nachvollziehen konnte, was vor meinen Augen geschah. Es war tatsächlich nicht mehr, als wir gelernt hatten.
„Das könnt ihr auch, wenn ihr bis zum Schluss bleibt.“
„Eine Frage“, rief jemand dazwischen. „Lernen wir keine weiteren Schritte?“
Javier lächelte. Hatte er diese Frage erwartet? „Einige Techniken kommen noch dazu. Tango ist einfach zu lernen, aber mit wenigen Dingen kann man viel machen.“
Letizia ergänzte: „Es ist eine Frage von Variation und von Ideen.“
„Verschiedene Takte in einen Tanz unterzubringen will geübt sein, der Effekt wird aber nicht ausbleiben. Später, wenn ihr die Regeln kennt, dürft ihr sie sogar brechen.“
Nun war es an uns. Catherine und ich nahmen die Anfangsstellung ein. Es war ein intensiver Augenblick. Unsere Hände verschränkten sich, ich legte ihr die rechte Hand ins Kreuz und ich spürte ihre Linke auf meinem Rücken. Wir schauten uns in die Augen. Ja, eine gewisse Intimität liess sich nicht absprechen.
Musik wurde aufgelegt, es war ein langsamer Rhythmus, kein Problem zum Tanzen. Catherine und ich fanden uns schnell. Es war wie abgesprochen. ‚Blindes Verständnis sagt man dem wohl.’ Ich führte, sie vertraute mir und gab ihre Impulse. Jeder wusste im Voraus, was als Nächstes kam.
Die Musik wurde leiser. „Der schwierige Teil steht jetzt an“, verkündete Javier. „Versucht, euch nicht ablenken zu lassen. Tanz weiter, ändert nichts, ausser euch schneller zu bewegen. Ihr könnt das.“
Catherine und schauten uns an. ‚Natürlich können wir das.’ Mit ihr an der Seite fühlte ich mich stark. Sie gab mir Vertrauen, akzeptierte mich auch mit meinen Fehlern.
Die Musik sprang wieder an und der Tanz ging weiter. Eng umschlungen gaben wir uns der Musik hin. Ein Taktwechsel folgte. Wir machten einen Zwischenschritt, fanden wieder den Rhythmus, ich gab Catherine einen Impuls, eine „sacada“ und sie vollführte eine Drehung. Noch besser wäre es nur gewesen, wenn wir den Taktwechsel unmittelbar ausgenutzt hätten. Das sparten wir uns für später auf, wenn wir deutlich mehr Erfahrung hatten.
„Gut, gut! Ihr habt eine Pause verdient.“
Catherine und ich waren einer Meinung: Wir könnten ohne Probleme weitertanzen. Fast widerwillig kehrten wir zu unseren Plätzen zurück. Catherine küsste mich und holte mir ein Glas Wasser.
„Es macht Spass, euch zuzusehen“, sagte Letizia an uns alle gewandt. „Solch begeisterte Teilnehmer haben wir schon lange nicht mehr gehabt.“
Fridolin und seine Freundin waren nicht hier. Wusste Catherine, was mit ihnen war? Ich würde sie nicht fragen. Wenn wir schon einmal unter uns waren, wollte ich keinen Gedanken an ihn verschwenden.
Zum Glück dauerte die Pause nicht lange. Wir waren die ersten, die für den zweiten Teil bereit waren. Javier kam zu uns und beobachtete die Schritte sorgfältig. Zuerst achtete ich zu stark auf ihn und kam aus dem Tritt. Catherine zog sich etwas näher an mich heran und nun konzentrierte ich mich auf den Tanz. Nur so konnten wir zeigen, was wir drauf hatten.
„Das sieht gut aus. Alexander, darf ich dir einen Tipp geben?“
„Sehr gerne.“
„Um Catherine besser anzukündigen, was du willst, hältst du mit deinen Füssen öfter Kontakt zu ihren. Ich zeige es dir vor.“
Ich machte Platz und er nahm mit Catherine die klassische Stellung ein. „So meine ich.“ Mit dem Fuss schob er Catherine quasi vor sich her. „Auf diese Weise weiss sie jederzeit, was du tun willst.“
Ich verstand, denn diese Methode wandte ich selber an. Oder nicht?
Javier merkte, dass ich ein Fragezeichen hatt e. „Du hast das System begriffen und wendest es auch an, nur musst du noch deutlicher zeigen, wohin du willst. Versucht es noch einmal.“
Es war nichts Neues, doch ich versuchte, auf ihn zu hören und Catherine besser zu führen. Der Rhythmus war kein Problem. Wir tanzten, mal waren unsere Schritte schneller, dann langsamer, immer passend.
„Muy bien, muy bien.” Er klopfte mir auf die Schulter und suchte das nächste Pärchen auf.
Meine Freundin küsste mich. „Ich weiss doch immer, was du tust.“
Die Lektion war noch im Gange, trotzdem setzten wir uns hin. Wir nutzten die Zeit, um die anderen zu beobachten und uns das eine oder andere abzuschauen.
„Mir kommt eine Idee für zu Hause. Wir nehmen uns auf und sehen den Tanz am Fernseher an. Sicher finden wir einige Dinge, um uns zu verbessern.“
Catherine schaute mich kritisch an. „Willst du das? Ich befürchte, dass unser Tanz ein Wettbewerb wird. Es soll doch nur Spass machen.“
Ich dachte darüber nach. Sie hatte Recht. Eine Art Training, um keine Fehler zu machen, war es bestimmt. Musste das falsch sein? ‚Egal. Wir müssen nicht die Besten sein. Spass muss es machen, das hat sie richtig gesagt.’
Leider war es da für diesen Montag auch schon dir vorbei. Weshalb verging die Zeit, während man angenehme Dinge tut, immer so schnell? ‚Sicher gibt es Studien darüber, aber was interessieren die mich?’
Letizia und Javier stellten sich vor uns und sie ergriff das Wort. „Wir müssen euch ein riesiges Kompliment machen. Zuerst haben wir gedacht, dass die Gruppe zu gross ist, aber ihr seid mit solcher Leidenschaft dabei, dass es einfach nur eine Freude ist.“
„Dazu gibt es nichts mehr zu sagen“, ergänzte Javier. „Ich hoffe, nächsten Montag sehen wir uns wieder.“
‚Sicher doch. O Mann, gibt es keine Zeitmaschine?’ Ich legte mir Catherines Arm um die Schulter und küsste meine Cat auf die Stirn. „Auf was hast du jetzt Lust?“
Sie lächelte. „Komm doch zu mir. Der Abend ist noch nicht vorbei.“
Nein, das war er nicht.
***
„Hey, Herzog, ziemlich ausgebremst, was?“ Thomas musste sich nicht umsehen, um herauszufinden, wer gesprochen hatte. Serge sass in der anderen Ecke der Garderobe und zog sich gerade um.
„War eben nicht mein Tag“, meinte Thomas gespielt gleichmütig, ballte innerlich jedoch die Faust. Wie er diesen Ton hasste!
„Lass Thomas in Ruhe“, liess sich Michael Furrer vernehmen. „Wir werden alle in der Saison mindestens einen schlechten Tag einfahren.
Oberdammer grinste nur, sagte aber nichts mehr, wenn auch die Blicke, mit denen er Thomas mass, mehr als deutlich verrieten, was er von ihm hielt.
„Tja, die Besseren spielen eben“, hörte ihn Thomas nach einer Weile doch noch murmeln.
„Ruhe, Serge“, knurrte der Captain. Nun war Serge endgültig still.
Wenig später ging die Mannschaft in die Halle. Mahler wartete bereits. „Zuerst werden wir das Spiel vom Samstag analysieren“, meinte er nur. „Setzt euch hin.“ Er liess eine grosse Leinwand von der Decke herunter. Ein Beamer war auch schon installiert.
Mahler legte die DVD ein und startete den Film.
„Seht ihr, wie leicht sich die Abwehr hat aushebeln lassen? Das müssen wir abstellen, geht konsequenter zum Mann. Natürlich können wir das teilweise durch unsere Torgefährlichkeit ausgleichen, aber auch unsere Stürmer treffen nicht immer. Gerade im Falle der «Leopards » ist die Verteidigung sehr stark. Da können wir einfach nicht sicher sein, oft genug durchzukommen und dann auch zu treffen, um das Spiel zu gewinnen.“
Jetzt zu den Spielzügen, Kees, ich weiss, dass du eigentlich Stürmer bist, versuche dich auf deine neue Aufgabe zu konzentrieren, orientiere dich nach hinten und bleibe näher beim Tor… Milaim, Milan, Özdemir, ihr müsst noch mehr passen, zieht ein sauberes Dreiecksspiel auf, dreht euch, um die Gegner zu verwirren …“
So sprach Mahler jede Position an, gab den einzelnen Spielern auch noch präzisere Anweisungen.
„Also los, versuchen wir das umzusetzen“, meinte er schliesslich. Schon war die Mannschaft auf den Beinen und begann mit den Aufwärmübungen. Brav trabten sie Runde um Runde, machten Liegestützen und Rumpfbeugen, dann folgten die Pässe, zuerst Vor- dann Rückhandpässe.
Bemüht, sich zu beweisen, stürzte sich Thomas in die Übungen, auch als Mahler Hütchen aufstellte und sie im Slalom drumsprinten mussten, gab er nicht auf. Ballkontrolle war überaus wichtig, das wusste er, damit stand und fiel das ganze Spiel.
Thomas fiel auf, dass Mahler ihn beobachtete. War er unzufrieden – oder wollte er nur herausfinden, wie Thomas reagierte, nachdem er auf die Bank gesetzt worden war? Es war schwer zu sagen, denn Mahlers Miene blieb unbewegt und so konzentrierte sich Thomas wieder auf die Übungen.
Beim folgenden Spiel bildeten Thomas und Özdemir die erste Sturmspitze und es gelang Thomas sogar ein Treffer, wenn er auch selber zugeben musste, dass Rubin nicht gerade geschickt agiert hatte.
Aber immerhin.
Thomas zuckte zusammen, als Mahler Serge und ihn in eine Sturmreihe steckte. Angestachelt griff Thomas an und schoss diesmal zwei Tore, aber Serge, der, seiner Meinung nach, viel zu egoistisch spielte, versenkte vier Bälle.
Dann war das Training zu Ende. „Die Banden müssen heute raus, da die Halle anderweitig gebraucht wird“, meinte Mahler zum Schluss. „Christian und Milaim, ihr macht das. Thomas, mit dir würde ich nachher gerne noch kurz in meinem Büro sprechen.“
„Ja, Trainer.“
„Ich freue mich für dich, dass du heute die richtige Antwort geben konntest“, meinte Milan, als sie unter der Dusche standen. „Genauso muss es sein, dann wird es auch in den Matches anders laufen.“
„Serge war immer noch besser“, gab Thomas zu bedenken.
„Jaha, aber Serge ist ja auch ein halber Profi, er hat viel mehr Erfahrung, die musst du zuerst aufholen.“
Thomas nickte seufzend. Rasch trocknete er sich ab und schlüpfte in seine Kleider.
„Na, wenn du am Mittwoch wieder so spielst, wie heute, wird das nichts im Auswärtsspiel gegen die «Foxes» !“, höhnte Serge.
„Serge! Ein letztes Mal: Halt den Mund!“, fuhr Michael auf und Oberdammer verstummte.
Thomas verabschiedete sich von seinen Mannschaftskameraden und machte sich auf zu Mahlers Büro. Er klopfte.
„Herein.“
„Sie wollten mich sprechen, Trainer?“
„Ja, Thomas. Wie fühlst du dich?“
Thomas überlegte kurz. „Gespalten. Einerseits weiss ich selber, dass die Wahrscheinlichkeit beim ersten Spiel gleich eingesetzt zu werden niedrig war, aber die Hoffnung war eben schon da.“
„Absolut verständlich“, nickte Mahler. „Ich habe dich nicht übersehen, Thomas, aber die «Leopards » sind ein harter Brocken, zumal beim Saisonauftakt. Du hast dich heute ins Zeug gelegt und wirst deine Chance bekommen, aber ich habe auf Erfahrung gesetzt. Auf der anderen Seite wäre es auch nicht gut gewesen, dich gleich zu Beginn ins schlimmste Haifischbecken zu werfen.“
„Das verstehe ich, wobei mir das mit dem Haifischbecken nicht eingefallen wäre, aber die Enttäuschung ist halt schon da.“
Mahler lächelte. „Die geht vorüber, wenn du erst deinen ersten Einsatz hattest.“
„Vielleicht. Aber wie kann ich Teil der Mannschaft sein, wenn ich nichts auf dem Feld beitrage?“
„Du bist zwar noch nicht lange dabei, aber auch du gehörst dazu, als Teil des Gefüges. Wenn wir nicht alle zusammenhalten, sei es auf dem Platz oder auf der Bank, gewinnen wir den Meistertitel nie.“
***
Die Arbeit bereitete mir keine Mühe. Das lag an den netten Kollegen und meiner guten Ausbildung. Von Zeit zu Zeit wurde angedeutet, dass ich später noch einige Aufgaben mehr erhalten würde, aber darüber würde ich mir erst Gedanken machen, wenn es soweit wäre. Fridolin sah ich nie und ich fragte auch nicht nach ihm. Lieber erkundigte ich mich persönlich, in welcher Verbindung er zur Firma stand.
So dauerte es nicht lange, bis der Freitag kam und obwohl ich bis um fünf arbeitete, ging auch dieser Tag rasch vorbei. Nun stand ein fröhlicher Abend mit der Gilde an. Ich ging nach Hause, um mich umzuziehen und den Büro-Muff loszuwerden. Frisch geduscht und umgezogen, setzte ich mich ins Tram. Am Bahnhof stieg ich auf die Regionalbahn um und liess die Landschaft an mir vorüberziehen.
Damian öffnete die Tür. „Hi Alexander. Hast du heute geübt?“
„Hatte leider keine Zeit, weil ich bis vor eineinhalb Stunden gearbeitet habe. Gestern habe ich ein Spiel gemacht und es dann analysiert.“
„Gut. Möchtest du etwas trinken?“
„Ja, gerne. Wasser genügt.“
Er schenkte ein und reichte mir das Glas. Wir setzten uns ins Wohnzimmer.
„Darf ich dich was Persönliches fragen?“
Damian öffnete den obersten Knopf seines sauber gebügelten Hemdes. „Du merkst es, wenn ich nicht antworte.“
„Wo sind deine Eltern? Ich habe sie noch nie gesehen.“
„Sie sind beschäftigt und ich habe nichts dagegen, wenn sie arbeiten. Zu sechzig Prozent bin ich bei ihnen angestellt.“
Ich wagte nicht, mehr zu fragen und wäre auch gar nicht dazu gekommen, weil Emma die Treppe herunter kam. Wahrscheinlich schaute ich ziemlich überrascht aus der Wäsche. Ich hatte gar nicht bemerkt, dass sie ebenfalls schon hier war und Damian ... Er warf ihr nur einen kurzen, undeutbaren Blick zu.
„Wir haben uns ... gerade über ... ähm ...“ Eigentlich wollte ich die unangenehme Situation überbrücken, stattdessen machte ich sie noch schlimmer oder ich machte sie überhaupt erst unangenehm. Damian schien kein Problem zu haben. Wenn ich hingegen Emma so anschaute ... Ihr schien die Begegnung auch nicht gerade gelegen zu kommen.
„Gibt es noch etwas zu tun?“, fragte sie an ihn gerichtet.
„Lass nur, die anderen kommen auch bald.“
Sie kam zu uns und war im Begriff, sich zu setzen, aber Damian zog sie zu sich und gab ihr einen heftigen Zungenkuss. Das Glas in meiner Hand wurde für mich plötzlich sehr interessant.
Ich hörte ein Auto vorfahren und alleine schon die Hoffnung, es könnte Chris sein, liess mich aufstehen. Er war es nicht, aber Maurice. Auf der anderen Seite stieg der wohlgerundete Ernie aus und futterte Gummibärchen. Wenn er sich den ganzen Tag jede Minute fünf von diesen Dingern zwischen die Zähne haute, müsste er noch viel dicker sein.
„Was machen wir heute?“, fragte ich.
„Christian und ich wollen Multiplayer in den Fokus nehmen, auch um dich zu testen.“
„Multiplayer habe ich selten gespielt.“
„Umso wichtiger ist es, dass du auch das lernst. Meist wird in Zweierteams gespielt. Darauf wollen wir uns einstellen. Dreierteams sind aussergewöhnlich und nur die ganz grossen Turniere bieten diese Disziplin an. Ist wie Tennisdoppel – wer braucht das schon?“
„Wir könnten es ja mal versuchen.“
„Versuchen bringt uns nicht weiter. Entweder machen wir etwas richtig oder lassen es. Wenn es nur nach Christian ginge, würden wir da was testen und dort ein bisschen pröbeln. Nein, das geht nicht. Nur mit dem nötigen Ernst und Fokus werden wir eines Tages dort ankommen, wo wir hinwollen.“
Maurice und Ernie kamen herein. Der Dickliche marschierte in die Küche. Vermutlich braute er sich einen Himbeersirup, der zu grösserem Teil aus Sirup als aus Wasser bestand.
„Was ist das Ziel?“, fragte ich.
„Die beste Gilde der Schweiz werden.“ Damian lächelte siegessicher.
Ich hatte ja gewusst, dass die «Sententia Mortifera» hoch hinaus wollte – aber gerade so hoch? „Ist das nicht ein bisschen ...?“
Damian schnitt mir das Wort ab. „Nur an grossen Zielen wächst man. Ich hasse diese lasche „Mal-sehen-was-sich-ergibt-Mentalität. Ich will anders und besser sein.“
Meiner Ansicht nach, die ich für mich behielt, beharrte er zu sehr auf seiner Meinung. ‚Vielleicht muss man das, um erfolgreich zu sein.‘ Ich würde ihn und Chris beobachten und mir mein Urteil bilden, wer der bessere Anführer war.
Zehn Minuten nach den beiden traf auch Chris ein und wir begannen zu zocken. Ich befand mich mit Ernie in einem Team, unsere Gegner hiessen Emma und Maurice. Vorerst war ich verstärkt für die Wirtschaft zuständig, damit mein Teamkollege rushen konnte. Ich stiess mit einer kleinen Einheit dazu und gab Deckung.
Um ein Haar ging die Strategie auf. Ernie zeigte sich äusserst beweglich und ich sorgte dafür, dass ihm die Rohstoffe nicht ausgingen. Auch wenn der Sieg im ersten Anlauf nicht gelang, hatten wir gute Aussichten. Die beiden anderen waren weit zurückgedrängt, und indem ich die Flanken schützte, hielt ich sie von den Rohstoffquellen fern.
Nach einer dreiviertel Stunde wagten sie einen Ausfall und Ernie kam mächtig in die Bredouille. Ich konnte ihm zu Hilfe eilen, musste dafür meinen angestammten Platz verlassen und diese Lücke nutzte Emma, um sich einen Stützpunkt zwischen zwei Goldhaufen zu errichten. Die zehn bis fünfzehn Dorfbewohner bauten rasch ab, während Maurice das Gefecht aufrecht hielt.
Mit vereinten Kräften bezwangen wir ihn und fast vollkommen auf sich alleingestellt, vermochte Emma nicht lange standzuhalten.
Maurice wusste bereits, warum er verloren hatte: „Ernie hat heute einen besonders guten Tag und ich habe schlecht geschlafen.“
„Gute Partie“, fand Chris. „Wir wollen sie nach dem Essen noch einmal ansehen und taktieren. Das Essen ist bald fertig.“
Es gab Lasagne. Am Tisch wurde diskutiert und erläutert, erklärt und gefachsimpelt. Als mir ein Stück von der Lasagne von der Gabel hüpfte und auf dem blauen Hemd sehr unvorteilhafte Flecken hinterliess, wurde meinerseits auch noch geflucht. Ein kleiner Trost war, dass der Boden gefliest war und ich keine Sauerei hinterliess.
„Ich gehe ins Badezimmer und wasche den Fleck aus. Den Flur ganz hinten, gell?“
Damian nickte. Ich ärgerte mich über mein Ungeschick. Wenn ich etwas ganz besonders hasste, dann waren es Essensflecken und im Speziellen Tomatenflecken. Die leuchten wie Feuer in einem Nonnenpo. Mit nacktem Oberkörper wusch ich die Stelle im Lavabo. Vielleicht sollte ich mir angewöhnen, Ersatzkleider, zumindest ein Oberteil, mitzunehmen.
Es klopfte an der Tür und ich öffnete einen Spaltbreit. Es war Emma.
„Ich bin noch nicht fertig. Das Ding ist hartnäckig.“
„Hier. Ich habe dir eines von Damians Hemden gebracht. Ich denke, es passt dir.“
Sie schob es durch den Spalt. Wie meines war es blau, allerdings eine Spur heller. Sie lächelte und drehte sich um.
Keine Ahnung, weshalb ich schon wieder verwirrt war – aber ich war es tatsächlich.
Das Hemd passte und es gefiel mir auch. „Ich bringe es dir nächste oder übernächste Woche zurück“, sagte ich als erstes, kaum zurück am Tisch.
„Geh einmal mit dem Bügeleisen drüber. Verknitterte Hemden sehen ungepflegt aus.“
Ein Bügeleisen fehlte uns noch. Catherine besass aber sicher eines. Ich musste sie fragen, wie man damit umging. Ja, wenn man alleine wohnte, gab es auch Dinge zu tun, die einem nicht überaus gefielen.
Emma brachte Knabberzeug und Damian richtete den Fernseher ein, damit wir das Spiel auf grossem Bild analysieren konnten. Draussen wurde es dunkel und ich dachte an Thomas. ‚Hat er Armina ordentlich durchgenommen?‘ Insgeheim hoffte ich, dass sie noch bei uns war, wenn ich nach Hause kam. Ich wollte sie mir ansehen.
***
Thomas war damit beschäftigt, die Kameras für Arminas Besuch einzurichten. Es war Freitag und Alex würde sie beide für eine Weile nicht stören. Dieser Umstand musste für eine ausgiebige Nummer genutzt werden.
Er konnte sich ein Grinsen nicht verkneifen, wenn er an die heissen Streifen dachte, die an diesem Abend entstehen würden. ‚Und Martina werden sie bestimmt auch gefallen’ , dachte er.
„So das sollte gehen“, sagte Thomas laut vor sich hin und stellte eine Kamera halb versteckt aufs Bücherregal. Sie war schön aufs Bett ausgerichtet. Nach einem Blick auf die Uhr wurde ihm bewusst, dass er sich beeilen musste, wenn er die Spycams im Badezimmer noch einrichten wollte, bevor es Zeit wurde, loszufahren. Er hatte mit Armina ausgemacht, sie mit dem Auto vom Bahnhof abzuholen.
Die Videokamera war in Ordnung, nun noch schnell ins Badezimmer hinüber. Zwei Spycams sollten die Badewanne erfassen, eine davon von oben, die dritte war auf die Toilette gerichtet. Thomas hatte die Kanäle mehrmals überprüft, nun konnte eigentlich nichts mehr schief gehen.
Er freute sich auf den Abend mit Armina, denn er versprach einiges und das ganze Treiben aufzunehmen, ohne dass die Blonde davon wusste, gab ihm einen speziellen Kick.
Thomas nahm seine Jacke vom Haken und verliess die Wohnung. Auf der Fahrt zum Bahnhof malte er sich den Abend in den schönsten Farben aus und er fragte sich, ob Martina das Treiben geil machen würde.
Armina wartete bereits. Sie war sich anscheinend bewusst, dass es heute ziemlich zur Sache gehen würde, denn sie hatte die weissen Stoffhosen an, die sie bei ihrem ersten Mal getragen hatte und dasselbe gelbe Oberteil. Der Gürtel war aus demselben weissen Stoff. Vergoldete, hineingestanzte Ringe schmückten ihn.
Sie umarmten sich zur Begrüssung. „Hallo, Mina , schön dich zu sehen“, meinte Thomas und lächelte.
Die Blondine schmiegte sich an ihn. „Ich habe dich so vermisst“, flüsterte sie und küsste ihn leidenschaftlich. Thomas zog sie kurz an sich, dann schob er sie auf eine Armeslänge von sich.
„Schau mal, was ich mir habe machen lassen“, meinte und streckte die Zunge heraus.
Ein Piercing glitzerte verlockend.
„Geil, muss ich mir nachher ansehen“, meinte er und machte eine einladende Bewegung zum Wagen hin.
Sie stiegen ein.
„Das letzte Mal war so kurz“, meinte Armina, als sie den Parkplatz verliessen, „ich finde es cool, dass wir uns heute etwas mehr Zeit nehmen können.“
‚Und ich finde es geil, dich beim Ficken filmen zu können‘ , dachte Thomas und grinste innerlich. Ihm fiel das silberne Herz auf, das die Blonde an einem Kettchen um den Hals trug.
‚Echt kitschig.‘ Es gelang ihm gerade noch, keine Grimasse zu ziehen.
Sie kamen endlich in der Saturnstrasse an. Im Lift drückte sich Armina an ihn. „Ich habe übrigens ein Badeöl mitgenommen“, verriet sie ihm flüsternd.
„Geile Idee“, kommentierte Thomas und küsste sie hart. Sie erwiderte den Kuss ebenso fordernd.
„Willst du was trinken?“, fragte Thomas, als sie in die Wohnung traten.
„Gerne.“ Armina ging langsam auf die Sofaecke zu. „Schieben wir heute eine Runde auf der Matratze da?“
„Vielleicht, mal sehen“, zuckte Thomas die Achseln. „Lassen wir uns überraschen.“ Für einmal war ihm aus verständlichen Gründen nicht unbedingt danach, auf der Lustwiese zu vögeln. „Ice Tea? Cola?“
„Ice Tea wäre geil.“
„Bitte.“ Thomas reichte ihr das Glas, dann liess er sich neben sie fallen.
„Wie läuft’s im Training?“, fragte sie.
„Könnte besser laufen“, gab er zurück und legte der Blonden eine Hand auf den Oberschenkel. Sie schmiegte den Kopf an seiner Schulter und lächelte zu ihm auf. „Das kommt schon, du bist ja noch nicht lange dabei“, versuchte sie ihm Mut zu machen.
„Ich hoffe es, jedenfalls gebe ich alles. Aber einen Job sollte ich eben auch noch finden.“
„Du hast doch gut abgeschlossen, da wird sich schon was finden“, meinte sie und küsste ihn. Er gab den Kuss zurück, zuerst sanft, dann immer fordernder. Seine Rechte wanderte zwischen die Schenkel seiner Partnerin und streichelte sie ganz zart.
„Oooh, jaah!“, hauchte sie mit geschlossenen Augen. Thomas nahm sich etwas zurück und leckte ihr ganz zart über die Lippen. Keuchend öffnete sie den Mund und er knabberte an ihrer Unterlippe.
Armina tastete nach seiner Latte und schloss die Finger darum. Mit kurzen, aber sehr feinfühligen Bewegungen, machte sie den Schwanz noch härter und Thomas stöhnte leise auf. Er beugte sich vor und saugte sich in ihrer Halsbeuge fest, um ihr einen Knutschfleck zu verpassen.
„Du willst es wissen, oder?“, grinste sie, als er sich wieder von ihr löste.
„Du doch auch“, gab er zurück und küsste sie wieder. Mit einer Hand rieb er sie dabei nachdrücklich zwischen den Beinen.
„Dann lass uns doch ins Bad gehen“, meinte sie mit einem frechen Aufblitzen in den Augen und trank ihren Ice Tea leer.
Er tat es ihr nach und sie standen auf. „Ich hole das Öl.“ Mit schnellen Schritten ging ihm Armina voraus und suchte aus ihrer Tasche etwas heraus. Es entpuppte sich als eine Flasche duftenden Badeöls. Thomas bewunderte unterdessen ihren geilen Arsch. Um den würde er sich heute wieder einmal kümmern, das war klar. Schliesslich sollte Martina auf dem Video ja auch etwas geboten werden.
„Unten oder oben?“, fragte Armina, die sich unterdessen wieder aufgerichtet hatte.
„Oben“, antwortete er, liess ihr natürlich den Vortritt. Sie grinste wissend und als sie die Wendeltreppe hochgingen, wackelte sie übertrieben mit dem Arsch.
‚Wird es klappen?‘ Thomas war viel nervöser als sonst, als er Armina nach oben folgte.
„Geile Badewanne, da können wir uns ja richtig austoben“, meinte sie und hob die Augenbrauen, als sie das Badezimmer erreichten.
„Habe ich ja gesagt.“ Thomas tätschelte ihren Arsch. Für einen Augenblick liess sie es zu, dann machte sie einen Schritt vor. „Bevor wir reingehen, sollte ich erst pissen“, sagte sie dabei.
Thomas hatte Mühe, sich seine Freude nicht anmerken zu lassen. Nun kam er sogar in den Genuss einer Natursekt-Show. „Soll ich …?“, fragte er dennoch scheinheilig.
„Nein, schon gut.“ Armina grinste. „Du hast mich ja schon pissen sehen, kommt auch nicht mehr darauf an.“
Er zuckte die Achseln und unterdrückte den Drang, in Richtung Kamera zu blicken.
Armina nestelte vor der Toilette an ihrer Hose herum und schob sie schliesslich nach unten, der mit Spitzen reich verzierte String folgte und sie stellte sich über die Schüssel. „Damit du auch was siehst“, meinte sie dabei.
Thomas, der eben begonnen hatte, das Wasser in die Wanne zu lassen, wandte sich um.
Armina seufzte und entspannte sich sichtlich. Thomas lehnte sich ans Waschbecken und sah zur Blonden hin. Endlich schoss der erste Strahl zwischen ihren Beinen hervor und plätscherte in die Toilette. Armina nahm die Beine noch etwas auseinander und grinste, als sie bemerkte, wie intensiv Thomas sie ansah. Sie streckte ihm erneut die Zunge heraus.
„Sexy“, meinte Thomas und kam näher.
„Martina hat keines, oder?“, fragte die Blonde.
‚War ja klar, dass es darauf hinauslaufen würde ‘, dachte Thomas. „Nein, sie hat keines“, antwortete er laut.
Er amüsierte sich köstlich über Arminas selbstzufriedenes Grinsen. Langsam versiegte das gelbe Nass und die beiden stiegen in die bereits gut gefüllte Badewanne. „Ich hab’s für dich machen lassen“, erklärte Armina dabei, „ich weiss doch, wie sehr du es magst, wenn ich dir einen blase.“
„Da bist du wirklich gut“, gab Thomas zu und liess sich ins Wasser sinken. Armina schwenkte das Ölfläschchen und gab etwas davon ins Wasser. Dann setzte auch sie sich hin.
Thomas legte den Kopf zurück und beobachtete die junge Frau aus halb geschlossenen Augen. Mit gespreizten Beinen sass sie da. Kurz erwog er, etwas Schaum ins Bad zu geben, aber das wäre der Aufnahmequalität des Films abträglich gewesen und so verwarf er diesen Gedanken.
„Echt geil, so richtig zum Relaxen“, seufzte Armina auf, als Thomas nach einem Waschhandschuh griff und etwas Seife darauftröpfelte.
Er beugte sich vor, fasste nach Arminas Titten und knetete sie leicht. Dann ging er etwas tiefer, während er Armina küsste. Auch sie nahm nun einen Waschlappen und begann Thomas einzuseifen.
„Uuuh!“, stöhnte sie leise auf, als Thomas andeutungsweise in sie eindrang. Er erstickte den Laut mit einem Kuss schob ihr gleichzeitig die Zunge in den Mund. Mit der freien Hand fuhr er ihr wild durch die Haare und verwuschelte sie. Ihre Zungen spielten feurig miteinander. Das Piercing kitzelte ihn leicht und sandte ihm wohlige Schauer über den Rücken.
Mit der Rechten, die immer noch im Waschlappen steckte, fuhr Thomas Armina über den Rücken und hinunter zum Arsch.
„Nachher, nachher“, winkte Armina ab. „Jetzt will ich dir einen blasen.“
„Das hört sich auch sehr nett an“, grinste er und lehnte sich zurück.
Die Blonde beugte sich vor, und als Thomas sich ihr entgegenhob, schloss sie die Lippen um den harten Freudenspender.
Mit einer Hand griff Armina nach Thomas‘ Eiern und massierte sie leicht. Er stöhnte auf und stiess ihr entgegen.
Die junge Frau würgte leicht, aber liess den Prügel nicht fahren. Ihr Mund umschmeichelte den Schwanz und trieb Thomas das Blut noch stärker zwischen die Beine.
„Sorry!“, rief Thomas, als ihm in der Wanne die Füsse wegrutschten. Seine Lanze glitt aus Arminas Mund.
„Kein Problem.“ Armina senkte den Kopf und tauchte unter, um wieder an den Schwanz ranzukommen. Es platschte leise und Thomas sah grinsend auf Arminas Hinterkopf herab, als sie brav sein bestes Stück verwöhnte.
Fordernd saugte sie am pulsierenden Schaft.
Thomas verzichtete darauf, sie festzuhalten, das erschien ihm im Wasser etwas riskant. Die wohlige Wärme, die durch seinen ganzen Körper strömte, hatte nur zu einem kleinen Teil etwas mit dem Wasser zu tun.
Er fasste nach unten und fuhr durch die Spalte seiner Bläserin. Seine Finger spielten mit der harten Klit.
Armina hob den Kopf und stöhnte auf. Sie nahm nun beide Hände und drückte leicht seine Eier zusammen. Aufstöhnend legte Thomas den Kopf zurück. „Ich glaube, das reicht, jetzt will ich dich ficken, Süsse.
Er zog Armina hoch.
„Okay, ich drehe mich wohl am besten um.“ Dazu musste sie allerdings aufstehen. Fordernd streckte sie Thomas den Arsch hin und er musste einfach hingreifen und fest zupacken.
„Einen echt geilen Arsch hast du“, meinte er und knetete die festen Backen kräftig durch.
„Danke, aber der kommt nachher dran.“ Aufreizend wackelte Armina mit dem Arsch.
Er rappelte sich auf die Knie auf und spreizte die Backen, um sich die ganze Ausstellung genüsslich anzusehen. Dann platzierte er seine Latte.
„Uhhh!“, stöhnte Armina, als er in sie stiess und ihr die Spalte aufdrückte. Ohne auf Widerstand zu stossen, drang er in ihre warme feuchte Höhle ein. Die Blonde bog den Rücken durch und grinste ihn über die Schulter an. Er füllte sie gleich mit dem zweiten Stoss aus. Dann liess er die Hüften kreisen. Gleichzeitig wurde sein Körper vom warmen Wasser umspült, ein geiles Feeling.
Er packte die junge Frau in der Taille und zog sie vor und zurück. Sein Lustspender wurde von der warmen Grotte herrlich massiert, die kräftigen Muskeln zogen sich fest, aber voller Gefühl, zusammen. Feuer rann ihm durch seine Adern und er stöhnte laut, während er Armina einige Male schneller und härter pfählte.
„Jaaaah, fick mich! Fick mich!“ Armina schien vergessen zu haben, dass Geräusche in einem Badezimmer besonders weit trugen, denn sie gab ihrer Lust deutlich Ausdruck und bockte nach hinten.
Thomas keuchte und rammelte weiter. Das Klatschen ihrer aufeinandertreffenden Körper war besonders laut.
Er knirschte mit den Zähnen um sich zu beherrschen, aber zu gerne wollte er Armina seine Sahne in eines ihrer Löcher schiessen. Andererseits galt es, sich etwas zurückzuhalten, denn der Abend war noch nicht vorbei.
Armina schrie, als der Orgasmus über ihr zusammenbrach und sie stiess weiter nach hinten. Aber dann zog sich Thomas aus ihr zurück.
Als das Wasser zu kühl wurde, stiegen sie aus der Wanne.
„Ach Mist, habe die warmen Badetücher im Zimmer liegenlassen“, ärgerte sich Thomas gekünstelt und lief raus. Im Zimmer angekommen, schaltete er als erstes die Kamera ein, dann schnappte er sich die Tücher und kehrte zu Armina zurück.
„Hier.“ Er lächelte entschuldigend und breitete die Arme aus. Armina liess sich in das Tuch einwickeln und er rubbelte sie trocken. Sie tat dasselbe bei ihm. Ohne dass sie es merkte, drängte er Armina mit dem Rücken näher zur Kamera beim Waschbecken. Zugleich hob er das Tuch etwas an und spreizte die Arschbacken der Blonden. So würde Martina sicher auch das kleine Hintertürchen sehen, um das er sich später zu kümmern gedachte.
‚Das macht meinen Schatz sicher spitz ‘, amüsierte sich Thomas und fuhr mit dem Tuch durch die Pokerbe, um auch sie sorgfältig zu trocknen.
„Ja, du kannst mich nachher in den Arsch ficken“, sagte Armina und schmiegte sich an ihn. „Komm, gehen wir in dein Zimmer.“
„Ja, jetzt will ich dich noch einmal richtig ficken, Mina “, grinste Thomas und schob Armina aus dem Badezimmer, indem er ihr eine Hand auf den Arsch legte.
„Soll ich dir noch einmal einen blasen?“ Grinsend schlang ihm Armina einen Arm um die Schultern. „Nein, danke, zuerst einen richtigen Fick“, lehnte Thomas ab und führte seinen Gast ins Zimmer.
„Scheisse, meine Tasche!“, ärgerte sich die Blonde. „Ich will nicht nackt rumrennen, was, wenn Alex plötzlich ankommt?“ Sie lief davon und kam eine Minute später mit der Tasche zurück.
Thomas hatte sich unterdessen aufs Bett fallenlassen und wartete auf sie. Sein Prügel stand immer noch wie eine Eins. „Komm, reit mich mal“, winkte er sie näher.
Armina liess die Tasche fallen, schloss die Tür hinter sich und kam mit laszivem Hüftschwung auf ihn zu. Der Anblick ihres nackten Körpers machte Thomas immer spitzer, und als sie aufs Bett krabbelte, zog er sie näher.
Sie beugte sich über ihn und küsste ihn. Thomas knabberte an ihren Lippen, bis sie den Mund öffnete. Ein Zungenkuss entspann sich und wieder fuhr Thomas ihr wild durch die Haare.
„Reite mich!“, keuchte Thomas.
„Gute Idee.“ Armina hob sich etwas an und führte seinen Bolzen an ihre nasse Grotte. Langsam liess sie sich darauf sinken.
Sie bewegte sich langsam auf ihm, bevor sie sich regelmässig hob und senkte und sich mit der zuckenden Stange selber fickte. Sie stützte sich auf Thomas‘ Brust und beschleunigte den Ritt.
Thomas griff nach oben und massierte die festen Titten der Blonden, die aufstöhnend den Kopf in den Nacken legte. Geilsaft schmierte den Prügel bestens, aber es reichte Thomas nicht ganz.
„Dreh dich um, ich will deinen Arsch sehen, Mina .“ Thomas keuchte mit geschlossenen Augen, aber diese öffnete er, als Armina sich aufrichtete und sich umdrehte und sich dann mit dem Rücken zu ihm auf der Stange niederliess.
Nun nahm sie wieder etwas Tempo auf.
Genüsslich knetete Thomas die Backen und freute sich an dem geilen Gefühl.
„Schneller!“, lachte er und verpasste der Blonden einige spielerische Hiebe.
Armina kicherte und steigerte den Ritt. Immer schneller wurde die Lanze in die nasse Möse reingedrückt und glitt wieder heraus. Geilsaft tropfte über Thomas‘ Sack und es schmatzte leise bei jedem Eindringen.
Der Ritt wurde zum Galopp, als Armina, von ihrer eigenen Lust angetrieben, immer schneller rauf- und runterfuhr. Endlich verspannte sie sich und schrie ihren Höhepunkt hinaus.
Müde strich sie sich das Haar aus der Stirn.
„So, jetzt noch einen schönen Deepthroat!“, keuchte Thomas und schob Armina von sich, als sie über ihm zusammensank. Er stand mit zitternden Knien auf und winkte Armina zu sich, die ihn müde angrinste, sich dann aber brav vor ihm niederliess.
Die harte Stange wippte vor ihren geilen Lippen auf und ab. „Blas mich! Mach schon!“ Thomas schmerzte der Prügel mittlerweile wirklich vor Steife und er sehnte sich unglaublich nach Erlösung. Er stöhnte auf, als Armina seinem Wunsch nachkam und seinen Schaft in den Mund aufnahm. Die Zunge umkreiste ihn und das Piercing gab dem Ganzen einen besonderen Kick. Der Schwanz zuckte und die Eier zogen sich hart zusammen.
„Tiefer!“, stöhnte Thomas und drückte Arminas Kopf unnachgiebig an seine Lenden. Die Fleischpeitsche versank immer tiefer in der warmen Höhle der zuckenden Kehle und die Gefühle wurden noch intensiver, als die Zunge gehörig zu wirbeln begann. Das Piercing glitt über die weiche Haut und reizte Thomas noch weiter, der ohnehin vom Halszäpfchen stimuliert wurde.
Fordernd drängte er sich noch tiefer in die Kehle seiner Fickpartnerin, die würgte und keuchte.
„Ich will in dein Gesicht spritzen“, presste er hervor, griff in Arminas Haare und zog ihren Kopf unsanft zurück.
Armina hatte gar keine Gelegenheit zu protestieren, denn schon schoss ihr Thomas Schub um Schub seine Sahne mitten ins Gesicht. Sie klatschte der Blonden auf die Wangen, die Lippen und die Augen. Es sah einfach nur geil und verrucht aus. Er drehte Arminas Kopf zur Kamera hin. Martina würde wohl auch ihre Freude an diesem Anblick haben.
„Mach mich wieder hart, sonst kann ich dich nicht in den Arsch ficken, Süsse“, grinste Thomas und fuhr Armina durch die Haare.
„Du willst immer noch meinen Arsch?“ Armina schien sich nicht entscheiden zu können, ob sie schmollen oder lachen sollte. Jetzt, nach den Blowjobs und den Ficks, schien sie nicht mehr so begeistert von der Idee zu sein, wie eben im Bad.
„Letztes Mal hab ich dich schon nicht in den Arsch gefickt“, gab Thomas zu bedenken, „und dein Arsch ist einfach viel zu geil, es nicht zu tun.“
„Also gut.“ Armina griff nach Thomas‘ erschlafftem Freudenspender und wichste ihn gefühlvoll. Sie brachte den Mund wieder näher, streckte die Zunge heraus und leckte über die Unterseite des Schaftes. Das Piercing schabte über den Prügel und Thomas stöhnte auf. Seine Lanze verhärtete sich. Es dauerte nicht lange, bis er wieder einsatzfähig war.
Er schob die Blonde von sich und drehte sie gleichzeitig so herum, dass ihr Arsch zur Kamera zeigte. Langsam spreizte er die Backen und spielte mit dem Zeigefinger am kleinen runzligen Loch dazwischen.
Seine Fickpartnerin stöhnte leicht schmerzlich auf, als er gegen den niedlichen Hintereingang drückte und Einlass forderte. Armina atmete tiefer und Thomas spürte, wie sie sich zu entspannen versuchte. Endlich konnte der Finger in die heissen, beengten Gefilde eindringen.
Das Arschloch zuckte und drückte ihn zusammen.
„Uuuuh!“, stöhnte Armina und bog den Rücken durch, als Thomas die Finger in ihrem Darm krümmte.
„Gefällt es dir?“, presste Thomas hervor, den eine grosse Geilheit gepackt hatte. Unnachgiebig fickte er Armina mit den Fingern in den Arsch, nahm nun den Mittelfinger noch dazu.
Dann war Armina seiner Ansicht nach so weit und er schob sie behutsam herum, sodass sie mit ihrem immer noch spermaverschmierten Gesicht in Richtung Kamera blickte.
Er ging hinter ihr etwas in die Knie, spreizte gleichzeitig erneut ihren Arsch und drückte mit der Eichel gegen die Rosette.
„Aaaah!“ Armina warf den Kopf zurück. Heiss und eng empfing ihr Arsch den steinharten Eindringling. Der Schliessmuskel schrammte schmerzhaft über Thomas‘ Schaft und er knirschte mit den Zähnen, um das Gefühl auszuhalten. Immer tiefer drang er in die braune Mine ein und lotete sie aus. Der Darm zog sich zusammen, als er zur Hälfte darin steckte, aber Thomas gab nicht nach, sondern stiess weiter zu. Endlich war er ganz in ihr und liess die Hüften kreisen. Arminas Stöhnen verriet, dass er diesmal vielleicht weniger feinfühlig war als sonst, aber Thomas achtete nicht darauf. Martina sollte sehen, wie hart er Armina durchfickte.
Er zog sich aus dem Moccakanal zurück und packte Armina gleichzeitig in der Taille, um sie zu sich heranziehen zu können, wenn er sich wieder in ihr versenkte.
„Aaaah!“ Nun klang Armina schon etwas lauter. Der Schmerz war in ihrer Stimme nicht zu überhören, ebenso wenig wie die immer stärker werdende Lust.
„Ja, verdammt, dein Arsch ist so geil und heiss!“, keuchte Thomas und stiess wieder und wieder zu. Es klatschte laut, als er immer schneller und härter ins unwürdige Loch der Blonden rammelte.
Armina hatte die Fäuste geballt, aber sie gab sich ganz ihrer Geilheit hin, liess jeden harten, fordernden und besitzergreifenden Stoss über sich ergehen.
Thomas hielt sich kurz etwas zurück, aber nur, um Armina zwei, drei klatschende Schläge auf den Arsch geben zu können.
„Aaaah! Uff!“ Armina sank nach vorne, als er wieder tief in ihren zuckenden Arsch eindrang. Ihre Beine glitten weiter nach aussen, sodass sie nun eher lag als kniete. Thomas grinste. Er genoss es, Armina so zu nehmen. Er wusste, dass er sie dominierte, aber er tat dies ohne Gewalt anzuwenden. Ein ähnliches Gefühl überkam ihn jeweils bei Andrea und Anto.
Aber nach einigen weiteren Stössen beschloss er, Martina etwas anderes zu bieten und packte Armina an den Schultern und zog sie hoch. Ohne etwas zu sagen, drehte er sie herum und drückte sie auf der Bettkante nieder, ehe er sich wieder seinen Weg in ihre heissen Tiefen suchte.
Hart stiess Arminas Unterleib gegen die Bettkante, aber die Gefickte beschwerte sich nicht, sondern versuchte selber, mit Gegenstössen auf Thomas‘ Rammler zu antworten. Ungehemmt stöhnte sie ihre Lust heraus. Ihr Kopf ging von einer Seite auf die andere. Thomas griff in ihre Haare, um sie ruhig zu halten, während er sie weiterhin nahm und ihr zwischendurch einige Hiebe auf den festen Arsch spendierte. Martina sollte nicht meinen, dass er Armina sanft behandelte, sie musste derben Sex sehen.
„Spürst du meinen Schwanz in deinem geilen Fickarsch!?“, stöhnte Thomas und versenkte sich wieder bis zum Anschlag im Scheissloch seiner Bettgenossin.
„Ja, fick mich, füll mich ab. Spritz mir meinen engen Arsch voll!“, gab Armina keuchend zurück und hielt immer stärker dagegen, ihre Beine zitterten vor Anstrengung, aber sie näherte sich unüberhörbar einem weiteren Orgasmus.
Thomas stützte sich auf Arminas Schultern und versuchte, die Intensität seiner Stösse noch zu steigern. Sein Sack klatschte gegen den Damm, wenn er sich bis zum Anschlag in den braunen Kanal versenkte.
Armina kam und der Höhepunkt liess auch den Darm sich zusammenziehen. Das gab Thomas den Rest und aufstöhnend schoss er Armina nun seine Ladung in den wartenden Arsch.
Keuchend sank er über ihr zusammen. Kaum waren die beiden wieder zu Atem gekommen, krochen sie ganz aufs Bett und kuschelten sich aneinander.
„Das war wieder geil. Zwischendurch ist ein Arschfick mit dir einfach geil“, meinte Thomas leise und küsste Armina auf den Mund.
„Ja, das war intensiv, wenn auch ziemlich hart. Zwischendurch darf das schon sein“, erwiderte Armina lächelnd. „Ich weiss doch, wie geil dich das macht.
‚O ja, das weiss auch Martina‘, dachte er und warf grinsend einen versteckten Blick zur Kamera.
Unten schlug die Tür zu.
„Oha, Alex ist da. Wir sollten vielleicht runter, bevor er uns aufstört“, meinte Thomas und richtete sich auf.
„Ja.“
Armina stand auf und Thomas sah ihr zu, wie sie in einen schwarzen spitzenbesetzten String stieg und sich die frischen schwarzen Jeans hochzog, die den Arsch geil betonten.
Vollständig angezogen traten die beiden aus dem Zimmer und gingen ins Badezimmer, um sich frisch zu machen.
„Hallo Alex“, begrüsste Armina Thomas‘ Kumpel, als sie hinter ihm die Treppe hinunterkam.
„Hallo, Armina“, grinste dieser. „Mensch, ich sterbe gleich. Wollen wir uns noch eine Pizza bestellen?“
„Bin dabei“, nickte Thomas und sah die Blonde an.
„Ich auch.“
Eine Dreiviertelstunde später sassen die drei vor ihren heissen Scheiben.
„War’s geil?“, erkundigte sich Alex zwinkernd.
Die beiden grinsten sich nur an.
„Diesmal kriegst du deine Chance“, meinte Martina, als Thomas den Subaru bei Olten von der Autobahn lenkte. „Ich meine, ich kann verstehen, dass der Trainer dich als Neuen nicht gleich zum Saisonauftakt gegen die Erzrivalen aus Zürich loslassen wollte – oder konnte. Gegen die «Foxes » wird er weniger Hemmungen haben.“
„Ich versteh’s ja vom Sportlichen her auch.“ Thomas blickte in den Rückspiegel. „Darum mache ich ja auch kein Tamtam. Aber enttäuscht war ich natürlich schon. Für heute bin ich wesentlich optimistischer.“
„Dann ist ja gut.“ Martina lächelte.
Finsterdorf entpuppte sich als ein trostloses Bauernkaff. In einiger Entfernung ragte die massige Silhouette eines AKW-Kühlturmes in den abendlichen Himmel. Die Halle war zwar gross, aber in keinem sonderlich guten Zustand, sie wirkte ein wenig verwahrlost. Ausgebleichte Clubbanner flatterten im herbstlichen Wind.
„Nett“, meinte Alex und grinste. „Wundert mich, dass sie in der obersten Liga mitspielen.“
„Tja, so ein Agrarkonzern und die AKW-Betreibergesellschaft sponsern sie“, gab Thomas zurück und suchte nach einem Parkplatz.
Sie stiegen aus und strebten der Halle zu, um dem schneidenden Wind zu entkommen.
Mahler stand beim Eingang. „Ah, Thomas. Bereit für deine Chance?“
Thomas‘ Herz machte einen Sprung. „Heisst das, ich komme zum Einsatz?“
Ja, ich glaube, dass es Zeit ist, dich unter Wettkampfbedingungen zu testen.“
„Danke, Trainer.“
„Geh schon mal rein, ich kann keine erkälteten Spieler brauchen.“ Mahler schenkte Thomas eines seiner seltenen Lächeln.
Noch aufgeregter als sonst zog sich Thomas um.
Er ignorierte Serges abschätzige Blicke, der Blondschopf schien überzeugt zu sein, dass Thomas, auch heute auf der Bank verzweifeln musste.
‚Wirst schon sehen, Freundchen, wozu ich fähig bin!‘ , grollte Thomas.
„Ich freue mich auf unser erstes Heimspiel“, bemerkte Bourquin und strich sich eine braune Haarsträhne aus dem Gesicht. „Nirgends ist die Stimmung geiler als in der Langgrundhalle.“
„Ich bin auch schon gespannt“, nickte Thomas. Er beobachtete, wie Lehmann und Serge, die nebeneinander auf der Bank sassen, einen Blick wechselten. ‚Oha, Daniel muss ich Auge behalten ‘, überlegte Thomas und lehnte sich zurück, um durchzuatmen und die Aufregung in den Griff zu kriegen. Für einen Moment schloss er sogar die Augen.
Er wurde aus seiner Versunkenheit gerissen, als der Trainer die Tür öffnete. „Alle bereit? Gut, gehen wir!“
Nervös reihte sich Thomas ein. Die Halle sah von innen beinahe noch schäbiger aus als von aussen und die Tribünen sahen aus, als würden sie jeden Augenblick einstürzen.
„Da sind wieder die «Cats » “, zischte Milan Thomas zu und wies auf einige Girls die «Fighters »- Trikots trugen und ein grosses Clubbanner schwenkten.
„Sehr viele Fans scheinen die «Foxes » nicht zu haben“, stellte Thomas fest und blickte ein wenig enttäuscht auf das Häufchen Zuschauer, das sich auf den Tribünen zusammendrängte. Zwar machten die Leute einigen Lärm, aber die Geräusche hallten unnatürlich in der beinahe leeren Halle.
„Es ist ja auch nur ein kleines Kaff“, meinte Milan.
„Ja, aber die Mannschaft könnte trotzdem eine ganze Region vertreten“, gab Thomas zu bedenken.
Zu Thomas noch grösserer Enttäuschung setzte ihn Mahler trotz seiner vorhergehenden Ankündigung vorerst doch auf die Bank. Frustriert sah Thomas zu, wie Serge im Sturm zu wirbeln begann und mit Milan zusammen gehörig Dampf machte. Auch Kees machte heute eine bessere Figur, und wenn er einmal im Schilf stand, bügelte Rubin seinen Fehler wieder aus.
Von Allmen gab einen wunderschönen Pass nach vorne, der aber gerade nicht genug scharf geschossen war, so dass Gerber von «Foxes» ihn abfangen und losziehen konnte.
Thomas schloss die Augen, als es hinten einschlug. Mahler klopfte Thomas auf die Schulter. „Hör zu, wir brauchen nach dem Fehlstart diesen Sieg unbedingt“, flüsterte er ihm so leise zu, dass Sommer, der neben Thomas sass, es nicht verstand.
„Ich verstehe, Trainer“, gab Thomas zurück, der trotz seiner Enttäuschung die Gedanken seines Trainers natürlich durchaus nachvollziehen konnte.
Ausgerechnet Serge war es, der den Ausgleich erzielte, was Thomas nicht so recht freuen konnte, obwohl damit die Mannschaft zumindest eine Reaktion gezeigt hatte. Jetzt spielten die «Fighters» frischer und kämpferischer auf. Milan stürmte wieder über seine Seite und brachte endlich die Gäste wieder in Führung. Die «Cats » honorierten den Sololauf des Stürmers mit Jubelstürmen und Kreischen.
Nun mit der Führung im Rücken spielten die Berner überlegener und liessen kaum mehr etwas anbrennen. Deshalb war der Ausgleich durch das Heimteam einigermassen überraschend. Der Captain stellte dann schliesslich für die «Fighters » den Ein-Tore-Vorsprung wieder her und so begann schliesslich das letzte Drittel.
Nach der feurigen Ansprache Mahlers starteten Thomas‘ Mannschaftskameraden furios und Milan traf zum 4:2. Den «Foxes » gingen nun sichtlich sowohl die Energie als auch die Motivation aus und sie stemmten sich nicht mehr so energisch wie bisher gegen die Niederlage. Die Uhr tickte und Thomas freute sich nun immer mehr darauf, den ersten Sieg der Saison mit den anderen bejubeln zu können.
So fuhr er auf, als Mahler ihn zwei Minuten vor Schluss ansprach. „Thomas, ich nehme jetzt dann gleich von Allmen runter und du gehst rein.“
„Ja, Trainer.“ Thomas hatte Mühe, sich seine Freude nicht allzu sehr anmerken zu lassen, als er aufsprang und sich an die Bande stellte. Schon kam von Allmen ausgepumpt angelaufen und Thomas eilte mit weitausgreifenden Schritten durch die Halle, um seinen Platz einzunehmen. An der Seite des kräftigen Kees verteidigte er nun in seinem ersten Einsatz als Profi in der Nationalliga A gegen die Stürmer aus dem aufmüpfigen Bauerndorf. Zu Anfang blickte er noch einige Male nervös auf die Uhr, aber dann vergass er die Zeit und konzentrierte sich darauf, die Angreifer abzublocken. Es gelang ihnen, das Resultat zu halten und als die Sirene erklang, umarmten Kees und er sich. Die Mannschaft fand sich in der Mitte zusammen und feierte den Sieg, bevor sie sich zu den «Cats» aufmachte, die ihnen frenetisch zujubelten. Einige von ihnen versuchten, gar über die Bande zu springen, wurden aber von einigen Security-Leuten daran gehindert.
„Toll gemacht“, meinte der Captain und schlug Thomas auf den Rücken. „Du bist voll eingestiegen und hast das gemacht, was wir von dir erwarten konnten!“
Thomas grinste glücklich.
***
Es war etwas schwer, am Montagmorgen aufzustehen, aber ich tröstete mich mit dem Gedanken, dass ich am Nachmittag freihatte. Auf das Training freute ich mich ebenso wie auf den Tango-Kurs.
Ich hörte nichts von Catherine, deshalb konnte der Nachmittag kaum schnell genug zu Ende gehen. Ich machte zwei Spiele gegen den Computergegner, anschliessend traf ich mich mit der Gilde. Bei der Gelegenheit gab ich Damian das Hemd zurück.
Heute lag der Fokus weniger auf ganzen Partien, wir konzentrierten uns auf die erste Viertelstunde. In diesen fünfzehn Minuten konnte ein Spiel bereits entschieden werden. Wieder und wieder starteten wir von vorne und versuchten, so schnell wie möglich an Rohstoffe und Militäreinheiten zu kommen. Christian und Damian sahen uns zwischendurch zu und gaben wertvolle Tipps.
Das eigentliche Highlight des Abends würde aber der Tanzkurs sein. Wieder einmal musste ich mich sputen, damit ich den Zug erwischte. Als ich mich hinsetzte, fragte ich mich, ob mein Herz nur von kurzen Rennen raste.
Catherine wartete draussen auf der Strasse auf mich. Fridolin und seine Freundin Marianne waren auch schon eingetroffen. Gerne würde ich mit meiner Cat einige Minuten alleine sein, leider ging es da auch schon los. Vielleicht fanden wir später etwas Zeit für uns. Für einen Kuss reichte es dennoch und ich flüsterte meiner Freundin ins Ohr: „Ich habe dich vermisst.“
Sie drückte meine Hand.
Ich konnte es kaum erwarten, was wir heute lernen würden. Musik klang aus den Boxen, aber unsere Lehrer waren nirgends zu sehen.
Ich küsste Catherine auf die Wange. „Wann wir wohl das erste Mal richtig miteinander tanzen werden?“
„Bald wird es am Abend früh dunkel. Wir werden viel Zeit füreinander haben.“
Ah, endlich erschienen Letizia und Javier. Wie jedes Mal schienen sie darauf zu brennen, uns ihr Wissen beizubringen. Beide lächelten und sahen uns an.
„Schon wieder Montag und wir hoffen, dass ihr euch ebenso freut, wie wir uns.“ Javier ging auf und ab, während er das sagte. „Heute wollen wir etwas anderes von euch sehen.“
Seine Partnerin übernahm das Wort. „Ihr habt lange mit derselben Person geübt. So ist es beim Tango. Man möchte nicht mit jedem tanzen. Vielleicht wollen wir es nur mit einer bestimmten Person. Ich beispielsweise tanze seit Jahren nur mit Javier.“
Einige der Kursteilnehmer begannen zu klatschen und auch ich fiel mit ein. Die beiden waren ein tolles Paar, auf und neben dem Tanzparkett.
Sie verneigten sich und allmählich wurde das Klatschen leiser. „Danke, danke! Das wollten wir gar nicht.“
Ich glaubte Letizia sofort.
Javier trat vor. „In der heutigen Lektion werdet ihr mit einer anderen Person tanzen. Das ist nur für dieses Mal so. Einmal ist genug. Wir glauben aber, dass man eine neue Erfahrung machen muss. Ihr seid bereits etwas fortgeschritten und könntet von einer anderen Person vielleicht neue Dinge lernen.“
Er warf Letizia den verbalen Ball zu. „Nun denn, sucht euch jemanden, der für heute euer Partner ist.“
Es kam nicht überraschend, dass sich Fridolin und Catherine zusammentaten. Ob das ganz im Sinne unserer Lehrer war? Wahrscheinlich dachten sie, dass man mit jemandem tanzen würde, den man gar nicht kannte.
„Willst du mit Marianne“, fragte er mich. „Ich finde das den besten Tausch oder bist du anderer Meinung?“
Ich fühlte mich fast gezwungen, sie zu nehmen. Alles andere wäre respektlos. „Das ist in Ordnung.“
Javier und Letizia hatten mich erfolgreich auf dem falschen Fuss erwischt. Schon als sich Marianne neben mich setzte, fühlte ich mich alles andere als wohl. Bei Catherine und Fridolin war es etwas anderes. Sie kannten sich etwas besser, waren gewissermassen miteinander vertraut. Das war bei Marianne und mir überhaupt nicht der Fall.
„Für den Beginn wollen wir, dass Ihr euch an den neuen Partner gewöhnt. Wir sagen nicht, was ihr zu tun habt. Tanzt einfach, wie es der Tango will.
„Dann wollen wir mal sehen, was wir zustande bringen.“ Ich wollte etwas wie er einbringen, aber Marianne reagierte darauf nur mit einem schwachen Lächeln.
Es brauchte einiges an Übung, sie so nahe an mich heran zu lassen, wie ich es von Catherine kannte. Tango war eben nicht irgendein Tanz. Hier ginge es um Gefühle und um Nähe. Beides war zwischen uns nicht vorhanden. Als sie mir ihre Hand in den Nacken legte und ich ihren Duft roch, kriegte ich Gänsehaut. Unsere Körper waren einander ganz nahe. Ich wollte das alles nicht. ‚Wie sie ist es für Catherine? Normalerweise lässt sie Männer nicht nahe an sich heran. Es muss schon jemand Spezielles sein.‘
Wir wagten erste, zögerliche Schritte. Schon diese waren schwierig. ‚Kommt es heute Abend zu etwas Gutem?‘ Nach fünf Minuten hatten wir uns einigermassen gefunden, was nicht hiess, dass wir nun komplizierte Schritte hinzaubern konnten. Es bedeutete, dass ich nicht mehr ständig fürchtete zu stolpern.
Nach und nach wurde unsere Koordination besser. Von Catherine war ich es gewohnt, dass sie zwischendurch einige Schritte bestimmte. Mit Marianne war es völlig anders. Sie überliess mir alles. Seltsamerweise verhedderten wir uns trotzdem das eine oder andere Mal.
Letizia schaute uns zu. „Das gibt es, wenn man mit jemandem tanzt, den man nicht so kennt. Kein Grund zur Sorge.“
Vielleicht sah es in ihren Augen ganz gut aus. Ich hingegen hatte das Gefühl, als hätte ich noch überhaupt keine Erfahrung. Im Grunde stimmte das auch, aber mit meiner Freundin klappte es einfach. Bei Marianne hatte ich das Gefühl, dass sie manchmal nicht wusste, wie sie zu gehen hatte und was für Bewegungen es überhaupt gab.
Endlich war Pause. Fridolin und Catherine setzten sich an einen anderen Ort als wir. „Das ist doch schon ganz gut gewesen“, sagte ich nur, damit etwas gesagt war.
Sie blieb still wie eine Betonwand.
„In der zweiten Hälftezeit zeigen wir euch einige neue Dinge“, sagte Letizia, „es wird sehr spannend sein, sie mit eurem eigentlichen Partner auszuprobieren.“
‚Mit Marianne kann ich doch nicht wirklich etwas lernen.‘ Ich trank meinen Orangensaft aus, dann standen wir auf und warteten, was Letizia und Javier uns beibringen wollten. Sie machten es vor. Es machte keinen schwierigen Eindruck. ‚Mit Catherine könnte ich das bestimmt. Die Frage war, ob ich es auch mit der Freundin von Fridolin konnte. Sie liess auch jetzt alles mich machen, war steif wie ein Brett. Ich wagte es kaum, fragte mich aber trotzdem, ob sie auch im Bett so war. ‚Mag Fridolin das?‘
Ich glaubte, dass ich das Gezeigte durchaus umsetzen konnte. Zusammen mit Marianne funktionierte es leider überhaupt nicht. Ein ums andere Mal hatte ich den Eindruck, dass sie nicht auf meine Schritte einging, manchmal sogar etwas völlig anderes machte. ‚Sie kann wahrscheinlich gar nicht viel dafür. Wir sind einfach nicht aufeinander abgestimmt.‘
Zwischendurch schaute ich zu Catherine und Fridolin hinüber . Wie es beim Tango üblich war, standen sie ganz nahe beieinander. Das musste so sein, verhinderte aber nicht die Eifersuchtswelle, die mich bei diesem Anblick überkam.
Sobald diese vorüber war, spürte ich ein schlechtes Gewissen. ‚Ich darf ja auch mit anderen Frauen schlafen. Ganz ruhig. Sie hätte auch allen Grund, eifersüchtig zu sein.‘
Es waren mit Abstand die schwierigsten zwei Stunden. Nicht einmal das vorletzte Mal, als ich mich unglaublich ungeschickt angestellt hatte, war so schlimm gewesen. Ich atmete unauffällig durch, als sich Marianne von mir löste und wir uns hinsetzten. Jetzt kamen auch Fridolin und Catherine dazu. Er liess sich neben seine Freundin nieder und meine Cat kam zu mir.
„Ein Kompliment an alle. Wir wissen, dass es nicht einfach gewesen ist. Ihr habt gesehen, dass man Tango nicht mit jedem tanzen kann.“
Sie redeten noch etwas länger, mit meinen Gedanken war ich jedoch bereits bei Catherine. Ich brauchte etwas Zeit mit ihr alleine. Nach diesem Abend war das dringend nötig.
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