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Kommentare: 4 | Lesungen: 5868 | Bewertung: 7.65 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 04.09.2014

Ein heißer Heumond 01 - Heiße Höschen ...

von

TITEL:


Wieder mal kann das Sevac-Programm den ganzen Titel nicht aufnehmen. Er lautet in voller Länge: Heiße Höschen und Schwarze Mander

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VORWORT:


„Ein heißer Heumond ist die Fortsetzung von „Ein heißer Juli“. Heumond ist ein alter deutscher Monatsname für den Juli. In diesem dritten Teilband des Zyklus „Ein heißer Sommer“, der zum gegenwärtigen Zeitpunkt noch nicht abgeschlossen ist, geht es um die munteren Erlebnisse der beiden norddeutschen Noch-Teenager Susi Martini und Sabine Wiechert, die auf einer alpinen Tiroler Gaststätte namens ‚Brummerhütte‘ als Saisonaushilfskräfte angeheuert haben. Susi Bruder Bruno ist Gastwirt und gleichzeitig Koch. Und manchmal auch Sabines Liebhaber.


Immer wieder kreuzen alte Bekannte aus den ersten beiden Teilen „Ein heißer Juni“ und „Ein heißer Juli“ die erotischen Wege der zwei heißen Schnecken, die nicht nur bekennende Exhibitionistinnen sind, sondern auch nette sexy Männer ungern ‚von der Bettkante stoßen‘.


Auch wenn ich mich bemüht habe, die Geschehnisse so zu gestalten, dass man sie doch für möglich halten kann, soll man nicht alles ganz ernst nehmen. Oder, besser gesagt, vor allem nicht ernst nehmen, denn hier soll auch gelacht werden. Viel Spaß!


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FRÜHER VOGEL KRIEGT DEN ZUG

Als um dreiviertel fünf der Wecker lärmt, erwachen Susi und Sabine völlig groggy. Aber wenn sie den Frühzug um sechs Uhr fünf in Brummerbach erwischen wollen, müssen sie jetzt aus den Federn, egal wie gemütlich es noch wäre. Im Nachhinein betrachtet, wäre es wohl klüger gewesen, mit Jolly und Matze nicht ganz so lange für das Projekt geübt zu haben, insbesondere, als das ja nur eine billige Ausrede war. Und wozu brauchen sie überhaupt eine Ausrede zum Vögeln?

Ächzend entwirren sie sich, lassen zwei unwillig brummende Bären in ihren Betten zurück und schleppen sich in die Dusche, wo sie schön langsam zum Leben zurückkehren. Von unten hören sie ein surrendes Rattern und fragen sich, was Bruno wohl wieder Geheimnisvolles kocht, doch Ursache des Geräusches ist die Nähmaschine von Josie, die an den Jeans-Hotpants werkt. Oha, die letzte Erinnerung ist, dass sie abends gegen neun Uhr die frischgewaschenen Hosenfragmente aus der Waschmaschine geholt und hinter dem warmen Kachelofen zum Trocknen aufgehängt hatten.

Noch etwas verschlafen begrüßen sie Josie, die versprochen hatte, sie mit dem Schmunzelmonster zum Frühzug zu bringen. Für den Rücktransport würde ja Klaus sorgen. „Richtet euch Frühstück, Kaffee ist in der Kanne. Danach könnt ihr probieren, obwohl ich nicht glaube, dass ihr die Dinger anziehen werdet. Jedenfalls nicht in der Öffentlichkeit.“

„Warum denn nicht?“

„Das werdet ihr dann schon sehen. Ab jetzt, lasst mich in Ruhe. Ich muss noch einen Hosensack kürzen!“

Kaffee und Orangensaft machen wieder richtige Menschen aus den beiden, neugierige Menschen und so stehen sie gleich darauf wieder bei Josie, die eben die Nähmaschine abdeckt. „So, da sind wir wieder!“ Josie hält ihnen wortlos die beiden Höschen hin. Verblüffung, die kommen ihnen aber wirklich sehr klein, fast winzig vor.

Schnell ziehen sie die Trainingshosen, die sie zum Frühstücken angezogen hatten, wieder aus und zwängen sich in die kleinen, fast winzigen Reste ihrer Lieblingsjeans. Das geht nicht ohne Verrenkungen und Stöhnen ab. Um die obersten Knöpfe – Josie hat tatsächlich die Reißverschlüsse durch urige Hornknöpfe ersetzt – zu schließen müssen beide die Luft ausstoßen und den Bauch einziehen. Susi legt sich dazu sogar auf die Ofenbank. „Menno, sind die eingegangen oder was?“, ächzt sie.

Josie erwidert, dass Knöpfe ja nicht in der Luft eingehakt werden können, für Knopflöcher die beiden Seiten des Hosenschlitzes überlappen müssen, ein bisschen zumindest. Daher sind die Dinger jetzt enger. Sabine bläst sich etwas auf, um den Bund zu dehnen, mit der Zeit können sie sogar wieder richtig atmen und sich eingehend bewundern. „Wow!“, staunt Sabine, „du hast ja einen extrem geilen Knackarsch!“

„Du aber auch, nur sieht man deinen Slip, weil das Ding im Schritt so extrem knapp geworden ist.“ Sie schaut an sich runter. „Ups! Bei mir auch!“

„Wat nu?“

Ja, das ist nun die Frage. Beide ahnen zwar, wie das enden würde, Ähnliches hatte sich oft genug abgespielt, aber keine will den ersten Schritt tun. Josie grinst, auch ihr ist klar, wie allein das Dilemma gelöst werden kann, wenn sie nicht darauf verzichten wollen, ihre neuen ‚Prachtstücke‘ einzuweihen. Gespannt beobachtet sie das Mienenspiel, das zwischen Wagemut und Resignation pendelt. „Entscheidet euch, sonst verpasst ihr den Zug“, hetzt sie. Hüftwackelnd streifen die Mädels die Hotpants samt den Slips ab, mustern sich aufmerksam und – ziehen die Hosen ohne Slips wieder an.

„Ich kenn dich ja und weiß, wie du tickst!“, rufen sie im Chor.

„Was ziehen wir dazu oben rum an?“, fragt Susi. „Ein normales T-Shirt schaut spießig aus und ein geiles Top hab ich nicht dabei.“

„Ihr wollt das wirklich heute in die Stadt anziehen?“, wundert sich Josie und lässt ihren Blick zwischen beider Schritt hin und her wandern. „Nur gut, dass ihr solche Babymuschis habt, da schaut es wenigstens nur geil aus. Mit meinen Lustlappen wäre das richtig obszön!“ Sie grinst aufmunternd, aber nun haben sich Susi und Sabine in eine Situation manövriert, aus der es sowieso kein Zurück gibt.

„Keine Frage!“, erwidert Sabine.

„Unbedingt!“, assistiert Susi. „Ich schau mal oben in Brunos Schatzkästlein.“ Schon läuft sie die Treppe rauf. „Ich bring dir was mit, Sabine!“

Also zieht Sabine gleich ihr ‚spießiges‘ T-Shirt aus und fädelt den Gürtel in die Schlaufen, betrachtet sich im Spiegel, der im Waschraum hängt. „Nee, das sieht ohne wesentlich schärfer aus!“ Doch da kommt ihr etwas in den Sinn. Sie macht den obersten Hosenknopf auf und dafür den Gürtel zu. Ja, so ist es bequemer – und sieht noch dazu ziemlich verrucht aus. Von oben hört man Rumpeln und Rumoren, dann knallt eine Tür zu und Susi poltert die Treppe herunter.

„Hier! Zieh das an, wenn du dich traust!“, ruft sie und wirft Sabine ein hellblaues Stoffding zu. Auch sie ist oben ohne und hält einen weißen Stofffetzen in der Hand. Zögernd entfaltet Sabine das Stückchen. Es ist ein Feinripp-Unterhemd, anscheinend von einem Kind. Trotzig zwängt sie sich hinein. Es ist nicht nur eng, sondern auch kurz und ziemlich ausgewaschen, modelliert jede Körperwölbung und endet fünf Zentimeter über dem Nabel. Ihre verhärtenden Nippel scheinen sich durch die engen Webmaschen zwängen zu wollen. „Passt!“, kommentiert Susi zähnefletschend.

„Also, ich weiß nicht …“, schwankt Sabine. „Was meinst du, Josie?“

„Wenn ihr schon eure Schamlippen sehen lasst, kommt es darauf auch nicht mehr an. Hättet ihr so Schamlappen wie ich …“ Susi winkt ab, das hatten sie schon, auch das Wortspiel ändert gar nichts.

„Dann zeig mal her, was du für dich ausgesucht hast!“ Susi zieht ein weißes Unterhemd über den Kopf, auch nicht größer als das von Sabine, nur nicht Feinripp, sondern glatt. Auch bei ihr ist das Fehlen eines Büstenhalters unverkennbar. „He! Warum krieg ich das schleißige Kinderhemd und du ein glattes?“

„Weil das in der Farbe genau zu deinen Augen passt und weiß einen guten Kontrast zu meinen Haaren abgibt.“

„Hmm, naja, aber das deine sieht vergleichsweise richtig seriös aus. “

„Dafür sind meine Pants noch enger als deine. ich steh ja unten fast ganz im Freien.“

„Nicht deine Pants sind enger, du hast bloß den dickeren Hintern“, spottet Sabine keck. „Was nun? Traust du dich so in die Stadt?“

„Immer doch, wenn du dich traust!“

„Ist doch klar! Aber meine Jeansjacke nehm‘ ich mal mit, es ist doch ein wenig kalt draußen, fürchte ich.“

„Das ist eine gute Idee“, wirft Josie ein, „auch, weil es in Innsbruck ziemlich unüblich ist, ohne BH rumzulaufen. Ich zieh dort immer einen an, weil ich nicht angestarrt werden will.“

„Pfff!“, macht Susi abschätzig, „das halten wir schon aus, was, Sabi?“

„So wollt ihr in die Stadt?“, fragt Bruno entgeistert, der unbemerkt in die Stube getreten ist. „Wenn doch, dann sagt wenigstens nicht, dass ihr von hier kommt, falls ihr wegen Exhibitionismus verhaftet werdet.“ Aber er grinst dazu. Im Grunde ist er stolz darauf, dass seine Mädels so mutig sind. Am liebsten würde er sie auf der Stelle vernaschen! Er stutzt. Am liebsten würde er Sabine auf der Stelle vernaschen. Susi ist ja seine Schwester! Das geht ja doch nicht. Das darf er nicht einmal wollen! Aber eigentlich, so fragt er sich, warum sollte er nicht wollen dürfen? Gedanken sind doch frei. Nur tun darf er es nicht, oder? Dafür Sabine eben zweimal. Obwohl sein Schwanz offensichtlich anderer Meinung ist, was Susi betrifft. Puuuh!

Abrupt dreht er sich zu Josie um und streckt ihr einen Zettel entgegen. „Hier, das ist die Einkaufsliste. Bringst du das bitte mit, ja? Ich mach inzwischen Feuerholz. Seit die zwei da sind, ist der Verbrauch enorm gestiegen, nicht nur wegen der Sauna.“ Alle wissen, dass er auf die häufigen Duschorgien anspielt und auf die zahlreichen Duschgäste, auch wenn sie sich meistens eine Brause teilen. Josie lächelt verschmitzt. Auch sie hat gehörigen Anteil am Warmwasserverschleiß.

„Dann holt eure Jacken und was ihr sonst noch so braucht, Geld vor allem, denn Innsbruck ist kein billiges Pflaster. Wir treffen uns beim Auto. Bruno, bring die leeren Obststeigen, sonst kugelt wieder alles durcheinander.“

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IM FRÜHZUG ZU TALE

Josie trödelt nicht herum, sondern fegt ziemlich rasant die engen Kehren hinunter und über einen Forstweg, den die beiden Mädels noch nicht kennen in Richtung Brummerbach. Sie werden ordentlich durchgeschüttelt. Eine geschlossene Schranke umfährt sie halsbrecherisch durch die Wasserrinne daneben. Pünktlich drei Minuten nach sechs sind sie an der Station. „Hier müsst ihr durch und über das Gleis. Wenn sonst niemand da sein sollte, winkt ihr dem Lokführer, sonst fährt er durch. Es ist nur eine Bedarfshaltestelle und es bleibt, wenn überhaupt, nur dieser Zug stehen“, gibt Josie gute Ratschläge, aber das weiß Sabine schon vom Schaffner, der sie vor zwei Wochen mit nach Walderbruck genommen hat. Nur das mit dem Winken ist neu.

Am kleinen Bahnsteig steht aber schon ein Paar, das sie neugierig beäugt, der Mann mit eindeutig interessiertem, die Frau eher mit abschätzigem Blick. Susi und Sabine lassen die beiden schauen, der Zug wird in einer Minute kommen, dann werden sie in verschiedene Waggons steigen und es hat sich ausgeschaut!

Aber der Zug kommt nicht. Nicht um sechs Uhr fünf und nicht um sechs Uhr sechs. Und es ist verdammt kühl an der im Schatten gelegenen kleinen Bedarfshaltestelle. Susi und Sabine beginnen mit Aufwärmübungen, was den Mann nun wieder ganz besonders zu interessieren scheint. Kein Wunder bei dem Aufzug, in dem die beiden erschienen sind. Vier lange Beine, nackt bis zu den Po-Backen, das sind schon richtige Hingucker, noch dazu, wenn sie damit rumhüpfen, in der Grätsche Rumpf beugen oder auf dem Bahnsteig hin und her joggen.

Endlich, mit fast zehn Minuten Verspätung, kommt der Zug, eine dreiteilige Triebwagengarnitur, und fährt laut pfeifend ein. Sabine entert den hintersten Wagen, Susi folgt mit der Stofftasche, in der sich außer ihrem Fotoapparat nur noch zwei Badetücher befinden. Beider Geld hat Sabine in einer Plastikröhre, die man aufschrauben kann und die sie an einem geflochtenen Band um den Hals hängen hat. Es schaut ein wenig komisch aus, wie es sich da zwischen ihren Brüsten wölbt, dafür kann das Geld nicht so leicht verlorengehen. Susi hatte sich geweigert, den kleinen Tresor zu tragen, weil er sie frappant an den Lustzylinder erinnerte, der sie bei der wilden Fahrt auf Claudias Moped zum Jodeln gebracht hatte.

Kaum sitzen sie ganz hinten und ziemlich allein, da ruckelt der Zug wieder an. Sabine starrt auf Susis Schritt. „Ich würde mal versuchen, den Stoff wieder aus der Spalte zu ziehen, so schaut das richtig unanständig aus.“ Erschrocken sieht sich Susi das genauer an. Und es stimmt wirklich! Durch die Rumhüpferei hat sich der schmale Streifen Stoff, kaum mehr als die notwendige Naht, tief zwischen ihre Schamlippen gezwängt, was sie plötzlich an Kolzbach, den kleinen Skandal mit dem Mikrobikini und den Bademeister Richy denken lässt. Vorsichtig zwängt sie zwei Finger unter den gespannten Stoff, zieht den Bauch ein und versucht so, die Hose wieder in einigermaßen sittsame Form zu bringen, …

„Die Faaahrsch…“, erklingt es da neben ihnen, dann versagt dem Schaffner die Stimme, als er der Szene ansichtig wird. Sabine prustet los und weidet sich am verblüfften Gesicht des Bahnbediensteten und der entsetzten Miene von Susi.

„Haben wir leider nicht“, erklärt sie dem Schaffner flötend, „wir sind in Brummerbach eingestiegen und dort gibt es leider keinen Fahrkartenschalter, …“

„Aber einen Fahrkartenautomaten!“, weiß es der es besser, „da muss ich leider einen Zuschlag …“

Sabine reckt sich, dass ihre Brüste beinahe aus dem morschen Unterhemd platzen und spreizt ein wenig die Beine. Sie hat den Mann sofort wiedererkannt und weiß, dass er auf weibliche Reize durchaus anspricht. „Ist Ihre Kappe denn nicht mehr groß genug? Für ‘s nächste Mal wissen wir das ja jetzt.“ Ein nächstes Mal wird es kaum geben, aber das muss er ja nicht auf die Nase gebunden kriegen. Sie legt den Kopf ein wenig schief, klimpert mit den Wimpern und lächelt verführerisch. Sie streckt ihm die Hand hin. „Letztes Mal haben wir uns ja gar nicht so richtig bekannt gemacht. Ich bin die Sabine.“

Während der Schaffner noch händeschüttelnd überlegt, was er darauf sagen soll, zieht Susi endlich ihre Finger aus der Hose und hält ihm ihre Hand auch hin. „Und ich bin ihre beste Freundin, die Susi. Sehr erfreut!“

Er zögert. Endlich gibt er sich einen Ruck und Sabines Hand frei. Etwas zaghaft nimmt er Susis Hand, starrt dabei aber mehr auf ihren Schritt ,als dass er in ihr Gesicht sieht. Obwohl sie ihn doch so freundlich anlächelt. „Äh – wir kommen grad nach Walderbruck. Da steigen einige Leute zu. Ich muss das Einsteigen überwachen. Aber ich komme zurück.“ Wie eine Drohung klingt das nicht, eher wie eine Bitte, nicht wegzulaufen.

„Wieso ist dir die Hose nicht in die Spalte gerutscht?“, will Susi wissen, sobald der Schaffner sich entfernt hat. „Du bist ja genauso rumgehüpft.“

„Ich hab‘ den obersten Knopf offen und den Gürtel nicht eng, dann ist alles ein bisschen lockerer. Würde ich dir auch empfehlen. Luft holen kannst du dann auch besser.“

„Ein bisschen locker kann nie schaden. Von der straff sitzenden Naht bin ich fast geil geworden …“

„Fast?“

„Eeh – hm, hm!“

„Ich auch!“

Susi kichert. „Manchmal glaub‘ ich echt, wir haben einen an der Waffel. Ständig kommen wir in so haarsträubende Situationen, das ist schon …“

„Fast pervers?“

„Pervers würde ich jetzt nicht sagen, aber normal eben auch nicht. Warum immer wir?“

„Vielleicht sollten wir mal ein ernstes Wort mit unserem Autor sprechen? Der wohnt doch da in der Nähe, oder?“

„Schon. Hm? Ich weiß nicht, ob wir noch beachtet würden, wenn wir so normale Mädels wären wie Hanni und Nanni.“

„Die sind doch auch berühmt.“

„Kinderkram! Willst du als Vorleseheldin im Kindergarten enden? Sexfrei?“

„Nie im Leben!“

„Na, eben!“

Inzwischen ist der Zug wieder angefahren. Der Schaffner hatte sich so am Einstieg platziert, das die paar Menschen in einen anderen Teil des Zuges gingen. Jetzt kommt er wieder.

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SHOWTIME

„Er kommt!“, teilt Sabine mit.

„Dann kriegt er eine kleine Show“, meint Susi und stellt sich so zwischen die beiden Sitzbänke, dass sie zum Fenster schaut. Dann öffnet sie ihren Gürtel, die Knöpfe und eben, als der Schaffner ihr Abteil erreicht, schiebt sie die Hose über den Po hinunter. „Aaah! Das tut gut!“, stöhnt sie theatralisch und zieht die Pants powackelnd wieder über die Hüften. „Wie war das mit den Knöpfen?“ Sie dreht sich um und ‚bemerkt‘ den Schaffner. „Ups!“ Erschrocken hält sie ihre Hände vor den noch offenen Hosenschlitz, scheint nicht zu bemerken, dass sie damit ihre Brüste aufreizend nach vorne presst. „Könnten Sie sich bitte umdrehen?“, fragt sie ‚schamhaft‘. Doch der steht wie angewurzelt. Und sein kleiner Kontrolleur auch. Susi achtet darauf kaum. „Kannst du bitte die Knöpfe zumachen? Ich seh‘ die Knopflöcher nicht leicht.“

„Das hast du jetzt von deinem großen Busen. Du siehst nicht mal deine eigene Muschi!“, spottet Sabine und der Schaffner wackelt mit den Ohren. Derartiges hat er noch nie erlebt, kommt sich vor wie in einem alten Lederhosensexfilm. „Okay, komm näher!“ Sabine greift unverfroren an Susis Hosenschlitz und zieht sie zu sich heran, sucht nach dem untersten Knopf, der sich irgendwo verklemmt zu haben scheint.

„Iiih, lass das sein, das kitzelt ja!“, protestiert Susi kichernd.

„Zieh gefälligst dein Knöpfchen ein, damit ich das andere Knöpfchen rausholen kann!“, fordert Sabine frivol.

„Geht nicht, ich bin ja so …!“

„Pscht! Wirst du wohl! Bedenke was du sagst, wir sind ja in der Öffentlichkeit“, mahnt Sabine, so, als wäre ihr bisheriges Geplänkel salonfähig gewesen.

„… so ungeschickt, wollte ich sagen! Warum darf ich das nicht?“ Susi kichert mädchenhaft.

Sabine lacht prustend. „Halt endlich still! Sonst zieh ich noch das falsche Knöpfchen durchs Knopfloch!“

„Sie müssen nur das Knöpfchen durch die Lasche zieh’n …“, fängt Susi an zu singen.

„Und dann mit der Kurbel …“, möchte der Schaffner plötzlich mitmischen, aber ein eiskalter Blick aus Sabines klaren blauen Augen bringt ihn zum Schweigen.

Ungerührt fummelt sie weiter Knopf für Knopf in die Löcher, lässt den obersten offen und zieht Susis Gürtel locker zu. Abschließend fährt sie prüfend mit dem Zeigefinger unter Susis Schrittnaht einmal vor und zurück, zieht den Stoff in eine angenehme Position. Susi stöhnt theatralisch-wollüstig, der Schaffner ächzt in echter Not. „Ich denke, das passt so“, ist Sabines Urteil, „wie fühlst du dich?“

„Das willst du nicht wissen und wenn, dürfte ich es wieder nicht sagen!“, klagt Susi grinsend und nimmt endlich wieder den Schaffner zur Kenntnis, der mit hochroter Birne daneben steht und immer noch glotzt. „Ich habe Sie doch gebeten, sich umzudrehen! Wenn das rauskommt …“

„Äh …“, stottert der, „ich wollte doch … wegen der Fahrscheine … nur sagen … äh … eigentlich müsste ich …“

„Also gut“, unterbricht Sabine, „dann zahlen wir halt. Mal sehen, wie ich zu unserem Geld komme.“ Sie steckt eine Hand von oben unter ihr sehr eng sitzendes Unterleibchen und wurstelt ungeschickt herum, wirft dem gestrengen Eisenbahner einen verzweifelten Blick zu und zieht die Hand wieder heraus. „So geht das nicht!“ Nun versucht sie es von unten. Dabei entblößt sie ihren rechten Busen, kommt aber wieder nicht an das Geld heran. „Ich glaube fast, ich muss das ausziehen“, murmelt sie und greift schon über Kreuz nach dem Hemdsaum.

„Niiicht!“, fleht der Schaffner, „bitte! Wenn wer kommt …!“ Sabine hält inne, die Unterseite ihrer Halbkugeln sind schon freigelegt. „Ich kümmere mich lieber mal um die anderen Fahrgäste, wir sind ja bald in Innsbruck, dann sehen wir weiter.“ Er eilt davon.

Die beiden bösen Mädchen lachen schallend, klatschen ab. „Yeah!“

„Geile Show!“, meldet sich da plötzlich eine männliche Stimme aus dem Abteil hinter Susi. Ein junger Bursche mit Glatze hat sich still und heimlich als Nachbar niedergelassen und lugt jetzt verschmitzt grinsend in den Gang. „Im Spiegelbild“, er deutet auf das Fenster gegenüber, „habe ich alles genau beobachten können. Ihr habt es ja faustdick hinter den Ohren! Darf ich mich zu euch setzen?“ Als er bemerkt, dass Sabine zweifelnd seine Glatze mustert, erklärt er: „Nein, ich bin kein Skinhead. Aber ich war neulich in einer Jugendherberge in Mäuselitz – kennt ihr das? – liegt im Osten Deutschlands, zwischen Zauselwitz und Armoritz, da gab es zwar keine Mäuse, aber Läuse. Kopfläuse, und der einfachste Weg, die wieder loszuwerden ist Kahlschlag. Polierte Platte.“ Er setzt sich Sabine gegenüber neben Susi.

„Ach ja, Kahlschlag! Das kennen wir auch. Nur nicht am Kopf.“

Er mustert sie ungeniert von oben bis unten. „Ich glaube, ich weiß, was du meinst.“ Alle drei grinsen sich an. Der Glatzkopf ist sympathisch. „Ich heiße übrigens Laurin, aber alle nennen mich Lala, weil auch noch Lackner.“ Sabine und Susi stellen sich auch vor. „Hättest du wirklich das Hemdchen ausgezogen?“, wendet er sich dann an Sabine.

„Aber klar doch! Da sind wir nicht so“, entgegnet Susi schnell.

„Das hätte ich aber gern gesehen.“

„Wieso, Lala? Hast du noch nie eine Frau oben ohne gesehen?“

„Natürlich schon, aber noch nie im Frühzug nach Innsbruck.“

„Aber in anderen Frühzügen?“

„Auch nicht!“ Er grinst aber bei der Vorstellung. Ein richtig süßes Grinsen, findet Susi.

„Ist doch nix dabei“, behauptet sie und zieht zu seiner Verblüffung ihr Unterhemd aus. Da will Sabine natürlich nicht nachstehen. Beide machen keine Anstalten, sich wieder zu bekleiden. Wieder einmal kommt es darauf an, wer länger aushält.

„Wollt ihr vielleicht so aussteigen? Wir sind nämlich bald da.“

„Ooch, ich denke, es ist kühl draußen, da zieh‘ ich doch lieber die Jacke an“, meint Sabine und schlüpft in ihre Jeansjacke, ohne sie aber zuzumachen. „Besser so?“

Laurin schüttelt entgeistert den Kopf. So etwas im Heiligen Land Tirol! Es geschehen Zeichen und Wunder. „Von mir aus kannst du auch ganz nackt durch die Stadt rennen, ich würde mich nicht aufregen. Was habt ihr eigentlich vor heute?“

Susi nennt das Programm, die wichtigsten Sehenswürdigkeiten ansehen, shoppen, am Nachmittag nach Hawaii. „Wie kommen wir dorthin? Wir wollen da wen treffen.“

„Ich könnte euch ein wenig helfen. Es ist nämlich so, dass ich hier studiere, Architektur, aber im Sommer mache ich immer für sechs Wochen einen Job. Letztes Jahr war ich Fremdenführer. Leider kann ich euch nicht führen heute, weil diesen Sommer arbeite ich im Vermessungsamt. Um sieben geht es dort los, daher hab‘ ich es eilig. Der Zug hat eh Verspätung. Also schnell mein Tipp: Kauft euch vor dem Bahnhof eine Tageskarte für die Straßenbahn und die Stadtbusse, damit kommt ihr überall hin. Ich würde zuerst zur Triumphpforte, das ist vom Bahnhof aus nur eine Station mit der Linie 3. Könnt ihr auch zu Fuß gehen, ist nicht weit. Links, gleich an der Ecke rechts, dann seid ihr auch schon fast dort. Mitte achtzehntes Jahrhundert, errichtet Aus Anlass der Hochzeit eines Sohnes von Kaiserin Maria Theresia mit einer spanischen Prinzessin. Leider starb er kurz danach, daher sind nicht nur Hochzeits-, sondern auch Todemotive zu sehen.


Das ist das Ende der Maria-Theresien-Straße, Innsbrucks sogenannter Prachtstraße. Ist auch wirklich nett, vor allem mit den Bergen im Hintergrund, der Nordkette. Geht die Straße hinunter – oder fahrt wieder eine Station mit der Linie 3 – ihr kommt dann zur Annasäule. Die heißt nicht so, weil oben drauf die Heilige Anna steht – die steht nämlich unten, eine der vier am Sockel. Oben ist die Jungfrau Maria. Errichtet, weil am Annatag 1703 die bayrischen Truppen vertrieben wurden, daher auch der Name. Das mit den bayrischen Truppen hat nichts mit dem Andreas Hofer zu tun, das war hundert Jahre später. Aber auch Bayern. Die haben es immer noch auf unser schönes Land abgesehen und müssen regelmäßig dafür bluten. 1703 und 1809 wirklich, heute nur noch mit Geld, haha!


Die zwei Sachen könnt ihr gut jetzt in der Früh anschauen, wenn sonst alles geschlossen hat. Auch die Geschäfte. Die meisten machen um neun auf. Also könnt ihr geradeaus weiter in die Altstadt gehen, eventuell frühstücken. Die Cafés, die Frühstück anbieten haben schon auf. Dort das Goldene Dachl und daneben das Helblinghaus Der Legende nach hat es Friedl mit der leeren Tasche, Graf von Tirol, erbaut, um zu zeigen, dass seine Tasche doch gut gefüllt war. Ist aber Blödsinn! Den Erker ließ Kaiser Maximilian aus Anlass der Jahrhundertwende 1500 anbauen. Die Schindeln sind nur vergoldet.


Das Helblinghaus stammt, wie auch das Gebäude hinterm Goldenen Dachl aus dem fünfzehnten Jahrhundert und wurde im achtzehnten Jahrhundert barock verschandelt. Aber es ist halt berühmt. Vielen gefällt der Zuckerbäckerstil. Schaut es euch halt an.


Der Stadtturm, auch so alt, ist leider erst ab zehn offen. Also geht ihr vom Goldenen Dachl aus nach links. Da kommt rechts die Ottoburg und danach habt ihr einen sensationellen Blick über den Inn auf die Häuserfassade von Sankt Nikolaus und Mariahilf. Das sind die ältesten Stadteile von Innsbruck. Die sogenannte Altstadt ist erst später am anderen Ende der Innbrücke entstanden, von der die Stadt ihren Namen hat. Sie bildet auch das Stadtwappen. Rübergehen müsst ihr nicht, aus der Entfernung sieht das besser aus.“ Er hält kurz inne.

„Vielleicht mögt ihr ein Stück am Inn entlang spazieren, nach rechts. Und wieder rein in die Altstadt. Vielleicht ist der Dom offen und vielleicht lassen sie euch so rein. Meist ist keiner da, der aufpasst. Danach werden die Geschäfte offen sein, einige zumindest, denke ich. Ihr findet in der Altstadt kleine Läden und Boutiquen und bei der Annasäule Kaufhäuser. Sonst marschiert ihr die Museumstraße entlang – oder fahrt wieder mit der Straßenbahn bis zum Sillpark. Das ist ein Einkaufszentrum. Eure Beute gebt ihr am besten dann am Bahnhof in ein Schließfach, dann müsst ihr nicht alles den ganzen Tag herumtragen. Nicht versäumen solltet ihr die Schwarzmanderkirche aus dem sechzehnten Jahrhundert. Fragt euch dorthin durch, ist zu kompliziert jetzt. Und der Stadtturm natürlich. Herrliche Aussicht. Ein schöner Blick auf Innsbruck wäre auch noch von der Sprungschanze am Bergisel. Dort gibt’s auch ein Restaurant. Nicht billig, aber lohnt sich. Am Weg dorthin das Andreas-Hofer-Denkmal, für unseren Nationalhelden. Mehr schafft ihr sowieso nicht. Alles klar?“

Sabine und Susi nicken eifrig, obwohl ihre Köpfe brummen von diesem Wortschwall. „Übrigens, wenn ihr Zeit und Lust habt, ich mache heute um halb drei Schluss und treffe mich danach mit ein paar Freunden im Churrasco, neben der Innbrücke, vielleicht kommt ihr auch hin. Ich hätte gute Lust, auch mal wieder nach Hawaii zu gehen. – So, nun sind wir da, ciao, viel Spaß, vielleicht sehen wir uns. Ansonsten wünsche ich euch einen netten Urlaub!“

Küsschen, Küsschen und weg ist er. „Urlaub! Ha! Der glaubt, er ist der einzige, der arbeitet“, motzt Susi. „Der hätte mich jetzt fast dusselig geredet. Lala, ha! Lalalala-lalaha! So sind sie, die Fremdenführer! Komm, steigen wir aus!“

„Willst du nicht vielleicht doch vorher was anziehen?“, erinnert Sabine, denn Susi ist immer noch oben ohne. Die stutzt. Tatsächlich, das hätte sie jetzt übersehen im Eifer des Wortgefechtes. Blitzschnell schlüpft sie in ihr Leibchen und die Jacke, schnappt die Tasche und schon ist sie auf dem Bahnsteig. Sabine folgt etwas langsamer.

„Möchtest du nicht etwa die Jacke etwas schließen, wenn du sie schon auf nackter Haut tragen willst?“, empfängt sie Susi. Jetzt ist die Verblüffung auf Sabines Seite. Wie konnte sie das übersehen?

„Scheiße, ich muss nochmals rein, der Fetzen liegt drin!“ Schon schwingt sie sich wieder in den Waggon, kaum zehn Sekunden später ist sie wieder auf dem Bahnsteig. „Schnell weg! Der Schaffner hat sich jetzt doch besonnen, dass er was will.“ Susi reagiert rasch und so rennen sie hinunter in die Unterführung. Sabines Jacke flattert und einige Bahnreisende, die ihnen entgegen kommen starren verblüfft auf ihre nackten Brüste. Susi lotst ihre Freundin in einen Bahnsteiglift. Während sie langsam auf einen anderen Bahnsteig hinauffahren, vollzieht Sabine den Kleiderwechsel: Jacke aus, Leibchen an und dann wieder die Jeansjacke drüber. Fertig! So können sie gleich wieder hinunter in die Unterführung und hinaus aus dem Bahnhof.

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SIGHTSEEING UND SHOPPING

Draußen auf dem Bahnhofsvorplatz, der in Innsbruck Südtiroler Platz heißt, tun sie, wie ihnen Lala geraten hat und kaufen zwei Tageskarten für die Verkehrsbetriebe. Zufällig fährt gerade eine Straßenbahn der Linie 3 ein. Sie ist ziemlich voll, aber viele steigen am Bahnhof aus, nicht ganz so viele ein. Sabine und Susi stellen sich ganz hinten hin. Wegen einer Station suchen sie sich keinen Sitzplatz und hinten in der letzten Ecke werden sie wenigstens nicht von ganz so vielen Leuten angeglotzt. Tatsächlich, gleich neben der nächsten Haltestelle steht die Triumphpforte, wie beschrieben. Sabine knipst von allen Seiten, ohne Susi, mit Susi, dann fotografiert Susi den steinernen Bogen mit Sabine. Alles ist in wenigen Minuten vorbei, da kommt auch schon die nächste Straßenbahn. Wieder nur eine Station, hat Laurin gesagt.

Die Annasäule gibt auch hübsche Motive, vor allem mit der Bergkette im Hintergrund. Wirklich eine tolle Kulisse. „Du, das ist noch ziemlich viel Schnee droben“, erkennt Sabine richtig. „Wenn ich mir vorstelle, dass wir heute noch nackig rumliegen und der Schnee ist so nahe …“

„Genau genommen trennen uns nur drei kleine Kleidungsstücke von ‚nackt‘, also krieg dich wieder ein. Ich hab‘ schon ‘ne Gänsehaut.“

„Gehen wir eben wo rein, wo es Frühstück gibt.“ Inzwischen sind sie schon in der Herzog-Friedrich-Straße, der Hauptstraße der Altstadt. Da liegt ja wirklich alles dicht nebeneinander. Im Café Katzung lassen sie sich Milchkaffee und Brötchen schmecken, ignorieren die interessierten Blicke mehrerer Beamtentypen, die zu ihrem Leidwesen in ihre Büros und dafür den leckeren Anblick aufgeben müssen.

Das Goldene Dachl und das Helblinghaus halten sie auch nicht lange auf, dafür bewundern sie den Blick auf die bunte Häuserfront jenseits des Inns etwas länger. „Guck mal, da ist das Gasthaus, in dem der Lala auf uns wartet, sehnsüchtig vermutlich.“ Susi deutet nach links. „Aber jetzt gehen wir in die andere Richtung, am Fluss entlang. Der ist ja gar nicht grün!“

„Wieso grün?“

„Du kennst doch das Lied vom schönen Kufstein am grünen Inn. Das ist doch derselbe Inn, oder? Aber nix grün, der ist braun!“

„Keine Ahnung, vielleicht, weil er Hochwasser hat? Da, schau! Da schwimmen sogar Baumstämme vorbei!“

„Auf gar keinen Fall geh‘ ich heute Nachmittag da rein! Ein Sonnenbad muss reichen!“

„Du wärst freiwillig sowieso nicht in kaltes Wasser gegangen, das hat mit der Farbe aber schon gar nichts zu tun.“

„Ich glaube, die Altstadt ist schon wieder aus. Gehen wir wieder über die Straße und irgendwo rein. Vielleicht hat schon eine von den Boutiquen offen. Ich habe gesehen, die haben jetzt schon Sommerschlussverkauf. Vielleicht gibt’s wo ein Schnäppchen.“ Sie marschieren in eine Seitengasse und durch einen Bogen wieder in die Altstadt, kommen auf einen kleinen Platz, an dem eine nicht besonders große Kirche steht. „Meinst du, dass das der Dom ist?“

Sabine ist schon an der Kirchentür und liest einen Aushang in einer Vitrine. „Ja, isser! Und die Tür geht auch auf!“ Der Innenraum beeindruckt sie wenig. Ganz nett, aber da haben sie schon tollere Kathedralen gesehen. Sie schlendern unschlüssig durch die mittelalterlichen Gassen. Ein dunkelblondes Mädchen, kaum älter als die beiden, schließt gerade das Gitter vor einer Boutique auf. „Ist schon offen?“, fragt Sabine kauflüstern.

Das Mädchen mustert die beiden und grinst. „Eigentlich nicht, aber weil ich heute allein bin, dürft ihr mit rein. Ihr wollt sicher BH‘s kaufen, oder?“ Sie schließt sorgsam wieder ab, hängt ihre Leinejacke ordentlich auf einen Bügel und grinst breit, als sie die verblüfften Gesichter ihrer frühen Kundinnen bemerkt. „Kleiner Scherz! Ihr seht mir so aus, als würdet ihr aus Überzeugung keine BH’s tragen. Habt ihr keine Bedenken, dass eure Brüste frühzeitig anfangen zu hängen?“

Sabine atmet auf. Also droht keine BH-Zwangsbeglückung. „Ich habe da von einer ernsthaften, wissenschaftlichen Untersuchung eines Arztes in Frankreich gehört. Der arbeitet seit fünf Jahren mit Vergleichsgruppen mit und ohne regelmäßigem BH-Tragens. Es sind in beiden Gruppen Frauen zwischen sechzehn und fünfzig, glaube ich, und weil ich mich dafür interessiert habe, kenne ich auch ein Zwischenergebnis. Es genau umgekehrt. Wenn man dauernd einen BH trägt, erschlaffen die Muskeln und Stützgewebe, weil sie nicht gefordert werden. Ist wie bei anderen Muskeln, wenn sie nicht trainiert werden. Jedenfalls sollen die Nippel der BH-losen Frauen sich in den fünf Jahren um einige Millimeter gehoben haben, die der Vergleichsgruppe aber deutlich gesenkt. Natürlich nur, wenn sie dann ohne dastanden. Und bei uns beiden kann ich auch noch keinen Hängebusentrend feststellen. Im Gegenteil!“

Die Verkäuferin hat interessiert zugehört. „Im Ernst? Ich mein‘, das mit der Untersuchung in Frankreich?“

„Mein voller Ernst, ich schwöre!“

Die Dunkelblonde seufzt. „Hm, Hängebusen will ich keinen. Andererseits sollte ich hier unter anderem Büstenhalter verkaufen. Da wäre es unter doch irgendwie kontraproduktiv, wenn ich selber keinen anhätte.“ Sie überlegt. „Scheiß drauf! Ohne fühle ich mich auch wohler, obwohl es hier in Innsbruck eher unüblich ist. Wahrscheinlich hat noch keine von dieser Untersuchung gehört.“ Sie will in eine winzige Umkleidekabine. „Scheiß drauf!“, wiederholt sie und greift nach dem Saum ihres T-Shirts. „Verratet mich halt nicht!“ Ihr Gesicht lässt nicht darauf schließen, dass sie so etwas befürchtet. „Halt mal!“, und sie hält Sabine ihr Shirt hin, hakt den BH auf und präsentiert hübsche kleine Äpfelchen, deren hübsche kleine Nippelchen sich keck in die freie Luft strecken. Von der Garderobe holt sie eine dünne weiße Bluse, die sie anzieht. Über ihrem linken Busen steht groß ‚SANDRA‘, aber ihre rechte Brust ist deutlich zu erkennen, samt strammen Kirschen und dunklem Hof. Zusammen mit dem geschlitzten Ledermini und den roten High Heels sieht das sehr scharf aus.

„Sandra, du siehst großartig aus, echt geil!“, lobt Susi und stellt sich und Sabine vor.

„So fühle ich mich auch“, gibt Sandra zu.

„Wie? Großartig?“, fragt Sabine heuchlerisch.

„Äh – ja, das auch.“ Sandra grinst spitzbübisch. „Und womit könnte ich euch zwei beglücken?“

Die müssen zugeben, dass sie gar keine rechte Vorstellung haben, aber auf Schnäppchen aus sind.

„Hm! Mal überlegen. Gehe ich recht in der Annahme, dass ihr auch gewagte Sachen anzieht? Oder sogar vorzugsweise? So richtig geile Fummel? Da hätte ich nämlich was aus der vorletzten Saison, das sich hier niemand anzuziehen getraut hat. Aus Frankreich, ziemlich scharf, dafür fast geschenkt. Wollt ihr probieren?“

Sabine hat ihr Déjŕ-vu. So ähnlich fing es auch in der Fick-mich-Boutique in München an. Ob es gar dasselbe Modell ist? Aber Sandra kommt mit zwei Sommerkleidchen aus sehr durchsichtigem Material mit zarten Blumenmustern, hellblau für Sabine, gelb für Susi.

„Einen BH sieht man da durch, das stört den Gesamteindruck. Dort, wo die Nippel stehen, wenn man keinen Hängebusen hat, sind Blüten in etwas kräftigerer Farbe, der Rest ist eine Frage des Mutes. Und der Figur natürlich. Kostet jetzt nur noch neunundfünfzig das Stück.“

„Schilling?“, fragt Susi frivol.

Sandra lacht. „Natürlich nicht! Das sind echte Designerstücke. Davon gab es in ganz Europa nur ungefähr tausend Stück, aufgeteilt auf alle Länder von Griechen- bis Irland. Mal abgesehen davon, dass davon wahrscheinlich ein Gutteil nicht verkauft worden ist – wir hatten ursprünglich fünf und drei sind noch da – wird einige Käuferinnen der Mut verlassen haben oder sie haben es von ihrem Haberer geschenkt bekommen und sich nie getraut, es auch anzuziehen. Kurzum, die Chance, dass ihr je eine trefft, die auch so ein Kleid anhat, ist näher bei Null als bei fünf Prozent.“ Sie mustert die noch Unschlüssigen, ihr Blick bleibt an den gewagten Jeans-Pants hängen. „Je einen Stringtanga geb ich euch gratis dazu, damit die minimalste Schicklichkeit gewahrt bleibt.“

Wieder sind Sabine und Susi verblüfft, aber Sandra lacht nur. „Mit der Zeit kriegt man einen Blick dafür.“ Die Verwunderung steigt. „Nein, ernsthaft, es war ein Schuss ins Blaue, aber mit hoher Trefferwahrscheinlichkeit. Solche Strings trägt frau ja nicht wegen der Bequemlichkeit und ich schätze mal, so, wie eure heißen Höschen aussehen, tragt ihr sie heute zum ersten Mal. Sehr gewagt, wenn ich das sagen darf. Total geil! Also, hab ich spekuliert, dass eure normalen Unterhöschen, so klein sie auch sein mögen, auf der Seite rausgeschaut haben. Und darum seid ihr unten drunter ohne. Richtig?“

Leugnen ist zwecklos, war aber auch nicht beabsichtigt. „Wollt ihr nun probieren, oder nicht?“

Natürlich wollen sie. Nur in die winzige Umkleide wollen sie nicht. Aber von außen kann man sowieso nichts im Laden erkennen, solange Sandra die Beleuchtung nicht einschaltet. Da fällt Sabine etwas ein. „Hast du nicht gesagt, dass du noch drei solche Kleider hast?“

„Ja, das ist richtig, aber das dritte ist eine andere Größe, für euch zu klein.“

„Dann ist es doch für dich gerade richtig, nicht? Bitte führe es uns vor!“

„Iiich?“

„Ja, genau du! Du hast doch eine Superfigur, das muss hinreißend an dir aussehen. Oder traust du dich etwa nicht?“ Die Killerfrage! Bei Susi funktioniert das immer, umgekehrt auch. Aber hier? Wird Sandra darauf anspringen?

Die Sekunden ticken, dann gibt sich die junge Verkäuferin einen Ruck. „Scheiß drauf!“ Offenbar ihr Lieblingsspruch. „Meine Spielsachen habt ihr eh schon gesehen, also, what shalls!“ Sie kramt im Lager und kommt mit dem letzten Kleidchen, diesmal in rot. Susi und Sabine stehen schon nackt da und streifen ihre Kleider über den Kopf. Sandra ziert sich auch nicht, legt Rock und Bluse ab und schlüpft in ihr Exemplar. Die drei bewundern sich gegenseitig. Wie schade, dass kein Mann da ist, den sie damit reizen könnten.

„Wir nehmen sie!“, verkündet Sabine, ohne Susi auch nur zu fragen. So gut kennt sie ihre Busenfreundin, dass die das heiße Stück nicht mehr hergeben wird. „Und du solltest das heute gleich richtig einweihen. Kein männlicher Kunde wird dir widerstehen können.“

„Wir haben aber viele weibliche Kunden!“, protestiert Sandra.

„Und für die trägst du geschlitzte Miniröcke und High Heels?“ Susi spricht da ein wahres Wort und Sandra läuft auch ein wenig rot an.

„Okay, ich werde es probieren. Ich muss jetzt sowieso aufsperren, es ist gleich neun. Lasst ihr eure neue Errungenschaft nicht gleich an?“, fragt sie, als sie sieht, dass Sabine und Susi schon wieder nackt sind und gerade ihre Hemdchen überstreifen.

„Nö, wir wollen am Nachmittag raus in die Natur, nach dem Nacktbadeplatz Hawaii, da wäre mir das neue Kleid zu schade. Das heb‘ ich mir auf für ein Sommerfest oder für den Urlaub.“

„Für den Urlaub? Was macht ihr dann jetzt hier, wenn nicht Urlaub?“ Sabine erklärt es ihr.

„Und ihr wollt heute noch nach Hawaii?“

„Ja, wir sind dort abends verabredet. Aber zuerst kaufen wir weiter ein, dann schauen wir noch ein bisschen rum und danach treffen wir vielleicht gegen halb drei einen Bekannten im Churrasco. Er hat gesagt, er möchte uns nach Hawaii begleiten.“

„Halb drei, sagst du? Habt ihr was dagegen, wenn ich auch mitkomme. Ich habe Frühdienst bis vierzehn Uhr, danach hab‘ ich frei und noch nichts vor.“

„Klar, wir freuen uns!“ Diesmal ist es Susi, die für beide spricht. „Komm einfach auch dorthin. Wenn wir noch nicht dort sind, such einen Glatzkopf mit weißem Hemd und schwarzer Bermuda-Short. Der heißt Lala. Laurin Lackner, Spitzname Lala. Sag ihm, dass wir auch noch kommen. Gibst du uns jetzt bitte die Strings zum Anziehen?“

„Wozu? Man sieht ja nicht, ob ihr welche anhabt oder nicht. Wenn’s passiert, habt ihr dann nur zwei Sachen in der Ritze. Spart euch die für das Kleid. Da sieht man sie. Da braucht ihr sie. Und da kommen sie auch richtig zur Geltung. Sind nämlich ultrageile Dinger! Ich geb sie euch zu den Kleidern ins Sackerl.“ ‚Tüte‘, übersetzt Susi im Stillen.

Die Argumentation ist überzeugend. Draußen klopft schon jemand an die Tür, also schlüpfen sie rasch in die Jeans-Pants, Sandra atmet tief durch und schließt die Tür auf. Der frühe Kunde ist männlich und schluckt trocken, als er bemerkt, dass die hübsche Verkäuferin unter ihrem fast durchsichtigen Kleid nur einen winzigen Slip trägt, was Susi und Sabine triumphierend grinsen lässt. Das Geld hält Sabine schon in der Hand, Sandra lässt die Kasse rasseln und schon ist sie mit ihrem Opfer allein. Dass der Kunde furchtbar bluten wird, daran besteht kein Zweifel.

In den folgenden eineinhalb Stunden schwindet der Geldvorrat drastisch. T-Shirts im einen Laden, Sandaletten im nächsten – die passen fantastisch zu den neuen Kleidern und auch zu Minirock und Bluse aus dem übernächsten Geschäft, dann sind sie im Einkaufszentrum Sillpark. Beide kaufen kleine Digitalkameras, die sie in handtellerkleinen Täschchen am Gürtel befestigen können, noch einmal T-Shirts und zuletzt je zwei Paar Jeans, die wie angegossen sitzen, beide einmal konservativ blau und einmal anders. Sabine in Schwarz und Susi in wagemutigem Pink. Im Ausverkauf ist alles erschwinglich. Danach geht es zurück zum Bahnhof, wo sie alle Einkäufe, inklusive Fotozubehör und Sabines Digitalkamera in einem Schließfach verstauen. Sabine wirft auch noch ihre Jeansjacke dazu. „Die ist mir jetzt zu heiß!“

„Genau!“, meint Susi und legt ihre auch auf den Haufen. „Lieber heiß aussehen, als heiß haben!“ Mit ihren neuen Minikameras am Gürtel und nur noch den beiden Badetüchern in der Tasche, fahren sie wieder mit der Straßenbahn eine kleine Runde, wandern noch einmal in die Altstadt und besteigen den Stadtturm. Die Aussicht ist großartig, ein lauer Wind umweht sie.

.


IN MEMORIAM SCHÄLMBURG

Wieder unten rekapituliert Sabine, was sie noch auf dem Programm haben. Eigentlich nur die Schwarzmanderkirche. Dorthin ist es nicht weit und sie kommen noch einmal an Sandras Boutique vorbei. Die ist schwer beschäftigt, immer noch in ihrem heißen Kleid und umringt von mehreren Kunden, alle männlich, nur einer ist in Begleitung seiner Frau oder Freundin. Sie winken Sandra fröhlich zu, aber die bemerkt das gar nicht.

Ein paar Meter weiter ist der Eingang zur Kirche. Dort erleben sie aber einmal eine Enttäuschung. Am Eingang steht ein Pater, der strafend mit dem Finger wackelt. „Dies ist ein Gotteshaus. In solch gottloser Entblößung betritt man nicht das Haus des Herren.“ Sabine, die protestantische Rebellin, will dagegen argumentieren, so in dem Sinne, dass Gott die Menschen ja nackt … und so weiter, aber Susi, die ihren katholischen Hintergrund mal wieder nicht verleugnen kann, obwohl sie sonst auf alle katholischen Moralvorstellungen pfeift, drängt sie weg.

„Es hilft doch nichts, er holt womöglich die Polizei, wenn wir nicht gehen.“

„Aber ich will jetzt da rein, jetzt erst recht!“

„Ich auch, ich auch! Komm, vielleicht kann uns Sandra helfen.“ Das ist eine gute Idee und die Lösung liegt so nah, zumindest geographisch. Zuerst müssen aber noch einige Kunden bedient werden, ehe Sandra Zeit hat für ihre Lieblingskundinnen. Als sie von dem Problem hört, muss sie herzhaft lachen, dann denkt sie intensiv nach.

„Ich glaube, ich hab da eine Lösung. Ist zwar ein wenig unkonventionell, aber nicht ‚gottlos‘, hihihi.“ Sie taucht wieder in ihrem Lager unter und kommt mit zwei dunkelblauen, langen Kleidungsstücken wieder. „Das sind zwar Schlafshirts, reine Baumwolle, aber wenn ihr eure Gürtel um die Taille schlingt, sieht es zwar komisch aus, aber dafür bieder. Probiert mal! Lasst aber die Leibchen drunter an, dann schauen eure ‚gottlosen‘ Nippel nicht gar so penetrant vor.“ Sie kichert amüsiert, während Susi und Sabine die blauen Schlafshirts überziehen. „Die kosten übrigens nur sieben neunzig das Stück.“

Sandra beäugt die beiden kritisch. „Die langen Ärmel könnt ihr ja aufrollen. Und die Hosen müsst ihr ausziehen. Das schaut ja furchtbar aus, weil die Schlafshirts nicht bequem weit, sondern körpernah geschnitten sind. Drum kauft die ja sonst niemand, hihihi.“

Auch schon egal. Die Dinger sind lang genug, dass niemand bemerken wird, dass sie drunter unten ohne sind. So ziehen sie ab, die Gürtel mit den Fotoapparaten um die Taillen, die Hosen bei den Badetüchern in der Tasche. Der Zerberus an der Eingangstür erkennt sie wohl wieder, aber nun hat er nichts mehr gegen einen Besuch einzuwenden. Drinnen bestaunen sie die ‚Ahnen‘ von Kaiser Maximilian, besser gesagt, die achtundzwanzig überlebensgroßen Bronzefiguren jener historischen Persönlichkeiten, die dieser gerne als seine Vorfahren gesehen hätte, sein Grabdenkmal und das Grab von Andreas Hofer. Beide machen Fotos, aber nur von den Figuren. „In dem komischen Fummel lass ich mich nicht ablichten!“, bringt es Susi auf den Punkt.

Nach dem Besuch in der kühlen Kirche, trifft sie die Wärme draußen mit Wucht. „Ich komm‘ um vor Hitze!“, klagt Sabine und rennt über die Straße, wo sie einen Brunnen entdeckt hat. Susi kann ihr nur folgen. Das Wasser bringt kaum Erleichterung, wenn sie sich nicht reinsetzen wollen.

„Wir müssen die warmen Dinger ausziehen!“, stellt Susi fest. „Dort drüben sind Bäume und wahrscheinlich auch Büsche, jedenfalls Schatten. Wir werden schon einen Platz zum Umziehen finden.“ Tatsächlich finden sie im ‚Hofgarten‘ gleich in der Nähe des Eingangs eine Buschgruppe, die ganz gute Deckung bietet. Sofort reißt sich Sabine das blaue Schlafshirt über den Kopf. Während sie in der Tasche nach ihrer Hose kramt, tut es ihr Susi nach.

„Weißt du, an was mich das jetzt erinnert?“, fragt Sabine, die Hose noch in der Hand.

„Ähm – ja – vor vier Jahren, Schälmburg, nackt im Schlosspark. Das war vielleicht geil!“

„Und?“ Sabine schaut sie lüstern an.

„Du meinst …?“

„Ein Wahnsinn, oder? Muss ja nicht gleich fünfzehn Minuten sein. Eine kleine Runde Bürger erschrecken und ruck-zuck wieder raus.“

„Du bist echt verrückt!“

„Wir sind verrückt, plemplem, völlig gaga, aber es wäre einfach geil!“

„Also los!“ Susi zieht ihr Unterhemdchen auch noch aus und stopft es zu allem anderen in die Tasche, Sabines hellblaues Feinripp folgt. Sogar ihre Geldröhre legt sie dazu, damit es beim Laufen nicht stört. Völlig nackt bis auf die Sportschuhe stehen sie sich gegenüber. „Und los!“

„Halt! Ein Beweisfoto!“ Sie knipsen sich gegenseitig, verstauen die Kameras wieder in der Tasche und legen diese hinter einen großen Farnwedel unter die Äste eines exotischen Nadelbaumes.

Susi läuft wie gewohnt voraus, weil sie Sabine nicht abhängen kann, umgekehrt aber schon. Die Situation beschert ihnen einen besonderen Kick, weil sie das Terrain nicht kennen. Sie überqueren eine sonnige Wiese, begleitet von anerkennenden Pfiffen, treffen plötzlich auf ein Restaurant und Susi schlägt einen scharfen Haken. „Pfff, das wäre beinahe ins Auge gegangen. Genug?“ Sabine stimmt zu, den Spaß hatten sie ja nun, ein paar ältere Parkbesucher ihre Empörung – aber niemand wäre auch nur ansatzweise in der Lage gewesen, sie aufzuhalten oder gar zu verfolgen. Kein Jürgen Mangs weit und breit. Nur ein Dackel verfolgt sie eine Weile keuchend. Zum bellen ist er zu asthmatisch. Kichernd nähern sie sich dem Ausgangspunkt ihres Laufes.

Doch das Ende kommt so unerwartet wie fürchterlich. Die Tasche ist weg, geklaut! Hektisch durchsuchen sie die Büsche, aber sie sind schon am richtigen Platz. Der Farn, der Baum, alle Gewächse sind an Ort und Stelle, nur die Tasche ist weg und damit alle Kleidungsstücke, die neuen Fotoapparate, Susis Handy und das restliche Geld.

SCHLUSSANMEREKUNG:


Die Anspielungen auf Schälmburg und Jürgen Mangs kann man nur verstehen, wenn man „Heißer Herbst“ gelesen hat. Leider kann diese Kurzserie hier nicht erscheinen, weil Susi und Sabine ‚damals‘ erst 16 waren oder geworden sind, obwohl auf die Schilderung von expliziten Sexszenen vollkommen verzichtet wurde. Ich wollte aber Sevac keinen Text mit verfälschten Altersangaben unterjubeln. Per Google kann man den Text dennoch leicht im Netz finden, gegebenenfalls muss man von allen Altersangaben dort 3 Jahre abziehen.


‚Jürgen Mangs‘ ist weiters eine Art Hommage an meinen Stammleser ‚manx1959‘ aus meinem Stammforum.

Nächstes Kapitel: Ein heißer Heumond 02 – Aloha Hawaii

Kommentare


Helios53
(AutorIn)
dabei seit: Aug '11
Kommentare: 404
Helios53
schrieb am 05.09.2014:
»Lieber bolle!

Du hast es punktgenau erfasst: Leichte Kost für leichte Unterhaltung, das ist mein Ziel. Und wenn jemand nach der Lektüre ein kleines Grinsen im Gesicht davonträgt, dann ist das Ziel erreicht. Mit den expliziten Schilderungen muss ich dich leider auf Kapitel 3ff vertrösten. Zunächst gibt es noch ein wenig mehr Exhibitionismus an ungewöhnlichen Orten.
;)
Vielen Dank für deinen Kommentar!

@ red-sam: Danke für den Kommentar. Hoffentlich wirst du mir nicht untreu bis zum nächsten Kapitel, denn bis dahin wird es doch noch ein paar Wochen dauern.«

bolle01
dabei seit: Mär '01
Kommentare: 316
bolle
schrieb am 04.09.2014:
»Diese schöne und leichte Geschichte ist am frühen Morgen bei schönem Wetter bestens geeignet, um in das Tagesprogramm zu starten. Vielen Dank dafür.
Aber, um an deine Schlussbemerkung anzudocken, ich würde mich über explizite Darstellungen im nächsten Teil dieser Serie durchaus freuen :-D«

red-sam
dabei seit: Mai '01
Kommentare: 27
schrieb am 05.09.2014:
»Gerade entdeckt - lange drauf gehofft!
Danke, dass es (auch hier) weiter geht.«

folex
dabei seit: Jul '01
Kommentare: 4
schrieb am 08.03.2015:
»Schön, das es weitergeht, hab die frechen Gören direkt lieb gewonnen.«


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