Ein heißer Heumond 03 - Zwei Hexen machen Rabatz
von Helios53
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FIGGY NIGGY
Luana beobachtet mit großen, schwarzen Augen, was Sabine und Susi machen, welche wiederum interessiert beobachten, was Luana macht. Die vollführt vollendeten Deepthroat. Besonders heiß wirkt dies dadurch, dass sie über fast die ganze Länge die Zunge aus dem Mund streckt und damit den Schaft massiert, immer schön langsam hin und her. Ihre Zunge ist durchbohrt und oben sitzt ein goldener Knopf. Auch sonst trägt sie etlichen Körperschmuck. Ihre Nippel sind mit massiven Hanteln, rund zwei Zentimeter lang, verziert, verbunden mit einem dünnen Goldkettchen, an dem ein Kreuz hängt.
Aus ihrem Bauchnabel leuchtet ein großer Stein im gleichen Farbton wie ihre nun erregte Klitoris, die auch nicht verschont geblieben ist. Ein massiver Ring mit Stein, einem Ehering nicht unähnlich, prangt dort. Dagegen wirken die zarten Knöpfchen in den Nasenflügeln und die riesigen Kreolen geradezu bürgerlich. Sex scheint auf sie eine unendliche Faszination auszuüben, sie ist voll darauf konzentriert und kümmert sich um nichts rundherum. Als sie wieder einmal mit ihren Lippen ganz unten an der Wurzel angekommen ist, schwingt sie sich mit ihrer klaffenden Spalte über Joes Gesicht. Sofort schnappt er nach dem Ring und zieht mit den Lippen daran. Beide stöhnen im Duett, wenn sie so weitermachen, kommen sie gleich zum ersten Orgasmus.
„Gute Idee“, sagt Angelo und hebt Susis Hüften über seinen Kopf. „Aber behaltet ein wenig die Umgebung im Auge. Wir wollen morgen nicht auf irgendwelchen Bildern erscheinen.“ Diego folgt mit Sabine dem Beispiel seines Freundes und da die zwei Soldaten Kopf an Kopf liegen, können die Mädchen in entgegengesetzte Richtungen spähen – falls es ihre Konzentration zulässt. Auf Luana zu hoffen, wäre wahrscheinlich vergebene Mühe.
„Bleibt ja flach auf uns liegen!“, mahnt Diego. „Bei dem hohen Gras sind wir dann fast unsichtbar, solange keiner in die Nähe kommt.“
Tatsächlich dauert es nicht lang und Joe ejakuliert in Luanas Mund, doch sie schluckt und leckt und bläst einfach weiter, damit Joe bald wieder einsatzbereit ist. „Figgy Niggy!“, stöhnt er anspornend. Bei ihren Künsten nimmt es nur wenig Zeit in Anspruch. Zufrieden grinst sie zu den beiden anderen Paaren, die es geruhsamer angegangen sind und begibt sich in die gewöhnliche Reiterstellung, wird aber von Joe sofort auf seine Brust hinuntergezogen. „Er hat Recht, Figgy Niggy, Luana, bleib so flach wie irgend möglich, dann schaffen wir noch eine volle Nummer!“ Luana gibt darauf keine Antwort, ihr Mund ist mit Küssen beschäftigt.
Joe bedient seine Schwarze Perle mit schnellen harten Stößen, verharrt dann aber regungslos. Nun kommt Luanas Auftritt. Susi und Sabine staunen, wie gelenkig sie agiert. Großgewachsen, wie sie ist, schmiegt sie sich mit dem Oberköper fest an ihren Freund, aber ihr Becken bewegt sich, als wäre es ein völlig unabhängiger Organismus, hebt und senkt sich, rotiert, schiebt sich vor und zurück, als hätte sie statt Wirbeln elastische Gummibällchen im Rückgrat. Diego und Angelo ist die Sicht versperrt, daher wundern sie sich nur, warum sie nicht weiter beblasen werden.
„Unglaublich!“, stößt Sabine hervor. „Schau dir das an!“
„Wenn sie mit ihrer Muschi nur halb so irre drauf ist, wie mit dem Arsch, hält er das nicht lange durch!“
„Und ich glaube, ich weiß jetzt, was er mit ‚noch eine volle Nummer‘ gemeint hat.“
„Ja, die nächste! Von Luana könnten wir echt noch was lernen.“
„Schon, aber piercen lass ich mich trotzdem nicht.“
„Verlangt auch niemand!“
Luana hat das Gespräch am Rande mitbekommen, dreht jetzt ihren Kopf zu den beiden anderen Paaren. „Jede und jeder, wie es gefällt. Ich finde meine Piercings geil und möchte sie nicht missen.“
„Hat das nicht sehr weh getan?“
„Klar geht das nicht ohne Schmerzen ab, aber es ist nicht so schlimm, wie man es sich vorstellt. Tragt ihr nie Ohrringe?“
„Früher schon, aber ich hab sie immer wieder wo verloren“, gesteht Sabine und widmet sich wieder Diegos Allerhärtestem.
„Und bei mir haben sich immer meine Haare damit verheddert. Dann sind wir zum Schluss gekommen, dass wir auch ohne Ringe, Ketten, Tattoos oder Piercings ganz gut ankommen. So finden wir es praktischer.“
„Aber überlebt habt ihr das Lochstechen auch, oder?“ Weil Luana offenbar nicht so multitaskingfähig ist, dass sie plaudern und vögeln gleichzeitig kann und ihre Beckenartistik eingestellt hat, ist jetzt wieder Joe am Zug und rammelt fest und gleichmäßig. Luana kann aber wenigstens genießen und plaudern nebeneinander. „Ursprünglich hätte ich ja für eine geile Tätowierung geschwärmt, aber klar, bei meiner Hautfarbe wäre das fast unsichtbar gewesen. Als Ausweg hätte es die Narbentätowierungen gegeben, wie sie die Neger in Afrika oft haben, aber das fand ich grässlich. Da hat mich eine Freundin auf Piercing gebracht.“
„Willst du da noch mehr machen lassen?“, ist Susi neugierig und saugt wieder heftig an Angelo.
„Eigentlich nicht, ich finde es so grade richtig. Nicht zu übertrieben, aber trotzdem geil!“
„Es passt wirklich toll zu dir und deiner Wahnsinnsfigur!“, findet Sabine.
„Was quatscht ihr denn die ganze Zeit?“, motzt Diego, „wie wäre es denn, Sabine, wenn wir jetzt auch mal richtig ficken würden?“ Der Vorschlag findet breite Zustimmung, auch Susi verlässt ihre Position, setzt sich aber, im Gegensatz zu Sabine, nicht sofort auf das erigierte Glied ihres Liebhabers, sondern geht die knapp zwei Meter hinüber zu Luana.
Dort kniet sie sich hin. „Küss mich mal! Ich würde gern das Gefühl spüren, wie ein Kuss sich mit Zungenpiercing anfühlt. Oder wäre dir das zuwider?“
Luana lacht. „Ihr werdet mir immer sympathischer. Komm her, ich küsse unheimlich gern geile Frauen!“ Die beiden verschmelzen in einem langen Kuss. Susi fühlt den Goldenen Knopf und findet das recht anregend. Das sagt sie dann auch.
„Ich zeig dir noch etwas. Stell dich einmal vor mich, über Joe, dann kannst du es gleich noch intensiver spüren. Oder wäre dir das zuwider?“ Nein, das ist sicher nicht der Fall. Also tut Susi, wie ihr geheißen, Luana packt sie fest an den Po-Backen und drückt sich ihre Scham ins Gesicht. Langsam führt sie ihre Zunge mit der großen Kugel durch Susis feucht-heiße Spalte. Ein unglaublich intensives Gefühl. Einmal, zweimal, dreimal, dann vibriert Luanas Zungenspitze am prallen Lustperlchen. Susi wimmert, stöhnt und windet sich, bekommt einen unglaublichen Orgasmus und taumelt zurück zu Angelo, der sie zuerst nur küssen darf. Sabine hat das mit Neid beobachtet. Luana winkt sie zu sich.
„Figgy Niggy, ich komm gleich!“, stöhnt Joe, während er wieder die einzigartigen Kunststücke genießt, die seine Freundin mit ihrer Muschi aufführt.
„Fick mich ordentlich, du Schwanz!“, knurrt sie ihn an und wendet sich gleich zuckersüß an Sabine, die jetzt vor ihr kniet. „Sorry, unsere Art von Dirty Talk. Manche brauchen ein ganzes Arsenal von Ausdrücken, bei uns steht ‚Figgy Niggy‘ für alles, von A wie ‚alte Sau‘ bis Z, wie ‚Ziegenfotze‘ sozusagen, und ich muss nur ‚du Schwanz‘ zu ihm sagen, dann schwillt er noch einmal mehr an. Daraufhin küsst sie Sabine zärtlich und bearbeitet anschließend ihre hitzige Ritze nach allen Regeln der Kunst, wobei sie neben ihrer Zunge zusätzlich die Finger einsetzt, bis auch Sabine stöhnend kommt. Das ist zu viel für Joe, er ergießt sich zuckend in Luana, die glücklich lächelt.
Susi hat sich inzwischen so weit erholt, dass sie auf Angelo geklettert ist, der sie nun mit ruhigen, langsamen Stößen verwöhnt, Sabine verabschiedet sich mit einen herzliche Kuss von Luana und begibt sich zum vernachlässigten Diego. „Muss ja toll gewesen sein!“, begrüßt er sie und dirigiert sie ohne Umschweife, dorthin, wo Not an der Frau ist.
Luana hat sich schwer atmend vor Joe seitlich gelegt, damit sie in bequemer Stellung die anderen beim Vögeln beobachten kann. Joe, der ebenfalls seitlich hinter ihr liegt, leiht ihr einen Arm als Kopfstütze, aber seine Finger spielen abwechselnd an ihren Brustwarzen, was sie sichtlich genießt. Seine andere Hand steckt zwischen ihren Schenkeln, und wo genau er seine Finger hat, kann man bloß erahnen.
Sabine und Susi versuchen zwar, die Bewegungen von Luana vorhin nachzuahmen, müssen aber eingestehen, dass sie da um Klassen hinterherhinken. Aber ihre Vaginalmuskeln sind auch ganz gut trainiert, so hecheln Angelo und Diego immer hektischer, stoßen immer schneller und härter, bis zuerst Sabine, dann Angelo und Susi und zuletzt auch Diego kommen.
„Pfaah! War das jetzt geil!“, gesteht Diego etwas kurzatmig. „Mit Publikum und Risiko ist das schon ein irres Ding. Immer brauch‘ ich das nicht! Fast hätt‘ ich einen Herzkasperl gekriegt!“
„Na, na, na! Jetzt übertreib‘ mal nicht! Sag bloß, es macht dir mit uns keinen Spaß mehr, dann brauchst du gar nicht mehr wieder kommen!“, neckt ihn Susi.
„Ach, ihr wisst schon, wie ich das meine. Ihr seid echt super, die eine, wie die andere und niemals könnte ich euch widerstehen, aber mein Herz hämmert bei solchen Aktionen wie bei einem Geländelauf mit voller Ausrüstung.“
„Beides probiert – kein Vergleich!“, meldet sich Angelo zu Wort und schiebt auch Susi in die Seitenlage. Wie Joe findet er, dass ein schöner Busen ein altersadäquates Spielzeug für junge Männer bildet. Nur Sabine bleibt auf Diego liegen und schmust mit ihm. Er bleibt in ihr, denn noch ist die Härte nicht ganz geschwunden. Sabine bewegt sich leicht vor und zurück, sie braucht nicht mehr viel, dann wird sie mit einem zusätzlichen kleinen Orgasmus belohnt.
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EIN BISSCHEN BEWEGUNG
„Entschuldigung, stören wir?“, fragt da jemand. Es ist Sebi, der eng umschlungen mit Rue vor den Matten steht, ein wenig verunsichert, denn natürlich haben sie die recht eindeutigen Stellungen und Bewegungen durchaus bemerkt.
„Nicht wirklich jetzt“, antwortet Susi, „aber ihr dürft keinen Anstoß nehmen, wenn doch noch was passiert.“
„Was soll schon passieren, was wir nicht auch kennen?“, fragt Rue keck.
Sabine rutscht nun doch von Diego runter. „Komm mal zu mir, Kleine!“ Sie umarmt sie geradezu mütterlich. „War es denn schön?“
Rue strahlt. „Es war ganz, ganz toll!“
„Hat’s ein bisschen weh getan beim ersten Stoß?“
„N-n, ging so. He! Woher weißt du, dass …?”
Sabine grinst sie an. „Das war nicht schwer zu erkennen. Erstens war mir gleich klar, dass dein cooles Gerede nur aufgesetzt war und du vor Aufregung gebibbert hast und zweitens erkenne ich da einen rötlichen Schimmer in Sebis Schamhaaren.“
„Oh!“
„Lass dir eins sagen: Das zweite Mal ist meistens noch viel besser, weil es dann nur noch gut tut.“
„Aber das weiß man doch!“, gibt sich Rue schon wieder großspurig. „Und genauso war es dann ja auch. Das zweite Mal war nur noch toll.“
Jetzt ist es an Sabine, „oh!“ zu sagen. Beide lächeln sich an, dann wird Rue noch einmal herzhaft gedrückt und geküsst, worauf sie sich in die Arme von Sebi begibt und heftig mit dem zu knutschen anfängt.
Luana hat inzwischen Joes Schwanz noch einmal in Form gewichst und sich von hinten eingeführt. Wenn man nicht gar zu genau hinschaut, merkt man gar nicht, dass die beiden schon wieder miteinander Sex haben. Sebi und Rue merken jedenfalls nichts, aber weder Susi noch Sabine entgeht das. Eindrucksvoll, wirklich staunenswert!
„Wo sind eigentlich alle anderen hin?“, fragt plötzlich Sebi.
„Oh, die hatten alle was zu tun. Laurin, Hanspeter und die Schwestern wollten ‚ein bisschen spazieren gehen‘, was vermutlich bedeutet, dass sie sich ein ruhiges Plätzchen gesucht haben, an dem sie ihre Aktion ‚Scheiß drauf – tu es!‘ vollenden konnten. Oder mehr“, erklärt Susi, „Rory wollte Niko zeigen, wo eine Quelle ist, aber unterwegs will sie ihn wahrscheinlich verführen. Die schaut zwar aus, als könnte sie kein Wässerchen trüben, aber, wenn ihr mich fragt, dann hat die es faustdick hinter den Ohren.“
„Und Erfahrung, auch wenn sie noch jünger ist, ein wenig zumindest“, wirft Sabine ein.
„Ja“, ächzt Luana, „auf dem Weg zur Quelle gibt es einige Plätzchen, die sich – hch, hch, hch – für so etwas anbieten. Fick mich härter, du Schwanz!“
„Da! Nimm das, Niggy, und das, und das, und daaaas!“ Er spritzt zum dritten Mal, dann liegen beide keuchend ruhig. Aber nur ein paar Minuten, dann springt Luana auf und reckt ihren unglaublichen Körper, dass es den Anschein hat, als wachse sie noch einmal zwanzig Zentimeter.
Sie tänzelt hin und her, joggt auf der Stelle und verkündet: „Ich brauch jetzt Bewegung, ich lauf ein wenig.“
„Ich hätte gedacht, du hattest gerade ausgiebige ‚Bewegung‘!“, meint Sabine dazu.
„Ich meine richtige Bewegung, Sport, Laufen oder so. Ich laufe rauf zum Motorrad, dort habe ich ein paar Bananen in der Box. Kommt wer mit?“
„Ich würde mich lieber irgendwo waschen, ehrlich gesagt“, regt Sabine an.
„Da hast du Recht, gehen wir alle zuerst zur Quelle, waschen uns und laufen später.“
„Können wir die Sachen einfach da liegen lassen?“ Susi ist besorgt. Einmal nackt in der Pampa genügt ihr.
„Kein Problem!“, erklärt Joe, „da kommt schon nix weg. Und die zwei Hawaii-Indianer werden auch aufpassen. Wo sind die eigentlich geblieben?“
Rue kichert. „Als wir endlich fertig waren und gegangen sind, haben sie sofort unseren Platz eingenommen und sind übereinander hergefallen. Kurz gesagt, die sind da hinten am Bumsen!“
„Also, gehen wir! Vielleicht klauben wir unterwegs ja noch wen von den anderen auf.“
Der Weg zur Quelle führt auf schmalem Pfad durch die Au, über umgestürzte Bäume hinweg und unter ausladenden Zweigen durch, dann wieder frei im Fichtenwald. Weder die Schwestern, noch Rory oder einen der drei männlichen Begleiter entdecken sie auf dieser Wanderung, dafür eine Anzahl von Spannern, die angezogen in Winkeln stehen oder über die Wege schleichen. Doch sowohl Luana als auch Susi und Sabine wissen mit solchen Typen umzugehen. „Du musst ihnen ganz fest in die Augen sehen, dann knicken sie weg, die armen Perversen, dann schlagen sie ihre Augen nieder und zwar so tief, dass sie grad noch deine Füße sehen. Die trauen sich nicht, dir noch auf die Muschi zu gaffen, Rue“, erklärt die erfahrene Sabine und Luana nickt zustimmend. „Probiers auch mal!“
Also geht die kleine Ruth voraus und starrt den nächsten Spanner so grimmig an, dass der sogar umdreht und davon hastet. „Hah! Ich hab ihn! Habt ihr das gesehen?“ Sie führt einen wilden Indianertanz auf, stampft und hüpft herum, dass noch ein bisschen Sperma aus ihrer süßen Mädchenspalte sickert. Sie merkt es gar nicht. Luana, die wesentlich mehr angekleckert ist, weiß das zwar, aber es berührt sie nicht im Mindesten.
Bald erreichen sie die Quelle und reinigen sich mit dem kalten Wasser, das verhindert, dass Sebi wieder erregt wird, als Rue seinen Schwanz wäscht. Das Ganze artet in eine ziemliche Spritzerei aus. Am Ende sind alle wieder sauber, nass und guter Dinge, auch wenn ihnen da im Schatten und nassgespritzt ein wenig gar kühl wird. „Jetzt kommt schon, laufen wir zurück!“ Luana rennt voraus, geschmeidig wie eine Gazelle. Sabine und Susi halten sich wacker, auch die kleine Rue lässt sich nicht abhängen. Sie ist eine zähe Läuferin. Die Männer kommen gemächlich nach, sie diskutieren die Qualitäten der voraushopsenden Pos. Auf der Wiese stellen sie fest, dass Hanspeter, Lala und die Schwestern wieder da sind und sich harmlos der Sonne darbieten.
Wieder fragt Luana, wer nun mitkommt, hinauf zum Parkplatz. Nur Susi, Sabine und Rue sind dazu bereit. Angelo und Diego müssen sich anziehen und in die Kaserne einrücken, wollen sich vorher aber zum Trocknen noch ein wenig in die Abendsonne legen. Und für ‚sportliche Bewegung‘ sorgt bei ihnen der Unteroffizier, Sandra, Jacky, Laurin und Hanspeter haben es sich gerade gemütlich gemacht und wollen ‚ganz sicher nicht‘ wieder aufstehen, bevor die Sonne untergeht, Joe ist einfach zu faul und Sebi fürchtet insgeheim – und nicht zu Unrecht – dass Luana den Lauf nackt absolvieren will.
So ist es dann auch. Als sich Sabine was überziehen will, winkt die schöne Schwarze ab. „Jetzt kommt schon, seid nicht feig! Wir machen das nackt, schließlich seid ihr ja sogar nackt im Bus gefahren!“ Wenigstens Schuhe erlaubt sie, selber läuft sie barfuß. „Ich trag selten Schuhe im Sommer, meine Sohlen sind schon ziemlich abgehärtet.“ Schon stürmt sie in ihrem graziösen, leichten Laufstil davon. Bis zur Hälfte bleiben Susi und Sabine dicht hinter ihr, dann werden sie langsamer. Auch Rue zieht an ihnen vorbei, kämpft um den Anschluss. Plötzlich ist Luana wieder da, kommt ihnen entgegen, dreht wieder um und treibt die Mädels gnadenlos an. „Keine Müdigkeit aufkommen lassen, hopp, hopp, hopp!“, und verteilt klatschende kleine Schläge auf die nackten Kehrseiten. Sie geben sich zwar alle Mühe, holen aber die kleine Rue bis oben nicht mehr ein. Luana wandert in aller Ruhe über die Straße, während sich die anderen drei keuchend vom ‚Berglauf‘ erholen, ignoriert die vorbeifahrenden Autos, holt einen Sack aus der Motorradbox und kommt zurück.
„Geiiil!“, bewundert sie Rue.
Luana stutzt. „Möchtest du vielleicht einen Apfel?“ Rue nickt. Luana hält ihr den Schlüssel hin. „In der Box drüben.“ Rues Augen werden größer. Soll sie wirklich ganz allein, ganz nackt, ganz cool über die Landstraße gehen?
Sie geht, betont langsam, betont cool, wandert über die Fahrbahn, aufrecht mit gerecktem Busen – wenn schon, denn schon! – schleicht drüben einmal um die schwere Honda, streichelt über das schwarze Leder des Sitzes, prüft, ob sie auch sicher steht und klettert vorsichtig hinauf, setzt sich zurecht, legt sich richtig nach vorne, als wäre sie mit zweihundert Sachen auf der Rennbahn unterwegs – und erleidet wirklich und wahrhaftig einen Orgasmus im Sattel!
Sittsam klettert sie dann wieder von dem Motorrad herunter, öffnet die Box, holt einen Apfel heraus, beißt lustvoll hinein und kommt mit einem katzenhaften Lächeln zurück über die Straße. Luana, Susi und Sabine klatschen Beifall. Rue ist eine begnadete Exhibitionistin. Wenn das mit der Exhibitionistischen Schlampenfraktion eine ernstzunehmende Organisation wäre, müsste man sie anheuern! So wird sie nur wegen ihrer gelungenen Aktion beglückwünscht. „Es war sooo geil!“, flüstert sie ergriffen.
Sabine packt wieder mal das ‚Lied vom knarzenden Bett‘ aus, die anderen drei fallen kichernd ein und so erreichen die vier laut singend die Wiese, wo sich Angelo und Diego soeben wort- und kussreich verabschieden.
„Es vögelt der Müller im knarzenden Bett
Fick-fuck - fick-fuck
Bei Tag und bei Nacht des Müllers Schwanz steht
Fick-fuck - fick-fuck
Er vögelt und le-eckt, das macht uns viel Freud
Komm einfach mit u-uns, dann gibt’s keinen Neid
Fick-fuck - fick-fuck - fick-fuck “
“Geiles Lied!”, kommentiert Rue.
“Wir vögeln aber lieber auf der grünen Wiese”, antwortet Luana.
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HEISSES FLEISCH
Rory und Niko sind auch wieder da. Ihre Ausstrahlung hat sich leicht verändert, was Susi sofort registriert. Niko wirkt jetzt etwas selbstsicherer und lächelt still vor sich hin, Rory ist aufgedreht und wirkt siegesgewiss. Beide weichen sich kaum ein paar Zentimeter von der Seite, haben sich an den Händen gefasst und streicheln hin und wieder über des anderen Po. Da haben sich zwei gesucht und gefunden. Ob sie es schon miteinander getrieben haben, kann Susi nicht schlüssig ableiten, wenn nicht, wird es wohl nicht mehr lange dauern. Zumindest zum Knutschen und zu einer eingehenden Fummelei hat sie ihn sicher verführt.
Ein Blick zu Sabine und sie weiß Bescheid. Die zwei verstehen sich ohne Worte, so erkennt sie, dass diese mit ihr zu denselben Schlüssen gekommen ist, wobei Sabine eher glaubt, dass Rory Niko bereits entjungfert hat, umgekehrt sowieso nicht. Ein klarer ‚Verstoß‘ gegen das ‚Gilmore-Drehbuch‘, denn im Gegensatz zu Mutter Gilmore ist deren Tochter bekanntlich nicht so frühreif. Soweit schien die Liebe Rorys zu den Gilmore Girls nicht gegangen zu sein, dass sie sich sexuelle Enthaltsamkeit bis ins Erwachsenenalter bewahrt hätte.
Rue entführt Sebi, offenbar ist sie schon wieder liebesbedürftig. Eigentlich kein Wunder nach dem frivolen Ausflug hinauf auf den öffentlichen Parkplatz. Zwar wird dieser fast ausschließlich von ‚Hawaiianern‘ benutzt, die an nackten Menschen keinen Anstoß nehmen, aber auch der öffentliche Bus hält dort gelegentlich. Und die vorbeiführende Straße ist sowieso gar nicht so wenig frequentiert.
Doch sie sind sehr bald wieder da. Rues Gesicht spricht Bände: ‚Die ficken ja noch immer!‘ Doch so schnell gibt sie nicht auf, sie flüstert mit Sebi, der schüttelt den Kopf, sie flüstert heftiger, sein Widerstand schwindet, auch wenn er von ihrer Idee ganz und gar nicht überzeugt ist. Aber Ruth ist wild entschlossen, tritt zu Susi und Sabine und fragt leise, ob diese nicht weiter in die Mitte rücken und dort mit Niko und Joe plaudern möchten. Sie würde sich gern mit Sebi dahinter in Deckung begeben. „Wie ich gesehen habe, kann man da in Seitenlage ganz unauffällig … Versteht ihr?“
Ganz sicher verstehen das die beiden, auch, dass Joes und Luanas Treiben zumindest Rue nicht verborgen geblieben ist. „Willst du das wirklich?“, fragt aber Susi zweifelnd. „Wollt ihr das wirklich?“, setzt Sabine nach. Sebi sagt gar nichts, aber Rue nickt. Also rücken die beiden zur Mitte, die zwei Youngsters legen sich hinter ihre Rücken in Löffelchenstellung.
„Habt ihr schon wieder ganze Völkerscharen zum Nudismus verführt?“, fragt da plötzlich Klaus, der sich unbemerkt genähert hat.
„Huch!“, tut Luana überrascht und schamhaft. „Kennt ihr diesen schönen Mann? Darf ich ihn haben?“ Anscheinend will sie ihn in Verlegenheit bringen, aber da ist sie bei Klaus an den Falschen geraten. Er drückt sie gleich an sich, legt seine Hände auf ihren Po und küsst sie.
„Gefällt dir, was du fühlst?“, fragt er grinsend und wendet sich, ohne eine Antwort abzuwarten wieder an Susi und Sabine. „Wollt ihr unbedingt noch bleiben? In knapp einer Stunde ist die Sonne weg, wir hätten aber noch einiges zu besprechen, bevor das Große Grillen beginnt.“
„Kein Problem!“, erwidert Sabine, „wir können gehen.“ Sie beginnt damit, sich herzlich von den anderen zu verabschieden, bedauert, dass sie schon fort müssen und würde sich ‚ganz toll‘ freuen, alle mal wieder zu sehen.
Klaus hat sich das nackte Volk inzwischen etwas näher angesehen. „Hey! Dich habe ich doch vor zwei Wochen auf unserer Baustelle in Hall gesehen. Warst du da nicht mit einem Vermessungstrupp unterwegs?“, spricht er plötzlich Lala an. „Laurin Lackner, wenn mein Gedächtnis sich nicht irrt.“
„Ganz richtig, Herr Architekt! Mit meinem Chef übrigens.“ Er deutet auf Hanspeter, der sich aufrappelt und Klaus begrüßt.
„Ach, lasst bloß den Architekten weg, wir sind hier ja in Hawaii und wenn ich auch im Moment grad nicht nackt bin, unter Nackten sollten wir uns duzen. Ich bin der Klaus.“ Und dann kommt ihm die ganz große Idee. „Warum kommt ihr eigentlich nicht alle mit zum Grillfest? Sind nur noch ein paar gleichgesinnte Nachbarn dabei – und meine Familie natürlich – und Sonja hat sicher wieder viel zu viel Fleisch eingekauft, weil sie immer fürchtet, dass alle Leute das gleiche essen wollen und sie niemand enttäuschen mag, wenn sie sagen müsste: ‚Steak ist leider aus!‘ Platz ist genug, zu trinken ist auch reichlich da, und wer danach bei uns übernachten will, kann auch das machen. Na?“
Luana und Joe sind sofort dabei, Laurin bedauert, aber er muss seine Nichte bei ihrer Mutter abliefern …
„Ich ruf sie an. Sie erlaubt es sicher!“, unterbricht ihn Rory aufgeregt.
„Ich müsste auch daheim anrufen, aber wenn Niko mitmacht, krieg ich eher die Erlaubnis.“
„Dann bin ich auch dabei!“, erklärt Sebi, was wieder niemand wundert.
Hanspeter lehnt bedauernd ab, er muss zu einer Hausversammlung in Innsbruck. Darauf beschließt auch Sandra, dass sie anderes zu tun hätte. Ob sie wohl auch zu dieser Hausversammlung muss?
Jacky und Lala sind interessiert, fragen aber, wo denn die Grillparty stattfindet, denn beide müssen morgen arbeiten.
„Wir wohnen in Oberkernberg“, antwortet Klaus. „Seid ihr alle motorisiert? Ich kann außer den beiden hier noch eine Person mitnehmen, vorzugsweise eine schmale.“ Es werden die Interessierten mit den vorhandenen Transportmitteln verglichen. Obwohl es nach Oberkernberg steil bergauf geht, sollte es sich machen lassen, wenn Jacky mit Klaus, Rory mit Niko und Lala mit Sebi fährt. „Wer bei uns übernachtet und morgen arbeiten muss, den nehm ich in der Früh mit. Allerdings fahre ich schon um sieben Uhr, beziehungsweise um sechs, wenn ich die zwei Heldinnen da in Brummerbach abliefern muss.“
„Wir sind unser eigener Motor“, erklärt Lukas, der, Hand in Hand mit seiner Andrea, sich wieder der Gruppe angeschlossen hat. „Wir sind gut in Form und schaffen das mit unseren Mountain Bikes, stimmt‘s?“ Andrea nickt. „Aber wir bleiben noch bis Sonnenuntergang wie jeden Tag und kommen dann nach.“ Er bekommt noch einen Hinweis, wo genau sich das Haus von Klaus, Kurt, Karin und Sonja befindet.
„Fein, dass ihr mitmacht!“, freut sich Klaus, „besonders ihr vier jungen. Unsere zwei Hexen werden begeistert sein, aber lasst euch von denen nicht unterbuttern, manchmal sind sie etwas wild.“ Er überlegt kurz. „Machen wir es so: Ihr packt schön langsam und gemütlich zusammen, ich fahr die beiden schnell nach Innsbruck, sobald sie marschbereit sind, und wir treffen uns eine halbe Stunde später beim Parkplatz.“ Der Vorschlag wird allgemein gutgeheißen, bald darauf sind Klaus, Sandra und Hanspeter verschwunden.
Alle anderen ziehen sich langsam an und säubern sich gegenseitig von hängengebliebenen Gräsern, Blättern oder sonstigen Verunreinigungen. Susi hat eine krause Idee: „Weißt du was? Wir ziehen die blauen Fummel an, allerdings ohne die Unterleibchen. Das wird Klaus zum Staunen bringen. Und die Gürtel drüber.“ Sabine ist einverstanden, auch wenn sie der Witz daran nicht grad vom Hocker reißt, aber sie macht schließlich bei allen Scherzen mit, die Susi ausheckt. Umgekehrt natürlich auch.
Die Zweiradfahrer wollen nicht auf Klaus warten, sie wissen ja den Weg nach Oberkernberg und nach der Beschreibung, die Klaus an Lukas gegeben hat, können sie am Dorfbrunnen zusammenwarten. So bleiben also nur Jacky, Susi und Sabine, ein merkwürdiges Trio, zwei in wadenlangen, dunkelblauen, enggeschnittenen und langärmeligen Schlafshirts – mit nichts drunter – und eine mit Spaghetti-Top, Supermini – und auch nichts drunter, wie sie freudestrahlend verkündet. Susi und Sabine nehmen das lächelnd zur Kenntnis.
Als Klaus wieder kommt, staunt er zwar über das ungewohnte Outfit von Susi und Sabine, noch dazu bei dem krassen Kontrast zu dem von Jacky, aber erst einmal staunen die drei über sein Auto. Das ist nämlich ein pechschwarzer Jaguar E, rechtsgesteuert. Susi und Sabine sind hellauf begeistert. Noch begeisterter ist Sabine, als ihr Klaus anbietet, damit zu fahren, ‚falls sie das mit dem komischen Fummel schafft‘. „Dafür würde ich das Ding sogar ganz ausziehen!“, meint die, schiebt aber den ‚komischen Fummel‘ nur bis zu den Hüften hinauf und setzt sich mit nacktem Hintern in den Jaguar. Susi und Jacky müssen sich hinten hineinquetschen, was die eine leicht schafft, die andere aber nur, indem sie sich auch bis zur Taille entblößt. „Kein Wunder, dass die Dinger niemand gekauft hat“, erkennt Susi.
Erst kriegt Sabine eine Einweisung von Klaus, muss ein paar Mal alle Handgriffe – Schaltung, Licht, Blinker – absolvieren, weil ja nun alles auf der ungewohnten anderen Seite zu bedienen ist, dann darf sie, wieder mit der ‚falschen‘ Hand, den Motor starten und vorsichtig vom Parkplatz rollen. „Wir müssen noch zum Bahnhof, unsere Sachen aus dem Schließfach holen!“, erinnert Susi von hinten. Klaus dirigiert Sabine über den Südring zur Verladestelle am Frachtenbahnhof.
„Hier ist nicht so viel los, da könnt ihr mit euren nackten Ärschen aussteigen, ohne einen Auflauf zu verursachen. Wenn ihr da rein geht, kommt ihr in die Unterführung und damit auch direkt zu den Schließfächern. Wir warten hier auf euch.“
Beide klettern aus dem Auto, streifen ihre Kleider züchtig hinunter und gehen in die angezeigte Richtung. Obwohl, so, wie die blauen Schlafshirts die Körper nachzeichnen, kann von ‚züchtig‘ eigentlich nur dann die Rede sein, wenn man so gar keine Phantasie besitzt.
Klaus, der neben der Beifahrertür steht, schaut zurück zu Jacky und bemerkt, dass sie kein Höschen anhat. Sie bemerkt, dass er es bemerkt und spreizt unmerklich ihre Schenkel noch ein bisschen weiter. „Du bist wohl auch von den beiden angesteckt worden?“, mutmaßt Klaus, aber sie winkt ab.
„Ich war wohl schon immer so, nur habe ich es erst heute gemerkt. Wir drei sind heute sogar nackt im Bus gefahren!“ Natürlich verlangt Klaus die ganze Geschichte und ist schwer beeindruckt. Am meisten davon, dass sogar Hanspeter, der Ingenieur vom Vermessungsamt bei dem Spaß mitgemacht hat. „Den hat sich meine Schwester Sandra unter den Nagel gerissen!“, erzählt sie noch, aber das hat auch Klaus schon bemerkt gehabt.
Sabine und Susi sind bald zurück, zur Abwechslung darf jetzt Susi ans Steuer. Auch sie muss sich erst mit dem Wagen vertraut machen, im Areal des Frachtenbahnhofs eine Runde drehen, dann geht es zurück auf den Südring. Am Ende der Steigung nach Oberkernberg überholen sie erst Sebi und Lala, dann auch noch Niko und Rory. Rue, Luana und Joe warten schon am Brunnen. Das Haus steht ganz am Ortsende, dahinter sind nur noch eine Wiese und dann der Wald. Das Mopedgeknatter lockt Karin aus dem Garten. Sie hat sich eine ‚Grillmeister‘-Schürze umgebunden und winkt mit einem Spieß. „Das Feuer brennt schon, aber noch haben wir keine Glut. Kurt kommt gleich durch die Garage raus, dann könnt ihr unseren Campingbus begutachten. Seid alle willkommen, ich muss zurück!“ Als sie sich umdreht, sehen die, die ihr nachsehen, dass sie unter der Grillmeister-Schürze außer nackter Haut nur einen Stringtanga trägt. Wenn das keine guten Aussichten sind! Dann erscheint auch Sonja in ähnlicher Aufmachung, aber sie hat nur eine kurze Schürze um und dafür ein reichlich kleines Bikini-Oberteil. Klaus übergibt die achtköpfige Gruppe neuer Bekanntschaft an seine Schwägerin und nimmt Sabine und Susi mit sich.
Neben dem Haus liegt ein geräumiger Parkplatz und auf dessen anderer Seite, in den Hang gebaut, ein Garagengebäude, das mit dem Wohnhaus durch einen überdachten Gang verbunden ist. Es gibt nebeneinander sechs Garagentore, wovon das letzte doppelt so breit und mehr als doppelt so hoch scheint, wie die übrigen. Rasselnd geht das große Rolltor auf. Klaus deutet Sabine und Susi, dort hinein zu gehen. Kurt kommt ihnen entgegen und begrüßt sie mit Küssen.
Drinnen ist es dunkel, sie sehen erst nur eine große Masse. Dann flammen Neonröhren auf und die beiden sind baff: Da steht tatsächlich ein Campingmonster. „Ein Londoner Doppeldeckerbus!“, stößt Susi hervor.
Und so ist es auch! Ein fast fünfzig Jahre alter Londoner Linienbus in feuerroter Grundlackierung, aber verschönert durch einige farbenprächtige Malereien. Da ist blaues Meer mit Strand und Palmen, dort eine vollbusige Meerjungfrau mit grünschuppigem Schwanz. Eine Riesenschlange verschluckt einen Elefanten, weiße Pferde galoppieren, bunte Fische lassen Luftblasen aufsteigen, ein Zeppelin schwebt über allem und ganz unten, ganz hinten erkennt man auch noch ein kopulierendes Paar. „Wer hat denn das alles gemalt?“, will Sabine wissen.
„Das ist allein das Werk unserer Kinder. Die Busenmeerjungfrau zum Beispiel stammt von Simon, die Riesenschlange von Thomas, der Strand ist Gemeinschaftsarbeit von allen vieren, die Pferde hat Roswitha gemacht und Veronika die Fische.“
„Und die da?“, deutet Sabine auf die Vögelei.
„Das waren unsere beiden Hexen gemeinsam. Sie wollten austesten, ob wir damit auf die Straße fahren oder nicht. Wir sind gefahren. Was die beiden nicht bedacht haben, ist, dass diese Stelle schnell vom Auspuff eingerußt wird. Man sieht dann fast nichts. Mir wäre es sonst auch egal. Es ist ja auch mehr eine Karikatur und passt sowieso zu uns. Also, was soll’s?“
„Schöne Früchtchen, ich glaube, ich mag sie!“, kommentiert Susi.
„Das wird sich zeigen. Die sind nicht einfach und haben schon dagegen protestiert, Aufpasser mitzukriegen. Dabei können sie das Ding selber gar nicht fahren. Traut ihr euch das zu?“
„Auch Rechtslenkung?“, fragt Sabine
„Ist der nicht zu schwer für unseren Schein?“, argwöhnt Susi.
„Ja und nein“, antwortet Kurt. „Ja, er ist rechtsgesteuert und nein, er ist auf 7.498 Kilo typisiert, gar nicht mal von uns, sondern schon vom Vorbesitzer. Allerdings haben wir ein paar Umbauten vorgenommen und nicht nachträglich angemeldet. Voll beladen dürfte er rund eine Dreivierteltonne mehr haben. Wenn euch das schreckt, müsst ihr es sagen.“
„Mich stört das nicht. Ich glaube, original wäre er sicher für zehn Tonnen zugelassen, also ist es ja kein technisches Problem.“
„Dito“, ist Sabine kurz angebunden.
„Okay! Der Bus hat Trink- und Abwassertanks, zwei große Gasflaschen, Dusche, WC, Küche, Wohnzimmer, ein großes Schlafzimmer, einige Schlafkojen und oben noch zwei Klappzelte für alle Fälle. Außerdem sind da oben eine große Sonnenterrasse, ein Solarwassertank und Vorrichtungen für ein noch größeres Sonnensegel. Ach ja, ehe ich es vergesse: Der Bus hat auch eine Garage. In der sind vier zweisitzige Mopeds, Surfbretter, Tische, Liegen, Sessel und was man sonst noch zum Campen brauchen kann. Überlegt es euch gut und sagt uns bis morgen Bescheid. Eine genaue Einweisung kriegt ihr unmittelbar vor der Abreise, da kommt ihr einfach für zwei, drei Tage zu uns.“
„Eins solltet ihr für die Entscheidung noch wissen. Mehr als fünfundachtzig Sachen macht er nicht. Daher müsst ihr für die Reise von hier bis Bari drei Tage kalkulieren, inklusive Sicherheitsreserve. Die Fähre legt am achten August in der Früh ab, ist am Nachmittag in Igoumenitsa, am Abend in Korfu und kommt in Patras mitten in der Nacht an. Aber ihr müsstet schon am fünften August hier abfahren. Daher schlage ich vor, dass ihr spätestens am dritten bei uns einzieht, damit wir ohne Stress alles durchackern können.“
„Geht klar!“, kann Sabine gerade noch sagen, als ein wildes Getrommel einsetzt.
„Dummpa-la-bummp, bummp, bummp, bumm, bummp, bummp, bummp, bummp…“ Das kommt gleich allen bekannt vor, schießt in die Glieder. „Fleisch ist heiß!“, kreischt eine weibliche Stimme und das ganze hungrige Volk brüllt den Refrain: „Nana, nanana!“ Alles klar: Essen ist fertig.
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WISSEN IST MACHT
Karin und Sonja werken an einem Großflächengrill. Trotz ihrer sehr leichten Bekleidung sind sie doch einigermaßen ins Schwitzen gekommen. Die Gäste sitzen an mehreren Biertischen, auf einem Holzbock ist ein Fünfzig-Liter-Bierfass angeschlagen, auf einem Tisch daneben stehen eine Menge Bierkrüge. Sabine zapft gleich vier Halbe für Klaus, Kurt, Susi und sich. Als sie einen sehnsüchtigen Blick von Sonja auffängt, serviert sie den Schwestern auch noch zwei. Danach mustert sie die Gäste. „Wo sind eigentlich eure Töchter?“
Karin gibt Auskunft. „Die zwei haben heute Judo-Training, aber sie werden bald kommen.“
„Die treiben Judo? Sind sie gut?“
„Ich glaube, ja! Allerdings kenne ich mich nicht sehr gut aus, aber soweit ich weiß, haben sie vor, heuer im Herbst zu einer Gürtelprüfung anzutreten, daher müssen sie ja jetzt fleißig trainieren.“
„Ah – ja. Um welchen Gürtel geht es denn?“ Sabine ist sehr interessiert.
„Hm, mal nachdenken! Sonja, weiß du, was unsere kleinen Hexen demnächst für Gürtel beim Judo kriegen sollen?“
„Öööh …. Jetzt haben sie einen blauen, aber nun wollen sie einen braunen, glaub‘ ich. Mir gefällt blau eigentlich besser. Der Trainer hat scheint’s gesagt, wenn sie hart trainieren könnten sie es im Oktober schaffen.“ Diese Auskunft freut Sabine, denn so sind die beiden jedenfalls nicht stärker. Sie selbst und Susi haben den braunen Gürtel schon länger und hätten längst zum ersten Dan-Grad die Prüfungen ablegen sollen, doch das Abi ging vor. Also sind sie rund zwei Klassen kampfstärker als die Hexen. Sabine geht zurück zu Susi und setzt sie ins Bild.
Klaus macht sie mit den übrigen Gästen bekannt. Den Begriff ‚Nachbar‘ scheint er großzügig auszulegen. Nur ein junges Paar wohnt auch in Oberkernberg. Die anderen, rund ein Dutzend, sind Leute, die die vier ‚K‘ vom Studium kennen, geschäftlich oder aus dem Urlaub. Viele wollen die Nacht im Haus verbringen, in den Gästezimmern oder im Dojo, erklärt Klaus.
Susis ist beeindruckt. „Ein Dojo habt ihr auch? Trainiert ihr auch selber?“
„Wir vier nicht, aber Thomas und Simon haben mal mit Karate angefangen und die Mädels betreiben Judo. Ziemlich ernst sogar.“ Das ist inzwischen den beiden nicht mehr unbekannt, aber es äußert sich dazu keine. „Solange sie gut in der Schule sind, unterstützen wir das sehr. Und in Fällen wie heute, dienen die Matten im Dojo als Matratzenlager. So, kommt, holen wir uns ein Steak, solange noch eins auf dem Grill ist!“ Das machen sie auch.
Kurt löst seine Schwägerin Karin am Grill ab und sie übergibt ihm die Grillmeisterschürze. Offenbar denkt sie nicht daran, dass sie darunter praktisch nackt ist und marschiert mit ihrem leeren Bierglas zum Fass, zapft sich eine schöne Halbe und stürzt gleich die Hälfte davon in einem Zug hinunter, wobei etwas Schaum auf ihren Busen tropft. „Aaaah!“, ruft sie erleichtert, „jetzt geht’s mir besser!“
„Und mir erst!“, ruft Klaus, tritt hinter sie und massiert ihre schönen Brüste, was sie wohlig schnurrend annimmt.
„Und was ist mit mir?“, ruft Sonja klagend.
Luana, die sich mit Joe in eine stille Ecke zurück- und ihre Lederjacke ausgezogen hat, tritt oben ohne auf sie zu. „Wenn es nicht unbedingt ein Mann sein muss, verwöhne ich dich gern.“
Mopedgeknatter ertönt. „Das sind Witch und Nike! Klaus, Karin! Könnt ihr sie mit Sabine und Susi bekannt machen? Ich bin gerade sehr beschäftigt!“ Die Beschäftigung sieht so aus, dass Luana sie von hinten umschlungen hält, wobei eine schwarze Hand abwechselnd mit den Brüsten spielt und die andere unter Sonjas Schürze verschwunden ist.
Klaus und Karin, die sich ein dünnes T-Shirt übergezogen hat, führen Susi und Sabine ins Haus, zeigen ihnen ein paar Räume, steigen hinauf ins Dachgeschoß, wo die zwei Cousinen, möglicherweise auch Halbschwestern, gemeinsam ein kleines Appartement mit zwei Schlafzimmern bewohnen. Klaus macht es kurz: „Roswita, Veronika, das sind Sabine Wiechert und Susanna Martini. Sie werden mit euch, wie besprochen, nach Griechenland vorausfahren und sind für alles zuständig. Macht euch miteinander vertraut, dann kommt runter, es gibt Gegrilltes.“
Die vier mustern sich gegenseitig. Roswita und Veronika sind zwar jünger, aber größer und auch ein wenig schwerer, vermutet Sabine. Gut eins achtzig und knapp siebzig Kilo. Beide haben kurz geschnittene Haare, Witch feuerrot gefärbt, Nike neongrün. Susi schließt daraus, dass sie intelligent auch noch sind, denn mit solchen Haaren bekämen sie in der Schule doppelt Schwierigkeiten, wenn ihre Leistungen nicht tadellos wären, wie ja Klaus angedeutet hatte. So etwas haben sie selber zur Genüge beobachtet.
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KRIEG UND FRIEDEN
Kaum hat Klaus die Türe geschlossen, faucht Roswita feindselig: „Von euch lasse ich mir nichts vorschreiben. Es wird umgekehrt sein. Ihr tut, was wir euch sagen.“
„Genau, das gilt auch für mich. Schließlich zahlen unsere Eltern auch alles!“
„Mädels, so läuft das aber nicht. Wenn wir den Job machen, dann haben wir das Kommando. Ihr braucht keine Angst zu haben …“ Sabine kann nicht ausreden.
„Angst? Angst? Vor euch Tussen hab‘ ich keine Angst!“, zischt Veronika. „Womit wollt ihr mir denn Angst machen?“
„Jetzt lasst mich mal ausreden! Von richtiger Angst kann ja keine Rede sein. Ich meine nur, wir sind ja keine Gouvernanten wie das Fräulein Rottenmeyer, aber wenn wir etwas sagen, dann muss es gelten. Wir sind älter und wir haben die notwendigen Führerscheine, es ist eine conditio sine qua non, wenn ihr versteht was ich sagen will.“
„Puuuh! Jetzt kommt sie uns noch mit Latein! Habt ihr sonst auch noch was drauf?“
„Zum Beispiel? Susi hier kann perfekt Italienisch und auch Spanisch, ich kann mit Französisch und Russisch aufwarten, Englisch sowieso, aber das müsstet ihr ja auch können.“
„Von Sprachen war aber nicht die Rede!“, fängt ‚Witch‘ wieder an.
„Sondern?“
„Praktische Sachen. Wie wollt ihr uns zum Beispiel dazu zwingen, etwas zu tun oder zu lassen, wenn wir nicht wollen, hä?“ Aha! Daher weht der Wind. Die beiden haben es wirklich auf eine Kraftprobe angelegt.
„Zur Not legen wir euch übers Knie und versohlen eure Hintern“, provoziert Susi, was ihr hämisches Gelächter einträgt.
„Was zu beweisen wäre! Los, zeig mir, wie du mich übers Knie legen wirst!“
„Nein, jetzt lieber nicht. Hier könnte sich jemand verletzen.“
Witch und Nike wechseln einen Blick. ‚Versager!‘ bedeutet der. „Okay, gehen wir rüber zu den Matten, da passiert euch nichts!" Nike geht voraus, Susi und Sabine wie die Opferlämmer hinterher, die Witch folgt und sorgt dafür, dass keine abhaut.
„Oh!“, staunt Susi dümmlich, „da ist also euer Matratzenlager?“
„Ganz schlau erkannt! Also nun, legt uns übers Knie!“ Witch kichert siegesgewiss.
„Das wäre jetzt nicht so gut“, meint Sabine. „Ich habe ja in dem Kleid kaum Bewegungsfreiheit und ihr schon, in Sporthosen und T-Shirt.“
„Was zieht ihr auch so grauenhafte Fummel an? Ich weiß aber was! Wir kämpfen olympisch!“, schlägt Nike vor. Die drei anderen schauen sie verwundert an. Ah! Das war also nicht abgesprochen! Aber was meint sie damit?
„Olympisch?“, fragt dann auch Susi zögernd. „Kämpfen?“
„Glaubst du etwa, wir wehren uns nicht, wenn ihr uns übers Knie legen wollt? Mensch, bist du aber seltsam!“
„Na gut, damit müssen wir uns wohl abfinden.“ Susi verkneift sich das Lachen, Nike und Witch sind da weniger zurückhaltend. „Also kämpfen! Gibt’s auch Regeln, weil ohne Regeln besteht doch eine ziemliche Verletzungsgefahr?“, fürchtet Susi.
Witch beginnt, die Regeln zu erläutern. Wie kalkuliert, sind es die Judoregeln in Kurzfassung. Woraus sollte sie sich auch auf die Schnelle andere Regeln saugen? Sabine und Susi lauschen andächtig. „Wenn ihr aufgebt, klopft ihr mit der flachen Hand auf den Boden, okay?“
Susis Stimme klingt beklommen. „Okay, das klingt ja irgendwie einleuchtend. Und was ist jetzt daran das Olympische?“
„Wir kämpfen nackt!“ Das ist es also! Jetzt wollen die zwei vorlauten Gören sie auch noch mit nackten Tatsachen verunsichern. Arme Kinder!
„Nackt?“, fragt Sabine empört.
„Traut ihr euch also nicht! Ist aber so!“ Nike streift ihr T-Shirt ab, öffnet den BH, zieht Hose und Slip runter und schlüpft aus den Latschen. Wenige Sekunden später ist auch Witch nackt.
„Nackt kann man aber manche der Regeln, die du aufgezählt hast, nicht anwenden!“, protestiert Sabine klugscheißerisch.
„Dann wende sie halt nicht an, blöde Zicke! – Was starrst du mir so geil auf die Spalte? Bist du schwul, oder was?“
„Ach, ich wollte nur sehen, was du in Original für eine Haarfarbe hast“, erklärt Susi gleichmütig und zieht endlich den blauen Fummel aus, desgleichen Sabine.
„Wenn du drei Minuten überstehst, verrate ich es dir vielleicht.“ Witch geht in Angriffsstellung.
Zu spät erkennen sie, dass da zwei geschmeidige, streifenfrei gebräunte und ziemlich fitte Athletinnen vor ihnen stehen. „Hajime!“, schreit Sabine plötzlich und stürzt sich auf Witch, die zwar instinktiv darauf reagiert, aber falsch. Sie wird ausgehebelt, knallt mit dem Bauch auf die Matratze, schon hat Sabine sie im Festhaltegriff, schiebt pro forma ein Knie unter Roswitas Hüfte und klatscht ihr die flache Hand fest auf jede Po-Backe. Nike ist es mit Susi nicht besser gegangen, aber noch ist die Runde nicht vorüber.
Sabine zieht Witch auf, stößt sie kurz zurück und wartet auf den Gegenangriff. Der kommt schnell und ungestüm. Diesmal fliegt die junge Kämpferin ein Stück, denn Sabine hat einen Schulterwurf gelandet und wirft sich auf die nackte Witch. Mangels Kleidung muss sie die Gegnerin mit dem Unterarm würgen. Es dauert nur Sekunden, bis die Unterlegene frustriert abklopft. Susi hat Nike noch nicht richtig im Griff, doch dann nutzt sie eine Unachtsamkeit, dreht sie auf den Rücken und fixiert sie in aussichtsloser Position. Auch Veronika gibt auf.
Danach stehen die zwei Unterlegenen wie begossene Pudel da. Plötzlich fängt Witch an zu beben, dann bricht helles Lachen aus ihr heraus. Unter Tränen sprudelt sie: „Ich hab‘ mir noch gedacht, dass da was faul ist, aber ich konnte mir nicht vorstellen, was. Das war alles geplant und wir sind euch voll auf den Leim gegangen, oder?“
„Scheiße aber auch!“, flucht Nike, „sowas ist mir echt noch nie passiert. Voll in die Falle gegangen sind wir!“ Dann fängt sie auch an zu kichern. „Wenn das jemand vom Verein erfährt, sind wir unten durch, Witch!“ Immerhin haben sie eine gehörige Portion Humor, die beiden!
„Ehrenwort! Wir schweigen wie Karthäusermönche“, verspricht Susi.
„Blond“, sagt Witch und als sie alle verwundert anschauen: „Meine Haarfarbe ist Blond. So ein süßes Engerlblond. Aber ich bin nicht süß, ich bin Witch!“
„Und ich hab so ein Allerweltsbraun. Mit Rotstich“, gesteht Nike kichernd. „Friede?“ Sie streckt Susi die Hand hin. Die schlägt natürlich ein, Sabine mit Witch ebenso.
„Aber schlecht seid ihr wirklich nicht“, erklärt dann Susi, „wenn wir euch nicht so überrumpelt hätten, wäre es wohl ein härterer Kampf geworden. Immerhin kämpft ihr in einer Gewichtsklasse höher. Den braunen Gürtel holt ihr euch mit Links!“
„Das weißt du auch schon? Unsere Alten haben wieder alles ausgeplappert, was?“
„Nicht direkt. Aber weil auch wir keine Engel sind, können wir zwischen den Zeilen lesen – und den Rest haben wir ihnen hinterhältig aus der Nase gezogen“, gesteht Sabine. „Wir haben schon damit gerechnet, dass ihr ein wenig –hrm – kratzbürstig sein werdet und wollten gleich von Anfang an euren Respekt. Als wir erfahren haben, dass ihr Judo macht und auf den braunen Gürtel hinarbeitet, haben wir eine Chance gesehen, das ohne ‚Blutvergießen‘ hinzukriegen. Nur, dass ihr so groß seid, hat uns ein wenig verunsichert. Darum der überfallsartige Vollangriff. Alles, oder nichts!“
„Und ihr? Wo steht ihr?“
„Wir haben beide den braunen seit über einem Jahr und hätten schon vor sechs Monaten zur ersten Danprüfung antreten sollen, aber das haben wir wegen den Abiturvorbereitungen auf Herbst verschoben. Da wollten wir den ersten und den zweiten kurz hintereinander machen. Daraus wird nun aber wohl auch nichts werden.“
„Warum das denn?“
„Wir haben uns auf ein Jahr für einen Job in einer Safari-Lodge in Afrika beworben und sind ziemlich sicher, dass wir den auch kriegen. Außerdem fehlt uns ein wenig Training und bis wir wieder da sind, haben wir womöglich einiges verlernt.“
„Wollen wir noch ein paar Runden trainieren?“, fragt Nike kampflustig, „oder seid ihr müde und wollt gleich duschen?“
„Eigentlich solltet ihr ja müde sein, wir sind ja nur den halben Nachmittag faul in Hawaii rumgelegen.“
„Ein bisschen ‚Bewegung‘ hatten wir dort aber auch“, wirft Susi ein. So, wie sie ‚Bewegung‘ betont, kann das nur eines bedeuten – wenn man dafür eine Antenne hat. Witch und Nike haben. Ihre Augen werden größer.
„Wow!“, stößt Nike hervor.
„Ihr habt in Hawaii gefickt?“ Witch ist geradlinig brutal. „Alle Achtung, das haben noch nicht einmal wir uns getraut!“ Damit ist viel gesagt. Nicht nur, dass die beiden auch einen Hang zu FKK haben, sondern auch, dass sie schon länger keine Jungfrauen mehr sind, entsprechende Erfahrung mit Männern gemacht haben und frivole Abenteuer durchaus zu schätzen wissen. Also grundsätzlich ganz nach dem Geschmack von Susi und Sabine.
Aber Susi fängt mit ihren feinen Antennen noch etwas auf, nämlich, dass mit dieser Erkenntnis die letzten Vorbehalte gegen die ‚Aufpasserinnen‘ gefallen sind. Wenn aber das den Ausschlag gab, dann bedeutet es auch, dass diese nun beseitigten Bedenken der beiden jungen Mädels derart waren, dass sie Einschränkungen aus ‚moralischen‘ Gründen befürchteten. Und das kann nur eines heißen: Witch und Nike beabsichtigen, den anstehenden Urlaub zu frivolen, wenn nicht gar ‚amoralischen‘ Aktionen zu nutzen. Dem will Susi zwar nicht generell einen Riegel vorschieben, beschließt jedoch, die beiden im Auge zu behalten. Das kann ja lustig werden!
„Ich sehe schon, wir werden noch viel Spaß miteinander haben“, bringt Sabine es auf den Punkt. „Und um auf die Frage zurückzukommen: Von mir aus können wir gern noch ein Weilchen kämpfen. Es macht uns nichts aus, euch noch einmal aufs Kreuz zu legen, was, Susi?“
„In Ordnung! Wollt ihr weiter ‚olympisch‘ oder …?“
„Rein trainingsmäßig wäre es wohl besser, wenn wir uns in die Anzüge werfen. Wir haben sogar noch eine zweite Garnitur, andererseits war das schon richtig geil, nackt zu kämpfen. Das hat man ja nicht alle Tage“, sinniert Nike.
„Wir können das ja mal im Verein vorschlagen“, blödelt Witch, „das schlägt sicher wie eine Bombe ein, vor allem bei den Jungs!“ Das kann sich Sabine wirklich gut vorstellen.
„Machen wir es doch so“, findet Susi einen Kompromiss, „wir kämpfen zehn Runden mit Anzügen, dann noch zwei oder drei nackt und danach gehen wir unter die Dusche, okay?“
„Okay, aber nicht fummeln!“, stimmt Nike zu.
„Und warum nicht?“, redet Witch dagegen. Das bedarf keiner Antwort. Es wird sich weisen.
In Wirklichkeit ist es aber so, dass alle vier nach den zehn Runden, in denen sie sich nichts geschenkt und Witch zwei, Nike sogar drei Siege errungen haben, so ausgelaugt sind, dass sie die Nacktrunden ausfallen lassen und auf ‚irgendwann später mal‘ verschieben. Erst unter der gemeinsamen Dusche beim Einseifen – das gemeinsame Badezimmer der beiden hat zwei Duschköpfe – kommen sie sich körperlich etwas näher.
„Was mich eigentlich interessieren würde“, fängt Witch plötzlich an, „Warum habt ihr euch komplett blank rasiert und nicht, wie die meisten, einen Landestreifen oder ein schmales Dreieck stehen lassen?“
„Es hat sich halt so ergeben, warum? Ihr seid ja auch beide blank wie ein Babypopo. Warum das?“, bleibt Susi etwas reserviert.
„Erzähl ich euch danach, versprochen, ist eher eine seltsame Ursache, werdet ihr schon sehen!“ Währenddessen seift sie Susis Muschi ganz besonders sorgfältig ein, was nicht schlecht gefällt. Nebenan sind Sabine und Nike auch nicht ganz brav. Dabei fällt Susi plötzlich auf, dass Nike auf der rechten Po-Backe eine kleine Tätowierung hat; eine griechische Göttin mit Lorbeerkranz: Nike! Flugs dreht sie Witch um, und siehe da! Diese hat an derselben Stelle eine kleine Hexe, die auf einem Besen reitet!
„Ihr zwei seid schon auch verrückte Hühner!“, stellt Susi fest. „Sonst sagt man das immer von uns!“
Witch grinst. „Geil, nicht? Aber lenk nicht ab, du hast noch nicht geantwortet!“
„Das war unterschiedlich. Seit wir genug Haare hatten, dass man sie auch bemerkte, haben wir unsere Bikinizonen ausrasiert, immer schmäler, weil die Höschen immer kleiner wurden. Dann hat Sabine die Haare wieder wuchern lassen, weil sie beschlossen hatte, nur noch am FKK-Strand zu sonnen oder zu baden. Meine Tante Babs hingegen entwirft supersexy Unterwäsche und Bademoden für entsprechende Versandhäuser, auch für Bea Thuse oder Oralion, und ich habe die Ehre, das eine oder andere Modell zu testen, im Freibad zum Beispiel. Der Streifen, den ich da noch hätte haben können, wäre so schmal gewesen, … geradezu lächerlich! Außerdem fand ich das Gefühl total schön. Haare im Mund sind auch nicht ganz das Wahre, und so habe ich auch Sabine dazu überredet. Vor nicht einmal vier Wochen hat sie es machen lassen.“
„Haare im Mund? Das heißt dann wohl im Klartext, dass ihr euch gegenseitig leckt, oder?“
„Manchmal, ja! Macht ihr das nicht?“
Witch übergeht das, was also wohl als ‚ja‘ zu deuten ist, aber sie erzählt: „Bei uns war es so, dass in unserer Judogruppe vor zwei Jahren keine war, die nur annähernd eine Chance gegen uns gehabt hätte. Da ist eine auf die fiese Idee gekommen, mich im Bodenkampf durch die Hose an den Schamhaaren zu reißen. Der Schmerz war furchtbar, und ich habe ausnahmsweise verloren. Nicht, dass sie dann wenigstens still ihren Triumph genossen hätte, nein, sie hat es noch rumerzählt. Da haben dann andere auch damit angefangen. Nike hat einer mal vor Schreck den Ellbogen auf die Nase gedonnert. Dafür ist sie bestraft worden, die andere hat nur gegrinst. Ratschen (Anm.: ‚petzen‘) ist für uns aber gar nicht in Frage gekommen. Also haben wir uns heimlich alle Schamhaare abrasiert. Beim nächsten Kampf haben unsere Gegnerinnen verzweifelt nach den Haaren getastet. Dabei haben sie nicht aufgepasst, und wir haben sie nach Strich und Faden verprügelt. Immer schön ganz im Rahmen der Regeln, nur halt ein bisschen energischer als notwendig. Der Reihe nach sind alle Schamhaarzupferinnen zum Handkuss gekommen. Wir zwei haben gekämpft wie die Berserker, so als wären es ernsthafte Gegnerinnen, also mit Volldampf. Da ist schon mal eine statt auf die Matte, raus auf den Holzboden geflogen! Daraufhin haben sie uns zu den Erwachsenen gesteckt. Dort haben wir sowieso mehr gelernt. Und niemand hat gezupft.“
„Coole Story!“, kommentiert Sabine, „kann ich mir lebhaft vorstellen.“
Irgendwann finden sich die vier auch wieder sauber genug und gesellen sich zu den anderen im Garten. Einige sind verschwunden, so auch Joe und Luana, aber Rue und Sebi einerseits und Rory und Niko andererseits sitzen schmusend in einer ruhigen Ecke. Sabine stört sie und stellt ihnen die Töchter des Hauses vor. Danach holen sie sich etwas zu essen vom Grill, an dem jetzt Klaus Dienst tut. „Wo sind denn die Gäste alle geblieben?“
„Oh, die Gäste!“, erläutert Klaus, „die nützen wohl den Hausbrauch. Wer Lust verspürt, zieht sich in eins unserer Gästezimmer zurück. Darum heißen die so!“ Er grinst. „Eure neuen Freunde waren teilweise schon dort, Karin dürfte auch irgendwo zugange sein, wahrscheinlich mit Kurt und … ach was, ich habe da nicht den totalen Durchblick. Seid ihr mit unseren Töchtern auf einen grünen Zweig gekommen?“
Sabine lacht. „So kann man sagen. Zuerst haben wir sie verprügelt und jetzt verstehen wir uns prächtig.“ Klaus schaut ein bisschen verstört drein, also müssen sie ihm haarklein berichten, wobei sie einige intimere Details aber überspringen. Aus den Augenwinkeln bemerken sie, dass sich die sechs Jüngsten gemeinsam ins Haus begeben.
Nach rund zwanzig Minuten kommen Witch und Nike allein wieder. Susi und Sabine stehen nahe genug, um zuzuhören.
„Die haben’s aber dringend gehabt!“, meint Nike.
„Aber lauter Anfänger, außer der Blonden!“
„Trotzdem würden mir die Jungs gefallen.“
„Mhm, besonders der Niko hat einen schönen Schwanz!“
„Sagt mal! Habt ihr etwa die anderen bespannt?“, mischt sich plötzlich Susi ein.
„Aber ja doch! Solange sie es nicht wissen, tut es ihnen ja nicht weh! Wir haben sie, weil alle Gästezimmer besetzt waren, im Dojo einquartiert. Erst wollte sie lieber nicht gemeinsam im selben Raum, weil der eine ja der Bruder von der Kleinen ist, aber am Ende waren sie so geil … Schlimm?“, fragt die ‚Hexe‘ mit sanftem Augenaufschlag.
„Naja, das tut man doch nicht!“, rügt Sabine wenig überzeugend, dann muss sie auch grinsen. „Menno! Ihr seid mir ja zwei Früchtchen!“
„Die Kleine mit den lila Haarspitzen habt ihr auch schon ganz gut angelernt“, lobt Witch und erläutert, weil sie die fragenden Blicke bemerkt: „Na, die hat ja auch keine Unterwäsche an!“
Sabine lächelt milde. „Am Slip oder besser Kein-Slip sind wir unschuldig. Sie war schon so, als wir sie kennengelernt haben. Hat angeblich keinen frischen mehr gefunden, aber ich glaube, dass sie einfach das Gefühl liebt, wenn ihre Muschi an den Jeansnähten wetzt. Wir haben ihr nur den BH ausgeredet, den sie jetzt in der Hosentasche rumschleppt.“
„Warum das denn?“ Sabine erklärt es in Grundzügen. Nike wird nachdenklich.
„Das könnte tatsächlich sein, es klingt plausibel. Und schließlich haben wir ja auch zwei ‚Beweismittel‘ im Haus!“
„Unsere Mütter“, erklärt Witch, „tragen fast nie BH’s. Wir dachten immer, das wäre ihre späthippiemäßige Grundeinstellung, und das ist es wahrscheinlich auch, aber wenn man sie so ansieht und mit anderen, gleichaltrigen Frauen vergleicht …“
„Da habt ihr Recht! Ich kann nur hoffen, dass ich in dem Alter auch noch so eine Figur habe“, äußert sich Sabine lobend und Susi nickt zustimmend.
„Na, dann genießen wir auch die Freiheit und motten unsere Dinger ein, oder?“, beschließt Witch. „Ich finde es herrlich so!“ Und sie wackelt provokant mit ihren üppigen festen Brüsten.
Der Abend geht dahin, die Gäste gehen und kommen, irgendwann müssen auch Andrea und Lukas gekommen sein, denn nun verabschieden sie sich, Lala und Jacky werden von einem Paar im Auto mitgenommen. Klaus versichert, dass der Fahrer nie Alkohol trinkt, es also unbedenklich wäre. Lala wird zwar keinen Zug mehr nach Walderbruck kriegen, aber Jacky hat sicher ein warmes Plätzchen in ihrem Bett. Joe und seine Freundin brechen ebenfalls auf. Diesmal fährt Luana, weil Joe dem Bier zu sehr zugesprochen hat. Rory, Rue, Sebi und Niko haben im Dojo Decken gefunden und schnarchen friedlich. Auch alle Gästezimmer sind besetzt. Da bleibt nur die Frage, wo Susi und Sabine schlafen sollen. Auch im Dojo? Klaus meint, ihre Ehespielwiesen wären breit genug für je drei, aber Nike schreitet ein: „Ihr schlaft bei uns. Auch wir haben breite Betten und schließlich sollen wir uns ja –wie war das noch mal?“
„Miteinander vertraut machen!“, hilft Witch weiter und schiebt die beiden weg von Klaus.
„Genau, also kommt. Euer Schlafgewand habt ihr ja bei euch.“
„Du meinst unsere blauen Fummel?“
„Oh nein, die mein‘ ich ganz bestimmt nicht! Wir haben ja auch keine blauen Fummel!“
„Wir haben gar nichts an“, präzisiert Witch. „Also los, aber nicht fummeln, bitte!“
„Und warum nicht?“, fragt diesmal Nike.
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Nächste Folge: Ein heißer Heumond 04 – Besuch aus Ovenbuch
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(AutorIn)
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Die Ausnahme ist 'Oberkernberg'. Ein solches Dorf gibt es hier im Umkreis nicht, auch wenn mir dabei eine sehr konkrete Gegend vorschwebte. Aber ich wollte jenem Dorf ersparen, dass sich alle Einwohner (Scherz!) fragen müssen: "Warum wir???«