Ella - Das rote Kleid
von EviAngel
Am nächsten Morgen, beim gemeinsamen Frühstück mit Naomi, da schaute mich Margret so verliebt an, dass mir ganz anders wurde. Heute hab ich mal zur Abwechslung sie geweckt, indem ich ihr die Musch ausgeleckt habe. Das war ziemlich geil, wirklich. Sie hats mir danach unter der Dusche in aller Ausführlichkeit besorgt, bah, so möchte ich immer duschen. Das mit uns beiden, das war ziemlich versaut und reichlich unanständig, es gehörte sich nicht, war aber genau deswegen so irrsinnig aufregend und auch sehr befriedigend. Wir waren beide naughty girls, sie und ich, da gab es für mich keine Frage.
Erst war es komisch mit ihr unter einer Decke, mit Margret, ungewohnt, extrem warm. Aber immer weiche und glatte Haut, immer für mich da und erreichbar.
War ziemlich cool und ziemlich hot, echt jetzt, egal wie sich das anhört.
Naomi saß mit uns am Tisch, sie bemerkte die Blicke, schaute von ihrer Ma zu mir und wieder zu Margret und grinste. Logisch, dass sie ahnte, was passiert war.
Ich nahm sie auf dem Motorrad mit zur Schule. Den Führerschein hatte ich inzwischen, die Prüfung war ganz einfach. Vor einem Supermarkt, auf dem Parkplatz, wurden zwei Hütchen aufgebaut, ich musste dreimal um beide Hütchen in Form einer Acht herum fahren und aus einiger Geschwindigkeit voll bremsen, schon bekam ich den Schein.
Erst wollte ich mir eine der allgegenwärtigen Harleys zulegen, denn, was taugt ein Führerschein ohne Fahrzeug? Aber die Dinger waren mir zu laut, zu unbeweglich und zu unbequem. Ich fand eine fast neue deutsche Maschine, eine Enduro mit voluminösen Aluminiumkoffern an den Seiten. Da passte das Schul- und das Sportzeug locker hinein, die legte ich mir zu.
Auf dem Schulhof traf ich Isa. Sie sah ein wenig mitgenommen aus.
„Wieso bist du nicht geblieben?“, fragte sie auch noch.
„Sie haben mich rausgeworfen, weil ich nicht wollte, dass sie das mit dir machen. Sie hatten sich vorher abgesprochen, dass sie dich unbedingt bis zum Orgasmus ficken müssten, obwohl du das nicht wolltest. Warum machst du sowas?“
„War geil, wirklich geil“, meinte sie und schaute verträumt in den Himmel.
„Die hatten sich verabredet. Sie wussten, dass du keinen echten Orgasmus haben willst und haben es trotzdem gemacht. Solche ganz verbrauchten, ätzenden Typen!“
„Weiß ich doch! Das sagt der Chef den Jungs immer, um sie zu motivieren! Natürlich gehe ich da hin, um ordentlich durchgefickt zu werden, was dachtest du denn? Da will ich nicht nur einen Orgasmus kriegen sondern so viele, wie die Männer schaffen. Ich brauche keinen Freund, ich bekomme da alles was ich brauche und obendrein noch pro Film hundertzwanzig Dollar. Von zwei bis drei Filmen pro Woche kann ich gut leben, ist das cool? Doppelter Gewinn, Geld und Befriedigung.“
Sie schaute wieder so verträumt, ich konnte es kaum glauben.
„Gottchen!“, meinte ich, leise, auf deutsch.
„Übrigens!“, meinte sie. „Er macht dir ein Angebot!“
Da war ich wirklich perplex, kommt nicht oft vor. Ein Porno-Filmer machte mir ein Angebot, spannend. Pro Film hundertundzwanzig Dollar und dafür sollte ich mich zwei Stunden vor der Kamera und vor allen Leuten ficken lassen. Nee, toll, davon kann man nur träumen. Ich war aber noch nicht fertig mit dem, was sie gesagt hatte und was sie da mit sich machen ließ.
„Du willst echt, dass sich Millionen Männer einen runterholen, wenn sie deinen Orgasmus sehen?“
Isa grinste blöd.
„Sie sehen ja nicht mich, sie sehen ja die geile Loreen mit der roten, die scharfe Natascha mit der schwarzen oder die geile Helga mit der blonden Perücke. Das bin ja nicht ich, mich erkennt ja keiner.“
Was für eine Logik, nee, also weißte. Ich musste ihr versprechen, Niemandem davon zu erzählen. Als wenn ich damit angeben würde, dass ich ne Pornodarstellerin kenne. In der Bio-Stunde fiel mir etwas ein, das verlor ich sofort wieder aus den Augen, weil uns die Trainerin aus dem Unterricht heraus holte. Ich kriegte es später dann noch wieder auf die Reihe, aber davon ein anderes Mal.
Wir müssten für das Turnier trainieren, meinte die Trainerin. Gut. Es gehörte dazu, dass wir diesen ganz knappen Dress tragen mussten, ein sehr kleines Bikini-Höschen und einen farbigen, sehr knappen Sport-BH, in den Farben des Vereins. Als ich mich damit erstmals im Spiegel sah, wusste ich gleich, wer den Dress entworfen hatte. Es konnte nur das Design von diesem Schmierlapp sein, dem Sportchef, jede Wette. Das Höschen war so geschnitten, dass es bei der kleinsten Bewegung in die Po-Ritze rutschte und vorn herum war die Mumu durch den anschmiegsamen Stoff deutlichst zu erkennen.
„Das ist nicht dein Ernst!“, sagte ich zur Trainerin. Ingeborg hieß sie, sie war Schwedin.
„Doch, ist es. Und er unterscheidet sich kaum von den Dresses der anderen Mannschaften. Also los!“, trieb sie uns an.
Isa und ich spielten gegen Mannschaftskameradinnen auf dem sandigen Beach-Volleyball-Feld. Wir schlugen sie mit Leichtigkeit in zwei Sätzen, war überhaupt kein Problem. Isa und ich harmonierten wirklich prima, wir verstanden uns blind. Lästig war nur der Sand, der ging krass auf die Kondition. Nach den zwei Sätzen spürte man es in der Wade und die Oberschenkelmuskulatur wurde sauer. Wir waren alle vier froh, als die beiden Sätze vorbei waren.
Ingeborg war unzufrieden, das kam deutlich herüber.
„Ihr seid zu schwach, ihr habt zu wenig Kondition. Jetzt noch zwei Sätze und ihr wäret total platt. Daran werden wir arbeiten. Morgen früh um sieben Uhr hier antreten, klar?“
Jedem Mannschaftsspieler ist klar, dass man einem Trainer nicht widerspricht, außer einer Bestätigung für den Termin blieb uns nichts weiteres übrig.
Obwohl ich so früh aufstehen musste, weckte mich Margret auf die gewohnte Art. Mit einem heftigen Abgang den Tag zu begrüßen war geil, selbst wenn er mittlerweile Routine geworden war.
Am Sportcenter angekommen, mussten wir uns in den unmöglichen Dress werfen, allerdings heute mit Schuhen, Laufschuhe, outdoor. Was sie vorhaben könnte, ahnten wir beide nicht, Isa und ich. Ingeborg fuhr mit uns in einem geländegängigen SUV in die Wüste hinaus. Einen großen Teil der Wege hier hatte ich bereits mit der Enduro erforscht, es machte mir Spaß, hier herum zu heizen. Diese Enduro zu kaufen und nicht eine von den platten Shoppern, war eine gute Entscheidung, denn ich mag es, wenn man körperlich gefordert wird. Draußen, im Gelände mit dem Motorrad, das ist eine Herausforderung, denn du musst die schwere Maschine stützen, abfangen, wenn sie zu sehr rutscht oder zu kippen droht, um die Kurve hieven oder boxen, je nachdem. Geiles Fahren mit dem Ding, offroad.
Ingeborg bog von der befestigten Straße ab, folgte einem Weg, der sich zwischen Felsen und Sanddünen entlang schlängelte. Die Entfernung von der Straße las sie an ihrer Smartwatch ab. Die GPS-unterstützte High-Tech-Uhr gab ihr den genauen Standort und die Entfernung zu einem Fixpunkt an. Nach etlichen Minuten hielt sie. Sie gab uns jede eine dieser Uhren. Die zeichneten den Herzfrequenz auf, und eben die Entfernung.
„So, Kinder“, sagte sie mit ihrem süß erscheinenden, schwedischen Akzent. „Ihr lauft jetzt diesen Weg zurück, es sind von hier aus bis zur Straße genau zehn Kilometer. Ihr seid trainierte Sportlerinnen, ich gehe davon aus, dass ihr nicht länger als fünfzig Minuten für die Strecke braucht. So lange warte ich an der Straße. Braucht ihr länger als die fünfzig Minuten, dann warte ich nicht länger und ihr müsst bis zur Sportanlage laufen, das sind dann noch einmal etwas über sechs Kilometer.“
Isa schaute die Trainerin ungläubig an.
„Zehn Meilen? Durch die Wüste? Das mache ich nicht, nein. In fünfzig Minuten? Das schaffen wir nicht!“
„Nicht Meilen, Schätzchen!“, Ingeborg lachte Isa aus. Als Europäerin wurden für sie Entfernungen selbstverständlich in Kilometern angegeben. „Kilometer!“
Ich rechnete im Handy zehn Kilometer dividiert durch einskommasechs.
„Sind sechs einviertel Meilen, das schaffen wir!“
„Okay!“, erklärte sich Isa einverstanden.
Wir stiegen aus und schauten Ingeborg nach, wie sie davon fuhr und uns hier allein ließ. Als Trinkvorrat hatte sie uns jeweils zwei Flaschen mit je einem Pint Wasser mitgegeben, pro Flasche etwa ein halber Liter. Die Größenordnungen der amerikanischen Einheiten waren wirklich sehr kompliziert für eine, die das simple Dezimalrechnen aus Europa gewöhnt war. So lernt man Kopfrechen, hat mir Ma schon als Kind beigebracht.
Ja gut, wir trabten los. Wir wollten die Kräfte gut einteilen, denn hier über Stock und Stein, durch Sand und Unebenheiten zu laufen, zehrte ziemlich an der Kraft. Aus dem Grund ließen wir es langsam angehen, uns kamen fünfzig Minuten für sechs Meilen lang vor. Zu Ende hin wurde uns die Zeit aber sehr knapp, sehr, sehr knapp.
Obwohl wir die letzten drei Kilometer so schnell wie möglich rannten, lief uns die Zeit davon. Wie erleichtert wir waren, als wir sie dort immer noch stehen sahen, obwohl wir fast fünf Minuten über der Zeit waren, kann sich kein Mensch vorstellen. Was waren wir kaputt, krass!
Wir durften uns nicht ins klimatisierte Auto setzen, sondern mussten uns in den Sand im Schatten des Autos hinhocken. Erst als wir jede anderthalb Liter Wasser getrunken hatten, durften wir ins Auto und zur Sportanlage. Zu unserem Entsetzen war noch lange nicht Trainingsende, denn dort angekommen, mussten wir ein Spiel im Sand bestreiten, barfuß, gegen wieder die gleichen Mannschaftskameradinnen wie gestern.
Alter!
Wir gewannen, das ja, aber ganz knapp und mit Glück und unter Zuhilfenahme aller verfügbaren Kraftreserven. So kaputt wie nach diesem Training war ich, glaube ich, noch nie im Leben. Was waren wir fertig! Isa genau so wie ich.
Es gab trotzdem keine Ruhepause, Ingeborg schickte uns in die Schule zurück, ich kam mitten in der Physikstunde dort an.
Nachmittags, nach Schulschluss, musste ich mich zuhause erst einmal hinlegen. Nee, was war ich fertig! Es war üblich, dass wir uns zuhause zur Entspannung am Pool auf die Sonnenliegen legten, unter dem breiten Sonnensegel, das auch die Fenster beschattete. Wenn wir Frauen unter uns waren, Naomi, Margret und ich, Vicky wohnte beinahe ausschließlich bei ihrem Freund, verzichteten wir auf die Oberteile der Bikinis und wählten die knappste Höschen, um möglichst nahtlose Bräune zu bekommen. Wenn Margret und ich allein waren, zog sie mir ein Höschen an, das nur aus einem dünnen Faden und einem winzigen Stofffetzen bestand, der gerade mal den Schlitz bedeckte. Sie geilte sich dann ausführlich an meinem Anblick auf. Es war immer abzusehen, dass sie es nicht beim Anblick belassen würde. Logisch, dass ich nichts gegen ein paar Zärtlichkeiten und einen heftigen Abgang einzuwenden habe, schließlich bin ich das naughty girl, ich lege Wert auf möglichst zahlreiche Orgasmen, ist doch wohl echt logisch.
Naja, obwohl ich so kaputt war an dem Tag, fand ich es geil, was sie mit mir machte, unter dem Sonnensegel am Pool. Ganz offensichtlich mochte sie den Geschmack von meinem Mösensaft, warum sonst wohl leckte sie mich so intensiv und so lange? Außerdem legte sie ebenso großen Wert darauf, mich im Orgasmus zu beobachten. Sie filmte mich sogar heimlich dabei. Auf dem Filmchen, dass sie sich immer mal wieder auch auf der Arbeit reinzog, sah man nur meinen Oberkörper und natürlich das Gesicht. Mir war es einerseits peinlich, dabei gefilmt worden zu sein, andererseits geilte der Anblick einen tatsächlich auf. Obwohl ja ich es selbst war, regte es unglaublich an, mir beim Orgasmus zuzusehen.
Sie musste hoch und heilig versprechen, das Filmchen nicht zu teilen. Ob sie sich daran hielt, weiß ich natürlich nicht. Diese Ungewissheit machte es ein bisschen kribbeliger.
Ich bin ja jetzt nicht lesbisch, das braucht man nicht zu denken, mir macht Sex einfach Spaß. Ist ja auch nichts dabei, macht ja, in unterschiedlichen Formen, jeder Mensch. Mich in solche Kategorien einzuordnen wie lesbisch, bisexuell oder hetero, nymphoman, promiskuitiv, frigide oder was weiß ich, würde mich in der Freiheit beschränken, das zu tun, wozu ich Gelegenheit und Lust habe. Deswegen verweigere ich mich dem, mich kann man nicht in eine Schublade stecken, ich bin Ella-Bella, ich bin einmalig.
Was macht wohl eine geile hetero-Frau, wenn kein Mann zur Verfügung steht, sondern nur Frauen, die ebensolchen Mangel leiden? Was passiert mit Hetero-Männern, die monatelang in der Raumstation unter sich sind, keine Frau weit und breit aber großes Verlangen? Oder auf Schiffen, bei denen die Besatzungen monatelang keinen Landgang erhalten?
Mir vorzustellen, dass diese Menschen alle Hormone, das Verlangen nach körperlicher Nähe und alles das, was den Sex zwischen zwei Menschen so ausmacht, dass sie all das aus den Ohren abführen, ausschwitzen oder runterschlucken, halte ich für Quatsch. Da wird garantiert aus einem hetero-Menschen ein homosexueller Mensch, kann mir einer sagen was er will. Oder auch umgekehrt, wenn ein homo-Mann mit einer homo-Frau zusammen lange Zeit von anderen Menschen abgeschieden zusammen sind, werden sie sich früher oder später zusammen tun. Zumindest gibt mir die eigene Erfahrung das ein. Ich jedenfalls würde zugreifen, sobald das Verlangen oder die Verführung groß genug sind.
Mit Margret zusammen war die Verführung, es nicht nur zuzulassen sondern mich auch aktiv einzubringen, groß genug. Außerdem hatte ich dem Ruf, ein naughty girl zu sein, gerecht zu werden. Machte einfach Spaß, was soll ich drum herum reden?
Abends kam Margret mit einer Bitte an, bei der ich nichts Besonderes empfand, ich war nur überrascht.
Es gäbe einen Ball, sagte sie, zu dem würde sie mich gern mitnehmen. Ich war noch nie auf einem Ball, Mama wollte mich immer in die Tanzschule schicken, da würde man anständige junge Menschen kennen lernen. Die anständigen jungen Menschen waren mir aber zu langweilig, ich liebe Sport und Action, die Lahmarschigkeit und die Vorhersehbarkeit der ‚anständigen jungen Menschen‘ finde ich nicht nur langweilig, sondern abstoßend. Weil ich nicht tanzen konnte, Standard-Tänze meine ich, kam ich auch nicht auf die Idee, einen Ball zu besuchen. Die Sehnsucht nach einem Ballbesuch hielt sich in engen Grenzen, das gab ich Margret zu verstehen.
Sie erklärte mir, dass es ein spezieller Ball wäre, ein Ball der Lesben und der Schwulen. Ei, das war natürlich außergewöhnlich. Solch einen Aufmarsch an queeren Leuten wollte ich mir nicht entgehen lassen, deswegen sagte ich zu. Schwule und Lesben waren ganz bestimmt nicht langweilig, jedenfalls konnte ich mir das nicht vorstellen. Ich hätte nur nichts anzuziehen, gab ich zu bedenken.
„Das kriegen wir hin, Sweet-Pussy-Darling, lass mich nur machen!“
Die hatte vielleicht unanständige Bezeichnungen für mich und sie ließ sich dauernd etwas Neues einfallen. Wäre mir peinlich, wenn sie mich irgendjemandem mit den Worten: ‚Thats my horny cute pussy‘ vorstellen würde.
Sie schleppte mich zu einem Schneider, dessen Angestellte nahm meine Maße. Ich stand da herum auf einem Podest, nur mit einem winzigen Slip bekleidet und sie fummelte mit einem Maßband an mir herum. Margret stand daneben und geilte sich an meinem Anblick auf.
Danach war sie so aufgeheizt, dass sie mir im Auto die Klamotten vom Leib riss und mich erst einmal fertig machte. Die Zeit reichte angeblich nicht aus, um sie ebenso fertig zu machen, sie schleppte mich in die Las Vegas Fashion Show-Mall. Ich gehe gern shoppen, logisch. Mir reichten allerdings kurze Shorts als Bekleidung, von denen lag eine reichliche Auswahl in allen möglichen Formen und Farben im Kleiderschrank. Wenn ich eine interessante fand, legte ich sie mir natürlich zu. Auch als Oberteile fand ich immer wieder neue, interessante oder ausgefallene Stücke. Margret kaufte für mich Röcke, ohne mich zu fragen, kurze Röcke. Einen Rock zu tragen fiel mir nicht ein, die find ich unpassend, mädchenhaft, dämlich, nichts für mich.
Als sie mir begründete, aus welchem Grund ich in ihrer Gegenwart Röcke tragen sollte, leuchtete mir ein, warum sie sie an mir sehen wollte. Jedoch aus exakt dem Grund lehnte ich Röcke für mich ab. Denn sie meinte, so käme sie überall leicht heran und ich stünde ihr damit immer zur Verfügung.
Wollte ich irgendjemandem auf der ganzen weiten Welt immer zur Verfügung stehen? Ganz gewiss nicht. Sie überredete mich zu einigen Röcken, sie gab sie mir sogar aus. Naja, von mir aus, ausnahmsweise und nur für zuhause, nur für ihre Augen, ist ja klar. Einen sollte ich gleich anbehalten, hier, beim shoppen. Sie kam zu mir in die Umkleide, als ich gerade in der U-Hose herumstand. Die zog sie mir aus, atmete mir in den Mund und rieb an dem Mini herum.
„Auf Unterwäsche kannst du bei dem Rock verzichten, my horny gull.“
Mich heizte der Einkauf, ihre Nähe und die Massage auf, logisch. Die Vorstellung, unter so einem kleinen Fetzchen Stoff nackig zu sein, war eine erregende. Mit zitternden Händen folgte ich ihrem Wunsch, zog nur den dünnen, elastischen und sehr kurzen Rock über den nackten Hintern. Na, das soll etwas geben, was mich erwartete, früher oder später, war ja wohl klar.
Wir gingen einen Kaffee trinken. In dem Café fummelte sie mir, wie selbstverständlich, unter dem Rock herum. Das blieb nicht ohne Folgen, ich wurde wuschig wie nur was.
Naja, auch auf dem Weg nach Hause arbeitete sie weiter an mir herum, als wir zu Hause ankamen, war ich flüssig vor Geilheit. Sie verarbeitete mich direkt in der Küche, noch einmal im Wohnzimmer, folgte mir in mein Zimmer und von da auf die Sonnenliege und in den Pool. Wie oft ich an dem Tag gekommen bin, weiß ich nicht, auf jeden Fall öfter als jeder andere Mensch auf der Welt.
Es war unglaublich geil mit Margret, an dem Tag. Als sie mich abends in meinem Zimmer und in meinem Bett besuchen kam, ließ sie es endlich zu, dass auch ich es ihr besorgte. Es hatte sich im Laufe des Tages so viel bei uns angestaut, dass wir trotz unserer ausführlichen, heißen Pool-und-anderswo-Begegnung am Nachmittag wie ein Tornado durchs Bett pflügten. Erst machte sie mich fertig, indem sie den Mini mit der Zunge so weit reizte, dass ich dachte, es geht nichts mehr, das ist mein Ende.
Das war es aber natürlich nicht, sondern es war supergeil und ich musste sie küssen und knuddeln und streicheln und sie unwahrscheinlich lieb haben.
Dann allerdings verlangte ich nach meinem Recht. Ich ordnete an, dass sie sich in Rücklage zu begeben hatte und gab es ihr darauf so lange, mit Mund, Zunge und Fingern, bis sie, völlig außer Atem, „Stop!!!“ rief. Wir kuschelten uns aneinander und waren einfach glücklich, ich und sie auch. Sie blieb so lange bei mir unter der Decke, bis ich eingeschlafen war.
Morgens war sie wieder da und nahm eine ausgiebige Geschmacksprobe aus ihrer Lieblings-Pussy.
Erfülltes Sexleben, oder?
Ingeborg holte mich am Vormittag mitten aus der Bio-Stunde, es gab wieder Training, Wüstentraining. Dieses Mal versprach sie allerdings, weg zu sein, wenn wir nicht innerhalb von fünfzig Minuten an der Straße ankämen.
„Wie schnell müsst ihr laufen, wenn ihr zehn Kilometer in fünfzig Minuten zurück legen wollt? Wie lange dürft ihr für einen Kilometer benötigen?“
„Na, fünf Minuten auf einen Kilometer!“
Sie zeigte uns Daumen hoch und fuhr ab. Auf den GPS-Smart-Watches war die Position und die zurückgelegte Strecke leicht abzulesen, wir trabten gleich los. Wir wollten es unbedingt in der Zeit schaffen, denn der Weg von der Stelle, an der sie parkte, bis zur Sportanlage war endlos lang. Vier Minuten fünfzig brauchten wir für den ersten Kilometer, die Geschwindigkeit war leicht einzuhalten, obwohl der steinige, unebene und sandige Weg das Laufen deutlich erschwerte. Ab Kilometer fünf pusteten wir beide schon deutlich, den Trinkwasservorrat hatten wir da bereits fast vollständig aufgebraucht. Für den letzten Kilometer brauchten wir satte fünfeinhalb Minuten!
Aber sie stand noch da, wir waren ein paar Sekunden eher bei ihr, bevor die Zeit abgelaufen war. Lieber Himmel, was war das anstrengend. Und wieder mussten wir unmittelbar anschließend ein Match im Sand absolvieren, allerdings gegen eine Mannschaft aus zwei College-Girls. Die waren viel stärker als wir, die zogen uns voll ab, echt. Wir hatten nicht den Hauch einer Chance, obwohl wir tatsächlich, mit etwas Glück und unter Zuhilfenahme des Netzes, im ersten Satz ein paar Punkte machten. Aber der zweite Satz gehörte ohne Punktgewinn den College-Miezen.
„Für Beach-Volleyball seid ihr zu schlapp“, meinte die Trainerin trocken und entließ uns in die Schule. Das war jetzt nicht so, wie ich mir das wünschte. Ein Match zu verlieren, konnte man ausnahmsweise einmal hinnehmen, das gehört zum Sport, aber zwei Sätze hintereinander abzugeben und den zweiten ohne eigenen Punktgewinn? Das ging gar nicht! Erst versuchte ich es mit Ausreden, denn, es war ja klar, nach zehn Kilometern durch die Wüste kann man nicht in Bestform ein Beach-Volleyball-Match gewinnen, geht einfach nicht!
Nur, realistisch betrachtet, wenn man sich in einem Turnier befindet, dann muss man auch schon einmal zwei Matches innerhalb weniger Stunden spielen und ein Match von zwei ähnlich guten Mannschaften dauert leicht schon mal fünfzig Minuten oder sogar länger. Das bedeutete, dass Ingeborg recht hatte, wir waren wirklich zu schlapp.
Also, ran. Isa sah das genau so wie ich, als ich es ihr erklärte, also hängten wir uns rein. Wenn man nach zehn Kilometern durch die Wüste denkt, dass man schlapp ist und nichts mehr leisten kann, dann ist man auch schlapp und kann nichts mehr leisten.
Aber wenn man sich zusammenreißt, dann kann man mehr als schlapp sein. Wir strengten uns an, um deutlich unter fünfzig Minuten zu bleiben, der nächste Lauf ging in achtundvierzig Minuten über die Bühne. Wir gewannen einen Satz gegen die College-Girls.
„Geht doch!“, meinte ich für mich.
Ingeborg gab uns danach das Ziel, unter fünfundvierzig Minuten zu laufen. Das funktionierte ebenfalls. Bereits nach insgesamt vier Wochen liefen wir unter vierzig Minuten zehn Kilometer durch die sengende Hitze und das unwegsame Gelände. Danach schlugen wir die College-Girls in drei Sätzen.
Wie stolz wir auf uns waren, kann sich kein Mensch vorstellen.
Der Tag des Balles rückte näher, Margret kam mit dem Kleid an, sie wollte es an mir sehen. Sie half mir hinein, ich sah mich im Spiegel und sagte:
„Das ziehe ich nicht an! Nie im Leben!“
Es war aus reiner, hauchdünner Seide gefertigt, sehr schöner, leuchtend roter Seide. Die Farbe changierte, von einem fast schwarzen Rot, wie von Schwarzkirschen, über Bordeauxrot bis zu einem kräftigen Kirschrot, je nachdem, unter welchem Winkel man den Stoff betrachtete.
So weit, so gut.
Es wurde durch hauchdünne Bändchen gehalten, die über die Schultern liefen und an den Brüsten endeten. Dort hielten sie den Wasserfall-Ausschnitt, der den allergrößten Teil der Brüste frei ließ und den winzigen Rest straff umspannte. Man brauchte keine Fantasie, um zu wissen, wie die Brüste aussahen, die in dem Kleid steckten, man sah es. Noch schlimmer, denn sobald sich die Trägerin etwas vorbeugte oder sich unbedacht heftig bewegte, sprangen die Brustwarzen aus dem Ausschnitt heraus.
Das war schon einmal mein erster Aufreger. Unmöglich, sowas! Damit war man obenrum fast nackt!
Es kommt aber noch doller, denn es gab einen zweiten, noch größeren Aufreger. Leider bin ich keine Fashion-Journalistin, die in blumigen Worten eine Textilie beschreiben könnte, aus dem Grund kurz und knapp, in meinen Worten:
Unter der Brust, von den beiden hauchzarten Bändchen gehalten, verlief ein mehrere Zentimeter breites Band, aus gleichem Stoff, nur quer verlaufend. Es verlief knapp unter den Brüsten her und dann schräg an den Seiten sehr weit hinunter, dort dann quer zur anderen Seite. Damit ließ es den gesamten Rücken frei, inklusive der Grübchen über den Pobacken und den Ansatz der Po-Ritze. Alles lag frei, blanke Haut, keine Deckung.
Unmöglich sowas!
Das Dollste kam aber noch, es handelte sich um ein bodenlanges Kleid, das nur mit sehr hohen Hacken der Trägerin nicht auf dem Boden schleifte. Es war auf der rechten Seite vom Saum unten bis zur Taille hinauf geschlitzt. Nicht einfach nur ein Schlitz, nein, es fehlte auf der rechten Seite eine Stoffbahn von etwa zwanzig Zentimetern Breite, vom Ansatz der Rippen hinunter über die Hüfte bis zum Saum. Die fehlende Stoffbahn verlief nicht etwa gerade, offensichtlich war dem Schneider der Stoff ausgegangen, denn dieser breite Ausschnitt lief bogenförmig auseinander, er erweiterte sich in der Mitte des Schenkels, klaffte immer weiter auseinander, sodass der Stoff unterhalb der Wade nur noch den linken Fuß verbarg. Der Rest, also das gesamte rechte Bein, die Hüfte über die Taille bis zu den unteren Rippen befand sich stets und für alle sichtbar im Freien.
Es war unmöglich, etwas unter dem Kleid zu tragen, man sah alles. Das bedeutete, dass die Trägerin nur mit diesem dünnen Hauch von Seide bekleidet wäre, man konnte keine U-Hose und erst recht keinen BH darunter tragen. Außerdem würde der kleinste Lufthauch oder eine unbedachte Bewegung, das Kleid zu Seite wehen lassen und man stünde komplett im Freien.
„Nie im Leben!“, bekräftigte ich. „Außerdem habe ich nicht so hohe Schuhe, mit den Sneakers lege ich mich damit bei jedem Schritt lang hin. Nichts zu machen, dafür musst du dir eine andere Doofe suchen.“
Diejenige, die dieses Kleid trug, zeigte, dass sie sexbesessen war und es unbedingt drauf anlegte. Eindeutig. Kam für mich nicht infrage, auf keinen Fall.
„Tata!“, meinte sie nur und zauberte ein paar sehr schöne, rote Sandaletten aus einer Einkaufstüte. Sie bestanden aus zwei schmalen Schnüren, einem irrsinnig hohen Absatz und der Sohle. Ohne Frage echt edle und krass geile Teile, Designerschuhe, waren garantiert sauteuer.
„Ja, nee, trotzdem. Ziehe ich nicht an!“
Die Schuhe waren wirklich echt mega. Margret sah natürlich, wie ich die Schuhe betrachtete.
„Come on, sweetheart. My favorite pussy-darling, please, just for me!“
„Nee, nichts zu machen!“
Sie hielt mir die Schuhe hin. „Please! For me and for my love for you.“
Oh! Nee!
Ihre Ex würde auch zu dem Ball gehen, führte sie als Argument an, und die hatte sich eine sehr gut aussehende Schauspielerin geangelt. Die wollte sie mit mir und dem Kleid ausstechen.
Hammer, ich sollte eine Schauspielerin ausstechen, ich, Ella-Bella, Volleyball-Maus und Schülerin. Wahnsinn! Sie bettelte echt so lange, sie hörte nicht auf und machte Dackelaugen, bis ich mich breitschlagen ließ und einwilligte.
Alter! Auf was lasse ich mich da ein? Konnte nur furchtbar enden!
Wie furchtbar das endete, davon machte ich mir in dem Moment noch keine Vorstellung, dabei kam es ziemlich dick, ganz anders als gedacht und befürchtet, aber ziemlich dick. Aber, eins nach dem Anderen.
Wir fuhren mit einem Taxi zum Veranstaltungsort, einem der größeren Hotels am Strip. Wir betraten einen Saal mit, geschätzt, mindestens tausend Leuten, keine Übertreibung, tausend Leute mindestens. Auf einer Bühne am Ende des Saales mühten sich fünf oder sechs sehr leicht bekleidete Frauen an ihren Instrumenten ab, sie spielten anspruchslos und unauffällig, die Musik fiel in dem Stimmengewirr der tausend queeren Leute nicht weiter auf. Man hörte sie, aber registrierte sie nicht.
Um etwas zu erklären: Meine Ma war und ist immer sehr korrekt gekleidet, zuhause, aber vor allem im Betrieb. Für sie gehörten sich maßgeschneiderte Kostüme in gedeckten Farben für eine leitende Persönlichkeit eines großen Unternehmens. Für sie war das unabänderlich, es gehörte sich so. Für eine Frau in gehobener Position gehörte es sich auch, dass sie ihre Fraulichkeit betonte, immer eine gute Figur herzeigte und Schuhe mit hohen bis sehr hohen Absätzen trug. Auf flachen Schuhen habe ich meine Ma nur in der Freizeit gesehen, entweder Ballerinas oder eben barfuß.
Als Kind schon habe ich ihre Schuhe anprobiert, immer wieder. Bis vor ein-zwei Jahren habe ich sie sogar manchmal getragen, weil ich dachte, dass es sich auch für mich so gehört, wenn ich erwachsen bin. Heute weiß ich das natürlich ganz anders, der Sport hat mir da die Augen geöffnet, aber auf hohen Absätzen zu laufen ist für mich eine alltägliche und leichte Übung.
Ständig in alle Richtungen grinsend und nickend führte mich Margret zwischen den Tischen hindurch. Ich in dem unmöglichen Kleid, ohne was drunter, mit diesen extrem verwegenen Ausschnitten und untendrunter diese echt geilen Schuhe. Mit einer Hand hielt ich das Kleid fest, damit es beim Gehen nicht aufwehte und ich untenrum alles zeigte.
Wir fanden unsere Plätze an einer großen, runden Tafel, an der für zwanzig Leute eingedeckt war, bis auf unsere Plätze waren bereits alle besetzt. Was sich der Veranstalter bei der Anordnung der Gäste gedacht hat, leuchtete mir nicht direkt ein, denn es saß ein schwules Pärchen neben einem lesbischen Pärchen, neben einem schwulen Pärchen, neben einem lesbischen Pärchen, immer abwechselnd. Fünf schwule Paare und fünf lesbische Paare in gemischter Reihe.
Während mir Margret den Stuhl unter den Hintern schob, scannte sie mit Adlerblick die Umgebung, offensichtlich suchte sie irgendwen. Sie entdeckte jemanden und winkte begeistert in die Richtung. Von einem Ohr zum anderen grinsend raunte sie:
„Da ist sie, die falsche Schlange!“
Die, die zurück winkte, kam herüber zu uns, Margret blieb stehen, um die Frau zu begrüßen. Der sah man die Domina gleich an, eng geschnürtes Lederkorsett, darunter ein schmaler Streifen Haut, ein enger, sehr kurzer Lederrock, ordinär wirkende Netzstrümpfe. Als Oberteil diente eine durchsichtige, langärmelige Bluse, darin extrem voluminöse Brüste. Wenn der gewaltige Vorbau echt war, dann will ich mein Tablet fressen, ohne Senf und mit Knoblauchsauce.
Sie umarmte Margret und beobachtete mich dabei über Margrets Schulter.
„Das ist deine Neue?“, fragte sie und gaffte mich an. Sie kniff mir in die Brust, zwirbelte die Warze, gefühlsecht übertragen durch den Hauch von Seide, der mich kaum bedeckte und nichts verbarg.
„Hübsch!“, meinte sie, machte dabei ein Gesicht, als würde sie sich ekeln. „Warst du mit ihr bei Pierre?“
Pierre hieß anscheinend der Schneider, der mit dem sparsamen Stoffverbrauch. Die beiden zickten sich gegenseitig noch ein paar Gemeinheiten vor den Kopf. Margret ging mit an den Tisch der Ex, um die Schauspielerin zu begutachten.
Mein Fummel erregte nicht so viel Aufmerksamkeit, wie ich befürchtet hatte. Hier liefen noch viel mehr kaum bekleidete Frauen und auch beinahe nackte Männer herum. So viel blanke Haut habe ich noch auf keiner Veranstaltung bewundern dürfen, Isa hätte bestimmt ihre Freude an dem Aufmarsch der Sexsüchtigen gehabt. Wie groß der Gefallen war, den ich Margret mit meiner Anwesenheit hier machte, konnte die überhaupt nicht ermessen.
Sie kam zurück und berichtete aufgeregt:
„Mit dir kann die Schauspielerin nicht mithalten, deine Schönheit ist frisch und jung, die Neue ist älter als ich, die war vielleicht mal schön. So eine down-and-out actress ist garantiert leicht zu haben. Das sieht meiner Ex ähnlich.“
Sie betrachtete mich voller Stolz.
„My sweet, horny pussy-girl! My beauty, my Bella!“
Ihr öffentlicher Kuss hier unter all den queeren Leuten kam mir sehr geil und verrucht vor, so, als würde man sich in aller Öffentlichkeit mit einer sehr ungehörigen Handlung als homosexuell outen. Jedoch es kümmerte sich kein Mensch darum, es war hier ganz normal, dass eine Frau eine Frau und ein Mann einen Mann küsst.
Sah aber echt komisch aus, wenn ein Mann einen Mann küsst, habe ich vorher noch nie gesehen. Naja, heute Abend und nie wieder, das nahm ich mir fest vor.
Neben mir saß einer, der sah aus, als wäre er quadratisch, echt, zumindest solange man ihn nur sitzend sah. Der hatte so breite Schultern, dass man es nicht glauben konnte. Es wirkte, als sei er so breit wie hoch. Er trug ein normales Jackett, ein enges T-Shirt darunter. Wenn ich es richtig checkte, dann war er der Begleiter eines Mannes, dem man die Tunte sofort ansah. Der war mindestens schon sechzig oder so, stark faltiges und geschminktes Gesicht, blond gefärbte, schüttere, weiße Haare, knallroter Lippenstift im Kontrast zu krank wirkender, gelblich-weißer Haut. Ein Seidenschal verdeckte mehr schlecht als recht den faltigen Hals, der aussah wie der von einem Truthahn. Der schwuchtelige Typ machte um den breitschultrigen Nachbarn ein ähnliches Getue wie Margret um mich, dabei wirkte es, als sei es dem Breitschultrigen genau so peinlich wie mir Margrets aufgesetztes Gehabe peinlich war.
Nun ja, als sich der geschminkte Typ einem anderen, ähnlich aufgedonnerten Typen zuwandte, zwinkerte der Breitschultrige mir zu, ich grinste. Als sich unsere Blicke mal wieder trafen, zwinkerte ich zurück. Margret gab mir die Gelegenheit dazu, denn sie fummelte gern an meinen Haaren herum, zupfte das Kleid zurecht und versuchte damit der Welt klar zu machen, dass ich ihr Eigentum war.
Naja, er und ich kamen ins Gespräch, Margret tauschte sich mit einer Drag-Queen von mindestens zwei Metern Größe aus, da meinte der Breitschultrige ganz leise, nur zu mir:
„Ich bin der Robert!“
Ich stellte mich mit Bella vor.
„Siehst geil aus!“, meinte er als Kompliment.
„Danke. Du aber auch. Bist du Bodybuilder?“
„Nein, ich spiele Football, bin Profi.“
„Und er?“, ich deutete mit dem Kinn auf den Aufgedonnerten.
„Ist mein Sponsor“, meinte er, peinlich berührt. Was könnte ihm da peinlich sein? Nach ein paar Sekunden kam es mir aber, mir ging ein Licht auf. Konnte es sein, dass der für einen Sponsorenvertrag den Ar … äh, ich soll ja keine, äh, ob der mit dem Mann ..., äh, intim werden musste?
„Aber schwul bist du nicht, oder?“
Robert wurde verlegen.
„Er meint ich wäre bisexuell.“
„Aber bist du nicht? Machst es für den Sponsorenvertrag?“
Er guckte, erst betreten, dann unfreundlich, sein Blick wurde richtig herb, so dass ich dachte, jetzt kommts! Aber nee.
„Komm!“, meinte er, als er sich gefangen und zu einem freundlichen Grinsen durchgerungen hatte. „Bevor ich mit der Tunte tanzen muss, gehe ich mit dir tanzen.“
Margret quatschte immer noch mit der Drag-Queen. Gottchen war die groß, und breit, mit ultratiefer Stimme, aber krass geschminkt und mit total verwegener Frisur. Robert führte mich durch die Tische zur Tanzfläche, schnappte sich meine Hand, streckte den Arm mit meiner Hand drin aus, umschlang meine Taille und wir zuckelten langsam im Takt der Musik über die Tanzfläche. Er roch gut, war viel größer, als man es im Sitzen vermuten konnte, hatte echt lange Beine, der Robert. So wirkte er auch nicht mehr quadratisch, sondern sehr athletisch und kraftvoll.
Er erzählte vom Football, welche Position er spielte und ich ihm vom Volleyball. Er berichtete, dass er im Training wäre, ziemlich hartes Training, sie würden sich für die Playoffs qualifizieren wollen, dafür müsste die Mannschaft und jeder einzelne Spieler fit gemacht werden. So wie er sein Training schilderte, konnte es durchaus mit unserem Wüstentraining mithalten.
Der Tanz war zu Ende, die Band machte eine Pause, Robert bugsierte mich an einen Tresen an der Seite des Saales. Er schaute immer über die Schulter, um zu sehen, was seine Tunte so machte.
Er bestellte für sich einen doppelten Whisky und für mich auf Nachfrage einen Prosecco. Es war mir klar, dass ich keinen Alkohol vertrage, aber bei dem Aufmarsch an queeren Typen und ich in dem unmöglichen Fummel mittendrin, da musste ich etwas Anregung haben, etwas, was mich ein wenig lockerer macht.
Robert organisierte zwei Barhocker für uns, ich setzte mich ganz vorsichtig auf einen, nicht dass mir das Kleid zur Seite rutscht und ich im Freien sitze. Er schaute interessiert zu, wie ich vorsichtig das Kleid fest hielt und mich auf dem Hocker zurecht fummelte.
Wir tranken, er kippte den Doppelten hinunter und bestellte sofort neu, für mich gleich mit. Leichtsinnigerweise kippte ich den Prosecco genau so schnell hinunter, wie er seinen Doppelten, weil die neuen Getränke gerade geliefert wurden.
Er kippte wieder, bestellte neu, ich winkte ab, er bestellte trotzdem für mich mit.
Naja, nach zehn Minuten oder so, wirkte der Alkohol. Robert war beim fünften oder sechsten Doppelten, er lallte schon ein wenig, als er mir erzählte:
„Das Training ist ziemlich hart und das Trainingslager auch. Eigentlich bin ich froh, dass ich mal raus komme. Man sagt ja, dass man keinen Alkohol verträgt, bei solch hartem Training, aber glaub ich ja nicht. Ich vertrag ihn auf jeden Fall.“
Obwohl er es nicht glaubte, zeigte sich die Wirkung des Alkohols ganz deutlich. Der steigende Pegel wirkte bei ihm stark enthemmend, hatte ich den Eindruck, denn er fuhr fort:
„Der Sponsor nimmt mich nachher noch mit nach Hause, ist so besprochen. Von Tanzen haben wir nicht gesprochen, das fehlt mir noch. Es reicht, wenn ich bei ihm übernachten muss. Mir wird zwar morgen der Arsch weh tun, aber wird schon nicht so schlimm werden.“
Auch mir löste der Alkohol die Zunge, so fragte ich ihn:
„Du meinst, du lässt dich von dem, äh …?“ Ich deutete mit dem Daumen über die Schulter in Richtung unseres Tisches. Bei ihm wirkte sich der Alkohol ziemlich stark aus, kein Wunder bei den zahlreichen Doppelten, die er gekippt hatte. Es stellten sich größere Schwierigkeiten beim Sprechen ein, er antwortete nuschelnd:
„Ja, sicha, ja, manchmal mussich da durch.“
Er schaute mich an, musterte mich ganz genau. Sein Blick blieb an dem Schlitz des Kleides hängen und folgte ihm von der Taille hinunter bis zur Hüfte. Die gesamte rechte Seite meines Körpers lag frei vor seinem Blick, das Kleid kriegte ich nicht so weit herüber gezogen, dass es das Bein bedeckte. Ich sag ja, am Stoff gespart. Er schaute es sich ausführlich an.
„Du doch auch oder?“, fragte er auch noch. Es war garantiert dem Alkohol geschuldet, was ich ihm dann beichtete. Nüchtern würde ich ja niemals solchen Schweinkram eingestehen.
„Ja, sicher, aber mir macht es echt Spaß, was Margret mit mir macht. Mir tut hinterher nichts weh und ich muss mich dazu auch nicht überwinden. Ist ziemlich geil, was sie mit mir alles anstellt.“
Der Prosecco gab meinem kleinen roten Teufelchen die Sporen, so berichtete ich:
„Hat sie heute Morgen schon, beim Wecken, ziemlich geil und lange. Sie streichelt ja nicht nur, sie leckt auch. Das, was mich am meisten antörnt ist, dass sie nicht eher aufhört, bis ich total fertig bin, verstehst du?“
Er folgte meiner Erzählung und schluckte. Das Teufelchen ritt mich weiter:
„Das Geilste ist, sie macht es gleich mit mir zuhause auch wieder, vor dem Einschlafen, so lange, bis ich nicht mehr kann. Ist ne ziemlich scharfe Braut, die Margret, kannst du glauben.“
So wie er guckte, stellte er es sich vor. Es war klar zu sehen, dass ihn die Vorstellung extrem anmachte. Er schaute auf meinen Schenkel, das Kleid hielt ich an der Stelle fest, damit es nicht noch mehr frei gab. Als ich nach dem Sektglas griff um einen Schluck zu nehmen, fasste er das Kleid genau an der Stelle und hob es an. Der Blick auf die Mumu war von mir physisch zu spüren, jedenfalls fast. Ich schaute ihm in die Augen, während er die Mumu betrachtete. Die Geilheit stand ihm deutlich ins Gesicht geschrieben, den Blick kannte ich.
Es näherte sich etwas, das ich selbst heraus gefordert hatte, denn es würde sich in Kürze zwischen uns etwas sehr Intimes abspielen, obwohl er mit einem Schwulen hier war und ich mit einer Lesbe. Es prickelte deutlich zwischen uns, ganz offensichtlich. Der Alkohol verkleinerte zusätzlich die sowieso nur spärlich vorhandenen Hemmungen, bei ihm und bei mir. Ich ließ ihn schauen.
Er deckte die Mumu wieder zu, erwiderte meinen Blick und stellte ganz überrascht fest:
„Du bist ja total nackt darunter, du hast ja unter dem Kleid absolut nichts an!“
Ein Mann mit Durchblick, sieh mal einer an!
Ich schmunzelte dazu, welche Reaktion er von mir erwartete, war mir nicht klar. Ich schaute ihn unverwandt an und nahm einen Schluck Prosecco.
Er blickte auf seine Hand, die immer noch das Kleid hielt, schaute mich wieder an und hob das Kleid erneut hoch. Vielleicht erwartete er, dass ich mich wehrte und das Kleid wieder in die gehörige Position verschob, kann ja sein, aber warum sollte ich? Wenn er es sich anschauen wollte, dann von mir aus, war seine Entscheidung.
Er betrachtete wieder die Landschaft unter dem Kleid. Mich ritt immer noch das kleine rote Teufelchen, ich drehte das Bein etwas zu ihm, in seine Richtung, nur ganz wenig, andeutungsweise, damit er einen besseren Blick auf das Wesentliche bekam. Er schaute mir in die Augen, schluckte, sagte: „Komm mit!“, zog mich vom Hocker und führte mich durch den Saal zu einer doppelflügeligen Tür. Hinter der Tür war es dunkel, es brannte nur eine schwache Notbeleuchtung, wir traten hindurch. Hier waren wir ganz allein, die Musik und die Unterhaltungen der Leute waren plötzlich nur noch stark gedämpft zu hören. Er wandte sich mir zu und küsste mich. Der konnte echt gut küssen. Was er genau vorhatte, konnte ich nicht wissen, aber ahnen schon.
Kommentare
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Für jeden besser zu verstehen.
Durch die sportlichen Teile auch nicht nur auf das Eine fixiert. Dadurch sehr abwechslungsreich.
Ich lese devinitief weiter, da ich auf den Rest gespannt bin.
Und "EviAngel",
mach weiter so. Interessant zu lesen. Ich habe auch noch keinen erlebt, der so viele Teile zu einer Story hat.«