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Kommentare: 6 | Lesungen: 4836 | Bewertung: 8.23 | Kategorie: Teen | veröffentlicht: 15.03.2010

Das Internat - Folge 40

von

***Friedensverhandlungen***

Um Klarheit ins Dunkel zu bringen, musste ich grössere Geschütze auffahren. Gleich nach dem Aufstehen diskutierte ich mit Erica darüber und sie befürwortete meinen Vorschlag.


Auf dem Weg nach unten in die Büros schrieb ich Martina, sie solle heute Abend gegen sechs in die Stadt kommen, weil ich beabsichtige, Thomas auf den Boden der Tatsachen zurückzuholen.


Thomas schrieb ich gleich eine E-Mail. *Gehen wir mit Lara heute Abend etwas trinken?*


Er warf mir einen erstaunten Blick herüber und zuckte mit den Schultern. *Ich weiss nicht, ob sie Zeit hat. Aber ich kann sie mal fragen.*


Ich hoffte, sie würde kommen. Länger konnte ich die beiden nicht mehr zusammen sehen. Eine Aussprache musste her. Falls sich Thomas wirklich zu seiner Ex hingezogen fühlte, musste er dies zugeben, dann ginge es allen besser.


In der Pause erhielt ich dann die Bestätigung, dass es klappen würde. Nach dem Mittagessen unterhielt ich mich mit Eri über den kommenden Abend.


„Es muss einfach Klarheit herrschen“, meinte sie. „Ich weiss es ja am besten. Seinen Partner einfach in der Luft hängen zu lassen, ist nicht gerade die feine Art. Auch wenn es Thomas vielleicht etwas nerven wird, musst du es tun. Ich glaube nicht, dass Martina dem Spiel noch lange zuschaut.“


„Willst du wirklich nicht mitkommen?“


Sie tat sich schwer mit der Antwort. „Ich denke, du machst es gut.“


„Durch deine Anwesenheit würde er sich aber vielleicht etwas ruhiger fühlen. In gewisser Hinsicht stehst du ihm näher als ich und du bist eine Frau, kannst Martina am besten verstehen. Ich finde, du solltest auch dabei sein.“


„Also gut, ich werde mitkommen. Du hast wahrscheinlich Recht.“


Am Nachmittag kamen mir Zweifel. ‚Ist es vielleicht nicht zu früh, bereits jetzt auf eine Aussprache zu beharren? Vielleicht löst sich die Sache zwischen Thomas und Lara ja von alleine.’ Ich wusste nicht, was die richtige Entscheidung war. Hoffentlich war es die richtige, bereits so früh reinen Tisch machen zu wollen.


Thomas sagten wir nicht, was wir beabsichtigten. Womöglich hätte er sich zurückgezogen und dann wären unsere schönen Pläne ins Wasser gefallen. Als er uns auf dem Weg in die Stadt fragte, warum wir uns unbedingt mit Lara treffen wollen, antworteten wir ausweichend.


„In gewissem Sinne gehört sie ja jetzt zu uns. Wir wollen nur etwas mehr über sie herausfinden.“ Ich glaubte, mich einigermassen überzeugend anzuhören.


Wir trafen uns im Restaurant «Eddi’s». Lara hatte sich für ihre Verhältnisse unauffällig angezogen, als wüsste sie, dass etwas auf sie zukam.


Der Frühling hielt, was er versprach, bis spät abends war es mild und man konnte draussen sitzen. Ich war froh, das Gespräch unter freiem Himmel führen zu können, nicht nur, weil ich das schöne Wetter genoss, sondern weil es vielleicht krachen würde.


„Ich bin noch gar nicht dazu gekommen, dich genauer über das Turnier auszufragen, von dem du mir erzählt hast“, sagte Lara und liess einige Fritten in ihren Mund wandern. „Wann ist es schon wieder?“


„Nächstes Wochenende in zwei Wochen, und zwar im Tessin. Es ist zwar ein Spassturnier, aber ich werde es als Vorbereitung für meine Zeit bei den «Capital Fighters» nutzen.“


Weiter kam er nicht. Wie abgemacht tauchte Martina auf und jetzt begriff er unsere wirklichen Absichten.


„Es ging gar nicht darum, Lara besser kennen zu lernen“, stellte er fest. Aus seiner Stimme war nicht herauszuhören, ob er sich ärgerte oder den neuen Umstand einfach so hinnahm.


„Nein. Wir wollten euch endlich an einen Tisch bringen. Eri und ich sind neutral, soweit es geht. Es tut mir leid, dass wir zu dieser Massnahme greifen mussten, aber wir wussten nicht, wie wir euch sonst zusammengebracht hätten.“


Die Bedienung kam und eine Pause entstand, in welcher jeder nachdenken konnte, was er als nächstes sagen würde. Die erste heikle Phase war jedenfalls überstanden. Thomas und Lara sassen noch immer am Tisch.


„Ich würde gerne wissen, um was es dir bei Lara geht“, begann Martina. „Es ist mehr als der Sex wie bei Armina. Beinahe könnte man sagen, dass du dich verliebt hast.“


„Was soll dieser Quatsch? Du behauptest irgendetwas, ohne einen Beweis zu haben.“


Nun hatte sie einen halben. Er reagierte immer dann gereizt, wenn ein Körnchen Wahrheit hinter der Behauptung steckte.


„Ich habe bloss gesagt, dass man es meinen könnte. Von Lara würde ich aber gerne wissen, warum sie sich nach all den Jahren wieder bei Thomas gemeldet hat.“


Das Erste, was Martina erhielt, war ein genervter Blick der Blonden. „Ich denke nicht, dass ich mich rechtfertigen muss.“


Innerlich seufzte ich und an Martinas Stelle wäre ich nun etwas deutlicher geworden. Sie hatte sich jedoch unter Kontrolle.


„Das musst du auch nicht. Ich als seine Freundin versuche nur zu verstehen, warum er sich offensichtlich so zu einer anderen Frau hingezogen fühlt, dass ich mir Sorgen mache, es könnte mehr dahinter stecken.“


„Das ist doch alles Blödsinn. Lara und ich sind eine lange Zeit zusammen gewesen, da ist es doch natürlich, dass man irgendwann darüber sprechen will. Die Wunden sind verheilt, jetzt können wir sogar darüber lachen, wie wir uns damals verhalten haben.“


„Du hast nie daran gedacht, dich bei ihr zu melden“, warf Martina ein.


„Weil ich ihre Nummer gar nicht hatte“, gab Thomas scharf zurück.


„Du hattest aber auch nicht das Bedürfnis. Sie hat in deinem Kopf gar nicht mehr existiert. Oder was war euer Eindruck, Alex und Eri?“


„Ich wusste zwar, dass es vor einiger Zeit jemanden gegeben hat, aber du hast nie viel von Lara erzählt.“ Mit einem Nicken stimmte mir Eri zu.


„Und was wollt ihr damit sagen?“ Er blickte in die Runde.


„Ich habe es schon einmal gesagt: Es kommt mir einfach seltsam vor, dass deine Ex auftaucht und du hin und weg bist. Da sie anscheinend nicht sagen will, was der Grund für die Kontaktaufnahme gewesen ist, habe ich ein umso schlechteres Gefühl.“


„Könntest du mal auf den Punkt kommen?“ Lara bedachte Thomas’ Freundin mit einem strengen Blick. „Sag doch einfach, dass du tierisch eifersüchtig bist und mich loswerden möchtest.“


Martina lachte auf. „Eifersüchtig? Ich? Ja, sicher, darum erlaube ich es Thomas ja, mit Armina zu ficken. Und weisst du was? Ich hätte ein riesiges Problem damit, wenn er auch noch Anto nehmen würde.“


„Wenn du es nicht bist, musst du mir dein Problem erklären.“


„Anscheinend muss ich es wirklich noch einmal tun“, seufzte Martina. „Was zwischen euch läuft, scheint mir über eine Fickbeziehung hinauszugehen.“


„Und was interessiert dich das?“


Martina stand auf. Das Zeichen, dass das Fass am Überlaufen war. „Es interessiert mich, weil ich seine Freundin bin. Hast du überhaupt eine Ahnung, wie du auf andere wirkst? Ich glaube nicht, dass du dir mit solchen Aussagen viele Freunde machst. Thomas, wenn du etwas daran ändern willst, dass ich deine Freundin bin, erwarte ich, dass du es sagst.“


Sein Blick ging ins Leere. „Nein, daran möchte ich nichts ändern.“


„Dann sag mir endlich, was zwischen euch vor sich geht.“


Nun erhob sich auch Lara. „Ich glaube nicht, dass ich dieses Spielchen länger mitmachen muss. Thomas, es war schön, dich wieder einmal zu sehen, aber anscheinend bin ich nicht erwünscht.“ Sie gab ihm einen Kuss auf den Mund und wandte sich dann an Martina. „Manchen Leuten würde es gut tun, sich in Toleranz zu üben.“


Mit diesen Worten verschwand sie.


Martina war anzusehen, dass sie sich nicht entscheiden konnte, ob sie sich neben Thomas setzen sollte.


„Hast du das bekommen, was du gewollt hast?“, fragte er schliesslich.


„Ich wollte Lara nicht unbedingt vertreiben, es ging mir nur ums Verstehen. Aber ja, mir ist schon ein Stein vom Herzen gefallen.“

Auf dem Weg zurück ins Internat erhielt ich eine Nachricht. Es war Sonja. Mit ihr hatte ich zuletzt gerechnet.


*Ich komme am Freitag in die Stadt und treffe mich mit Sven. Kommst du auch? LG Sonja.*


Bedeutete das nun, dass sie mich gerne wieder einmal sehen wollte oder dass sie sich mit Sven langweilte?


Was auch immer zutraf, gerne sagte ich zu und das nicht nur, weil ich sie süss fand. Sie war auch eine charmante Persönlichkeit, die ich gerne etwas näher kennenlernen wollte.

„Was soll das?“ Andrea funkelte Thomas an. „Spinnst du, soll ich mir etwa in die Hosen machen?“


„Nein, aber du darfst auch nicht auf die Toilette gehen“, erwiderte Thomas getreu der Abmachung, welche er gestern Abend mit Alex getroffen hatte.


„Ihr seid ja verrückt!“, zischte Andrea wütend.


Thomas setzte eine gelassene Miene auf. „Wenn du zu Norster gehen willst … bitte.“


„Also gut.“ Andrea warf sich in den Stuhl. „Ich mach’s ja, aber ihr seid einfach verrückt.“


„Brav.“ Thomas tätschelte ihre Wange. „Wir sehen uns nach dem Abendessen – im Keller.“ Er ging weiter ins Treuhandbüro.


„Hast du’s ihr gesagt?“, erkundigte sich Alex, als er sich wenig später in den Bürostuhl fallen liess.


„Jep“, erwiderte Thomas grinsend. „Nach dem Essen.“


„Gut, das wird heiss“, rieb Alex sich die Hände.


„Wird echt geil“, pflichtete Thomas ihm bei. „Der Bitch zusehen, wie sie …“ Er grinste vielsagend.


Wie immer wenn man sich auf etwas freute, wollte auch diesmal der Nachmittag nicht vorübergehen.


Thomas versüsste sich die Wartezeit dadurch, dass er entweder durch Andreas Büro schlenderte oder die Bitch unter irgendeinem Vorwand nach hinten rief. Jedes Mal schien die Sekretariatsleiterin nervöser und zappeliger zu sein, trat von einem Bein aufs andere. Die beiden grinsten sich eins bei diesem Anblick, vor allem, wenn sich die Blonde verstohlen in den Schritt griff und ihre Möse durch den Stoff der dunkelblauen Jeans hindurch rieb.


Endlich war Feierabend und nach einem Handschlag verschwanden die beiden Helden auf ihre Wohngruppen, um rasch zu spachteln, bevor sie sich Andrea vorknöpften. Um zehn vor sechs fuhren sie mit dem Aufzug in den Keller und trafen in Gang auf Andrea, welche unruhig an der Wand lehnte und sich immer wieder zwischen die Schenkel griff.


„Hallo Bitch“, begrüsste Thomas sie und legte ihr einen Arm um die Schultern. „Du scheinst pissen zu müssen. Gehen wir auf die Toilette.“ Nur mit Mühe unterdrückte bei diesen lockeren Worten ein Lachen.


Andrea blitzte ihn wütend an, sagte aber nichts. Alex trat an ihre andere Seite und die beiden geleiteten die Blond

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Kommentare


HG1
(AutorIn)
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 66
HG1
schrieb am 16.03.2010:
»Jedem das Seine. Im Internat kommt (fast) jeder auf seine Kosten. Anderen gefällt's (wie ich aus Zuschriften weiss). Die nächste Folge spricht euch wieder mehr an.«

pyromane1
dabei seit: Dez '04
Kommentare: 21
schrieb am 15.03.2010:
»Ein paar Exkremente weniger wären ganz nett. Es hat nicht jeder Lust sich durch ne Toilette zu lesen. Dafür gibts ne andere Kategorie.«

0190dialer
dabei seit: Mai '04
Kommentare: 13
schrieb am 16.03.2010:
»Stimmt.. das ist leicht widerlich.«

BenjaminBi
dabei seit: Feb '06
Kommentare: 129
BenjaminBi
schrieb am 16.03.2010:
»Ich finde diese Folge zwar auch nicht so gut wie viele andere, und das Einnässen der Jeans - na ja, ein bisschen heftig! Aber denkt dran, dass diese Serie nun schon vierzig Teile umfasst, und wenn sich nicht alles irgendwann wiederholen soll, dann ist es meiner Ansicht nach völlig in Ordnung, wenn der Autor mal ein bisschen herumexperimentiert, wobei er sicher jedes Mal auch Leser finden wird, die gerade DAS mögen! Also: Lasst ihn mal machen! HG1 - schreib, wie es Dir Spaß macht!«

SvenK
dabei seit: Apr '03
Kommentare: 51
schrieb am 01.04.2010:
»Tja, was soll ich sagen. Vom Stil des Autoren bin ich nach wie vor begeistert, auch wenn manch einem der Inhalt leicht aufstößt.
Trotzdem schaffst du es, keine Ahnung wie, diese Story auf einem hohen Niveau zu halten. Ich zieh' wie immer meinen Hut vor dir.«

gmai59
dabei seit: Dez '02
Kommentare: 21
schrieb am 27.09.2011:
»Als bekennendem Natursektfan gefällt mir meine Lieblingsgeschichte jetzt noch besser. Für mich könnte es ruhig noch heftiger zugehen.«



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