13 Miriam - Kontrollverlust
von Faith
Im Laufe des Freitags stellte sich zwischen Sam und Miriam ein vierstündiger Rhythmus ein, der aus erholsamem Schlaf, ausgiebigem Sex und Essen bestand. Dieser Ablauf wiederholte sich mehrmals bis zum Samstagmittag. Dann klopfte es an der Wohnungstür. Sam sprang auf, zog sich eine Jogginghose an und rannte zur Tür. Kurz vor der Tür blieb er stehen und versicherte sich, wie ein Mensch auszusehen. Er öffnete die Tür und sah seine Nachbarin, die einen Korb mit Schmutzwäsche dabei hatte.
»Hey Sam, ich will nicht stören, aber meine Waschmaschine ist kaputt und ich habe fast nichts mehr im Schrank hängen - könnte ich vielleicht das Nötigste bei dir durchwaschen?«
Sam stützte sich mit dem Arm lässig gegen den Türrahmen, sein nackter Oberkörper war wie eine Wand für die deutlich kleinere Nachbarin. Er lächelte sie an und wirkte nachdenklich. Sam dachte tatsächlich nach, aber er stimmte sich vor allem telepathisch mit seiner Königin ab. Miriam erfuhr, in Bruchteilen von Sekunden, dass Sams Nachbarin Tyra hieß. Sie war Anfang zwanzig, lebte alleine und arbeitete in einem Callcenter. Miriam war interessiert.
»Klar! Komm rein, aber ich habe nicht aufgeräumt«, sagte Sam und ließ Tyra an sich vorbei. Miriam stand mittlerweile im Türrahmen des Schlafzimmers und knöpfte sich eines von Sams Hemden zu.
»Oh, du hast eine neue Freundin - schon wieder«, sagte Tyra und ging mit ihrem Wäschekorb ins Badezimmer. Miriam sah lächelnd über Tyras bissige Bemerkung hinweg und musterte die junge Frau. Mindestens einer von Tyras Vorfahren war asiatischer Herkunft gewesen und dieser exotische Hauch gab ihrem hübschen Gesicht eine besondere Note. Sie war kleiner als Miriam und deutlich kleiner als Sam, aber die Proportionen ihres zierlichen Körpers stimmten.
‚Wenn sie nicht diesen schrecklichen Schlabberlook anhätte, wäre sie eine echte Augenweide’, dachte Miriam und alle Anwesenden, außer Tyra, hörten den Gedanken.
‚Du solltest sie mal sehen, wenn sie morgens im Bürooutfit zu ihrem Auto rennt, weil sie verschlafen hat’, antwortete Sam und Miriam sah die Szene aus Sams Gedächtnis: Tyra trug einen kurzen engen Rock, eine weiße Bluse und spurtete auf hochhackigen Schuhen mit bemerkenswert sicherem Schritt über den Parkplatz.
‚Lecker’, resümierte Miriam.
*
Tyra stand ahnungslos in Sams Bad und belud die Waschmaschine, die zwischen Dusche und Waschbecken stand. Die seltsamen Blumen, die im Waschbecken schwammen, hatte sie nur am Rande wahrgenommen - es ging sie ja auch nichts an. Mit jedem Kleidungsstück, das sie in die Waschmaschine steckte, fühlte sie sich seltsamer. Ihre Brustwarzen wurden hart und drückten gegen das ausgewaschene T-Shirt. Bei jeder Bewegung rieb der Stoff über die harten Nippel und machte alles noch schlimmer. Als sie spürte, dass sie feucht wurde, klebte ihr das Höschen schon im Schritt.
Um in eine solche Stimmung zu kommen, brauchte sie normalerweise deutlich länger und beim Erledigen der Hausarbeit war ihr das noch nie passiert. Tyra machte eine Pause, um wieder einen klaren Gedanken fassen zu können. Mit einer Hand fuhr sie unter den Gummibund ihrer Stoffhose und fühlte die Konturen ihrer geschwollenen Schamlippen durch den nassen Stoff des Slips. Vor Schreck über diese uferlose Erregung griff sie mit der anderen Hand nach ihrer Brust und rieb über die harten Nippel. Die körperliche Erregung kam langsam in ihrem Kopf an. Sie zog ihr Oberteil aus und steckte es in die Waschmaschine. Der durchnässte Slip musste auch gewaschen werden. Sie zog Hose und den Slip ebenfalls aus.
Bevor Tyra die Hose in die Waschmaschine steckte, massierte sie ihre Schamlippen mit der Hand und es kam ihr vor, als hätte sie diese Stelle ihres Körpers noch nie erkundet - oder sie hatte bisher alles falsch gemacht. In einem gepressten Laut, drehte sie den Kopf zur Badezimmertür. Sam und seine neue Freundin standen mit verschränkten Armen vor der offenen Tür und schauten ihr unverblümt zu. Tyra erstarrte vor Schreck mit der Hand zwischen den Beinen. Was sollte sie zu ihrer Verteidigung sagen? Sie könnte behaupten, dass sie sich immer so um die Schmutzwäsche kümmerte, aber je länger sie die beiden anstarrte, desto sicherer wurde sie sich, dass niemand eine Erklärung von ihr verlangte.
Sams Schwanz drückte deutlich sichtbar gegen seine Jogginghose. Auf allen vieren kam sie zu ihm gekrabbelt. Sie zog Sams Hose auf Kniehöhe und umgriff den harten Schaft mit einer Hand, dann saugten sich ihre Lippen an der prallen Eichel fest. Tyra bemerkte nicht, dass sich Miriam das Hemd aufknöpfte und dabei die Gestalt der Blauen Königin an nahm. Als sich Sam in seiner Gestalt als Drohne offenbarte erschrak Tyra. Die Blaue Königin ging neben Tyra in die Hocke und streichete ihr über den Hinterkopf: »Habe keine Angst, du wirst es sehr bald verstehen.«
Tyra schaute die Königin mit großen Augen an und nickte, ohne den harten Schwanz aus ihrem Mund zu nehmen. Was auch immer hier vorging, es erregte Tyra mehr als alles was sie bisher kennengerlernt hatte. Ihr lief das Wasser im Mund zusammen, das Ziehen in ihren Brüsten setzte sich bis zu ihrer Klit fort und ihre Möse tropfte sowieso schon. Sam ging in kleinen Schritten rückwärts, und Tyra folgte ihm auf allen vieren, ohne ihre Lippen von dem Schaft zu lösen.
In dieser Konstellation erreichten Sam und Tyra das Schlafzimmer, in dem Miriam wartete. Die Königin lag breitbeinig auf dem Rücken im Bett und betrachtete die beiden. Als Tyra auf Miriam aufmerksam wurde, ließ sie den harten Prügel schmatzend aus ihrem Mund gleiten und wischte sich die langen Speichelfäden vom Kinn. Sie krabbelte aufs Bett und drückte ihr Gesicht zwischen Miriams Beine. Sie hatte noch nie eine Muschi geleckt und bis vor wenigen Sekunden auch nicht das Verlagen danach gehabt, nun drehte sich ihr ganzes Universum um diese nasse Möse und den geilen Saft dieser schwarz glänzenden Göttin.
‚Königin, nicht Göttin’, sagte eine sanfte Frauenstimme in Tyras Kopf.
Tyra war zu erregt und zu beschäftigt, um sich darüber Gedanken zu machen. Sie ließ ihre Zunge um die Lustperle dieses Wesens kreisen, als sie spürte, wie etwas Großes, Hartes ihre Schamlippen teilte und mühelos in ihren tropfendnassen Lustkanal eindrang. Der Pfahl schob sich sanft in die Tiefe, um ihr dann in kleinen, aber harten Stößen das letzte Bisschen Realitätsbewusstsein aus dem Hirn zu ficken. In spitzen Schreien, die Tyra nicht bewusst von sich gab, versuchte sie, die Lustperle der Königin weiter mit ihrer Zunge zu verwöhnen, aber sie war nicht mehr zu koordinierten Handlungen fähig.
»Ssssch, es ist doch nur Sex«, hörte Tyra und öffnete die Augen. Sie lag nicht mehr zwischen den Beinen der Königin, sondern kniete auf allen vieren über ihr, sodass ihre Brüste an denen der Königin rieben, und ihr Kopf über dem der Königin schwebte. Sam kniete nach wie vor hinter Tyra und sorgte ausdauern für stoßartige Lustschauer in ihrem Unterleib. Tyra fühlte die Fingerspitzen der Königin über ihre Wangen streicheln und schaute ihr tief in die Augen.
Während Tyra vor Geilheit den Verstand verlor, lag Miriam gefasst unter ihr, streichelte ihre Wangen und studierte die Gefühlswelt ihrer potenziellen neuen Drohne.
»Du bist ein guter Mensch«, sagte Miriam zu Tyra. Gleichzeitig setzte Sam seine tropfnasse Eichel an Tyras Po an und drückte gegen den Schließmuskel. Tyras Gesicht verzerrte sich zu einer Maske aus Lust und Qual, als Sam sich einen Weg in ihren Hintereingang bahnte. Miriam strich Tyra die Haare aus der Stirn und genoss die unterschiedlichen Gefühle, die sie in dem Gesicht lesen konnte. Sams Eichel hatte die engste Passage überwunden und er legte es nicht darauf an, noch tiefer in Tyra einzudringen. Er bewegte sich langsam und genoss die gnadenlose Enge in diesem Loch.
Die Qual in Tyras Gesichtsausdruck wich allmählich einem gewissen Stolz. Der stechende Schmerz des glühenden Eindringlings wurde zu einem heißen Bohren. Es war hart und schmutzig, sie fühlte sich verdorben und glücklich. Mit tränenumrandeten Wimpern blickte sie der Königin in die Augen und musste lachen. Es war nicht das heitere Lachen über einen belanglosen Witz, sondern die überwältigende Freude, wenn man erkannte, dass man gerade über sich selbst hinaus wuchs. Tyra senkte ihren Kopf, um den leidenschaftlichen Kuss der verführerisch blauen Lippen der Königin zu kosten.
*
Als Tyra die Augen öffnete, lag sie zwischen Sam und ihrer Königin auf dem Bett und schaute sich an. Sie fühlte sich nicht mehr wie das hässliche Entlein, denn sie war nun zu einem genau so edlen Wesen geworden. Ihr Körper war von einer schwarzen hochglänzenden Schicht überzogen - das war ihre neue Haut. Die kleinen, festen Brüste wirkten etwas voller. Sie hatte eine richtige Wespentaille und einen noch knackigeren Apfelpopo. Mit einem unglaublichen Durst saugte sie sich mit ihren schwarzen Lippen an dem großen Schwanz fest und rollte ihre Zunge zu einem Trichter, der sich wie eine Saugglocke um Sams Eichel legte. Ehe Sam richtig wach war, spritzen die ersten Schübe in Tyras Mund. Ohne ihre Lippen von Sam zu lösen, stöhnte sie vor Lust und steigerte ihre Bemühungen, um den nächsten Höhepunkt vorzubereiten.
»Lass sie«, sagte Miriam, als Sam versuchte, sich von Tyra zu lösen, da ihm dieser wilde Aktionismus etwas zu forsch war. Miriam drehte sich in die Seitenlage, schaute voller Bewunderung zu Tyra und dann zu Sam.
»Sie lernt noch, und du hast genug Kraft.«
Sam kniff die Augen zusammen und erlebte den nächsten Höhepunkt, der Tyra mindestens genau so viel Lust bereitete.
»Das reicht erst einmal«, sagte Sam und Tyra ließ widerwillig von ihm ab.
Mit offenem Mund und gierigen Augen schaute sie erst Sam und dann Miriam an. Tyra sprang vom Bett und rannte in den Wohnbereich.
»Ich weiß, wo es noch mehr Schwänze gibt«, rief sie auf dem Weg, machte dann aber einen erschrockenen Ausfallschritt und fiel im Wohnzimmer der Länge nach auf den Boden.
In Tyras Wahrnehmung erschien wenige Schritte vor der Wohnungstür ein schwarzer Panther, der sie mit vorgestreckten Pranken ansprang. Das Tier warf sie zu Boden und stemmte seine Vorderpfoten auf ihre Schultern.
‚Du gehst nirgendwo hin’, sagte der Panther und Tyra stockte der Atem vor Furcht. Als sie sich umblickte, war sie wieder in Sams Wohnung und hier war kein Panther, nicht einmal eine Stubenkatze, zu sehen.
*
Miriam nahm Tyra den wilden Aktionismus nicht übel. Sie war eine junge Drohne, deren Hauptaufgabe das Sammeln von Nahrung war. Nachdem Tyra den Schreck überwunden hatte, rief die Königin sie zurück ins Bett und schloss die junge Drohne fürsorglich in die Arme. Eng ineinander verschlungen, lagen die beiden Frauen auf dem Bett und schienen zu schlafen. Tatsächlich durchstreifte Miriam mit Tyra und M’ryn dem I. die Anderswelt, um Tyra in die Grundlagen ihres neuen Lebens einzuweisen. Die wichtigste Regel für Tyra hieß: Unauffälligkeit steht über der Nahrungsbeschaffung. Weiterhin durfte sie eigenmächtig keine Drohnen rekrutieren - dies galt auch für Sam.
Abschließend übten Miriam und Tyra im Badezimmer die Fähigkeit der Re-Mutation. Dabei sah Tyra zum ersten Mal ihr Spiegelbild als Drohne. Fasziniert fuhr sie über die geschwungenen blauen Linien, die sich von ihren Augenbauen über die Schläfe bis in den Haaransatz zogen. Es ließ sich nicht mit dem Finger wegwischen.
Kurz darauf schauten zwei junge Frauen mit der für Menschen üblichen Hautfärbung in den Badspiegel. Tyra gab Miriam einen Kuss auf die Wange und kümmerte sich dann um die Waschmaschine. Da sie sich nur in ihrer menschlichen Erscheinung in der Öffentlichkeit zeigen durfte, benötigte sie saubere Kleidung.
Als das Waschprogramm anlief, versorgte Tyra die beiden Cerebrate mit einer kleinen Dosis an Nährstoffen. Dann schaltete sie den Fernseher an und räumte die Wohnung auf. Im Schlafzimmer lag eine beträchtliche Menge an Lebensmittelverpackungen auf dem Boden.
In dieser Zeit probierte Miriam die Sachen an, die ihr Sam beim Einkaufen mitgebracht hatte. Die schwarze Lederhose war im Stil einer Jeans geschnitten und saß stramm auf Miriams Hüften. Das weiße Oberteil mit den halblangen Ärmeln und einem großzügigen Ausschnitt hing locker auf ihren Schultern und endete knapp unter dem Hosenbund. Zufrieden schlüpfte sie in die schwarzen Pumps und ging ein paar Schritte auf den hohen Hacken.
»Sieht scharf aus«, sage Sam, der mittlerweile Jeans und ein T-Shirt trug.
*
Die nachmittägliche Gelassenheit verschwand, als das Gesicht von Ellen Keens auf dem Bildschirm des Fernsehgerätes erschien. Miriam fühlte einen dumpfen Schmerz in der Magengegend. Sie setzte sich und machte den Ton lauter, um dem Nachrichtensprecher besser folgen zu können.
»... der Antrag wurde im Senat abgelehnt. Somit darf die KeensLab Inc., die von der Wissenschaftlerin Ellen Keens geführt wird, mit ihrem Forschungsprogamm fortfahren, ohne Details des Projektes offenlegen zu müssen.
Senator Dowson hatte in einem Eilverfahren den Start der sogenannten Phase3 verhindern wollen. Der Senator sagte nach der Abstimmung: "Wir wissen nicht was Ms. Keens mit unseren Steuergeldern macht, aber sie hat offenbar sehr gute Freunde bei den Republikanern und im Verteidigungsministerium."
Ms. Keens zeigte sich erleichtert über die Entscheidung. Sie sagte uns am Telefon, dass die Entscheidung gerade noch Rechtzeitig gefallen war, da Phase3 am kommenden Montag beginnen werde. Sie sagte wörtlich: "Sie und alle anderen Amerikaner werden davon nichts mitbekommen, da unsere Forschung völlig harmlos ist und Sicherheit bei uns an erster Stelle steht."«
‚Teufelsweib!‘, dachte Miriam, ‚du lügst so überzeugend, dass ich dir fast glaube.‘
Nach dem Bericht starrte Miriam noch einen Moment auf das Fernsehgerät, ohne dem Inhalt der nachfolgenden Sendung zu folgen. Für Miriam bestand die einzig Information darin, dass am kommenden Montag eine neue Phase begann. Was auch immer das bedeutete, sie hoffte, dass der Dom wieder eingeschaltet werden würde. Dadurch sollte sich dann auch der Dornenwall um den dunklen Wald lichten.
Sie schaute Sam an, der ihr gegenüber auf einem Sessel saß. Sam kam es vor, als wäre er ein Fernsehgerät, dessen Inhalte Miriam nach Belieben abspielen konnte. Dennoch empfand er keine Furcht oder Scham dabei. Nach einigen Minuten standen Sam und Miriam zeitgleich auf. Miriam zog die Jacken an, die Sam für sie gekauft hatte. Er streifte sich eine Lederjacke über. Wortlos gingen sie zur Wohnungstür und liefen zu Sams Auto.
Sam fuhr am frühen Samstagabend auf der Hauptstraße Richtung Innenstadt - er wusste ungefähr, wo Miriam hin wollte.
»Wen willst du treffen?«, fragte Sam.
»Den Vater deines besten Freundes«, antwortete Miriam und durchsuchte das Handschuhfach.
»Mein bester Freund ist Buck - dann willst du Rick treffen?«, fragte Sam ungläubig.
»Ja«, sagte Miriam beiläufig, sie hatte im Handschuhfach Kaugummis und einen Lippenstift gefunden. Von den Kaugummis nahm sie sich einen Streifen, den Lippenstift hielt sie hoch und fragte: »Von wem ist der?«
Sam zuckte mit den Schultern: »Spielt das eine Rolle?«
Miriam lachte und zog die Schutzkappe vom Lippenstift. Es war ein kräftiger Rotton. Sie trug ihn mithilfe des Schminkspiegels in der Sonnenblende auf und war mit dem Ergebnis zufrieden. Zum Abschluss nahm sie noch Sams Sonnenbrille aus dem Handschuhfach und steckte sie sich in die Haare.
»Du brauchst also einen Funktechniker«, frage Sam. Ihm wurde erst langsam bewusst, wie tief Miriam in seinem Kopf steckte. Sie wusste nicht nur, dass Buck sein bester Freund war. Zu allem Überfluss wusste sie sogar, dass Bucks Vater Rick hieß und er einer der Besten seiner Zeit war, wenn es um elektronische Kriegsführung ging.
»Rick ist schwierig«, sagte Sam.
»Du magst ihn nicht.«
»Nein, er ist ein Aussteiger und ein scheiß Vater.«
»Und er ist das Beste, was ich auf die Schnelle finden kann«, fügte Miriam hinzu. Sam bestätigte das mit einem Nicken.
*
Sam wusste nur ungefähr, wo der Schuppen war, den Miriam suchte. Nach ein paar Seitenstraßen war das Werbeschild in Sichtweite.
»Rick`s Bar«, las Miriam vor und zog eine Augenbraue hoch, »besonders kreativ scheint er nicht zu sein.«
Sam stellte sein Auto quer über drei Parkplätze. Unter anderem auch auf den Parkplatz, der mit einem Schild für Rick reserviert war. Es war Miriams Idee, so zu parken. Bevor Miriam ausstieg, schaute sie zu Sam und erklärte: »Wir gehen getrennt rein. Du hältst dich im Hintergrund und mischt dich nur ein, wenn ich dir ein Zeichen gebe. Da Rick dich kennt und ihr euch nicht mögt, ist es besser, wenn er dich erst mal nicht sieht.«
Sam konnte diesem Gedankengang uneingeschränkt zustimmen. Er war sich immer noch nicht sicher, wann er schlicht den Willen seiner Königin ausführte und wann er eine eigenständige Entscheidung traf.
Wie abgesprochen, betrat Miriam den lang gezogenen Raum der Bar zuerst. Eine Längsseite bestand aus Thekensitzplätzen. An der gegenüberliegenden Wand standen Tische, Stühle und Sitzbänke.
Die Barhocker an der langen Theke waren leer, an einem Tisch saß ein älterer Herr und war in die Tageszeitung vertieft. Der Barkeeper telefonierte und beachtete Miriam nicht. In einer Ecke über der Theke hing ein Flachbildfernseher, auf dem die Vorübertragung für eine Sportveranstaltung lief.
»Können sie bitte CNN einschalten?«, fragte Miriam so aufgebracht, dass der Barkeeper sofort aufsprang, um den Sender zu wechseln – vielleicht war wieder etwas Schreckliches passiert.
Anstatt einer Katastrophenmeldung lief in CNN eine Zusammenfassung der letzten Börsenwoche.
»Das willst du sehen?«, fragte der Barkeeper ungläubig. Sie nickte und er setzte das Telefongespräch fort. Miriam zog ihre Jacke aus und hängte sie an einen Haken. Der ältere Herr schaute von der Zeitung auf, als sich Miriam auf den Barhocker setzte. Die Lederhose spannte sich wie eine zweite Haut über ihren Hintern und die Oberschenkel. Miriam lehnte ihren Oberkörper nach vorne, um sich mit den Ellenbogen auf der Theke abstützen zu können und stemmte die Absätze der Pumps in die untere Querstrebe des Hockers. Dann starrte auf den Fernseher und hoffte, dass ihr Plan aufging. Diese Wirtschaftsnachrichten waren wirklich langweilig, aber Miriam tat so, als würde es sie interessieren.
Der ältere Herr löste seinen Blick erst von der rassigen Blondine, als ein weiterer Gast die Bar betrat. Sam nahm sich eine der ausliegenden Zeitungen und setzte sich an einen leeren Tisch. Dort vergrub er seinen Kopf hinter der aufgeschlagenen Zeitung.
Kurz darauf wurde die Eingangstür aufgestoßen und eine raue Männerstimme fragte: »Wer hat seine scheiß Karre so beschissen geparkt!«
‚Das ist Rick’, sagte Sam telepathisch zu Miriam.
Miriam hob die Hand, ohne den Blick vom Fernseher zu wenden, und signalisierte mit der erhobenen flachen Hand zum einen, dass der Wagen ihr gehörte, zum Anderen stellte die Geste klar, dass sie nicht gestört werden wollte.
»Interessiert dich der Scheiß?«, fragte Rick. Er stand wenige Schritte von Miriam entfernt und zeigte auf das Fernsehgerät.
»Auf dem anderen Kanal läuft gleich das Spiel«, fügte er hinzu. Miriam wusste nicht, welches Spiel Rick meinte, aber es schien im wichtig zu sein, und das war gut so - sie ignorierte ihn.
»Was soll man dazu sagen?«, sagte Rick zum Barkeeper und nahm neben Miriam an der Theke Platz, »sie parkt auf meinem Parkplatz und bestimmt in meiner Bar, welches Programm läuft.«
Miriam atmete langsam aus und schloss die Augen für einen Moment, um sich ein Grinsen zu verkneifen. Dann drehte sie den Kopf zu Rick und bemühte sich um einen entspannten Gesichtsausdruck. Er saß eine Armlänge von ihr entfernt, stützte seine Ellenbogen lässig auf den Tresen und musterte Miriam mit einem herausfordernden Blick. Miriam sah ein Klischee neben sich sitzen: Bikerstiefel, verwaschene Jeans, schwarzes T-Shirt und eine zerschlissene Lederjacke. Das gebräunte Gesicht mit den Bartstoppeln, von denen die Hälfte bereits grau war, zeugte von einigen erlebten Sommern und ließ seine Erscheinung authentisch wirken.
‚Der ist ja süß‘, dachte Miriam. Rick wurde langsam ungeduldig: »Na, wie sieht es aus, habe ich hier auch noch was zu sagen?«
Miriam spürte, dass ihre Erscheinung auf den ehrenvoll ergrauten Rocker wirkte. Auch wenn er noch den harten Mann spielte. Sie strich sich eine blonde Haarsträhne hinters Ohr und rutschte ein wenig auf dem Barhocker rum. Für den Fall, dass Rick noch nicht aufgefallen war, was für ein knackiger Hintern da in einer Lederhose steckte, wusste er es jetzt.
»Es tut mir leid. Ich will keinen Ärger. Bitte lass mich einfach nur diese Nachrichten sehen«, sagte Miriam mit sanfter Stimmlage und einem Blick, der ihm signalisierte, dass er der Chef war. Rick schaute kurz zu seinem Barkeeper und nickte dann in Miriams Richtung.
»OK, schaue dir die Sendung an, aber solange darf ich dich auf einen Drink einladen.«
»Danke, Sir«, hauchte Miriam und richtete den Blick wieder auf das Fernsehgerät. Der Barkeeper stellte zwei Gläser Whiskey auf die Theke. Miriam achtete nicht auf den Drink und tat so als würde sie sich für die Rohstoffpreisentwicklung in Südamerika interessieren.
Die Pressesprecherin eines Ölkonzerns versicherte einem Reporter, dass sie die hohen Benzinpreise zutiefst bedauere.
»So ein Quatsch!«, sagte Rick, »die stecken doch alle unter einer Decke, wahrscheinlich bläst die ihm einen wenn die Kamera aus ist.«
»Die Idee ist gar nicht schlecht!«, sagte Miriam und schaute zu Rick. Er grinste, als er das Funkeln in Miriams Augen sah, und hob sein Glas. Miriam tat es ihm gleich und nahm einen großen Schluck Whiskey auf Eis.
Sie war hochprozentigen Alkohol nicht gewohnt, kippte den Drink aber schnell ab, um es hinter sich zu bringen.
»Wie wäre es mit einem Drink?«, fragte er. Seine Lippen waren nah an ihrem Ohr.
»Ich muss dich warnen«, hauche Miriam mit leicht rauchiger Stimme, »Nach ein paar Drinks bedeutet mir ein Menschenleben nicht mehr viel.«
Rick warf den Kopf lachend in den Nacken und reichte ihr die Hand.
»Ich bin Rick, Rick Byrnesky.«
*
Während dem zweiten Glas Whiskey schien Rick das Spiel, dass er eigentlich im Fernsehen schauen wollte, vergessen zu haben - er hatte nur Augen für die Blondine mit den grünen Augen und ihrem süßen Oxfordenglisch.
»Kommst du aus Schweden?«
»Für Dich komme ich aus Schweden«, säuselte Miriam und schaute kurz zur Tür im hinteren Bereich der Bar: »Du hast ein Billardzimmer?«
»Da wären wir unter uns«, flüsterte Rick mit einem Zwinkern.
»Niemand könnte dir helfen ...«, hauchte Miriam mit verführerischem Augenaufschlag und ließ sich vom Barhocker gleiten. Sie ging mit galantem Hüftschwung zur hintern Tür und spürte schon die ersten Anzeichen des Alkohols. Rick folgte ihr mit zwei Gläsern und einer Flasche Whiskey.
*
Das mit dem Billardspiel war eine blöde Idee gewesen. Miriam stand mit vorgebeugtem Oberkörper und leicht gespreizten Beinen an der Stirnseite und überlegte, welche der beiden weißen Kugeln die echte war, es konnte ja nur eine geben. Nachdem sie bereits zwei Drinks an der Bar genommen hatte, bestand Rick auf einen dritten, bevor das Spiel begann.
Sam war in der Bar geblieben. Er achtete darauf, dass Miriam ungestört mit Rick spielen konnte und irgendwie spielten sie gerade mehrere Spiele auf verschiedenen Ebenen. Bevor eines der Spiele aus dem Ruder lief, nahm Miriam Kontakt zu V’nyx dem V. auf.
‚Erinnere mich bitte jede Minute daran, dass ich meine Pheromone unter Kontrolle halte’, sagte sie in Gedanken.
‚Ich kann die Kontrolle deiner Pheromone für dich übernehmen, das wäre einfacher’, schlug V’nyx der V. vor.
‚Mach es so!’, befahl Miriam und hatte damit eine Sorge weniger, blieb nur noch die Frage, welche weiße Kugel die richtige war.
»Lasse dir so viel Zeit, wie du willst, ich habe eine wunderbare Aussicht«, sagte Rick. Er stand hinter ihr und stützte sein Kinn auf die Spitze seine Queues ab. Rick fragte sich, ob sie absichtlich mit ihrem knackigen Hintern wackelte, oder ob sie wirklich nicht viel Alkohol vertrug. Miriam machte den ersten Stoß. Die Spitze traf auf einen Gegenstand, das war ein gutes Zeichen, aber die Kugel bekam einen Drall und verfehlte die zu einem Dreieck arrangierten, farbigen Kugeln.
»Hm, interessante Eröffnung«, sagte Rick. Seine Stimme war hinter ihrem Ohr. Sie fühlte seine Hand auf ihrem Hintern. Mit der anderen hielt er seinen Queue.
»So können wir nicht weitermachen«, sagte Miriam und hauchte vor Erregung, als Ricks Hand sich in ihren Hintern krallte.
»Willst du schon aufgeben, nur weil der erste Stoß danebenging?«
Miriam schüttelte den Kopf, dabei fielen ihr die langen Haare ins Gesicht.
»Ohne Hose würde es sich noch besser anfühlen«, hauchte Miriam.
»Ich weiß noch nicht was, aber irgendetwas unterscheidet dich von anderen Schlampen«, säuselte Rick. Dabei schob er seinen Queue zwischen ihren Beinen durch. Miriam fühlte den langsam dicker werden Holzstock durch die Lederhose auf den Innenseiten ihrer Schenkel. Der Queue wuchs wie Pinocchios Nase zwischen ihren Beinen hervor.
»Stillhalten. Ich bin dran«, sagte Rick. Er stand neben Miriam und hielt den Queue am hinteren Ende fest. Das vordere Ende ragte zwischen Miriams Beinen hindurch auf den Spieltisch.
»Schön stillhalten«, sagte Rick, als er die Spitze auf die weiße Kugel ausrichtete.
Dann stieß Rick zu. Miriam spürte den kräftigen Ruck und das Gleiten zwischen ihren Beinen. Sie biss sich auf die tiefrot geschminkte Unterlippe. Spieltechnisch war auch dieser Stoß miserabel.
»Du machst das besser als die anderen Schlampen.«
Auf seine Art war das sicher als Kompliment gemeint. Miriam fühlte ein erregtes Kribbeln im Nacken, als seine Stimme so nah an ihrem Ohr erklang. Der Queue bewegte sich erneut zwischen ihren Beinen. Sie fragte sich, wann Rick endlich die andere Hand von dem Queue nehmen und sie anfassen würde. Er begnügte sich vorerst damit, ihren Hintern mit einer Hand zu massieren.
»Ich habe dieses Spiel schon gespielt, als du noch Puppen geschminkt hast«, raunte Rick. Miriam lachte kehlig, sie war schon lange nicht mehr so betrunken gewesen.
»Da der erste Stoß gründlich in die Hose ging, musst du deinen Wetteinsatz einlösen«, sagte Rick und schob den Drink, der an der Ecke des Billardtisches stand, zu ihr.
‚Haben wir gewettet?‘, fragte sich Miriam. Aber sie wollte nicht diskutieren. Sie war zwar spürbar angetrunken, aber ein weiteres Glas würde sie verkraften. Nach einem beherzten Schluck, knallte sie das Glas auf den Tisch und schüttelte sich.
»Genug getrunken«, sagte sie entschlossen. Miriam ließ eines ihrer Beine nach oben schnellen, bis der Schuhabsatz zur Decke zeigte, und drehte sich auf dem Standbein um die eigene Achse. Eigentlich wollte sie sich galant von dem Queue schwingen, der wie eine Sitzstange zwischen dem Billardtisch und Ricks Arm verlief. Aber sie hatte den Schwung falsch eingeschätzt. Um die überschüssige Energie abzufangen, versuchte sie sich an der Kante des Billardtisches aufzustützen. Der fiese Tisch schien absichtlich zur Seite zu hüpfen, um ihrer Hand auszuweichen. Oder war sie wirklich zu betrunken?
Rick streckte einen Arm aus, verhinderte ihren Fall, und gab ihr die nötige Balance. Sie stand vis-à-vis zu ihm und lehnte mit dem Hintern gegen die Tischkante. Der Queue fiel zu Boden. Miriam hatte mit dem Manöver erreicht, was sie wollte, es aber nicht mit der erhofften Eleganz umgesetzt.
»Willst du das nächste Spiel auf dem Tisch oder dem Sofa spielen«, fragte Rick. Seine Hand glitt unter den Stoff ihres Oberteils und erreichte den Brustansatz.
»Du bist so kompliziert«, murmelte Miriam. Sie schlang ihr Bein um seines, schlug mit ihrer Ferse in seine Kniekehle und ließ sein Standbein einknicken. Gleichzeitig drückte sie seinen Oberkörper nach hinten. Auch diese Aktion verlief nicht so geschmeidig wie sonst, dennoch lag Rick auf dem Boden und Miriam thronte auf seinem Brustkorb.
Mit einem gierigen Funkeln in den Augen stemmte sie ihre Hände auf seine Oberarme und schaute ihn an, wie ein gestelltes Opfer.
»DU willst mit MIR Spiele spielen?«, fragte Miriam mit zerzausten Haaren und einem irren Lachen.
»Verdammt! So hat mich noch keine Schlampe aufs Kreuz gelegt.«
»Wenn du noch einmal Schlampe zu mir sagst ...«, sagte Miriam und überlegte, wie der Satz weitergehen sollte.
»Was dann?«, fragte Rick.
»Dann wirst du schon sehen, was du davon hast«, antwortete Miriam und war sich bewusst, dass ihre Drohung so beeindruckend wie das Miauen einer Stubenkatze war.
Rick grinste sie an.
»Na ja, dann bin ich mal gespannt. Schlampe!«
»Lasse deine Arme schön neben dem Kopf liegen, O.K.?«, sagte Miriam.
Rick nickte und ließ seine Arme entspannt auf dem Boden ruhen. Er spielte den Unterlegenen, als Miriam ihre Hände von dort wegbewegte.
Breitbeinig saß sie auf dem Brustkorb des ehrenvoll ergrauten Rockers und griff hinter sich. Sie öffnete seine Gürtelschnalle, kämpfte mit dem Knopf der Jeans und gewann. Der Reißverschluss glitt surrend auf, und sie fühlte seine Erektion durch den dünnen Stoff einer Boxershorts. Rick ließ sie gewähren und war gespannt, wie Miriam in dieser ungünstigen Position mit der Unterhose klarkommen würde.
Das Ratschen von zerreißendem Stoff beantwortete seine Frage – die Unterhose war Geschichte. »Pass mit deinen langen Fingernägeln bloß auf, was du als nächstes machst«, sagte Rick. Sein Schwanz reckte sich empor und Miriam umschloss den Schaft mit ihrer Hand. Ohne ihn sehen zu können, erfühlte sie den erstarkenden Schaft und lächelte Rick mit glasigen Augen an.
»Sind deine Hände eingeschlafen?«, fragte sie und kreiste mit dem Daumennagel über die Spitze seiner Eichel. Zum ersten Mal zeigten sich in Ricks Mimik echte Emotionen. Er verdrehte die Augen und keuchte leise. Dann ließ er seine Hände unter ihr Oberteil gleiten und erfühlte die üppigen Brüste. Es war mehr als eine Handvoll und die Brustwarzen standen hart vor. Er packte sie und zog daran, bis Miriam ihre hohe Stirn in Falten legte und dem Ziehen nachgab. Langsam senkte sie ihren Oberkörper zu seinem Gesicht.
»Du BIST eine Schlampe, aber eine verdammt gute.«
»Du hast schon wieder Schlampe gesagt!«, stöhnte Miriam. Der ziehende Schmerz in ihren Nippeln zog direkt in ihren Kitzler. Ein zäher Tropfen Lust, der sich seit einiger Zeit zwischen ihren Schamlippen gesammelt hatte, wurde schlagartig größer, lief aus und durchnässte ihren Slip.
»Was sonst?«, fragte Rick, der sich für die schmerzhaft geile Reizung seiner Eichel an ihren Brustwarzen rächte, indem er sie nicht nur fest zusammenpresste, sondern jetzt auch langsam drehte.
Miriam ließ von seinem Schwanz ab und griff nach dem Saum ihres Oberteils. Sie hob ihn langsam höher. Rick konnte ihren Bauch sehen und blinzelte verwundert. Sie legte ihre Brüste frei und er stutzte. Langsam zog sie den weißen Leinenstoff über ihren Kopf, ihr Gesicht war für einige Sekunden verhüllt. Dann warf sie das Kleidungsstück zur Seite und schüttelte ihre langen Haare.
»Ta taa!«, sagte sie und wackelte leicht mit dem Kopf – ihr war schwindelig vom Ausziehen des Oberteils.
»Oh mein Gott«, presste Rick erschrocken hervor und überlegte, welche Titten er da gerade massierte. Er blickte in das tiefschwarze Gesicht der Blauen Königin, deren restlicher Körper den gleichen Farbton angenommen hatte.
»Immer noch Lust zu spielen?«, fragte Miriam und versuchte krampfhaft, ihren wackelnden Kopf stillzuhalten.
*
Währenddessen hatte Sam zwei Stühle vor die Tür zum Hinterzimmer gestellt. Auf dem einem Stuhl nahm er Platz und auf den anderen legte er seine ausgestreckten Beine. Mit einem großen Stapel Zeitungen richtete er sich auf eine lange Nacht ein. Der Barkeeper wies ihn darauf hin, dass der Laden bald schließen würde und alle anderen Gäste bereits gegangen waren. Sam schüttelte den Kopf und sagte: »Im Hinterzimmer wird noch gespielt. Schließ ruhig ab und geh, dein Chef ist ja noch da.«
»Scheiß drauf«, sagte der Barkeeper und schloss die Kasse ab. Kurz darauf schaltete er die Außenbeleuchtung aus und ging nach Hause.
***
Rick brummte der Schädel. Er wusste nicht, wo er war, aber seine innere Uhr sagte ihm, dass die Sonne bald aufgehen würde. Er hatte eine Morgenlatte, wie ein Teenager im Pornokino, und ihm taten die Knochen weh, wie nach einer durchzechten Nacht auf einem Billardtisch. Als er die Augen öffnete, sah er Miriam. Er lag in einer denkbar ungemütlichen Variante der Löffelchenstellung hinter ihr und sah den verführerischen Kurvenverlauf ihrer Seitenlinie. Von der Schulter über das Becken bis zu den Fußgelenken schaute er an einer makellos schwarz glänzenden lackartigen Oberfläche entlang und erkundete diesen Körper mit seiner Hand. Die Haut fühlte sich sehr glatt, weich und warm an.
»Verdammt! Was bist du?«, fragte er.
Als seine Hand in sein Blickfeld kam, zog er sie weg, als hätte er sich an einer heißen Herdplatte verbrannt. Seine Hand war genauso schwarz, sein ganzer Körper war matt schwarz und wirkte deutlich durchtrainierter als gestern.
»Fuck! Was ist hier passiert?«, keuchte Rick und fragte sich, ob er noch lebte, oder ob diese Teufelin ihn in die Hölle gezogen hatte. Bis jetzt war es bei weitem nicht so schlimm, wie es von der Kirche beschrieben wurde.
»Vielleicht hast du gestern einmal zu oft das Wort Schlampe benutzt, aber eigentlich spielt das keine Rolle - ich wollte dich und jetzt hab ich dich«, sagte Miriam und drehte sich auf den Rücken, um Rick ansehen zu können. Rick richtete seinen Oberkörper auf und befühlte seinen Oberkörper.
»Ist das so ein Fetischkram?«, fragte er und rubbelte an seiner Schulter, als wolle er Schmutz von seiner Haut wischen.
»Warum verstehst du es nicht?«, hauchte Miriam verwundert.
»Wir waren gestern beide zu betrunken, um etwas von dem Spaß mitzubekommen und ich bin geil wie ein Fünfzigjähriger im Körper eines Zwanzigjährigen.«
In einem Satz sprang er zwischen Miriams gespreizte Beine und rieb seinen Schwanz zwischen ihren feuchten Schamlippen. Miriam entspannte sich und verdrehte die Augen, sie hatte einiges mit Rick zu besprechen, aber das konnte warten - jetzt, wo der Schwanz so mühelos in sie eintauchte.
»Nimm mich wie eine Schlampe, benutz mich - tobe dich aus, aber nachher hörst du mir zu«, stöhnte sie und kreuzte ihre langen Beine hinter seinem Rücken.
Er fickte sie in weit ausholenden Stößen und befahl: »Sag das noch mal!«
»Nimm mich wie eine Schlampe.«
Rick wollte ihr jedes Wort glauben, denn das, was sie sagte, passte zu ihrer Erscheinung und der Körpersprache.
»Wenn du jetzt abspritzt, kannst du mich danach bitte noch in den Arsch ficken?«, flüsterte Miriam und biss sich keck auf die Kobaltblaue Unterlippe. Das war zu viel für Rick, er warf den Kopf in den Nacken und Miriam leckte sich dankbar über die Lippen, als der heiße Saft bei ihr ankam.
»Echt jetzt?«, fragte Rick, nachdem das Pumpen in seinen Lenden aufgehört hatte.
»Ja, oder kannst du nicht mehr?«, fragte Miriam draufgängerisch. Sie wartete nicht auf Ricks Antwort und deutete an, dass er sich auf den Rücken legen sollte. Kurz darauf kniete Miriam zwischen seinen gespreizten Beinen und saugte den prallen Schwanz in ihre Kehle. Dann zog sie den Kopf zurück und wischte die Speichelfäden von ihren Lippen.
»Alles klar!«, stellte Miriam fest und hockte sich über den aufragenden Pfahl. Sie schaute ihm tief in die Augen, als sie ihren Po über der Spitze absenkte.
Ricks Pupillen verschwanden hinter den offenen Lidern, dann war die engste Stelle überwunden. Schließlich ruhte Miriam mit den Knien auf dem Billardtisch und saß mit dem Hintern auf Ricks Lenden. Der Schwanz war gänzlich in sie eingedrungen. Sie genoss die Situation mit kreisendem Becken, als Rick seine Hände nach ihren Armen ausstreckte und sachte daran zog. Miriam neigte den Oberkörper vor, bis ihre Brüste gegen seinen Brustkorb drückten und ihr Kopf eine Handbreit über seinem schwebte. Sie stützte sich mit den Händen oberhalb seiner Schultern auf dem Tisch ab, und er umarmte sie geradezu fürsorglich.
»Ich weiß nicht, was deine Eltern falsch gemacht haben. Dein Dad dürfte in meinem Alter sein und ich möchte ihm nie in die Augen sehen müssen. Aber du musst dich weiß Gott nicht so billig hergeben.«
Miriam zog die Augenbrauen angespannt zusammen. Wenn er sie vor ein paar Jahren auf ihre Eltern angesprochen hätte, sie hätte ihm wahrscheinlich die Augäpfel mit den Daumen ins Gehirn gedrückt. In dieser Hinsicht hatte ihr die Therapeutin geholfen, sich damit abzufinden, dass ihre Eltern keinen Kontakt mehr zu dem haben wollten, was aus ihr geworden war. Aber nun war sie die Blaue Königin, Ricks Schwanz steckte tief in ihrem Arsch und er war ihre neueste Drohne.
»Warum hinterfragst du deine Königin?«
»Übertreib mal nicht«, antwortete Rick. Miriam schwieg nachdenklich und Rick setzte noch nach: »Wie viel Viagra hast du mir in den Drink gemixt? Ich muss nämlich ein bisschen auf mein Herz achten.«
‚V’nyx! Was ist hier schief gelaufen?’, frage Miriam telepathisch.
»Nein, alles in Ordnung«, antwortete Rick, »beweg deinen Arsch genau in dem Tempo. Es ist so selten, dass eine Frau Analsex richtig genießt, und dir sieht man das an.«
Miriam ignorierte Rick. Kurz darauf kam die Antwort von V’nyx dem V.: ‚Die genetische Adaption ist tadellos verlaufen, aber sein Wille ist nicht an dich gebunden, soll ich die Kontrolle der Pheromone wieder an dich abgeben?’
»Ja!«, antwortete Miriam erleichtert. Der arme Rick konnte ihr ja schlecht verfallen, wenn er nicht mal ihre Duftsignatur kannte.
Sie leckte sich über die Lippen und senkte den Kopf zu seinem.
»Gleich wirst du alles verstehen«, sagte Miriam. Sie ließ ihren Po kreisen, in dem Ricks harter Prügel nach wie vor steckte und gab ihm einen tiefen, feuchten Zungenkuss. Rick schloss die Augen und genoss es. Miriam sonderte die Pheromone ab, die eine Königin permanent von sich geben sollte.
»Ich weiß nicht, was du da machst, aber es ist Wahnsinn. Ein Zwanzigjähriger hätte schon zwei Mal abgespritzt, aber ich halte mich zurück. Ich wäre ja bescheuert, wenn ich das Spiel jetzt schon abpfeifen würde«, sagte Rick, als Miriam den Kuss beendet hatte.
»Spritz ab!«, sagte Miriam und kniff die Augen zusammen. Rick lachte und schüttelte den Kopf, dann küsste er sie leidenschaftlich.
»Du bist der Hammer! Ich bin nicht so naiv zu glauben, dass wir eine Zukunft haben, aber wenn du Lust hast, kannst du jederzeit anrufen«, sagte Rick.
Miriam legte ihre Stirn an seine und befahl: »Halt die Klappe!«
»Ich weiß, du rufst nicht an, aber ich spritze jetzt noch nicht ab, für ein paar Minuten gehört dein Arsch noch mir.«
»Halt einfach die Klappe«, sagte Miriam mit wachsender Verzweiflung. Sie hatte noch nie erlebt, dass ihre Fähigkeiten komplett versagten, aber Rick war einfach nicht unter Kontrolle zu bekommen.
»Ich zeige dir jetzt eine andere Welt, du musst keine Angst haben, du musst mir nur vertrauen.«
*
Miriam betrat die Anderswelt mit Rick und sie packte ihn am Oberarm, sobald sie ihn sah.
»Du bleibst schön bei mir, hältst die Klappe und hörst mir zu!«
»Was sind das denn für abgefahrene Bäume? Die Blüten sehen aus wie Muschis, aus denen Schwänze wachsen.«
»Klappe halten!«, befahl Miriam und war froh, als V’nyx der V. und M’ryn der I. die Dschungellichtung betraten. Die Raubkatze und der Laufvogel konnten ihr nicht wirklich helfen, aber ihre Anwesenheit macht Miriam Mut.
In kleinen Einzelinformationen erklärte Miriam alle wichtigen Details ihrer Welt. Sie machte Rick mit dem Laufvogel und dem Panther bekannt und versuchte ihm zu vermitteln, was ein Cerebrat war. Sie zeigte Rick die Dornenkuppel, hinter der sich der dunkle Wald verbarg und erklärte, dass dies in der realen Welt Dom genannt wurde. Und Miriam gestand ihm, dass sie ihn aufgesucht hatte, um diesen Dom in der Realität zu finden.
»Oh mein Gott, wenn das bei jeder Drohne so ein Aufwand wäre, dann wäre unsere Art wohl schon ausgestorben«, sagte Miriam schließlich und ließ sich, erschöpft vom vielen Reden, auf den Boden sinken.
Rick blieb neben ihr stehen. Er verschränkte die Arme vor der Brust und ließ den Blick mit dem Selbstbewusstsein eines Großgrundbesitzers über die Landschaft dieser Fantasiewelt streichen. Dann fasste er es mit eigenen Worten zusammen:
»Diese Dornenkuppel existiert in der echten Welt irgendwo in Kalifornien. Und du willst, dass ich deren Standort über eine Art Funkpeilung ausfindig mache? Und alles was du dafür hast, ist ein Vogel und eine Katze?«
»Es sind Cerebrate, in der Realität sind es Pflanzen.«
»Du hast einen Riesenknall!«, antwortete Rick und verschwand aus der Anderswelt.
*
Die Blaue Königin saß am Rand des Teichs auf der Lichtung und verstand ihre eigene Welt nicht mehr.
»Was ist heute Nacht nur schief gelaufen?«
M’ryn der I. legte sich neben die Königin. V’nyx der V. stellte sich vor die beiden und sagte: ‚Du hast in der entscheidenden Phase keine Pheromone eingesetzt.’
»Das ist auch nicht zwingend nötig, es gibt viele Beispiele, bei denen nicht einmal eine Königin zugegen war und die Drohnen haben sich tadellos ins Kollektiv gefügt.«
V’nyx der V. ging aufgeregt im Kreis und machte dann einen weiteren Vorschlag: ‚Ihr habt beide hochprozentigen Alkohol getrunken. Diese Substanz blockiert Synapsen im Gehirn.’
Miriam sprang auf und umarmte den schlanken Hals des großen Vogels.
»Das muss es sein: Blockierte Synapsen können bei der Adaption nicht verändert werden und jetzt ist der Vorgang abgeschlossen.«
Vor Freude schlug Miriam ein Rad und packte den Panther an den Ohren.
»Rick ist eine Drohne mit freiem Willen! Weißt du, was das bedeutet?«
‚Eine Menge Probleme’, antwortete M’ryn der I.
»Ja«, gestand Miriam ein, »aber das heißt auch, dass es eine Möglichkeit gibt, Sven auf meine Seite zu holen, ohne ihm seinen freien Willen zu nehmen.«
*
Von einem Freudentaumel fiel Miriam in den nächsten. Als sie die Augen öffnete, war sie wieder im Hinterzimmer von Rick`s Bar und spürte, dass sich bei Rick ein freudiges Ereignis anbahnte. Sie saß in der Realität immer noch auf seinem Schoß und fühlte seinen harten Kolben nun wieder tief in ihrem Arsch.
»Ich dachte, du bist eingeschlafen, da hab ich mal ein bisschen Gas gegeben und jetzt lässt es sich nicht mehr aufhalten«, sagte Rick gepresst und Miriam jauchzte vor Freude über die ergiebigen Spermaschübe.
Rick hatte seinen Orgasmus so lange zurückgehalten, dass ihm der Saft nun überkochte. Die Emotionen gingen direkt in Miriam über und fegten ihren Verstand für einen Moment zur Seite, um einer tiefen Befriedigung Raum zu geben.
Der Orgasmus stand Miriam noch im Gesicht, als sie Rick berauscht küsste und ihn fest in den Arm nahm. Noch saß sie auf seinem Schoß, und da konnte er nicht so schnell weglaufen, wie in der Anderswelt.
»Wie wäre es, wenn wir bei einem Frühstück noch mal in Ruhe über alles reden?«, fragte Miriam. Rick hob seine Hand und fragte: »Ich bin also in einen Alien mutiert - wie hast du dir das mit dem Frühstück vorgestellt?«
»Du bist ein Hybrid. Du vereinst das Beste aus beiden Welten in dir und du hast einen freien Willen. Wenn du die Tragweite verstanden hast, wirst du mir entweder dankend vor die Füße fallen oder mich für alle Zeiten verdammen«, seufzte Miriam. In diesem Fall musste sie wirklich alles haarklein erklären.
*
Nachdem Rick verstanden hatte, wie er sich wieder in seine menschliche Erscheinung zurückverwandeln konnte, zog er seine Klamotten an. Miriam war bereits angezogen und prüfte alle Details ihrer Erscheinung in einer spiegelnden Chromleiste des Billardtisches. Als auch Rick so weit war, öffnete sie die Tür des Hinterzimmers. Dadurch schreckte Sam auf, der die Nacht auf den beiden Stühlen vor dem Hinterzimmer gesessen hatte. Irgendwann war er eingeschlafen. Miriam half ihm beim Aufstehen und schaute ihn mitfühlend an. Er ließ den Kopf kreisen, um seine Nackenwirbel zu lockern und schaute dann zu Rick.
»Hey Rick«, sagte Sam schmallippig.
»Du bist doch Sam, mit dem Buck immer die Schule geschwänzt hat?«, sagte Rick, dann schaute er zu Miriam, »steht der unter deiner Fuchtel?«
»Wenn du das so nennen willst.«
Rick klopfte kumpelhaft mit der flachen Hand auf Sams durchtrainierten Bauch und lachte ihn an: »Ich bin halt doch aus einem anderen Holz geschnitzt, als ihr jungen Kerle. Mich hat sie nicht klein gekriegt.«
Sam schaute zu Miriam und fragte in Gedanken: ‚Gibt es ein Problem?’
‚Es hat weniger mit Rick, als mit den Umständen zu tun. Vorerst gibt es kein Problem’, antwortete Miriam.
»Ich kann euch hören, ich bekomme das alles mit«, sagte Rick lachend. Er legte seine Arme um Sam und Miriam, um sie in den vorderen Bereich seiner Bar zu führen. Die Sonne war bereits aufgegangen und schien durch die Scheibe in der Eingangstür. Miriam hoffte, dass Rick nicht überschnappte und sich mit seinen neuen Fähigkeiten nicht verplapperte, aber das war auf kurze Sicht das kleinste Problem. In erster Linie hatte Miriam Hunger - echten Hunger auf fest Nahrung.
Miriam und Sam setzten sich an einen der Tische, während Rick hinter der Theke einige Gläser aus dem Schrank holte.
»Tyra ist auf dem Weg zu uns, sie bringt Frühstück mit und hat die Cerebrate dabei. Meine Wohnung ist sauber und aufgeräumt. Bei einer eventuellen Durchsuchung wird man nichts Verwertbares finden«, flüsterte Sam. Miriam schenkte ihm ein dankbares Lächeln.
»Wollt ihr was Alkoholisches zum Frühstück?, fragte Rick.
»Orangensaft, viel Milch und starken Kaffee«, antwortete Miriam.
Rick stellte ein Tablett mit den gewünschten Getränken auf den Tisch.
»Geht aufs Haus«, sagte er süffisant.
Miriam packte Rick am Kragen und schob ihn mehrere Schritte vor sich her, bis er mit dem Rücken gegen die Theke stieß. Dabei fielen mehrere Barhocker um, aber das interessierte gerade niemanden.
»Riechst du das?«, fragte Miriam, aber Rick hatte den Schreck noch nicht verwunden und schaute sie mit, vor Angst geweiteten Augen an. Also erklärte es Miriam: »Du sonderst Pheromone ab, die auf Menschen und auf deine eigene Art aphrodisierend wirken.«
»Was kann ich denn dafür?«, krächzte Rick.
»Sehr viel!«, schnaubte Miriam, »unterdrücke diese Pheromone oder du fällst auf. Spätestens, wenn dir auf der Straße ein Dutzend Frauen wie läufige Hündinnen hinterher rennen, fällt das auf.«
Sie festigte den Griff um Ricks Kragen bis er kaum noch Luft bekam und sagte: »Auffallen heißt sterben! Ich schwöre dir: Wenn wir wegen dir auch nur den Hauch eines Problems bekommen, töte ich dich, bevor du von den Menschen abgeknallt wirst!«
Diese Ansage dämpfte Ricks Stimmung deutlich, er lehnte noch einen Moment schweigend an der Theke, während Miriam sich wieder zu Sam gesetzt und Kaffee eingeschenkt hatte.
In diese gedrückte Stimmung platzte Tyra. Die Halbasiatin kam, mit Tüten und einem Weidenkorb beladen, in die Bar. Sie warf Rick einen vorwurfsvollen Blick zu. Dann strahlte ihr Gesicht, als sie Sam und Miriam sah.
»Ich habe von allem etwas dabei: süß und deftig. Gibt es hier eine Herdplatte und eine Pfanne? Dann kann ich Eier und Speck braten. Oder wollt ihr Pfannkuchen?«
Obwohl Tyra keine verbale Antwort bekam, schnappte sie sich alle benötigten Zutaten und ging zielstrebig zu der kleinen Kochplatte, die sie in der Nische am hinteren Ende des Thekenraums sah. Miriam schaute zu Rick und klopfte auf den freien Platz neben sich, »Komm her und frühstücke, du hast bestimmt auch Hunger.«
*
Die Vier frühstückten schweigend, egal ob süß oder deftig, es gab keine Reste.
»Was ist in dem Korb?«, fragte Rick und wollte das Stofftuch anheben, mit dem der Korb abgedeckt war. Doch dazu kam er nicht. Sam presste ihn zurück auf seinen Stuhl, während Miriam und Tyra den Korb von ihm weg zogen.
»O.K., es scheint wichtig zu sein«, stellte Rick fest.
»Schließe die Eingangstür ab und ziehe den Sichtschutz zu, dann zeige ich es dir«, sagte Miriam zu Rick.
Während Rick die Tür abschloss und den Sichtschutz vor die Scheibe zog, gingen Sam und Tyra schweigend ins Hinterzimmer.
»Die spielen jetzt bestimmt kein Billard?«, frage Rick. Miriam schaut ihn genervt an: »nein, die haben jetzt ein bisschen Spaß, damit Tyra die Cerebrate mit Nährstoffen versorgen kann.«
Im gleichen Moment zog sie das Stofftuch vom Korb. Rick sah zwei Kugeln aus dünnen schwarzen Ästen. Im Inneren jeder dieser Kugeln war eine exotisch aussehende Blüte. Miriam hielt ihre Hand in den Korb und die Kugel mit der blauen Blüte entwirrte ihre Tentakel, um sich damit an ihren Fingern und dem Handgelenk festhalten zu können.
»Das ist M’ryn der I.«, sagte Miriam mit ein wenig Stolz.
»Das ist die Katze?«, frage Rick und Miriam nickte.
»Ich weiß, wie bescheuert das klingen muss, aber du bist doch ein Teil davon. Du brauchst keine Beweise mehr.«
»Ich bin vielleicht schon zu alt, um das alles so schnell zu begreifen. Ich komme lieber langsam ans Ziel, als auf dem Weg dorthin zu stolpern.«
»Ich verstehe.«
»Und mit diesen beiden Blumendingern willst du eine geheime Forschungsanlage ausfindig machen?«
»Ja, die Blüten funktionieren unter anderem wie Antennen, und morgen soll die Anlage wieder Signale senden.«
»Und du bist sicher, dass die Anlage in Kalifornien steht?«, fragte Rick.
»Ja, ziemlich sicher«, sagte Miriam und griff nach Ricks Hand, »Kannst du mir bei der Suche helfen?«
»Warum? Ich weiß nicht, was du vorhast und es klingt nach einer Menge Ärger.«
»Weil Buck, dein Sohn, in der Sache drin hängt und er den nächsten Sommer vielleicht nicht mehr erlebt, wenn ich scheitere.«
Rick wäre fast über den Tisch gesprungen, aber Miriam war schneller. Ihre größte Sorge galt M’ryn dem I., der noch auf ihrer Hand saß.
»Was hast du mit Buck angestellt? Ich wusste doch, dass was mit ihm nicht stimmt, wenn dieser Sam hier aufkreuzt.«
Miriam machte eine beschwichtigende Geste und schaute Rick direkt an.
»Ich habe nichts mit Buck angestellt, und wenn wir uns jetzt einfach wieder ruhig an den Tisch setzen, erkläre ich es dir.«
*
Miriam erzählte ihm ihre ganze Geschichte, von ihrem ersten Atemzug als Drohne bis zu dem Moment, als sie in seine Bar gekommen war. Sie erzählte ihm von T’rion dem II., der irgendwo in Kalifornien in einem Bunker gefangen war. Sie beschrieb ihm die Entführung von Sven und V’nyx dem IV. Dann erzählte sie, dass Tausende von Soldaten ein Serum verabreicht bekamen, das Aliengene enthielt, wodurch ihre Gehirne unterbewusst mit den Gedanken anderer überflutet wurden, was früher oder später jeden menschlichen Verstand überlastete.
»Und Buck ist einer von ihnen. Hast du jetzt noch Fragen?«
Rick stand auf und boxte mit voller Wucht gegen die Holzvertäfelung der Wand. Ein Bild sprang vom Haken und fiel auf den Boden.
»So eine verdammte Scheiße. Ich habe Buck jahrelang in die Schule geprügelt. Ich habe in so oft übers Knie gelegt, bis er verstanden hat, dass man es nur mit guten Noten zu etwas bringt. Und das hat ihm nicht geschadet! Er ist einer der besten Navy-Flieger geworden. Und was machen diese Vollidioten? Sie pflanzen ihm etwas ins Hirn, das ihn ganz langsam verrückt werden lässt!«
Miriam hatte sich den Wutausbruch am Tisch sitzend in aller Ruhe angesehen. Sie stützte den Kopf auf ihren Handballen und fragte: »Bist du dabei?«
»Wie alt muss der Junge werden, bis er endlich auf eigenen Beinen steht? Natürlich bin ich dabei. Ich nehme aber die Katze, die ist cooler als der komische Vogel«, sagte Rick und zeigte auf die blaue Blüte.
***
Die Diskussion zwischen Miriam und Rick hatte bis zum Sonntagmittag gedauert. In dieser Zeit waren Sam und Tyra im Hinterzimmer der Bar und gingen einer sehr wichtigen und zugleich angenehmen Beschäftigung nach. Nachdem sie sich nackt gegenüberstanden, schauten sie dem jeweils anderen dabei zu, wie er die Gestalt einer Drohne annahm. Alleine die gegenseitige Offenbarung des wahren Wesens wirkte wie ein Vorspiel.
Nach einer ersten leidenschaftlichen Vereinigung legte sich Sam mit dem Rücken auf den Billardtisch und Tyra legte sich in 69er-Stellung auf ihn.
Während er mit seiner Zunge langsam durch ihre spiegelglatte feuchte Spalte leckte, sog sie seinen Schaft tief in ihre Kehle. Nach der ersten Aufregung glichen sich ihre Herzschläge an, dann schwangen ihre Hirnströme synchron. Es stellte sich ein fortwährendes Hochgefühl ein, das durch einen geschlossenen Kreislauf aus sexueller Stimulation aufrechterhalten wurde. Sie erlebten keine kurzen Höhepunkte, sondern der ganze Akt war ein Höhepunkt, bei dem sein Schwanz Sperma, und ihre Vagina kontinuierlich Lustsaft in kleinen Dosen absonderte. Es gab keine zwei Wesen mehr, die miteinander Sex hatten, es gab nur ein Bewusstsein, das aus sich selbst heraus Lust erzeugte.
Dieser Kreislauf endete nicht in einem ekstatischen Gezappel, bei dem jeder hoffte, auf seine Kosten zu kommen, sondern er endete allmählich, wie das Erwachen nach einem erholsamen Schlaf. Sie öffneten die Augen und genossen die tiefe Befriedigung, blieben noch einen Moment liegen und lächelten sich dankbar an. Gemeinsam standen sie auf, nahmen ihre menschliche Gestalt an und begannen, den Raum aufzuräumen.
Während Sam die Billardkugeln an ihren Platz räumte, sprühte Tyra den Tisch und das weitere Umfeld mit einem geruchsneutralisierenden Spray ein, das sie normalerweise für ihre verschwitzten Turnschuhe verwendete. Nach einiger Zeit war der Raum so tadellos, dass es schon fast verdächtig wirkte. Tyra zog ihre normale Kleidung an, während Sam die dunkelblaue Serviceuniform der Navy anzog, die ihm Tyra aus seiner Wohnung mitgebracht hatte.
*
Während Miriam den letzten Schluck des kalten Kaffees austrank, kam ein Offizier der Navy auf sie zugelaufen und blickte sie mit der autoritären Güte eines Gentlemans an.
»Ich muss los«, sagte Sam und bekam zum Abschied eine Umarmung von seiner Königin. Tyra sammelte alle Taschen und Tüten ein, die sie mitgebracht hatte, und verstaute sie in ihrem Auto. Gemeinsam mit Miriam und Rick räumte sie die Bar insoweit auf, wie es sich für eine schmuddelige Bar in diesem Stadtteil gehörte. Rick hängte einen Zettel an die Tür, auf der potenzielle Besucher lesen konnten, dass die Bar bis auf Weiteres wegen Renovierung geschlossen war.
Sam fuhr zu seiner Basis, um vorschriftsmäßig bis 18 Uhr anzutreten. Rick fuhr mit Miriam und M’ryn dem I. zu seiner Privatwohnung. Tyra fuhr mit V’nyx dem V. zurück zu ihrer Wohnung, um den Rest des Sonntags ein ganz normales Leben zu führen, so wie es die Nachbarn erwarteten. Mit dem Unterschied, dass in ihrer Badewanne eine orange Blume schwamm, die sie von Zeit zu Zeit mit gespitzten Lippen fütterte.
*
In Ricks Wohnung wurde ebenfalls die Badewanne gefüllt, damit M’ryn der I. sich in seinem gewohnten Element entfalten konnte. Tief über den Wannenrand gebeugt, gab ihm Miriam eine Ration Nährstoffe und wurde dabei von Rick beobachtet. Aber Rick verkniff sich einen Kommentar. Er stellte zwei Kerzen auf seinen Esstisch, holte eine Flasche Rotwein und zwei Gläser. Das war alles, was er einer Königin in seiner bescheidenen Hütte bieten konnte.
Als Miriam aus dem Bad kam, war der Wohnbereich von romantischem Kerzenlicht erhellt und Rick reichte ihr ein Glas. In einer anerkennenden Geste nahm sie das Glas und setzte sich neben ihn aufs Sofa. Nach dem ersten Schluck ließ sie sich gegen die Lehne des Sofas fallen und streifte die Pumps von den Füßen. Dann nahm einen kräftigen Schluck Rotwein. Rick legte ihren Arm um sie.
»Ich könnte dein Vater sein, aber ich fühle mich wie ein junger Kerl in deinem Alter.«
»Du siehst auch viel frischer aus als gestern. Zum Glück ist der silbergraue Schimmer in deinen Haaren geblieben - das hat was.«
Rick streichelte über ihren Hals und machte Andeutungen sie küssen zu wollen, aber Miriam rückte ans andere Ende des Sofas, sodass sie eine Armlänge von Rick entfernt war.
»Nicht so, Rick, dieser Platz in meinem Herz ist belegt«, sagte Miriam mit einem gewissen Verständnis für seine Situation.
»Ah, Sven - richtig?«
Miriam nickte und zog ihre Beine eng an ihren Körper.
»Du hast Angst vor dem, was vor dir liegt«, stellte Rick fest und ließ den Wein in seinem Glas kreisen.
Da Miriam schwieg, ging Rick davon aus, den Grund für ihre Schwermut erraten zu haben. Miriam strich sich ihre Haare aus dem Gesicht und sah sehr müde aus, als sie zu Rick schaute.
»Ich will nicht immer kämpfen, verstehst du das? Aber ich finde einfach keine Ruhe in dieser scheiß Welt.«
»Dir geht es eigentlich nicht viel anders als dem einfachen Mann: Ein Großteil des Lebens besteht aus hektischem Strampeln, damit man nicht untergeht.«
Miriam schaute ihn mit großen Augen an. Rick lächelte sanft, seine harte Schale wirkte zumindest in diesem Augenblick weich.
»Manchmal reicht es schon, wenn man in den Arm genommen wird. Keine Angst, ich will dich nicht auf diese Tour anmachen«, sagte Rick. Miriam war müde und glaubte ihm. Sie legte sich mit angewinkelten Beinen aufs Sofa, sodass ihre Wange auf seinem Oberschenkel ruhte. Rick blieb sitzen, hielt in einer Hand das Weinglas und streichelte ihr mit der anderen Hand durchs Haar.
»Ich werde das beenden - ein für allemal«, murmelte Miriam, kurz bevor sie einschlief.
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