Der Freistaat Sklavia - 26. Laras Ängste
von Schor55
Es war Hochsommer, ein dreiviertel Jahr waren wir schon in Gerds Klinik, langsam wurde die Arbeit, aber auch das Leben im Club und unserem Häuschen Routine. Und gleichzeitig kam das Ende dieses Lebens näher, sollten wir doch im Herbst umziehen. Am Anfang spürte ich es noch nicht so deutlich, wunderte mich nur, warum Lara nachts im Traum ab und zu wild in ihren Ketten zuckte. Dann fiel mir auf, daß sie ab und zu einfach still dasaß, wie vor sich hinträumte. Das war gar nicht die Art meiner quirligen Lara, die es sonst so liebte, von mir fest eingeschnürt zu werden, weil sie sonst immer in Bewegung war.
Am Samstag, es war heiß, wir waren von unserem Morgenfick kräftig durchgeschwitzt, erledigten wir wie immer unsere Hausarbeit, am Nachmittag waren wir fertig, aber der Saft lief uns aus allen Poren. „Was hältst du davon, wenn wir zu dem kleinen Waldsee gehen“? fragte ich Lara. Wir hatten ihn bei einem unserer Spaziergänge entdeckt, er war gar nicht weit von unserem Häuschen weg, lag abseits. Neugierig umrundeten wir den See, vom Weg aus war nur Schilf zu sehen, als wir uns aber durch den Wald zu anderen Seite durchgekämpft hatten, fanden wir ein kleines Ufer, von dem man den See betreten konnte. Lara war begeistert von meinem Vorschlag, wir sprangen schnell unter die Dusche, ich schnürte Lara in ihr Lackkorsett. Dazu hatte sie ein passendes Höschen, es sah fast wie ein Badeanzug aus, wenn Lara die Strapshalter abnahm. Sie schlüpfte in ein kurzes Kleidchen, ich trug nur Shorts und ein T-Shirt, schon waren wir auf dem Weg.
Wir hatten nur wenig mitgenommen, wollten ja nur eine Runde schwimmen, uns danach trocknen lassen. Das Wasser war angenehm kühl, bei der Hitze in den letzten Tagen eine Wohltat. Wir spritzen uns gegenseitig naß, waren bald im Wasser, schwammen einige Runden um den See, er war wirklich nicht groß und man mußte aufpassen, nicht zu nahe ans Schilf zu kommen, dort war es meist schlammig.
Nachdem wir erfrischt waren, legten wir uns auf die Handtücher, die ich mitgenommen hatte, schauten auf das grüne Dach über uns, in die Sonne, die über dem See lag. „Sag mal, Süße“, fing ich vorsichtig an, „was hast du eigentlich in letzter Zeit, du bist manchmal so abwesend“? Eine Weile druckste Lara herum, dann sagte sie: „Ich habe Angst“. „Angst, wovor“? fragte ich. „Es ist so schön hier, wir kennen viele Leute, haben unsere Arbeit, und bald soll das alles vorbei sein“, sagte Lara. „Ich glaube, wir müssen reden“, sagte ich, „was hältst du davon, wir Schwimmen noch eine Runde, ich mache uns ein schönes Abendessen, dann setzen wir uns bei einem Glas Wein zusammen und wir reden über alles“.
Lara strahlte mich an, erst jetzt merkte ich, was mir in letzter Zeit gefehlt hatte. Sicher, sie war meine aufmerksame Sklavin, aber der „Kick“, die Lust in ihren Augen, ihre Lebensfreude, hatten gefehlt. Wir schwammen noch eine Runde, trockneten uns ab, zogen uns an, spazierten nach Hause. Lara hielt meine Hand, sie war noch nicht entspannt. Nach einem guten Salat, ich hatte allerlei Einlagen hineingegeben, Eier, Schinkenstreifen, Oliven, Artischocken, dazu gab es Weißbrot, räumten wir die Küche auf, saßen dann mit einem Glas Wein auf der Couch.
Alle Fenster standen offen, ein angenehmer leichter Wind wehte durch den Raum. „Süße“, begann ich vorsichtig, „du hast gesagt, du hast Angst. Ist es die Angst davor, die Brücken hier abzubrechen, oder die Angst vor Neuem“. „Ich weiß doch gar nicht, was da auf mich zukommt“, sagte Lara jetzt aufgeregt, „hier weiß ich, was ich habe“. Ich schwieg eine Weile, dann kam mir die Idee: „Du hast Recht, mein Schatz, du kennst ja nur ein paar Erzählungen von mir, was würdest du dazu sagen, wenn wir ein paar Tage hinfliegen, und uns zusammen die Kolonie einfach ansehen, dann können wir hinterher immer noch entscheiden, wie es weitergeht“.
„Du meinst, wir könnten da einfach mal hinfliegen“? fragte Lara hoffnungsvoll. „Nein, Schatz, das sicher nicht, aber ich werde am Montag mit Gerd reden, er kann uns sicher eine Einladung besorgen, schließlich müssen wir uns die Klinik mal ansehen, um zu wissen, ob wir noch etwas brauchen, auch unser neues Haus will eingerichtet werden“. Das leuchtete auch Lara ein, ich kam aber nicht umhin, noch ein wenig von Sklavia zu erzählen, bevor wir ins Bett gingen.
Am Sonntag rief Gerd mich an, ich dachte schon, es handle sich um einen Notfall in der Klinik, aber er bat Lara und mich zum Mittagessen. Na ja, beim Chef fragst du nicht, ob es dringend ist, ich fragte nur nach der Zeit, und pünktlich um 12.30 Uhr klingelten wir. „Kommt doch herein, schön daß ihr Zeit gefunden habt“, begrüßte uns Gerd. Zu unserem Erstaunen war der Tisch für sechs Personen gedeckt, kurz nach uns kamen auch Ben und Tatjana nach oben. „Hinsetzten, Essen ist fertig“, rief Emma aus der Küche, gleich darauf kam sie mit einer Platte in jeder Hand ins Eßzimmer.
Ich nutzte beim Essen die Gelegenheit, und fragte Gerd gleich, ob er uns eine Einladung nach Sklavia besorgen könnte. „Nein, keine Einladung, aber laßt uns das nachher besprechen, jetzt nichts von der Arbeit“, antwortete er. Es wurde ein ziemlich schweigsames Essen, zum einen, weil es wirklich gut schmeckte, Emma war eine gute Köchin, zum anderen, niemand wußte so recht, was er sagen sollte.
Nach dem Essen saßen wir beim Kaffee im Wohnzimmer, jetzt begann Gerd: „Also, Roman, ihr bekommt keine Einladung, sondern ihr werdet euch in der nächsten Woche dort vorstellen. Es ist nur der Form halber, keine Angst“. „Na ja“, wandte ich ein, „Lara hat schon etwas Angst, sie weiß ja gar nicht, wohin sie kommt“. „Ja, darum werdet ihr auch zwei Wochen Gelegenheit haben, alles kennenzulernen, ich habe mit Werner abgesprochen, daß ihr erst mal eine Woche Zeit habt, euch alles anzusehen, euch einzugewöhnen, in der zweiten Woche werdet ihr probehalber in der Klinik arbeiten, der Kollege, dessen Stelle ihr annehmen sollt, ist leider schon weg, einige Operationen stehen an, und Dr. Mang, dein zukünftiger Kollege, kann zwar Unfälle behandeln, ist aber eigentlich der Gynäkologe im Gespann, also ist einiges liegen geblieben, die Mitglieder wollen natürlich Sklavia wegen einer kleineren Operation nicht verlassen. Aber wenn es länger dauert, ist das auch kein Problem.“
Lara, die beim Essen schon wieder ihr Teufelchengesicht gemacht hatte, war jetzt wieder zufrieden, nur daß wir in zwei Tagen schon abreisen sollten, brachte sie ins Grübeln, was noch alles zu erledigen sei. „Du brauchst dir keine Sorgen zu machen“, sagte Gerd, er sah Lara wohl an, was sie dachte, natürlich habt ihr ab Morgen frei“. „Kommt das nicht etwas plötzlich“? fragte ich. „Werner hat Morgen eine Sitzung in der Firma, an der er und seine Frau teilnehmen müssen, übermorgen wollen sie Familienbesuche machen, er nimmt euch in seinem Privatjet mit zurück“, erklärte Gerd und fügte noch hinzu: „Ich hätte es euch gerne früher gesagt, aber wir haben gestern erst telefoniert“. „Ach so“, antwortete ich. „Ja, Lara, das ist auch der Grund, warum du dir keine Sorgen machen mußt, es gibt keine Beschränkung beim Gepäck, ihr braucht euch auch keine Gedanken wegen einem Visum zu machen, Igor hat das alles geregelt, ihr müßt nur pünktlich auf dem Flughafen sein, aber ich habe Werner eure Nummer gegeben, er wird sich wegen des Abflugtermins direkt bei euch melden.
„Übrigens, Gerd, wegen dem Kredit“, begann ich, er antwortete: „Tatjana hat es mir schon gesagt, du brauchst ihn nicht“. „Nein, wir können es von unserem Gewinn finanzieren“. „Ja, jetzt kommt der zweite Punkt, weshalb ich euch eingeladen habe, aber da soll Ben etwas sagen“.
„Ihr wißt ja, ich arbeite in einer Firma, die Chemieanlagen instand hält, wir machen Rohre, Rohrleitungen und Verbindungen und die zugehörigen Steuergeräte. Bisher gehörten wir zu unserem einzigen Auftraggeber, der BASF. Aber schon als ich anfing, herrschte in dem Laden eine gewisse Aufregung, und bald hatte ich herausgefunden, sicher zu Recht. Die Konzernleitung will uns verkaufen, wir sollen uns weitere Auftraggeber suchen. Und“, Ben machte eine kleine Pause, „ich würde den Laden gerne übernehmen“.
„Und warum erzählst du uns das“? fragte ich skeptisch. „Als erstes brauchte ich eure Bestätigung, daß ihr das Geld meines Vaters nicht braucht, denn er stellt es uns zur Verfügung“, antwortete Ben. „Aber, bei der Finanzierung fehlt uns noch etwas, zehn Millionen soll der Laden kosten, sieben bekomme ich von meinem Vater, eine Million kann ich aus dem, was ich schon von meiner Großmutter geerbt habe, aufbringen, also fehlen mir noch zwei“:
„Und die willst du von uns“? fragte ich. „Ich kann sie auch über die Bank finanzieren, aber ich wollte euch das Angebot machen. Und damit du nicht glaubst, ich wollte dich ausnehmen, rede mal mit Tinas Leuten darüber, ich glaube, das wäre eine ganz gute Geldanlage, ich will dir nicht das Blaue vom Himmel versprechen, aber ich denke, wenn du mit einsteigst, kannst du ganz gut verdienen. Und Tatjana wird auch zu uns wechseln, wir führen den Laden gemeinsam. Mit unseren Techniken habe ich schon gesprochen, die werden alle an Bord bleiben, es gibt also keine größeren Risiken“, endete Ben.
„Aber wenn euer Konzern den Laden verkauft, wird er doch in Zukunft weniger für eure Leistungen zahlen wollen“, sagte ich skeptisch. „Ja, das stimmt, aber wir können auch Aufträge von anderen Firmen annehmen, die fangen das dicke wieder auf“, antwortete Ben. Ich zögerte einen Moment, dann sagte ich: „Das würde ich wirklich gerne mit Tina besprechen“. „Ich bitte dich nur, tu es bald, wenn ihr zurück seid, brauche ich eure Antwort“. „Ach so“, sagte ich erleichtert, „ich dachte schon, ich muß jetzt etwas sagen“. „Aber nein“, lachte Ben, „Tinas Leute werden sicher einige Tage brauchen, um ein Dossier zu erstellen, wenn ihr das erst nach eurer Rückkehr veranlaßt, wird die Zeit knapp“. Dann werde ich heute noch mit Tina reden“, sagte ich.
Der offizielle Teil des Essens war wohl vorüber, Gerd trug mir Grüße an Boris, den Verwalter auf. „Danke, werde ich ausrichten“. „Mal sehen, vielleicht kommen wir euch abholen, bleiben vorher ein paar Tage“, meinte Gerd. Wir verabschiedeten uns, fuhren nach Hause.
Lara war ganz aufgeregt, fragte, was sie alles einpacken müßte, ob wir morgen noch etwas zu essen besorgen müßten, lief hin und her. „Süße“, lachte ich und nahm sie in den Arm, „wir müssen eher organisieren, wer nach dem Haus schaut, als etwas zu essen besorgen, das bekommen wir doch alles dort. Komm, hol einen Zettel, wir machen einen Schlachtplan“. Meine Kleine nickte, wir setzten uns an den Tisch, schrieben alles auf, was wir brauchen würden, was wir organisieren müßten. Nach zwei Stunden und zwei vollgeschriebenen Blättern waren wir fertig. „Komm, wir machen noch einen kleinen Spaziergang, dann gehen wir etwas Essen“, sagte ich.
Immer wieder fragte Lara, wie es in einem Privatflugzeug ist, wie lange der Flug dauert. „Hat meine Kleine etwas Angst vor dem Flug“? fragte ich. „Ich weiß nicht, ich glaube schon“, antwortete sie zögernd. Ich erklärte ihr, daß sie mehr Angst haben muß, einen Unfall auf dem Weg zum Flughafen zu erleiden, als auf dem Flug. Es würde höchstens etwas unangenehm, wenn wir in schlechtes Wetter kämen, aber ich würde ihr vorsorglich eine Reisetablette
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